[0001] Die vorliegende Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Schneiden von Schaumstoffblöcken
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Eine derartige Schneidvorrichtung ist aus dem DE-GM 83 26 687 bekannt. Bei dieser
Vorrichtung sind zwei verschieden große Schneidrahmen, jedoch mit gleichem Gewicht
ineinander angeordnet. Zwischen diesen Schneidrahmen sind Spiralfedern in Verschieberichtung
vorgesehen. Der äußere Schneidrahmen wird durch einen Exzentertrieb in eine oszillierende
Bewegung versetzt. Diese Schwingbewegung wird durch die vorgesehenen Spiralfedern
auf den inneren Schneidrahmen übertragen. Bei dieser Art der Kraftübertragung auf
den inneren Schneidrahmen kann es beim Inbetriebsetzen zu unbeabsichtigten störenden
Schwingungen zwischen den beiden Schneidrahmen kommen. Außerdem sind dort Schneidrahmen
verschiedener Größe vorgesehen, die trotz unterschiedlichen Materialbedarfs das gleiche
Gewicht besitzen müssen. Dies bedeutet, daß der kleinere Schneidrahmen schwerer gemacht
werden muß, als er den Festigkeitswerten entsprechend hergestellt werden könnte. Weiterhin
besitzen die Schneidelemente des äußeren Schneidrahmens eine größere Länge, obwohl
nur Schaumstoffblöcke geschnitten werden können, deren Maße durch den inneren kleineren
Schneidrahmen begrenzt sind.
[0003] Mit der vorliegenden Erfindung soll die Aufgabe gelöst werden, eine Vorrichtung der
eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß zwei gleiche Schneidrahmen verwendet
werden können. Weiterhin soll vermieden werden, daß es zu unerwünschten Resonanzen
zwischen den beiden Schneidrahmen kommt.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Anspruchs 1.
[0005] Durch die Anordnung der beiden Schneidrahmen parallel zueinander sind diese voneinander
entkoppelt, so daß es nicht zu unerwünschten Resonanzerscheinungen zwischen beiden
Schneidrahmen kommen kann. Die beiden Schneidrahmen sind gleich ausgebildet, so daß
sie aufgrund der identischen Bauweise bereits das gleiche Gewicht besitzen.
[0006] Weitere vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben
und werden nachfolgend anhand des in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiele
näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht einer Vorrichtung zum Schneiden von Schaumstoffblöcken mit den
beiden Schneidrahmen von der Seite gemäß dem Schnitt I-I der Fig. 2 gesehen und
- Fig. 2
- die Vorrichtung gemäß Fig. 1 in der Draufsicht.
[0007] Mit 1 ist eine Vorrichtung zum Schneiden von Schaumstoffblöcken, insbesondere von
Styroporblöcken, bezeichnet.
[0008] Diese Schneidvorrichtung 1 besitzt einen Kastenrahmen 2, der aus vier Querträgern
3.1, 3.2, 3.3., 3.4 und vier Längsträgern 4.1, 4.2, 4.3, 4.4 besteht. Die Querträger
3.1 und 3.2 bilden mit den Längsträgern 4.1 und 4.2 einen oberen Rahmen 2.1 und die
Querträger 3.3 und 3.4 bilden mit den Längsträgern 4.3 und 4.4 einen unteren Rahmen
2.2. Die beiden Rahmen 2.1 und 2.2. sind durch Verbindungsplatten 5 miteinander verbunden
und bilden so den Kastenrahmen 2.
[0009] Innerhalb des Kastenrahmens 2 sind zwei parallel zueinander in der x-y-Ebene angeordnete
Schneidrahmen 6 und 7 in Richtung der Längsträger 4.1, 4.2, 4.3, 4.4 verschiebbar
gelagert und in der x-y-Ebene verschiebbar. Hierzu sind an den Enden 8 der Schneidrahmen
6, 7 an deren Längsträgern 6.1, 6.2 bzw. 7.1 und 7.2 Linearlager 9, vorzugsweise in
Form von Längsführungsbuchsen, vorgesehen, die einerseits jeweils an den Längsträgern
6.1, 6.2 bzw. 7.1, 7.2 und andererseits an den zugeordneten Verbindungsplatten 5 befestigt
sind.
[0010] Zwischen den Verbindungsplatten 5 und den Schneidrahmen 6, 7 ist jeweils wenigstens
ein Federelement 10, beispielsweise in Form von Spiralfedern, vorgesehen.
[0011] Bevorzugt sind an den Enden 8 jeweils zwei Federelemente 10 vorgesehen.
[0012] Die beiden Federelemente 10 sind jeweils außerhalb der x-y-Ebene der Schneidrahmen
6, 7 an einem oberen Schneidrahmen 6 - also oben - und an einem unteren Schneidrahmen
7 - also unten - vorgesehen.
[0013] Zum Einspannen dieser Federelemente 10 sind an den jeweiligen Längsträgern 6.1, 6.2
und 7.1, 7.2 am oberen Rahmen 6 oben und am unteren Rahmen 7 unten Lagerböcke 11 angebracht,
die vorteilhaft seitlich herausragen, so daß beiderseits jeder Längsträgers 6.1, 6.2
und 7.1, 7.2, also jeweils an der Außenseite 6.1.1, 6.2.1 bzw. 7.1.1, 7.2.1, und an
der Innenseite 6.1.2, 6.2.2 bzw. 7.1.2, 7.2.2 ein Federelement 10 zwischen einem Lagerbock
11 und einer zugeordneten Verbindungsplatte 5 eingespannt werden kann. Hierdurch ist
die Rahmenebene der Schneidrahmen 6, 7 frei zum Anbringen von Haltevorrichtungen für
die Schneidelemente 12. Bevorzugt ist die Spannkraft der Federelemente durch an sich
bekannte Maßnahmen einstellbar.
[0014] An einer Querseite des Kastenrahmens 2 ist beispielsweise auf den jeweiligen Querträgern
3.2 und 3.4 und zwischen den überstehenden Enden 13 seiner Längsträger eine Antriebseinheit
14 für einen oder für zwei Doppelexzenter 15, 16 angebracht, die in gleicher Winkelstellung
starr miteinander gekoppelt sind und deren Drehachse 17 senkrecht zur Verschieberichtung
verläuft. Jeder Doppelexzenter 15, 16 besteht aus je zwei Exzentern 15.1, 15.2 bzw.
16.1, 16.2, die jeweils starr miteinander gekuppelt und um 180° zueinander versetzt
sind. Dadurch werden die über Pleuel 18 angetriebenen Schneidrahmen 6 bzw. 7 gegenläufig
zueinander bewegt. Die Pleuel 18 sind mit den Schneidrahmen 6 bzw. 7 über elastische
Kupplungen 19 gekuppelt. Zu diesem Zweck sind quer zum jeweiligen Längsträger 6.1,
6.2 bzw. 7.1, 7.2 verlaufende Mitnehmer 20 vorgesehen, die sowohl mit dem Pleuel 18
als auch mit den Längsträgern 6.1, 6.2 bzw. 7.1, 7.2 über je eine elastische Drehkupplung,
beispielsweise ein Drehfedergelenk 19, verbunden sind.
[0015] Die Masse der beiden Schneidrahmen 6, 7 bzw. deren Gewicht ist bzw. sind gleich groß
gewählt. Bei identischem Aufbau der beiden Schneidrahmen 6, 7 ergibt sich dies von
selbst. Um genau gleiche Gewichte bzw. Massen zu erzielen, kann eine Justierung und/oder
ein Auswuchten notwendig sein. Die Massen der Schneidrahmen 6, 7 sowie die Federkonstanten
der Federelemente 10 sind derart gewählt oder eingestellt, daß beide Schneidrahmen
6, 7 mit der gleichen Resonanzfrequenz schwingen können. Die Resonanzfrequenz ist
entsprechend der notwendigen Schneiddrahtgeschwindigkeit zu wählen. Sie beträgt bevorzugt
etwa 2,0 m/sec. bis 3,5 m/sec..
[0016] Der Hub jedes Exzenters 15.1, 15.2, 16.1, 16.2 ist gleich groß und beträgt zweckmäßig
etwa 60 mm bis 160 mm, insbesondere etwa 100 mm bis 120 mm.
[0017] Bei einer Resonanzfrequenz im Bereich von etwa 8 Hz bis etwa 12 Hz, insbesondere
etwa 10 Hz, und einem Hub in der Größenordnung des vorstehend angegebenen Bereiches
können Schnittgeschwindigkeiten im Bereich von etwa 2,0 m/sec. bis zu 3,5 m/sec. erreicht
werden.
[0018] Zur Gewichtseinsparung sind die Schneidrahmen 6, 7 aus einem Leichtmetall, insbesondere
aus Aluminium oder aus Titan, hergestellt.
[0019] Um die erfindungsgemäße Vorrichtung 1 wahlweise zum Kaltschneiden, zum Warmschneiden
oder zum durch Erwärmung unterstützten Kaltschneiden verwenden zu können, sind die
Schneidelemente 12 an den Schneidrahmen 6, 7 elektrisch isoliert angebracht. Die Schneidelemente
12 werden vorzugsweise auf eine Spannkraft von etwa 120 Newton bis 250 Newton, insbesondere
auf etwa 180 Newton bis 220 Newton gespannt.
1. Vorrichtung zum Schneiden von Schaumstoffblöcken mit zwei in einer x-y-Ebene vorgesehenen
Schneidrahmen mit jeweils einem sich längserstreckenden Schneidmittel, wobei die Schneidmittel
in den in Richtung der Längserstreckung des bzw. der Schneidmittel hin- und herbewegbar
gelagerten Schneidrahmen eingespannt sind und die Bewegung der Schneidrahmen über
einen Exzentertrieb erfolgt, dadurch gekennzeichnet,
- daß die beiden Schneidrahmen (6, 7) parallel nebeneinander in der x-y-Ebene angeordnet
sind,
- daß die Schneidrahmen (6, 7) über je wenigstens zwei Federelemente (10) mit einem
starren Teil (2) der Vorrichtung (1) verbunden sind,
- daß jeder Schneidrahmen (6, 7) über einen Exzentertrieb (15.1, 15.2; 16.1, 16.2)
mit einer senkrecht zur Richtung der Verschiebung der Schneidrahmen (6, 7) bzw. der
Schneidmittel (12) verlaufenden Drehachse (17) versehen ist,
- daß der Hub der Exzentertriebe (15.1, 15.2; 16.1, 16.2) gleich groß ist,
- daß jeder Exzentertrieb (15.1, 15.2; 16.1, 16.2) über wenigstens ein elastisches
Kupplungsglied (19) mit dem zugeordneten Schneidrahmen (6, 7) elastisch gekuppelt
ist und
- daß zwei Exzentertriebe (15.1, 15.2 bzw. 16.1, 16.2) um 180° zueinander versetzt
und starr miteinander gekuppelt sind und einen Doppelexzenter (15 bzw. 16) bilden.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Masse der beiden Schneidrahmen
(6, 7) gleich groß ist und diese sowie die Federkonstanten der Federelemente (10)
derart bemessen sind, daß die beiden Schneidrahmen (6, 7) bei der gleichen Resonanzfrequenz
schwingen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Resonanzfrequenz etwa
8 Hz bis 12 Hz, insbesondere etwa 10 Hz, beträgt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Hub
der Exzentertriebe (15.1, 15.2; 16.1, 16.2) etwa 60 mm bis 160 mm, insbesondere etwa
100 mm bis 120 mm beträgt.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneiddrahtgeschwindigkeit,
mit der ein Schaumstoffblock geschnitten werden kann, etwa 2.0 m/sec bis zu etwa 3,5
m/sec beträgt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der oder
die Doppelexzenter (15 bzw. 16) jeweils mit den Längsträgern (6.1, 7.1; 6.2, 7.2)
der einen Seite der Schneidrahmen (6, 7) oder an der einen Längsseite (6.1.1, 6.2.1;
7.1.1, 7.2.1) der Längsträger (6.1, 7.1; 6.2, 7.2) mit dem jeweiligen Schneidrahmen
(6 bzw. 7) gekuppelt ist bzw. sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß ein Doppelexzenter
(15; 16) an beiden Seiten der Schneidrahmen (6, 7) vorgesehen ist und diese in gleicher
Winkelstellung starr miteinander gekuppelt sind.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Doppelexzenter
(15; 16) mit einer einzigen gemeinsamen Antriebseinheit (14) gekuppelt sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß an den Enden
(8) der Schneidrahmen (6, 7) je ein in Längsrichtung sich erstreckendes Linearlager
(9), insbesondere eine Längsführungsbuchse, vorgesehen ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß an den Enden
(8) je ein Federelement (10) vorgesehen ist, das zwischen Schneidrahmen (6, 7) und
einem starren Teil, wie Verbindungsplatten (5), der Vorrichtung (1) eingespannt ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß an den Enden (8) je zwei
Federelemente (10) vorgesehen sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die jeweils beiden Federelemente
(10) auf einander gegenüberliegenden Trägerseiten (6.1.1, 6.2.1; 6.2.1, 6.2.2 bzw.
7.1.1, 7.2.1; 7.2.1, 7.2.2) eines Längsträgers (6, 7) vorgesehen sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12, dadurch gekennzeichnet, daß von den jeweils
beiden Federelementen (10) das eine an der Außenseite (6.1.1, 6.2.1 bzw. 7.1.1, 7.2.1)
und das andere an der Innenseite (6.2.1, 6.2.2 bzw. 7.2.1, 7.2.2) des Längsträgers
(6 bzw. 7) vorgesehen ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden
Federelemente (10) jeweils außerhalb der x-y-Ebene der Schneidrahmen (6, 7), an einem
oberen Schneidrahmen (6) - also oben - und an einem unteren Schneidrahmen (7) - also
unten - vorgesehen sind.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Federelemente
(10) aus Spiralfedern bestehen.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß die Spannkraft
der Federelemente (10) einstellbar ist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidrahmen
(6, 7) aus Aluminium oder Titan bestehen.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 17, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidelemente
(12) am Schneidrahmen (6 bzw. 7) befestigt, jedoch von diesen elektrisch isoliert
sind.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidelemente
(12) aus Draht bestehen und die Spannkraft etwa 120 Newton bis 250 Newton, insbesondere
etwa 180 Newton bis 220 Newton, beträgt.
20. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß die Schneidrahmen
(6, 7) über die Federelemente (10) in einem Kastenrahmen (2) eingespannt sind.
21. Vorrichtung nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß der oder die Doppelexzenter
(15, 16) und die Antriebseinheit (14) an der Außenseite eines Querträgers (3.1, 3.2,
3.3, 3.4) oder an einer Verbindung von zwei Querträgern (3.1 und 3.3 bzw. 3.2 und
3.4) angebracht sind.
22. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 21, dadurch gekennzeichnet, daß Pleuel
(18) der Exzenter (15.1, 15.2 bzw. 16.1, 16.2) über einen quer oder im wesentlichen
quer zum Längsträger (6.1, 6.2 bzw. 7.1, 7.2) der Schneidrahmen (6, 7) verlaufenden
Mitnehmer (20) mit den jeweiligen Schneidrahmen (6 bzw. 7) verbunden sind und dieser
jeweils sowohl am Pleuel (18) als auch am Schneidrahmen (6 bzw. 7) über je ein Drehfedergelenk
(19) angelenkt ist.