[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Dachbahn, die als Feuchtigkeitsschutz im
Dachbereich verlegt und an Elementen des Dachs befestigt werden kann.
[0002] Eine derartige Dachbahn ist aus dem
Deutschen Gebrauchsmuster 297 00 987 bekanntgeworden.
[0003] Im Rahmen der vorliegenden Erfindung werden unter Dachbahnen sowohl Unterspannbahnen
als auch Spannbahnen jeglicher Art verstanden. Es ist heute üblich, bei Dacheindeckungen
aus Tondachziegeln oder Betondachsteinen Spannbahnen zu verwenden. Aufgrund örtlicher
Gegebenheiten klimatischer, baulicher oder nutzungsbedingter Art ist ein Dach aus
verschiedenen Kombinationen funktionsbedingter Schichten aufgebaut, die durch Wärmeschutzmaßnahmen
notwendig werden. Die Verwendung von Dachbahnen dient auch der vorbeugenden Maßnahme
des konstruktiven Holzschutzes des Dachstuhls. Durch Dachbahnen (Unterspannbahnen)
oder Unterdächer wird eine wirksame und dauerhaft sichere Maßnahme gegen Beschädigungen
durch Sekundärtauwasserbildung konstruktiv möglich. Durch die Ausbildung einer Dachbahn
oder eines Unterdachs über einer Schicht aus wärmedämmendem Material werden zwei Belüftungszonen
im Dachbereich (über und unter der Dachbahn) geschaffen. Wegen der thermischen Verhältnisse
innerhalb eines derartigen Daches resultieren unterschiedliche Belüftungsraumtemperaturen
in diesen beiden Zonen und demzufolge auch unterschiedliche Belüftungsstromgeschwindigkeiten.
Die Verwendung von Dachbahnen wirkt sich positiv auf das Belüftungsverhalten des Daches
aus.
[0004] Die Dachbahn kann aus mehreren einzelnen Schichten aufgebaut sein. Aufgrund ihrer
Nachgiebigkeit kann die Dachbahn an unterschiedliche Dachkonturen gut angepaßt und
durch den Handwerker verlegt werden. In der Regel ist die großflächige Dachbahn zusammengerollt
oder zusammengefaltet gefertigt, so daß sie im Dachbereich leicht ausgebreitet werden
kann. Anschließend wird die Dachbahn durch den Handwerker befestigt.
[0005] Die Befestigung der bekannten Dachbahn gestaltet sich aber schwierig, weil zu ihrer
Befestigung separate Befestigungsmittel verwendet werden müssen. Beispielsweise wird
die Dachbahn durch Stifte oder Nägel an den Dachsparren befestigt. Es ist aber auch
bekannt, Dachbahnen durch ein Klebemittel, das auf die Oberfläche der Dachbahnen aufgebracht
wird, im Dachbereich zu befestigen. Diese Klebemasse muß vom Handwerker dosiert aufgestrichen
werden. Als Alternative können auch doppelseitige Klebestreifen zur Befestigung der
Dachbahn vorgesehen sein. Dabei muß beachtet werden, daß die Klebemittel wärmebeständig
sind, da sich die Dachbahn insbesondere in den Sommermonaten durch die Sonneneinstrahlung
stark erwärmen kann.
[0006] Problematisch ist die Befestigung der bekannten Dachbahn vor allem in den Fällen,
in denen der Handwerker an schlecht zugänglichen Stellen im Dachbereich arbeiten muß.
Wenn die Befestigung der Dachbahn nicht ausreichend ist, so kann es später an diesen
Stellen zu einem unerwünschten Feuchtigkeitseintritt kommen. Die Schutzwirkung der
Dachbahn wird beeinträchtigt.
[0007] Bei den bekannten Befestigungsarten der Dachbahn ist es erforderlich, daß der Handwerker
die Befestigungsmittel mit sich führen muß. Unter der Berücksichtigung, daß die Bewegungsfreiheit
des Handwerkers im Dachbereich nur eingeschränkt möglich ist, ist die Verwendung separater
Befestigungsmittel nachteilig.
[0008] Der vorliegenden Erfindung liegt daher das
technische Problem zugrunde, die Befestigung einer Dachbahn der eingangs genannten Art zu vereinfachen
und leichter durchführen zu können.
[0009] Dieses technische Problem wird
erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in die Oberfläche der Dachbahn eine aktivierbare Klebeschicht integriert ist,
mit deren Hilfe die Dachbahn ortsfest fixierbar ist.
[0010] Zur Befestigung der erfindungsgemäßen Dachbahn werden keine separaten Befestigungsmittel
benötigt, so daß der gesamte Befestigungsvorgang schnell durchgeführt werden kann.
Der Verfahrensablauf bei der Anbringung der Dachbahn im Dachbereich besteht im wesentlichen
darin, die Dachbahn zunächst zu verlegen, an Elementen des Dachs anzudrücken und anschließend
die Klebeschicht zu aktivieren, oder die freigelegte Klebeschicht aktiviert sich von
selbst. Wenn die Gegenflächen, an denen die Dachbahn zur Anlage kommt, entsprechend
vorbereitet oder präpariert sind, tritt der Haftvorgang unmittelbar nach dem Anlagekontakt
ein.
[0011] Wenn die Dachbahn über ihre gesamte Fläche mit der Klebeschicht versehen ist, kann
die Klebeschicht nach dem Verlegen gezielt dort aktiviert werden, wo eine Verbindung
mit Elementen des Dachs erreicht werden soll. Bevorzugt läßt sich die Klebeschicht
einer verlegten Dachbahn von ihrer gegenüberliegenden Rückenfläche durch das dünnwandige
Dachbahn-Material hindurch aktivieren. Auch nach der Verlegung und Befestigung der
Dachbahn lassen sich auf diese Weise mühelos neue Befestigungspunkte erzeugen. Wenn
dagegen die bekannte Dachbahn bereits zumindest teilweise fixiert ist, kann beispielsweise
der doppelseitige Klebestreifen an manchen Stellen nicht mehr angebracht werden, auch
wenn dies wünschenswert wäre. Die Dachbahn muß in diesen Fällen wieder teilweise entfernt
werden, so daß der gesamte Befestigungsvorgang erschwert ist.
[0012] In der Regel sind Dachbahnen aus miteinander verbundenen einzelnen Endlosfilamenten
aufgebaut. Durch die Integration der Klebeschicht in die Oberfläche der Dachbahn kann
eine bessere Verbindung der Klebeschicht mit den einzelnen Endlosfilamenten gegenüber
einem doppelseitigen Klebestreifen des Stands der Technik erreicht werden. Durch die
Aktivierung der Klebeschicht kann sozusagen jedes einzelne Endlosfilament von einer
Klebeschicht umgeben sein und an Elementen des Dachs verklebt werden. Deutlich läßt
sich der Wirkungsgrad dieser Befestigung gegenüber einer Befestigung mittels doppelseitigem
Klebestreifens verbessern, der nur auf die Außenoberfläche der Dachbahn aufgesetzt
ist.
[0013] Hinsichtlich einer Ausführungsform der Erfindung ist es bevorzugt, daß die Klebeschicht
partiell an Randbereichen und/oder zentralen Bereichen der Dachbahn ausgebildet ist.
Durch die gezielte Einprägung der Klebeschicht in die Dachbahn wird eine Einsparung
von Klebemitteln erreicht, die sich günstig auf die Herstellung an sich und die Herstellungskosten
auswirkt. Es ist sichergestellt, daß die Klebeschicht ordnungsgemäß allseitig an der
erfindungsgemäßen Dachbahn angebracht ist. Die in Randbereichen der Dachbahn vorgesehene
Klebeschicht gestattet die schnelle Miteinander-Verbindung einzelner Dachbahnabschnitte,
die teilweise überlappend im Dachbereich angeordnet werden können, um eine größere
Fläche der Dachschräge abzudecken.
[0014] Bei einer Variante der erfindungsgemäßen Dachbahn ist die Klebeschicht thermisch
aktivierbar. Durch Wärmebestrahlung lassen sich einzelne Moleküle der Klebeschicht
anregen, so daß eine Verbindung der Dachbahn mit Elementen des Dachs zustande kommen
kann. Entsprechende Bereiche der Klebeschicht könnten beispielsweise mit heißer Luft
angeblasen werden, so daß eine Art Schweißvorgang in diesem Bereich zustande kommt.
Es können auch Kleberkomponenten eingesetzt werden, die bei zunehmender und/oder abnehmender
Umgebungstemperatur die Klebewirkung verstärken.
[0015] Bei einer anderen Variante ist die Klebeschicht durch einen Feuchtigkeitskontakt
aktivierbar. Der Handwerker kann einzelne Stellen der Dachbahn mit Feuchtigkeit benetzen,
wodurch die Klebewirkung in Gang gesetzt wird. Die Befestigung der Dachbahn ist dann
besonders einfach durchführbar.
[0016] Wenn die Klebeschicht durch eine abziehbare Schutzfolie abgedeckt ist, kann die versehentliche
Aktivierung der Klebeschicht vermieden werden. Die abziehbare Schutzfolie kennzeichnet
darüber hinaus diejenigen Stellen der Dachbahn, an der die Klebeschicht ausgebildet
ist bzw. aktiviert werden kann.
[0017] Die erfindungsgemäße Befestigung kann insbesondere mit einer Dachbahn kombiniert
werden, die aus Polyethylenfolie oder PVC-Folie hergestellt ist. Auch in derartige
hochwertige Dachbahnen mit einer großen Reißfestigkeit kann die erfindungsgemäße Klebeschicht
integriert werden. Durch den Klebevorgang kann darüber hinaus eine hydrophobe Schicht
an der Dachbahn erzeugt werden. Zusätzlich muß darauf geachtet werden, daß die Klebeschicht
möglichst flammhemmend ausgebildet ist. Die Klebeschicht kann auch auf die Dachbahn
aufgebracht werden. Es ist sicherzustellen, daß sich die Klebeschicht unablösbar mit
der Dachbahn verbindet.
[0018] Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung
eines Ausführungsbeispiels der Erfindung, anhand der Zeichnung, die erfindungswesentliche
Einzelheiten zeigt, und aus den Ansprüchen. Die einzelnen Merkmale können je einzeln
für sich oder zu mehreren in beliebiger Kombination bei einer Ausführungsform der
Erfindung verwirklicht sein. Es zeigt:
- Fig. 1
- einen Schnitt durch einen Dachaufbau mit einer befestigten Dachbahn;
- Fig. 2
- einen vergrößert dargestellten Teil der Dachbahn nach Fig. 1;
- Fig. 3
- eine dreidimensionale Ansicht einer ausgebreiteten erfindungsgemäßen Dachbahn;
- Fig. 4
- eine Seitenansicht des Randbereichs einer erfindungsgemäßen Dachbahn.
[0019] Die Erfindung ist in den Figuren schematisch dargestellt, so daß die wesentlichen
Merkmale der Erfindung gut zu erkennen sind. Die Darstellungen sind nicht notwendigerweise
maßstäblich zu verstehen.
[0020] In der
Fig. 1 ist ein Dach 10 gezeigt, daß sich aus einzelnen Elementen zusammensetzt. Wärmeschutzmaßnahmen
betreffen ebenfalls mehrere funktionsbedingte Schichten. Ausgehend vom Dachinnenbereich
11 folgt auf eine Innenverkleidung 12 eine feuchtigkeitsundurchlässige Dachbahn 13.
Zwischen Sparren 14 und Dachbahn 13 befinden sich zwei Lagen 15 und 16 aus Wärmedämm-Material.
Über den Sparren 14 ist eine weitere Dachbahn 17 vorgesehen. Über der Dachbahn 17
sind Konterlatten 18 befestigt, auf denen die Traglatten 19 fixiert sind, um eine
abschließende Schicht aus Dachpfannen 20 halten zu können.
[0021] Die Dachbahnen 13 und 17 besitzen eine in die Oberfläche integrierte Klebeschicht,
die zur Befestigung der Dachbahnen 13 und 17 aktiviert werden kann. Aus diesem Grund
ist die Dachbahn 17 durch Verklebung ihrer Unterseite 21 an Oberseiten 22 der Sparren
14 befestigbar. Weder auf die Unterseite 21 der Dachbahn 17 noch auf die Oberseite
22 der Sparren 14 muß ein separates Klebemittel aufgebracht werden. In entsprechender
Weise kann auch die Unterseite 23 der Dachbahn 13 an der Lage 16 aus Wärmedämm-Material
fixiert werden. Zusätzliche Befestigungsmittel, wie z.B. Nägel, die die Dachbahnen
beschädigen könnten, sind nicht mehr notwendig.
[0022] Es versteht sich von selbst, daß die Verwendung der erfindungsgemäßen Dachbahn nicht
auf die Anordnung oder Kombination verschiedener Elemente des Dachs 10 beschränkt
ist, sondern auch zwischen anderen Schichten eines Daches verlegt und befestigt werden
kann.
[0023] Die Dachbahn 13 setzt sich, wie in
Fig. 2 vergrößert dargestellt, aus einzelnen Dachbahnabschnitten 13' bis 13''' zusammen.
Die Dachbahnabschnitte 13' bis 13''' sind derart angeordnet, daß sich ihre Randbereiche
überlappen. Die in den Randbereichen vorgesehenen, aktivierbaren Klebeschichten 24
bis 27 ermöglichen es, die Dachbahnabschnitte 13' bis 13''' miteinander dauerhaft
zu verbinden, so daß die Dachbahn 13 Dachbereiche durchgehend sicher abdichten kann.
In der Figur sind Klebeschichten 24 bis 27 in beiden aufeinander aufliegenden Seiten
der Dachbahnen 13' bis 13''' ausgebildet. Zur Befestigung der Dachbahnabschnitte 13'
bis 13''' kann es unter Umständen auch ausreichend sein, wenn nur eine Seite eine
Klebeschicht 24 bis 27 besitzt.
[0024] In der
Fig. 3 ist beispielhaft zu erkennen, daß eine Dachbahn 30 aus einer flexiblen, an unterschiedliche
Konturen anpaßbaren Kunststoffolie hergestellt ist. In die Oberfläche 31 der Dachbahn
30 ist eine Klebeschicht 32 integriert, die nach Bedarf durch den Handwerker aktivierbar
ist. Die Klebeschicht 32 ist bei der Dachbahn 30 lediglich in den Randbereichen 33
und 34 der Dachbahn 30 eingeprägt. Die Klebeschicht 32 kann bei anderen Ausführungsformen
aber auch die gesamte Oberfläche 31 ausfüllen. Durch den Kontakt mit Feuchtigkeit
wird die Klebeschicht 32 reaktiv, so daß eine Haftverbindung mit einer entsprechenden
Gegenfläche zustande kommen kann. Zur Vermeidung eines unerwünschten Eintritts dieses
Effektes ist es auch möglich, die Bereiche der Klebeschicht 32 mit einer Schutzfolie
abzudecken. Im Zustand vor der Verlegung ist die Dachbahn 30 zusammengerollt oder
zusammengefaltet.
[0025] Aus der
Fig. 4 ist ersichtlich, wie der Randbereich einer Dachbahn 40 aufgebaut ist. Es ist lediglich
der zu verklebende Randbereich der Dachbahn 40 gezeigt. Die Dachbahn 40 setzt sich
aus drei verschiedenen Lagen zusammen. Denkbar ist es aber auch eine andere Anzahl
an Lagen auszuwählen, beispielsweise 2 oder mehrere, wobei die Anzahl auf die Verwendung
und die örtlichen Gegebenheiten abgestimmt sein kann. Auf die oberste Lage 41 folgt
eine Diffusionsmembran 42, die von einer Schutzschicht 43 abgedeckt ist. Eine Klebeschicht
(Selbstklebefolie) 44 ist von einer dünnen Schutzfolie 45 überdeckt, so daß vor dem
Klebevorgang die Schutzfolie 45 entfernt werden muß. Die Klebeschicht 44 und die Schutzfolie
45 sollen derart ausgebildet sein, daß diese Lagen 44, 45 in die Dachbahn 40 perfekt
integriert sind und die Klebeschicht 44 möglichst niveaugleich zu den Lagen 41 bis
43 eingebunden ist, um spätere Verlegung und Verklebung der Dachbahn 40 reibungslos
durchführen zu können.
1. Dachbahn (13; 17; 30; 40)
die als Feuchtigkeitsschutz im Dachbereich verlegt und an Elementen des Dachs befestigt
werden kann,
dadurch gekennzeichnet,
daß in die Oberfläche (31) der Dachbahn (13, 17; 30; 40) eine aktivierbare Klebeschicht
(32; 24 bis 27; 44) integriert ist, mit deren Hilfe die Dachbahn (13; 17; 30; 40)
ortsfest fixierbar ist.
2. Dachbahn nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klebeschicht (32; 24 bis 27; 44) partiell an Randbereichen (33; 34) und/oder
zentralen Bereichen der Dachbahn (13; 17; 30; 40) ausgebildet ist.
3. Dachbahn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klebeschicht (32; 24 bis 27; 44) thermisch aktivierbar ist.
4. Dachbahn nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klebeschicht (32; 24 bis 27; 44) durch einen Feuchtigkeitskontakt aktivierbar
ist.
5. Dachbahn nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Klebeschicht (32; 24 bis 27; 44) vor der Montage der Dachbahn (13; 17; 30;
40) durch eine abziehbare Schutzfolie (45) abgedeckt ist.
6. Dachbahn nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Dachbahn (13; 17; 30; 40) aus Polyethylenfolie oder PVC-Folie hergestellt
ist.