[0001] Die Erfindung betrifft eine Reinigungsmaschine, insbesondere zur Reinigung von Textilien
oder dergleichen, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Bei Reinigungsmaschinen für Textilien ist es bekannt, einen Lösungsmitteltank vorzusehen,
aus dem für jede Maschinenfüllung mit zu reinigenden Textilien eine bestimmte Menge
Lösungsmittel entnommen wird. Die Textilien werden mit Hilfe dieses Lösungsmittels,
beispielsweise in einer Waschtrommel gereinigt und anschließend getrocknet. Das Lösungsmittel,
das häufig mit einem Adsorptionsmittel zur Adsorption der gelösten Verunreinigungen
versetzt ist, wird über einen Filter geleitet, der die Verunreinigungen bzw. das mit
Verunreinigungen belastete Adsorptionsmittel aus dem Lösungsmittel herausfiltert.
Das so gereinigte und wieder aufbereitete Lösungsmittel wird zurück in den Lösungsmitteltank
geführt und steht somit zu einem weiteren Reinigungsvorgang zur Verfügung.
[0003] Die Filter für die Verunreinigungen bzw. das mit Verunreinigungen belastete Adsorptionsmittel,
beispielsweise Siliziumdioxid, weisen eine bestimmte Filterkapazität auf, die z. B.
einem Tagesbedarf im Betrieb der Reinigungsmaschine entsprechen kann. Anschließend
müssen die Filter gereinigt oder ersetzt werden, damit der Reinigungsbetrieb fortgesetzt
werden kann.
[0004] Im Handel erhältlich sind Reinigungsmaschinen, bei denen sogenannte Schleuderfilter
eingesetzt werden. Der Filter ist mit rotationssymmetrischen Filterscheiben aufgebaut,
die in einer Rotationsbewegung so geschleudert werden, daß die angeschwemmten Verunreinigungen
bzw. das mit Verunreinigungen belastete Adsorptionsmittel außen von den Filterscheiben
abgetrennt werden soll. Anschließend wird der lösungsmittelhaltige mit Verunreinigungen
belastete Rückstand in einer Destillationsanlage weiterverarbeitet und das so erhaltene
Lösungsmittel wiederum dem Reinigungsvorgang zugeführt.
[0005] In einer neueren Erfindung (vgl. DE 197 19 864.3) wurde das Destillationsverfahren
bereits durch eine Gravitations-Sedimentation ersetzt, die insbesondere bei nichtchlorierten
Kohlenwasserstoffen als Lösungsmittel erhebliche Vorteile bietet, die in der oben
angeführten Schrift beschrieben sind.
[0006] In Kombination mit diesem Sedimentationsverfahren haben die Schleuderfilter den Nachteil,
daß aufgrund des großen Volumens des beim Abschleudern anfallenden Lösungsmittels
ein entsprechend großer Überstand in dem Sedimentationsgefäß vorgesehen werden muß.
[0007] Die genannten Schleuderfilter weisen weiterhin den Nachteil auf, daß durch die Schleuderbewegung
die Rückstände aus verunreinigtem Adsorptionsmittel und Lösungsmittel nicht restlos
nach außen abgeschleudert werden, sondern zum Teil durch die Filterscheiben hindurch
gepreßt werden oder am Filter verbleiben. Hierdurch wird regelmäßig
eine aufwendige und aufgrund des Öffnens des Filtergehäuses von zum Teil erheblichen
Verschmutzungen der Umgebung des Schleuderfilters begleitete manuelle Reinigung notwendig.
Zudem ist ein derartiger Schleuderfilter konstruktionsbedingt vergleichsweise aufwendig
in der Herstellung und damit kostenträchtig.
[0008] Mit der Druckschrift EP 191 423 ist eine Reinigungsmaschine bekannt geworden, bei
der ständig eine partielle Rückspülung des Filters erfolgt. Hierzu werden glockenartige
Rückspülkörper auf einen eben ausgebildeten Filter auf der Zuflußseite dicht aufgesetzt
und mit einer Rückspülleitung verbunden. Durch den auf der Abflußseite des Filters
herrschenden Druck wird im Bereich des aufgesetzten Spülkörpers der Filter in Gegenrichtung
durchströmt und somit in dieser Zone rückgespült. Die Vorrichtung gemäß dieser Druckschrift
arbeitet offensichtlich ohne Adsorptionsmittel im Lösungsmittelkreislauf.
[0009] Durch die beschriebene Art der partiellen Rückspülung ist eine ebene Filtergeometrie
des Filteransatzes erforderlich. Eine Vergrößerung der Filteroberfläche hat hierbei
stets eine Vergrößerung der Außenmaße zur Folge.
[0010] Aufgabe der Erfindung ist es demgegenüber, eine Reinigungsmaschine mit einer automatischen
Filterreinigung vorzuschlagen, bei der der Aufwand gegenüber den vorbeschriebenen
Reinigungsmaschinen reduziert und die Effizienz des Filters bei kleinerem Ausmaß verbessert
werden kann.
[0011] Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Reinigungsmaschine der einleitend genannten
Art durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0012] Durch die in den Unteransprüchen genannten Maßnahmen sind vorteilhafte Ausführungen
und Weiterbildungen der Erfindung möglich.
[0013] Dementsprechend wird bei einer erfindungsgemäßen Reinigungsmaschine ein rückspülbarer
Filtereinsatz in einem Filtergehäuse 14 vorgesehen, wobei die Strömungsrichtung des
Lösungsmittels durch das Filtergehäuse 14 zur Rückspülung des Filtereinsatzes umkehrbar
ist. Die Umkehrung der Strömungsrichtung kann beispielsweise durch entsprechende Ventilanordnung
im Lösungsmittelkreislauf bewerkstelligt werden, die die Lösungsmittelzufuhr bzw.
Abfuhr jeweils von einer Anschlußleitung des Filtergehäuses abkoppelt bzw. an diese
ankoppelt.
[0014] Durch die komplette Umkehrung der Strömungsrichtung im inneren des Filtergehäuses
wird der entsprechende Filtereinsatz vollständig und nicht partiell rückgespült. Diese
Art der Rückspülung ist unabhängig von der Geometrie des Filtereinsatzes durchführbar.
Insbesondere können hierdurch Filtergeometrien gewählt werden, die auf kleinem Volumen
eine sehr große Filteroberfläche ergeben. Möglichkeiten zur Ausgestaltung eines derartigen
Filtereinsatzes werden weiter unten beschrieben.
[0015] Das durch die Filterreinigung belastete Lösungsmittel kann einer Aufbereitungsstufe
zur Rückgewinnung des Lösungsmittels z. B. einer Destillationsanlage, bevorzugt jedoch
einer Sedimentationsvorrichtung zugeführt werden.
[0016] Ein rückspülbarer Filter läßt sich zuverlässig reinigen und ist mit vergleichsweise
wenig Aufwand zu realisieren. Es bedarf insbesondere keines aufwendigen Antriebs,
wie er für die oben angeführten Schleuderfilter notwendig ist.
[0017] Ein besonders robuster und dauerhaft wiederverwendbarer Filter läßt sich in einer
besonderen Ausführungsform mit Hilfe eines Metallsiebeinsatzes bilden. Denkbar wäre
jedoch auch der Einsatz anderer Filterarten, beispielsweise aus Nylongewebe oder sonstigen
Rückhaltesystemen.
[0018] Die Form eines erfindungsgemäß rückspülbaren Filters wird vorzugsweise so gewählt,
daß sich eine Oberflächenvergrößerung gegenüber einer Zylinderform ergibt. Auf diese
Weise wird die Filterkapazität bei vergleichbaren Außenmaßen vergrößert.
[0019] In einer besonderen Ausführungsform können auch mehrere Filtereinsätze vorgesehen
werden, die beispielsweise parallel zueinander in dem Lösungsmittelkreislauf angeordnet
werden. Eine derartige Anordnung mehrerer Filtereinsätze ermöglicht beispielsweise
die Anpassung an Reinigungsmaschinen unterschiedlich großer Kapazitäten, ohne daß
hierfür unterschiedlich große Filtereinsätze notwendig sind.
[0020] Es könnten jedoch beispielsweise auch mehrere Filter vorgesehen werden, um einen
Filteraustausch bei laufendem Betrieb vornehmen zu können, sofern die einzelnen Filter
über entsprechende Ventile zu- bzw. abkoppelbar sind.
[0021] Bei Verwendung mehrerer Filter wäre beispielsweise auch ein Rückspülen eines Filters
während des Betriebs über einen anderen Filter möglich.
[0022] In einer besonderen Ausführungsform der Erfindung wird ein Adsorptionsmittel, z.
B. Kieselgur und/oder Silikat, in bekannter Weise eingesetzt. Dies ermöglicht die
Reinigung des Lösungsmittels von löslichen Verunreinigungen, die sich an dem filtrierfähigen
Adsorptionsmittel festsetzen.
[0023] In einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung wird eine Vorrichtung
zur Aufbereitung des für das Rückspülen verwendeten Lösungsmittels vorgesehen. Hierdurch
wird zum einen der Lösungsmittelverbrauch der Reinigungsmaschine gesenkt und zum anderen
die Entsorgungsmenge verunreinigten Abfalls reduziert.
[0024] In einer besonders vorteilhaften Weiterbildung dieser Ausführungsform wird zur Aufbereitung
des Lösungsmittels ein Sedimentationsgefäß vorgesehen, in dem das mit Verunreinigungen
befrachtete Adsorptionsmittel mit Hilfe einer Gravitationssedimentation vom Lösungsmittel
getrennt wird. Eine derartige Sedimentation bringt gegenüber anderen Aufbereitungsverfahren,
beispielsweise einer Destillation, den Vorteil einer großen Energieeinsparung sowie
einer überraschend sauberen Trennung zwischen klarem Lösungsmittel und schmutzbefrachtetem
Adsorptionsmittel.
[0025] Die Kombination eines erfindungsgemäßen rückspülbaren Filters mit einem Sedimentationsgefäß
der oben angeführten Art bietet zudem in der Dimensionierung des Sedimentationsgefäßes
erhebliche Vorteile gegenüber der Kombination mit einem oben angeführten Schleuderfilter.
[0026] Das Volumen an Lösungsmittel, das für den Rückspülvorgang des rückspülbaren Filters
benötigt wird, ist erheblich kleiner, als die beim Abschleudern eines bekannten Schleuderfilters
anfallende Menge. Somit kann bei Verwendung eines erfindungsgemäß rückspülbaren Filters
der Überstand oberhalb des Ablaufs für das geklärte Lösungmittel bei dem Sedimentationsgefäß
erheblich kleiner vorgesehen werden. Es ist somit ein Betrieb der Reinigungsmaschine
möglich, bis dieses Sedimentationsgefäß nahezu vollständig mit verunreinigtem Adsorptionsmittel
gefüllt ist. Das fast volle Sedimentationsgefäß kann gegen ein neues, vorzugsweise
mit frischem Lösungsmittel gefülltes Gefäß ausgetauscht oder aber auch geleert und
gereinigt werden.
[0027] Vorzugsweise wird ein erfindungsgemäßer rückspülbarer Filter bei Lösungsmitteln eingesetzt,
die aus einem chlorfreien Kohlenwasserstoff bestehen. Zwar ist grundsätzlich der Betrieb
mit anderen Lösungsmitteln denkbar, chlorfreie Kohlenwasserstoffe sind jedoch nicht
zuletzt wegen ihrer guten Umweltverträglichkeit gerade in jüngster Zeit für den Einsatz
bei Reinigungsmaschinen vorzuziehen.
[0028] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird anhand
der Figuren nachfolgend näher erläutert.
[0029] Im einzelnen zeigen
- Fig. 1
- einen schematischen Schaltplan eines erfindungsgemäßen Lösungsmittelkreislaufs und
- Fig. 2
- einen schematischen Querschnitt eines Filtereinsatzes.
[0030] Die Reinigungsmaschine 1 gemaß Fig. 1 verfügt über einen Lösungsmitteltank 2, der
über eine Pumpe 3 und drei Ventile 4, 5, 6 mit einem Reinigungsbehälter 7 verbunden
ist, in dem eine Waschtrommel 8 angedeutet ist. Die Verwendung eines oder mehrerer
weiterer Lösungsmitteltanks 2 wäre in einer weiteren Ausführungsform ebenfalls möglich.
[0031] Der Reinigungsbehälter 7 steht über ein Ventil 9 mit einem sogenannten Nadelfänger
10 als Grobfilter in Verbindung.
[0032] Der Ablauf 11 des Nadelfängers 10 steht mit der Ansaugleitung 12 der Pumpe 3 in Verbindung.
[0033] Weiterhin steht die Pumpe 3 über ein weiteres Ventil 13 mit einem Filtergehäuse 14
in Verbindung, in dessen Innern sich ein Filtereinsatz 15 befindet. Der Filtereinsatz
15 ist über ein weiteres Ventil 16 mit der Zulaufleitung 17 des Reinigungsbehälters
7 verbunden.
[0034] Darüber hinaus ist der Filtereinsatz 15 mit Hilfe eines weiteren Ventils 18 und einer
Leitung 19 mit dem Lösungsmitteltank 2 zu verbinden.
[0035] Am Zulauf 20 des Filtergehäuses 14 zweigt eine Rückspülleitung 21 ab, die über ein
Ventil 22 mit einem Sedimentationsgefäß 23 verbunden ist. Das Sedimentationsgefäß
weist einen Überlauf 24 auf, der über ein Ventil 25 und eine Leitung 26 mit dem Ansaugstutzen
12 der Pumpe 3 verbunden ist.
[0036] Am Boden des Sedimentationsgefäßes 23 ist ein Rückstand 27, bestehend aus abgesetzten
Verunreinigungen, beispielsweise abgesetztes, mit Verunreinigungen belastetes Adsorptionsmittel,
schraffiert dargestellt. Oberhalb des Rückstandes 27 befindet sich klares Lösungsmittel
28. Der Raum 29 oberhalb des Überlaufs 24 ist im dargestellten Zustand leer bzw. mit
Luft gefüllt, und kann einen Überstand aus Lösungsmittel aufnehmen.
[0037] Der Betrieb der erfindungsgemäßen Reinigungsmaschine 1 kann beispielsweise wie folgt
stattfinden.
[0038] Zunächst wird die Waschtrommel 8 mit zu reinigenden Textilien gefüllt. Anschließend
wird mit Hilfe der Pumpe 3 eine bestimmte Menge Lösungsmittel aus dem Lösungsmitteltank
2 von oben eingesprüht. Hierzu sind die Ventile 4, 5 und 6 geöffnet, während die übrigen
Ventile geschlossen sind. Das Lösungsmittel wird immer im bodennahen Bereich des Lösungsmitteltanks
2 abgezogen, um eventuelle, am Boden befindliche Wasserrückstände sofort mit abzupumpen,
da diese über nicht näher dargestellte Wasserabscheider im Lösungsmittelkreislauf
abzuscheiden sind.
[0039] Nachdem eine ausreichende Menge Lösungsmittel dem Lösungsmitteltank 2 entnommen ist,
wird das Ventil 4 geschlossen und das im Kreislauf befindende Lösungsmittel umgepumpt,
wobei zusätzlich das Ventil 9 geöffnet ist. Über den Nadelfänger 10 werden hierbei
grobe Verunreinigungen abgefangen. Diese Anlaufphase ohne Lösungsmittelfiltration
kann eine bestimmte Zeitdauer, beispielsweise 4 Minuten dauern.
[0040] Anschließend wird der Bypass über das Ventil 5 geschlossen und der Kreislauf durch
Öffnen der Ventile 13, 16 über den Filtereinsatz 15 geführt. Während der gesamten
Reinigung wird nunmehr das in diesem Reinigungsgang verwendete Lösungsmittel über
den Filter 15 gefiltert und von Verunreinigungen befreit.
[0041] Nach Beendigung des Reinigungsvorgangs wird das Lösungsmittel über den Filtereinsatz
15, das Ventil 18 und die Leitung 19 wieder dem Lösungsmitteltank 2 zugeführt, wobei
das Ventil 16 geschlossen wird.
[0042] Der beschriebene Reinigungsvorgang kann so lange mit neuen Maschinenfüllungen wiederholt
werden, bis die Kapazität des Filtereinsatzes 15 erschöpft ist. Der Filtereinsatz
15 wird hierzu bevorzugt so ausgelegt, daß er wenigstens einen Tagesbedarf an Lösungsmittel
filtern kann.
[0043] Zur Reinigung des Filtereinsatzes 15 wird dieser rückgespült, indem er nunmehr in
entgegengesetzter Richtung durch Öffnen der Ventile 5, 16 und 22 durchströmt wird.
Die Ventile 6, 13, 18 sind hierbei zu schließen. Die Stellung der übrigen Ventile
hängt davon ab, von wo das Löungsmittel zum Rückspülen des Filtereinsatzes 15 bezogen
wird. Sofern es aus dem Reinigungsbehälter 7 abgezogen wird, ist Ventil 9 zu öffnen,
sofern es aus dem Lösungsmitteltank 2 entnommen wird, ist Ventil 4 zu öffnen. Durch
die genannten Ventilstellungen wird somit die Strömungsrichtung des Lösungsmittels
im Filtergehäuse 13 umgekehrt.
[0044] Während des Rückspülens des Filtereinsatzes 15 wird der Raum 29 oberhalb des Überlaufs
24 im Sedimentationsbehälter 23 gefüllt. Der Raum 29 ist hierbei so dimensioniert,
daß eine ausreichende Menge Lösungsmittel aufgenommen werden kann, so daß der Filtereinsatz
15 gut gereinigt ist.
[0045] Anschließend steht der Filtereinsatz 15 wieder dem Reinigungsbetrieb, wie oben beschrieben,
zur Verfügung.
[0046] Das Sedimentationsgefäß 23 ist nun über die Höhe des Überlaufs 22 gefüllt. Durch
die Sedimentation, die in aller Ruhe, beispielsweise im Laufe eines Tages stattfinden
kann, setzt sich ein Rückstand z. B. aus Verunreinigungen, wie Fett oder dergleichen
belastetem Adsorptionsmittel, beispielsweise Kieselgur, im unteren Bereich des Sedimentationsgefäßes
23 ab. Der darüber befindliche Überstand 29 hingegen besteht aus geklärtem und schmutzfreiem
Lösungsmittel. Nach der Sedimentation kann durch Öffnen des Ventils 25 der über den
Überlauf 22 hinausstehende Überstand 29 in den Lösungsmittelkreislauf bzw. in den
Lösungsmitteltank 2 abgepumpt werden. Der schematisch angedeutete Zustand gemäß Fig.
1 zeigt gerade die Situation nach dem Abpumpen von gereinigtem Überstand 29 aus dem
Sedimentationsgefäß 23.
[0047] Im Laufe der Zeit nimmt das Sediment 27 nach und nach zu, bis es den gesamten unteren
Raum bis zur Höhe des Überlaufs 24 im Innern des Sedimentationsgefäßes 23 ausfüllt.
Ein nicht näher dargestelltes Schauglas oder andere Überwachungsmaßnahmen können vorgesehen
werden, um die Höhe des Sediments 27 zu überwachen. Sobald das Sediment 27 die Höhe
des Überlaufs 24 erreicht hat, muß das Sedimentationsgefäß 23 gegen ein neues, bis
zur Höhe des Überlaufs 24 mit klarem Lösungsmittel gefülltes Sedimentationsgefäß ausgetauscht
werden. Das mit Sediment 27 gefülltes Sedimentationsgefäß 23 ist sodann zu entsorgen.
[0048] Anstelle des Austausches des Sedimentationsgefäßes 23 kann das volle Sedimentationsgefäß
auch geleert und gereinigt werden. Bei einer Reinigungsmaschine 1 mit einer Wäschefüllung
bis zu 17 kg reicht beispielsweise ein 200 l-Gefäß für einen Zeitraum von einem halben
bis einem dreiviertel Jahr aus, so daß dieser Austausch bzw. Reinigungsvorgänge des
Sedimentationsgefäßes 23 nur in sehr großen Zeitintervallen notwendig sind.
[0049] Frisches Adsorptionsmittel kann an beliebiger Stelle dem Lösungsmittelkreislauf in
regelmäßigen Abständen entweder manuell oder automatisch dosiert zuzugeben. Dies kann
beispielsweise innerhalb eines Grobfilters, z. B. des Nadelfängers 10 vorgenommen
werden.
[0050] Die für die Rückspülung eines Filtereinsatzes 15 benötigte Lösungsmittelmenge und
somit das oberhalb des Überlaufs 24 am Sedimentationsgefäß 23 vorzusehende Volumen
ist erheblich kleiner, beispielsweise 1/10 der Menge bzw. des Volumens, wie es bei
der Verwendung eines herkömmlichen Schleuderfilters der Fall wäre. Entsprechend kann
das Sedimentationsgefäß 23 erheblich mehr mit Sediment 27 gefüllt werden, da der Überlauf
24 weiter oben angebracht werden kann.
[0051] Der Rückspülvorgang bietet die Möglichkeit einer zuverlässigen und sehr oft wiederholbaren
Reinigung, ohne daß manuell eingegriffen werden muß. Das Filtergehäuse 14 braucht
nur bei Verschleiß des Filtereinsatzes 15 in relativ großen Wartungsabständen geöffnet
werden.
[0052] Der Filtereinsatz 15 wird bevorzugt aus einem oder mehreren Metallsieben gefertigt,
da diese besonders widerstandsfähig sind und somit eine längere Lebensdauer aufweisen.
Die Oberfläche des Filtereinsatzes 15 wird vorteilhafterweise der Fließgeschwindigkeit
des Lösungsmittels angepaßt. Die Durchlaßöffnung des Filters wird bevorzugt der Korngröße
des eingesetzten Adsorptionsmittels angepaßt.
[0053] Bei einer durchschnittlichen Korngröße von beispielsweise 50 - 200 µm kann beispielsweise
eine Durchlaßbreite des Filters von 10 µm bis 50 µm vorgesehen werden. Andere Dimensionierungen
sind jedoch ohne weiteres denkbar.
[0054] Mittels einem erfindungsgemäßen rückspülbaren Filtereinsatzes 15 kann das oben beschriebene,
mit jedem Rückspülvorgang im Sedimentationsgefäß 23 aufzunehmende Volumen auf weniger
als 10 l, beispielsweise auch unter 5 l, reduziert werden.
[0055] Bei dem vorbeschriebenen Ausführungsbeispiel kann auch während des Trocknungsvorgangs
der Wäsche Lösungsmittel aus dem Tank 2 über den Filtereinsatz 15 umgewälzt und gefiltert
werden.
- 1
- Reinigungsmaschine
- 2
- Lösungsmitteltank
- 3
- Pumpe
- 4
- Ventil
- 5
- Ventil
- 6
- Ventil
- 7
- Reinigungsbehälter
- 8
- Waschtommel
- 9
- Ventil
- 10
- Nadelfänger
- 11
- Ablauf
- 12
- Ansaugleitung
- 13
- Ventil
- 14
- Filtergehäuse
- 15
- Filtereinsatz
- 16
- Ventil
- 17
- Zulaufleitung
- 18
- Ventil
- 19
- Leitung
- 20
- Zulauf
- 21
- Rückspülleitung
- 22
- Ventil
- 23
- Sedimentationsgefäß
- 24
- Überlauf
- 25
- Ventil
- 26
- Leitung
- 27
- Rückstand
- 28
- Lösungsmittel
- 29
- Raum
1. Reinigungsmaschine, insbesondere zur Reinigung von Textilien oder dergleichen, mit
einem Lösungsmittelkreislauf, der einen rückspülbaren Filtereinsatz (15) zum Filtern
des Lösungsmittels in einem Filtergehäuse (14) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß
die Strömungsrichtung des Lösungsmittels durch das Filtergehäuse (14) zur Rückspülung
des Filtereinsatzes (15) umkehrbar ist.
2. Reinigungsmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Filtereinsatz
(15) ein Metallsieb umfaßt.
3. Reinigungsmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß
der Filtereinsatz (15) eine gegenüber einer Scheibenform oder Zylinderform oberflächenvergrößerte
Form aufweist.
4. Reinigungsmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Filtereinsätze (15) vorgesehen sind.
5. Reinigungsmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß
ein Adsorptionsmittel vorgesehen ist.
6. Reinigungsmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß
das Adsorptionsmittel körniges Kieselgur und/oder Silikat ist.
7. Reinigungsmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß
die Durchlaßöffnungen des Filtereinsatzes (15) an die Korngröße des Adsorptionsmittels
angepaßt sind.
8. Reinigungsmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß
eine Vorrichtung (23, 24) zur Aufbereitung des bei dem Rückspülen verwendeten Lösungsmittels
vorgesehen ist.
9. Reinigungsmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß
ein Sedimentationsgefäß (23) vorgesehen ist.
10. Reinigungsmaschine nach einem der vorgenannten Ansprüche dadurch gekennzeichnet, daß
als Lösungsmittel ein chlorfreier Kohlenwasserstoff vorgesehen ist.
11. Verfahren zur Reinigung von Textilien, dadurch gekennzeichnet, daß eine Reinigungsmaschine
nach einem der vorgenannten Ansprüche verwendet wird.