[0001] Die Erfindung betrifft einen Aufreißfaden für Verpackungen, der zumindest ein Substrat
aufweist, auf welchem zumindest in Teilbereichen eine Schicht mit wenigstens einer
maschinell prüfbaren Eigenschaft angeordnet ist.
[0002] Viele Waren, wie Lebensmittel oder Konsumgüter des täglichen Lebens, z.B. CDs oder
Zigaretten, weisen Verpackungen auf, die ohne Hilfsmittel nur schwer zu öffnen sind.
Es ist daher üblich, diese Verpackungen mit Aufreißfäden zu versehen. Sie bestehen
meist aus einem Kunststoff- oder Aluminiumband, das bedruckt sein kann und häufig
in das Verpackungsdesign mit einbezogen wird.
[0003] In der EP 0 317 202 A2 wurde auch bereits vorgeschlagen, Aufreißfäden aus Kunststoff
mit einer Magnetoxydbeschichtung zu versehen, in welcher bestimmte Informationen gespeichert
werden können. Bei diesen Informationen kann es sich beispielsweise um das Herstellungsdatum,
den Herstellungsort oder andere den Vertriebsweg betreffende Daten handeln, die auf
dem Weg vom Hersteller bis zum Endkunden geändert oder ergänzt werden können.
[0004] Diese Art der Codierung bietet jedoch nur unzureichend Schutz gegen Produktfälschungen
oder Schmuggel, da das Magnetmaterial, beispielsweise in Form von Tonbändern im Handel
frei und kostengünstig erhältlich ist, so dass die Aufreißfäden auf einfache Weise
imitiert werden können. Ebenso ist es aufgrund der Wiederbeschreibbarkeit des Materials
problemlos möglich, Informationen zu verfälschen oder Falschinformationen, z.B. bezüglich
des Vertriebsortes zu ergänzen. Ein weiterer Nachteil ist die dunkle, braun bis schwarze
Körperfarbe des Magnetmaterials, die potentiellen Betrügern sofort das Vorhandensein
magnetisch codierter Informationen verrät.
[0005] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, einen Aufreißfaden vorzuschlagen,
der einen erhöhten Fälschungsschutz bietet.
[0006] Gemäß der Erfindung werden die Aufreißfäden mit Lumineszenzstoffen versehen. Lumineszenzstoffe
bieten den Vorteil, dass sie entweder eine bunte Körperfarbe besitzen oder ohnehin
transparent sind, so dass sie beliebigen Druckfarben zugesetzt werden können. Sie
sind daher visuell nicht ohne weiteres zu erkennen. Die Bandbreite der zur Verfügung
stehenden Lumineszenzstoffe sowie deren optisch überprüfbare Eigenschaften ist sehr
groß, so dass ein potentieller Betrüger, selbst wenn er weiß, dass ein Lumineszenzstoff
vorhanden ist, eine aufwendige Analyse betreiben müsste, um den richtigen Lumineszenzstoff
sowie die von den zuständigen Stellen überprüfte optische Eigenschaft dieses Stoffes
zu finden.
[0007] Je nach gewünschtem Grad der Absicherung können Lumineszenzstoffe verwendet werden,
die visuell und/oder maschinell prüfbar sind. Für eine visuelle Überprüfung eignen
sich insbesondere Lumineszenzstoffe, deren Anregungsspektrum außerhalb des sichtbaren
Bereichs, z.B. im UV, liegt, das Emissionsspektrum dagegen im sichtbaren Spektralbereich.
Für eine maschinelle Überprüfung werden bevorzugt Lumineszenzstoffe verwendet, die
im freien Handel nicht erhältlich sind und besondere optische Eigenschaften aufweisen,
sowie lediglich mit speziellen hierauf abgestimmten Messgeräten nachweisbar sind.
So können beispielsweise Lumineszenzstoffe mit einem antistoke'schen oder quasi resonanten
Verhalten verwendet werden. Ebenso denkbar sind Lumineszenzstoffe, bei welchen sowohl
Anregungs als auch Emissionsspektrum außerhalb des sichtbaren Bereichs liegen.
[0008] In seiner einfachsten Ausführungsform besteht der Aufreißfaden aus einem Substrat,
z.B. Papier oder Kunststoff, welches zumindest in Teilbereichen mit einer den Lumineszenzstoff
enthaltenden Schicht versehen ist. Diese Schicht kann beispielsweise in Form eines
beliebigen Musters mit konventionellen Druckverfahren aufgebracht werden. Dieses Muster,
z.B. ein Barcode oder eine Zahlenfolge, kann Informationen über den Hersteller, den
Herstellungsort oder jede andere im Zusammenhang mit dem Produkt wichtige Information
enthalten und eventuell auch mehrmals entlang des Aufreißfadens vorgesehen sein.
[0009] Es können auch mehrere unterschiedliche Lumineszenzstoffe enthaltende Schichten registerhaltig
zueinander in Form eines Musters aufgedruckt werden. In diesem Fall könnte beispielsweise
die Verteilung der Lumineszenzstoffe die zu codierende Information darstellen.
[0010] Gemäß einer alternativen Ausführungsform kann der Lumineszenzstoff auch direkt in
das Kunststoffsubstrat, eventuell mit weiteren Farbpigmenten eingebracht werden. Ebenso
können mehrere Kunststoffschichten, die jeweils unterschiedliche Lumineszenzstoffe
enthalten, zu einem Aufreißfaden coextrudiert werden.
[0011] Zur Verdeutlichung und Veranschaulichung der Erfindung werden im Folgenden einige
der möglichen Ausführungsformen in Form von Beispielen näher erläutert.
Beispiel 1
[0012] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform werden die die unterschiedlichen Lumineszenzstoffe
enthaltenden Schichten längs des Aufreißfadens in aufeinanderfolgenden und sich überlappenden
Abschnitten vorgesehen. Hierbei werden Lumineszenzstoffe verwendet, die alle mit der
gleichen Strahlung angeregt werden können, jedoch unterschiedliche Emissionsspektren
aufweisen. Emittieren die Lumineszenzstoffe im sichtbaren Bereich, so entstehen in
den Überlappungsabschnitten Mischfarben der einzelnen Emissionsspektren. Auf diese
Weise lassen sich beispielsweise Regenbogeneffekte erzeugen.
[0013] Diese Ausführungsform lässt sich auf sehr einfache Weise visuell überprüfen, bietet
aber gleichzeitig einen hohen Fälschungsschutz, da verschiedene Lumineszenzstoffe
verwendet werden müssen und zugleich für eine exakte Positionierung der Lumineszenzstoffe
gesorgt werden muss.
[0014] Der Fälschungsschutz kann noch zusätzlich erhöht werden, wenn Lumineszenzstoffe verwendet
werden, die bei normaler Beleuchtung im visuellen Spektralbereich transparent sind.
Beispiel 2
[0015] Auf ein Kunststoffsubstrat wird mittels einer Druckfarbe, die einen im visuellen
Spektralbereich transparenten Lumineszenzstoff enthält, ein Codemuster, beispielsweise
ein Barcode aufgedruckt. Die Druckfarbe selbst ist ebenfalls transparent und wird
von einer weiteren Kunststoffschicht abgedeckt, so dass der Lumineszenzstoff vor Umwelteinflüssen
sowie unerlaubtem Zugriff geschützt ist. Die den Lumineszenzstoff umschließenden Kunststoffsubstrate
können ebenfalls transparent oder auch mit Farbpigmenten eingefärbt sein. Dies ist
unter Umständen dann notwendig, wenn die lumineszierende Schicht im Glanzwirkel aufgrund
unterschiedlicher Brechungsindices zwischen den Kunststoffschichten identifiziert
und damit die Verteilung des Lumineszenzstoffes visuell erkennbar wird.
Beispiel 3
[0016] Als Substrat wird eine elektrisch leitende Metallfolie, wie ein Aluminiumband, oder
eine elektrisch leitfähige Kunststofffolie verwendet, auf welcher die lumineszierende
Schicht angeordnet wird. Auf diese Weise erhält der Aufreißfaden ein zusätzliches
maschinell prüfbares Echtheitsmerkmal. Auch dieser Faden wird zum Schutz vor Umwelteinflüssen
mit einer weiteren Kunststofffolie laminiert, so dass der Lumineszenzstoff zwischen
den Folien zu liegen kommt.
[0017] Werden im visuellen Spektralbereich transparente Lumineszenzstoffe verwendet, so
unterscheidet sich der Aufreißfaden rein visuell in keiner Weise von den bekannten
Aufreißfäden. Er kann jedoch durch Anregung der Lumineszenzstoffe sehr einfach und
schnell von einer Fälschung unterschieden werden.
Beispiel 4
[0018] Um während des Vertriebsweges weitere weniger sicherheitsrelevante, z.B. logistisch
wichige Daten auf dem Produkt speichern zu können, kann der Aufreißfaden zusätzlich
mit einer Magnetschicht versehen werden. In diesem Fall wird ein Kunststoffsubstrat
mit einer beschreibbaren Magnetschicht beschichtet und anschließend die lumineszierende
Schicht in Form einer Codierung aufgedruckt. Schließlich wird auch hier eine zweite
Kunststofffolie als Schutzschicht vorgesehen.
Beispiel 5
[0019] Statt den Lumineszenzstoff auf der Oberfläche eines Substrates vorzusehen, kann der
Lumineszenzstoff auch einer Kunststoffmasse zugesetzt werden, die anschließend in
Form des Aufreißfadens extrudiert wird.
Beispiel 6
[0020] Der Aufreißfaden kann sich auch aus mehreren coextrudierten Kunststofffolien zusammensetzen,
die unterschiedliche Stoffe mit unterschiedlichen physikalischen Eigenschaften enthalten.
Hierbei kann es sich beispielsweise um unterschiedliche Lumineszenzstoffe, elektrisch
leitfähige Materialien, magnetische Materialien oder auch um einfache Farbstoffe handeln.
[0021] Bei allen beschriebenen Varianten ist es selbstverständlich möglich, die den Lumineszenzstoff
enthaltende Schicht mit mehreren Lumineszenzstoffen gleichzeitig zu versehen.
[0022] Die verwendeten Kunststoffsubstrate können wahlweise transparent oder eingefärbt
sein. Selbstverständlich können die erfindungsgemäßen Aufreißfäden auch zusätzlich
mit einem farbigen Druckbild versehen werden.
[0023] Statt den Aufreißfaden aus zwei Kunststoffsubstraten zusammenzusetzen, zwischen welchen
sich die relevanten Merkmalschichten befinden, ist es ebenfalls möglich, nur ein Kunststoffsubstrat
vorzusehen und dieses nach dem Aufbringen der maschinell und/oder visuell prüfbaren
Schichten mit einer weiteren Farb- oder Lackschicht abzudecken, welche die Schutzfunktion
übernimmt.
1. Aufreißfaden für Verpackungen, der zumindest ein Substrat aufweist, auf welchem zumindest
in Teilbereichen eine Schicht mit wenigstens einer maschinellprüfbaren Eigenschaft
angeordnet ist, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht zumindest einen Lumineszenzstoff aufweist.
2. Aufreißfaden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass längs des Aufreißfadens aufeinanderfolgende und sich überlappende Abschnitte
vorgesehen sind, die jeweils mit einer unterschiedliche Lumineszenzstoffe enthaltenden
Schicht versehen sind.
3. Aufreißfaden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf dem Substrat zumindest zwei Schichten registerhaltig zueinander vorgesehen
sind, die unterschiedliche Lumineszenzstoffe enthalten.
4. Aufreißfaden nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass der bzw. die Lumineszenzstoffe bei normaler Beleuchtung im visuellen Spektralbereich
transparent sind und bei Beleutung mit Strahlung außerhalb des visuellen Spektralbereichs
Strahlung aus dem visuellen Spektralbereich emittieren.
5. Aufreißfaden nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass das Substrat eine Kunststofffolie ist.
6. Aufreißfaden nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die maschinell prüfbare Schicht von einer weiteren Kunststoff-, Lack- oder Farbschicht
abgedeckt wird.
7. Aufreißfaden nach wenigstens einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass das Substrat weitere maschinell und/oder visuell prüfbare Echtheitsmerkmale
aufweist.
8. Aufreißfaden nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass das Echtheitsmerkmal ein visuell erkennbarer Aufdruck ist.
9. Aufreißfaden nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, dass das Echtheitsmerkmal magnetische und/oder metallische Eigenschaften aufweist.
10. Aufreißfaden für Verpackungen, der zumindest eine Kunststoffschicht aufweist, dadurch
gekennzeichnet, dass die Kunststoffschicht zumindest einen Lumineszenzstoff enthält.
11. Aufreißfaden nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Aufreißfaden aus wenigstens zwei coextrudierten Kunststoffschichten besteht,
wobei zumindest eine der Kunststoffschichten einen Lumineszenzstoff enthält.