[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung eines Granulats für
die Erzeugung von Zündkeimen in Treib- und Brennstoffen.
[0002] Oberflächenreaktoren, die auch als "Fuel-Finisher" bezeichnet werden, sind bekannt.
Sie arbeiten mit einer Kupfer-Zinn-Legierung und wandeln in den Treib- bzw. Brennstoffen
ungesättigte Kohlenwasserstoffe in geringer Konzentration in Zinnorganika um, die
extrem leicht entzündet werden können und deshalb bei der Verbrennung der Treib- und
Brennstoffe als Zündkeime wirken. Zur Herstellung der Zündkeime wird der Treib- bzw.
Brennstoff aufgeheizt, durch die Oberflächenreaktoren geleitet und nach der Reaktion
einem Verbrennungsmotor bzw. Brenner zugeführt.
[0003] Es ist bekannt, die Kupfer-Zinn-Legierung aus der Schmelze auf ein gekühltes Band
als Granalien, also durch Granulieren gewonnene Metallkörner, abzuschrecken. Es ist
auch bekannt, die erstarrten Teilchen in Natronlauge von ihrer Oxidschicht zu befreien
und anschließend in Öl oder Benzin zu lagern, um ihre erneute Oxidation zu vermeiden.
Für die Alterung des Granulats sind Reste an Natronlauge verantwortlich, welche die
Ausbildung einer neuen Oxidschicht bei Lagerung über mehrere Monate begünstigt. Dadurch
verliert das Granulat einen Teil seiner Wirkung beim Einsatz zur Ausbildung von Zündkeimen
in Treib- und Brennstoffen.
[0004] Ferner ist bekannt, Granalien durch Verblasen flüssiger Schmelze mit unterschiedlichen
inerten Gasen, wie Stickstoff, Argon, Krypton, Xenon etc. herzustellen. Die bekannten
Verfahren haben eine Reihe von Nachteilen, die ihren Einsatz erheblich einschränken.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Gattung
so weiterzubilden, daß die erwähnten Nachteile überwunden werden.
[0006] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die in den Ansprüchen 1, 2, 3 und 4 aufgeführten
Merkmale gelöst.
[0007] Die Erfindung hat gegenüber dem Bekannten verschiedene Vorteile. Das mit dem neuen
Verfahren hergestellte Granulat weist eine erheblich größere Oberfläche als bisher
für diesen Zweck verwendetes Granulat auf, wodurch sein Wirkungsgrad höher ist, als
dies bisher möglich war. Das Granulat unterliegt keiner Alterung hinsichtlich seiner
Wirkung als, metallischer Reaktionspartner in Treib- und Brennstoffen, wodurch während
der gesamten Lebensdauer des Granulats dessen Wirkungsgrad voll erhalten bleibt.
[0008] Die Ausgangsstoffe für das Granulat müssen nicht frei von anderen Legierungsbestandteilen
sein.
[0009] Bezogen auf die Umwelt ist das Granulat unproblematisch, weil es ein rezirkulares
Material ist, von dem keine giftigen Stoffe ausgehen, und das dementsprechend weder
bei seiner Herstellung noch seiner Verwendung Umweltschäden hervorruft.
[0010] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
und der nachfolgenden Beschreibung hervor.
[0011] Das Granulat wird in einer Legierung aus Zinn mit mindestens einem lösungsaktivierenden
Legierungsbestandteil gewonnen.
[0012] Gemäß einem ersten Ausführungsbeispiel der Erfindung wird die Schmelze hierzu bei
einer hohen Temperatur in nicht oxidierender Atmosphäre hergestellt, in einem die
Oxidation des Granulats verhindernden Medium abgeschreckt und danach auf Nutzungs-
oder Umgebungstemperatur abgekühlt.
[0013] Ein zweites Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, daß die Schmelze bei einer
hohen Temperatur in nicht oxidierender Atmosphäre hergestellt, in einem die Oxidation
des Granulats verhindernden Medium anstatt abgeschreckt zu werden nur abgekühlt und
danach weiter auf Umgebungstemperatur abgekühlt wird.
[0014] Bei beiden Varianten des Verfahrens, also zum einen mit der Stufe des Abschreckens
der Schmelze in einem die Oxidation des Granulats verhindernden Medium und zum anderen
mit der Stufe des Abkühlens der Schmelze in dem die Oxidation des Granulats verhindernden
Medium, ist der Auslauf für die Schmelze so hoch über dem die Oxidation verhindernden
Mediums angeordnet, daß sich der Schmelzfluß in tropfenförmige Teilchen auflöst. Die
Tröpfchen fallen in das die Oxidation des Granulats verhindernde Medium und bilden
dort Teilchen zwischen 10 µm und 3 mm.
[0015] Die in dem die Oxidation des Granulats verhindernden Medium abgeschreckten, tropfenförmigen
oder körnigen Teilchen weisen eine erheblich größere Oberfläche auf, als die in dem
die Oxidation des Granulats verhindernden Medium nur abgekühlten, tropfenförmigen
Teilchen.
[0016] In beiden Fällen liegt ein Granulat mit der Zusammensetzung der Legierung in der
Nähe des eutektischen Punktes zwischen Zinn und dem lösungsaktivierenden Legierungsbestandteil.
Das Granulat verbleibt unterbrechungslos in dem seine Oxidation verhindernden Medium.
[0017] Soll das Granulat jedoch nicht in dem seine Oxidation verhindernden Medium verbleiben,
wird es von diesem Medium in einem ebenfalls nicht oxidierendem Medium in den betreffenden
Treib- bzw. Brennstoff verbracht.
[0018] Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung enthält die Legierung Zinn und Kupfer.
[0019] Bei einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung enthält die Legierung Zinn und
Silber.
[0020] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung enthält die Legierung Zinn
und Magnesium.
[0021] Bei einem Ausführungsbeispiel der Erfindung enthält die Legierung 92-98 % Zinn und
8-2 % Kupfer.
[0022] Bei einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung enthält die Legierung 96 % Zinn
und 4 % Silber.
[0023] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung enthält die Legierung 87-93
% Zinn und 13-7 % Magnesium.
[0024] Das die Oxidation des Granulats verhindernde Medium ist bei einem Ausführungsbeispiel
der Erfindung ein Treibstoff.
[0025] Das die Oxidation des Granulats verhindernde Medium ist bei einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung ein Brennstoff.
[0026] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, daß das die Oxidation des
Granulats verhindernde Medium Öl ist.
[0027] Das die Oxidation des Granulats verhindernde Medium ist bei einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung ein Thermoöl.
[0028] Das die Oxidation des Granulats verhindernde Medium ist bei einem anderen Ausführungsbeispiel
der Erfindung ein Dieselöl.
[0029] Das die Oxidation des Granulats verhindernde Medium ist bei einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung Heizöl.
[0030] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, daß es sich bei dem die
Oxidation des Granulats verhindernden Medium um Hydrauliköl handelt.
[0031] Das die Oxidation des Granulats verhindernde Medium ist bei einem weiteren Ausführungsbeispiel
der Erfindung Benzin.
[0032] Bei einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung wird der Schmelze ein Edelmetall
als Zusatzstoff zugegeben.
[0033] Bei einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung wird der Schmelze Titan als Zusatzstoff
zugegeben.
[0034] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung zieht vor, daß der Schmelze Silber
als Zusatzstoff zugegeben wird.
[0035] Nach einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung wird der Schmelze Kalzium als
Zusatzstoff zugegeben.
[0036] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung wird der Schmelze Kobalt als
Zusatzstoff zugegeben.
[0037] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, daß der Schmelze Molybdän
als Zusatzstoff zugegeben wird.
[0038] Nach einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung wird der Schmelze Magnesium
als Zusatzstoff zugegeben.
[0039] Ein weiteres Ausführungsbeispiel der Erfindung sieht vor, daß der Schmelze Mangan
als Zusatzstoff zugegeben wird.
[0040] Gemäß einem anderen Ausführungsbeispiel der Erfindung wird der Schmelze Lithium als
Zusatzstoff zugegeben.
[0041] Die vorgenannten Zusatzstoffe erhöhen als Legierungskomponenten die Aktivität und
Langzeitstabilität des Granulats.
1. Verfahren zur Herstellung eines Granulats für die Erzeugung von Zündkeimen in Treib-
und Brennstoffen durch Behandlung der Treib- bzw. Brennstoffe mit dem Granulat, dadurch
gekennzeichnet, daß das Granulat in einer Legierung aus Zinn mit mindestens einem
lösungsaktivierenden Legierungsbestandteil erschmolzen und in einem die Oxidation
den Granulats verhindernden Medium so abgeschreckt wird, daß eine Teilchengröße von
bis zu 3 mm Durchmesser und großer Oberfläche entsteht.
2. Verfahren zur Herstellung eines Granulats für die Erzeugung von Zündkeimen in Treib-
und Brennstoffen durch Behandlung der Treib- bzw. Brennstoffe mit dem Granulat, dadurch
gekennzeichnet, daß das Granulat in einer Legierung aus Zinn mit mindestens einem
lösungsaktivierenden Legierungsbestandteil erschmolzen und in einem die Oxidation
des Granulats verhindernden Medium so abgekühlt wird, daß eine Teilchengröße von bis
zu 3 mm Durchmesser entsteht.
3. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das in dem
die Oxidation des Granulats verhindernden Medium abgeschreckte bzw. abgekühlte Granulat
unterbrechungslos in dem Medium gelagert, transportiert und verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das in dem
die Oxidation des Granulats verhindernden Medium abgeschreckte Granulat unter Luftabschluß
von dem Medium in einen Treib- bzw. Brennstoff verbracht wird.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung
Zinn und Kupfer enthält.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung
Zinn und Silber enthält.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung
Zinn und Magnesium enthält.
8. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung 92-98 % Zinn
und 8-2 % Kupfer enthält.
9. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung 96 % Zinn und
4 % Silber enthält.
10. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Legierung 87-93 % Zinn
und 13-7 % Magnesium enthält.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das die Oxidation
des Granulats verhindernde Medium ein Treibstoff ist.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das die Oxidation
des Granulats verhindernde Medium ein Brennstoff ist.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das die Oxidation
des Granulats verhindernde Medium ein Öl ist.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das die Oxidation des Granulats
verhindernde Medium ein Thermoöl ist.
15. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das die Oxidation des Granulats
verhindernde Medium Dieselöl ist.
16. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das die Oxidation des Granulats
verhindernde Medium Heizöl ist.
17. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß das die Oxidation des Granulats
verhindernde Medium Hydrauliköl ist.
18. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß das die Oxidation
des Granulats verhindernde Medium Benzin ist.
19. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelze
ein Edelmetall als Zusatzstoff zugegeben wird.
20. Verfahren nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelze Titan als Zusatzstoff
zugegeben wird.
21. Verfahren noch Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelze Silber als Zusatzstoff
zugegeben wird.
22. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelze
Kalzium als Zusatzstoff zugegeben wird.
23. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelze
Kobalt als Zusatzstoff zugegeben wird.
24. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelze
Molybdän als Zusatzstoff zugegeben wird.
25. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelze
Magnesium als Zusatzstoff zugegeben wird.
26. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelze
Mangan als Zusatzstoff zugegeben wird.
27. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Schmelze
Lithium als Zusatzstoff zugegeben wird.