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(11) | EP 0 903 402 A1 |
(12) | EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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(54) | Wasch- und Reinigungsmittelformulierungen mit Chitin/Chitosan-Derivaten als Schmutzlösepolymer |
Gebiet der Erfindung
Stand der Technik
Beschreibung der Erfindung
a.) anionische Tenside: Als Beispiele für anionische grenzflächenaktive Substanzen, die für Kombinationen
eingesetzt werden, können Ethercarbonsäuren und deren Salze, Alkylsulfonate, alpha-Olefinsulfonate,
alpha-Sulfofettsäurederivate, Sulfonate höherer Fettsäureester, höhere Alkoholsulfate
(primär und sekundär), Alkoholethersulfate, Hydroxymischethersulfate, Sulfate von
alkoxylierten Carbonsäurealkanolamiden, Salze von Phosphatestern, Tauride, Isethionate,
lineare Alkylbenzolsulfonate, verbrückte Alkylbenzolsulfonate (wie DOWFAX®-Typen der
Firma Dow), Alkylarylsulfonate, Sulfate der Polyoxyethylenfettsäureamide und Derivate
von Acylaminosäuren, Alkylethercarbonsäuren, Alkyl- und Dialkylsufosuccinate, Alkenylsulfosuccinate,
Alkyl- oder Alkenylsarcosinate und sulfatierte Glycerinalkylether genannt werden.
Das Gegenion des anionischen Tensids ist vorzugsweise ausgewählt aus Natrium, Kalium,
Magnesium, Ammonium oder Alkanolammonium und deren Mischungen.
b.) Seifen: Als weitere anionische Tenside kommen insbesondere Seifen in Betracht, wobei gesättigte Fettsäureseifen, wie die Alkali- und Alkanolaminseifen der Laurinsäure, Myristinsäure, Palmitinsäure oder Stearinsäure, sowie aus natürlichen Fettsäuren, z.B. Kokos-, Palmkern-, oder Talgfettsäuren, abgeleitete Seifengemische geeignet sind.
c.) nichtionische Tenside: Als weitere Bestandteile können die Wasch- und Reinigungsmittel bekannte Verbindungen
aus der Gruppe der nichtionischen Tenside enthalten.
Als nichtionische Tenside kann das erfindungsgemäße Wasch- und Reinigungsmittel insbesondere
niedrig- und höherethoxylierte Alkohole enthalten. Die ethoxylierten Alkohole leiten
sich insbesondere von primären Alkoholen mit vorzugsweise 6 bis 18 Kohlenstoffatomen
ab. Die niedrigethoxylierten Fettalkohole weisen durchschnittlich 1 bis 8 Mol und
die höherethoxylierten Alkohole durchschnittlich 9 bis 22 Mol Ethylenoxid/Mol Tensid
auf. Dabei stellen die angegebenen Ethoxylierungsgrade statistische Mittelwerte dar,
die für ein spezielles Produkt eine ganze oder eine gebrochene Zahl sein können. Der
Alkoholrest kann linear oder in 2-Stellung methylverzweigt sein, bzw. lineare und
methylverzweigte Reste im Gemisch enthalten, so wie sie üblicherweise in Oxoalkoholresten
vorliegen. Insbesondere sind jedoch Alkoholethoxylate mit linearen Resten aus Alkoholen
nativen Ursprungs mit 12 bis 18 Kohlenstoffatomen, z.B. aus Kokos-, Talgfett- oder
Oleylalkohol, bevorzugt.
Neben ethoxylierten Alkoholen können natürlich auch propoxylierte bzw. Mischungen
von ethoxylierten/propoxylierten Alkoholen eingesetzt werden.
Bevorzugte Alkoholethoxylate weisen eine eingeengte Homologenverteilung auf (narrow
range ethoxylates, NRE).
Weitere nichtionische Tenside, die in Kombination mit den oben genannten nichtionischen
Tensiden eingesetzt werden können, sind alkoxylierte Fettsäuremethylester, wie sie
beispielsweise in der japanischen Patentanmeldung JP 58/21598 beschrieben sind oder
die vorzugsweise nach dem in der Patentanmeldung WO 90/13533 beschriebenen Verfahren
hergestellt werden.
Ohne die Formulierungen darauf einzuschränken, seien als weitere Beispiele für nichtionische
grenzflächenaktive Substanzen Fettsäureglyceride, Fettsäurepolyglyceride, Fettsäureester,
alkoxylierte Fettsäureglyceride, Polyoxyethylenoxypropylenglykolfettsäureester, Polyoxyethylensorbitanfettsäureester,
Polyoxyethylen-Rhizinusöl- oder gehärtete Rhizinusölderivate, Polyoxyethylenlanolinderivate,
Polyoxyethylenfettsäureamide, Polyoxyethylenalkylamine, Derivate von Alkanolaminen,
Alkylaminoxide, Derivate von Eiweißhydrolysaten, Hydroxymischether, Alkylpolyglycoside
und Alkylglucamide (z. B. N-Methyl-alkylglucamide) genannt.
d.) kationische Tenside: Als Beispiele für kationische gängige grenzflächenaktive Substanzen, die für Kombinationen eingesetzt werden können, seien Alkyltrimethylammoniumsalze, Dialkyldimethylammoniumsalze, Alkyldimethylbenzylammoniumsalze, Alkylpyridiniumsalze, quaternierte Fettsäureester von Alkanolaminen, Alkylisochinoliniumsalze, Benzethoniumchloride und kationische Acylaminosäurederivate genannt.
e.) Ampholyte und Betaine: Als Beispiele für Ampholyte und Betaine, die für Kombinationen eingesetzt werden
können, seien Carbobetaine, wie z. B. Kokosacylamidopropyldimethylbetain, Acylamidopentandiethylbetain,
Dimethylammoniohexanoat-acylamidopropan- (oder -ethan-)dimethyl (oder-diethyl)betain
- alle mit C-Kettenlängen zwischen 10 und 18 , Sulfobetaine, Imidazolinderivate, Sojaöllipide
und Lecithin genannt. Die oben erwähnten Amin-N-oxide können auch in polymerer Form
vorliegen, wobei ein Verhältnis Amin- zu Amin-N-oxid von 10 : 1 bis 1 : 1 000 000
vorliegen muß. Das mittlere Molgewicht beträgt 500 bis 1 000 000, besonders bevorzugt
jedoch 5 000 bis 100 000.
Die erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittel können weiterhin die folgenden Bestandteile
enthalten.
f.) Enzyme: Eine ganze Reihe von Enzymen können in den erfindungsgemäßen Formulierungen enthalten
sein, so zum Beispiel Proteasen, Amylasen, Lipasen, Cellulasen und Peroxidasen sowie
Mischungen der jeweiligen Enzyme. Auch andere Enzyme können in Waschmittelformulierungen
eingearbeitet werden, wobei sie, wie die vorgenannten, von verschiedenster Herkunft
aus Bakterien, Pilzen, z. B. Hefepilzen, und anderen Pflanzen stammen aber auch tierischen
Ursprungs sein können.
Unterschiedliche Faktoren bestimmen die Auswahl einzelner Enzyme, wie beispielsweise
die pH-Aktivitäts- und/oder -Stabilitätsoptima, die Thermostabilität, die Stabilität
gegenüber verschiedenen Tensiden, Buildern usw. Enzyme werden in Einwaagen bis zu
50 mg, bevorzugt 0,01 mg bis 3 mg aktives Enzym auf ein Gramm Waschmittelformulierung
eingesetzt, d. h. 0,001 % bis 5 % in den erfindungsgemäßen Waschmittelformulierungen.
Für Proteasen gilt eine Einsatzkonzentration einer Aktivität von 0,005 bis 0,1 Anson
Einheiten (Anson Units = AU) pro Gramm erfindungsgemäßer Formulierung.
Die Enzyme können in an sich bekannter Weise an Trägerstoffen adsorbiert, in Hüllsubstanzen
eingebettet und/oder mit Hilfe von Trägersubstanzen granuliert worden sein, um sie
leichter handhabbar zu machen und gegen vorzeitige Inaktivierung zu schützen, wenn
sie in teilchenförmige Wasch- oder Reinigungsmittel eingearbeitet werden sollen.
g.) Enzymstabilisatoren: Dazu gehören wasserlösliche Quellen von Calcium-oder/und Magnesiumionen, die häufig
zugesetzt werden müssen, damit das Buildersystem nicht auch diese Zentralatome der
Enzyme entfernt und sie damit desaktiviert. Calciumionen sind hier im allgemeinen
effektiver als Magnesiumionen. Zusätzliche Stabilisierung kann durch den Zusatz von
Boraten (z.B. Severson, US 4 537 706) erfolgen. Typischerweise enthalten die erfindungsgemäßen
Formulierungen 1 bis 30, vorzugsweise 2 bis 20, besonders bevorzugt 5 bis 15 und ganz
besonders bevorzugt 8 bis 12 Millimole Calciumionen pro Liter Endformulierung.
Obwohl die Konzentration in verschiedenen Formulierungen abhängig von den verwendeten
Enzymen variieren kann, sollten immer genug Calciumionen nach der Komplexierung durch
das Buildersystem und durch Seifen verfügbar sein, um die Enzyme aktiviert zu halten.
Jedes wasserlösliche Calcium- oder Magnesiumsalz kann verwendet werden, es seien hier
die folgenden Beispiele, ohne die erfindungsgemäßen Formulierungen darauf einzuschränken,
erwähnt: Calciumchlorid, -formiat, -sulfat, - hydroxid, -malat, - maleat, -acetat
und die entsprechenden Magnesiumsalze. Abhängig von der Menge und Art der verwendeten
Enzyme enthalten die erfindungsgemäßen Waschmittelformulierungen 0,05 % bis 2 % wasserlösliche
Calcium- und/oder Magnesiumsalze.
Boratstabilisatoren können zu 0,25 % bis 10 %, bevorzugt 0,5 % bis 5 % und besonders
bevorzugt 0,75 % bis 3 %, berechnet als Borsäure, in den erfindungsgemäßen Formulierungen
enthalten sein. Die zugesetzten Boratstabilisatoren müssen in der Lage sein, Borsäure
bilden zu können - hier ist der direkte Einsatz von Borsäure bevorzugt - doch können
auch, ohne darauf einzuschränken, Boroxid, Borax, andere Alkaliborate und substituierte
Borsäuren, wie z. B. Phenyl-, Butyl- und p-Bromphenylborsäure, eingesetzt werden.
h.) Bleichsysteme - Bleichmittel und Bleichaktivatoren: Für die erfindungsgemäßen Formulierungen ist die Verwendung eines Bleichsystems,
sei es Bleichmittel und -aktivator oder lediglich ein Bleichmittel, optional. Sofern
verwendet, werden die Bleichmittel in Mengen von 0,5 bis 30 %, bevorzugt 5 bis 20
% eingesetzt. Sofern eingesetzt, werden Bleichaktivatoren in Mengen von 0,1 bis 60
% des Bleichmittels verwendet. Bevorzugt werden also 0,5 bis 40 % Bleichsystem, bezogen
auf die erfindungsgemäße Formulierung, eingesetzt. Alle für die Reinigung von Textilien,
harten Oberflächen oder andere Reinigungsaufgaben geeignete Bleichmittel können eingesetzt
werden. Dazu zählen sowohl auf Sauerstoffbasis arbeitende Bleichmittel wie auch andere
Systeme. Perborate, z. B. Natriumperborate, sei es als Mono- oder Tetrahydrat, können
eingesetzt werden, ebenso wie Percarbonsäure-Bleichmittel und deren Salze. Zu den
geeigneten Vertretern dieser Klasse zählen Magnesiumperoxyphthalat-hexahydrat, Magnesium-metachlorperbenzoat,
4-Nonylamino-4-oxoperoxybutansäure, Diperoxydodecandisäure und, besonders bevorzugt,
6-Nonylamino-6-oxoperoxycaprinsäure (Burns et al., US 4 634 551). Persauerstoffbleichmittel
können ebenfalls eingesetzt werden. Zu geeigneten Vertretern dieser Klasse zählen
Natriumcarbonatperoxohydrat und vergleichbare Percarbonate, Natriumpyrophosphatperoxohydrat,
Harnstoffperoxohydrat, Natriumperoxid und Persulfatbleichmittel. Auch Mischungen von
Bleichmitteln können in den erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittelformulierungen
eingesetzt werden.
Persauerstoffbleichmittel werden bevorzugt mit Bleichaktivatoren kombiniert, zu denen,
ohne die erfindungsgemäßen Formulierungen darauf zu beschranken, Nonanoyloxy-phenylsulfonat,
Tetraacetylethylendiamin und deren Mischungen sowie andere in US 4 634 551 erwähnte
Kombinationen von Bleichmitteln und -aktivatoren gehören. Ganz besonders bevorzugt
als Bleichaktivatoren sind Amidderivate der Formeln R1N(R5C(O)R2C(O)L oder R1C(O)N(R5)R2C(O)L, wobei R1 eine Alkylgruppe mit 6 bis 12 Kohlenstoffatomen, R2 eine Alkylengruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen, R5 ein Wasserstoffatom oder Alkyl-, Aryl- oder Alkylaryl mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen
und L jedwede für nucleophile Substitutionen geeignete Abgangsgruppe (z. B. Phenylsulfonat)
bedeuten. Als Beispiele seien hier die folgenden Verbindungen erwähnt: (6-Octanamido-caproyl)oxyphenylsulfonat,
(6-Nonanamido-caproyl)oxyphenylsulfonat, (6-Decanamido-caproyl)oxyphenylsulfonat und
deren Mischungen. Acyllactamaktivatoren gehören zu einer anderen Klasse bevorzugter
Bleichaktivatoren, hier besonders Acylcaprolactam und Acylvalerolactam mit Alkyl-,
Aryl-, Alkoxyaryl- und Alkylaryl-acylgruppen, die 1 bis 16 Kohlenstoffatome enthalten.
Unter den nicht auf Sauerstoff basierenden Bleichmitteln gehören sulfonierte Zink-
und/oder Aluminiumphthalocyanine zu den bevorzugten Systemen.
i.) Buildersysteme: Ebenfalls optional können die erfindungsgemäßen Wasch- und Reinigungsmittel Buildersysteme
(Gesamtbuilder), die aus wasserenthärtenden Silikaten und sonstigen anorganischen
und/oder organischen Buildern bestehen, enthalten. Sie werden in Waschmittelformulierungen
eingesetzt, um die Partikelschmutzentfernung zu unterstützen und die Wasserhärte zu
kontrollieren. Flüssigformulierungen enthalten 0 bis 50 %, bevorzugt 5 bis 50 % und
besonders bevorzugt 5 bis 30 % Gesamtbuilder. Feste Formulierungen enthalten 0 bis
80 %, bevorzugt 10 bis 80 % und besonders bevorzugt 15 bis 50 % Gesamtbuilder. Höhere
Konzentrationen sollen hier jedoch nicht ausgeschlossen werden.
Zu den anorganischen Buildern zählen insbesondere Silikate und Alumosilikate. Beispiele
für Silikatbuilder sind Alkalisilikate, besonders solche mit SiO2 : Na2O im Verhältnis 1,6 : 1 bis 3,2 : 1 und Schichtsilikate wie Natriumsilikate vom Typ
NaMSixO2x+1yH2O (M steht für Na oder H, x = 1,9 - 4, y = 0 - 20). Besonders bevorzugt ist der mit
SKS-6 bezeichnete Typ. Auch Magnesiumsilikate können hier eingesetzt werden. Alumosilikate
sind ebenfalls nützlich in den erfindungsgemäßen Formulierungen und besonders wichtig
in granularen Waschmittelformulierungen. Die verwendbaren Alumosilikatbuilder können
mit der empirischen Formel [Mz(zAlO2)y]xH2O beschrieben werden, z und y nehmen Werte von wenigstens 6 an, das molare Verhältnis
von z zu y liegt im Bereich von 1,0 bis 0,5, x nimmt Werte von ca. 0 bis 30 an. Es
kann sich sowohl um kristalline als auch um amorphe, synthetische oder natürlich vorkommende
Alumosilikate handeln. Die Silikatbuilder können zu 0 bis 60 % enthalten sein
Zu den anorganischen Buildern zählen weiterhin, ohne die erfindungsgemäßen Formulierungen
darauf einzuschränken, Alkali-, Ammonium- und Alkanolammoniumsalze von Polyphosphaten
(z. B. Tripolyphosphate, Pyrophosphate und polymere Metaphosphate), Phosphonate, Carbonate
(auch Bicarbonate und Sesquicarbonate) und Sulfate. Einige der Builder werden auch
als Waschalkalien bezeichnet.
Auch organische Builder gehören zu den in den erfindungsgemäßen Formulierungen verwendbaren
Buildern. Dazu gehören Polycarboxylate, wie Ethercarboxylate, (cyclisch oder acyclisch),
Hydroxypolycarboxylate, Copolymere aus Maleinsäureanhydrid und Ethylen oder Vinylmethylether,
1,3,5-Trihydroxybenzol-2,4,6-trisulfonsäure und Carboxymethoxybernsteinsäure, die
alle in Form der Säure oder ihrer Alkali-, Ammonium- oder Organoammoniumsalze eingesetzt
werden können. Alkyl-, Ammonium- oder Organoammoniumsalze der Polyessigsäure sind
ebenso geeignet wie Salze der Zitronensäure oder Kombinationen von verschiedenen Buildern.
Alkenylbernsteinsäuren und -salze sind besonders bevorzugte organische Builder. Monocarbonsäuresalze
können ebenso entweder allein oder in Kombination mit einem der vorgenannten Builder
in die erfindungsgemäßen Formulierungen eingearbeitet werden.
Die anorganischen (ohne Silikate) und/oder organischen Builder sind zu 0 bis 40 %
enthalten.
j.) Chelatbildende Agenzien/Komplexbildner:
In den erfindungsgemäßen Formulierungen sind optional auch Eisen- und Manganionen
unter Chelatbildung komplexierende Agenzien enthalten, die zu der Gruppe der Aminocarboxylate,
Aminophosphonate, polyfunktionalisierten Aromaten (z. B. Dihydroxybenzolsulfonsäurederivate)
gehören. Auch Mischungen der verschiedenen Chelatisierungsagenzien sind wirksam. Ein
bevorzugtes bioabbaubares chelatbildendes Agenz ist Ethylendiamindisuccinat. Die vorgenannten
Agenzien werden in Anteilen von 0,1 bis 10 %, besonders bevorzugt von 0,1 bis 3,0
%, der Waschmittelformulierung eingesetzt.
k.) Komponenten zur Entfernung von Ton- oder Lehmschmutz und zur Verhinderung der Wiederanschmutzung: Die erfindungsgemäßen Formulierungen können zu diesem Zweck alkoxylierte, bevorzugt ethoxylierte, Amine, unabhängig davon, ob es sich hier um mono-, oligo- oder polymere Amine handelt, enthalten. Für feste Formulierungen liegt die Einsatzmenge bei 0,01 bis 10 %, bei Flüssigformulierungen bei 0,01 bis 5 % der Gesamtformulierung. Andere Gruppen von Verbindungen, die diese Eigenschaften aufweisen, sind kationische Verbindungen (EP-A-0 111 984), zwitterionische Polymere (EP-A-0 112 592) oder Carboxymethylcellulose, die ebenfalls das Schmutztragevermögen einer Waschflottte zu steigern vermögen. Als zusätzliche Vergrauungsinhibitoren sind wasserlösliche Kolloide meist organischer Natur geeignet, beispielsweise lösliche Stärkepräparate und abgebaute Stärke, Aldehydstärken usw. Bevorzugten Einsatz findet u.a. Polyvinylpyrrolidon.
l.) Polymere Dispersionshilfen (Cobuilder): Diese Additive werden in Mengen von 0 bis 30 %, vorzugsweise 0,1 bis 7,0 %, der erfindungsgemäßen Gesamtformulierung eingesetzt, wobei es sich um Polycarboxylate oder um Polyethylenglykole handelt, die sowohl die Wirkung des eingesetzten Builders verstärken als auch Inkrustierungen und Wiederanschmutzungen verhindern und bei der Ablösung von Partikelschmutz eine Rolle spielen. Die hier einsetzbaren Verbindungen werden durch Polymerisation oder Copolymerisation von geeigneten ungesättigten Carbonsäure- oder Carbonsäureanhydridmonomeren erhalten. Hier sind Polyacrylate aber auch Maleinsäureanhydrid/Acrylsäure-Copolymerisate bevorzugt. Die Molekulargewichte der ersteren bewegen sich in einem Bereich von 2 000 bis 10 000, bevorzugt 4 000 bis 7 000 und besonders bevorzugt im Bereich von 4 000 bis 5 000. Geeignete Copolymerisate weisen Molgewichte von 2 000 bis 100 000, bevorzugt 5 000 bis 75 000 und besonders bevorzugt 7 000 bis 65 000 auf. Verwendbare Polyethylenglykole weisen Molgewichte im Bereich 500 bis 100 000, besonders bevorzugt 1 500 bis 10 000 auf. Auch Polyasparagate und- glutamate können zusammen mit Zeolith-Buildern eingesetzt werden, wobei die verwendbaren Polyasparagate mittlere Molgewichte von ca. 10 000 aufweisen.
m.) Optische Aufheller: Alle nach dem Stand der Technik bekannten optischen Aufheller sind in den erfindungsgemäßen Formulierungen einsetzbar. Sie werden zu 0,05 bis 1,2 %, bezogen auf die Gesamtformulierung, eingearbeitet. Einige nicht einschränkende Beispiele für geeignete Verbindungsgruppen seien im folgenden genannt: Stilbenderivate, Pyrazoline, Cumarin, Carbonsäuren, Methincyanine, Dibenzothiophen-5,5-dioxid, Azole, 5- und 6-gliedrige Heterocyclen.
n.) Schauminhibitoren: Zu den Verbindungen, die in den erfindungsgemäßen Formulierungen als Schauminhibitoren eingesetzt werden können, gehören Monofettsäuren und ihre Salze mit C-Kettenlängen von 10 bis 24, bevorzugt 12 bis 18 Kohlenstoffatomen. Auch hochmolekulare nicht oberflächenaktive Verbindungen, wie Paraffine, Fettsäureester (z. B. Triglyceride), aliphatische Ketone, N-alkylierte Aminotriazine oder Di- bis Tetraalkyldiaminchlortriazine, Monostearylphosphate und Monostearylalkoholphosphatester. Auch Silicone können in der vorliegenden Formulierung als Schauminhibitoren eingesetzt werden, ebenso wie Mischungen von Siliconen und Silan-modifizierten Silikaten, i. a. können hier Polyalkylenglykole als Lösungsmittel eingesetzt werden. Je nach genauer Zusammensetzung (d. h. Schäumvermögen der verwendeten Tenside) und Art des Schauminhibitors müssen 0 bis 5 % (bezogen auf die Gesamtformulierung) davon eingesetzt werden. Monofettsäuresalze werden in einer Menge von 0 bis 5 %, bevorzugt 0,5 bis 3 % eingesetzt, Silicone werden in einer Menge von 0 bis 2 %, bevorzugt 0,01 bis 1 % und besonders bevorzugt 0,25 bis 0,5 % eingesetzt.
o.) Textilweichmacher: Verschiedene im Waschprozess verwendbare Textilweichmacher können eingesetzt werden, besonders jedoch Smectit-Tone sowie andere weichmachende Tone in Mengen zwischen 0,5 und 10 % (bezogen auf die Gesamtformulierung). Die vorgenannten Weichmacher können in Kombination mit anderen Weichmachern wie Aminen und den verbreiteten kationischen Weichmachern verwendet werden.
p.) Weitere Komponenten: Weitere Komponenten können in die Wasch- und Reinigungs-mittelformulierungen eingebaut werden. Weitere Träger, Hydrotropica, Prozesshilfsmittel, Farbstoffe oder Pigmente, Parfums, Konservierungsmittel, Pufferungssysteme usw. Zur Erhöhung des Schäumvermögens und der Fettlösekraft können weitere wasserlösliche Magnesiumsalze in Mengen von 0,1 bis 2 % zugesetzt werden.
Gewerbliche Anwendbarkeit
Beispiele
Beispiel 1
Herstellung eines kationischen Chitosan-Derivats durch Reaktion von Chitosan mit Cyanurchlorid
Elementaranalyse | |||||
Molares Verhältnis Chitosan/Reaktand | N | C | H | Reaktand | DS |
0,00 | 7,7 | 40,4 | 6,9 | - | 0 |
0,50 | 9,4 | 37,1 | 6,3 | Cyanurchlorid | 0,1 |
1,00 | 9,5 | 34,2 | 5,9 | Cyanurchlorid | 0,1 |
1,50 | 10,4 | 28,3 | 4,2 | Cyanurchlorid | 0,2 |
2,00 | 10,3 | 31,7 | 5,2 | Cyanurchlorid | 0,2 |
Beispiel 2
Herstellung eines kationischen Chitosan-Derivats durch Michael-Addition
Molares Verhältnis Chitosan/Reaktand | N | C | H | Reaktand | DS |
0,00 | 7,7 | 40,4 | 6,9 | - | 0 |
3,00 | 10,9 | 43,8 | 8,4 | N,N-Dimethylaminopropylacrylamid | 0,3 |
6,00 | 11,9 | 44,3 | 9,6 | N-N-Dimethylaminopropylacrylamid | 0,4 |
3,00 | 8,7 | 38,5 | 7 | N,N,N-Trimethylammoniumethylacrylat Chlorid | 0,3 |
6,00 | 9,3 | 38,9 | 7,7 | N,N,N-Trimethylammoniumethacrylat Chlorid | 0,4 |
0,50 | 8,1 | 40,7 | 7,4 | N,N,N-Trimethylammoniumpropylacrylamid Chlorid | 0,2 |
1,00 | 8,1 | 38,7 | 7,4 | N,N,N-Trimethylammoniumpropylacrylamid Chlorid | 0,2 |
6,00 | 8,4 | 36,3 | 8 | N,N,N-Trimethylammoniumpropylacrylamid Chlorid | 0,3 |
Waschversuche unter Polymerzusatz an ölverschmutzten Geweben
Versuchsdurchführung:
Folgende Schmutzlösepolymere wurden untersucht:
Chitosan in Essigsäure
Chitosan/Cyanurchlorid
Repel-O-Tex SRP 4 (handelsübliches Schmutzlösepolymer der Firma Rhone-Poulenc auf Basis ET/POET)
Waschmittelformulierung | Ölablösung in [%] |
WM A (Standard) | 63 |
WM A + 1 Gew.% Chitosan in Essigsaure | 70 |
WM A + 1 Gew.% Chitosan/Cyanurchlorid | 74 |
WM A + 1 Gew.% Repel-O-Tex SRP 4 | 64 |
- 1 bis 80 Gew.-% Tenside
- 0 bis 60 Gew.-% wasserenthärtende Silikate
- 0 bis 40 Gew.-% anorganische und/oder organische Builder
- 0 bis 30 % Cobuilder
- 0,05 bis 25 Gew.% eines Chitin- und/oder Chitosanderivats und
- Differenz zu 100 Gew.-% übliche funktionelle Hilfsstoffe und weitere übliche Komponenten
enthalten.