[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Unterdachplatten gemäss dem
Oberbegriff von Anspruch 1. Derartige Unterdachplatten werden für den Aufbau von wärmegedämmten
Dachkonstruktionen verwendet, wobei die Dämmschicht beispielsweise aus Mineralfasern
zwischen der Dachkonstruktion und der Dachbedeckung liegt. Die Deckbelagplatten tragen
dabei die Dachbedeckung oder Dachhaut, also beispielsweise die Ziegel, während die
Distanzstege verhindern, dass die Dämmschicht unter Einwirkung der Dachlast zusammengepresst
wird.
[0002] Ein gattungsmässig vergleichbares Element für ein wärme- und schalldämmendes Unterdach
ist beispielsweise durch DE-A 34 37 446 bekannt geworden. Bei diesem Element ist die
Dämmschicht allerdings als Abschnitt direkt unter die Deckbelagplatte geklebt. Dabei
entstehen hohe Herstellungskosten und der Bauherr kann nicht nach Belieben zwischen
verschiedenen Wärmedämm-Materialien wählen. Ausserdem haben die fertigen Dämmelemente
ein hohes Transport- und Lagervolumen. Auch die Entsorgung bereitet erhebliche Probleme
bei angeklebter Dämmschicht, wenn diese z.B. aus Mineralfasern, die Deckbelagplatte
aber aus Holzfasern besteht.
[0003] Es ist daher eine Aufgabe der Erfindung, ein Verfahren der eingangs genannten Art
zu schaffen, mit dessen Hilfe die Herstellung und Handhabung vereinfacht werden kann
und das damit auch eine Kostensenkung ermöglicht. Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss
mit einem Verfahren gelöst, das die Merkmale im Anspruch 1 aufweist.
[0004] Die Dämmschicht wird bei diesem Verfahren überhaupt nicht mehr mit der Deckbelagplatte
verklebt, sondern erst auf der Baustelle lose auf die Tragkonstruktion verlegt. Die
nur noch aus der Deckbelagplatte und dem Distanzsteg bestehenden Unterdachplatten
werden herstellerseitig nach dem Klebstoffauftrag, bzw. nach dem eigentlichen Klebevorgang
sofort gestapelt und zwar derart, dass immer mehrere Deckbelagplatten flächig aufeinanderliegen,
bzw. die ihnen zugeordneten Distanzstege treppenartig gestaffelt nebeneinanderliegen.
In diesem Stapelzustand, der ausserordentlich platzsparend ist, erfolgt dann die endgültige
Aushärtung der Klebverbindung.
[0005] Je nach Art des verwendeten Klebstoffes ist es erforderlich, dass bis zum endgültigen
Aushärten der Klebverbindung ein Anpressdruck auf den ganzen Stapel ausgeübt wird.
Dies ist ersichtlicherweise erheblich einfacher, als das Pressen der einzelnen Unterdachplatten
über eine längere Zeitspanne, z.B. mittels Schraubzwingen, Flächenpressen, usw.
[0006] Ein besonderer Rationalisierungseffekt kann erreicht werden, wenn auf die Kontaktfläche
sowohl ein Kaltleim, als auch ein Schmelzklebstoff (Hotmelt) aufgetragen wird und
wenn vor dem Stapeln ein Anpressdruck auf jeden Distanzsteg ausgeübt wird. Im Unterdachbereich
werden für Klebverbindungen vorzugsweise wasserfeste Kaltleime verwendet, die kalthärtend
sind, wobei jedoch über die gesamte Aushärtungszeit ein Anpressdruck erforderlich
ist. Die drucklos klebenden und rasch aushärtenden Schmelzkleber haben dagegen den
Nachteil, dass sich die Klebverbindung unter den sehr hohen Temperaturen in folienverpackten
Stapeln oder unmittelbar unter der Ziegellage löst oder verschiebt. Die erfindungsgemässe
Kombination von Kaltleim und Schmelzklebstoff ermöglicht nun eine sofortige Fixierung
der Distanzstege, wobei nur ein sehr kurzzeitiger Anpressdruck erforderlich ist, während
der Kaltleim im Stapel aushärtet. Auf diese Weise kann die Produktion auch besonders
einfach automatisiert werden.
[0007] Für eine automatisierte Produktion wird der Klebstoff vorzugsweise nur auf die Deckbelagplatte
aufgetragen. Dabei kann auf die Kontaktfläche ein mittlerer Streifen Schmelzklebstoff
und auf jeder Seite davon wenigstens je ein äusserer Streifen Kaltleim aufgetragen
werden. Dabei entsteht eine stabile Verbindung, die sich auch bei einer Plastifizierung
des Schmelzklebstoffs nicht verschieben kann.
[0008] Der Klebstoffauftrag und das Anpressen der Distanzstege erfolgt vorzugsweise an separaten
Arbeitsstationen, wobei die Deckbelagplatten auf einem Fördermittel zu den Arbeitsstationen
transportiert werden. Je nach Automatisierungsgrad lässt sich derart eine hohe Anzahl
Arbeitstakte pro Zeiteinheit erreichen. Am Fördermittel können selbstverständlich
noch weitere Arbeitsstationen angeordnet sein, wie z.B. eine separate Aufgabestation,
eine Abgabestation oder eine Richtstation zum genauen Positionieren der Distanzstege.
[0009] Wenn auf die Kontaktfläche ausschliesslich ein Kaltleim aufgetragen wird, kann das
Ankleben der Distanzstege auf die Deckbelagplatten aber auch unmittelbar beim Aufbau
des Stapels erfolgen. Diese Herstellungsweise eignet sich besonders für eine Produktion
mit einem relativ geringen Automatisierungsgrad, wobei lediglich ein paar einfache
Arbeitshilfsmittel erforderlich sind. In einem derartigen Fall wird der Klebstoff
vorteilhaft nur auf die Distanzstege aufgetragen.
[0010] Ein besonders platzsparender und auch im Hinblick auf einen Pressvorgang vorteilhafter
Stapel kann erzielt werden, wenn die flächig aufeinanderliegenden Deckbelagplatten
eines Stapels jeweils eine Gruppe bilden und wenn ein Stapel aus mehreren Gruppen
aufgebaut wird, wobei jeweils zwei Gruppen ein Gruppenpaar bilden, bei dem die Distanzstege
der einen Gruppe seitenverkehrt gegen die Deckbelagplatten der anderen Gruppe gerichtet
sind. Trotz der seitlichen Staffelung der Distanzstege können auf diese Weise zahlreiche
Unterdachplatten aufeinander gestapelt werden, ohne dass der ganze Stapel eine übermässige
Breite erhält.
[0011] Um ein Durchbiegen der Deckbelagplatten zu verhindern, aber auch um eine optimale
Uebertragung der Anpresskräfte zu gewährleisten, werden die sich an den Längsseiten
des Stapels ergebenden Zwischenräume zwischen den einzelnen Gruppen mit Distanzelementen
überbrückt.
[0012] Besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn die Zwischenräume zwischen den freiliegenden
Stirnseiten der Distanzstege einer Gruppe und der gegenüberliegenden Deckbelagplatte
der benachbarten Gruppe durch Stegelemente ausgefüllt werden, welche derart treppenartig
ausgeschnitten sind, dass jede freiliegende Stirnseite an einem Ausschnitt aufliegt.
Eine von oben auf den Stapel ausgeübte Anpresskraft quer zur Ebene der Deckbelagplatten
wird auf diese Weise auf jeden einzelnen Distanzsteg und somit auf jede Kontaktfläche
übertragen. Die Stegelemente können nach dem endgültigen Aushärten des Klebstoffs,
bzw. nach dem Zusammenpressen des Stapels entfernt und durch einfache Distanzklötze
ersetzt werden. Die Stegelemente bilden auf diese Weise ein stets wiederverwendbares
Arbeitshilfsmittel.
[0013] Die Stapel werden vorteilhaft mittels am Stapel verbleibenden Umreifungsbändern zusammengehalten
und zusammengepresst. Derartige Umreifungsbänder aus Metall oder Kunststoff sind für
das Zusammenhalten von Stückgut längst bekannt und gebräuchlich. Sie lassen sich derart
spannen, dass ein für eine Klebverbindung ausreichender Anpressdruck erzielt wird.
[0014] Die Stapel können aber bis zum endgültigen Aushärten des Klebstoffs auch mit wenigstens
einem lösbaren Zugband zusammengepresst werden, wobei am Stapel verbleibende Umreifungsbänder
und lösbare Zugbänder auch gemeinsam eingesetzt werden können. Selbstverständlich
lässt sich der Anpressdruck auf den Stapel auch über eine Presse aufbringen.
[0015] Für die Deckbelagplatte wird vorzugsweise eine Holzfaserhartplatte mit einer glatten
und mit einer rauhen Seite verwendet. Der Distanzsteg besteht dabei ebenfalls aus
einer Holzfaserplatte von geringerer Dichte, wobei er derart auf die glatte Seite
der Deckbelagplatte geklebt wird, dass die Fasern des Distanzstegs im wesentlichen
in einer Ebene im rechten Winkel zur Deckbelagplatte verlaufen. Bei Holzfaserplatten
ergibt sich nämlich herstellungsbedingt eine bestimmte Orientierung der Fasern, die
am Distanzsteg so ausgenützt werden kann, dass die Fasern nach Möglichkeit aufrecht
stehend im rechten Winkel zur Deckbelagplatte verlaufen. Damit wird die grösstmögliche
Druckresistenz erzielt. Die glatte Seite der Holzfaserhartplatte ergibt eine gute
Kontaktfläche für die Klebverbindung, während die rauhe Seite eine Begehung des Unterdachs
während der Montage erleichtert. Alternativ könnte aber auch eine andere Platte, wie
z.B. eine bitumierte Holzfaserplatte, eine Spanplatte oder gar eine Platte aus einem
mineralischen Material eingesetzt werden. Auch der Distanzsteg könnte z.B. aus Altpapier,
Massivholz, Kork, usw. bestehen.
[0016] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen dargestellt und werden
nachstehend genauer beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1
- Eine Unterdachplatte in perspektivischer Darstellung,
- Fig. 2
- der Aufbau eines Unterdachs unter Verwendung von Unterdachplatten gemäss Fig. 1 in
perspektivischer Darstellung,
- Fig. 3
- Eine Draufsicht auf eine Produktionslinie mit linearem Vorschub,
- Fig. 3a
- ein Detail des Klebstoffauftrags an der Produktionslinie gemäss Fig. 3,
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf eine Produktionslinie mit rotierendem Vorschub,
- Fig. 5
- eine Ansicht auf die Stirnseite eines Stapels,
- Fig. 6
- ein Stegelement in perspektivischer Darstellung, und
- Fig. 7
- eine Ansicht auf die Längsseite eines Stapels.
[0017] Anhand der Figuren 1 und 2 wird zunächst der prinzipielle Aufbau einer Unterdachplatte,
bzw. eines daraus hergestellten Unterdachs erläutert. Eine Unterdachplatte 1 besteht
im wesentlichen aus einer rechteckigen Deckbelagplatte 2, an die auf einer Längsseite
5 ein Distanzsteg 4 angeklebt ist. Die Deckbelagplatte besteht beispielsweise aus
einer Holzfaserhartplatte mit einer Dicke von 3,5mm bis 5,0mm. Die Platte hat herstellungsbedingt
eine glatte Seite, auf welche der Distanzsteg 4 geklebt ist und eine rauhe Seite mit
einer Narbung 10, welche der hier nicht dargestellten Dachbedeckung zugekehrt ist.
[0018] Der Distanzsteg 4 besteht ebenfalls aus einer Holzfaserplatte, bzw. er wird aus einer
derartigen Platte geschnitten, deren Dichte geringer ist, als diejenige der Deckbelagplatte
2. Wie in Figur 1 angedeutet, wird der Distanzsteg dabei so angeklebt, dass die einzelnen
Fasern im wesentlichen im rechten Winkel α zur Deckbelagplatte 2 orientiert sind.
Damit wird eine besonders hohe Druckfestigkeit erzielt und der Einsatz eines relativ
leichten und weichen Dämmstoffs ermöglicht. Der Distanzsteg 4 erstreckt sich ausserdem
nicht über die gesamte Längsseite 5, so dass ein seitlicher Ueberlappungsbereich 6
für die Deckbelagplatte gebildet wird.
[0019] Die Dämmschicht 3, beispielsweise aus Mineralwolle, Pflanzfasern, usw. ist in Figur
1 nur der Vollständigkeit halber dargestellt. Diese Dämmschicht ist nicht fest mit
der Deckbelagplatte 2 verbunden, sondern wird bauseitig separat als Zuschnitte oder
Rollen angeliefert und direkt beim Aufbau des Unterdachs angeschlagen. Die Breite
der Dämmschichtstreifen ist so dimensioniert, dass sich auf der dem Distanzsteg 4
abgewandten Längsseite ein Längsüberlappungsbereich 7 bildet.
[0020] Wie aus Figur 2 ersichtlich ist, werden die Unterdachplatten 1 reihenweise von der
Dachtraufe bis zum Dachfirst aufgebaut. Sie liegen dabei auf einer Sichtschalung 9,
die von den Dachsparren 8 getragen wird. Nach dem Anschlagen einer Dämmschicht 3 wird
diese wiederum von einer Unterdachplatte 1 überdeckt, wobei sich die einzelnen Platten
schuppenartig überlappen. Die Befestigung erfolgt durch die Montage von Konterlatten
mit Spezialnägeln oder Schrauben, die in die darunterliegenden Sparren 8 getrieben
werden. Auf die hier nicht dargestellten Konterlatten und Dachlatten wird die Dachhaut,
bestehend aus Ziegeln, Blech, usw. verlegt.
[0021] Die Figuren 3 und 3a zeigen stark schematisiert eine halbautomatische Produktion,
bei der die Distanzstege schon vor dem Stapeln fixiert werden. Ein Förderband oder
eine Förderkette 11 bewegt sich in Pfeilrichtung a und transportiert einzelne Deckbelagplatten
2 zu verschiedenen Arbeitsstationen. Dabei passieren sie wenigstens eine Leimauftragstation
12, eine Klebstation 13, eine Pressstation 14 und eine Entnahmestation 15. Vor der
Leimauftragstion 12 könnte noch eine separate Aufgabestation angeordnet sein. Die
Deckbelagplatten sind am Anfang des Förderbandes als Stapel 16 bereitgestellt.
[0022] Ebenso liegen die einzelnen Distanzstege 4 als Stapel 19 an der Klebestation 13 bereit.
[0023] An der Leimauftragstation 12 wird aus einem Kaltleimspender 17 eine Doppelspur Kaltleim
23 (Figur 3a) auf die Kontaktfläche aufgetragen. Ebenso wird aus einem Schmelzkleberspender
18 eine Mittelspur Schmelzkleber 22 aufgetragen. Der Auftrag erfolgt während des kontinuierlichen
Vorschubs des Förderbandes, wobei aber auch eine linerare Verschiebung der beiden
Spender bei stillstehendem Förderband denkbar wäre.
[0024] An der Klebestation wird jeweils ein Distanzsteg 4 auf die mit Klebstoff beschichtete
Kontaktfläche aufgelegt und exakt positioniert.
[0025] Die derart vorbereiteten Elemente gelangen dann zur Press-Station 14, wo mit einer
angedeuteten pneumatischer Presse 20 ein kurzzeitiger Druck auf den Distanzsteg 4
ausgeübt wird. Dieser Druck genügt bereits für eine feste Verbindung zwischen Deckbelagplatte
2 und Distanzsteg 4 durch den rasch abbindenden Schmelzklebstoff 22. Der Kaltleim
ist zu diesem Zeitpunkt noch nicht ausgehärtet, doch besteht keine Gefahr mehr, dass
sich der Distanzsteg 4 durch die nachfolgenden Handhabungen verschieben kann.
[0026] An der Entnahmestation 15 werden die Unterdachplatten 1 vom Förderband 11 entnommen
und auf einem Stapel 21 auf die nachstehend noch näher beschriebene Art und Weise
für die endgültige Aushärtung des Kaltleims gestapelt.
[0027] Mit der Position 24 sind Bedienungspersonen angedeutet, die am Förderband verteilt
sind und einzelne Arbeitsschritte, wie z.B. das Aufsetzen der Distanzstege, usw. manuell
ausführen. Selbstverständlich liesse sich diese Produktion aber noch weiter automatisieren,
z.B. durch Aufnehmen und Ablegen der Bauteile mittels Saughebern, usw.
[0028] Figur 4 zeigt eine alternative Produktionsmöglichkeit mit identischen Arbeitsstationen,
wie beim Ausführungsbeispiel gemäss Figur 3. Gleiche Bauteile haben daher die gleichen
Bezugszeichen. Der Vorschub erfolgt jedoch nicht auf einem Förderband, sondern auf
einem Drehtisch 25, der sich taktweise um eine Mittelachse 27 dreht. Die Klebstoffspender
17 und 18 müssen demzufolge auf einer Vorschubbahn 26 bewegt werden, um die Klebstoffspuren
aufzutragen.
[0029] Die Stapelung und Pressung der Unterdachplatten wird anhand der Figuren 5 bis 7 erläutert.
Ein derartiger Stapel kann entweder nach einer halbautomatischen oder automatischen
Produktion gemäss den Figuren 3 oder 4 aufgebaut werden, oder aber durch kontinuierliches
Ankleben der Distanzstege unmittelbar beim Aufbau des Stapels. In beiden Fällen ist
die Anordnung der Unterdachplatten im Stapel die gleiche.
[0030] Der Stapel 21 wird auf geeigneten Auflagern 34 aufgelegt, so dass er später mit einem
Gabelstapler angehoben werden kann. Als Anschlaghilfen dienen auf einer Längsseite
ein Anschlagrahmen 35 und auf einer Stirnseite eine Anschlagseitenwand 36. Der Anschlagrahmen
35 lässt sich nach dem fertigen Aufbau des Stapels entfernen, um das Umreifen zu erleichtern.
[0031] Die Stapelung erfolgt derart, dass jeweils mehrere Deckbelagplatten 2a bis 2f flächig
aufeinanderliegen. Die ihnen zugeordneten Distanzstege 4a bis 4f liegen seitlich aneinander
an und sind treppenartig gestaffelt. Da die Staffelung im Hinblick auf die Stapelbreite
nicht beliebig fortgesetzt werden kann, wird der Stapel in mehrere Gruppen 28, 28'
unterteilt. Zwei aufeinanderfolgende Gruppen bilden jeweils ein Gruppenpaar 29. Die
beiden Gruppen eines Paares sind jeweils seitenverkehrt, also um 180° gedreht, einander
zugewandt. Die Distanzstege 4a bis 4f der Gruppe 28 sind somit gegen die erste Deckbelagplatte
2a der Gruppe 28' gerichtet, während die Distanzstege 4a' bis 4f' der umgekehrt gestaffelten
zweiten Gruppe 28' gegen die oberste Deckbelagplatte 2f der Gruppe 28 gerichtet sind.
Anschliessend folgt ein zweites Gruppenpaar 29', das wiederum gleich aufgebaut ist,
wie das erste Gruppenpaar 29. Im Ausführungsbeispiel sind Gruppen von je sechs Unterdachplatten
dargestellt. Diese Anzahl, ebenso wie die Anzahl der Gruppenpaare kann jedoch je nach
Anwendungsfall variieren.
[0032] Um eine auf den Stapel 21 in Pfeilrichtung c ausgeübte Presskraft gleichmässig auf
die einzelnen Distanzstege zu übertragen, müssen spezielle Vorkehrungen getroffen
werden. Als Kraftübertragungsmittel dienen dabei Stegelemente 30, die in die Zwischenräume
an den Stapellängsseiten eingeschoben werden.
[0033] Figur 6 zeigt ein derartiges Stegelement aus Stahlblech, das zur Erzielung einer
ausreichenden Seitenstabilität eine Abwinkelung 31 aufweist. Breite und Höhe der einzelnen
Ausschnitte 32 entsprechen der Breite der einzelnen Distanzstege 4 und der Höhendifferenz
in der Staffelung.
[0034] In diejenigen Zwischenräume des Stapels, in denen sich lediglich Deckbelagplatten
gegenüberliegen, werden einfache Distanzklötze 33 eingelegt, um ein Durchbiegen der
Deckbelagplatten zu verhindern. Eine Kraftübertragung zu Presszwecken ist hier jedoch
nicht erforderlich. Nach dem Pressen und Aushärten der Klebverbindungen können aber
auch die Stegelemente 30 entfernt und durch Distanzklötze 33 ersetzt werden.
[0035] Figur 7 zeigt eine Ansicht auf die Längsseite eines Stapels 21, wobei über die ganze
Länge verteilt jeweils vier Stegelemente 30 pro Gruppenpaar eingeschoben sind. An
zwei Stellen ist der Stapel mit einem Umreifungsband 39 umgeben und wird von diesem
zusammengepresst und stabilisiert. Die Umreifungsbänder liegen nicht direkt an den
Unterdachplatten an, sondern entfalten ihre Presskraft über je ein unteres Kantholz
37 und ein oberes Kantholz 38. Die beiden Umreifungen genügen für den späteren Transport
des Stapels. Um jedoch wenigstens während der Aushärtezeit des Klebstoffes auch im
Mittelbereich eine ausreichende Anpresskraft zu erzeugen, ist ein lösbarer Spannriemen
40 angelegt, der mittels einer Spannvorrichtung 41 auf eine gewünschte Spannkraft
gebracht werden kann.
[0036] Der Anschlagrahmen 35 ist bei Figur 7 bereits entfernt, um das Anlegen der Umreifungsbänder
und Spannriemen zu erleichtern. Nach dem Entfernen des Spannriemens 40 kann der ganze
Stapel noch mit einer Schrumpffolie umgeben werden, welche die Unterdachplatten vor
Feuchtigkeit schützt.
[0037] Beim Ankleben der Distanzstege auf die Deckbelagplatten unmittelbar beim Aufbau des
Stapels wird wie folgt vorgegangen: Eine unterste erste bereits vorgefertigte Unterdachplatte
1un, bestehend aus Deckbelagplatte 2a und Distanzsteg 4a, wird an den Anschlagrahmen
35 angeschlagen. Der Distanzsteg 4a dient danach als Anschlag für die folgende Deckbelagplatte
2b, auf die ein mit Kaltleim beschichteter Distanzsteg 4b aufgesetzt und ebenfalls
angeschlagen wird. Dieser Distanzsteg 4b dient als Anschlag für die nachfolgende Deckbelagplatte
und den ihr zugeordneten Distanzsteg, usw., bis der Distanzsteg 4f aufgeklebt ist.
Anschliessend wird ein mit Kaltleim beschichteter Distanzsteg 4a' an einer optischen
Markierung an der Anschlagseitenwand 36 ausgerichtet und provisorisch auf die Deckbelagplatte
2f abgelegt. Dann wird die Deckbelagplatte 2a' aufgelegt und bündig auf den Distanzsteg
4a' ausgerichtet. Nach dem Einlegen der Stegelemente 30 kann jetzt in umgekehrter
Reihenfolge weitergearbeitet werden, bis der Distanzsteg 4f' geklebt ist. Anschliessend
beginnt der Vorgang mit dem zweiten Gruppenpaar 29' wieder von vorne. Die oberste
letzte Unterdachplatte lob ist wiederum bereits vorgefertigt. Die vorgefertigten Unterdachplatten
1un und 1ob sind vorteilhaft, weil an diesen Stellen keine durchgehenden Auflagen,
sondern nur Teilauflagen 37 und 38 vorhanden sind. Gegebenenfalls könnte aber auch
auf die vorgefertigten Elemente verzichtet werden. Zum Auftragen des Klebstoffs auf
die Distanzstege dient vorzugsweise eine manuell führbare Auftragdüse mit mehreren
Oeffnungen, die durch eine Leimpumpe gespeist wird.
1. Verfahren zum Herstellen von Unterdachplatten (1), bestehend aus je einer Deckbelagplatte
(2) zum Ueberdecken einer Dämmschicht (3), an der auf einer Längsseite (5) ein Distanzsteg
(4) zum Uebertragen der Dachlast auf eine Tragkonstruktion angeklebt ist, dadurch
gekennzeichnet, dass die Unterdachplatten (1) nach dem Auftragen von Klebstoff auf
wenigstens einer Kontaktfläche zwischen Deckbelagplatte (2) und Distanzsteg (4) gestapelt
werden, wobei jeweils mehrere Deckbelagplatten (2a bis 2f) flächige aufeinanderliegen
und die ihnen zugeordneten Distanzstege (4a bis 4f) gestaffelt nebeneinanderliegen
und dass die endgültige Aushärtung der Klebverbindung im gestapelten Zustand erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass bis zum endgültigen Aushärten
der Klebverbindung ein Anpressdruck auf den ganzen Stapel ausgeübt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Kontaktfläche
sowohl ein Kaltleim (23), als auch ein Schmelzklebstoff (22) aufgetragen wird und
dass vor dem Stapeln ein Anpressdruck auf jeden Distanzsteg (4) ausgeübt wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Kontaktfläche ein
mittlerer Streifen Schmelzklebstoff (22) und auf jeder Seite davon wenigstens je ein
äusserer Streifen Kaltleim (23) aufgetragen wird.
5. Verfahren nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff nur auf
die Deckbelagplatte (2) aufgetragen wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoffauftrag
und das Anpressen der Distanzstege (4) an separaten Arbeitsstationen (12, 14) erfolgt
und dass die Deckbelagplatten (2) auf einem Fördermittel (11, 25) zu den Arbeitsstationen
transportiert werden.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass auf die Kontaktfläche ein
Kaltleim aufgetragen wird und dass das Ankleben der Distanzstege (4) auf die Deckbelagplatten
(2) unmittelbar beim Aufbau des Stapels (21) erfolgt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass der Klebstoff nur auf die
Distanzstege aufgetragen wird.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass die flächig
aufeinanderliegenden Deckbelagplatten (2) eines Stapels (21) jeweils eine Gruppe (28)
bilden und dass ein Stapel aus mehreren Gruppen aufgebaut wird, wobei jeweils zwei
Gruppen (28, 28') ein Gruppenpaar (29) bilden, bei dem die Distanzstege der einen
Gruppe seitenverkehrt gegen die Deckbelagplatten der anderen Gruppe gerichtet sind.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass die sich an den Längsseiten
des Stapels ergebenden Zwischenräume zwischen den einzelnen Gruppen mit Distanzelementen
(30, 31) überbrückt werden.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Zwischenräume zwischen
den freiliegenden Stirnseiten der Distanzstege einer Gruppe und der gegenüberliegenden
Deckbelagplatten der benachbarten Gruppe durch Stegelemente (30) ausgefüllt werden,
welche derart treppenartig ausgeschnitten sind, dass jede freiliegende Stirnseite
an einem Ausschnitt (32) aufliegt.
12. Verfahren nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, dass die Stegelemente (30) nach
dem endgültigen Aushärten des Klebstoffs, bzw. nach dem Zusammenpressen des Stapels
entfernt und durch einfache Distanzklötze (33) ersetzt werden.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Stapel
mittels am Stapel verbleibenden Umreifungsbändern (39) zusammengehalten und zusammengepresst
wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Stapel
bis zum endgültigen Aushärten des Klebstoffs mit wenigstens einem lösbaren Zugband
(40) zusammengepresst wird.
15. Verfahren, insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet,
dass für die Deckbelagplatten (2) eine Holzfaserhartplatte mit einer glatten und mit
einer rauhen Seite und für die Distanzstege eine Holzfaserplatte von geringerer Dichte
verwendet wird, wobei die Distanzstege derart auf die glatte Seite der Deckbelagplatten
geklebt werden, dass die Fasern des Distanzstegs im wesentlichen im rechten Winkel
zur Deckbelagplatte verlaufen.