[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Abgleich eines mehrstufigen selektiven Verstärkers, gemäß dem Oberbegriff
des Patentanspruches 1 und 2.
[0002] Mit Tunern können verschiedene Programme oder allgemeiner Signale auf unterschiedlichen
Frequenzen empfangen, verstärkt und wiedergegeben werden. Abstimmschaltungen werden
zur Einstellung der gewünschten Frequenz benötigt, die den Empfang eines bestimmten
Signals, welches auf dieser Frequenz übertragen wird, gewährleisten. Hierbei wird
an einem Oszillatorkreis eine Oszillatorfrequenz eingestellt, die um eine feste Zwischenfrequenz
zur gewünschten Empfangsfrequenz verschoben ist und einem Mischer zugeführt wird.
Aus der Oszillatorfrequenz und dem vorgefilterten Empfangssignal, das gleichfalls
dem Mischer zugeführt ist, wird die feste Zwischenfrequenz gebildet. Vor dem Mischer
befinden sich daher die Vor-, Drain- bzw. Zwischenkreise, die als Frequenzfilter für
die Empfangsfrequenz dienen. Hierbei dient die Abstimmschaltung dazu, daß Vor-, Drain-
bzw. Zwischenkreise auf die gewünschte Empfangsfrequenz, der Oszillatorkreis auf die
um die ZF-Frequenz versetzte entsprechende Oszillatonfrequenz abgestimmt wird. Sind
alle Kreise auf die Sollfrequenz abgestimmt, so wird dies als Gleichlauf bezeichnet,
mit dem optimaler Empfang gewährleistet ist.
[0003] Aus der EP 0 044 237 A1 ist die Abstimmung eines elektronischen Schaltkreises, insbesondere
eines Fernsehempfängers, mit mehreren variablen Elementen und die Regelung der Oszillatorfrequenz
über einen Phasenregelkreis bekannt. Dieses Dokument erwähnt insbesondere die Abstimmung
eines Filters oder Oszillators mit Kapazitätsdioden. Die bekannte Abgleichvorrichtung
enthält einen bereits zum Zeitpunkt der Herstellung fest programmierten Speicher (PROM).
Er beinhaltet die Kennlinienfunktion mit der der gewünschte Wert berechnet werden
kann. Die abgespeicherten Informationen dienen der Erzeugung von Steuersignalen für
die elektronische Abstimmung.
[0004] Nachteilig hierbei ist jedoch, daß die Kennlinie bereits bei der Herstellung in den Speicher
eingegeben wird und etwaige Änderungen, die sich im Laufe der Zeit ergeben, nicht
mitberücksichtigt werden können. Auch können mit diesem Verfahren gerätespezifische
Abweichungen nicht miteinbezogen werden. Desweiteren ist es bei diesem Verfahren von
Bedeutung möglichst viele Punkte der Kennlinie im Speicher abzuspeichern, da die Genauigkeit
dieses Verfahrens von der Anzahl der abgespeicherten Kennlinienpunkte abhängig ist.
Als weiterer Nachteil ist der rege Datenverkehr beim Frequenzwechsel anzusehen. Bei
jedem Frequenzwechsel müssen neue Werte vom Speicher in den Phasenregelkreis geschrieben
werden.
[0005] Bei bekannten elektronisch abstimmbaren selektiven Verstärkern, insbesondere Tunern,
werden in den Vor-, Zwischen- und Oszillatorkreisen meist spannungsgesteuerte Reaktanzelemente
(Kapazitätsdioden) zur Abstimmung verwendet. Dort werden den für die Abstimmung verwendeten
Kapazitätsdioden getrennte und voneinander unabhängige veränderbare Abstimmspannungen
zugeführt. Jeweils nach Wahl eines neuen Kanals wird der Tuner von einem Mikroprozessor
mit Hilfe der unabhängig voneinander veränderbaren Abstimmspannungen automatisch auf
diesen Kanal abgeglichen. Hierzu trennt zunächst der Mikroprozessor die Antenne vom
Eingang des Vorkreises ab und koppelt anstelle dessen einen PLL gesteuerten Oszillator
mit der aktuellen Frequenz des betreffenden Kanals ein.
[0006] Der Abgleich der einzelnen Kreise erfolgt nacheinander durch Variation der dem jeweiligen
Element zugeordneten Abstimmspannung. Über einen am Ausgang des letzten Kreises angeschlossener
Detektor wird der Abgleich der einzelnen Kreise beendet, wenn das Maximum der Durchlaßkurve
erreicht ist. Nach Beendigung des gesamten Abgleichvorganges wird anstelle des Oszillators
wieder die Antenne an den Vorkreis geschaltet. Die so ermittelten Abstimmspannungen
werden digital abgelegt bis ein neuer Kanal gewählt wird und der Abgleichvorgang neu
abläuft.
[0007] Aus der EP 0 147 518 B1 ist es weiterhin bekannt, im Gegensatz zu dem zuvor beschriebenen
Verfahren, den Abgleichvorgang über eine anschließbare, externe automatische oder
manuelle Abgleichvorrichtung durchzuführen. Diese Abgleichvorrichtungen beinhalten
einen externen Zwischenspeicher, der die bei dem iterativen Abgleich gewonnenen Abgleichschritten
zwischenspeichert und die optimierten Abgleichwerte in einem Verstärker bzw. Tuner
zugeordneten, nichtflüchtigen internen Speicher überträgt. Bei der späteren Kanalwahl
werden diese gespeicherten Werte dann abgerufen und die einzelnen Abstimmspannungen
entsprechend eingestellt. Da dieser interne Speicher erhebliche Datenmengen beinhalten
muß, ist auch vorgesehen, nur jeden n-ten Kanal abzugleichen und die dazwischenliegenden
Werte zu interpolieren
[0008] Der
Nachteil der zuvor genannten, bekannten Verfahren liegt zum einen in dem hohen Speicherplatzbedarf,
zum anderen in dem bei jedem Frequenzwechsel (Kanalwechsel) notwendigen Datenverkehr,
der einen schnellen Suchlaufvorgang oder Frequenzsprung erheblich beeinträchtigt.
Dieser schnelle Suchlauf oder Frequenzsprung ist im TV-Bereich weniger bedeutsam,
bei derzeitigen Autoradios aber außerordentlich wichtig, um bei sich verschlechternder
Empfangsqualität sehr schnell und damit möglichst unhörbar auf einen alternativen
Sender gleichen Programminhaltes zu springen, oder in einem kurzfristigen Frequenzsprung
verschiedene Frequenzen auf alternative Sender zu überprüfen.
[0009] Auch beim Anlegen einer Tabelle der zu empfangenden Programme sind derartige schnelle
Frequenzsprünge notwendig.
[0010] Aus der Patentschrift DE 25 24 171 C2 ist eine Abstimmschaltung bekannt, die mittels
eines Abstimmpotentiometers die Abstimmspannung liefert und bei der zur Erzielung
des Gleichlaufs zwischen den einzelnen Abstimmkreisen weitere Trimmpotentiometer vorgesehen
sind.
[0011] Weiter ist es bekannt, statt des Abstimmpotentiometers eine PLL-Schleife zur Regelung
der Oszillatorfrequenz zu verwenden. Die letztere Anordnung hat den Vorteil, daß lediglich
der PLL über einen Prozessor die gewünschte Oszillatorfrequenz übermittelt wird und
der Gleichlauf zwangsweise über die Stellung der Abgleichpotentiometer definiert ist.
[0012] Der Erfindung liegt daher die
Aufgabe zugrunde ein Verfahren zum Abgleich eines mehrstufigen selektiven Verstärkers aufzuzeigen,
das einen Gleichlauf exakt, schnell und zuverlässig einstellt ohne große Datenmengen
abzuspeichern oder einen regen Datenverkehr zu beanspruchen.
[0013] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichen der Patentansprüche
1 und 2
gelöst. Hierbei wird der Wert der benötigten Abstimmspannung, welche die zur Abstimmung
erforderliche Frequenz erzeugt, aus einer mathematischen Beziehung berechnet, wobei
die mathematische Beziehung bei der Produktion oder beim ersten Einschalten ders Gerätes
ermittelt und abgespeichert wird.
[0014] Die mit der Erfindung erzielten
Vorteile liegen darin, daß keine großen Datenmengen zur Erzielung des Gleichlaufs in einem
Speicher abgelegt bzw. abgerufen werden müssen. Dadurch wird die Abstimmgeschwindigkeit
gesteigert ohne daß zusätzliche Speicherkapazitäten oder andere Raum einnehmende Vorrichtungen
verwendet werden müssen. Die durch dieses Vertahren ermittelten Werte sind immer genau
und nahezu unabhängig von Gerätetoleranzen.
[0015] Weitere
vorteilhafte Ausbildungen ergeben sich daraus, daß die Abstimmspannung der Vor-, Drain- bzw Zwischenkreise,
jeweils einzeln aus der Oszillatorabstimmung über eine mathematische Beziehung abgeleitet
werden, die bei jedem Einschalten aktualisiert wird. Für die weitere Berechnung müssen
nur zwei Werte: ein multiplikativer Faktor und ein additiver Koeffizient abgespeichert
werden. Weiterhin müssen beim Einschalten des Gerätes nur zwei Werte vom Speicher
in den Phasenregelkreis eingelesen werden.
[0016] Im folgenden soll die Erfindung anhand von
Ausführungsbeispielen im Zusammenhang mit den Zeichnungen dargestellt und erläutert werden.
- Figur 1:
- Prinzip der erfindungsgemäßen Verfahrens
- Figur 2A:
- Erstes Beispiel der Abstimmkurven für Oszillator-, Vor- und Zwischenkreis
- Figur 2B:
- Zweites Beispiel der Abstimmkurven für Oszillator-, Vor- und Zwischenkreis
- Figur 3A:
- Erstes Ablaufdiagramm zur Einstellung des Gleichlaufs
- Figur 3B:
- Zweites Ablaufdiagramm zur Einstellung des Gleichlaufs
- Figur 4:
- Erfindungsgemäße Verfahren gemäß dem zweiten Ablaufdiagramm von Figur 3B
[0017] Figur 1 zeigt das Prinzip der erfindungsgemäßen Abstimmschaltung. Bei dieser Abbildung werden
die eingehenden Signale
SE am Vorkreis
2 entsprechend der Empfangsfrequenz gefiltert und dann an einem ersten Verstärker
3 verstärkt. Die hinsichtlich der Empfangsfrequenz des Vorkreises
2 gefilterten und verstärkten Signale gelangen sodann in einen Zwischenkreis
4, der die Signale nochmals entsprechend der Empfangsfrequenz bzw. Frequenzbereich
filtert. Diese verbleibenden Signale werden dann an einen Mischer
5 weitergeleitet, der die verbliebenen Signale exakt auf einer vorgegebenen dritten
Frequenz herausfiltert, indem am Oszillatorkreis
6 eine Oszillatorfrequenz eingestellt wird, die die gewünschte Empfangsfrequenz bestimmt.
Dann wird das Ausgangssignal
SA an eine Signalverarbeitungseinheit weitergeleitet. Zur Erzielung des Gleichlaufs
müssen die Frequenzen oder Frequenzbereiche von Vorkreis
2 und Zwischenkreis
4 mit der Empfangsfrequenz, die durch die Oszillatorfrequenz am Oszillatorkreis
6 bestimmt ist, übereinstimmen oder zumindest beinhalten. Die Einstellung der Oszillatorfrequenz
und damit auch der gewünschten Empfangsfrequenz erfolgt über die regulierbare Oszillatorabstimmspannung.
Der Oszillatorkreis wird über einen Mikroprozessor
8 angesteuert, der über wird einen Phasenregelkreis
7 die gewünschte Empfangsfrequenz bzw. Oszillatorfrequenz übermittelt. Der Mikroprozessor
8 stellt in der Regelschleife des Oszillator-Phasenregelkreis
7 die entsprechende Oszillatorabstimmspannung
VOSZ für den Oszillator
6 ein. Dem Phasenregelkreis
7 sind die entsprechenden Stellglieder für die jeweiligen Abstimmspannungen der zugehörigen
weiteren Selektionskreise zugeordnet. In diesem Fall weisen der Vor- und Zwischenkreis
2,
4 die Abstimmspannungen
VVOR und
VZWI auf, die dann diese Kreise auf die mit dem Oszillatorkreis definierte Empfangsfrequenz
einstellen. Grundlage hierfür ist eine bestehende feste Relation zwischen der Oszillatorabstimmspannung
VOSZ und der Abstimmspannung des Vorkreises
2 VVOR bzw. der Abstimmspannung des Zwischenkreises
4 VZWI. Diese Relation zwischen den Spannungen ist gekennzeichnet durch einen multiplikativen
Koeffizienten
Y und einem additiven Koeffizienten
X. Ist die Oszillatorabstimmspannung
VOSZ bekannt so gilt:

[0018] Damit müssen nur die Koeffizienten
Y und
X pro Abstimmkreis
2,
4 zur Realisierung des Gleichlaufs im Gerätespeicher
8 abgelegt werden. Es besteht eine feste Relation zwischen der Oszillatorabstimmspannung
VOSZ und der Vorkreisabstimmspannung
VVOR bzw. der Zwischenkreisabstimmspannung
VZWI. Der additive Koeffizient
X und der multiplikative Koeffizient
Y für jeden Kreis
2,
4 und damit die exakte mathematische Beziehung wird entweder einmal bei der Herstellung
des Gerätes oder beim Einschalten des Gerätes ermittelt, wie in Figur 2 beschrieben
wird. Dadurch können Bauteilschwankungen oder sogar zeit- und umgebungsabhängige Veränderungen
der Gerätes mitberücksichtigt werden.
[0019] Figur 2A und
Figur 2B zeigen jeweils ein Beispiel zur Bestimmung der Abstimmkurven. Hierbei zeigt die Kurve
1 in Figur 2A die Beziehung zwischen Oszillatorabstimmspannung
VOSZ und der Empfangsfrequenz
f. Diese Beziehung ist beispielsweise linear. Die Kurve ist dann eine Gerade und kann
durch eine lineare Funktionsgleichung beschrieben werden. Die Kurve
2 ergibt sich durch eine Multiplikation der Kurve 1 mit einem Koeffizienten
Y. Die Kurve
3, hierbei handelt es sich um die Abstimmkurve des Vor- oder Zwischenkreises ergibt
sich aus der Kurve 2 und einer Addition mit einem Koeffizienten
X. Die für die jeweiligen Abstimmkreis relevanten Koeffizienten
Y und
X können einmalig bei der Herstellung oder beim Einschalten des Gerätes ermittelt werden.
Diese Werte werden dann in den Speicher des Mikroprozessors eingelesen und von dort
in den Phasenregelkreis geladen. Die Bestimmung der Koeffizienten erfolgt dadurch,
daß zunächst über den Phasenregelkreis der Oszillator auf den ersten Gleichlaufpunkt
A bei einer niedrigen Empfangsfrequenz
fN eingestellt wird. Dann wird die entsprechende Empfangsfrequenz
f über einen Meßsender eingespeist und die Feldstärkespannung im weiteren Zuge des
Empfängers wie bekannt gemessen. Über den Mikroprozessor werden die zugehörigen Werte
aller
X und
Y Stellgrößen im Sinne eines Maximumabgleichs dieser Feldstärkespannung variiert und
die sich ergebenden Werte für die Maxima festgehalten. Beim zweiten Gleichlaufpunkt
B bei einer höheren Empfangsfrequenz
fH wird diese Verfahren wiederholt und die Werte festgehalten und daraus die jeweilige
Spannungen
V (A) und
V (B) berechnet.
[0020] Die Abstimmspannung für den Vorkreis ergibt sich dann für den Punkt A zu:

und für den Punkt B:

[0021] Weiterhin muß gelten:

[0022] Aus diesen Gleichungen kann dann der Koeffizient
Y und der additive Koeffizient
X berechnet werden:

[0023] Entsprechendes gilt für den Zwischenkreis oder allgemein:

[0024] Damit können diese neuen für beide Abgleichpunkte
A und
B geltenden Werte für jeden Selektionskreis berechnet werden und im Speicher abgelegt
werden. Diese Werte werden jeweils einmal beim Einschalten des Gerätes in den Phasenregelkreis
7 gemäß Figur 1 eingelesen. Anschließend braucht nur noch die aktuelle, die Empfangsfrequenz
f erzeugende Oszillatorfrequenz
fOSZ übertragen zu werden, der Zweipunktgleichlauf ist gesichert. Die für den Abstimmkreise
verwendeten Bauelemente bestimmen den Kurvenverlauf. In Figur 2A ist der Abstimmkreis
so aufgebaut, daß die Kurve 1 eine Gerade ist. Durch Bestimmung von zwei Punkten auf
einer Geraden können alle anderen Punkte daraus berechnet werden. In
Figur 2B sind die Abstimmkreise derart aufgebaut, daß die Kurve
1 und damit auch die Kurve
2 und
3 einen logarithmischen Verlauf hat. Hierbei zeigt die Kurve
1 in Figur 2b die Beziehung zwischen Oszillatorabstimmspannung
VOSZ und der Empfangsfrequenz
f. Diese Beziehung ist logarithmisch. Die Kurven können durch eine logarithmische Funktionsgleichung
beschrieben werden. Die Kurve
2 ergibt sich durch eine Multiplikation der Kurve 1 mit einem Koeffizienten
Y wie in Figur 2A dargestellt. Die Kurve
3, hierbei handelt es sich um die Abstimmkurve des Vor- oder Zwischenkreises ergibt
sich aus der Kurve 2 und einer Addition mit einem Koeffizienten
X.
[0025] Ist die Funktionsart, also der prinzipielle Verlauf der Funktionskurve, z.B. ein
linearer oder logarithmischer Kurvenverlauf, zumindest in einem Teilbereich bekannt,
so reichen gleichfalls zwei bekannte Punkte auf dieser Funktionskurve aus um daraus
alle Spannungswerte
V bei einer gegebenen Empfangsfrequenz
f zumindest für diesen Teilbereich zu berechnen. Die beiden Koeffizienten
Y und
X werden entweder bei der Herstellung oder beim Einschalten des Gerätes einmalig oder
immer wieder beim Einschalten des Gerätes neu bestimmt. Während der Betriebsdauer
des Gerätes sind diese beiden Koeffizienten in einem Speicher fest abgespeichert.
[0026] Die Berechnung der jeweiligen Abstimmwerte aus der anliegenden Oszillatorabstimmspannung
kann durch die in
Figur 3A und
3B dargestellten Ablaufdiagramme erfolgen.
[0027] Hierbei zeigt
Figur 3A die erste Möglichkeit bei der ausgehend von der Oszillatorabstimmspannung
VOSZ zuerst der additive Koeffizient
X addiert wird und dann dieser Wert um den Koeffizienten
Y multiplikativ verstärkt wird. Die zweite Möglichkeit, wie sie in
Figur 3B dargestellt ist, zeigt ein Ablaufdiagramm bei dem die Oszillatorabstimmspannung
VOSZ zuerst um einen anderen Koeffizienten
Y multiplikativ verstärkt wird und dann erst zu diesem Wert der andere additive Koeffizient
X hinzu addiert wird. Eine Schaltung, die diese Möglichkeit realisiert ist in
Figur 4 dargestellt. Beide Verfahren führen zum gleichen Ergebnis der Abstimmspannung
V des Vorkreises bzw. Zwischenkreises
VVOR oder
VZWI. Koeffizienten
Y und
X sind je nach angewendetem Verfahren unterschiedlich.
[0028] Figur 4 zeigt eine erfindungsgemäße Abstimmschaltung. Im wesentlichen wird diese Anordnung
von zwei Spannungsquellen gespeist. Zum einen wird die einstellbare, variable Oszillatorabstimmspannung
VOSZ an den nicht invertierenden Eingang eines ersten Operationsverstärkers
10 angelegt. Alternativ hierzu kann zwischen die Oszillatorabstimmspannung
VOSZ und dem nicht invertierenden Eingang des Operationsverstärkers
10 ein Vorteiler
19 eingebaut werden. Diese Alternative ist gestrichelt in der Figur eingezeichnet. Der
Vorteiler
19 besteht aus zwei Widerständen einem Feldeffekttransistor
21 auch FET genannt und einer Gleichspannungsquelle. Die Gleichspannungsquelle liegt
zwischen dem Gate und Source Anschluß des FET
21. Am Drain Anschluß ist ein Widerstand angeschlossen, welcher einerseits über einen
anderen Widerstand mit der Oszillatorabstimmspannung
VOSZ und andererseits mit dem nicht invertierenden Eingang des ersten Operationsverstärkers
10 verbunden ist. Der invertierende Eingang des ersten Operationsverstärkers
10 ist wie bei einer Verstärkerschaltung üblich mit einem Spannungsteiler verbunden,
der Spannungsteiler besteht aus zwei Widerständen
RN1,
RX1. Der eine Widerstand
RN1 ist mit dem Ausgang des Operationsverstärkers
10, mit dem invertierenden Eingang des Operationsverstärkers
10 und mit dem anderen variablen Widerstand
RX1, welcher einerseits auf Masse und andererseits am invertierenden Eingang des Operationsverstärkers
10 anliegt, verbunden. Dadurch wird die am nicht invertierenden Eingang angelegte Spannung
VOSZ verstärkt. Diese verstärkte Spannung
VOSZ·Y* wird über einen Widerstand
R2 an den nicht invertierenden Eingang eines zweiten Operationsverstärkers
16 angelegt. Dieser Widerstand
R2 wiederum ist mit einem anderen Widerstand
R1 verbunden, der gleichfalls an den nicht invertierenden Eingang des zweiten Operationsverstärkers
16 und an Masse angelegt ist.
[0029] Zum anderen wird eine feste Eingangsspannung
VEIN an den nicht invertierenden Eingang eines dritten Operationsverstärkers
13 angelegt. Alternativ hierzu kann zwischen der festen Eingangsspannung
VEIN und dem nicht invertierenden Eingang ein Vorteiler
20 eingebaut werden. Diese Alternative ist gestrichelt in der Figur eingezeichnet. Der
Vorteiler
20 besteht aus zwei Widerständen: einem Feldeffekttransistor
22 auch FET genannt und einer Gleichspannungsquelle Die Gleichspannungsquelle liegt
zwischen dem Gate und Source Anschluß des FET
20. Am Drain Anschluß ist ein Widerstand angeschlossen, welcher einerseits über einen
anderen Widerstand mit der festen Eingangsspannung
VEIN verbunden ist und andererseits mit dem nicht invertierenden Eingang des dritten Operationsverstärkers
13. Der invertierende Eingang des dritten Operationsverstärkers
13 ist wie bei einer Verstärkerschaltung üblich mit einem Spannungsteiler verbunden,
der Spannungsteiler besteht aus zwei Widerständen
RX2,
RN2. Der eine Widerstand
RN2 ist mit dem Ausgang des dritten Operationsverstärkers
13, mit dem invertierenden Eingang des dritten Operationsverstärkers
13 und mit dem anderen variablen Widerstand
RX2, welcher einerseits auf Masse und andererseits am invertierenden Eingang des dritten
Operationsverstärkers
13 anliegt, verbunden. Dadurch wird die am nicht invertierenden Eingang angelegte Spannung
VEIN verstärkt. Diese Spannung
VAUS gelangt über einen Widerstand
R4 an den invertierenden Eingang des zweiten Operationsverstärkers
16. Dieser Widerstand
R4 ist mit einem anderen Widerstand
R3 verbunden, dieser Widerstand
R3 ist auch an den invertierenden Eingang des zweiten Operationsverstärkers
16 und an den Ausgang des zweiten Operationsverstärkers
16 angeschlossen. Am Ausgang des zweiten Operationsverstärkers
16 liegt dann die Spannung
VEND an.
[0030] Die Aufgabe einer solchen Schaltung besteht darin, daß der Verstärker
10 die Eingangsspannung im Anwendungsbeispiel die Oszillatorabstimmspannung
VOSZ oder eine davon abhängige Spannung um den Faktor
Y* verstärkt. Die Verstärkung ist dabei linear in einer vorgegebenen Schrittweite und
Auflösung einstellbar. Die Linearität kann z.B. dadurch erreicht werden, daß dem Widerstand
RN1 binär abgestufte Werte vom Widerstand
RX1 zugeschaltet werden. Der variable Widerstand
RX1 besteht dann tatsächlich aus mehreren parallel geschalteten Widerständen, die je
nach Höhe des gewünschten Widerstandswertes dazugeschaltet werden können. Die Verstärkung
ergibt sich hierbei durch:

[0031] Der Verstärkungsfaktor
Y* kann hierbei linear eingestellt werden.
[0032] Der andere Operationsverstärker
13 liefert eine linear einstellbare Ausgangsspannung (DA-Wandler). Am Eingang des Verstärkers
liegt eine feste Eingangsspannung
VEIN an, welche mit den Widerständen
RX2 und
RN2 nach dem gleichen oben beschriebenen Prinzip verstärkt werden kann. Somit ergibt
sich die Ausgangsspannung
VAUS vom Operationsverstärker
13 zu:

[0033] Der dritte Operationsverstärker
16 ist mit den Widerständen
R3 und
R4 bzw.
R2 und
R1 als Summierverstärker geschaltet. Ist der Wert von
R3 gleich dem Wert von
R1 und der Wert von
R4 gleich dem Wert von
R2, dann bildet der Operationsverstärker
16 eine Ausgangsspannung
VEND mit:

[0034] Der Koeffizient
Y dieser Schaltung ist damit:

und der additive Koeffizient
X beträgt:

[0035] Die vorab bestimmten
X und
Y Koeffizienten können mit dieser Schaltung beliebig eingestellt werden.
[0036] Abschließend muß noch erwähnt werden, daß bei der Zuschaltung der binär abgestuften
Widerstände, die dann den Wert von
RX1 bzw.
RX2 bilden, temperaturbedingte Abweichungen auftreten können, die dadurch zustande kommen,
daß die nicht abgebildeten FET Transistoren, die als Schalter für die Zuschaltung
der binären Widerstände verwendet werden, temperaturabhängig sind. Dadurch ändert
sich der Verstärkungsfaktor über die Temperatur. Um diesen Effekt zu kompensieren
wird, werden, wie der gestrichelte Block zeigt, Vorteiler
19,
20 eingebaut, die ebenfalls einen FET Schalter
21,
22 beinhalten. Diese kompensieren den oben erwähnten Temperaturgang der als Schalter
verwendeten FET-Transistoren bei der binären Abstufung der Widerstände.
1. Verfahren zum Abgleich eines mehrstufigen selektiven Verstärkers, insbesondere Tuners,
welcher einen Oszillatorkreis und einen oder mehrere Abstimmkreise aufweist und bei
dem zur Einstellung der Empfangsfrequenz (f) für den Oszillator eine veränderbare,
frequenzbestimmende Oszillatorabstimmspannung (VOSZ) und für die Abstimmkreise veränderbare, frequenzbestimmende Abstimmspannung, (VVOR, VZWI) gewählt werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Wert der jeweils benötigten Abstimmspannung (VVOR, VZWI), welche die zum Abgleich erforderliche Frequenz (f) erzeugt, aus einer mathematischen
Beziehung zwischen der jeweiligen Abstimmspannung (VVOR, VZWI) und der Oszillatorabstimmspannung (VOSZ) und damit von der Empfangsfrequenz (f) berechnet wird, wobei die mathematische Beziehung
bei der Herstellung oder beim Einschalten des Verstärkers, insbesondere Tuners ermittelt
und abgespeichert wird.
2. Verfahren zum Abgleich eines mehrstufigen selektiven Verstärkers, insbesondere Tuners,
welcher einen Oszillatorkreis und einen oder mehrere Abstimmkreise aufweist und bei
dem zur Einstellung der Empfangsfrequenz (f) für den Oszillator eine veränderbare,
frequenzbestimmende Oszillatorabstimmspannung (VOSZ) und für die Abstimmkreise veränderbare, frequenzbestimmende Abstimmspannungen (VVOR, VZWI) gewählt werden, dadurch gekennzeichnet, daß der Wert der jeweils benötigten Abstimmspannung (VVOR, VZWI), welche den jeweiligen Abstimmkreis auf die gewünschte Empfangsfrequenz (f) einstellt,
aus einer mathematischen Beziehung, die die Abhängigkeit der benötigten Abstimmspannung
(VVOR, VZWI) von der Empfangsfrequenz (f) beschreibt, berechnet wird, wobei die mathematische
Beziehung bei der Herstellung oder beim Einschalten des Verstärkers, insbesondere
Tuners ermittelt und abgespeichert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die mathematische Beziehung bei jedem Einschalten des Verstärkers ermittelt wird
und bis zum Abschalten des Gerätes abgespeichert ist.
4. Verfahren nach einem der vorangegangenen Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die mathematischen Beziehung durch eine Funktion

beschrieben wird, bei der eine elementare Funktion g(z) mit einem ersten Koeffizienten
(Y) multipliziert wird und zu der ein weiterer Koeffizient (X) addiert wird, wobei
die elementare Funktion g(z), insbesondere

,

,

,

oder

, bekannt ist und die beiden Koeffizienten (X, Y) bei der Herstellung oder beim Einschalten
des Verstärkers dadurch bestimmt werden indem pro Abstimmkreis die Abstimmspannungswerte
(

,

) für eine höhere und eine niedrigere Empfangsfrequenz (

,

) durch ein iteratives Abgleichverfahren ermittelt werden und mit diesen beiden Wertepaaren
(V(A)/f
N, V(B)/f
H) die beiden Koeffizienten (X, Y) berechnet werden.
5. Verfahren nach Patentanspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß pro Abstimmkreis die Werte der beiden Koeffizienten (X, Y) abgespeichert werden und
damit die mathematische Beziehung festgelegt wird und daraus alle Abstimmspannungswerte
(VVOR, VZWI) berechnet werden.