[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Betreiben eines Kältegerätes mit einem von
einem Verdampfer gekühlten Kältefach und einem Verdichter, welcher den Verdampfer
mit Kältemittel beaufschlagt und welcher beim Erreichen eines oberen Temperaturwertes
eingeschaltet und beim Erreichen eines unteren Temperaturwertes abgeschaltet wird,
wobei die Temperaturwerte von einem Temperaturfühler erfaßt sind.
[0002] Bei aus dem Stand der Technik bekannten Kältegeräten, wie beispielsweise Haushalts-Kühl-
oder Gefriergeräten, ist es bekannt, deren Kältemittelverdichter durch einen die Temperatur
ihres Verdampfers oder durch einen die Kühllufttemperatur in ihrem Kältefach erfassenden
Temperaturfühler oder aber durch eine Kombination beider Temperaturerfassungsarten
einer vorbestimmten Solltemperatur ein- bzw. abgeschaltet. Bei dieser Betriebsweise
des Verdichters schwanken die am Verdampfer erreichten Temperaturen, beispielsweise
zwischen +4° C in der Stehzeit des Verdichters und -25° C während seiner Betriebsphase,
wobei die niedrigen Temperaturwerte am Verdampfer durch Temperatureinstellungen an
einem die Kühlfachtemperatur steuernden Temperaturregler bedingt sind. Um die nach
einer längeren Stehzeit des Verdichters zur Aufrechterhaltung der bestimmungsgemäßen
Temperatur im Kältefach notwendigen tiefen Verdampfertemperaturen zu erreichen, muß
der Verdichter auf seiner Saugseite relativ geringe Verdampfungsdrücke zum Verdampfen
des in flüssiger Phase im Verdampfer vorliegenden Kältemittels erzeugen, wodurch der
Wirkungsgrad des Kältemittelverdichters, d.h. seine Leistungsaufnahme in Form von
elektrischer Energie und seine Leistungsabgabe in Form von Saugleistung deutlich herabgesetzt
ist.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Betreiben eines Kältegerätes
gemäß dem Oberbegriff des Anspruches 1 mit einfachen Maßnahmen derart zu verbessern,
daß die Nachteile des Standes der Technik vermieden sind.
[0004] Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung dadurch gelöst, daß der Verdichter während
seiner Einschaltphase intermittierend betrieben ist, wobei die Lauf- und/oder Stehzeiten
des Verdichters in seinem intermittierenden Betrieb durch vorgegebene Zeitwerte bestimmt
sind.
[0005] Durch den intermittierenden Betrieb des Verdichters während seiner eigentlichen zur
Kühlung eines Kältefaches dienenden Laufzeit sinkt die Verdampfungstemperatur des
Kältemittels im Verdampfer nicht auf Temperaturen ab, wie sie bei einem herkömmlichen,
kontinuierlichen Betrieb des Kältemittelverdichters während seiner Laufzeit erreicht
werden, wodurch ein deutlich höherer Verdichter-Wirkungsgrad erreicht wird, das heißt,
die Energieaufnahme des Verdichters wird durch seinen intermittierenden Betrieb deutlich
gesenkt. Die Regelung der Temperatur im Kältefach kann dabei beispielsweise über die
Stehzeitdauer des Verdichters oder aber durch einen entprechend hinsichtlich seiner
Aktiv- und Passivphasen angepaßten intermittierenden Betrieb des Verdichters erfolgen.
[0006] Besonders störungssicher aufbereitbar sind die Zeitwerte, wenn nach einer vorteilhaften
Ausgestaltung des Gegenstandes der Erfindung vorgesehen ist, daß die Zeitwerte für
den intermittierenden Betrieb des Verdichters durch eine aus diskreten Elektronikbausteinen
gebildete Steuerlogik bereitgestellt sind.
[0007] Besonders einfach auf unterschiedliche Anwendungsfälle anpaßbar sind die Zeitwerte,
wenn nach einer alternativen Ausgestaltung des Gegenstandes der Erfindung vorgesehen
ist, daß die Zeitwerte für den intermittierenden Betrieb des Verdichters durch in
einem Prozeßrechner hinterlegte Daten bereitgestellt sind.
[0008] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung ist
vorgesehen, daß zum Betreiben eines als Gefrierschrank ausgebildeten Kältegerätes
die Zeitwerte für die Laufzeiten des Verdichters in einem Bereich zwischen 10 min
und 40 min liegen.
[0009] Bei Laufzeiten innerhalb dieses Zeitfeldes ist sichergestellt, daß der bestimmungsgemäße
Kühleffekt eintritt, wobei die Energieaufnahme innerhalb dieses Zeitfeldes im wesentlichen
unabhängig von der relativen Einschaltdauer minimiert und weitestgehend konstant ist.
[0010] Entsprechend einer nächsten bevorzugten Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung
ist vorgesehen, daß zum Betreiben eines als Kühlschrank ausgebildeten Kältegerätes
die Zeitwerte für die Laufzeiten des Verdichters in einem Bereich zwischen 2,5 min
und 10 min liegen.
[0011] Bei einer intermittierenden Betriebsweise des Verdichters eines Kühlgerätes innerhalb
dieses Zeitbereiches wird die Energieaufnahme des Verdichters deutlich reduziert,
wobei sich bei einer Laufzeit von 2,5 min eine minimale Energieaufnahme bei einer
zufriedenstellenden Temperaturregelung der Kühlfachtemperatur ergeben hat.
[0012] Nach einer weiteren bevorzugten Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung ist
vorgesehen, daß der Verdichter nach Erreichen einer vorgegebenen Laufzeitdauer abgeschaltet
und der Verdampfer einem vom Temperaturfühler beendeten Abtauvorgang unterzogen wird.
[0013] Hierdurch ist ein bedarfsgemäßes Abtauen sichergestellt, welches durch den intermittierenden,
energieoptimierten Betrieb während der Laufzeitphase des Verdichters unterbleiben
muß, wobei die völlige Eisfreiheit des Verdampfers durch die Temperaturerfassung des
Verdampfers anhand eines Temperaturfühlers sichergestellt ist.
[0014] Besonders einfach realisierbar ist die Ansteuerung zum Abtauen des Verdampfers, wenn
nach einer alternativen Ausführungsform des Gegenstandes der Erfindung vorgesehen
ist, daß der Verdichter nach Erreichen einer vorgegebenen Zeitspanne abgeschaltet
und der Verdampfer einem von einem Temperaturfühler beendeten Abtauvorgang unterzogen
wird.
[0015] Die Erfindung ist in der nachfolgenden Beschreibung anhand eines Schaubildes zum
Betrieb eines Kühlschrankes näher erläutert.
In der einzigen Figur ist ein in Art eines karthesischen und Koordinatensystems aufgebautes
Schaubild dargestellt, an dessen Abszisse die Laufzeit des Kältemittelverdichters
aufgetragen ist und an dessen einer Ordinate die im Kühlfach des Kühlschranks herrschende
mittlere Lufttemperatur in °C und an dessen anderen Ordinate die Energieaufnahme des
Kältemittelverdichters in KW-Stunden pro Tag aufgetragen ist.
[0016] Wie aus dem Schaubild in seinem unteren Abschnitt zu sehen ist, wurde ein Verdichter
eines Kühlschrankes mit einer ersten relativen Einschaltdauer (RED
1) von 11% und einer zweiten relativen Einschaltdauer (RED
2) von 20 % betrieben, und die mittleren, im Kühlfach des Kühlschrankes dabei erzielten
Lufttemperaturen und deren Toleranzlagen ermittelt. Aus den dabei ermittelten, samt
ihren Toleranzlagen in Kurvenzügen

und


dargelegten mittleren Lufttemperaturen für das Kühlfach wurde vorschriftsgemäß auf
die für die Norm-Energieaufnahme vorgeschriebene mittlere Lufttemperatur im Kühlfach
von 5°C interpoliert. Über den Kurvenzügen

und


ist der für die Norm-Energieaufnahme dargestellte Kurvenzug



gezeigt, welcher als Grundlage die aus RED
1 und RED
2 interpolierte mittlere Kühlfachtemperatur von 5°C besitzt und welcher die Auswirkungen
einer zunehmenden Verdichterlaufzeit auf die Norm-Energieaufnahme zeigt. Aus dem Kurvenzug



ist ersichtlich, daß eine minimale Energieaufnahme (ein energetisches Optimum) bei
Verdichterlaufzeiten von ca. 1,25 min bis zur Erzielung der bestimmungsgemäßen Kühlfachtemperatur
für den beispielhaft untersuchten Kühlschranktyp zu erzielen ist. Jedoch sind derartig
kurze Verdichterlaufzeiten dann nicht anzustreben, wenn das Kühlgerät im Wohnbereich
aufgestellt ist, da die häufigen Schaltzyklen während der Kühlphase des Kühlschrankes
bis zum Abschalten des Verdichters nach dem Erreichen der Kühlfachtemperatur störend
wirken. Für ein im Wohnbereich stationiertes Kühlgerät haben Verdichterlaufzeiten
zwischen 5 min und 20 min eine noch akzeptable Geräuschbelastung bei einer noch deutlich
verminderten Energieaufnahme im Vergleich zu herkömmlichen, mit einer Verdichterlaufzeit
von über 20 min betriebenen Kältegeräten ergeben. Die Energieersparnis liegt unter
Zugrundelegung des im Diagramm dargestellten, ab Verdichterlaufzeiten von ca. 1 min
weitestgehend linear ansteigenden Kurvenzuges bei wenigstens 10 % bei Verdichterlaufzeiten
zwischen 5 min und 10 min. Diese Energieersparnis liegt für unterschiedlich beschaffene
Haushalts-Kältegerätetypen je nach Ausführungsart gegebenenfalls auch geringfügig
unter diesem Wert, wobei jedoch in den überwiegenden Fällen eine Energieersparnis
im Vergleich zur herkömmlichen kontinuierlichen Ansteuerung des Verdichters während
der Kühlphase über 10 % liegt.
1. Verfahren zum Betreiben eines Kältegerätes mit einem von einem Verdampfer gekühlten
Kältefach und einem Verdichter, welcher den Verdampfer mit Kältemittel beaufschlägt
und welcher beim Erreichen eines oberen Temperaturwertes eingeschaltet und beim Erreichen
eines unteren Temperaturwertes abgeschaltet wird, wobei die Temperaturwerte von einem
Temperaturfühler erfaßt sind, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdichter während seiner Einschaltphase intermittierend betrieben ist, wobei
die Lauf- und/oder Stehzeiten des Verdichters im intermittierenden Betrieb durch vorgegebene
Zeitwerte bestimmt sind.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitwerte für den intermittierenden Betrieb des Verdichters durch eine aus
diskreten Elektronikbausteinen gebildete Steuerlogik bereitgestellt sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitwerte für den intermittierenden Betrieb des Verdichters durch in einem
Prozeßrechner hinterlegte Daten bereitgestellt sind.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 zum Betreiben eines als Gefrierschrank
ausgebildeten Kältegerätes, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitwerte für die Laufzeiten des Verdichters in einem Bereich zwischen 10
min und 40 min liegen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3 zum Betreiben eines als Kühlschrank ausgebildeten
Kältegerätes, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeitwerte für die Laufzeiten des Verdichters in einem Bereich zwischen 2,5
min und 10 min liegen.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdichter nach Erreichen einer vorgegebenen Laufzeitdauer abgeschaltet und
der Verdampfer einem vom am Verdampfer angebrachten Temperaturfühler beendeten Abtauvorgang
unterzogen wird.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Verdichter nach Erreichen einer vorgegebenen Zeitspanne abgeschaltet und
der Verdampfer einem vom am Verdampfer angeordneten Temperaturfühler beendeten Abtauvorgang
unterzogen wird.