Stand der Technik
[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen einer Antennenlinse,
bestehend aus einem Linsenkern und einer diesen umgebenden Vergütungsschicht.
[0002] In der US 4,769,646 sind aus einem dielektrischen Material bestehende Antennenlinsen
beschrieben. Diese Antennenlinsen können planare oder auch strukturierte Oberflächen
aufweisen, je nachdem welche Strahlformung damit realisiert werden soll. Eine bekannte
Oberflächenstruktur einer Antennenlinse ist die sogenannte Fresnel-Struktur. Damit
Antennenlinsen eine möglichst kompakte Bauform erhalten, müssen sie eine kurze Brennweite
haben. Dies läßt sich mit dielektrischen Materialien für die Linse erreichen, die
eine sehr hohe Dielektrizitätskonstante (ε > 9) aufweisen. Wie aus der, eine dielektrische
Antennenlinse offenbarenden US 5,154,973 hervorgeht, erfüllen Keramikmaterialien diese
Forderung nach einer hohen Dielektrizitätskonstanten. Als geeignete Keramikmaterialien
werden dort beispielsweise CaTiO
3, SrTiO
3, BaO-Nd
2O
3-TiO
2, BaTiO
3 und ZnO angegeben. Gemäß der US 5,154,973 wird der aus einem Keramikmaterial bestehende
Linsenkörper mit einer Vergütungsschicht umgeben, um Refklexionen an der Antennenlinse
möglichst weitgehend zu reduzieren. Diese Vergütungsschicht ist dann am wirksamsten,
wenn sie aus einem Material mit einer Dielektrizitätskonstanten besteht, die etwa
der Quadratwurzel der Dielektrizitätskonstanten des aus Keramikmaterial bestehenden
Linsenkerns entspricht. Die Vergütungsschicht, mit der der Linsenkern überzogen wird,
besteht gemäß diesem Stand der Technik aus einem Kunststoff.
[0003] Erfahruugsgemäß ist die Herstellung von keramischen Linsen, deren Durchmesser größer
als 20 cm ist, mit einem hohen verfahrenstechnischen Aufwand verbunden. Der Erfindung
liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Herstellen einer Antennenlinse
der eingangs genannten Art anzugeben, dessen fertigungstechnischer Aufwand möglichst
gering ist.
Vorteile der Erfindung
[0004] Die genannte Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 dadurch gelöst, daß eine
die Vergütungsschicht bildende, die Form der Linse vorgebende steife Schale hergestellt
wird und daß der Hohlraum der Schale mit einem den Linsenkern bildenden flüssigen,
pulverförmigen oder pastösen Material ausgefüllt wird. Die die Vergütungsschicht bildende
Schale, welche ja nicht aus einem keramischen Material besteht, läßt sich auf einfache
Weise mit üblichen Verfahren herstellen. Das Ausfüllen des Hohlraums der Schale mit
einem flüssigen, pulverförmigen oder pastösen Material ist ebenfalls verfahrenstechnisch
sehr einfach durchzuführen.
[0005] Vorteilhafte Ausführungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen hervor. Danach
ist es zweckmäßig, die Schale aus zwei separaten Teilschalen herzustellen und diese
anschließend zu einer geschlossenen Schale zusammenzusetzen. Die Schale kann aus einem
Kunststoff durch ein Tiefziehverfahren oder durch Spritzguß hergestellt werden.
[0006] Das flüssige, pulverförmige oder pastöse Material wird vorzugsweise durch eine Öffnung
in der Schale eingebracht, die anschließend wieder verschlossen wird. Als Material
für den Linsenkern kommen z.B. Kunststoffe sowie Mischungen aus Kunststoff mit keramischen
Materialien in Frage.
Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
[0007] Anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels wird nachfolgend
die Erfindung näher erläutert.
[0008] Die einzige Figur in der Zeichnung zeigt einen Querschnitt durch eine Antennenlinse.
[0009] Zur Herstellung der Antennenlinse werden in einem ersten Verfahrensschritt zwei steifen
Teilschalen 1 und 2 gefertigt, die entsprechend der gewünschten Oberflächenstruktur
der Linse geformt sind. In dem dargestellten Ausführungsbeispiel ist die Oberfläche
der beiden Teilschalen 1 und 2 glatt. Davon abweichend kann aber jede andere bliebige
Struktur, z.B. Fresnel-Struktur, realisiert werden. Die beiden Teilschalen 1 und 2
werden aus einem Kunststoff gefertigt, dessen Dielektrizitätskonstante der Quadratwurzel
der Elektrizitatskonstanten des eigentlichen Linsenmaterials, des weiter unten noch
beschriebenen Linsenkerns, entspricht. Unter dieser Voraussetzung bilden die Teilschalen
1 und 2 eine ideale Vergütungsschicht für die Linse. Als Kunststoffmaterial für die
Teillinsen 1 und 2 kommen z.B. Plexiglas, Polycarbonat oder ähnliche andere Materialien
in Frage. Geeignete Marerialien sind z.B. auch Cyklodefincopolymere, Polyolefine,
Polyphenylenether, Acrylnitrid, Styrol, Acrylester-Polymer sowie modifizierte Styrolpolymere.
Falls für die Teilschalen eine Dielektrizitätskonstante kleiner 2 erforderlich ist,
können die vorangehend aufgeführten Stoffe auch in geschäumter Form verwendet werden.
[0010] Die Teilschalen 1 und 2 können durch gängige Verfahren wie z.B. Tiefziehen oder Spritzguß
mit einer Wanddicke zwischen 2 und 10 mm hergestellt werden. Die planare Teilschale
2 kann z.B. auch eine extrudierte oder gegossene Platte sein.
[0011] Die beiden separat gefertigten Teilschalen 1 und 2 werden anschließend zu einer geschlossenen
Schale zusammengefügt, indem sie an der Trennstelle 3 durch Schweißen , Kleben oder
mit anderen geeigneten Verbindungstechniken (z.B. Schnappverbindung) miteinander verbunden
werden.
[0012] Die beschriebene Schale 1, 2 hat einerseits die Funktion einer Vergütungsschicht
für die Linse und andererseits bildet sie einen fest umgrenzten, die Form der Antennenlinse
vorgebenden Raum. Dieser Raum wird nun mit einem flüssigen oder pulverförmigen oder
pastösen Material 5 ausgefüllt, das den Linsenkern bildet. Das flüssige, pulverförmige
oder pastöse Material 5 ist so ausgewählt, daß es eine für den Linsenkern erforderliche
Dielektrizitätskonstante aufweist. Geeignete Materialien sind z.B. Polyethylen oder
Polypropylen oder ein keramisches Material wie z.B. Al
2O
3, TiO
2 oder CaZO
x.
[0013] Um das flüssige, pulverförmige oder pastöse Material 5 in den Hohlraum der Schale
1, 2 einbringen zu können, ist in der Schale eine Öffnung 4 vorgesehen, die nach dem
Einbringen des Materials wieder verschlossen wird.
1. Verfahren zum Herstellen einer Antennenlinse, bestehend aus einem Linsenkern (5) und
einer diesen umgebenden Vergütungsschicht (1, 2), dadurch gekennzeichnet, daß eine
die Vergütungsschicht bildende, die Form der Linse vorgebende steife Schale (1, 2)
hergestellt wird und daß der Hohlraum der Schale (1, 2) mit einem den Linsenkern bildenden
flüssigen, pulverförmigen oder pastösen Material (5) ausgefüllt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Schale aus zwei separat
hergestellten Teilschalen (1, 2) zusammengesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schale (1, 2) aus
einem Kunststoff hergestellt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilschalen
(1, 2) im Tiefziehverfahren hergestellt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Teilschalen
(1, 2) durch Spritzguß hergestellt werden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das flüssige, pulverförmige
oder pastöse Material (5) durch eine Öffnung (4) in der Schale (1) eingebracht wird
und daß die Öffnung (4) anschließend verschlossen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Linsenkern aus einem keramischen
Material (5) gebildet wird.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Material (5) für den Linsenkern
Kunststoff verwendet wird.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß als Material (5) für den Linsenkern
ein mit Keramik gefüllter Kunststoff verwendet wird.