(19)
(11) EP 0 905 026 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.03.1999  Patentblatt  1999/13

(21) Anmeldenummer: 98113875.3

(22) Anmeldetag:  24.07.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B65B 25/14
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 18.09.1997 DE 19741075

(71) Anmelder: SSB Strapping Systeme Bindlach GmbH
95463 Bindlach (DE)

(72) Erfinder:
  • Schmetzer, Helmut
    91207 Lauf (DE)

(74) Vertreter: LOUIS, PÖHLAU, LOHRENTZ & SEGETH 
Postfach 3055
90014 Nürnberg
90014 Nürnberg (DE)

   


(54) Verfahren zum Umwickeln eines Stapels mit einer Folienbahn


(57) Es wird ein Verfahren zum Umwickeln eines quaderartigen Stapels (10) ebener Gegenstände wie Zeitungen o.dgl. mit einer Folienbahn (30) beschrieben, wobei die Folienbahn (30) um den Stapel (10) derart herumgewickelt wird, daß sie mindestens eine Fläche, vorzugsweise die Grundfläche (12), des Stapels (10) doppelt bedeckt.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Umwickeln eines quaderartigen Stapels ebener Gegenstände wie Zeitungen, Zeitschriften o.dgl. mit einer Folienbahn.

[0002] Bei einem solchen bekannten Verfahren wird der mit der Folienbahn zu umwickelnde quaderartige Stapel in eine U-förmig vorbereitete Folienbahn von der offenen Seite her eingesetzt. Dabei wird der zu umwickelnde Stapel also an seiner Grundfläche und an seiner Deckfläche sowie an einer die Grund- und die Deckfläche miteinander verbindenden Seitenfläche mit der Folienbahn bedeckt. Die gegenüberliegende zweite Seitenfläche bleibt hierbei anfänglich offen. Diese offene Seitenfläche des Stapels wird dann mit einem entsprechenden Endabschnitt der Folienbahn mit Hilfe eines Stempels verschlossen, der gleichzeitig eine Schweiß- und Trennvorrichtung bilden kann. Bei diesem bekannten Verfahren wird die Folie im Kantenbereich zwischen der Grundfläche und der zweiten Seitenfläche des Stapels verschweißt, wobei die beiden miteinander verschweißten Folienabschnitte vom Stapel nach außen wegstehen. Eine solche nach außen vom Stapel wegstehende Schweißverbindung wird nicht nur als störend betrachtet, sondern sie ist mechanisch auch nicht besonders fest bzw. zuverlässig, weshalb derartig mit einer Folienbahn umwickelte quaderartige Stapel oftmals zusätzlich wenigstens einfach oder vorzugsweise sich überkreuzend mit einem Band umreift werden. Dieses Umreifen stellt einen zusätzlichen, nicht zu vernachlässigenden Aufwand dar.

[0003] Deshalb liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, das ein zuverlässiges und mechanisch festes Umwickeln eines quaderartigen Stapels ebener Gegenstände mit einer Folienbahn ermöglicht, so daß ein zusätzliches Umreifen des mit der Folienbahn umwickelten Stapels entbehrlich ist.

[0004] Diese Aufgabe wird bei einem Verfahren der eingangs genannten Art erfindungsgemäß durch die Merkmale des Kennzeichenteils des Anspruchs 1 gelöst.

[0005] Durch die erfindungsgemäße Überlappung der Folienbahn entlang wengistens einer Fläche des quaderartigen Stapels ergibt sich entlang dieser Überlappung eine entsprechende Reibung zwischen den Folienbahnabschnitten, so daß die Folienbahn straff um den geeignet zusammengepreßten quaderartigen Stapel herumgewickelt, nach dem Herumwicklen verschweißt und unmittelbar anschließend abgeschnitten werden kann. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren ergibt sich eine zuverlässige, mechanisch feste Verschweißung der um den Stapel gewickelten Folienbahn, wobei die auf die Schweißnaht wirkenden Kräfte reibungsbedingt reduziert sind, und auf eine zusätzliche Umreifung des mit der Folienbahn umwickelten Stapels verzichtet werden kann. Das bedeutet, daß in vorteilhafter Weise auf eine Umreifungsmaschine in vorteilhafter Weise verzichtet werden kann.

[0006] Zweckmäßigerweise wird bei Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens die Folienbahn um den quaderartigen Stapel derart herumgewickelt, daß die Folienbahn die Grundfläche des Stapels doppelt bedeckt. Zwischen Grund- und Deckfläche sind hier selbstverständlich keine Unterschiede gegeben, d.h. die Folienbahn kann anstelle der Grundläche auch die Deckfläche des quaderartigen Stapels doppelt bedecken.

[0007] Eine sehr zuverlässige, mechanisch feste Umwicklung des quaderartigen Stapels mit der Folienbahn ergibt sich, wenn die Verschweißung und die Durchtrennung der Folienbahn innerhalb der Grundfläche des Stapels auf der vom Vorderende der Folienbahn abgewandten Seite in der Nachbarschaft der Hinterkante der Grundfläche des Stapels erfolgt. Bevorzugt ist es hierbei, wenn die Folienbahn bis zur Vorderkante der Grundfläche des zu umwickelnden Stapels und über diese mit einem Vorderabschnitt überstehend herumtransportiert wird, wonach der Stapel mittels der Preßelemente zusammengepreßt wird, wobei der entsprechende Abschnitt der Folienbahn zwischen der Grundfläche und den zugehörigen Preßelementen fixiert wird, und wenn der Stapel dann um eine zur Grund- und Deckfläche parallele Mittelachse gedreht wird, wobei der Stapel nacheinander an der auf die Grundfläche folgenden Seitenfläche, an der Deckfläche, an der auf die Deckfläche folgenden anderen Seitenfläche und noch einmal an der Grundfläche mit der Folienbahn umwickelt wird.

[0008] Als vorteilhaft hat es sich bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens erwiesen, wenn der Stapel durch Paare von Preßstempeln zusammengepreßt wird, die in der Nachbarschaft der Vorder- und der Hinterkante der Grundfläche und der Deckfläche angeordnet werden, und wenn die Verschweißung und Durchtrennung der sich überlappenden Folienbahnabschnitte zwischen den beiden gegen die Grundfläche drückenden Preßelementen in der Nachbarschaft des zur Hinterkante zugeordneten Preßelementes erfolgt.

[0009] Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung wesentlicher Verfahrensschritte des erfindungsgemäßen Verfahrens zum Umwickeln eines quaderartigen Stapels ebener Gegenstände wie Zeitungen, Zeitschriften o.dgl. mit einer Folienbahn. Es zeigen:
Fig. 1
in einer Seitenansicht einen ersten Verfahrensschritt,
Fig. 2
in einer der Fig. 1 ähnlichen Sicht einen zweiten Verfahrensschritt,
Fig. 3
einen dritten Verfahrensschritt in einer den Figuren 1 und 2 ähnlichen Seitenansicht,
Fig. 4
den auf den Verfahrensschritt gemäß Fig. 3 folgenden vierten Verfahrensschritt in einer Seitenansicht,
Fig. 5
einen fünften Verfahrensschritt in einer den Figuren 1 bis 4 ähnlichen Seitenansicht, und
Fig. 6
einen abschließenden sechsten Verfahrensschritt in einer Seitenansicht.


[0010] Fig. 1 zeigt einen Stapel 10 bestehend aus ebenen Gegenständen wie Zeitungen, Zeitschriften o.dgl. Der Stapel 10 weist eine Grundfläche 12, eine Deckfläche 14, sowie eine erste und eine zweite Seitenfläche 16 und 18 auf, welche die Grund- und die Deckfläche 12 und 14 miteinander verbinden.

[0011] Mit der Bezugsziffer 20 ist eine Transporteinrichtung bezeichnet, die ein endloses Band 22 aufweist, das um zwei Umlenkrollen 24 und 26 umgelenkt ist. Die Transporteinrichtung 20 dient u.a. dazu, eine auf einen Wickeldorn 28 aufgewickelte Folienbahn 30 dem quaderartigen Stapel 10 zuzuführen, was in Fig.1 durch den Pfeil 32 angedeutet ist. Die Folienbahn 30 wird - wie aus Fig. 1 ersichtlich ist - in bezug auf den zu umwickelnden quaderartigen Stapel 10 derartig vorgesehen, daß sie bis zur Vorderkante 34 des Stapels 10 zwischen seiner Grundfläche 12 und seiner ersten Seitenfläche 16 transportiert wird, wobei die Folienbahn 30 mit einem Vorderabschnitt 36 über die besagte Vorderkante 34 des Stapels 10 übersteht.

[0012] Anschließend wird der Stapel 10 mit Hilfe von Preßelementen 38 und 40 und mit diesen Preßelementen 38 und 40 gegenüberliegenden Preßelementen 42 und 44 zusammengepreßt, wobei die Preßelemente 38 und 40 gegen die Grundfläche 12 und die Preßelemente 42 und 44 gegen die Deckfläche 14 des Stapels 10 drücken.

[0013] In diesem gepreßten Zustand des Stapels 10 wird dann die Transporteinrichtung 20 um die Umlenkrolle 26 im Uhrzeigersinn nach unten verschwenkt, so daß der mit Hilfe der Preßelemente 38, 40 und 42, 44 zusammengepreßte Stapel mit dem zwischen der Grundfläche 12 und den Preßelementen 38 und 40 eingeklemmten Abschnitt der Folienbahn 30 im entgegengesetzten Uhrzeigersinn um seine Mittelachse 46 gedreht werden kann. Diese Drehung ist in Fig.2 durch den bogenförmigen Pfeil 48 angedeutet. Durch diesen Dreh-Abschnitt gemäß dem Pfeil 48 wird die Folienbahn 30 an die zweite Seitenfläche 18 angelegt (sh. Fig. 2). Im daran unmittelbar anschließenden weiteren Dreh-Abschnitt wird die Folienbahn 30 dann außerhalb der Preßelemente 44 und 46 an die Deckfläche 14 des Stapels 10 angelegt. Dieser Dreh-Abschnitt ist in Fig. 3 durch den bogenförmigen Pfeil 50 verdeutlicht. Im darauf unmittelbar folgenden Dreh-Abschnitt, der in Fig. 4 durch den bogenförmigen Pfeil 52 verdeutlicht ist, wird die Folienbahn 30 dann auch noch an die erste Seitenfläche 16 angelegt, so daß der quaderartige Stapel 10 in dem in Fig. 4 gezeichneten Verfahrensschritt dann an vier Seiten umwickelt ist. Die Fig.5 verdeutlicht, daß der Stapel 10 jedoch unmittelbar anschließend noch um die Mittelachse 46 derartig weitergedreht wird, was in Fig. 5 durch den bogenförmigen Pfeil 54 verdeutlicht ist, daß die Folienbahn 30 die Grundfläche 12 noch ein zweites Mal bedeckt. Dabei ist aus Fig. 5 jedoch deutlich ersichtlich, daß diese zweite Umwicklung der Grundfläche 12 des Stapels 10 außerhalb der Preßelemente 38 und 40 erfolgt. Nach diesem Umwickeln erfolgt ein Schweißvorgang mit Hilfe einer in Fig. 5 schematisch angedeuteten Schweißvorrichtung 56, die quasi in an sich bekannter Weise mit einer Trenneinrichtung zum Durchtrennen der Folienbahn 30 kombiniert ist bzw. sein kann. Die Verschweißung und Durchtrennung der sich überlappenden Abschnitte der Folienbahn 30 erfolgt - wie aus Fig. 5 ersichtlich ist - zwischen den beiden gegen die Grundfläche 12 drückenden Preßelementen 38 und 40 in der Nachbarschaft des zur Hinterkante 58 benachbarten Preßelementes 40.

[0014] Nach Durchführung der Verschweißung und Durchtrennung der Folienbahn 30 werden die Preßelemente 38, 40 und 42, 44 vom Stapel 10 entfernt und die Transporteinrichtung 20 um die Umlenkrolle 26 im entgegengesetzten Uhrzeigersinn wieder in ihre Ausgangs- bzw. Transportstellung zurückgestellt, wonach dann der mit der Folienbahn 30 umwickelte Stapel 10 mit Hilfe der Transporteinrichtung 20 abtransportiert werden kann, was in Fig. 6 durch den Pfeil 60 angedeutet ist. Gleichzeitig kann hierbei wieder eine Folienbahn 30 mit vortransportiert werden, um danach auf der Transporteinrichtung 20 einen weiteren, zu umwickelnden quaderartigen Stapel 10 anzuordnen und die Folienbahn 30 durch die Preßelemente 38, 40 am besagten Stapel 10 festzulegen.

[0015] Gleiche Einzelheiten sind in den Figuren 1 bis 6 jeweils mit denselben Bezugsziffern bezeichnet.


Ansprüche

1. Verfahren zum Umwickeln eines quaderartigen Stapels (10) ebener Gegenstände wie Zeitungen, Zeitschriften o.dgl. mit einer Folienbahn (30),
dadurch gekennzeichnet, daß an die Grundfläche (12) des Stapels (10) eine Folienbahn (30) angelegt wird, daß an die Grund- und an die Deckfläche (12, 14) des Stapels (10) Preßelemente (38, 40, 42, 44) angelegt und der Stapel (10) mittels der Preßelemente (38, 40, 42, 44) zusammengepreßt wird, wonach der Stapel (10) an der Grund- und an der Deckfläche (12, 14) und an zwei Seitenflächen (16, 18) zwischen der Grund- und der Deckfläche (12, 14) mit der Folienbahn (30) umwickelt wird, und die um den Stapel (10) herumgewickelte Folienbahn (30) danach mit der verbleibenden Folienbahn (30) verschweißt und die Folienbahn (30) an der Schweißnaht durchtrennt wird, wonach die Preßelemente (38, 40, 42, 44) vom umwickelten Stapel (10) entfernt werden, wobei die Folienbahn (30) um den quaderartigen Stapel (10) derart herumgewickelt wird, daß sie mindestens eine Fläche (12) des Stapels (10) doppelt bedeckt.
 
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Folienbahn (30) um den quaderartigen Stapel (10) derart herumgewickelt wird, daß sie die Grundfläche (12) des Stapels (10) doppelt bedeckt.
 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Verschweißung und Durchtrennung innerhalb der Grundfläche (12) des Stapels (10) auf der vom Vorderende (36) der Folienbahn (30) abgewandten Seite in der Nachbarschaft der Hinterkante (58) der Grundfläche (12) des Stapels (10) erfolgt.
 
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Folienbahn (30) bis zur Vorderkante (34) der Grundfläche (12) des zu umwickelnden Stapels (10) und über diese mit einem Vorderabschnitt (36) überstehend herumtransportiert wird, wonach der Stapel (10) mittels der Preßelemente (38, 40, 42, 44) zusammengepreßt wird, wobei der entsprechende Abschnitt der Folienbahn (30) zwischen der Grundfläche (12) und den zugehörigen Preßelementen (38, 40) fixiert wird, und daß der Stapel (10) dann um eine zur Grund- und Deckfläche (12, 14) parallele Mittelachse (46) gedreht wird, wobei der Stapel (10) nacheinander an der auf die Grundfläche (12) folgenden zweiten Seitenfläche (18), an der Deckfläche (14), an der auf die Deckfläche (14) folgenden ersten Seitenfläche (16) und noch einmal an der Grundfläche (12) mit der Folienbahn (30) umwickelt wird.
 
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Stapel (10) durch Paare von Preßelementen (38, 40; 42, 44) zusammengepreßt wird, die in der Nachbarschaft der Vorder- und der Hinterkante (34, 58) der Grundfläche (12) und in der Nachbarschaft der Vorder- und Hinterkante der Deckfläche (14) angeordnet werden, und daß die Verschweißung und Durchtrennung der sich überlappenden Folienbahnabschnitte zwischen den beiden gegen die Grundfläche (12) drückenden Preßelementen (38, 40) in der Nachbarschaft des zur Hinterkante (58) zugeordneten Preßelementes (40) erfolgt.
 




Zeichnung










Recherchenbericht