[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Dämpfungsvorrichtung, insbesondere für die durch
Federkraft bewirkte Rücklaufbewegung des Mitnehmerschiebers einer Zündschaltvorrichtung
für Gasherde, wie diese in der DE-19610522 A1 beschrieben ist.
[0002] Bei einer derartigen Zündschaltvorrichtung wird ein Mitnehmerschieber durch Drehen
eines der Stellknöpfe der Gasventile im Gegenuhrzeigersinn über eine Auflaufschräge
und einem Schaltnocken gegen Federkraft verschoben, um einen elektrischen Schaltkontakt
zu schließen, der im Primärkreis eines Zündtransformators liegt. Beim Überfahren der
Endstellung der Auflaufschräge durch den auf der Stellwelle sitzenden Schaltnocken,
wird die Rückhohlfeder freigegeben und der Schieber schnellt unter Federwirkung in
seine Ausgangsposition zurück. Hierbei entsteht ein als störend empfundenes Knallgeräusch.
[0003] Es ist üblich zum Abfangen eines sich bewegenden Gliedes eine Pufferanordnung vorzusehen,
auf die ein Anschlag des bewegten Gliedes aufläuft. Eine solche Pufferanordnung erweist
sich jedoch in vielen Fällen, insbesondere auch bei der Abfangung des Mitnehmerschiebers
einer Zündschaltvorrichtung, als nachteilig und unbrauchbar. Die Gründe liegen u.a.
darin, daß eine Rückprallbewegung auftreten kann, daß ein zu harter Puffer für die
Geräuschdämpfung ungeeignet ist oder ein zu weicher Puffer keine definierte Endstellung
garantiert.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Dämpfungsvorrichtung für die
federbelastete Rücklaufbewegung eines Mitnehmerschiebers, insbesondere für eine Zündschaltvorrichtung
für Gasherde, zu schaffen, welche einen definierten Bewegungsablauf unter Berücksichtigung
der Federcharakteristik der Rückholfeder gewährleistet.
[0005] Gelöst wird die gestellte Aufgabe durch die Gesamtheit der im Schutzanspruch 1 angegebenen
Merkmale.
[0006] Durch die Ausbildung und Bemessung von elastischem O-Ring und der ihn führenden Ausnehmung,
kann erreicht werden, daß auf den Schieber eine sich ändernde und auf die Federcharakteristik
abgestimmte Reibungskraft ausgeübt wird, die einen vorbestimmten Geschwindigkeitsablauf
mit vorbestimmter Verzögerung gewährleistet. Auf den Mitnahmeschieber wird sowohl
während der Stellbewegung als auch bei der durch Feder bestimmten Rücklaufbewegung
eine vorbestimmte Reibungskraft ausgeübt. Bei der Stellbewegung zur Einleitung der
Zündung ist diese Reibungskraft kleiner, weil der O-Ring durch die Engstelle gezogen
wird und somit ohne Einfluß und wird bei der Drehung des Stellknopfes von der Bedienungsperson
kaum wahrgenommen. Wichtig ist die vorbestimmte Bremskraftänderung während des Rücklaufs,
insbesondere zur Vermeidung eines störenden Aufprallgeräuschs. Während des Rücklaufs
wird der O-Ring durch die Engstelle gedrückt und dadurch ist die Bremskraft größer.
[0007] Bei dem bevorzugten Ausführungsbeispiel, wie dies in den Unteransprüchen beschrieben
ist, ruht ein O-Ring nahezu entspannt vorzugsweise auf einem dreieckigen Zapfen des
Schiebers. Bei Betätigung des Schiebers wird der O-Ring durch eine Engstelle gezogen,
und er verformt sich. Die Druckschraubenfeder, die den Mitnehmerschieber wieder in
die Ruhelage zieht, ist jetzt am stärksten gespannt. Sie übt also ihre größte Kraft
aus, und der Mitnehmerschieber wird durch den Schaltnocken freigegeben, und er fährt
in die Ruhelage zurück, wobei der O-Ring durch die Engstelle gedrückt wird. Das bedeutet,
daß dann, wenn die Druckschraubenfeder ihre größte Kraft ausübt, der O-Ring durch
die engste Stelle der Bewegungsbahn gedrückt wird. Wenn die Kraft der Druckschraubenfeder
abnimmt, weitet sich der Bewegungskanal und der O-Ring kann sich entspannen und in
seine Ruhelage zurückkehren.
[0008] Durch die Erfindung wird erreicht, daß die Bewegung des Mitnehmerschiebers beim Zurückfahren
in die Ruhestellung definiert abgebremst wird, und daß das störende Aufprallgeräusch
vermieden oder zumindest vermindert wird.
[0009] Nachstehend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung beschrieben.
In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Ansicht einer erfindungsgemäß ausgebildeten Zündschaltvorrichtung für
Gasherde;
Fig. 2 bis Fig. 5 eine Einzelansicht der Dämpfungsvorrichtung für den Mitnahmeschieber
in aufeinanderfolgenden Positionen.
[0010] Fig. 1 zeigt eine Ansicht einer Zündschaltvorrichtung gemäß der DE 19610522 A1. Hinter
einer Schalterblende sind vier nicht dargestellte Gashähne mit ihren Stellwellen 2
angeordnet. Jede Stellwelle 2 trägt einen Schaltnocken 11 und sämtliche Schaltnocken
11 wirken über eine Federzunge 14 mit einem Mitnehmerschieber 12 zusammen, der in
einer an der Blende des Gasherdes festgelegten Konsole 16 querverschieblich gelagert
ist. Der Mitnehmerschieber 12 ist durch eine Druckschraubenfeder 15, die an der Konsole
16 abgestützt ist, gegen einen in der Zeichnung nicht dargestellten Anschlag gemäß
Fig. 1 nach rechts vorgespannt. Dieser Mitnehmerschieber, der von jeder Stellwelle
2 über den zugeordneten Schaltnocken 11 und die Auflaufschräge 3 gemäß Fig. 1 nach
links verschieblich ist, wirkt mit einem Schaltkontakt 13 zusammen, der im Primärkreis
eines in der Zeichnung nicht dargestellten Zündtransformators liegt. Die Auflaufschrägen
3 werden von Federzungen 14 getragen, die bei der Rückdrehung der Stellwelle (gemäß
Fig. 1 im Uhrzeigersinn) ausweichen und den Mitnehmerschieber in seiner Stellung belassen.
[0011] Nach einem bestimmten Drehwinkel der Stellwelle im Gegenuhrzeigersinn läuft der Schaltnocken
von der Auflaufschräge 3 ab und gibt den Mitnehmerschieber 12 frei, der unter der
Wirkung der Feder 15 in seine Ausgangsposition gegen den Anschlag zurückschnellt.
Um den Mitnehmerschieber bei seiner Rücklaufbewegung zur Vermeidung eines störenden
Knallgeräusches abzufangen, ist eine Dämpfungsvorrichtung vorgesehen, die in verschiedenen
aufeinanderfolgenden Positionen aus den Fig. 2 bis 5 ersichtlich ist.
[0012] Diese Dämpfungsvorrichtung weist einen elastischen O-Ring 21 auf, der auf einen im
Querschnitt im wesentlichen dreieckigen Zapfen 23 mit Spiel aufgesetzt ist. Der O-Ring
stützt sich in Richtung der Rücklaufschaltbewegung des Mitnehmerschiebers an einem
Stützglied 25 ab, das ebenso wie der Zapfen 23 vom Mitnehmerschieber 12 vorsteht.
Die Konsole 16 weist im Bewegungsbereich des Zapfens 23 bzw. des O-Rings 21 eine bezüglich
der Verschiebeachse 27 symmetrische Ausnehmung 29 auf, deren Randbegrenzung deutlich
aus den Fig. 2 bis 5 ersichtlich ist. Diese Ausnehmung 29 weist einen im wesentlichen
elliptisch verlaufenden Abschnitt auf, dem sich der O-Ring in Ruhelage des Schiebers
12 anpaßt (Fig. 2). Dieser elliptische Abschnitt geht über konvergierende Begrenzungen
33 in eine abgerundete Engstelle 35 über, in der der O-Ring 21 seitlich zusammengequetscht
wird und dadurch eine erhöhte Reibungskraft auf den ihn führenden Mitnehmerschieber
12 ausübt.
[0013] Die Ausnehmung 29 ist beidseitig durch feststehende Konsolenteile abgedeckt, so daß
der O-Ring gegen Herausspringen gesichert in dieser Formausnehmung gehalten wird.
[0014] Fig. 2 zeigt die Ruhelage des Schiebers und in dieser ist der kreisrunde O-Ring nur
leicht elliptisch verformt und ruht nahezu entspannt auf seinem dreieckigen, die Mitnahme
bewirkenden, Zapfen 23. Wird nunmehr der Mitnehmerschieber 12 durch Drehen einer Stellwelle
2 im Gegenuhrzeigersinn gemäß der Zeichnung nach links verschoben, so wird gemäß Fig.
3 der O-Ring seitlich beim Durchlaufen der Engstelle 35 zusammengequetscht (Fig. 3)
und gelangt dann in seine Endstellung gemäß Fig. 4, in der er seitlich wiederum entspannt
ist. In dieser Stellung fällt der Schaltnocken 11 von der Auflaufschräge 3 ab und
der Schieber wird durch die Feder 15 nach rechts verschoben. Im Moment der Auslösung
hat die Rückstellfeder 15 ihre größte Kraft und der O-Ring wird gemäß Fig. 5 durch
die Engstelle 35 zusammengepreßt, wodurch der Schieber entsprechend der sich erhöhenden
Reibungskraft verzögert wird. Aus dieser Stellung gemäß Fig. 5 kehrt der Schieber
mit seinem O-Ring über die Stellung gemäß Fig. 3 unter kontinuierlicher Deformationserweiterung
und Reibungsverminderung in die Ausgangslage gemäß Fig. 2 zurück. Das bedeutet, daß
der O-Ring sich entspannen kann und seine Dämpfungswirkung kontinuierlich verringert,
wenn die Kraft der Rückstellfeder 15 nachläßt. Auf diese Weise kann durch geeignete
Formgestaltung der Ausnehmung 29 und Bemessung des O-Ringes 21 jede gewünschte Dämpfungscharakteristik
erhalten werden, so daß der Mitnehmerschieber allmählich und kontinuierlich abgebremst
wird, und das Auftreffen auf den Anschlag praktisch unhörbar oder wesentlich gedämpft
ist. Gewährleistet wird dabei das der Schieber mit Sicherheit in seiner Ausgangslage
zurückgeführt wird und nicht zurückschnellen kann, wie es bei Anordnung eines elastischen
Auflaufpuffers zu befürchten wäre.
[0015] Die Erfindung wurde vorstehend unter Bezugnahme auf den Mitnehmerschieber einer Zündschaltvorrichtung
für Gasherde beschrieben, die Dämpfungsvorrichtung kann aber vielseitig auch an anderer
Stelle verwendet werden, wo das Problem besteht, einen Schieber gegen Federkraft nach
einer bestimmten Charakteristik abzubremsen. Derartige Schiebersteuerungen finden
sich beispielsweise bei anderen Haushaltsgeräten, wie Wasch- oder Trockenmaschinen,
aber auch auf anderen Gebieten der Technik.
[0016] Die Erfindung wurde vorstehend in Verbindung mit einer definierten Abbremsung einer
Linearbewegung beschrieben. Es ist jedoch durch entsprechende Ausbildung der Führungsmittel
ebenso möglich, eine rotierende Bewegung oder eine auf einem gekrümmten Pfad verlaufende
Bewegung abzubremsen.
1. Dämpfungsvorrichtung, insbesondere für die durch Federkraft bewirkte Rücklaufbewegung
des Mitnehmer-Schiebers (12) einer Zündschaltvorrichtung für Gasherde, mit den folgenden
Merkmalen:
- der Mitnehmerschieber (12) läuft in einer ortsfesten Führung und trägt einen deformierbaren
Körper (21);
- die Führung (16) weist in die Bewegungsbahn des deformierbaren Körpers einstehende
Ablaufflächen (29,33, 35) auf;
- die Ablaufflächen sind so gestaltet, daß sie während
der Rücklaufbewegung des Mitnehmerschiebers eine vorbestimmte, auf die Federcharakteristik
abgestimmte Reibungskraft auf den elastischen Körper ausüben.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß der deformierbare Körper ein elastischer O-Ring ist, der
mit Spiel auf einem am Mitnehmerschieber (12) angeordneten Zapfen (23) aufgesetzt
ist, und daß die Ablaufflächen (31,33,35) seitlich auf den O-Ring einwirken und eine
Deformation der Ringgestalt bewirken.
3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ablaufflächen von einer bezüglich der Verschiebeachse
(27) symmetrischen Ausnehmung (29) der Führung (16) gebildet sind, und daß diese Ausnehmung
beidseitig durch die ortsfeste Führung abgedeckt ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Mitnehmerzapfen (23) im Querschnitt vorzugsweise dreieckig
ausgebildet ist, wobei die Spitze des Dreiecks in Richtung der Rücklaufbewegung zeigt
und die Endlage definiert.
5. Vorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der wirksame Umfang des Mitnehmerzapfens (23) vorzugsweise
kleiner ist als der innere Umfang des O-Ringes (21) und der O-Ring (21) vom Mitnehmerzapfen
(23) in der Endlage (Ruhelage) nicht gespannt wird.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der O-Ring in Vorlaufrichtung durch ein Stützglied (25)
des Schiebers (12) abgestützt ist.
7. Vorrichtung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (29) der Führung birnenförmig ausgebildet
ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß die Ausnehmung (29) einen in Rücklaufrichtung vorn liegenden
elliptischen Abschnitt (31) aufweist, der über konvergierende Seitenbegrenzungen (33)
zu abgerundeten Engstellen (35) führt.