[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Beschichten von Abstandhalterrahmen für
Isolierglasscheiben mit Klebe- bzw. Dichtmasse mit den Merkmalen des einleitenden
Teils des unabhängigen Anspruches 1.
[0002] Vorrichtungen zum Beschichten von Abstandhalterrahmen für Isolierglas mit Klebe-
bzw. Dichtmasse sind bekannt. Beispielsweise wird auf die US 4 949 666 A verwiesen.
[0003] Alle bekannten Vorrichtungen zum Beschichten von Abstandhalterrahmen besitzen zwei
oder mehr Anpreßrollen, die den zwischen den Düsen, aus welchen das Dicht- bzw. Klebemittel
auf die Seitenwände des Abstandhalterrahmens für Isolierglasscheiben aufgetragen wird,
durchgeführten Abschnitt des Abstandhalterrahmens gegen das Transportband der Förderbahn
drücken. Die Anpreßrollen liegen bei den bekannten Vorrichtungen an der Innenwand
der den Abstandhalterrahmen bildenden Hohlprofilleiste an. Dies bedeutet, daß die
Anpreßrollen nicht nur weggeschwenkt werden müssen, wenn sich die von der Förderbahn
nach oben ragenden Schenkel des Abstandhalterrahmens während des Beschichtungsvorganges
an den Anpreßrollen vorbeibewegen, sondern daß diese auch weggeschwenkt werden müssen,
wenn mit Sprossen versehene Abstandhalterrahmen mit Klebe- bzw. Dichtmasse beschichtet
werden. Darüber hinaus bewirken die Anpreßrollen der bekannten Vorrichtungen keine
seitliche Führung, d.h. keine Führung quer zur Ebene des Abstandhalterrahmens, so
daß bei den bekannten Vorrichtungen in Bewegungsrichtung des Abstandhalterrahmens
gesehen vor den Düsen Führungselemente, z.B. in Form von Rollen, vorgesehen sind,
um den Abstandhalterrahmen exakt zwischen den Düsen zu führen.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die bekannten Vorrichtungen dahingehend
zu verbessern, daß die Antriebsrollen nicht nur den nötigen Kraftschluß zwischen dem
Förderband der Förderbahn und dem Abstandhalterrahmen bewirken, sondern den Abstandhalterrahmen
auch seitlich führen und daß die nicht immer hochgeschwenkt werden müssen, wenn sich
eine Sprosse an den Anpreßrollen vorbeibewegt, während ein Abstandhalterrahmen beschichtet
wird.
[0005] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die Merkmale des kennzeichnenden Teils des
unabhängigen Anspruches 1 gelöst.
[0006] Bevorzugte und vorteilhafte Ausführungsformen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Dadurch, daß gemäß der Erfindung die Anpreßrollen an dem auf der Förderbahn aufliegenden
sich zwischen den Beschichtungsdüsen durchbewegenden Schenkel des Abstandhalterrahmens
lediglich im Bereich der seitlichen Ränder der Innenfläche des Abstandhalterrahmens
angreifen, brauchen diese nur mehr hochgeschwenkt werden, wenn sich von der Förderbahn
nach oben abstehende Schenkel des Abstandhalterrahmens an den Anpreßrollen vorbeibewegen,
während der Abstandhalterrahmen beschichtet wird. Wenn sich im Inneren des Abstandhalterrahmens
angeordnete Sprossen an den Anpreßrollen vorbeibewegen, können die Anpreßrollen an
dem auf der Förderbahn aufliegenden Schenkel weiterhin angreifen. Dadurch wird der
Steuerungsaufwand wesentlich vereinfacht und es entfallen Vorrichtungen, die Sprossen
erfassen und das Hochschwenken der Anpreßrollen auslösen.
[0008] Wenn gemäß einem Vorschlag der Erfindung vorgesehen ist, daß jeweils zwei Anpreßrollen
einander gegenüberliegend angeordnet sind, ergibt sich eine besonders sichere Führung
des auf der Förderbahn aufliegenden Schenkels des Abstandhalterrahmens.
[0009] In einer Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die Anpreßrollen
gestufte Rollen sind, deren Teil mit kleinerem Durchmesser im Bereich des Außenrandes
der Innenfläche und deren senkrecht zur Drehachse ausgerichtete Kreisringfläche an
Seitenflächen der Hohlprofilleiste anliegen. Diese Ausführungsform hat den Vorteil,
daß die Anpreßrollen ausschließlich im Bereich der oberen Längskanten des auf der
Förderbahn aufliegenden Schenkels des Abstandhalterrahmens angreifen und dennoch eine
sichere Führung bewirkt wird. Dabei kann vorgesehen sein, daß die Kreisringflächen
die Seitenflächen der Hohlprofilleiste nur in ihrem der Innenfläche benachbarten Bereich
berühren. Dies ergibt den Vorteil, daß eine auf die Seitenflächen der Hohlprofilleisten
aufgetragene Klebe- bzw. Dichtmasse von den Anpreßrollen nicht berührt wird.
[0010] In einer alternativen Ausführungsform der Erfindung kann vorgesehen sein, daß die
Anpreßrollen Konusrollen sind, deren Konusflächen an den Seitenrändern der Innenfläche
der den Abstandhalterrahmen bildenden Hohlprofilleiste anliegen. Diese Ausführungsform
hat den Vorteil, daß die Anpreßrollen zwecks Anpassung an unterschiedliche Profilabmessungen
lediglich in einer Richtung verstellbar sein müssen.
[0011] Bevorzugt ist dabei, daß die Anpreßrollen in Richtung ihrer Achse verstellbar gehaltert
sind, was eine einfache Konstruktion erlaubt.
[0012] In bestimmten Fällen kann gemäß der Erfindung zusätzlich vorgesehen sein, daß der
Abstand der Anpreßrollen von dem Förderband der Förderbahn veränderbar ist. Diese
Ausführungsform erlaubt es, die Anpreßrollen, auch wenn sie gestufte Rollen sind,
allen möglichen und in der Praxis vorkommenden Profilquerschnittsformen anzupassen.
[0013] Weitere Einzelheiten und Merkmale und Vorteile der erfindungsgemäßen Vorrichtung
zur Beschichtung von Abstandhalterrahmen ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung
der in den Zeichnungen gezeigten Ausführungsbeispiele. Es zeigt: Fig. 1 schematisch
in Förderrichtung gesehen eine erste Ausführungsform von Anpreßrollen; und Fig. 2
eine abgeänderte Ausführungsform.
[0014] Vorrichtungen zum Beschichten von Abstandhalterrahmen mit Klebe-bzw. Dichtmasse,
die so ausgebildet sein können, wie dies in der eingangs genannten Druckschrift gezeigt
und beschrieben ist, besitzen eine Förderbahn, meist mit einem Förderband 1, für die
zu beschichtenden Abstandhalterrahmen 2. Oberhalb der Förderbahn 1 ist eine Stützeinrichtung
3 für die von der Förderbahn nach oben ragenden Teile der Abstandhalterrahmen 2 vorgesehen.
Beidseits der Förderbahn sind Düsen angeordnet, aus welchen die Klebe- bzw. Dichtmasse
auf die Seitenflächen 4 der den Abstandhalterrahmen 2 bildenden Hohlprofilleiste 5
aufgetragen wird. Gegebenenfalls sind Vorrichtungen ("Wendegreifer") vorgesehen, mit
welchen Abstandhalterrahmen 2, nachdem ein Schenkel derselben beschichtet worden ist
verdreht werden können. Weiters weisen die Vorrichtungen Anpreßrollen auf, die den
Kraftschluß zwischen dem Förderband 1 der Förderbahn und dem Abstandhalterrahmen 2
bewirken. Der Transport der Abstandhalterrahmen 2 kann, insbesondere beim Beschichten,
durch eine Mitnahme-Einrichtung, die an einen von der Förderbahn nach oben abstehenden
Schenkel des Abstandhalterrahmens angreift unterstützt werden.
[0015] Die seitliche Stützvorrichtung 3 kann, wie dies in der obengenannten Druckschrift
gezeigt und beschrieben ist, aus einer Reihe von Stützwalzen bestehen, die das Transportieren
der Abstandhalterrahmen beim Beschichtungsvorgang unterstützen, wozu die Stützwalzen
angetrieben sind. Beim Wendevorgang, der beispielsweise mit dem in den genannten Druckschriften
gezeigten und beschriebenen "Wendegreifer" ausgeführt werden kann, können die Stützwalzen
aus der Förderebene weggeschwenkt werden, oder sie werden einfach umgesteuert, so
daß auf die frisch aufgetragene Beschichtung keine diese Beschichtung beschädigenden
Scherkräfte einwirken. Die seitliche Abstützung 3 der von der Förderbahn nach oben
ragenden Teile des Abstandhalterrahmens 2 kann auch in Form einer (Gleit-)Wand ausgebildet
sein, in der gegebenenfalls ein Förderband vorgesehen ist, das beim Verdrehen der
Abstandhalterrahmen hinter die Stützwand zurückgezogen werden kann. Hiezu ist das
Stützband in einem Schlitz der seitlichen Stützwand angeordnet. Die Ausbildung der
seitlichen Abstützung 3 ist für die Erfindung nicht wesentlich.
[0016] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind anstelle der bei den bekannten Vorrichtungen
auf der gesamten Innenfläche 6 der die Abstandhalterrahmen 2 bildenden Hohlprofilleisten
5 anliegenden Anpreßrollen die in den Zeichnungen gezeigten Anpreßrollen 10 vorgesehen.
[0017] Die Anpreßrollen 10 sind bei der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform einander gegenüberliegende,
also paarweise angeordnete, gestufte Rollen, die mit ihrem durchmesserkleineren Abschnitt
11 am seitlichen Rand der Innenfläche 6 des Abstandhalterrahmens 2 anliegen und diesen
gegen das Förderband 1 der Förderbahn drücken. Mit den senkrecht zur Drehachse ausgerichteten
Kreisringflächen 12 liegen die Anpreßrollen 10 an den oberen Enden der Seitenflächen
4 der Hohlprofilleiste 5 des Abstandhalterrahmens 2 an. Dadurch wird eine seitliche
Führung der auf dem Förderband 2 aufliegenden Schenkel des Abstandhalterrahmens 2
erreicht. Aus Fig. 1 ist auch ersichtlich, daß die Anpreßrollen 10 nicht weggeschwenkt
werden brauchen, wenn sich beim Beschichtungsvorgang eine Sprosse 15 zwischen den
Anpreßrollen 10 hindurchbewegt. Lediglich am Beginn und am Ende eines Beschichtungsvorganges
eines Schenkels des Abstandhalterrahmens 2 werden die Anpreßrollen 10 hochgeschwenkt,
so daß der von der Förderbahn 1 nach oben abstehende Schenkel des Abstandhalterrahmens
2 die Anpreßrollen 10 ungehindert passieren kann. Je nach den Erfordernissen ist in
der erfindungsgemäßen Vorrichtung wenigstens ein Paar Anpreßrollen 10 vorgesehen.
Bevorzugt sind zwei Paare Anpreßrollen 10 vorgesehen, und zwar ein Paar vor und ein
Paar nach den Düsen, mit welchen Dicht- bzw. Klebemittel auf die Seitenflächen 4 der
Abstandhalterrahmen 2 aufgetragen wird.
[0018] Die Lagerung der, gegebenenfalls angetriebenen, Anpreßrollen 10 ist so ausgebildet,
daß sie an unterschiedliche Abmessungen von Hohlprofilleisten 2 angepaßt werden können.
Hiezu sind die Anpreßrollen 10 in Richtung ihrer Achsen 13 verstellbar, damit sie
an unterschiedliche Abstandhalterbreiten angepaßt werden können. Zusätzlich sind die
Anpreßrollen 10 senkrecht zu ihren Achsen 13 verstellbar, damit sie an unterschiedliche
Höhen (in Richtung der Ebene des Abstandhalterrahmens 2 gemessene Abmessung der Hohlprofilleiste
5) angepaßt werden können. Die Verstellbarkeit der Anpreßrollen 10 quer zu ihren Drehachsen
13 also, die Verstellbarkeit um deren Abstand vom Förderband 1 zu ändern, kann auch
dazu benützt werden, um die Anpreßrollen mit dem jeweils erforderlichen Druck an die
Hohlprofilleiste 5 anzulegen.
[0019] Bei der in Fig. 2 gezeigten Ausführungsform sind die Anpreßrollen 20 als konische
Rollen ausgebildet, deren Konusflächen 21 lediglich im Bereich der Außenkanten 22
der Innenfläche 6 des Abstandhalterrahmens 2 anliegen. Auch bei dieser Ausführungsform
wird der nötige Anpreßdruck der Abstandhalterrahmen 2 gegen das Förderband 1 und eine
seitliche Führung des auf dem Förderband 1 aufliegenden Schenkel des Abstandhalterrahmens
2 erreicht.
[0020] Zusammenfassend kann ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wie folgt beschrieben
werden:
[0021] Bei einer Vorrichtung zum Beschichten von Abstandhalterrahmen 2 für Isolierglasscheiben
sind beidseits einer Förderbahn 1 Düsen vorgesehen, aus welchen Klebe- bzw. Dichtmasse
auf die Seitenflächen 4 des Abstandhalterrahmens 2 aufgetragen wird. Oberhalb der
Förderbahn 1 sind Anpreßrollen 10 vorgesehen, die den Abstandhalterrahmen 2 gegen
das Förderband 1 drücken. Die Anpreßrollen 10 greifen am Abstandhalterrahmen 2 im
Bereich der seitlichen Ränder der Innenfläche 6 des bildenden Hohlprofils 5 an. Dadurch
wird ein Kraftschluß zwischen Förderband 1 und Abstandhalterrahmen 2 bewirkt und der
auf dem Förderband 1 aufliegende Schenkel des Abstandhalterrahmens 2 wird seitlich
geführt. Die Anpreßrollen 10 brauchen nicht hochgeschwenkt werden, wenn sich beim
Beschichten von mit Sprossen 15 versehenen Abstandhalterrahmen 2 Sprossen 15 an den
Anpreßrollen 10 vorbeibewegen.
1. Vorrichtung zum Beschichten von Abstandhalterrahmen (2) für Isolierglasscheiben mit
Klebe- bzw. Dichtmasse mit einer Förderbahn (1), mit beidseits der Förderbahn (1)
vorgesehenen Düsen zum Auftragen der Klebe- bzw. Dichtmasse auf die Seitenflächen
(4) des Abstandhalterrahmens (2), mit einer oberhalb der Förderbahn (1) vorgesehenen
Abstützung (3) für die von der Förderbahn (1) nach oben ragenden Teile des Abstandhalterrahmens
(2) und mit Anpreßrollen (10), welche den auf der Förderbahn (1) aufliegenden Schenkel
des Abstandhalterrahmens (2) gegen diese pressen und die in Anlage an den auf der
Förderbahn (1) aufliegenden Schenkel und von diesem weg verschwenkbar sind, dadurch
gekennzeichnet, daß die Anpreßrollen (10, 20) lediglich an den seitlichen Rändern
der Innenfläche (6) des auf der Förderbahn (1) aufliegenden Schenkels der den Abstandhalterrahmen
(2) bildenden Hohlprofilleiste (5) anliegen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils zwei Anpreßrollen
(10, 20) einander gegenüberliegend angeordnet sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anpreßrollen (10)
gestufte Rollen sind, deren Teil (11) mit kleinerem Durchmesser im Bereich des Außenrandes
der Innenfläche (6) und deren senkrecht zur Drehachse (10) ausgerichtete Kreisringfläche
(12) an Seitenflächen (4) der Hohlprofilleiste (5) anliegen.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kreisringflächen (12)
die Seitenflächen (4) der Hohlprofilleiste (5) nur in ihrem der Innenfläche (6) benachbarten
Bereich berühren.
5. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Anpreßrollen (20)
Konusrollen sind, deren Konusflächen (21) an den Seitenrändern (22) der Innenfläche
(6) der den Abstandhalterrahmen (2) bildenden Hohlprofilleiste (5) anliegen.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Anpreßrollen
(10, 20) in Richtung ihrer Achsen (13) verstellbar gehaltert sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand
der Anpreßrollen (10, 20) von dem Förderband (1) der Förderbahn veränderbar ist.