[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Verpressen von Preßgutmatten zu Preßgutplatten
im Zuge der Herstellung von Spanplatten, Faserplatten und anderen Holzwerkstoffplatten
in einer kontinuierlichen Presse mit einlaufseitig vorkragenden hochbiegeelastischen
Einlaufplatten, welche ein Einlaufmaul bilden, wobei an der oberen/oder unteren Einlaufplatte
zur Einstellung einer Einlaufkontur des Einlaufmauls in vorgegebener Verteilung angeordnete
und gegen Pressenoberteil und/oder Pressenunterteil abgestützte Zylinder-Kolbenanordnungen
angelenkt sind, die über ein Hydrauliksystem mit einer angeschlossenen Steuer-/Regeleinrichtung
betätigt werden.
[0002] Ein Verfahren der eingangs beschriebenen Art wird im großen und ganzen in der deutschen
Patentanmeldung 197 40 325 beschrieben. Die Einstellung der Einlaufkontur eines Einlaufmauls
mittels einer Einrichtung ist auch Gegenstand der deutschen Patentschrift 44 33 641
sowie der deutschen Offenlegungsschrift 195 18 879.
[0003] Bei den vorerwähnten Verfahren besteht ein Problem darin, daß die Einlaufkontur einen
mehr oder minder fest eingestellten Verlauf aufweist, welcher unterschiedlichen Betriebsbedingungen
beim Verpressen keine Rechnung trägt. Auch sind Überbeanspruchungen der Einlaufplatten
nicht generell ausgeschlossen. - Hier will die Erfindung insgesamt Abhilfe schaffen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs beschriebenen
Art und Weise so weiter zu bilden, daß unter Berücksichtigung möglichst optimaler
Einlaufbedingungen für eine zu verpressende Preßgutmatte bei verschiedenen Betriebszuständen
Beschädigungen am Einlaufmaul beispielsweise durch unzulässig hohen Druckaufbau zuverlässig
vermieden werden. Außerdem soll eine zur Durchführung besonders geeignete Vorrichtung
angegeben werden.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung bei einem gattungsgemäßen Verfahren,
daß die Einlaufkontur in Abhängigkeit von zumindest den jeweiligen Preßguteigenschaften,
der jeweiligen Mattenhöhe, der jeweiligen Streudichte des Preßgutes, ggf. einer Vorpreßeinstellung
und der jeweils zu erzeugenden Plattenstärke vorgewählt und mittels zumindest einer
Verformung der oberen/unteren Einlaufplatte erfassender und an die Steuer-/Regeleinrichtung
angeschlossener Platten-Verformungsmeßeinrichtung gesteuert oder geregelt und überwacht
wird. Üblicherweise werden mehrere Platten-Verformungsmeßeinrichtungen eingesetzt,
wobei es sich diesbezüglich um zumindest in vorgegebener Verteilung einerseits auf
der oberen und/oder unteren Einlaufplatte angeordnete Platten-Verformungssensoren,
z. B. Dehnungsmeßstreifen, und zwischen der oberen und unteren Einlaufplatte wirksame
Preßspalt-Wegaufnehmer handeln kann. Dabei wird die jeweilige Einlaufkontur in Abhängigkeit
von in einem Labor ermittelten Kompressionskurven des Preßgutes eingestellt. Die Einstellung
und Überwachung der Einlaufkontur des Einlaufmauls erfolgt in der Regel kontinuierlich
während des Betriebs der Presse. Aus der Verformung des Einlaufmauls bzw. der eingestellten
Einlaufkontur des Einlaufmauls lassen sich hieraus resultierende Preßdrücke in den
zu verpressenden Preßgutmatten ermitteln bzw. abschätzen. Dabei werden regelmäßig
die Verformung des Einlaufmauls und die daraus resultierenden Preßdrücke in den zu
verpressenden Preßgutmatten auf Zulässigkeit und/oder Plausibilität hin in der Steuer-/Regeleinrichtung
überprüft. Erst nach Freigabe durch die Steuer-/Regeleinrichtung werden entsprechende
Steuer-/Regelsignale an die Zylinder-Kolbenanordnungen zur Einstellung der Einlaufkontur
des Einlaufmauls übermittelt.
[0006] Im einzelnen wird hierzu das Einlaufmaul in einzelne Bereiche oder Sektionen unterteilt
und hierfür der sich aus der Einlaufkontur ergebende Preßdruck errechnet. Sofern dieser
Preßdruck zu zulässigen Verformungen des Preßgutes bzw. der Preßgutmatten korrespondiert
und auch Beschädigungen des Einlaufmauls durch den sich im Preßgut einstellenden Gegendruck
nicht zu befürchten sind, erfolgt eine Freigabe durch die Steuer-/Regeleinrichtung.
Diese Freigabe bewirkt, daß die Zylinder-Kolbenanordnungen eine entsprechende Verformung
des Einlaufmauls vornehmen. Selbstverständlich wird für den Fall, daß eine zuverlässige
Verformung bereits eingestellt ist, keine Verstellung der Zylinder-Kolbenanordnungen
durchgeführt. Sollte eine unzulässige Einlaufkontur des Einlaufmauls vorliegen, so
besteht entweder die Möglichkeit, diese über die Steuer-/Regeleinrichtung zu korrigieren
oder die Zylinder-Kolbenanordnungen mittels der Steuer-/Regeleinrichtung drucklos
zu schalten. Dies wird üblicherweise im Falle von außerhalb eines zulässigen Bereiches
liegenden Werten für die Verformung des Einlaufmauls und/oder den sich einstellenden
Preßdruck durchgeführt.
[0007] Der durch das Einlaufen der Preßgutmatte in das Einlaufmaul zu erwartende Gegendruck
der Preßgutmatte wird im allgemeinen außerhalb der Presse mittels einer Preßgutmatten-Verformungsmeßeinrichtung
simuliert oder ermittelt. Es besteht aber auch die Möglichkeit, den durch das Einlaufen
der Preßgutmatte in das Einlaufmaul zu erwartenden Gegendruck der Preßgutmatte aus
Anfangsparametern bei der Herstellung der Preßgutmatte, z. B. Streudichte des Preßgutes,
Mattenhöhe sowie evtl. Vorpreßeinstellungen zu errechnen.
[0008] Regelmäßig wird die Einlaufkontur des Einlaufmauls während des Betriebs der Presse
kontinuierlich mittels der Verformungsmeßeinrichtung erfaßt und zusammen mit den sich
einstellenden Preßdrücken in der Preßgutmatte auf Zulässigkeit und/oder Plausibilität
hin überprüft. Für den Fall, daß diese Werte außerhalb eines definierbaren Zulässigkeitsbereiches
liegen, erfolgt die bereits angesprochene Drucklosschaltung der Zylinder-Kolbenanordnungen
oder eine entsprechende Korrektur bzw. Einstellung der Einlaufkontur des Einlaufmauls.
Im Rahmen der Erfindung liegt es schließlich, vorzugsweise den gesamten Preßbereich,
also das Einlaufmaul und die sich daran anschließenden beheizbaren Preßplatten, zu
überwachen. Selbstverständlich können auch die Einlaufplatten im Bereich des Einlaufmauls
beheizbar ausgeführt sein.
[0009] Gegenstand der Erfindung ist auch eine Presse nach Patentanspruch 11. Vorteilhafte
Ausgestaltungen dieser Presse sind in den Patentansprüchen 12 bis 15 beschrieben.
[0010] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
daß sich zum einen optimale Einlaufbedingungen für die zu verpressenden Preßgutmatten
unter Berücksichtigung verschiedener Betriebszustände, insbesondere im Hinblick auf
einen wechselnden Aufbau der Preßgutmatte einstellen lassen, zum anderen Beschädigungen
des Einlaufmauls wie der sich hieran anschließenden Preßplatten zuverlässig vermieden
werden. Unter optimalen Einlaufbedingungen sind im Rahmen der Erfindung solche Voraussetzungen
zu verstehen, die das Erreichen hoher (Zeit-) Gradienten für den Weg, die Geschwindigkeit
und/oder die Beschleunigung der Preßgutmatte ermöglichen. D. h., es sollen im Bereich
des Einlaufmauls möglichst optimale Werte für die Verpressung hinsichtlich der Weg-
und Geschwindigkeitsänderungen (pro Zeiteinheit) und somit der Beschleunigung erzielt
werden.
[0011] Da die Preßgutmatte im Einlaufmaul und anschließend im Preßspalt gleichsam "verengt"
wird, muß im kontinuierlichen Betrieb diese "Engstelle" mit erhöhter Geschwindigkeit
passiert werden (vgl. Flüssigkeiten und Gase; BernoulliGleichung), so daß sich aus
dieser Geschwindigkeits- und demzufolge Druckzunahme die vorstehenden Erläuterungen
erklären. Jedenfalls dient hauptsächlich das Einlaufmaul dazu, die im Preßspalt für
die kontinuierliche Förderung notwendige Geschwindigkeit zu erreichen und demzufolge
auch für eine entsprechende Druckbeaufschlagung zu sorgen. Dies kann nach Lehre der
Erfindung nunmehr unter optimaler Anpassung an das zu verarbeitende Preßgut erfolgen,
ohne daß Beschädigungen des Einlaufmauls und der hergestellten Spanplatte, Faserplatte
oder Werkstoffplatte zu befürchten sind. Immer ist gewährleistet, daß die das Einlaufmaul
bildenden beheizbaren Einlaufplatten nur im zulässigen Bereich verformt werden. Um
die sich jeweils einstellende Verformung der Preßgutmatte im Zuge des Einlaufens abzuschätzen,
kann entweder extern mit einer Preßgutmatten-Verformungsmeßeinrichtung oder gleichsam
intern mit einem Verformungsmodell gearbeitet werden. Dieses Verformungsmodell berücksichtigt
Anfangsparameter der Preßgutmatte, wie z. B. Streugewicht, Schütthöhe wie evtl. Vorpreßdruck.
Selbstverständlich muß ggf. auch der Feuchtegehalt der Preßgutspäne berücksichtigt
werden.
[0012] Je nach den zu erwartenden Verformungen der Preßgutmatte und den sich hieraus ergebenden
Gegendrücken, kann nun eine Grundeinstellung für die Einlaufkontur des Einlaufmauls
vorgenommen werden. Diese Grundeinstellung läßt sich im Betrieb, praktisch "online"
überprüfen und auf Zulässigkeit und/oder Plausibilität hin abklopfen. Die Plausibilitätsprüfung
kann dabei so erfolgen, daß die an bestimmten Positionen des Einlaufmauls zu erwartenden
Preßdrücke mit beispielsweise von aus Preßspalt-Wegaufnehmern ermittelten Wegmeßwerten
abgeleiteten Preßdrücken verglichen werden.
[0013] Die Berechnung des zu einem bestimmten Preßspalt gehörigen Preßdruckes kann zusammen
mit der sich einstellenden Verformung des Einlaufmauls anhand von Finite-Elemente-Berechnungen
(FE-Berechnungen) abgeschätzt werden. In diesem Zusammenhang läßt sich das Einlaufmaul
mit den Einlaufplatten in eine sogenannte FE-Balkenstruktur mit zwei Freiheitsgraden
(eine Translation, eine Rotation) aufteilen.
[0014] Die Erfindung betrifft ferner eine kontinuierliche Presse zum Verpressen von Preßgutmatten
zu Preßgutplatten, mit Pressenunterteil und Pressenoberteil, im Pressenunterteil und
Pressenoberteil endlos umlaufenden Stahlpreßbändern,
wobei im Pressenunterteil und im Pressenoberteil jeweils zumindest eine Preßplatte
angeordnet ist,
wobei die Stahlpreßbänder an den Preßplatten unter Zwischenschaltung von Wälzkörpern
abgestützt sind,
wobei zur Einstellung der Preßplatten eine Mehrzahl von Zylinderkolbenanordnungen,
insbes. Differentialzylindern, in vorgegebener Verteilung an die obere und/oder untere
Preßplatte unter Bildung jeweils eines Drucksystems mit jeweils einem oder mehreren
Wegaufnehmern angeschlossen und gegen das Pressenoberteil und/oder Pressenunterteil
abgestützt ist,
wobei ein Hydrauliksystem mit einer Steuer- oder Regeleinrichtung und einem Rechner
an die Zylinderkolbenanordnungen angeschlossen ist.
[0015] Der Erfindung liegt die weitere Aufgabe zugrunde, eine kontinuierliche Presse der
eingangs beschriebenen Ausführungsform zu schaffen, bei welcher sich stets optimale
Bedingungen für die zu verpressenden Preßgutmatten einstellen lassen und die Einstellungen
der Preßplatten und/oder Einlaufplatten auf ihre Zulässigkeit ohne konstruktiven Aufwand
überprüft werden können.
[0016] Diese Aufgabe löst die Erfindung bei einer gattungsgemäßen kontinuierlichen Presse
dadurch, daß der Rechner mit den Wegaufnehmern und/oder dem betreffenden Drucksystem
als Überwachungsrechner in Verbindung steht, der in Abhängigkeit von der jeweiligen
Preßplatteneinstellung oder -endstellung die sich aus dem Preßplattenabstand und/oder
Preßplattendruck resultierenden Spannungen auf Plausibilität und eventueller Überlastung
der betreffenden Preßplatte(n) prüft und (nur) bei Zulässigkeit die jeweils gewählte
Preßplatteneinstellung bzw. -endstellung freigibt.
[0017] Bei einer Ausführungsform, bei welcher sich an die Preßplatten einlaufseitig vorkragende
Einlaufplatten unter Bildung eines Einlaufmauls anschließen und zur Einstellung der
Einlaufkontur des Einlaufmauls eine Mehrzahl von Zylinderkolbenanordnungen, insbes.
Differentialzylindern, in vorgegebener Verteilung an die obere und/oder untere Einlaufplatte
unter Bildung jeweils eines Drucksystems mit jeweils einem oder mehreren Wegaufnehmern
angeschlossen und gegen das Pressenoberteil und/oder Pressenunterteil abgestützt ist,
sieht die Erfindung vor, daß der Rechner mit den Wegaufnehmern und/oder dem betreffenden
Drucksystem als Überwachungsrechner in Verbindung steht, der in Abhängigkeit von der
jeweils eingestellten Einlaufkontur die sich aus dem Einlaufplattenabstand und/oder
Einlaufplattendruck ergebenden Spannungen auf Plausibilität und eventueller Überlastung
der betreffenden Einlaufplatte(n) prüft und (nur) bei Zulässigkeit die jeweils eingestellte
Einlaufkontur freigibt.
[0018] Im Rahmen der Erfindung wird nach einem System gearbeitet, welches zunächst für jede
Preßplatte und/oder Einlaufplatte bestimmte Standardeinstellungen in einer Datenbasis
zu den einzelnen Plattentypen kennt. Wird eine Variation der Preßplatteneinstellung
und/oder Einlaufkontur gewünscht, kann eine Bedienungsperson diese Preßplatteneinstellung
vornehmen und/oder Einlaufkontur einstellen. Bevor die daraus resultierenden Verformungen
der Preßplattten und/oder Einlaufplatten an die Maschinensteuerung der erfindungsgemäßen
Presse freigegeben werden, wird die Zulässigkeit der gewünschten Positionen mit Hilfe
des Überwachungsrechners und eines geeigneten Programms überprüft. In diese Überprüfung
gehen allerdings nicht nur die zu erwartenden Verformungen der Preßplatten und/oder
Einlaufplatten ein, sondern es werden auch die aus den zu verpressenden Preßgutmatten
zu erwartenden Gegendrücke einbezogen, um die Zulässigkeit zu bewerten. Aus der Verformung
der Preßplatten und/oder Einlaufplatten und dem Mattengegendruck ergeben sich Spannungen,
welche z. B. auf Basis von Kompressions-Vergleichskurven für die jeweiligen Produkte
(Span, MDF, OSB) berechnet und für die jeweilige Mattenhöhe umgerechnet werden. Daraus
ergibt sich eine funktionale Abhängigkeit von einerseits Einlaufkontur und Pressenspalt
und andererseits Matten- bzw. Produktdruck.
[0019] Erst nach Überprüfung und Freigabe der gewünschten Preßplatteneinstellung und/oder
Einlaufkontur werden die Stellwerte für die einzelnen Zylinderkolbenanordnungen freigegeben.
Die Daten der Wegaufnehmer werden kontinuierlich zurückgelesen und laufend auf Zulässigkeit
geprüft. So kann unmittelbar ein Zustand erkannt werden, welcher zur Beschädigung
der Preßplatten und/oder Einlaufplatten führt. In einem solchen Fall erfolgt Druckabbau
und Notausfahrt. Einfach ausgedrückt wird nach Lehre der Erfindung jede Einstellung
der Preßplatten und/oder Einlaufkontur auf Zulässigkeit bzw. Unzulässigkeit überprüft.
Dabei besteht auch die Möglichkeit, im Falle der Zulässigkeit der Einlaufkontureinstellung
die entsprechenden Sollwerte an die nachgeschalteten Preßplatten weiterzugeben. Folglich
läßt sich das erfindungsgemäße Konzept der Einlaufüberwachung auf die gesamte Presse
und folglich auch deren Preßplatten übertragen. Es lassen sich allerdings auch die
Preßplatten bzw. deren Einstellung unabhängig von der Einlaufüberwachung auf Zulässigkeit
überwachen. - Im Ergebnis sind Überbelastungen und daraus resultierende Beschädigungen
im Bereich der Einlaufplatten und der Preßplatten bei Neueinstellungen der Preßplatten
und/oder der Einlaufkontur bzw. bei unterschiedlichen Betriebsbedingungen nicht länger
zu befürchten, vielmehr wird insoweit eine in konstruktiver Hinsicht verhältnismäßig
einfache und funktionsgerechte Überwachung sowohl des Einlaufbereiches als auch des
Preßbereiches erzielt.
[0020] Ferner sieht die Erfindung vor, daß der Überwachungsrechner bei zulässiger Preßplatteneinstellung
und/oder Einstellung der Einlaufkontur einen Grenzwert für die Preßplatteneinstellung
und/oder die Einlaufkontur in Abhängigkeit von der jeweiligen Mattenhöhe, dem jeweiligen
Mattenmaterial (Span, MDF, OSB) und/oder der jeweils gewählten Plattenenddicke ermittelt.
Insoweit läßt sich also eine unzulässige Einstellung korrigieren und eine zulässige
Einstellung von der jeweiligen Bedienungsperson in Abhängigkeit von verschiedenen
Parametern herbeiführen. Das gilt auch in Bezug auf die Fahrweise der Presse. In diesem
Zusammenhang besteht auch die Möglichkeit, daß der Überwachungsrechner bei unzulässiger
Einstellung der Preßplatten und/oder der Einlaufkontur einen Grenzwert für die Mattenhöhe
und/oder das Mattenmaterial und/oder der Plattenenddicke unter Beibehaltung der gewählten
Preßplatteneinstellung und/oder der eingestellten Einlaufkontur ermittelt. Nach einer
anderen Variante kann der Überwachungsrechner bei unzulässiger Preßplatteneinstellung
und/oder Einstellung der Einlaufkontur auch einen Grenzwert für die Mattengeschwindigkeit
und Mattenbeschleunigung unter Beibehaltung der Preßplatteneinstellung und/oder eingestellten
Einlaufkontur ermitteln. In diesem Fall wird zwangsläufig auch ein Grenzwert für die
Mattenhöhe und/oder das Mattenmaterial erfaßt.
[0021] Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden
Zeichnung näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Presse in Seitenansicht,
- Fig. 2
- den Presseneinlauf vergrößert im Bereich des Einlaufmauls mit entsprechenden Werten
für den sich einstellenden Preßspalt,
- Fig. 3
- einen Algorithmus des in der Steuer-/Regeleinrichtung ablaufenden Arbeitsprogrammes,
- Fig. 4
- eine abgewandelte kontinuierliche Presse in schematischer Seitenansicht im Einlaufbereich
und
- Fig. 5
- den Gegenstand nach Fig. 4 im Preßplattenbereich.
[0022] In den Figuren 1 bis 3 ist eine kontinuierliche Presse 1 zum Verpressen von Preßgutmatten
2 zu Preßgutplatten im Zuge der Herstellung von Spanplatten, Faserplatten und anderen
Holzwerkstoffplatten dargestellt. Diese Presse 1 weist ein Pressenunterteil 3 und
ein Pressenoberteil 4 auf, und zwar mit im Pressenunterteil 3 und Pressenoberteil
4 endlos umlaufenden Stahlblechpreßbändern 5 sowie mit einem Einlaufmaul E. Im Pressenunterteil
3 und im Pressenoberteil 4 ist jeweils eine beheizbare Preßplatte 6, 7 angeordnet,
von denen nach dem Ausführungsbeispiel die obere Preßplatte 6 gegen die untere Preßplatte
7 zur Einstellung eines Preßspaltes S verstellbar ist. An die Preßplatten 6, 7 schließen
sich einlaufseitig vorkragende, hochbiegeelastische, beheizbare Einlaufplatten 8,
9 unter Bildung des Einlaufmauls E an.
[0023] Die Stahlblechpreßbänder 5 sind an den Preßplatten 6, 7 und den Einlaufplatten 8,
9 unter Zwischenschaltung von Wälzkörpern 10 bzw. Rollstäben abgestützt. Ferner findet
sich eine Vorrichtung 11 zur Einstellung des Einlaufmauls E und eine Vorrichtung 12
zur Einstellung der Einlaufkontur des Einlaufmauls E. Die Vorrichtung 12 zur Einstellung
der Einlaufkontur des Einlaufmauls E weist eine Mehrzahl von doppelt wirkenden Zylinder-Kolbenanordnungen,
im Ausführungsbeispiel Differentialzylindern 13, auf. Die Differentialzylinder 13
sind in vorgegebener Verteilung und nach dem Ausführungsbeispiel einerseits an der
oberen Einlaufplatte 8 und/oder an der unteren Einlaufplatte 9 angelenkt. Andererseits
sind die Differentialzylinder 13 gegen das Pressenoberteil 4 und/oder das Pressenunterteil
3 abgestützt. Die Differentialzylinder 13 sind an ein nicht gezeigtes Hydrauliksystem
und eine Steuer-/Regeleinrichtung 17 angeschlossen. Ferner findet sich zumindest eine
Platten-Verformungsmeßeinrichtung 14, bei welcher es sich nach dem Ausführungsbeispiel
um eine die Einlaufkontur des Einlaufmauls E abtastende Mehrzahl von PreßspaltwegAufnehmern
15 und auf die obere/ und untere Einlaufplatte 8, 9 aufgebrachte Verformungssensoren
16, nach der Darstellung Dehnungsmeßstreifen 16, handelt.
[0024] Selbstverständlich besteht an dieser Stelle auch die Möglichkeit, als Plattenverformungsmeßeinrichtung
14 einen abtastenden optischen Sensor, z. B. eine Videokamera, oder eine Lichtquellen-/Detektoreinrichtung
vorzusehen. Natürlich können derartige Maßnahmen auch mit Preßspaltweg-Aufnehmern
15 und/oder Verformungssensoren 16 kombiniert werden. Immer erlaubt die Platten-Verformungsmeßeinrichtung
14 die vorzugsweise rechnergestützte Erfassung und Aufbereitung der Einlaufkontur
des Einlaufmauls E, und zwar unabhängig davon, wie diese Platten-Verformungsmeßeinrichtung
14 im Detail aufgebaut ist. Dies gelingt letztlich dadurch, daß die Platten-Verformungsmeßeinrichtung
14 bzw. nach dem Ausführungsbeispiel die Preßspalt-Wegaufnehmer 15 in Kombination
mit den Dehnungsmeßstreifen 16 an die Steuer-/Regeleinrichtung 17 angeschlossen sind.
Dies gilt nach den vorstehenden Ausführungen auch für die Zylinder-Kolbenanordnungen
bzw. Differentialzylinder 13. Insgesamt realisiert die Steuer-/Regeleinrichtung 17
vorwählbare Einlaufkonturen des Einlaufmauls E und überwacht die Einlaufkontur kontinuierlich
während des Betriebs der Presse 1.
[0025] Nicht gezeigt ist eine externe Preßgutmatten-Verformungsmeßeinrichtung zur Ermittlung
der durch die Einlaufkontur des Einlaufmauls E zu erwartenden Preßgutmattenverformung.
Diese Preßgutmattenverformung wird vielmehr in der Steuer-/Regeleinrichtung 17 hochgerechnet,
und zwar anhand von Anfangsparametern bei der Herstellung der Preßgutmatte, z. B.
Streugewicht, Schütthöhe sowie evtl. Vorpreßdruck. Hieraus läßt sich der zu erwartende
Gegendruck der Preßgutmatte 2 ermitteln.
[0026] Die Verformung des Einlaufmauls E und die daraus resultierenden Preßspalte und damit
die Preßdrücke im zu verpressenden Preßgut 2 sind anhand eines Beispiels in der Fig.
2 dargestellt. Hier ist das Einlaufmaul E vergrößert gezeigt, und zwar mit Werten
für den jeweiligen Preßspalt h
0 bis h
7. Diese Preßspaltmeßwerte lassen sich mit Hilfe der Preßspalt-Wegaufnehmer 15 und/oder
Dehnungsmeßstreifen 16 ermitteln. In Verbindung mit der Plattendicke der Preßgutmatte
2 (nach dem Ausführungsbeispiel 16 mm) und der Streudichte (20 kg/m
3) lassen sich bei einem angenommenen Radius R von ca. 33 m für das Einlaufmaul E (durchgezogene
Kurve) die in Fig. 2 angegebenen zugehörigen Spaltbreiten ermitteln. Dabei wurde von
einer ursprünglichen Stärke der Preßgutmatte 2 von 100 mm ausgegangen. Man erkennt,
daß das Einlaufmaul einen Preßspalt mit anfänglicher Spaltweite von h
0 = 110 mm aufweist, welcher sich bis auf die endgültige Plattendicke von h
7 = 16 mm verringert. Diese unter Zugrundelegung eines Einlaufmauls E mit radialem
Einlauf (R = 33 m) ermittelten "Sollwerte" können mit tatsächlich gemessenen "Istwerten"
verglichen werden (vgl. strichpunktierte Kurve in Fig. 2).
[0027] Die Einlaufkontur des Einlaufmauls E wird während des Betriebs der Presse 1 kontinuierlich
mittels der Verformungsmeßeinrichtung 14 bzw. mit Hilfe der PreßspaltWegaufnehmer
15 und/oder der Dehnungsmeßstreifen 16 erfaßt und zusammen mit den sich einstellenden
Preßdrücken in der Preßgutmatte 2 auf Zulässigkeit und/oder Plausibilität überprüft.
Sofern die vorgenannten Werte außerhalb eines Zulässigkeitsbereiches liegen, werden
die Kolben-/Zylinderanordnungen 13 von der Steuer-/Regeleinrichtung 17 drucklos geschaltet
und/oder es erfolgt eine entsprechende Anpassung des Einlaufmauls E. Im Rahmen der
Erfindung liegt es, den gesamten Preßbereich, d. h. sowohl die Einlaufplatten 8, 9
als auch die Preßplatten 6, 7 bzw. das Einlaufmaul E und den Preßspalt S zu überwachen.
[0028] In der Fig. 3 ist anhand eines Algorithmus der prinzipielle Ablauf des erfindungsgemäßen
Verfahrens dargestellt. Anhand einer anfänglichen Datenbasis wird zunächst die Einlaufkontur
des Einlaufmauls E beispielsweise in Abhängigkeit von der zu verpressenden Preßgutmatte
2 eingestellt. D. h., anhand der Zusammensetzung und des Aufbaus der Preßgutmatte
2 wird im einfachsten Fall ein Radius R für das Einlaufmaul E vorgegeben (Sollwerte).
Im Anschluß hieran erfolgt eine Messung des tatsächlichen Preßspaltes, d. h. die Ermittlung
der Werte h
0 bis h
7. Diese gleichsam Istwerte werden mit durch die Plattenstärke, Streudichte usw. vorgegebenen
Sollwerten (s. o.) verglichen und nach Prüfung auf Zulässigkeit entweder geändert
oder in die Datenbasis als gleichsam neue Sollwerte eingeschrieben. Für den Fall,
daß zulässige Werte vorliegen, wird die Steuerungs-/Regeleinrichtung 17 freigegeben.
Die Zylinder-/Kolbenanordnungen 13 werden entsprechend angesteuert und die Preßgutmatte
2 wird zugeführt. Im Anschluß hieran wird die Position der Preßgutmatte laufend überprüft.
Dies gilt auch für die zu Anfang durchlaufende Schleife. Sofern unzulässige Werte
für den Preßspalt bzw. den Preßdruck ermittelt werden, wird die Presse 1 drucklos
geschaltet.
[0029] Bei der Ausführungsform nach den Figuren 4 und 5 sind die Differentialzylinder 13
an ein nicht gezeigtes Hydrauliksystem und eine Steuer-/Regeleinrichtung 18 mit einem
Rechner 19 angeschlossen. Ferner ist eine die Einlaufkontur des Einlaufmauls E abtastende
Mehrzahl von Wegaufnehmern 20 an der oberen und/oder unteren Einlaufplatte 8, 9 vorgesehen.
[0030] Der Rechner steht mit den Wegaufnehmern 20 und/oder dem betreffenden Drucksystem
als Überwachungsrechner 19 in Verbindung. Der Überwachungsrechner 19 prüft in Abhängigkeit
von der jeweils eingestellten Einlaufkontur die sich aus dem Einlaufplattenabstand
und/oder Einlaufplattendruck resultierenden Spannungen auf Plausibilität und eventueller
Überlastung der betreffenden Einlaufplatte(n) 8, 9. Nur bei Zulässigkeit gibt der
Überwachungsrechner 19 die jeweils eingestellte Einlaufkontur frei.
[0031] Stets erlauben die Wegaufnehmer 16 die rechnergestützte Erfassung und Aufbereitung
der Einlaufkontur des Einlaufmauls E und sind dazu an die Steuer-/Regeleinrichtung
18 angeschlossen. Das gilt nach dem Ausführungsbeispiel auch für die Zylinderkolbenanordnungen
bzw. Differentialzylinder 13, welche zu dem Drucksystem gehören. Während die Steuer/Regeleinrichtung
18 die jeweils eingestellten Einlaufkonturen des Einlaufmauls E realisiert, erfolgt
deren Überprüfung auf Zulässigkeit mittels des entsprechend programmierten Überwachungsrechners
19. Falls die aus der Einstellung der Einlaufkontur des Einlaufmauls E resultierenden
Spannungen der Einlaufplatten 8, 9 außerhalb des Zulässigkeitsbereiches liegen, werden
die Zylinderkolbenanordnungen bzw. Differentialzylinder 13 drucklos geschaltet. Im
Rahmen der Erfindung liegt es, den gesamten Preßbereich, d. h. sowohl die Einlaufplatten
8, 9 als auch die Preßplatten 6, 7 bzw. das Einlaufmaul E und den Preßspalt S zu überwachen.
[0032] Denn auch zur Einstellung der Preßplatten 6, 7 ist eine Mehrzahl von Zylinderkolbenanordnungen
21, insbes. Differentialzylindern, in vorgegebener Verteilung an die obere und/oder
untere Preßplatte 6 bzw. 7 unter Bildung jeweils eines Drucksystems mit jeweils einem
oder mehreren Wegaufnehmern 22 angeschlossen und gegen das Pressenoberteil 4 und/oder
Pressenunterteil 3 abgestützt. Für diese Zylinderkolbenanordnungen 21 ist ebenso ein
nicht dargestelltes Hydrauliksystem mit einer Steuer- oder Regeleinrichtung 23 und
einem Rechner 24 vorgesehen. Der Rechner steht mit den Wegaufnehmern 22 und/oder dem
betreffenden Drucksystem als Überwachungsrechner 24 in Verbindung, der in Abhängigkeit
von der jeweiligen Preßplatteneinstellung oder -endstellung die sich aus dem Preßplattenabstand
und/oder Preßplattendruck resultierenden Spannungen auf Plausibilität und eventuell
Überlastung der betreffenden Preßplatte(n) 6 oder 7 prüft und nur bei Zulässigkeit
die jeweils gewählte Preßplatteneinstellung bzw. -endstellung freigibt. Der Überwachungsrechner
19 für die Einstellung der Einlaufkontur kann auch als Überwachungsrechner für die
Preßplatteneinstellung bzw. -endstellung herangezogen werden, so daß man mit einem
Überwachungsrechner 19 oder 24 auskommt.
1. Verfahren zum Verpressen von Preßgutmatten (2) zu Preßgutplatten im Zuge der Herstellung
von Spanplatten, Faserplatten und anderen Holzwerkstoffplatten in einer kontinuierlichen
Presse (1) mit einlaufseitig vorkragenden hochbiegeelastischen Einlaufplatten (8,
9), welche ein Einlaufmaul (E) bilden, wobei an der oberen und/oder unteren Einlaufplatte
(8, 9) zur Einstellung einer Einlaufkontur des Einlaufmauls (E) in vorgegebener Verteilung
angeordnete und gegen Pressenoberteil (4) und/oder Pressenunterteil (3) abgestützte
Zylinder-Kolbenanordnungen (13) angelenkt sind, die über ein Hydrauliksystem mit einer
angeschlossenen Steuer-/Regeleinrichtung (17) betätigt werden, dadurch gekennzeichnet,
daß die Einlaufkontur in Abhängigkeit von zumindest den jeweiligen Preßguteigenschaften,
der jeweiligen Mattenhöhe, der jeweiligen Streudichte (des Preßgutes) ggf. einer Vorpreßeinstellung
und der jeweils zu erzeugenden Plattenstärke vorgewählt und mittels zumindest einer
Verformungen der oberen und/oder unteren Einlaufplatte (8, 9) erfassender und an die
Steuer-/Regeleinrichtung (17) angeschlossener Platten-Verformungsmeßeinrichtung (14)
gesteuert oder geregelt und überwacht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Platten-Verformungsmeßeinrichtungen
(14) zumindest in vorgegebener Verteilung einerseits auf der oberen und/oder unteren
Einlaufplatte (8, 9) angeordnete Platten-Verformungssensoren (16) , z. B. Dehnungsmeßstreifen
(16) , und zwischen der oberen und unteren Einlaufplatte (8, 9) wirksame Preßspalt-Wegaufnehmer
(15) eingesetzt werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweilige Einlaufkontur
in Abhängigkeit von in einem Labor ermittelten Kompressionskurven eingestellt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Einstellung
und Überwachung der Einlaufkontur des Einlaufmauls (E) kontinuierlich während des
Betriebs der Presse (1) erfolgt.
5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verformung des Einlaufmauls
(E) und die daraus resultierenden Preßdrücke in den zu pressenden Preßgutmatten (2)
auf Zulässigkeit und/oder Plausibilität hin in der Steuer-/Regeleinrichtung (17) überprüft
und erst nach Freigabe entsprechende Steuer-/Regelsignale an die Zylinder-/Kolbenanordnungen
(13) zur Einstellung der Einlaufkontur des Einlaufmauls (E) übermittelt werden.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der durch
das Einlaufen der Preßgutmatte (2) in das Einlaufmaul (E) zu erwartende Gegendruck
der Preßgutmatte (2) außerhalb der Presse (1) mit einer Preßgutmatten-Verformungsmeßeinrichtung
simuliert oder ermittelt wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der durch
das Einlaufen der Preßgutmatte (2) in das Einlaufmaul (E) zu erwartende Gegendruck
der Preßgutmatte (2) aus Anfangsparametern bei der Herstellung der Preßgutmatte (2),
z. B. Streudichte, Mattenhöhe sowie evtl. Vorpreßdruck, errechnet wird.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Einlaufkontur
des Einlaufmauls (E) kontinuierlich mittels der Platten-Verformungsmeßeinrichtung
(14) erfaßt und zusammen mit den sich einstellenden Preßdrücken in der Preßgutmatte
(2) auf Zulässigkeit und/oder Stabilität überprüft wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß im Falle von
außerhalb eines Zulässigkeitsbereiches liegenden Werten für die Verformung des Einlaufmauls
(E) und/oder des sich einstellenden Preßdruckes die Zylinder-/Kolbenanordnungen (13)
von der Steuer-/Regeleinrichtung (14) drucklos geschaltet werden.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der gesamte
Preßbereich, also das Einlaufmaul (E) und die sich daran anschließenden beheizbaren
Preßplatten (6, 7) überwacht werden.
11. Presse (1), insbes. kontinuierliche Presse (1), zum Verpressen von Preßgutmatten (2)
zu Preßgutplatten im Zuge der Herstellung von Spanplatten, Faserplatten und anderen
Holzwerkstoffplatten, zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis
10, mit Pressenunterteil (3) und Pressenoberteil (4) mit Einlaufmaul (E), und mit
einlaufseitig vorkragenden beheizbaren und hochbiegeelastischen Einlaufplatten (8,
9) unter Bildung des Einlaufmauls (E),
wobei zumindest eine Vorrichtung (12) zur Einstellung der Einlaufkontur des Einlaufmauls
(E) vorgesehen ist, die eine Mehrzahl von Zylinder-Kolbenanordnungen (13), insbes.
Differentialzylinder (13), in vorgegebener Verteilung aufweist,
wobei die Zylinder-Kolbenanordnungen (13) einerseits an der oberen und/oder unteren
Einlaufplatte (8, 9) angelenkt, andererseits gegen das Pressenoberteil (4) und/oder
Pressenunterteil (3) abgestützt sind, und an ein Hydrauliksystem mit einer Steuer-/Regeleinrichtung
(17) angeschlossen sind, dadurch gekennzeichnet, daß
für die obere/oder untere Einlaufplatte (8, 9) zumindest eine Platten-Verformungsmeßeinrichtung
(14) vorgesehen ist und diese Platten-Verformungsmeßeinrichtung (14) an die Steuer-/Regeleinrichtung
(17) angeschlossen ist.
12. Presse (1) nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten-Verformungsmeßeinrichtung
(14) als eine die Einlaufkontur des Einlaufmauls (E) abtastende Mehrzahl von Preßspalt-Wegaufnehmern
(15) und auf die obere und/oder untere Einlaufplatte (8, 9) aufgebrachte Verformungssensoren
(17), z. B. Dehnungsmeßstreifen (16), ausgebildet ist.
13. Presse nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten-Verformungsmeßeinrichtung
(14) als die Einlaufkontur des Einlaufmauls (E) abtastender optischer Sensor, z. B.
eine Videokamera oder eine Lichtquellen-/Detektoreinrichtung, ausgebildet ist.
14. Presse nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Platten-Verformungsmeßeinrichtung
(14) als Kombinationssensoreinrichtung aus einem oder mehreren der Aufnehmer bzw.
Sensoren nach den Ansprüchen 12 bis 13 ausgebildet ist.
15. Presse nach einem der Ansprüche 11 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß eine externe
Preßgutmatten-Verformungs-meßeinrichtung zur Ermittlung der durch die Einlaufkontur
des Einlaufmauls (E) zu erwartenden Preßgutmattenverformung vorgesehen ist.
16. Kontinuierliche Presse zum Verpressen von Preßgutmatten zu Preßgutplatten, mit Pressenunterteil
und Pressenoberteil, im Pressenunterteil und Pressenoberteil endlos umlaufenden Stahlpreßbändern,
wobei im Pressenunterteil und Pressenoberteil jeweils zumindest eine Preßplatte angeordnet
ist,
wobei die Stahlpreßbänder an den Preßplatten unter Zwischenschaltung von Wälzkörpern
abgestützt sind,
wobei zur Einstellung der Preßplatten eine Mehrzahl von Zylinderkolbenanordnungen,
insbesondere Differentialzylindern, in vorgegebener Verteilung an die obere und/oder
untere Preßplatte unter Bildung jeweils eines Drucksystems mit jeweils einem oder
mehreren Wegaufnehmern angeschlossen und gegen das Pressenoberteil und/oder Pressenunterteil
abgestützt ist,
wobei ein Hydrauliksystem mit einer Steuer- oder Regeleinrichtung und einem Rechner
an die Zylinderkolbenanordnungen angeschlossen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rechner mit den Wegaufnehmern (22) und/oder dem betreffenden Drucksystem als
Überwachungsrechner (24) in Verbindung steht, der in Abhängigkeit von der jeweiligen
Preßplatteneinstellung oder -endstellung die sich aus dem Preßplattenabstand und/oder
Preßplattendruck resultierenden Spannungen auf Plausibilität und eventueller Überlastung
der betreffenden Preßplatte(n) (6, 7) prüft und (nur) bei Zulässigkeit die jeweils
gewählte Preßplatteneinstellung bzw. -endstellung freigibt.
17. Kontinuierliche Presse zum Verpressen von Preßgutmatten zu Preßgutplatten im Zuge
der Herstellung von Spanplatten, Faserplatten und anderen Holzwerkstoffplatten, mit
Pressenunterteil und Pressenoberteil, im Pressenunterteil und Pressenoberteil endlos
umlaufenden Stahlpreßbändern, und mit einem Einlaufmaul,
wobei im Pressenunterteil und im Pressenoberteil jeweils zumindest eine beheizbare
Preßplatte angeordnet ist und sich an die Preßplatten einlaufseitig vorkragende beheizbare
Einlaufplatten unter Bildung des Einlaufmauls anschließen,
wobei die Stahlpreßbänder an den Preßplatten und Einlaufplatten unter Zwischenschaltung
von Wälzkörpern abgestützt sind,
wobei zur Einstellung der Einlaufkontur des Einlaufmauls eine Mehrzahl von Zylinderkolbenanordnungen,
insbesondere Differentialzylindern, in vorgegebener Verteilung an die obere und/oder
untere Einlaufplatte unter Bildung jeweils eines Drucksystems mit jeweils einem oder
mehreren Wegaufnehmern angeschlossen und gegen das Pressenoberteil und/oder Pressenunterteil
abgestützt ist,
wobei ein Hydrauliksystem mit einer Steuer- oder Regeleinrichtung und einem Rechner
an die Zylinderkolbenanordnungen angeschlossen ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rechner mit den Wegaufnehmern (20) und/oder dem betreffenden Drucksystem als
Überwachungsrechner (19) in Verbindung steht, der in Abhängigkeit von der jeweils
eingestellten Einlaufkontur die sich aus dem Einlaufplattenabstand und/oder Einlaufplattendruck
resultierenden Spannungen auf Plausibilität und eventueller Überlastung der betreffenden
Einlaufplatte(n) (8, 9) prüft und (nur) bei Zulässigkeit die jeweils eingestellte
Einlaufkontur freigibt.
18. Presse nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Überwachungsrechner
(19, 24) bei unzulässiger Preßplatteneinstellung und/oder Einstellung der Einlaufkontur
einen Grenzwert für die Preßplatteneinstellung und/oder Einlaufkontur in Abhängigkeit
von der Mattenhöhe, dem Mattenmaterial und/oder der Plattenenddicke ermittelt.
19. Presse nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Überwachungsrechner
(19, 24) bei unzulässiger Preßplatteneinstellung und/oder Einstellung der Einlaufkontur
einen Grenzwert für die Mattenhöhe und/oder das Mattenmaterial und/oder die Plattenenddicke
unter Beibehaltung der Preßplatteneinstellung und/oder der eingestellten Einlaufkontur
ermittelt.
20. Presse nach Anspruch 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, daß der Überwachungsrechner
(19, 24) bei unzulässiger Preßplatteneinstellung und/oder Einstellung der Einlaufkontur
einen Grenzwert für die Mattengeschwindigkeit und Mattenbeschleunigung unter Beibehaltung
der gewählten Preßplatteneinstellung und/oder eingestellten Einlaufkontur ermittelt.