[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft im allgemeinen eine Sicherheitseinrichtung für
motorisch angetriebene Tore, wie z.B. Segment- oder Rolltore, gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruchs 1. Die Sicherheitseinrichtung dient zum Erfassen eines in der
Bewegungsbahn eines Tors, Rollgitters, Hubtors und dgl. befindlichen Gegenstands.
[0002] Derartige Sicherheitssysteme sind beispielsweise aus den Dokumenten DE-U-8615042
oder DE-A-3416546 bekannt. Gemäß der DE-U-8615042 ist eine aus einem Rohr aus elastomerem
Material bestehende Sicherheitsleiste eines Abschlußprofils an einer Seite mit einer
Lampe und an der anderen Seite mit einem lichtempfindlichen Widerstand versehen. Wenn
die Sicherheitsleiste auf ein Hindernis trifft, wird der Lichtstrahl unterbrochen,
wodurch ein die Motorbremse betätigender Schaltimpuls erzeugt wird.
[0003] DE-A-3416546 betrifft eine Sicherheitsvorrichtung zum Anhalten motorisch bewegter
Gegenstände. Um ein verbessertes Ansprechen der eine Lichtschrankenanordnung aufweisenden
Sicherheitsvorrichtung zum Anhalten motorisch bewegter Gegenstände zu erreichen, besteht
die Lichtschrankenanordnung aus einem Lichtgeber und einem Lichtempfänger, die an
beiden Enden einer einen Lichtkanal aufweisenden Profilschiene angeordnet sind. Beim
Auftreffen auf ein Hindernis wird die aus einem elastisch verformbaren Material bestehende
Profilschiene unter Verringerung des Querschnitts des Lichtkanals zusammengequetscht,
so daß der Lichtstrahl unterbrochen wird.
[0004] Bei diesen elastisch verformbaren Sicherheitsleisten ist aber nur dann eine hinreichende
Sicherheit gegen Verletzungen und Beschädigungen gegeben, wenn deren Verformungsbereich
dem Nachlaufweg der vorlaufenden Kante des Abschlußprofils von der Betätigung der
Schalteinrichtung bis zum vollständigen Abbremsen desselben entspricht. Aufgrund des
Gewichts und insbesondere der kinetischen Energie des Torblatts und des Abschlußprofils
ergibt sich abgesehen von der Schaltverzögerung jedoch ein relativ langer Nachlaufweg,
so daß hohe und damit teure Sicherheitsleisten verwendet werden müssen.
[0005] Ein weiterer Nachteil derartiger, aus profiliertem elastomeren Material bestehender
Sicherheitsleisten besteht abgesehen von der unvermeidbaren Betätigungskraft und der
sich aus deren Verformung ergebenden Widerstandskraft darin, daß sich entsprechend
der Auftreffrichtung Schaltverzögerungen oder sogar Schaltausfälle ergeben können.
[0006] Aufgrund dieser Probleme ist man dazu übergegangen, Lichtschrankenanordnungen in
einem mindestens dem Nachlaufweg des Torblatts entsprechenden Abstand vor der vorlaufenden
Kante des Abschlußprofils des Torblatts anzuordnen, so daß die Bewegung des Torblatts
angehalten wird, wenn ein Hindernis den Lichstrahl der Lichtschrankenanordnung unterbricht.
Da der Lichtstrahl in einem Abstand vor dem Abchlußprofil des Torblatts verläuft,
ist sichergestellt, daß das Abschlußprofil nicht mit einem den Lichtstrahl unterbrechenden
Hindernis in Berührung kommt.
[0007] Beispiele dafür sind in den Dokumenten EP-B-0325602 und EP-B-0284066 aufgeführt.
Aus EP-B-0325602 ist eine Sicherheitsanordnung für Rolltore bekannt, bei der die Schalteinrichtung
aus einer Lichtschranke besteht, deren Geberund Aufnehmerelemente beidseits des Abschlußprofils
in einem dem Bremsweg entsprechenden Abstand unterhalb von diesem an Tragarmen angeordnet
sind. Die Tragarme sind gleitend in jeweiligen Halterungen geführt, welche mit einem
unteren Teil des Torblatts verbunden sind. Wenn der Tragarm gegen den Boden oder einen
Anschlag schlägt, werden die Geber- und Aufnehmerelemente relativ zum Torblatt zu
diesem hin verschoben und gelangen zum Ende der Schließbewegung des Tors in eine Stellung,
die mindestens in der Höhe des unteren Abschlußrandes des Torblatts liegt.
[0008] Aus EP-B-0284066 ist ein Schnellauftor mit einer im Bereich der unteren Kante des
Abschlußprofils versehenen Schalteinrichtung bekannt, die bei ihrer Betätigung die
Bremse einfallen läßt. Die Schalteinrichtung besteht aus einer Lichtschranke, deren
Geber- und Aufnehmerelemente beidseits des Abschlußprofils in einem dem Abbremsweg
entsprechenden Abstand unterhalb von diesem im Bereich der unteren Enden von Stempeln
angeordnet sind, die in Führungen des Abschlußprofils oder seitlichen schwertartigen
Fortsätzen einschiebbar geführt sind. Beim Auftreffen der Stempel auf den Boden oder
einen Anschlag tauchen die Stempel in die Führungen ein, so daß sich das Abschlußprofil
auf dem Boden abstützen kann.
[0009] In den vorstehend genannten beiden Beispielen sind das Geber- und Aufnehmerelement
an einem Teil des Torblatts angeordnet, was dazu führt, daß die Geber- und Aufnehmerelemente
mit dem Torblatt bewegt werden. Aufgrund dieser Bewegung unterliegen die elektrischen
Leitungen und sonstige Bauteile des elektrischen Schaltkreises, die sich zwischen
Torblatt und Rahmen erstrecken, starken dynamischen Belastungen, die durch Schwingungen
des Torblatts und kontinuierlichen Biegebeanspruchungen verursacht werden. Zudem können
sich Schmutz, Staub und Wasser auf verschiedenen elektrischen Systembauteilen ablagern
und zu einer Leistungsabnahme oder Fehlfunktion des Systems führen. Als störend bei
diesen bekannten Systemen erweist sich in vielen Fällen der Umstand, daß die elektrische
Versorgung der Geber- und Aufnahmeelemente durch das Tor geführt werden muß, so daß
die Konstruktion des Tores bzw. der Torsegmente hieran angepaßt werden muß. Dies beeinträchtigt
die Flexibilität des Anwenders, aber auch des Herstellers, was die Torgestaltung anbelangt.
[0010] Bekannt sind zur Absicherung von Toren auch Lichtgittersysteme, die entweder auf
einer Seite des Torblatts, oder aber, zur Verbesserung der Absicherung, auf beiden
Seiten des Torblatts montiert werden. Im ersteren Fall ist kein ausreichender Personen-
und Sachschutz auf der nicht gitterbestückten Seite des Torblatts gegeben. Im letzteren
Fall ist der Aufwand zu hoch und das Lichtgittersystem zu teuer. Außerdem ist beiden
Systemen gemeinsam, daß sie für Fehlschaltungen anfällig sind, wenn z.B. Stromversorgungskomponenten,
wie z.B. Spiralkabel bei äußeren Witterungseinflüssen in den Strahlengang des Lichtgitters
unkontrolliert eintauchen oder aber das Torblatt selbst bei Windbeanspruchung ausbaucht.
[0011] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, eine Sicherheitseinrichtung der
gattungsgemäßen Art zu schaffen, die bei einfacher Montagemöglichkeit ein Höchstmaß
an System- und Personenschutz für ein beliebig gestaltetes Tor bietet und mit geringem
steuerungstechnischen Aufwand auskommt.
[0012] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1.
[0013] Erfindungsgemäß wird eine autark arbeitende Sicherheitseinrichtung geschaffen, deren
Strahlenzustands-Steuereinrichtung so arbeitet, daß bei einmal bestimmter Position
des Tores (Initialisierungsphase) automatisch ein vorbestimmter Aktivierungs-Algorithmus
für den Strahlenschutz beispielsweise in Form einzelner Lichtschrankensysteme ablaufen
kann. Der erfindungsgemäße Algorithmus erlaubt es z.B., die Strahlen in die Torbewegungsbahn
zu legen, so daß nunmehr ein einziges Lichtgittersystem genügt, um die gesamte Bewegungsbahn
des Tors zu überwachen, wodurch der vorrichtungstechnische Aufwand weiter reduziert
wird. Weil die aktuelle Stellung des Tores die verschiedenen Aktivierungszustände
der Lichtschranken festlegt, synchronisiert sich die Sicherheitseinrichtung selbsttätig
mit der Bewegung des Tores. Eine Anbindung an das Steuersystem des Tores ist nicht
mehr erforderlich, so daß die erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung quasi als "stand-alone-Lösung"
für jedes auf dem Markt befindliche Tor oder dgl. nachrüstbar ist. Außerdem wird die
erforderliche Steuerschaltung einfach. Mit der erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtung
ergibt sich eine bislang nicht realisierbare Sicherheitsstufe der Überwachung. Denn
jeder Gegenstand, der die überwachte Bewegungsfläche des Torblatts berührt, führt
zwangsläufig zu einem Ansprechen der Sicherheitseinrichtung und verhindert bereits
ein Anlaufen der Antriebseinheit für das Tor. Eventuelle Steuerungsfehler, aber auch
trägheitsbedingte Bewegungsabweichungen (Nachlaufen größerer bewegter Massen) werden
so von vorneherein kompensiert.
[0014] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0015] Mit der Weiterbildung des Patentanspruchs 2 können marktübliche Lichtschrankenleisten
verwendet werden.
[0016] Eine maximale Sicherheit wird mit der Weiterbildung des Patentanspruchs 3 erzielt,
weil damit auch beide seitlichen Führungen vollständig gegen unbeabsichtigtes Hineingreifen
abgesichert sind. Dabei ergibt sich der zusätzliche Vorteil, daß die Leiste(n) des
Strahlen-Schutzgitters von der Führung des Tores abgedeckt und somit gleichzeitig
vor Beschädigungen geschützt wird (werden). Ein aufwendiger Anfahrschutz kann damit
entfallen.
[0017] Grundsätzlich genügt zur Umsetzung des erfindungsgemäßen Lösungsprinzips ein einziges
Strahlenpaar. Die Feinfühligkeit der Sicherheitseinrichtung kann mit der Weiterbildung
des Patentanspruchs 4 beliebig und nach Bedarf angehoben werden.
[0018] Der optimale Algorithmus für die Festlegung der Aktivierungszustände der einzelnen
Strahlen ist Gegenstand der Patentansprüche 5 und 6. Mit diesem Algorithmus können
die der Reihe nach von der Schließkante des Tores durchlaufenen Strahlen sequentiell
und automatisch in einen passiven Zustand X, einen inaktiven Zustand 0 und einen aktiven
Zustand 1 gebracht werden. Diese Zustände werden mit der Bewegung der vorlaufenden
Kante sequentiell durchlaufen.
[0019] Mit der Weiterbildung des Patentanspruchs 7 kann bei Bedarf eine Anpassung an die
Bewegungsgeschwindigkeit des Tores vorgenommen werden, um der Massenträgkeit des Tores
Rechnung zu tragen.
[0020] Die Merkmale des Patentanspruchs 8 bzw. 9 führen zu einem vorteilhaften Signalfluß
im System und zu einem ständigen maximalen Sicherheitsstatus der Strahlen, auch wenn
das Tor nur spaltweise geöffnet wird und anschließend wieder geschlossen wird.
[0021] Wenn eine Zwischenspeichereinrichtung gemäß Patentanspruch 10 vorgesehen ist, kann
die Sicherheitseinrichtung gleichzeitig als Detektoreinrichtung zur Bestimmung der
Position und der Bewegungsrichtung des Tores herangezogen werden.
[0022] Mit der Weiterbildung des Patentanspruchs 11 wird in die Sicherheitseinrichtung einbezogene
Maximalfläche ein sinnvolles Maß von z.B. 2,5 m festgelegt. Der Aufwand für die Positionsbestimmung
und damit der Sicherheitseinrichtung wird dadurch weiter reduziert.
[0023] Mit den Merkmalen der Patentansprüche 12 und 13 kann die Sensibilität der Sicherheitseinrichtung
dort besonders hoch gehalten werden, wo spezifische Gefahrenmuster auftreten, wie
z.B. in geringer Höhe über dem Boden, in der sich flach bauende Ausleger von Staplerfahrzeugen
bewegen. Die Kreuzstrahl-Technik gemäß Patentanspruch 13 hat dabei den besonderen
Vorteil, daß einfachere Lichtschutzleisten mit größerem Teilungsmuster und gleicher
Teilung der Sender-/Empfänger verwendet werden können.
[0024] Die Sicherheitseinrichtung ist nicht auf irgendwelche Orientierungen der Torbewegung
oder auf bestimmte Torblattgestaltungen beschränkt.
[0025] Wenn die Leisten des Strahlen-Schutzgitters an den Führungen angeordnet sind (Patentanspruch
16), kommt die Strahlenfläche der Bewegungsfläche so nahe, daß bereits für einen Großteil
der Einsatzfälle eine ausreichende Sicherheit gegeben ist.
[0026] Ein Höchstmaß an Sicherheit ergibt sich mit dem Patentanspruch 17, mit dem besonderen
Vorteil der leichten Nachrüstbarkeit in bestehende Führungssysteme.
[0027] Weitere Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung werden aus der nachstehenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung unter Bezugnahme
auf die beigefügte Zeichnung ersichtlich. Es zeigen:
Fig. 1 eine teilweise geschnittene Vorderansicht eines Rolltors zeigt, für das die
erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung vorgesehen ist;
Fig. 2 die Ansicht gemäß "II" in Figur 1;
Fig. 3 eine der Figur 2 ähnliche Ansicht einer Variante;
Fig. 4 eine Seitenansicht gemäß "IV" in Figur 1;
Fig. 5 eine der Figur 4 ähnliche Ansicht einer Variante des Tors;
Fig. 6 den Schnitt "VI-VI" in Figur 4;
Fig. 7 einen der Figur 6 entsprechenden Schnitt einer Variante des Führungsprofils;
Fig. 8 und Fig. 9 Blockschaltbilder der Ansteuer- und Auswerteeinrichtung der Sicherheitseinrichtung;
und
Fig. 10 ein Flußdiagramm zur Erläuterung der Arbeitsweise der Sicherheitseinrichtung.
[0028] In der Figurenbeschreibung sind diejenigen Komponenten, die einander entsprechen,
mit ähnlichen Bezugszeichen versehen, denen lediglich eine andere Ordnungsziffer vorangestellt
ist.
[0029] Ein Rolltor 11 der Breite BR und Höhe HR besteht in bekannter Weise im wesentlichen
aus zwei seitlich angeordneten hohlen Führungsprofilen 12 und 13 mit Uförmigem Querschnitt,
einem auf den seitlichen Führungsprofilen ruhenden Querträger 14, in dem ein Motor
und eine vom Motor angetriebene Wickelwelle untergebracht ist, und einem in vertikal
verlaufenden schlitzartigen Führungen in den seitlichen Führungsprofile 12 und 13
geführten und auf der Wickelwelle aufgewickelten flexiblen Torblatt 15.
[0030] Da das Rolltor, für das die erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung verwendet wird,
einem allgemein bekannten Rolltor entspricht, wird hier auf eine nähere Beschreibung
des weiteren Aufbaus davon verzichtet.
[0031] Dem Rolltor 11 ist eine von der Torsteuerung unabhängige, d.h. autark arbeitende,
vorzugsweise optische Sicherheitseinrichtung zugeordnet. Hierzu ist zu beiden Seiten
des Torblatts 15 jeweils eine Leiste 17, 18 einer Lichtgitteranordnung, beispielsweise
auf der Basis von Infrarotstrahlen angebracht, wobei eine Leiste die Lichtsender und
die andere Leiste die Lichtempfänger aufnimmt, so daß eine Vielzahl von Einweg-Lichtschranken
mit den Strahlen 19-1 bis 19-n gebildet wird.
[0032] Bei der gezeigten Ausführungsform ist jedem Sender ein Empfänger zugeordnet. Außerdem
verlaufen die Strahlen zueinander parallel. Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich.
Einem Sender können mehrere Empfänger zugeordnet sein. Außerdem können die Strahlen
19 auch schräg verlaufen.
[0033] Die Leisten 17, 18 sind derart angebracht, daß die von den Lichtstrahlen 19 aufgespannte
Fläche 20 mit der von der vorlaufenden Torkante 21 des Torblatts 15 überstrichene
Bewegungsfläche 122 (Figur 3) zumindest eine Linie 123 (Figur 3) gemeinsam hat. Bei
der Ausführungsform gemäß Figur 1, 2, 4 und 5 fallen die Ebenen zusammen, d.h. das
Lichtgitter liegt unmittelbar in der Schließebene des Torblatts.
[0034] Allen Ausführungsformen ist gemeinsam, daß die Leisten 17, 18, 117, 118 an den Führungsschienen
12, 13 bzw. 112, 113 angebracht sind. Gemäß Figur 2, 4 und 5 sind sie innerhalb der
Führungsschiene bzw. des Führungsprofils 12, 13 angeordnet, bei der Ausführungsform
nach Figur 3 seitlich der Profile 112, 113 angebracht, und zwar auf verschiedenen
Seiten des Torblatts.
[0035] Mit der Lichtschrankenanordnung wird die Schließbewegung des Tores überwacht, um
auszuschließen, daß die vorlaufende Kante des Tores auf ein Hindernis trifft. Figur
5 zeigt, daß die Überwachungshöhe H entsprechend auf ein sinnvolles Maß beschränkt
sein kann, beispielsweise auf 2500 mm. Figur zeigt weiter, daß die Form des Torblatts
beliebig sein kann, beispielsweise von gefalteten Segmenten gebildet sein kann. Die
vorlaufende Kante 221 ist wiederum in einem Führungsprofil 213 geführt, in dem auch
die Lichtleiste 218 aufgenommen sein kann.
[0036] Figuren 6 und 7 zeigen Varianten für die Anordnung der Lichtleisten im bzw. am betreffenden
Führungsprofil:
[0037] Gemäß Figur 6 ist das Führungsprofil 312 mit einer weiteren, an die Lichtleiste 317
angepaßten Profilkammer versehen,die sich an die Führungskammer 325 für eine Rolle
326 des Torblatts 315 anschließt. Ein Nachrüsten eines Tores mit der erfindungsgemäßen
Sicherheitseinrichtung geht hier durch einen Austausch des Führungsprofils vonstatten.
[0038] Gemäß Figur 7 kann das Führungsprofil 412 beim Nachrüsten im wesentlichen unverändert
bleiben. Hier erhält der Steg 427 des Führungsprofils 412 eine Reihe von Bohrungen
428 in einem der Lichtschrankenanordnung entsprechenden Lochmuster. Die Leisten 417
sind auf der Außenseite des Stegs 427 angebracht.
[0039] Damit die vom Sender zum Empfänger führenden Strahlen der Lichtschrankenanordnung
in der Bewegungsfläche der vorlaufenden Torkante 21 verlaufen können, hat die Sicherheitseinrichtung
eine spezielle Steuerschaltung, mit der den Strahlen sequentiell in Abhängigkeit von
der Position und der Bewegung des Torblatts verschiedene Aktivierungszustände zugeordnet
werden. Dies wird im folgenden näher erläutert:
[0040] Jeweils derjenige Strahl 19-0, der beim Schließen des Tores der vorlaufenden Kante
21 am nächsten ist, erhält von der Steuerschaltung 40 den Aktivierungszustand NULL,
d.h. beim kurz darauffolgenden Durchfahren dieses Lichtstrahls von der Kante 21 gibt
diese Lichtschranke kein die Schließbewegung des Torblatts unterbrechendes Signal
ab.
[0041] Alle in Bewegungsrichtung hinter dem Strahl 19-0 liegenden Strahlen 19-x , die vom
Torblatt bereits abgedeckt worden 10 sind, nehmen den inaktiven Zustand X ein.
[0042] Hingegen sind die Strahlen 19-1 bis 19-n im aktiven Zustand 1, d.h. jedes Hindernis
im Bereich der Strahlen 19-1 bis 19-n liefert letztlich ein Ausgangssignal SA, das
auf ein Unterbrecher- oder Inverter-Relais 41 angelegt wird, um den Antrieb des Motors
zu unterbrechen oder umzukehren. Man erkennt aus der Darstellung gemäß Figur 1, daß
dadurch die Steuerung 42 des Torantriebs von der Sicherheitseinrichtung 40 losgelöst
ist, d.h., daß beide Einrichtungen 40, 42 voneinander unabhängig arbeiten.
[0043] Wenn das Torblatt den Strahl 19-0 erreicht, sorgt die Steuerschaltung dafür, daß
der Strahl 19-0 zum passiven Strahl 19-x wird, während der Strahl 19-1 zum neuen Strahl
19-0 wird. Somit gehen sämtliche Strahlen beim Schließen des Torblatts sequentiell
vom aktiven Zustand 1 in Übergangszustand NULL und schließlich in den passiven Zustand
X über, und zwar automatisch von der Bewegung Torblatts gesteuert. Eine Ausnahme bildet
nur der oberste Strahl 19-*, der mit dem Übergangszustand NULL beginnt.
[0044] Die Sicherheitseinrichtung dient gleichzeitig als Einrichtung zur Bestimmung der
Position des Torblatts. Hierzu werden vorzugsweise beim Öffnen des Tores die freigegebenen
Strahlen sequentiell über den Übergangszustand NULL in den aktiven Zustand 1 scharf
geschaltet.
[0045] Die Figuren 8 und 9 zeigen eine mögliche Ausführungsform für die Ansteuerung des
Lichtgitters und die Auswertung der an den einzelnen Lichtschranken anliegenden Signale.
Figur 8 zeigt den Senderteil 40-2, und Figur 9 den zugehörigen Empfängerteil 40-1.
[0046] Mittels einer an sich bekannten Multiplexer-Anordnung MUX1 bis MUX4 sind die einzelnen
Sender Sl bis Sn z.B. in Form von Leuchdioden, und die Empfänger EI bis En in Form
von Fototransistoren, d.h. die Lichtschranken einzeln adressierbar und auswertbar.
D. h., die einzelnen Sender, wie z.B. Leuchtdioden sind - vom Micro-Controller gesteuert
- gezielt einzeln und selektiv ein- und auszuschalten.
[0047] Andererseits können empfängerseitig die vom Empfänger, wie z.B. von den Foto-Transistoren
aufgenommenen Signale einzeln und selektiv mittels des empfängerseitigen Micro-Controllers
ausgewertet werden. Zur Beseitigung von Störeinflüssen können hierzu Filter- (43),
Verstärker- (44) und Schwellwertschaltungen 45 (Schmitt-Trigger) verwendet werden.
[0048] Mit dieser Anordnung können auch gezielt bestimmte Lichtschranken einzeln ausgeblendet
werden, um vorbestimmten Randbedingungen des Tores, wie z.B. eine kurzzeitige Einfahrt
über eine Schwellenrampe oder aber das Vorhandensein einer momentanen hohen Schneedecke
abzubilden.
[0049] Schließlich wird anhand von Figur 10 der der Sicherheitseinrichtung zugrunde liegende
Programmablauf erläutert:
[0050] Im Schritt 1 erfolgt eine Initialisierung des Systems. Die Position der vorlaufenden
Torkante wird bestimmt, wobei bereits hier auf die an den einzelnen Adressen anliegenden
Signale zurückgegriffen werden kann. Die aktuelle Position der Torkante sei an der
x-ten Adresse, d.h. am x-ten Strahl.
[0051] Wird während der Positionsbestimmung ein Gegenstand detektiert, so gibt die Steuerschaltung
ein Ausgangssignal SA ab, d.h., die Ausgänge werden gesetzt.
[0052] Andernfalls wird das Lichtgitter ab der Position x+2 ausgewertet, d.h., die Adresse
x+l erhält den Zustand NULL und alle Strahlen x+2 bis x+n sind aktiv.
[0053] Wird jetzt ein Hindernis erfaßt, werden die Ausgänge gesetzt. Andernfalls läuft die
Routine erneut ab.
[0054] Wenn das Tor geöffnet wird, werden die passiven Strahlen X der Reihe nach auf "l",
d.h. aktiv geschaltet. Es laufen dann im wesentlichen die gleichen Programmschritte
wie beim Schließen ab, jedoch invertiert. Wenn das Tor jetzt angehalten wird, wird
der zuletzt freigegebene Strahl auf den Aktivierungszustand "NULL" gesetzt, d.h. er
wird zum Run-Strahl.
[0055] Selbstverständlich sind Abweichungen von den zuvor beschriebenen Ausführungsformen
möglich, ohne den Grundgedanken der Erfindung zu verlassen:
[0056] So ist der Strahlenschutz nicht notgedrungen auf Lichtstrahlen beschränkt.
[0057] Auch ist es möglich, daß Sender und Empfänger einer einzigen Führungsschiene zugeordnet
sind, so daß eine Reflexions-Lichtschranke verwendet wird. Es ist auch möglich, mit
einer Reihe von Reflexions-Lichttastern zu arbeiten.
[0058] In den dargestellten Ausführungsbeispielen kann die Lichtquelle beispielsweise eine
herkömmliche Glühlampe, eine Leuchtdiode oder ein Laser sein. Als Lichtempfänger kann
ein lichtelektrischer Empfänger wie z.B. eine Fotozelle, ein Fotowiderstand, ein Fotoelement
oder eine Fotodiode verwendet werden.
[0059] Die Erfindung schafft somit Sicherheitseinrichtung für vorzugsweise vertikal bewegte,
motorisch angetriebene Tore, wie z.B. Segment- oder Rolltore, deren Torblatt geführt
bewegbar ist. Die Bewegungsbahn einer vorlaufenden Torkante wird von einem vorzugsweise
optischen Strahlenschutz, vorzugsweise auf der Basis von Infrarotstrahlen, überwacht.
Der Strahlenschutz weist zumindest zwei, vorzugsweise zumindest drei bzw. eine Vielzahl
von in Bewegungsrichtung des Tores gestaffelt angeordnete, vorzugsweise parallele
Strahlen auf, die auf einer Seite des Tores ausgesendet und auf der anderen Seite
des Tores empfangen oder reflektiert werden. Ferner ist eine Sicherheitsschaltung
vorgesehen, mit der die Schließbewegung des Tores gestoppt wird, wenn ein Hindernis
in der Bewegungsbahn des Tores erfaßt wird. Der Strahlenschutz ist derart angeordnet,
daß die von den Strahlen definierte Strahlenfläche mit der von der vorlaufenden Torkante
überstrichenen Bewegungsfläche zumindest eine Linie gemeinsam hat, und daß die autark
arbeitende Sicherheitseinrichtung eine Strahlenzustands-Steuereinrichtung hat, die
den Strahlen in Abhängigkeit von der Position und der Bewegung des Tores verschiedene
Aktivierungszustände zuordnet.
1. Sicherheitseinrichtung für vorzugsweise vertikal bewegte, fremdangetriebene Tore,
wie z. B. Segment- oder Rolltore, deren Torblatt (15) geführt bewegbar ist, mit einem
die Bewegungsbahn einer vorlaufenden Torkante überwachenden vorzugsweise optischen
Strahlenschutz (17, 18), vorzugsweise auf der Basis von Infrarotstrahlen, der zumindest
zwei, vorzugsweise zumindest drei bzw. eine Vielzahl von in Bewegungsrichtung des
Tores gestaffelt angeordnete, vorzugsweise parallele Strahlen (19) aufweist, die auf
einer Seite des Tores ausgesendet und auf der anderen Seite des Tores empfangen oder
reflektiert werden, und mit einer Sicherheitsschaltung, mit der die Schließbewegung
des Tores reversiert oder gestoppt wird, wenn ein Hindernis in der Bewegungsbahn des
Tores erfaßt wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Strahlenschutz derart angeordnet
ist, daß die von den Strahlen definierte Strahlenfläche (20; 120) mit der von der
vorlaufenden Torkante (21) überstrichenen Bewegungsfläche zumindest eine Linie (123)
gemeinsam hat, und daß die autark arbeitende Sicherheitseinrichtung eine Strahlenzustands-Steuereinrichtung
(40) hat, die den Strahlen in Abhängigkeit von der Position und der Bewegung des Tores
verschiedene Aktivierungszustände (X, NULL, 1) zuordnet.
2. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlenfläche
(20; 120) eine Ebene ist.
3. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Strahlenfläche
(20) mit der Bewegungsfläche zusammenfällt.
4. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß
der Strahlenschutz von einem Strahlenschutzgitter gebildet ist.
5. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Einrichtung zur Bestimmung der Position der Schließkante (21) des Tores vorgesehen
ist, und daß die Strahlenzustands-Steuereinrichtung (40) derart aufgebaut ist, daß
sie zumindest dem der Schließkante (21) am nächsten liegenden, vom Tor (15) nicht
abgedeckten Strahl (19-0) einen inaktiven Übergangszustand (NULL) zwischen einem Aktivzustand
(1) und einem Passivzustand (X) zuordnet.
6. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß eine Schaltung
vorgesehen ist, die während der Schließbewegung des Tores beim Überfahren des zumindest
einen im Übergangszustand befindlichen Strahls (19-0) den in Schließbewegungsrichtung
nächstliegenden Strahl (19-1) aus dem Aktivzustand (1) in den Übergangszustand (NULL)
bringt.
7. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Anzahl
der auf den Übergangszustand (NULL) gesetzten Strahlen (19-0) mit der Bewegungsgeschwindigkeit
des Tores veränderbar ist.
8. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der von
der Schließkante (21) unterbrochene und sich im Übergangszustand (NULL) befindliche
Strahl (19-0) den in Schließbewegungsrichtung des Tores (15) nächstliegenden und sich
im Aktivzustand (1) befindlichen Strahl (19-1) in den Übergangszustand (NULL) setzt.
9. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
die sich im Passivzustand (X) befindlichen Strahlen beim Öffnen des Tors sequentiell
in den Aktivierungszustand (l) geschaltet werden.
10. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß
eine Speichereinrichtung vorgesehen ist, in der die Aktivierungszustände zumindest
zweier benachbarter Strahlen laufend zwischengespeichert werden, um aus der Änderung
der Aktivierungszustände die Bewegungsrichtung des Tores zu bestimmen.
11. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 4 bis 10, dadurch gekennzeichnet,
daß das Strahlenschutzgitter einen Startstrahl (19-*) hat, der in der Öffnungsstellung
des Tores (15), in der sich die Schließkante (21) außerhalb des Strahlen-Schutzgitters
(17, 18) befindet, den Übergangszustand (NULL) einnimmt, wobei vorzugsweise der Startstrahl
für den Fall, daß sich das Torblatt beim Einschalten der Sicherheitseinrichtung innerhalb
des Strahlen-Schutzgitters befindet, selbständig ermittelt und festgelegt wird.
12. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß der Abstand (SA) der Strahlen voneinander in Schließbewegungsrichtung des Tores
(15) abnimmt.
13. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet,
daß das Strahlen-Schutzgitter zumindest bereichsweise derart angesteuert wird, daß
ein Senderstrahl von zumindest zwei Empfängern ausgewertet wird (Kreuzstrahl-Technologie)
14. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die vorlaufende Torkante bzw. das Tor (15) vertikal bewegbar ist.
15. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
daß die vorlaufende Torkante (21) horizontal bewegbar ist.
16. Sicherheitseinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15 für die Überwachung eines
Roll- oder Falttors, bei dem zumindest der vorlaufende Abschnitt des Torblatts in
seitlichen Führungen (12, 13) geführt ist, die an Zargen sitzen, dadurch gekennzeichnet,
daß die Komponenten des optischen Strahlenschutzes an den Zargen, vorzugsweise an
den Führungen (12, 13) angeordnet sind.
17. Sicherheitseinrichtung nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Leisten (17,
18) des als Strahlen-Schutzgitter ausgebildeten Strahlenschutzes in die Führungsprofile
(12, 13) integriert sind.