(57) Die Erfindung betrifft ein partikelfreies gaserzeugendes Gemisch zur Verwendung in
einem Gasgenerator für eine Sicherheitseinrichtung, insbesondere für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem,
mit einem Gesamtwassergehalt des gaserzeugenden Gemischs von höchstens 0,3%, bestehend
aus:
a) einem energiereichen Brennstoff mit einem Sauerstoffwert von nicht unter -35 %;
b) einem Oxidatorgemisch aus Ammoniumnitrat und Ammoniumperchlorat, wobei das Ammoniumnitrat
in einem Anteil von 35 bis 50 Gew.-% und das Ammoniumperchlorat in einem Anteil von
3 bis 10 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Gemischs, enthalten ist;
c) gegebenenfalls bezogen auf das Gesamtgewicht des Gemischs, einem phasenstabilisierenden
Zusatz für das Ammoniumnitrat in einem Anteil von höchstens 5 Gew.%, bezogen auf das
Gewicht des Ammoniumnitrats;
d) 0 bis 3 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Gemischs, Abbrandmoderatoren;
und
[0001] Die Erfindung betrifft ein partikelfreies gaserzeugendes Gemisch zur Verwendung in
Gasgeneratoren für Sicherheitseinrichtungen, insbesondere in Gasgeneratoren für Fahrzeuginsassen-Rückhaltesysteme.
[0002] Gasgeneratoren für Sicherheitseinrichtungen enthalten üblicherweise einen Festtreibstoff
auf der Grundlage von Natriumazid als gasliefernde Hauptkomponente. Natriumazid ist
jedoch giftig und kann sich leicht mit Schwermetallen unter Bildung extrem gefährlicher
und heftig reagierender Verbindungen umsetzen. Daher sind sowohl bei der Herstellung
der gaserzeugenden Gemische als auch bei der Entsorgung defekter oder unverbrauchter
Gasgeneratoren besondere Maßnahmen erforderlich.
[0003] Bei der Verbrennung von natriumazidhaltigen Treibmitteln entstehen zudem eine Reihe
von Feststoffen, die durch geeignete Filtereinrichtungen im Gasgenerator aus dem Gasstrom
entfernt bzw. im Gasgenerator zurückgehalten werden müssen. Es wurden daher bereits
Versuche zur Herstellung von im wesentlichen rückstandsfrei abbrennenden Treibmitteln
unternommen.
[0004] In der US-A-5 545 272 ist eine gaserzeugende Zusammensetzung beschrieben, die im
wesentlichen aus 35 bis 55 Gew.-% Nitroguanidin und etwa 45 bis 65 Gew.-% phasenstabilisiertem
Ammoniumnitrat besteht. Der Zusatz von phasenstabilisierenden Mitteln zu dem Ammoniumnitrat
wird als notwendig erachtet, da eine in reinem Ammoniumnitrat bei 32,3°C auftretende
Strukturänderung mit einer Volumenzunahme verbunden ist, die gemäß der genannten Patentschrift
verhindert werden soll. Als phasenstabilisierende Zusätze werden Kaliumsalze, wie
z.B. Kaliumnitrat und Kaliumperchlorat, aber auch Kaliumdichromat, Kaliumoxalat und
deren Mischungen in einer Menge von 5 bis etwa 25 Gew.-%, bevorzugt 10 bis 15%, genannt.
[0005] Die gaserzeugende Zusammensetzung der US-A-5 545 272 kann jedoch aufgrund des relativ
hohen Anteils an phasenstabilisierenden Zusätzen für das Ammoniumnitrat nicht rückstandsfrei,
d.h. ohne feste Verbrennungsrückstände abbrennen. Beim Abbrand dieses Treibstoffs
tritt somit eine Rauchbildung ein, die durch Filtereinrichtungen im Gasgenerator nur
unvollständig unterdrückt werden kann. Zudem ist die bekannte Mischung nur schlecht
anzündbar und weist eine relativ geringe Abbrandgeschwindigkeit auf. Der hohe Anteil
an Ammoniumnitrat führt überdies zu einer hohen Hygroskopizität, die bei der Verarbeitung.
Lagerung und dem Einsatz im Gasgenerator einen erhöhten Aufwand erfordert, um eine
unerwünschte Veränderung des Treibstoffgemischs zu verhindern.
[0006] Die DE 195 05 568 A1 offenbart ein Treibmittel für Gasgeneratoren, die als Brennstoff
wenigstens eine Verbindung aus der Gruppe Tetrazole, Triazole, Triazine, Cyansäure,
Harnstoff, deren Derivate, Abkömmlinge oder deren Salze, als Oxidationsmittel wenigstens
drei Verbindungen aus der Gruppe der Peroxide, Nitrate, Chlorate oder Perchlorate,
sowie Abbrandmoderatoren und den Anteil der toxischen Gase reduzierende Zuschläge
enthält. Als Harnstoffderivate können Biuret, Guanidin, Nitroguanidin, Guanidinnitrat,
Aminoguanidin, Aminoguanidinnitrat, Thioharnstoff und Triaminoguanidinnitrat eingesetzt
werden. Als Oxidationsmittel werden, unabhängig voneinander, unter anderem Ammoniumnitrat
oder Ammoniumperchlorat genannt. Die DE 195 05 568 A1 enthält jedoch keinerlei Angaben
zum Anteil der Feststoffe in der nach dem Abbrand der Treibmittel freigesetzten Gasmischung.
[0007] Es besteht daher weiterhin Bedarf an rückstandsfrei abbrennenden Treibmitteln für
Gasgeneratoren, die ungiftig, d.h. azid- und schwermetallfrei sind, unter Bildung
eines partikelfreien, ungiftigen Verbrennungsgases mit hunderprozentiger Gasausbeute
abbrennen und eine ausreichend hohe Abbrandgeschwindigkeit sowie eine gute thermische
und chemische Stabilität aufweisen.
[0008] Die Erfindung stellt demgemäß ein azidfreies, partikelfrei abbrennendes, gaserzeugendes
Gemisch zur Verwendung in einem Gasgenerator für eine Sicherheitseinrichtung bereit,
welches aus einem energiereichen Brennstoff mit einem Sauerstoffwert von nicht unter
-35%, einem Oxidatorgemisch aus Ammoniumnitrat und Ammoniumperchlorat mit einem Ammoniumnitratanteil
von 35 bis 50 Gew.-% und einem Ammoniumperchloratanteil von zwischen 3 und 10 Gew.-%,
jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Gemischs, gegebenenfalls einem phasenstabilisierenden
Zusatz für das Ammoniumnitrat in einem Anteil von höchstens 5 Gew.-%, bezogen auf
das Gewicht des Ammoniumnitrats, Abbrandmoderatoren in einem Anteil von 0 bis 3 Gew.-%,
bezogen auf das Gesamtgewicht des Gemischs und Verarbeitungshilfsmittel in einem Anteil
von 0 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Gemischs, besteht. Der Gesamtwassergehalt
des gaserzeugenden Gemischs beträgt höchstens 0,3%. Der Ammoniumnitratanteil liegt
bevorzugt zwischen 40 und 50%, besonders bevorzugt zwischen 40 und 45%. Der Ammoniumperchloratanteil
liegt bevorzugt im Bereich zwischen 3 und 7 Gew.-%.
[0009] Der energiereiche Brennstoff ist vorzugsweise aus der aus Guanidinnitrat, Nitroguanidin,
Triaminoguanidinnitrat, Harnstoffnitrat, Nitroharnstoff, Nitropenta, Nitrotriazalon,
Hexogen, Oktogen oder deren Mischungen bestehenden Gruppe ausgewählt. Besonders bevorzugt
ist der Brennstoff Guanidinnitrat und/oder Nitroguanidin. Letzteres ist der am meisten
bevorzugte Brennstoff.
[0010] Das erfindungsgemäß verwendete Ammoniumnitrat kann geringe Mengen phasenstabilisierender
Zusätze zur Erhöhung der Lagerstabilität enthalten, die aus der aus Kupferoxid, Zinkoxid,
komplexen Zinkverbindungen oder deren Gemische bestehenden Gruppe ausgewählt sind.
Es hat sich herausgestellt, daß im Gegensatz zu den in der US-A-5 545 272 benötigten
Mengen von 10 bis 15% an Kaliumverbindungen zur Phasenstabilisierung im erfindungsgemässen
Anwendungsfall höchstens 5% der genannten Zusätze benötigt werden. Überraschenderweise
wurde gefunden. daß bei gleichzeitiger Kontrolle des Wassergehaltes der Gesamtmischung
der Anteil an phasenstabilisierenden Zusätzen bis auf Null reduziert werden kann.
Während bei Wassergehalten von 0,1 bis 0,3% phasenstabilisierende Zusätze von 3 bis
5% zur Gewährleistung der Lagerstabilität eingesetzt werden, kann bei Wassergehalten
von unter 0,1% auf phasenstabilisierende Zusätze völlig verzichtet werden. Insgesamt
ergibt sich so gegenüber der US-A-5 545 272 eine Reduktion der Feststoffemissionen
durch das erfindungsgemässe Gemisch von 50 bis 100%.
[0011] Als Abbrandmoderator können die in der Technik bekannten Verbindungen eingesetzt
werden. Unter anderem zählen hierzu Übergangsmetallverbindungen und Ruß. Die Übergangsmetallverbindungen
können ausgewählt werden aus der Gruppe der Übergangsmetalloxide, -hydroxide, -nitrate,
-carbonate und metallorganischer Verbindungen der Übergangsmetalle. Exemplarische
Beispiele hierfür sind Eisenoxide, Kupferoxide, Chromoxide, Zinkoxid, Kupferchromit,
basisches Kupfernitrat, Zinkcarbonat, Kupferresorcylat und Ferrocen. Eine Verwendung
von Ruß als Abbrandmoderator, gegebenenfalls im Gemisch mit Übergangsmetallverbindungen,
wird jedoch bevorzugt, da Ruß zum einen kostengünstig ist und zum anderen unter Bildung
von CO
2 rückstandsfrei abbrennt.
[0012] Schließlich können dem gaserzeugenden Gemisch in bekannter Weise auch Verarbeitungshilfsmittel
beigegeben werden, die aus der aus den Preßhilfen, Rieselhilfen oder Gleitmittel bestehenden
Gruppe ausgewählt sind. Beispiele für derartige Verarbeitungshilfsmittel sind Polyethylenglykol,
Zellulose, Methylzellulose, Graphit, Wachs, Magnesiumstearat, Zinkstearat, Bornitrid,
Talkum, Bentonit, Siliziumdioxid oder Molybdänsulfid.
[0013] Der erfindungsgemäß unter 50 Gew-%, bevorzugt unter 45%, liegende Ammoniumnitratanteil
gewährleistet, daß die an sich ungünstigen Eigenschaften, wie z.B. die geringe Strukturstabilität,
Hygroskopizität, die schlechte Anzündwilligkeit und die niedrige Abbrandgeschwindigkeit
von Ammoniumnitrat enthaltenden Gemischen durch den Zusatz von Ammoniumperchlorat
kompensiert werden können. Bei einem Ammoniumperchloratanteil von unter 3% tritt aber
keine wesentliche Verbesserung bezüglich der Anzündwilligkeit und der Abbrandgeschwindigkeit
des Treibstoffs ein. Ein Ammoniumperchloratanteil von oberhalb 10 Gew.-% führt zu
einer Bildung von freiem Chlorwasserstoff, was aufgrund der strengen Toxizitätsanforderungen
an Treibgase für Insassenschutzsysteme unerwünscht ist. Überraschenderweise wurde
gefunden, daß eine Verwendung von Ammoniumperchlorat in Anteilen zwischen 3 und 10
Gew.-% im praktischen Einsatz nicht zur Bildung von Chlorwasserstoff führt oder die
Chlorwasserstoffkonzentration in der Gasmischung, vermutlich aufgrund von Absorptionseffekten
oder einer Niederschlagung mit Wasserdampf, wesentlich geringer ist als nach theoretischen
Berechnungen erwartet. Das erfindungsgemäße gaserzeugende Gemisch kann daher als physiologisch
unbedenklich eingestuft werden.
[0014] Darüber hinaus führt aber die Verwendung von Ammoniumperchlorat auch in dem geringen
Anteil von 3 bis 10 Gew-% zu einer wesentlichen Steigerung der Anzündwilligkeit und
Abbrandgeschwindigkeit des erfindungsgemäßen Treibmittels. Durch den höheren Sauerstoffgehalt
von Ammoniumperchlorat kann überdies der Ammoniumnitratanteil in dem Gemisch stärker
vermindert werden.
[0015] Die Erfindung schafft somit ein mit bis zu hundertprozentiger Gasausbeute abbrennendes
gaserzeugendes Gemisch, aus dem ein im wesentlichen partikelfreies Gasgemisch freigesetzt
wird und das physiologisch unbedenklich ist. Die Verwendung eines Oxidatorgemischs
aus Ammoniumnitrat und Ammoniumperchlorat gewährleistet zudem eine gute Anzündwilligkeit
und eine hohe Abbrandgeschwindigkeit. Zugleich weist das erfindungsgemäße Gemisch
eine hohe thermische und chemische Stabilität auf.
[0016] Die Erfindung wird nachfolgend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele beschrieben,
die jedoch nicht in einem einschränkenden Sinn zu verstehen sind.
Beispiel 1
[0017] 51,5 g getrocknetes Nitroguanidin, 43.0 g getrocknetes Ammoniumnitrat, 5,0 g getrocknetes
Ammoniumperchlorat und 0,5 g Ruß wurden gemeinsam in einer Kugelmühle homogenisiert
und anschließend zu Treibstofftabletten verpresst. Die so hergestellten Tabletten
wurden in einem Gasgenerator zur Zündung gebracht. Der im Gasgenerator erzielte Verbrennungsdruck
betrug 350 bar, die Abbranddauer lag im für den vorgesehenen Anwendungszweck benötigten
Bereich von 30 ms. Die Schwadenzusammensetzung des so gezündeten Gemischs erwies sich
als vollständig partikelfrei. Der Chlorwasserstoffgehalt in der Schwadenzusammensetzung
lag mit <50 ppm unterhalb physiologisch bedenklicher Werte.
[0018] Mit dem Gemisch wurde ebenso ein Temperaturlagertest bei 110°C über 400 h durchgeführt.
Der gemessene Gewichtsverlust betrug unter 0,8%; das Gemisch ist damit ausreichend
stabil.
[0019] Ferner wurde ein Temperaturwechselbelastungstest mit Tabletten unterschiedlicher
Feuchtegehalte durchgeführt. Die Tabletten wurden zunächst im Vakuum ( <1 mbar) bei
100°C 18 Stunden getrocknet, anschließend wurde ein Teil hiervon im Exsikkator über
8 Stunden bei 45% rel. Feuchte wieder definiert befeuchtet. Der H
2O-Gehalt der getrockneten Tabletten betrug 0,08%, der H
2O-Gehalt der befeuchteten Tabletten 0,30%. Die Tabletten wurden in einem Aluminiumbehälter
hermetisch versiegelt und einer Temperaturwechselbelastung zwischen - 35°C und +85°C
(56 Zyklen) unterworfen. Während die Tabletten mit dem erhöhten Feuchtegehalt nach
dem Test stark aufquollen, teilweise zerbrochen und damit für den vorgesehenen Einsatzzweck
unbrauchbar geworden waren, zeigten die trockenen Tabletten keine Änderung ihrer mechanischen
Eigenschaften.
Beispiel 2
[0020] 51,5 g getrocknetes Nitroguanidin, 43,0 g Ammoniumnitrat, das mit 4% ZnO als Phasenstabilisator
versehen war, 5,0 g getrocknetes Ammoniumperchlorat, und 5,0 g Ruß wurden in der im
Beispiel 1 beschriebenen Weise zu Tabletten verarbeitet.
[0021] Die Tabletten mit einem Feuchtegehalt von 0,20% wurden der in Beispiel 1 beschriebenen
Temperaturwechselbelastung unterzogen. Nach abgeschlossener Belastung zeigten die
Tabletten keine Veränderung ihrer mechanischen Eigenschaften.
Beispiel 3
[0022] 51,5 g getrocknetes Nitroguanidin, 40,0 g getrocknetes Ammoniumnitrat, 8,0 g getrocknetes
Ammoniumperchlorat, 2 g Kupferchromit und 0,5 g Ruß wurden in der in Beispiel 1 beschriebenen
Art und Weise zu Tabletten verarbeitet und in einem Gasgenerator zur Zündung gebracht.
Die mittlere Abbrandgeschwindigkeit bei 200 bar betrug 23 mm/s.
Beispiel 4
[0023] 51,5 g getrocknetes Nitroguanidin, 40,0 g getrocknetes Ammoniumnitrat, 8,0 g getrocknetes
Ammoniumperchlorat, 2 g Eisenoxid (γ-Fe
2O
3) und 0,5 g Ruß wurden in der in Beispiel 1 beschriebenen Art und Weise verarbeitet
und einem Temperaturlagertest bei 110°C unterworfen. Der Gewichtsverlust nach 400
h lag bei 0,13%.
1. Azidfreies, partikelfrei abbrennendes, gaserzeugendes Gemisch zur Verwendung in einem
Gasgenerator für eine Sicherheitseinrichtung, insbesondere für ein Fahrzeuginsassen-Rückhaltesystem,
mit einem Gesamtwassergehalt des gaserzeugenden Gemischs von höchstens 0,3%, bestehend
aus:
a) einem energiereichen Brennstoff mit einem Sauerstoffwert von nicht unter -35%;
b) einem Oxidatorgemisch aus Ammoniumnitrat und Ammoniumperchlorat, wobei das Ammoniumnitrat
in einem Anteil von 35 bis 50 Gew.-% und das Ammoniumperchlorat in einem Anteil von
3 bis 10 Gew.-%, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Gemischs, enthalten ist;
c) gegebenenfalls einem phascnstabilisierenden Zusatz für das Ammoniumnitrat in einem
Anteil von höchstens 5 Gew.%, bezogen auf das Gewicht des Ammoniumnitrats;
d) 0 bis 3 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Gemischs, Abbrandmoderatoren;
und
e) 0 bis 5 Gew.-%, bezogen auf das Gesamtgewicht des Gemischs, Verarbeitungshilfsmittel.
2. Gemisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Brennstoff aus der aus Guanidinnitrat,
Nitroguanidin, Triaminoguanidinnitrat, Harnstoffnitrat, Nitroharnstoff, Nitropenta,
Nitrotriazolon, Hexogen, Oktogen oder deren Mischungen bestehenden Gruppe ausgewählt
ist.
3. Gemisch nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Brennstoff Guanidinnitrat
und/oder Nitroguanidin ist.
4. Gemisch nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Brennstoff Nitroguanidin
ist.
5. Gemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der phasenstabilisierende
Zusatz aus der aus Kupferoxid, Zinkoxid, einer komplexen Zinkverbindung oder deren
Gemische bestehenden Gruppe ausgewählt ist.
6. Gemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Abbrandmoderator
Ruß ist.
7. Gemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Abbrandmoderator
eine Übergangsmetallverbindung, vorzugsweise im Gemisch mit Ruß, ist.
8. Gemisch nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Übergangsmetallverbindung
aus der Gruppe der Übergangsmetalloxide, -hydroxide, -nitrate, -carbonate und metallorganischer
Verbindungen der Übergangsmetalle ausgewählt ist.
9. Gemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Verarbeitungshilfsmittel
aus der aus den Preßhilfen, Rieselhilfen oder Gleitmittel bestehenden Gruppe ausgewählt
sind.
10. Gemisch nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Verarbeitungshilfsmittel
aus der aus Polyethylenglykol, Zellulose, Methylzellulose, Graphit, Wachs, Magnesiumstearat,
Zinkstearat, Bornitrid, Talkum, Bentonit und Molybdänsulfid sowie deren Gemische bestehenden
Gruppe ausgewählt sind.
11. Gemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Gesamtwassergehalt
des Gemischs 0,1 bis 0,3 Gew.-% und der Anteil an phasenstabilisierenden Zusätzen
für das Ammoniumnitrat 3 bis 5% beträgt.
12. Gemisch nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Gesamtwassergehalt
des Gemischs unter 0,1 Gew.-% liegt und daß das Ammoniumnitrat frei von phasenstabilisierenden
Zusätzen ist.
13. Gemisch nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Gemisch zusammengesetzt ist
aus:
51,5 Gew.-% Nitroguanidin;
43,0 Gew.-% Ammoniumnitrat;
5,0 Gew.-% Ammoniumperchlorat;
0,5 Gew.-% Ruß.