[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein neuartiges hitzebeständiges Datenträgermaterial,
das als Verbundmaterial Zwischen einer Metallfolie und einer auf dieser angeordneten
bedruckbaren Silikonharzschicht ausgebildet ist.
[0002] Verbundfolien aus einer Metallfolie, insbesondere Aluminiumfolie, und einer darauf
angeordneten Kunstharzschicht sind bekannt. So ist beispielsweise in der DE-OS-28
55 484 eine Aluminium-Kunststoff-Verbundfolie beschrieben, bei der die Kunststoff-Folie
eine Folie aus Hochdruck-Polyäthylen, Polyvinylchlorid oder Polyisobutylen ist. Diese
Folie wird im Hoch- und Tiefbau, insbesondere als Dachabdeckung oder als Wärme reflektierende
Folie zur Herstellung von Foliensäcken, verwendet.
[0003] Des weiteren ist es bekannt, mit Kunststoff-Folien kaschierte Aluminiumfolien zu
Verpackungszwecken einzusetzen, beispielsweise zur Verpackung von Zigaretten.
[0004] Aus der DE-OS 27 38 372 ist eine Verbundfolie zum Verschließen von Lebensmittelbehältern
bekannt, die aus einer ungeglühten Aluminiumfolie besteht, auf deren Oberseite eine
Polyester-Folie aufkaschiert ist.
[0005] Aluminiumverbundfolien werden auch als Etikettenmaterialien, insbesondere für Getränkeflaschen,
verwendet. Für diesen Anwendungsfall sind Aluminiumfolien bekannt, die mit einer gegenüber
Laugen oder anderen Lösungsmitteln beständigen Lackschicht überzogen sind (DE-OS 30
27 649). Ähnliche Aluminiumfolienetikettenmaterialien für Flaschen, die entsprechende
Lackschichten aufweisen, sind aus den DE-OS'en 29 21 402 und 29 27 511 bekannt.
[0006] Derartige bekannte Aluminium-Kunststoff-Verbundfolien haben in erster Linie die Aufgabe
einer Schutzfunktion gegen Feuchtigkeit etc. Sie weisen eine relativ geringe Hitzebeständigkeit
auf.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Datenträgermaterial zu
schaffen, das sich durch eine besonders gute Hitzebeständigkeit auszeichnet.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Datenträgermaterial enthaltend eine
Metallfolie und eine auf dieser angeordnete bedruckbare Silikonharzschicht gelöst.
[0009] Das erfindungsgemäß ausgebildete Datenträgermaterial zeichnet sich durch eine hohe
Hitzebeständigkeit bzw. Temperaturbeständigkeit aus. Es hat sich gezeigt, daß das
Material Temperaturen bis zu 550 °C aushält, die letztendlich nicht weit unter dem
Schmelzpunkt des entsprechenden Metalls liegen. Auf diese Weise ergeben sich Einsatzgebiete
für das erfindungsgemäße Datenträgermaterial, bei denen relativ hohe Temperaturen
auftreten, beispielsweise in der Metallverarbeitung, wo entsprechende Metallfolienbänder
mit Datenträgern versehen werden und zwecks Verdampfung der Walzölrückstände oder
zur Erzielung bestimmter Kristallstrukturen einem nachträglichen Glühprozeß unterzogen
werden. Die an den Metallfolienbändern angebrachten Datenträger durchlaufen hierbei
als Anhängeetiketten oder als aufgeklebte Etiketten mit den entsprechenden Prozeß.
Die auf das Datenträgernaterial durch Bedrucken aufgebrachte Codierung, beispielsweise
in Form eines EAN-Codes, durchläuft den entsprechenden Temperaturprozeß bis zu 550
°C und läßt sich anschließend automatisch mit den bekannten Erfassungsmethoden, beispielsweise
Scannern, lesen und zuordnen. Dadurch werden die aufgebrachten Daten selbst nach der
Applikation hoher Temperaturen gesichert und sind mit den bekannten Erkennungsverfahren
digital verarbeitbar.
[0010] Ausgangspunkt für das erfindungsgemäß ausgebildete Datenträgermaterial sind Metallfolien,
insbesondere Edelstahl-, Kupfer- und Aluminiumfolien. Aluminium wird besonders bevorzugt,
da es sich um ein billiges, leicht verarbeitbares und allgemein erhältliches Material
handelt. Vorzugsweise kommt als Metallfolie eine Folie aus ungeglühtem Aluminium zum
Einsatz, da sich hiermit gegenüber einer Folie aus weichgeglühtem Aluminium Handhabungsvorteile
ergeben.
[0011] Ergänzend zum Stand der Technik sei noch erwähnt, daß auch eine Vielzahl von reinen
Kunststoffetiketten bekannt ist. Auch diese Etiketten besitzen jedoch nicht die gewünschte
Temperatur- bzw. Hitzebeständigkeit.
[0012] Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Datenträgermateriales wird dieses mit einer
Silikonharzschicht versehen. Es können beliebige Silikonharze zum Einsatz kommen,
beispielsweise Methylsilikone, Phenylsilikone, cokondensierte Silikone. Besonders
bevorzugt werden jedoch Silikonkombinationsharze, wie beispielsweise Silikonpolyester,
Silikonepoxide, Silikonalkyde oder Silikonacrylate. Bei derartigen Silikonkombinationsharzen
handelt es sich um Copolymerisate aus niedermolekularen, hydroxy-funktionellen Silikonen
mit beispielsweise Polyestern, Alkyl- und Acrylharzen.
[0013] Derartige Silikonkombinationsharze werden beispielsweise zu sogenanntem Silikonemail,
einer dekorativen Beschichtung für Küchengeräte, etc. verarbeitet.
[0014] Die Silikonharzschicht kann ein Pigment enthalten. Es können hierbei beliebige Pigmente
Verwendung finden, wenn diese eine entsprechende Temperaturbeständigkeit aufweisen.
Andere bekannte Zusätze, beispielsweise Markierungsmittel, Mattierungsmittel (Kieselsäure),
sind ebenfalls geeignet, wenn die entsprechende Temperaturbeständigkeit gesichert
ist.
[0015] Die Silikonharze werden auf die Metallfolie vorzugsweise als Lacke aufgebracht und
dabei insbesondere in organischen Lösungsmitteln gelöst. Derartige Lösungsmittel sind
bekannt. Bekannte Lackhilfsmittel, wie Entschäumer, Verlaufsmittel, etc., können zugesetzt
werden.
[0016] Damit die erfindungsgemäße Verbundfolie als Datenträgermaterial wirken kann, muß
die Silikonharzschicht bedruckbar sein. Hiermit ist gemeint, daß die Silikonharzschicht
sowohl nach herkömmlichen Druckverfahren, beispielsweise Tiefdruck, Flexodruck, Offsetdruck,
als auch nach digitalen Verfahren, beispielsweise Thermotransferdruck, bedruckbar
sein muß.
[0017] Was die Dicke des erfindungsgemäßen Datenträgermateriales anbetrifft, so sind grundsätzlich
alle beliebigen Dicken geeignet, die eine Anwendung als Datenträger ermöglichen. Vorzugsweise
besitzt das erfindungsgemäß ausgebildete Datenträgermaterial jedoch eine 20 µm-150
µm dicke Metallfolie, auf der sich eine Silikonharzschicht mit 4-20 g/m
2 befindet. Mit dieser Materialstärke wurden besonders gute Ergebnisse erzielt.
[0018] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels im einzelnen erläutert.
[0019] Als erstes wurde ein geeignetes Datenträgermaterial hergestellt. Hierzu wurden 37
Teile eines Silikonpolyesterharzes mit einem Festkörpergehalt von 57-60 % und einer
Viskosität nach DIN 53019 von 1000-1400 mPas mit 30 Teilen Ethylacetat verdünnt. 30
Teile Titandioxid, beispielsweise Kronos 2300, und 3 Teile Kieselsäure, beispielsweise
Sylolit ED 3, wurden hinzugefügt. Die Mischung wurde 24 Stunden in einer Kugelmühle
gemahlen. Mittels einer geeigneten Vorrichtung wurde hiermit eine Aluminiumfolie derart
beschichtet, daß nach dem Abdampfen der Lösungsmittel in einem Trockenschrank bei
150 °C ein m
2-Gewicht des Lackes von ca. 6 g/m
2 auf der Aluminiumfolie verblieb.
[0020] In einem weiteren Arbeitsschritt wurde diese beschichtete Aluminiumfolie 10 Minuten
lang bei 250 °C behandelt. Das erhaltene Produkt wurde anschließend nach den bekannten
Druckverfahren, einschließlich digitaler Druckverfahren, wie beispielsweise Thermotransferdruck,
bedruckt.
[0021] Das so erhaltene Material wurde 30 Minuten lang bei 550 °C in einem Ofen behandelt.
Der mittels eines speziellen Thermotransferbandes aufgedruckte EAN-Code war sowohl
mit einem "Touch-Down-Scanner" als auch mit einem Laser-Scanner erkennbar, und die
erhaltenen Daten konnten digital weiter verarbeitet werden.
1. Datenträgermaterial enthaltend eine Metallfolie und eine auf dieser angeordnete bedruckbare
Silikonharzschicht.
2. Datenträgermaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Metall der Metallfolie
aus der aus Edelstahl, Kupfer und Aluminium bestehenden Gruppe ausgewählt ist.
3. Datenträgermaterial nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß es sich bei der Metallfolie
um eine ungeglühte Aluminiumfolie handelt.
4. Datenträgermaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Silikonharzschicht ein Silikonkombinationsharz enthält.
5. Datenträgermaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Silikonharzschicht ein Pigment enthält.
6. Datenträgermaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennezeichnet,
daß die Silikonharzschicht über ein Thermotransferdruckverfahren bedruckbar ist.
7. Datenträgermaterial nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß es eine 20 µm-150 µm dicke Metallfolie aufweist, auf der sich eine Silikonharzschicht
mit 4-20 g/m2 befindet.