[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Übertragung von Wegedaten, ein Verfahren
zur Analyse eines Verkehrswegenetzes, eine Verkehrserfassungszentrale und ein Endgerät.
[0002] Die Übermittlung von Wegedaten zwischen einem Fahrzeug und einer Zentrale, also insbesondere
die Übertragung von einen jeweils von einem Fahrzeug zurückgelegten Weg betreffenden
Daten (FCD) vom Fahrzeug an die Zentrale oder z.B. die Übertragung von in einer Zentrale
einem übermittelten Weg zuordnenbaren weiteren übertragenen Daten, wie Reisezeiten
von Fahrzeugen belastet wegen der sehr hohen Anzahl von Fahrzeugen den Übertragungsweg
sehr stark. Insbesondere durch die Übertragung von von vielen einzelnen Fahrzeugen
bestimmten Wegedaten zu jeweils zurückgelegten Wegen sowie von Reisezeiten etc. für
den jeweiligen übermittelten Weg, bedingt aufgrund der Vielzahl von Fahrzeugen eine
sehr große zu übertragende Datenmenge. Die zur Übertragung zur Verfügung stehenden
Übertragungskanäle sind jedoch hinsichtlich ihrer Kapazität nicht unbegrenzt.
[0003] Die DE 195 08 486 A1 offenbart ein Verfahren zur Übermittlung von Positionsdaten
per Mobilfunk zwischen einem Fahrzeug und einer Zentrale, bei welchem jeweils nach
einem vorbestimmten Intervall mit einem GPS-Empfänger Positionsdaten in Form eines
Punktes (unter Angabe von Länge und Breite) erfaßt werden, wobei jeweils zwei Punkte
zu einem Vektor verbunden werden und aus allen derart erhaltenen Vektoren ein erster
Vektorzug gebildet wird. Zur Datenreduktion wird der erste Vektor durch Geradenzüge
mit jeweils ansteigender Anzahl von Geraden solange approximiert, bis der maximale
Abstand der tatsächlichen Positionsdaten vom Geradenzug unterhalb eines vorbestimmten
Schwellenwertes liegt, worauf die derart reduzierten Postionsdaten übertragen werden.
Ein Zugriff auf Informationen in einer digitalen Karte des Verkehrswegnetzes wird
zur Datenreduktion nicht empfohlen.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist deshalb die Optimierung der Übermittlung von
Wegedaten zwischen jeweils einem Fahrzeug und einer Zentrale.
[0005] Diese Aufgabe wird durch die Verfahren nach den Ansprüchen 1,14 sowie durch eine
Verkehrserfassungszentrale und ein Endgerät nach den Ansprüchen 19,22 gelöst.
[0006] Die Erfindung optimiert die Übertragung von Wegedaten durch Verringerung der Redundanz,
also durch Erhöhung der lnformationsdichte bei der Übertragung. Hierzu werden jeweils
eine oder mehrere Kanten in der digitalen Karte des Verkehrswegenetzes, in welchem
sich Fahrzeuge bewegen, zu Teilwegen zusammengefaßt. Wegedaten können mit einer Bezeichnung
des Teilweges, auf welchen sie sich beziehen, übertragen werden. Sonstige Daten wie
Reisezeiten, Umweltdaten, Temperaturen etc. können z.B. durch Bezeichnung eines Teilweges
und des Ortes auf dem Teilweg bezeichnet werden. Somit ist lediglich ein eindimensionaler
Bahnparameter wie z.B. der Abstand vom Anfang des Teilweges zur Bezeichnung eines
genauen Ortes von bahnbezogenen Informationen wie Reisezeiten oder Umweltdaten innerhalb
eines Teilweges erforderlich, was mit einer geringeren Redundanz als bei einer zweidimensionalen
(geographische Länge und Breite) Ortsangabe möglich ist; die Ortsbezeichnung ist also
eine relativ kurze Information.
[0007] Kanten des Verkehrswegenetzes, in welchem sich Fahrzeuge bewegen, sind Teilabschnitte
von Straßen, Fahrbahnen oder Fahrbahngruppen oder dgl. in einer Ausgangs-Verkehrsnetzkarte
und mit anderen Kanten durch Knoten verbunden. An Knoten eines Verkehrswegenetzes
können eine, zwei oder mehrere Kanten anliegen. Wenn an einem Knoten nur eine Kante
anliegt, handelt es sich um einen Endpunkt des Verkehrswegenetzes. Wenn an einem Knoten
zwei Kanten anliegen, kann es sich um eine Unterteilung einer Straße, Fahrbahn, Fahrbahngruppe
etc. in Längsrichtung in mehrere Kanten handeln, wobei jeweils zwei Kanten dort durch
einen Knoten verbunden sind. Wenn an einem Knoten drei oder mehr Kanten anliegen,
handelt es sich um eine Abzweigung oder Kreuzung von Straßen, Fahrbahnen, Fahrbahngruppen
etc. Eine Kreuzung, an welcher mehr als drei Kanten anliegen, kann durch mehrere Knoten
mit drei Kanten ersetzt werden. Die unterschiedlichen Richtungen einer Straße können
durch eine oder mehrere Kanten dargestellt sein. Wegedaten im Sinne der Ansprüche
umfassen Daten, welche den von jeweils einem Fahreug zurückgelegten Weg identifizieren,
nämlich die Kanten oder die Teilwege, welche jeweils eine oder mehrere aneinandergrenzende
Kanten umfassen und zusammen den zurückgelegten Weg bilden. Wenn aufgrund übertragener
Wegedaten der Weg eines Fahrzeuges in einer digitalen Karte eines Verkehrsnetzes in
der Zentrale bestimmt ist, können auch weitere Daten wie Reisezeiten diesem Weg zugeordnet
werden.
[0008] Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] Übertragene Wegedaten können insbesondere einen von einem Fahrzeug mit einem Verkehrsdetektor
durchfahrenen Weg betreffen und vom Fahrzeug an die Zentrale übermittelt werden. Die
derart in der Zentrale ermittelten Daten können insbesondere für Reisezeitenstatistiken
und für spätere Empfehlungen zur Wahl von Wegen durch Fahrzeuge verwendet werden.
[0010] Auch können sich die Wegedaten insbesondere auf einen dem Fahrzeug von der Zentrale
empfohlenen Weg beziehen und von der Zentrale an das Fahrzeug bzw. auch an mehrere
Fahrzeuge übermittelt werden. Damit kann ein Fahrzeug über für einen oder mehrere
Wege aufgrund von Reisezeitenstatiken in einer Zentrale ermittelte Reisezeiten informiert
und über die Auswahl von Wegen beraten werden.
[0011] Die Übermittlung eines Weges erfolgt zweckmäßig durch die Übermittlung von Bezeichnungen
der ihn bildenden Teilwege. Ein Weg kann dabei aus einem oder mehreren Teilwegen bestehen.
Die Bezeichnungen der Teilwege können in der Zentrale und im Fahrzeug in identischen
oder unterschiedlichen Datenbanken abgespeichert vorliegen mit einer Zuordnung von
einen Teilweg bildenden Kanten zu jeweils einem Teilweg; stattdessen kann auch in
der Zentrale und im Fahrzeug jeweils mindestens ein Satz von Vorschriften zur Bildung
von Teilwegen aus Kanten gespeichert sein und zur Identifikation von Teilwegen eines
zu übermittelnden Weges auf diese Vorschriften zurückgegriffen werden. Auch können
mehrere unterschiedliche Datenbanken und/oder Sätze von Vorschriften zur Bildung von
Teilwegen jeweils im Fahrzeug und in der Zentrale gespeichert sein, wobei bei der
Übermittlung von einen Weg betreffenden Daten der Satz von Vorschriften oder die Datenbank,
auf welche sich die Wegedaten beziehen, mit übermittelt werden, was die Universalität
erhöht.
[0012] Ferner können bei der Zuordnung von jeweils einer oder mehreren Kanten zu Teilwegen
die Straßentypen dieser Kanten berücksichtigt werden; somit können beispielsweise
Teilwege aus Autobahnabschnitte repräsentierenden Kanten oder aus Autobahnabschnitte
und Landstraßen repräsentierenden Kanten gebildet werden.
[0013] Zweckmäßig wird von der Zentrale an mindestens ein Fahrzeug zu einem empfohlenen
Weg die dafür erwartete Reisezeit übermittelt. Von einem Fahrzeug wird an die Zentrale
zweckmäßig die für einen zurückgelegten Weg oder Teilwege des Weges benötigte Zeit
übermittelt. Damit lassen sich über Belegungsstatistiken von Strecken hinaus direkt
Reisezeiten für bestimmte Wege ermitteln.
[0014] Vorzugsweise wird zu Wegedaten der zugehörige Zeitraum oder Zeitpunkt übermittelt.
Zu von einem Fahrzeug ermittelten Wegedaten kann also die genaue Zeit oder eine quantifizierte
Zeitspanne übermittelt werden und in der Zentrale abgespeichert werden. Ebenso kann
von der Zentrale zur Übermittlung von Wegedaten übermittelt werden, welchen Zeitraum,
also beispielsweise welche Tageszeit, welchen Wochentag oder welchen Tag im Jahr diese
Wegedaten betreffen, womit beispielsweise Wegempfehlungen bei zu bestimmten Jahreszeiten
auftretenden Staus präzise übermittelt werden können.
[0015] Durch ein Verfahren zur Analyse eines Kanten und Knoten aufweisenden Verkehrswegenetzes
unter Generierung einer in den Ansprüchen angegebenen Zieldatei aus einer Ausgangsdatei
wird eine zur Referenzierung von Teilwegen bei der Übertragung von Wegedaten zwischen
einer Zentrale und einem Fahrzeug geeignete Zieldatei erzeugt. Für die Erzeugung der
Zieldatei können unterschiedliche Vorgehensweisen gewählt werden. Beispielsweise können,
ausgehend von einem als Anfangsknoten gewählten Knoten des Netzes, Teilwege derart
definiert werden, daß mit aufsteigender Numerierung der Teilwege jeweils ein Teilweg
durch möglichst langes Linksabbiegen, ausgehend vom Anfangsknoten, definiert wird.
Diese Vorschrift ist sehr einfach implementierbar.
[0016] In einer Verkehrserfassungszentrale oder einem Endgerät kann ein erfindungsgemäßes
Verfahren in Form eines Programms vorteilhaft implementiert werden.
[0017] Weitere Merkmale und Vorteile ergeben sich aus den weiteren Ansprüchen und aus der
nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels anhand der Zeichnung. Dabei
zeigt:
- Fig. 1
- als einzige Figur schematisch eine digitale Straßenkarte eines Verkehrswegenetzes.
[0018] Figur 1 zeigt eine digitale Straßenkarte eines Kanten 1 bis 17 und Knoten A bis T
umfassenden Verkehrswegenetzes. Eine Kante umfaßt hier einen Streckenabschnitt einer
Straße. Alternativ wäre es auch möglich, für einen Streckenabschnitt mehrere Kanten,
beispielsweise für beide Fahrtrichtungen jeweils eine Kante oder für jede Fahrspur
jeweils eine Kante oder für Abbiegespuren eine eigene Kante etc. zu definieren. Die
Kante 1 befindet sich zwischen den beiden Knoten A und B, die Kante 2 befindet sich
zwischen den Knoten B und C, die Kante 3 befindet sich zwischen den Knoten C und D
usw. Im dargestellten sehr kleinen Verkehrswegenetz sind die Knoten A, G, J, P, T
jeweils Anfangsknoten der digitalen Karte des Verkehrswegenetzes, also Knoten, von
welchen jeweils nur eine Kante oder nur eine Kante der betrachteten Straßenklassen
ausgeht. Die Knoten B, D, L sind Abzweigungsknoten, also Knoten mit mindestens drei
anliegenden Kanten; dies bedeutet, daß beispielsweise von der Kante 1 am Knoten B
ein Fahrzeug in Richtung der Kante 2 oder der Kante 10 weiterfahren kann, daß also
eine echte Abzweigungsmöglichkeit besteht. Anstelle von wie hier jeweils drei Kanten,
kann ein Abzweigungsknoten auch mit mehr als drei Kanten, beispielsweise an einer
Kreuzung, verbunden sein; jedoch ist es auch möglich, um die hier gewählte Darstellung
mit Abzweigungsknoten mit jeweils genau drei Kanten zu erhalten, auch an Kreuzungen
mit mehr als drei Kanten mehrere Abzweigungsknoten zu definieren, von welchen jeweils
genau drei Kanten ausgehen. Die Knoten C, E, F, H, l, K M, N, Q R sind Knoten, von
welchen jeweils nur zwei Kanten, beispielsweise vom Knoten C die Kante 2 und 3, ausgehen.
Diese Kanten können in einer ein Verkehrswegenetz repräsentierenden digitalen Straßenkarte
für bestimmte Zwecke, wie z.B. Stauerfassung, von Bedeutung sein, jedoch sind sie
zur Analyse eines Weges und Übertragung von diesen Weg betreffenden Wegedaten, wie
insbesondere Reisezeiten, nicht von Bedeutung. Ferner können aus einer ein Verkehrswegenetz
repräsentierenden digitalen Karte, also Ausgangsdatei, zur Bildung einer Teilwege
des Verkehrswegenetzes mit geringer Redundanz darstellenden Zieldatei unter Berücksichtigung
von Kanten und/oder Knoten nur einer bestimmten Straßenklasse, also beispielsweise
Autobahn, berücksichtigt werden; auch können z.B. aus einer Ausgangsdatei mehrere
Zieldateien für jeweils eine Straßenklasse gebildet werden.
[0019] Wenn mit der als Ausgangsdatei vorliegenden, ein Verkehrswegenetz repräsentierenden
digitalen Straßenkarte in Figur 1 ein Weg und diesen Weg betreffende weitere Wegedaten
übermittelt werden sollen, kann dies durch Übermittlung der passierten Knoten und/oder
der passierten Kanten erfolgen. Beispielsweise kann sich ein in der Kante 1 in Richtung
des Pfeiles V vom Anfangsknoten A zum Anfangsknoten J fortbewegendes Fahrzeug 18 über
die Kanten 1, 2, 3, 7, 8, 9 fortbewegen. Dieser Weg kann in einem Endgerät im Fahrzeug
aufgrund eines Positionserfassungsystems (beispielsweise GPS) und/oder eines Kilometerzählers
und/oder eines Geschwindigkeitszählers und/oder der Erfassung der Lenkbewegungen des
Fahrzeugs und/oder einer digitalen Straßenkarte etc. erfaßt werden. Ferner kann zum
Weg eine Gesamtzeit, welche für diesen Weg benötigt wird und für Teilwege des Weges
Teilweg-Zeiten erfaßt werden. Diese Wegedaten sollen vom Fahrzeug 18 an eine Zentrale
übermittelt werden. Dies kann von einem Endgerät im Fahrzeug 18 zur Zentrale, beispielsweise
per Funk, insbesondere Mobilfunk, erfolgen. Hierzu kann beispielsweise eine Übertragung
nach GSM, insbesondere GSM-SMS, in Form einer Kurznachricht gewählt werden.
[0020] Im in Figur 1 dargestellten Beispiel können für einen vom Fahrzeug 18 zurückgelegten
Weg von A nach J die Kanten 1, 2, 3, 7, 8, 9 und die dafür benötigte Zeit als Wegedaten
an eine Zentrale übertragen werden. Aufgrund der Vielzahl von Fahrzeugen fällt dabei
jedoch eine sehr große Datenmenge an. Die Kapazität des zur Verfügung stehenden Übertragungsmediums
ist jedoch begrenzt. Deshalb soll die anfallende Datenmenge möglichst gering gehalten
werden.
[0021] Hierzu wird das Verkehrswegenetz in Teilwege zerlegt. Dabei können jeweils eine oder
mehrere Kanten 1 - 17 einen Teilweg bilden. Im Endgerät und in der Zentrale kann mindestens
ein Satz von Vorschriften zur Bildung von Teilwegen in einem Verkehrswegenetz oder
eine nach einem Satz von Vorschriften aus der digitalen Straßenkarte eines Verkehrswegenetzes
(Ausgangsdatei) gebildete, weniger redundante (informationstechnisch komprimierte)
digitale Straßenkarte des Verkehrswegenetzes (also Zieldatei) gespeichert sein. Die
Identifikation eines Weges bei der Übermittlung eines zurückgelegten Weges und ihn
betreffenden Reisezeiten etc. vom Fahrzeug an die Zentrale oder von der Zentrale an
ein Fahrzeug kann dabei, falls im Fahrzeug und in der Zentrale mehrere Sätze von Vorschriften
zur Bildung von Teilwegen oder mehrere nach diesen Vorschriftensätzen gebildete Zieldateien
vorliegen, unter Benennung des für die Teilwege geltenden Vorschriftensatzes oder
der dafür geltenden Zieldatei übermittelt werden.
[0022] Die Vorschriften zur Zerlegung des Verkehrsnetzes in Teilwege können so gewählt werden,
daß Unabhängigkeit von den digitalen Straßenkarten besteht, die im Endgerät und der
Zentrale verwendet werden. Insbesondere muß im Endgerät und in der Zentrale nicht
notwendigerweise die gleiche digitale Straßenkarte oder die gleiche Version (Aktualisierung)
einer digitalen Straßenkarte vorliegen. Das Verfahren ist auch für unterschiedliche
Karten oder Kartenversionen im Endgerät und in der Zentrale ausbildbar.
[0023] Für die Datenreduktion eines Verkehrswegenetzes durch Bildung von Teilwegen aus mehreren
Kanten und/oder Knoten sind unterschiedliche Sätze von Vorschriften möglich.
[0024] Beispielsweise kann ein Teilweg jeweils zwischen zwei Knoten definiert werden, die
jeweils entweder Ausgangsknoten A, G, J, P, T oder Abzweigungsknoten B, D, L, sind.
Nach dieser Version ergeben sich die Teilwege der in Figur 1 dargestellten digitalen
Straßenkarte eines Verkehrswegenetzes folgendermaßen:
[0025] Der Teilweg W
1 umfaßt die Kante 1, der Teilweg W
2 umfaßt die Kanten 2, 3, W
3 = 4, 5, 6, W
4 = 7, 8, 9, W
5 = 10, 11, W
6 = 12, 13, 14, W
7 = 15, 16, 17. Es kann abgespeichert werden, nach welchem Satz von Vorschriften Teilweige
W
1 bis W
7 gebildet werden. Auch kann in einer Zieldatei abgespeichert werden, welche Kanten
jeweils in einem Teilweg W
1 bis W
7 enthalten sind und/oder welche Knoten das Ende eines Teilweges W
1 bis W
7 bilden.
[0026] Ein weiterer Satz von Vorschriften zur Bildung von Teilwegen in einer ein Verkehrswegenetz
repräsentierenden digitalen Straßenkarte kann lauten: Ein Teilweg wird ausgehend von
einem beliebigen Ausgangsknoten A mit aufsteigender Knotennumerierung jeweils gebildet,
indem möglichst lange nach links abgebogen wird bis zu einem weiteren Ausgangsknoten
G, J, P, T. Damit werden Wege zwischen diesem Ausgangsknoten A und den weiteren Ausgangsknoten
erfaßt. Eine weitere Vorschrift kann nach Abarbeitung aller möglichen Wege vom Ausgangsknoten
A in der Wahl eines weiteren Ausgangsknotens G liegen, wobei von diesem alle Wege
außer dem Weg zum bereits betrachteten Ausgangsknoten A entsprechend als Teilwege
definiert werden. Eine weitere Vorschrift kann darin liegen, darauf mit den restlichen
Ausgangsknoten entsprechend weiterzuverfahren. Nach diesen Verfahren ergäben sich
die Teilwege X
1 für den Weg vom Knoten A zum Knoten G, X
2 = A, J; X
3 = A, P; X
4= A, T; X
5 = G, J; X
6 = G, P; X7 = G, T; X
8 = J, P; X
9 = J, T; X
10 = P, T, so daß die Anzahl der Teilwege X
1 bis X
10 die fakultierte Anzahl der Ausgangsknoten ist. Hier würde ein Weg als übermittelte
Wegedaten nur jeweils einen Teilweg beinhalten.
[0027] Ein weiterer Satz von Vorschriften zur Bildung von Teilwegen kann auch folgendermaßen
definiert werden: Von einem beliebig gewählten Ausgangsknoten A wird möglichst lange
links abbiegend bis zu einem anderen Ausgangsknoten G, J, P, T analysiert; dabei werden
Teilwege nur für Wege zwischen Ausgangsknoten und Ausgangsknoten sowie eventuell zusätzlich
zwischen Ausgangsknoten und Kreuzungsknoten definiert, wenn sich aufgrund erfaßter
Verkehrsdaten von Fahrzeugen ergibt, daß eine relevante Anzahl von Fahrzeugen diesen
Weg fährt. Damit ergeben sich im Verkehrswegenetz nur einige Wege, welche jeweils
nur einen oder mehrere definierte Teilwege umfassen, so daß nur für diese Wege die
Übertragung der sie betreffenden Wegedaten optimiert ist; da jedoch ein sehr großer
Teil der Fahrzeuge zumindest zu bestimmten Zeiten Wege zurücklegt, welche sehr stark
befahrende Teilwege umfassen, ergibt sich auch damit eine sehr gute Optimierung der
bei der Übertragung von Wegedaten von Fahrzeugen anfallenden Datenmenge.
[0028] Beispielsweise kann ein Satz von Vorschriften zur Bildung von Teilwegen folgendermaßen
aussehen: Der erste Teilweg Y
1 umfaßt die Kanten 1, 2, 3, 7, 8, 9, der Teilweg Y
2 umfaßt die Kanten 15, 16, 17, der Teilweg Y
3 umfaßt die Kanten 10, 11, 12, 13, 14, der Teilweg Y
4 umfaßt die Kanten 4, 5, 6. Damit lassen sich alle Wege, welche ein Fahrzeug 18 vom
Ausgangsknoten A aus befahren kann, mit sehr geringer Datenmenge definieren und übertragen.
Jedoch können nach diesem Satz von Vorschriften Wege zwischen beispielsweise dem Knoten
C und dem Knoten D nicht in Form von Teilwege mit geringer Redundanz übertragen werden,
was jedoch unproblematisch ist, wenn sich wenige Fahrzeuge von C nach D fortbewegen.
1. Verfahren zur Übermittlung von Wegedaten, insbesondere per Mobilfunk, zwischen einem
Fahrzeug (18) und einer Zentrale,
wobei Wegedaten übermittelt werden mit Bezeichnungen von jeweils eine oder mehrere
aneinandergrenzende Kanten (1;2, 3;7, 8, 9) umfassenden Teilwegen (W1, W2, W4),
wobei zumindest einige Teilwege (W1, W2, W4) mehrere Kanten (2,3; 7,8, 9) in der digitalen Karte des Verkehrswegenetzes umfassen.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß Wegedaten zu einem vom Fahrzeug (18) mit einem Verkehrsdetektor durchfahrenen
Weg vom Fahrzeug (18) an die Zentrale übermittelt werden.
3. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Wegedaten zu einem Weg von der Zentrale an das Fahrzeug (18) übermittelt werden.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Übermittlung eines Weges erfolgt durch die Übermittlung von Bezeichnungen
der ihn bildenden Teilwege, wobei die Bezeichnungen (W1 bis W8) in der Zentrale und in dem Fahrzeug (18) in gleichen (W1 bis W7; W1 bis W7) oder in unterschiedlichen (W1 bis W8; X1 bis X10) Datenbanken, insbesondere in Form von nach Anspruch 14 gebildeten Zieldateien, abgepeichert
vorliegen mit einer Zuordnung von jeweils einen Teilweg (W4) bildenden Kanten (7, 8, 9) zu jeweils einem Teilweg (W4).
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Übermittlung eines Weges erfolgt durch die Übermittlung von Bezeichnungen
zumindest der ihn bildenden Teilwege, wobei in der Zentrale und im Fahrzeug jeweils
mindestens ein Satz von Vorschriften zur Bildung von Teilwegen aus Kanten gespeichert
ist.
6. Verfahren nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß mehrere Sätze von Vorschriften zur Bildung von Teilwegen gespeichert sind und
daß mit Wegedaten zu einem Weg auch der zugehörige Satz von Vorschriften oder eine
Bezeichnung dieses Satzes von Vorschriften übertragen wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen einem Knoten, von dem mindestens drei Kanten abzweigen, und einem
weiteren Knoten, von dem ebenfalls mindestens drei Kanten abzweigen, ein Teilweg gebildet
wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Zuordnung von Kanten zu Teilwegen die Straßentypen (Autobahn) der Kanten
berücksichtigt werden.
9. Verfahren nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils nur aus Kanten des gleichen Straßentyps ein Teilweg gebildet wird,
wobei vorzugsweise nur Teilwege zwischen Endknoten dieser Straßenklasse definiert
werden.
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß von der Zentrale an ein Fahrzeug zu einem Weg die für diesen Weg erwartete
Reisezeit übermittelt wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß vom Fahrzeug an die Zentrale zu einem vom Fahrzeug zurückgelegten Weg die für
den Weg und/oder für Teilwege benötigte Reisezeit übermittelt wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß zu Wegedaten der Zeitraum oder Zeitpunkt übermittelt wird, zu welchem die Wegedaten
erfaßt wurden oder zu welchem Zeitraum oder Zeitpunkt die Wegedaten ermittelt wurden.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei von mehreren Fahrzeugen für mehrere Wege erfaßten Wegedaten zugeordnete
Reisezeiten und zugeordneten Erfassungszeiträume oder Erfassungszeitpunkte in einer
Statistikdatei in der Zentrale gespeichert werden.
14. Verfahren zur Analyse eines Kanten (1 bis 17) und Knoten (A bis T) aufweisenden Verkehrswegenetzes,
das in Form einer zumindest Angaben über Verbindungen von Kanten und/oder Knoten miteinander
umfassenden Ausgangsdatei vorliegt, wobei eine das Verkehrswegenetz repräsentierende
Zieldatei erzeugt wird, indem mehrere Teilwege jeweils durch Zusammenfassung jeweils
einer oder mehrerer miteinander verbundener Kanten oder Knoten der Ausgangsdatei gebildet
werden und zu jedem dieser Teilwege eine Bezeichnung dieses Teilweges und eine Liste
der darin enthaltenen Kanten und/oder Knoten in der Zieldatei abgepeichert wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der Zieldatei auch die nicht in einem Teilweg enthaltenen Kanten oder Knoten
abgespeichert werden.
16. Verfahren nach Anpruch 14 oder 15
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils Kanten einer bestimmten Straßenklasse (Autobahn) getrennt analysiert
und in einer eigenen Zieldatei oder Ziel-Teildatei abgespeichert werden.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß jeweils zwischen einem Knoten, von dem mindestens drei Kanten abzweigen, und
einem weiteren Knoten, von dem ebenfalls mindestens drei Kanten abzweigen, ein Teilweg
definiert wird.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 14 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß von einem wählbaren Anfangsknoten (A) des Netzes ausgehend der Teilweg mit
der Nummer 1 durch Abbiegen hiervon und an weiteren Knoten nach links gebildet wird,
und daß weitere Teilwege mit jeweils nächstniedrigerer Nummer jeweils möglichst lange
links abbiegend gebildet werden.
19. Verkehrserfassungszentrale zur Erfassung des Verkehrs mit einem Speicher, einem Empfänger,
einem im Speicher gespeicherten Programm zur Durchführung des Verfahrens nach einem
der vorhergehenden Ansprüche und einer Steuerung zur Abarbeitung des Programms.
20. Verkehrserfassungszentrale nach Anspruch 19,
dadurch gekennzeichnet,
daß sie eine nach Anspruch 14 erzeugte Zieldatei aufweist.
21. Verkehrserfassungszentrale nach Anspruch 19 oder 20,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verkehrserfassungszentrale auch einen Sender aufweist.
22. Endgerät, insbesondere für ein Fahrzeug, zur Erfassung des Verkehrs, mit einem Speicher,
einem Sender, einem im Speicher gespeicherten Programm zur Durchführung des Verfahrens
nach einem der Ansprüche 1 bis 18 und mit einer Steuerung zur Abarbeitung des Programms.
23. Endgerät nach Anspruch 22,
mit einem Empfänger.
24. Endgerät nach Anspruch 22 oder 23,
mit einer nach Anspruch 14 generierten Zieldatei.