[0001] Diese Erfindung befasst sich insbesondere mit der Garnierung von Deckeln einer Karde.
Vorangehende Patentanmeldung / Einsatzgebiet:
[0002] Die Erfindung ist speziell, aber nicht ausschliesslich, zur Verwendung in Kombination
mit einer "kleinen Karde" vorgesehen, d.h. einer Karde mit einer Trommel, die einen
relativ kleinen Durchmesser aufweist. Ein Beispiel einer solchen Karde ist in unserer
Patentanmeldung EP 98 810088.9 vom 19. Februar 1998 beschrieben (Äquivalent-US SN
09/028,425 vom 24. Februar 1998). Der Inhalt der erwähnten vorangehenden Anmeldungen
ist hiermit in dieser Beschreibung integriert.
[0003] Die Erfindung bringt aber auch spezielle Vorteile in Zusammenhang mit einer ,,breiten
Karde", d.h. einer Karde mit einer Arbeitsbreite grösser als 1000 mm. Eine solche
Karde ist ebenfalls in den vorangehenden Anmeldungen beschrieben, wobei andere breite
Karden auch bekannt sind, z.B. die "Superkarde", die durch Schubert & Salzer angeboten
wurde. Ein Deckelstab für eine solche Maschine ist in US-B-4,827,573 gezeigt.
[0004] Schliesslich ist die Verwendung der Erfindung in konventionellen Karden und Krempel
nicht ausgeschlossen, obwohl sie nicht spezifisch für solche Anwendungen konzipiert
wurde. Die Anwendung in konventionellen Karden umfasst die Anwendung in sogenannten
Festdeckelkarden z.B. mit Festdeckelsegmenten nach EP-B-431 482.
Stand der Technik
[0005] In Zusammenhang mit der Garnierung von Wanderdeckeln sind Grundsatzarbeiten vom Institut
für Textil und Verfahrenstechnik, Denkendorf geleistet worden, wie insbesondere aus
den folgenden Literaturstellen entnommen werden kann:
(i) Melliand Textilberichte, Oktober 1985, Seite 707 ff, und
(ii) textil praxis international, September 1994, Seite 551 ff.
[0006] Ausserdem ist es seit 1954 bekannt (DE-Gbm-16 94 956), dass die Bildung von "Kardierlinien"
durch die Aufteilung der Garniturspitzen in Gruppen unter Umständen Vorteile bringen
kann. Letzterer Vorschlag ist aber in der Praxis nicht weit verbreitet, bzw. ist in
der dazwischenliegenden Weiterentwicklung der Hochleistungskarde untergegangen.
[0007] Ebenfalls untergegangen ist der im DE-Gebrauchsmuster 1733250 beschriebene Vorschlag,
einen Deckelstab zu verwenden, wovon der "Häkchen-Besatz aus Drähten verschiedener
Stärke gebildet ist".
Die Erfindung
[0008] Die Erfindung sieht einen garnierten Deckel zur Verwendung in einer Karde vor, wobei
die Spitzen der Garnitur in Gruppen aufgeteilt sind.
[0009] In einem ersten Aspekt ist ein Deckelstab nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet,
dass jede Gruppe Spitzen aufweist, die in der Karde zur Bildung einer Ferse bzw. einer
Fersenzone (mit oder ohne Fersenschliff) angeordnet werden können.
[0010] In einem zweiten Aspekt ist ein Deckelstab nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet,
dass die Gruppen je eine Besteckungsebene aufweisen bzw. bilden.
[0011] In einem dritten Aspekt ist ein Deckelstab nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet,
dass mindestens zwei nebeneinander angeordneten, in der Deckelstablängsrichtung erstreckenden
Garniturstreifen an einem länglichen Träger befestigt sind, wobei jeder Streifen eine
der genannten Spitzengruppen bildet.
[0012] In einem vierten Aspekt ist ein Deckelstab nach der Erfindung dadurch gekennzeichnet,
dass die gamierte Fläche eine Länge grösser als 1000 mm. (z.B. 1200 bis 1500 mm.)
aufweist.
[0013] Die Gruppen bzw. die Streifen können unterschiedliche Garniturparameter aufweisen,
z.B. unterschiedliche Drahtlängen, Drahtstärken, Besteckungsdichten, Setzbilder, Dicke
der Basis bzw. Fundation.
[0014] Die Gruppen (ob nach dem ersten, zweiten, dritten oder vierten Aspekt) sind vorzugsweise
auf einem gemeinsamen Träger befestigt, der somit eine genügende Festigkeit aufweist,
um präzise Einstellungen der Deckelspitzen gegenüber der Trommelgarnitur über die
ganze Arbeitsbreite zu ermöglichen.
[0015] Die Begriffe "Fersenzone" bzw. "Ferse" und "Besteckungsebene" werden dem Fachmann
verständlich sein, werden aber nachfolgend anhand der Figuren 1 bis 4 für eine heute
konventionelle Deckelgarnierung näher erläutert.
[0016] In Fig. 1 ist eine an sich bekannte Wanderdeckelkarde 1, beispielsweise die Karde
C50 der Anmelderin, schematisch dargestellt. Das Fasermaterial wird in der Form von
aufgelösten und gereinigten Flocken in den Füllschacht 2 eingespeist, von einem Vorreisser
3 (auch Briseur genannt) als Wattenvorlage übernommen, einer Trommel 4 (auch Tambour
genannt) übergeben und von einem Wanderdeckelsatz (in einem Wanderdeckelaggregat 5)
aufgelöst und gereinigt. Fasern aus dem auf der Trommel 4 befindlichen Faservlies
werden dann von einem Abnehmer 7 abgenommen und in einer aus verschiedenen Walzen
bestehenden Auslaufpartie 8 zu einem Kardenband 9 gebildet. Dieses Kardenband 9 wird
dann von einer Bandablage 10 in eine Transportkanne 11 abgelegt.
[0017] Fig. 3 zeigt einen Teil der Trommel 4 mit ihrer zylindrischen Fläche 64 und Seitenschilder
("Böden") 66. Die Fläche 64 ist mit einer Garnitur 15 versehen, die in diesem Beispiel
in der Form von einem Draht 70 mit Sägezähnen 72 vorgesehen ist. Der Sägezahndraht
70 wird auf der Trommel 4 "aufgezogen", d.h. in dicht nebeneinanderliegenden Windungen,
zwischen Seitenflanschen 68, umgewickelt, um eine mit Spitzen bestückte zylindrische
"Arbeitsfläche" zu bilden. Die axiale Dimension AB dieser Arbeitsfläche kann als die
"Arbeitsbreite" der Karde bezeichnet werden. Auf der Arbeitsfläche soll möglichst
gleichmässig gearbeitet werden, d.h. Fasern verarbeitet werden. Die Spitzen der Garnitur
sollten alle möglichst in einer gedachten zylindrischen Fläche liegen, die als "Mantelfläche"
der Trommel 4 bezeichnet werden kann.
[0018] Der Wanderdeckelsatz umfasst Wanderdeckelstäbe 13, die in Fig. 1 nicht einzeln gezeigt,
aber nachfolgend näher erläutert werden. Jeder Stab 13 hat einer länglichen Form und
ist mit einer Garnitur versehen, welche mit der Trommelgarnitur 15 zusammenarbeitet.
Die Länge des Stabes ist derart gewählt, dass er sich über der ganzen Arbeitsbreite
AB (Fig. 3) erstreckt. Die Länge der garnierten Fläche des Deckelstabes 13 entspricht
der Arbeitsbreite AB. Die Deckelstäbe 13 sind je an einer Kette oder einem Riemen
5 befestigt (z.B. gemäss EP-A-753 610) und sie werden dadurch einem geschlossenen
"Deckelpfad" (über Umlenkrollen 6) entlang gegenläufig oder gleichläufig zur Drehrichtung
der Trommel 4 bewegt, wobei auf einem "Vorlauf" (von einer Einlaufstelle E bis zu
einer Auslaufstelle A) die Kardierarbeit geleistet und auf dem "Rücklauf" die Deckeln
an einer Reinigungsstelle (nicht gezeigt) gereinigt werden.
[0019] Die wesentlichen Elemente des Wanderdeckelaggregates sind daher die einzelnen Wanderdeckel
13, wobei jeder Deckelstab eine Trägerpartie und einen Garniturstreifen umfasst. Die
Trägerpartie muss die nötige Festigkeit und Steifigkeit erweisen, um präzise Arbeitsspalte
zwischen den Deckelgarnituren und der Trommelgarnitur 15 sowohl in der Mitte der Arbeitsbreite
wie auch an den Kardenschildern zu ermöglichen. Eine dafür geeignete Konstruktion
der Trägerpartie ist in den Figuren 8 bis 11 von US-B-5,542,154 gezeigt. Es sind aber
viele geeignete Alternativen bekannt und gewisse Weiterentwicklungen werden in Zusammenhang
mit den Figuren 20 und 21 erläutert werden, wobei die Erfindung nicht auf die Anwendung
in Zusammenhang mit diesen Weiterentwicklungen eingeschränkt ist. Die Trägerpartie
muss natürlich auch Flächen haben, woran ein Garniturstreifen befestigt werden kann.
[0020] In Fig. 2 ist der sogenannte Flexibelbogen 120 einer Karde mit darauf umlaufenden
Wanderdeckeln 13 (nur zwei) dargestellt. An diesem Flexibelbogen 120 sind Stellelemente
115 vorgesehen, mit welchen der Abstand der Wanderdeckel 13 zur Trommeloberfläche,
der sogenannte Kardierabstand oder Arbeitsabstand, durch das Verändern der Krümmung
des Bogens 120 eingestellt werden kann. Die konstruktive Ausführung solcher Stellelemente
am Flexibelbogen sind beispielsweise aus dem deutschen Gebrauchsmuster DE-U-93 13
633 der Anmelderin bekannt. Im dargestellten Fall sind die Stellelemente 115 nicht
bloss manuell einstellbar, sondern sie sind mittels einer Aktorik z. B. kleiner Stellmotoren
117 automatisch verstellbar. Für die Aktorik 117 ist eine Steuerung 116 vorgesehen.
Einzelheiten dieses Systems sind in EP-A-787 841 aufgeführt und werden hier nicht
wiederholt.
[0021] Jeder Deckel 13 umfasst ein Deckelstab mit einer Gleitpartie. Die Gleitpartie wird
in der Arbeitsstellung des Deckelstabes dem Flexibelbogen 120 und beim Rücklaufen
einer Schiene (nicht gezeigt) entlang geführt. Die Gleitpartie ist mit zwei Vorsätzen
versehen (in Fig. 2 sichtbar, aber nicht speziell angedeutet), die in Berührung mit
einer Gleitfläche am Flexibelbogen stehen und gemeinsam eine "Auflagefläche" für den
Deckelstab bilden. Die Auflagefläche steht rechtwinklig zu einer Ebene, welche die
Drehachse der Trommel enthält und die Auflagefläche selbst in zwei gleiche Teile schneidet.
Diese Auflagefläche wird nachfolgend weiter erwähnt, weil sie eine ,,Referenzfläche"
für den Aufbau eines Deckelstabes darstellt. Die Auflagefläche bestimmt zusammen mit
der Gleitfläche des Flexibelbogens vor allem die Grösse des Arbeitsspaltes (Arbeitsabstands)
zwischen der Deckelgarnitur und der Trommelgarnitur. Der Aufbau des Deckelstabes und
seine Formstabilität bestimmen die Präzision, womit der Arbeits-spalt eingestellt
werden kann, sowie die "Geometrie" des Arbeitsspaltes.
[0022] Fig. 4 dient speziell der Erklärung der Begriffe "Besteckungsebene" und "Ferse".
Sie zeigt schematisch einen Teil der Trommel 4 mit ihrer Sägezahngarnitur 15, die
eine Mantelfläche 16 aufweist. Zusätzlich sind zwei konventionelle Deckelgarniturstreifen
17 bzw. 18 gezeigt. Die Trägerpartien der Deckelstäbe, welche diese Streifen tragen,
sind in Fig. 4 nicht dargestellt, da sie für die nachfolgenden Erklärungen keine Rolle
spielen.
[0023] Der Garniturstreifen 17 oder 18 eines Deckels kann eine flexible (halbstarre) oder
eine Ganzstahlgarnitur umfassen (siehe dazu das Handbuch "A Practical Guide to Opening
and Carding" von W. Klein, Seite 49, Herausgeber: The Textile Institute). Die flexiblen
Garnituren weisen Spitzen auf, die durch "Drähte" D gebildet sind, wobei die Drähte
in einer,,Basis" B (auch Fundation genannt) eingesteckt sind, um einen Streifen zu
bilden, der an der Trägerpartie befestigt werden kann. Die Drähte D sind mit einem
"Knie" versehen, wie im Handbuch und (schematisch) in Fig. 4 gezeigt ist, wobei einfachheitshalber
das Knie manchmal in den weiteren schematischen Figuren weggelassen wird, da es für
die vorliegende Erfindung keine Rolle spielt. Aus dem vorerwähnten Artikel in textil
praxis international wird es klar sein, dass die Darstellung in Fig. 4 stark vereinfacht
ist. Sie enthält aber die wesentlichen Elemente zur Erläuterung der "Ferse".
[0024] Die Basis B hat eine gewisse "Breite", die von der Breite der Trägerpartie abhängig
ist. Innerhalb dieser Basisbreite ist eine schmale "Satzbreite" SB mit Drähten bestückt
(siehe den vorerwähnten Artikel in Melliand Textilberichte). Die Basisbreite beträgt
heute ca. 35 mm, die Satzbreite ca. 22 mm. Die Drähte selber sind genormt (DIN/ISO
4105, Ausgabe 1984). Es muss aber leider darauf geachtet werden, dass die Stabbreite
bzw. Basisbreite bzw. Satzbreite sich quer zur vorerwähnten Arbeitsbreite AB (Fig.
3) der Karde erstreckt. Nachdem die Basis mit Drähten bestückt worden ist, werden
die freien Drahtenden (die "Spitzen") geschliffen, so dass die Spitzen möglichst in
einer vorgegebenen Ebene (in Fig. 17, in der Ebene BE) liegen. Diese Ebene ist die
"Besteckungsebene". Die Ebene BE bildet mit einer gedachten Fläche F einen Winkel
ß, wobei die Fläche F eine Tangente ist, welche die Mantelfläche 16 an einer Stelle
schneidet, welche der nachfolgend erklärten Stelle S gegenübersteht.
[0025] Die Drehrichtung der Trommel 4 ist in Fig. 4 mit einem Pfeil angedeutet. Die Bewegungsrichtung
der Garniturstreifen ist nicht gezeigt, weil sie in diesem Zusammenhang unwesentlich
ist - gleichgültig, ob sich die Garniturstreifen 17,18 in der gleichen Richtung wie
die Garniturspitzen der Trommel bewegen (gleichläufig) oder gegenläufig dazu, ergibt
sich aus der viel höheren Geschwindigkeit der Trommelgarnitur für jeden Streifen 17,18
eine "Vorderseite" VS und eine hintere Seite HS des Streifens.
[0026] Gemäss der konventionellen Garnierungspraxis wird jeder Streifen 17,18 in seiner
Arbeitsstellung derart gegenüber der Trommelgarnitur 15 angeordnet, dass der (Arbeits-)Abstand
der Garniturspitzen an der Vorderseite des Streifens grösser als der entsprechende
Abstand an der hinteren Seite des Streifens ist. Es ergibt sich somit zwischen jedem
Deckelstreifen 17,18 und der Trommelgarnitur 15 eine "engste Stelle" S, die normalerweise
an der hinteren Seite des Streifens liegt. Die Garniturzone in der Nähe dieser engsten
Stelle wird in dieser Beschreibung als "Ferse" bzw. "Fersenzone" bezeichnet. Die Ferse
wird vorzugsweise in einen Randbereich des Streifens gebildet, wobei die genaue Anordnung
von der vorerwähnten Führung des Deckelstabes abhängt.
[0027] Fig. 4 zeigt auch schematisch zwei weitere Merkmale, welche oft (aber nicht notwendigerweise)
die Fersenzone von der ihr "vorangehenden" Zone der Deckelgarnierung unterscheidet,
nämlich
(i) die Besteckungs- bzw. Spitzendichte in der Fersenzone ist manchmal höher als die
Spitzendichte in der vorderen Zone des Streifens (was für beide in Fig. 4 dargestellten
Streifen 17,18 der Fall ist), wobei die eigentlichen Werte für die Dichte in Abhängigkeit
von der Tambourgarnitur, der Tambourdrehzahl und des zu verarbeitenden Materials gewählt
werden sollten (siehe dazu den vorerwähnten Artikel in Melliand Textilberichte), und
(ii) die Fersenzone wird meistens mit einem sogenannten "Fersenschliff" versehen,
so dass die Besteckungsebene BF der Spitzen in der Fersenzone von der vorerwähnten
Besteckungsebene BE der Spitzen in der vorderen Zone abgewinkelt ist (was in Fig.
4 nur für den Streifen 18 gilt).
[0028] Gemeinsam mit DE-Gbm-16 94 956 wird nun das Postulat gestellt, dass die Kardierwirkung
zumindest für bestimmte Fasermaterialien durch die Anzahl Kardierlinien beeinflusst
wird. wobei das Gbm drei Kardierlinien pro Deckelstab zeigt. Eine Deckelgarnitur nach
dem ersten Aspekt der Erfindung unterscheidet sich aber von der Garnitur nach DE-Gbm-1694956
darin, dass die Spitzengruppen nach dem Gebrauchsmuster keine Fersenzone aufweisen.
Eine Deckelgarnitur nach dem vierten Aspekt der Erfindung unterscheidet sich vom Stand
der Technik (insbesondere vom DE-Gbm-16 94 956) darin, dass jede Spitzengruppe eine
garnierte Fläche mit einer Länge grösser als 1000 mm. (z.B. 1200 bis 1500 mm.) aufweist.
Auf die speziellen Vorteile der Erfindung in Zusammenhang mit der breiten Karde (sprich
langem Deckelstab) wird nachfolgend anhand den Figuren 20 und 21 eingegangen.
[0029] Die verschiedenen Spitzengruppen eines Deckelstabes nach dieser Erfindung können
je eine Besteckungsebene (oder Benadelungsebene) aufweisen. Diese Bestekkungsebenen
können ähnlichen oder verschiedenen geometrischen Beziehungen zur vorgenannten Auflagefläche
aufweisen. Die Besteckungsebenen können zum Beispiel:
- beide Spitzen in je einer Ebene aufweisen, die sich parallel zur Auflagefläche erstreckt,
- beide Spitzen in je einer Ebene aufweisen, die schräg (unter gleichen/verschiedenen
Winkeln) zur Auflagefläche steht, oder
- es kann eine Besteckungsebene parallel und die andere schräg zur Auflagefläche angeordnet
werden.
[0030] Bei der bevorzugten Verwendung eines gemeinsamen Trägers für mehrere Spitzengruppen
müssen wegen der Krümmung der Mantelfläche 16 spezielle Massnahmen getroffen werden,
um für jede Spitzengruppe eine eigene Ferse zu bilden. Zu diesem Zweck können die
Drähte der verschiedenen Gruppen verschiedene Längen aufweisen. Die Trägerpartie,
bzw. die Basis kann aber auch umgestaltet werden, um in der Deckelarbeitsstellung
gleich lange Drähte verschiedener Gruppen den Trommelgarniturspitzen verschieden zuzustellen.
Beispiele solcher neuen Gestaltungen werden nachfolgend anhand der weiteren Figuren
der Zeichnungen näher erklärt.
[0031] DE-Gbm-17 33 250 sowie der vorerwähnte Artikel in "textil praxis international" zeigen
aber auch, dass andere Garniturparameter für die Kardierarbeit eine wichtige Rolle
spielen können, insbesondere
- die Drahtstärke
- das Setzbild.
[0032] Die nun vorliegende Erfindung bringt keine neuen Erkenntnisse in Zusammenhang mit
dem Setzbild, das daher in der nachfolgenden Beschreibung ausser Acht gelassen wird,
wobei jedes vorteilhafte Setzbild verwendet werden kann.
[0033] Der vorerwähnte Artikel in "textil praxis international" deutet darauf hin, dass
gröbere Drahtstärken unter gewissen Betriebsbedingungen Nachteile mit sich bringen
(eine "gröbere" Drahtstärke bedeutet hier einen Draht mit einem grösseren Durchmesser,
was in der DIN/ISO Terminologie einer niedrigeren ,,Drahtnummer" entspricht). Insbesondere
wird die Aufnahmefähigkeit der Garnitur reduziert, wenn die Drahtstärke bei gegebener
Spitzendichte erhöht wird, was unter Umständen nachteilig sein kann (siehe dazu den
vorerwähnten Artikel in Melliand Textilberichte). Andererseits weisen feinere Drahtstärken
im allgemeinen (für vorgegebene Betriebsbedingungen) eine kürzere Lebensdauer (Standzeit)
auf.
[0034] Es kann sich daher als vorteilhaft erweisen, auf einem Deckelstab mehrere Drahtstärken
zu verwenden, d.h. die Drahtstärke an die "Aufgabe" anzupassen, insbesondere dann,
wenn gröbere Drähte im "vorderen" Bereich des Garniturstreifens verwendet werden,
wobei zwei Gründe dafür sprechen, nämlich
- einerseits trifft das neu hinzugeführte (noch nicht voll aufgelöste) Fasermaterial
zuerst auf die vorderen Drähte, welche somit der höchsten Belastung unterworfen sind,
- andererseits übt die Verwendung von gröberen Drähten im vorderen Bereich einen kleineren
Einfluss auf die zu erzielende Technologie aus als eine entsprechende Änderung in
der Fersenzone.
[0035] In Kombination mit dem schon beschriebenen Gruppenkonzept kann die Verwendung von
mehreren Drahtstärken auf zweierlei Arten ausgenutzt werden:
(i) Die Gruppen können unter sich verschiedene Drahtstärken aufweisen, und
(ii) innerhalb jeder Gruppe können Drähte verschiedener Stärken angewendet werden.
[0036] Ausführungen der Erfindung werden nachfolgend als Beispiele anhand der Figuren der
Zeichnungen näher erläutert.
[0037] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Kopie der Fig. 1 aus EP-A-753 610,
- Fig. 2
- eine Kopie der Fig. 2 aus EP-A-753 610,
- Fig. 3
- eine schematische Darstellung eines Teils der Trommel der Karde nach Fig. 1, samt
seiner Verdrahtung (Garnitur); diese Figur dient hauptsächlich der Erklärung des Begriffes
,,Arbeitsbreite",
- Fig. 4
- eine schematische Darstellung konventioneller Anordnungen von Deckelspitzen gegenüber
den Spitzen der Trommelgarnitur,
- Fig. 5
- eine schematische Darstellung zweier Spitzengruppen eines einzelnen Dekkelstabes in
Arbeitsstellung gegenüber der Trommelgarnitur, wobei der Dekkelstab selbst in dieser
Darstellung ausser Acht gelassen ist,
- Fig. 6
- eine ähnliche Darstellung einer modifizierten Ausführung,
- Fig. 7
- eine erste Deckelstabausführung zur Realisierung des Prinzips nach Fig. 5 oder Fig.
6,
- Fig. 8
- in den Figuren 8A bis 8C weitere Ausführungen zur Realisierung des Prinzips nach Fig.
5 oder Fig. 6, wobei die Trägerpartie des Deckelstabes unverändert (konventionell)
bleiben kann,
- Fig. 9
- in den Figuren 9A bis 9D verschiedene Ausführungen, die eine Änderung auch in der
Trägerpartie des Deckelstabes erfordern,
- Fig. 10A
- schematisch zwei Deckelstäbe je mit einer Garnierung nach der Erfindung, und 10B
- Fig. 11
- zwei Diagramme (Fig. 11A und Fig. 11B) zur Erklärung der engeren Arbeitsabstände,
die mittels der Erfindung realisierbar sind,
- Fig. 12
- einen Querschnitt durch eine weitere Variante zur Realisierung des Gruppenkonzeptes
nach der Erfindung,
- Fig. 13
- eine Ansicht in der Richtung des Pfeils Q in Fig. 12,
- Fig. 14
- einen im wesentlichen konventionellen Deckelstab, der aber mit Spitzen verschiedener
Drahtstärken garniert ist,
- Fig. 15
- eine schematische Darstellung des Einlauf- bzw. Auslaufbereiches vom Wanderdeckelaggregat
einer Karde nach Fig. 1 zur näheren Erläuterung des Deckelstabes nach Fig. 14,
- Fig. 16
- eine schematische Darstellung einer ersten Ausführung eines Deckelstabes mit einer
Garnitur sowohl nach Fig. 5 bzw. Fig. 6 wie auch nach Fig. 14,
- Fig. 17
- eine entsprechende Darstellung einer zweiten Ausführung der letztgenannten Kombination,
- Fig. 18
- eine schematische Darstellung eines konventionellen Deckelstabes mit einer Ganzstahlgarnitur,
- Fig. 19
- eine entsprechende Darstellung eines Deckelstabes nach der vorliegenden Erfindung
ebenfalls mit einer Ganzstahlgarnitur,
- Fig. 20
- schematisch zwei Deckelstabprofile zur Erklärung der Bedeutung der Stablänge bzw.
der Arbeitsbreite, und
- Fig. 21
- schematisch verschiedene Wirklinien des Zugmittels (Antriebsriemens) in einem Wanderdeckelaggregat.
[0038] Die Figuren 1 bis 4 sind schon in der Einleitung dieser Beschreibung erklärt worden
und werden hier nicht weiter behandelt.
[0039] In Fig. 5 entspricht die Darstellung der Trommel 4 derjenigen der Fig. 4. Fig. 5
zeigt aber schematisch die Garnitur eines einzelnen Deckelstabes (der selber nicht
gezeigt ist) mit einer Satzbreite SB des gesamten Garniturstreifens. Die Spitzen dieses
Streifens sind in zwei Gruppen (eine vordere Gruppe VG und eine hintere Gruppe HG)
unterteilt, wobei die Bezeichnungen "vordere" und "hintere" den Erklärungen der Fig.
4 entsprechen.
[0040] Die Anordnung der Drähte in Fig. 5 ergibt eine ,,Besteckungsebene" El für die vordere
Spitzengruppe und eine zweite Besteckungsebene E2 für die hintere Spitzengruppe, d.h.
die Spitzen der vorderen Gruppe liegen alle in der gedachten Ebene E1 und diejenigen
der hinteren Gruppe liegen alle in der Ebene E2. Diese Ebenen sind derart angeordnet,
dass jede Gruppe VG bzw. HG eine eigene engste Stelle S1 bzw. S2 gegenüber der Trommel
aufweist (oder, mit anderen Worten, die Gruppen VG bzw. HG je eine Ferse aufweisen).
[0041] Die Anordnung nach Fig. 6 unterscheidet sich nur insofern von der Anordnung nach
Fig. 5 dass die Spitzen in jeder Fersenzone mit einem "Fersenschliff" versehen sind.
Es ergibt sich somit in jeder Gruppe VG, HG eine jeweilige Besteckungsebene El bzw.
E2 für die vordere Spitzengruppe (ähnlich Fig. 5) und eine jeweilige Fersenebene F1
bzw. F2, die sich von den Besteckungsebenen der vorderen Spitzengruppen abwinkeln.
Die Anordnung nach Fig. 6 kann grundsätzlich aus einer Anordnung nach Fig. 5 "gewonnen"
werden, indem die Spitzen in jeder Fersenzone zusätzlich geschliffen werden, um die
abgewinkelten "Ebenen" F1, F2 zu bilden. Fig. 6 zeigt auch eine bevorzugte Variante
des Fersenschliffes, wonach die Spitzen der Fersenzone eigentlich nicht in einer "Ebene",
sondern in einer gedachten Fläche F1, F2 mit einer Krümmung liegen, die der Mantelfläche
16 konzentrisch ist.
[0042] Die Anordnungen nach Fig. 5 und 6 unterscheiden sich vom Stand der Technik nach DE-Gbm-16
94 956 darin, dass die zwei Fersenbereiche vorgesehen sind. Das Gebrauchsmuster sieht
aber auch "Lücken" zwischen den Gruppen vor, wobei Luftturbulenzen in den Lücken zum
Erfolg der damaligen Lösung beigetragen haben sollten. Es sind keine speziellen "Lücken"
zwischen den Gruppen VG und HG der Figuren 5 und 6 vorgesehen, wobei allenfalls eine
ähnliche Wirkung dadurch erzielt wird, dass die Spitzen- bzw. Besteckungsdichte in
der Fersenzone der vorderen Gruppe VG jeweils höher als diejenige der anschliessenden
Zone der hinteren Gruppe HG ist (was schematisch in den Figuren angedeutet ist). Selbstverständlich
können auch "Lücken" nach dem Gebrauchsmuster verwendet werden.
[0043] Es ist unwahrscheinlich, dass Luftturbulenzen an sich in solchen Lücken eine Verbesserung
der Kardierwirkung mit sich bringen. Es ist aber bekannt, dass sich eine "Vliesbrücke"
(d.h. ein zusammenhängender Verband aus Fasern) in der Lücke zwischen benachbarten
Deckelstäbe eines konventionellen Wanderdeckelaggregates bildet und diese Lücke ,,überbrückt".
Allenfalls wird die Bildung solche Brücken durch Luftturbulenzen unterstützt. Das
Faservlies (die Faser- bzw. Vliesbrücke) wirkt als ein Filter für Staub und Trash,
die vom Vlies aufgenommen und beim Reinigen der Dekke'zwischenräume mit der Vliesbrücke
entfernt wird - die Wirkung trägt wesentlich zur Reinigungseffizienz des Wanderdeckelaggregates
bei. Die Deckelstäbe nach der Erfindung können auch derart im Wanderdeckelaggregat
angeordnet werden, dass sich Vliesbrücken zwischen benachbarten Deckelstäben bilden.
[0044] Neu ist es aber jetzt auch vorgesehen, die Spitzengruppen eines einzelnen Deckelstabes
derart relativ zueinander anzuordnen, dass sich Vliesbrücken (ähnlich der Vliesbrücken
zwischen den Deckelstäben) zwischen den Gruppen bilden können. Damit ist es möglich
die Anzahl Vliesbrücken auch (wie die Anzahl Kardierkanten bzw. -linien) zu verdoppeln.
Die Rückhaltevermögen der Vliesbrücken bezüglich Staub und Trash wird dadurch insgesamt
merklich erhöht, weil die neuen Vliesbrücken deutlich kurzer (in der Fasertransportrichtung)
als diejenigen des konventionellen Wanderdeckelaggregates sein können. Zur Begünstigung
der Vliesbrückenbildung können daher Lücken zwischen benachbarten Gruppen frei gelassen
werden, wie nachfolgend anhand einzelner Figuren erklärt wird.
[0045] Die Figuren 7, 8 und 9 zeigen nun konstruktive Massnahmen, die verwendet werden können,
um die Garnierungskonzepte nach Fig. 5 und 6 in der Praxis zu verwirklichen. Einfachheitshalber
werden in einzelnen Figuren nur Garnituren ohne Fersenschliff gezeigt - aus dem schon
gesagten wird es aber klar sein, dass die dargestellten Deckelstabsausführungen für
Garnituren mit oder ohne Fersenschliff verwendet werden können.
[0046] Die Ausführung nach Fig. 7 umfasst eine konventionelle Basis B (einheitlicher Dicke).
Die Gruppen VG und HG bestehen aus Drähten D1 und D2 verschiedener Länge, wobei die
Drähte D1 der vorderen Gruppe etwas länger als diejenigen D2 der hinteren Gruppe sind.
Für eine gegebene Drahtstärke werden die Drähte D1 der vorderen Gruppe daher elastischer
als diejenigen der hinteren Gruppe, was nicht immer wünschenswert ist. Eine erste
Lösung der sich daraus ergebenden Probleme ist in Fig. 8A gezeigt, wonach die Basis
eine "Stufe" 20 (entsprechend der Stufe zwischen den beiden Besteckungsebenen El,
E2) aufweist, so dass die gleichen Drähte D1 und D2 (vgl. Fig. 7) einheitliche freie
Längen L (,,Drahthöhen") aufweisen, woraus sich die erforderlichen zwei Besteckungsebenen
E1 und E2 ergeben. Die übertriebene Darstellung der Fersenschliffe F1 und F2 ändert
nicht die Tatsache, dass die freien Drahtlängen ungefähr gleich sind.
[0047] Die allgemeine Anordnung nach Fig. 8A kann auch nach anderen Arten realisiert werden.
Wenn die Drähte der vorderen Gruppe eigentlich länger sind als diejenigen D2 der hinteren
Gruppe und die einheitliche Drahthöhe wegen Unterschiede in der Basisdicke zustande
kommen muss, kann dies nach Fig. 8B realisiert werden. Statt eine Stufe in einer einzigen
Basis vorzusehen, sollen nach diesem Vorschlag zwei Basiskörper Bl bzw. B2 verschiedener
Dicke verwendet werden, die nebeneinander aber separat an der (nicht gezeigten) Trägerpartie
angebracht werden müssen. Es ergibt sich dadurch zwei Garniturstreifen, die separat
gebildet werden können. Die langen Drähte D1 erstrecken sich durch die ganze Dicke
des Körpers B1. Eine dritte Realisierungsart ist in Fig. 8C gezeigt - die Drahtlänge
ist für beide Spitzengruppen gleich, die Basisstufe 20 ist durch die Verwendung eines
Ansatzes 21 für die vordere Gruppe gebildet und die Drahtstege der vorderen Gruppe
sind zwischen der Schicht der konventionellen Basis B und dem Ansatz 21 eingebettet.
Der Ansatz 21 kann z.B. an der konventionellen Basis B angeklebt werden.
[0048] Obwohl keine "Lücken" zwischen den Gruppen gezeigt worden sind, ist es allenfalls
möglich eine "Vliesbrücke" im grösseren, der sich der engsten Stelle der vorderen
Gruppe VG anschliessenden, Arbeitsspalt zu bilden.
[0049] Die Lösungen nach den Figuren 7 und 8 können in Kombination mit einer konventionellen
Trägerpartie des Deckelstabes realisiert werden. Die Trägerpartie kann aber auch geändert
werden, um die Änderung im "Garnierungsbild" zu ermöglichen, wie nachfolgend anhand
verschiedener Darstellungen (Fig. 9A bis 9D) der Fig. 9 erklärt werden soll, wobei
einfachheitshalber alle Darstellungen in Fig. 9 grundsätzlich von einer bekannten
T-förmigen Trägerpartie ausgehen.
[0050] Eine erste Ausführung mit einer geänderten Trägerpartie ist in Fig. 9A gezeigt. Die
neue Trägerpartie 22 ist mit einem Absatz 23 versehen, so dass die Trägerpartie zwei
Befestigungsflächen 24, 25 mit einer dazwischenliegenden Stufe 26 hat. Die Basis B
kann konventioneller Konstruktion sein, wobei eine Lücke (einen Abstand) zwischen
den vorderen und hinteren Drahtgruppen VG, HG freigelassen wird. Zur Herstellung eines
derartigen Garniturstreifens können die "mittleren" Drahtreihen eines konventionellen
Streifens einfach weggelassen werden, d.h. die mittlere Zone des Streifens wird nicht
mit Drähten bestückt. Diese Lücke wird derart gewählt, dass sich darin eine Vliesbrücke
bilden kann. Die mit Drähten besteckten Teile der Basis werden je an einer Befestigungsfläche
24, 25 angebracht und das freigelassene Basisstück zwischen den Drahtgruppen VG, HG
wird durch ein geeignetes Befestigungsmittel (schematisch durch einen Stift 27 angedeutet)
an die Stufe 26 befestigt. Die Stufe kann allenfalls als eine Rampe (gestrichelt angedeutet)
ausgeführt werden, z.B. um die Befestigung mittels Klebstoff zu ermöglichen. Die Längskanten
des Garniturstreifens werden durch Clips 28 an der Trägerpartie befestigt.
[0051] Die Variante nach Fig. 9A kann dadurch gebildet werden, dass ein mit dem Absatz 23
versehenes Aufbauelement (nicht gezeigt) an einem konventionellen Deckelstabprofil
(z.B. durch Ankleben) befestigt wird. Das Aufbauelement wird damit zwischen der Basis
und dem Profil eingeklemmt.
[0052] Fig. 9B zeigt eine weitere Variante mit einer geänderten (nicht konventionellen)
TrägerPartie 30, die insbesondere zur Aufnahme von zwei Garniturstreifen (vgl. Fig.
8B) konzipiert ist. Die Trägerpartie 30 ist z.B. als Profil mit zwei "Aufnahmeflächen"
32, 34 gebildet. Eine Nute 33 ist zwischen den Aufnahmeflächen 32, 34 vorgesehen,
wobei diese Nute an ihrem inneren Ende mit einer relativ breiten Aussparung 35 versehen
ist. An die beiden Aufnahmeflächen 32, 34 können je ein Garniturstreifen 36, 37 mittels
eines Clipspaares angebracht werden, wobei für jeden Streifen ein Clips 38 bzw. 39
mit der entsprechenden Längskante des Deckelstabes in Eingriff steht und ein Clips
40 bzw. 41 in der Nute 33 bzw. ihrer Aussparung 35 aufgenommen wird. Die beiden Streifen
36, 37 können separat gebildet und daher verschiedener Dicke sein. Ein Verriegelungselement
42 (z.B. ein elastisches Kabel, ein Runddraht oder eine andere Drahtform) kann auch
in der Aussparung 35 aufgenommen (z.B. dadurch eingefädelt) werden, um ein Zurückbiegen
der entsprechenden Clipsschenkel zu verhindern. Die dargestellte Aussparung 35 ist
im Querschnitt kreisrund, könnte aber eine andere Form (vieleckig, z.B. viereckig,
dreieckig, usw.) aufweisen. Auch hier ist ein Abstand (eine Lücke) zwischen der vorderen
und der hinteren Spitzengruppe vorgesehen.
[0053] Das Grundprinzip einer weiteren Anpassung der Trägerpartie des Deckelstabes ist in
Fig. 9C gezeigt. Dieses Prinzip besteht darin, die Trägerpartie aus zwei, je einer
Spitzengruppe VG, HG entsprechenden Teilen 43, 44 zu bilden und diese Teile aneinander
zu befestigen, z.B. mittels Schrauben, Niete, Klebstoff. Einfachheitshalber besteht
Teil 44 nach Fig. 9C aus einem L-förmigen und Teil 43 aus einem förmigen Stab. Die
Stäbe sind "Rücken an Rücken" aneinander gebracht, um einen Träger zu bilden, woran
"identische" Garniturstreifen G1, G2 befestigt sind. Die beiden Stabteile 43, 44 werden
aber derart gegeneinander versetzt, dass sich daraus die zwei vorgesehenen Bestekkungsebenen
E1, E2 ergeben. Eine Befestigung für die Streifen G1, G2 ist in Fig. 9C nicht gezeigt,
sie könnten z.B. an je einem Trägerteil angeklebt werden.
[0054] Das gleiche Prinzip ist auch in der Ausführung nach Fig. 9D angewendet worden und
zwar zur Realisierung einer Befestigung mittels Clips (vgl. Fig. 9B). Statt einer
Längsnute zwischen den beiden Aufnahmeflächen zu bilden (wie in der Ausführung nach
Fig. 9B), können die aneinandergelegten Seitenflächen der Teile 45, 46 mit je einer
Längsnute 47 versehen sein, die zusammen eine Aussparung bilden, wenn die Teile 45,
46 zusammengelegt sind. Die Fusspartien der Teile 45, 46 kommen nicht miteinander
in Berührung, sondern sie lassen den Zugang 48 zu der Aussparung frei. Jeder Teil
45, 46 weist daher zwei Längskanten K1, K2 auf, die mit konventionellen Clips zusammenarbeiten
können, um Garniturstreifen (nicht gezeigt) verschiedener Dicken an der Trägerpartie
zu befestigen.
[0055] Fig. 10 zeigt schematisch zwei Deckelstabanordnungen nach der Erfindung, wobei aus
diesen Figuren die Stellung des Stabprofiles auch ersichtlich ist.
[0056] Fig. 10A zeigt die Mantelfläche 16 der Trommel (mit Drehrichtung P) sowie einen Dekkelstab
43 mit einem als Hohlprofil gebildeten (Garnitur-)Träger T, der einen konventionellen
Träger gleich sein kann. Die Häkchen der Garnitur dieses Stabes sind in zwei Spitzengruppen
unterteilt, wovon die Häkchenspitzen einer vorderen Gruppe VG in einer Besteckungsebene
E1 und die Häkchenspitzen der nachgeschalteten Gruppe VG in einer anderen Besteckungsebene
E2 liegen. Zwischen den Gruppen VG, HG befindet sich eine,,Lücke" L, die ohne Häkchen
bleibt. Wie vorher beschrieben, kann die Garnitur ohne Lücke L gebildet werden. Jede
Besteckungsebene E1 bzw. E2 weist nun eine jeweilige engste Stelle gegenüber der Mantelfläche
16 auf, und die Häkchen in, bzw. an jeder engsten Stelle können den Fersenschliff
erhalten. Um zwei Gruppen zu bilden, weisen die Häkchen verschiedene Längen auf. Es
ist zwar aus CH-C-177 219 bekannt, Kratzennadeln verschiedener Längen zu benutzen.
In dem Fall wurde es aber vorgesehen, dass die Nadeln verschiedener Längen auch verschiedene
Funktionen ausüben würden. Die Spitzen nach Fig. 10A üben grundsätzlich die gleiche
Funktion aus.
[0057] Der Deckelstab 13 nach Fig. 10B unterscheidet sich vom Stab nach Fig. 10A darin,
dass die Trägerpartie T mit einem Absatz 23 (vgl. Fig. 9A) versehen ist. Dadurch ist
es möglich, die zwei Spitzengruppen VG und HG mit Häkchen gleicher Länge zu bilden.
Die technologische Wirkung ist aber gleich derjenigen der Anordnung nach der Fig.
10A.
[0058] In Fig. 10A und 10B ist auch jeweils die Ebene RE gezeigt, die die Drehachse der
Trommel 4 enthält und die Auflagefläche (nicht gezeigt) des Deckelstabes 13 in zwei
gleiche Teile schneidet. Die Ebene RE steht in dieser Darstellung senkrecht, wobei
ihre Stellung im Raum eigentlich während der Bewegung des Deckelstabes vom Einlauf
E (Fig. 1) bis Auslauf A stets ändert. Die nicht gezeigte Auflagefläche erstreckt
sich rechtwinklig zur Ebene RE.
[0059] Die Besteckungsebenen E1, E2 sind in diesen Figuren einander parallel angeordnet
und schliessen mit der nicht gezeigten Auflagefläche je einen Winkel α ein, der in
den Figuren 10A und 10B zwischen der Ebene RE und der Symmetrieebene der Trägerpartie
T eingezeichnet worden ist. Wie schon angedeutet, kann dieser Winkel α
- für eine oder für beide Besteckungsebene(n) E1, E2 null sein
- für beide Besteckungsebenen E1, E2 gleich sein (wie in den Figuren 10A und 10B dargestellt),
oder
- für die beiden Besteckungsebenen E1, E2 unterschiedlich sein.
[0060] Ebenfalls in Fig. 10A und 10B gezeigt, ist eine sogenannte Kreisbahn für den Fersenschliff
und eine Ebene für den Fersenschliff. Diese stellen einander gegenüber Alternativmöglichkeiten
dar. Prinzipiell ist es erwünscht, den Fersenschliff jeder Spitzengruppe an der Kreisbahn
(konzentrisch zur Trommel 4) zu erzeugen. Dies kann aber dazu führen, dass die (geschliffene)
Fersenzone für die Vordergruppe VG deutlich kürzer als die (geschliffene) Fersenzone
der hinteren Gruppe HG ausfällt, was sich unter Umständen nachteilig auswirken könnte.
Unter diesen Umständen kann der Fersenschliff in der in Fig. 10 eingezeichneten Ebene
erzeugt werden, was ungefähr gleich lange (geschliffene) Fersenzonen für die beiden
Spitzengruppen ergibt.
[0061] Es besteht die Möglichkeit, einen Ansatz (wie z.B. der Ansatz 21, Fig. 8c) temporär
für die herkömmlichen Fertigungsschritte "Schleifen" (Hohenschliff, Seitenschliff,
Hinterschliff) einzufügen. Diese Schritte sind dem Fachmann bekannt und werden daher
nicht einzel erklärt. Der Aufsatz muss unter der schlussendlich kürzeren Spitzengruppe
eingelegt werden - in Fig. 10A (z.B.) der Gruppe mit Besteckungsebene 2. Dadurch wird
die Besteckungsebene 2 an den Dickenmass des Ansatzes kürzer geschliffen. Nach dem
Entfernen des Ansatzes resultiert ein Deckel-Garnitur-Streifen wie in Fig. 10A dargestellt.
[0062] Die Erfindung ermöglicht im Durchschnitt engere Arbeitsspalten der Deckelgarnituren
gegenüber der Trommel, wie aus den schematischen Darstellungen der Fig. 11 ersichtlich
ist. In beiden Diagrammen Fig. 11A und 11B ist die Mantelfläche der Trommelgarnitur
mit 16 angedeutet. Fig. 11A stellt die Verhältnisse beim Verwenden eines konventionellen
Deckelstabes dar (vgl. Fig. 4), wobei die (einzige) Besteckungsebene wieder mit BE
angedeutet worden ist. Diese Besteckungsebene BE ergibt (z.B.) einen Arbeitsspalt,
der an der engsten Stelle 0,2 mm und an der Vorderseite 0,6 mm beträgt. Fig. 11B zeigt
hingegen die beiden Besteckungsebenen El bzw. E2 eines Deckelstabes nach dieser Erfindung.
Jede Ebene El bzw. E2 erzeugt gegenüber der Mantelfläche 16 eine Arbeitsspaltbreite
von 0,2 mm an der jeweiligen engsten Stelle, wobei der Arbeitsspaltbereich an der
Vorderseite der Ebene El (z.B.) 0,4 mm und diejenige an der Vorderseite der Ebene
E2 (z.B.) nur 0,25 mm beträgt, d.h. im Durchschnitt sind die Spitzen der Garnitur
nach Fig. 11B deutlich näher an der Mantelfläche 16 als die Spitzen der Garnitur nach
Fig. 11A.
[0063] Die Darstellungen in den Figuren sind schematischer Natur, d.h. sie entsprechen nicht
der Realität, da die effektiven Beziehungen von Menschenauge kaum wahrnehmbar sind.
In der Praxis beträgt der Durchmesser der Trommel zwischen 700 mm und 1290 mm, die
Satzbreite eines konventionellen Deckelstabes hingegen nur ca. 20 bis 25 mm. Der Arbeitsabstand
in der konventionellen Fersenzone liegt normalerweise bei ca. 0,2 mm und an der Vorderseite
des Garniturstreifens bei ca. 0,6 mm (vgl. Fig. 11A). Die Satzbreite einer einzigen
Gruppe nach der Erfindung entspricht ungefähr der Hälfte der konventionellen Satzbreite.
Der Arbeitsabstand in der Fersenzone kann beibehalten werden, derjenige an den vorderen
Drahtreihen jeder Gruppe kann auch gegenüber dem Arbeitsabstand an der Vorderseite
eines konventionellen Stabes ungefähr halbiert werden. Aus Fig. 11A ergibt sich einen
durchschnittlichen Abstand der Bestekkungsebene der Deckelgarnitur gegenüber der Mantelfläche
der Trommel von ca. 0,4 mm. Demgegenüber ermöglicht die Anordnung nach Fig. 11 B,
bei unveränderter Deckelstabbreite und unveränderter Spaltbreite an der engsten Stelle,
einen durchschnittlichen Arbeitsabstand von ca. 0,275 mm.
[0064] Eine weitere konstruktive Möglichkeit zur Realisierung einer Garnitur nach dieser
Erfindung mittels zweier Garniturstreifen ist in den Figuren 12 und 13 gezeigt.
[0065] Der Stab nach den Fig. 12 und 13 umfasst eine erste Fundation (oder Basis) F1 und
einer zweiten Fundation (Basis) F2, je mit einer eigenen Spitzen- bzw. Drahtgruppe
VG bzw. HG, z.B. verschiedener Längen. Die beiden Fundationen F1, F2 haben benachbarten
Randzonen, die je von einem Metallleisten L1 bzw. L2 aufgenommen und festgehalten
werden. Die Leisten L1, L2 sind mit zwischeneinander eingreifenden Vorsprünge V versehen.
Diese Vorsprünge V bilden zusammen ein ,,Scharnier, die mittels eines Stiftes 100
zusammengehalten wird. Es sind auch feste Verbindungen (ohne Scharnierwirkung) denkbar.
Die äusseren Randpartien der Fundationen können mit gewöhnlichen Clips 102 an der
Trägerpartie (nicht gezeigt) des Deckelstabes befestigt werden.
[0066] In Zusammenhang mit Fig. 7 ist gesagt worden, dass eine höhere Elastizität der vorderen
Drähte nicht immer wünschenswert ist. Einen weiteren Ansatz für eine Lösung dieses
Problems ist in Fig. 14 gezeigt - er besteht darin, zwei Spitzengruppen zu bilden,
wobei die Drahtstärke der vorderen Gruppe höher als die Drahtstärke der hinteren Gruppe
gewählt wird. Die Lösung ist in Kombination mit einem konventionellen Dekkelstab (mit
einem einzjgen Garnierungsstreifen nach Fig. 4) gezeigt.
[0067] Fig. 15 zeigt den Einlauf E und den Auslauf A konventioneller Deckelstäbe 13 in bezug
auf ihre Arbeitsstellungen gegenüber der Trommel 4 bei Rückwärts- bzw. Gegenlauf,
d.h. Bewegung der Deckeln entgegengesetzt zur Trommeldrehrichtung. Am Einlauf E treffen
die vorderen Drähte zuerst auf die von der Trommel mitbewegten Faservlies, sie schonen
dabei die hinteren Drähte dadurch, dass sie die "schlagartige" Beanspruchung infolge
der Erstberührung von Fasern und Deckelgarnitur aufnehmen und den Öffnungsgrad des
Faservlieses (leicht) erhöhen, bevor das Vlies auch durch die hinteren Drähte verarbeitet
wird. Am Auslauf A verlassen die vorderen Drähte zuerst ihre Arbeitsstellungen gegenüber
der Trommel - bis zu diesem Punkt helfen sie aber ebenfalls, die hinteren Drähte zu
schonen, insbesondere weil hier die Deckel noch relativ neu eintretende "Flocken"
verarbeiten müssen. Falls die Laufrichtung der Deckel umgekehrt ist, wird die Wirkung
am Einlauf noch dadurch verstärkt, dass der Öffnungsgrad des zu verarbeitenden Materials
beim Einlaufen der Deckeln relativ niedrig ist. Zwischen dem Einlauf und dem Auslauf
leisten die vorderen Drähte deshalb stets eine gewisse "Vorarbeit" für die hinteren
Drähte und es ist daher grundsätzlich von Vorteil, die vorderen Drähte etwas fester
als die Hinteren auszuführen, auch in einen sonst konventionellen Deckelstab.
[0068] Wenn man diese Gedanken nun mit dem schon beschriebenen Gedanken kombinieren will,
ergeben sich grundsätzlich zwei Möglichkeiten:
(i) die vordere Gruppe VG besteht ganzheitlich aus Drähten D1 einer niedrigeren Nummer
(grösseren Durchmessers) als die Drähte D2 der hinteren Gruppe HG (Fig. 16), oder
(ii) die hinteren Zonen (Fersenzonen) beider Gruppen VG, HG bestehen aus Drähten D2
der gleichen (feineren) Stärke bzw. Nummer, während die anderen (vorangehenden) Zonen
je aus Drähten D1 einer niedrigeren Nummer (grösseren Durchmessers)
bestehen (Fig. 17).
[0069] Es ist offensichtlich nicht notwendig, dass die Drahtstärke in der Fersenzone der
einen Gruppe der Drahtstärke in der anderen Fersenzone gleich ist. Andererseits wird
es sich als zunehmend kompliziert erweisen, viele Drahtstärken auf einen einzigen
Deckelstab zu verwenden und diese Komplexität wird sich normalerweise nicht lohnen.
Bei der Auslegung des Deckels mit verschiedenen Drahtstärken sollte der Unterschied
zwischen gröber und feiner Drahtgarnitur mindestens zwei aber vorzugsweise nicht höher
als sechs Drahtnummern sein.
[0070] Fig. 18 zeigt einen Deckelstab 13 mit einer Garnitur, die durch aneinander gelegten
Sägezahndrahtstreifen 104 aus Stahl gebildet ist (Ganzstahigarnitur). Jeder Streifen
104 (nur ein Streifen in Fig. 18 sichtbar) erstreckt sich quer zur Länge des Stabes
13. Die Befestigung der Streifen 104 am Träger (Stabkörper) ist nicht gezeigt, es
sind aber viele Lösungen für diese Aufgabe bekannt, wie z.B. aus EP-A-91986, oder
EP-A-422 838 oder CH-C-644 900 ersichtlich wird. Die Deckelstabgarnitur nach Fig.
18 ist gewöhnlicher Gestaltung (nach dem Stand der Technik). Fig. 19 zeigt aber eine
Modifikation nach dieser Erfindung, wobei jeder Drahtstreifen 106 mit zwei Sägezahngruppen
VG bzw. HG versehen ist. Da die Prinzipien anhand der anderen Figuren ausführlich
erklärt worden sind, wird hier auf eine nähere Erklärung der Ganzstahlvariante verzichtet,
wobei aus der Fig. 19 ersichtlich werden soll, dass die Erfindung keineswegs auf die
Verwendung in Zusammenhang mit flexiblen Garnituren eingeschränkt ist.
[0071] Daraus wird aber auch klar, dass die Erfindung nicht auf die Anwendung in der Wanderdeckelkarde
bzw. in den Wanderdeckeln einer Wanderdeckelkarde eingeschränkt ist. Sie kann auch
in einem Festdeckel verwendet werden, z.B. in einem Segment nach EP-B-431 482.
[0072] Fig. 20 zeigt zwei Deckelstabprofile, wovon ein Profil (links in Fig. 20) aus der
vorerwähnten US-B-5,542,154 (Fig. 11 der US PS) kopiert worden ist. Nach der US Patentschrift
sollte das Verhältnis zwischen der gesamten Höhe "h" des Deckelstabes und der Breite
"a" des Garnituraufnahmeteils kleiner als 2:1 betragen, d.h. im allgemeinen strebt
man ein "niedriges" Deckelstabprofil an. Aus der gewählten Höhe des Deckelprofiles
ergibt sich eine minimale "Höhe" H1 (Fig. 21) des Wanderdeckelaggregates mit einer
entsprechenden Wirkline W (Fig. 21) des Antriebsriemens dieses Aggregates.
[0073] Die vorerwähnte Patentanmeldung EP 988 100 88.9 (bzw. US SN 09/028,425) beschriebt
eine Karde mit einer Arbeitsbreite grösser als 1000 mm., z.B. 1200 mm. oder mehr,
(vielleicht sogar 1600 mm.), um die Produktion der Karde zu erhöhen, wobei solche
"breite Karden" auch auf dem Stand der Technik bekannt sind. Eine solche Vergrösserung
der Arbeitsbreite kann aber nur dann praxisgerecht durchgeführt werden, wenn gleichzeitig
die Qualität des Produktes (des Faserbandes) zumindest gleich bleibt. Gleichbleibende
Qualität setzt aber Kardierspaltpräzision voraus und zwar nicht bloss in den Randzonen,
wo die Deckelstäbe durch die Seitenschilder geführt werden, sondern über die gesamte
(erhöhte) Arbeitsbreite. Es entsteht daher ein Problem wegen des Risikos der Durchbiegung
im Mittelteil jedes Deckelstabes. Um dieses Problem zu lösen, muss der Deckelstab
stabiler konstruiert werden. Neue Materialien könnten allenfalls zum Ziel führen,
würden aber heute noch erhebliche Kostenprobleme mit sich bringen. Ein breiterer Deckelstab
wäre stabiler, würde aber andere Probleme in Zusammenhang mit dem Erzielen eines optimalen
Kardierspaltes ergeben. Es ist daher notwendig, ein "verlängerter" Deckelstab höher
als ein konventioneller Deckelstab zu gestalten, was in Fig. 20 durch die Höhe h1
des Deckelstab rechts schematisch angedeutet ist.
[0074] Als Folge davon ergibt sich aber ein höheres Wanderdeckelaggregat und damit eine
längere Wirklinie W1 des Deckelriemens (Fig. 21), wenn die Hauptkardierzone unverändert
bleiben soll. Es muss aber an jeder Stelle des Deckelriemens ein Deckelstab vorgesehen
werden - es ist nicht zulässig, Lücken zwischen den Deckelstäben vorzusehen. Ein solches
Aggregat umfasst daher mehr (unnutzige) Deckelstäbe und ist dementsprechend teuer,
sowohl in der Herstellung wie auch in der Wartung.
[0075] Mittels der Verwendung dieser Erfindung ergibt sich eine Lösung darin, dass die Anzahl
Deckel in der Hauptkardierzone reduziert, dafür aber die Anzahl Kardierkanten bzw.
Kardierlinien beibehalten (oder sogar erhöht) wird. Die Wirklinie des Deckelriemens
kann damit auf W2 (Fig. 21) reduziert werden. Bei unverändertem Trommeldurchmesser
ergibt sich daher eine kleinere Hauptkardierzone, was dazu ausgenutzt werden kann,
Hilfsgeräte (z.B. Festdeckel oder Schmutzausscheidegeräte) im freigewordenen Platz
anzubringen.
[0076] Es sind sehr viele verschiedene Vorschläge gemacht worden, um die Anordnung der einzelnen
Häkchen oder Drahtelemente in der Deckelgarnitur zu optimieren. Beispiele davon sind:
- US 3,808,640 (Graf) - Änderungen im "Stichwinkel" und/oder "Kämmwinkel" über der Streifenbreite.
- DE-Gebrauchsmuster 14 86 385 (Seelemann) - die Dichte der "Benadelung" der Deckel
soll lichter als die "Benadelung" des Tambours sein, wobei die Deckel abwechselnd
mit grösserer, bzw. kleinerer Benadelungsdichte gestaltet werden können. Letztere
Idee ist auch in DE-A-22 26 914 aufgeführt worden.
- Die Spitzendichte sollte innerhalb einer Spitzengruppe geändert werden. Varianten
dieser Idee sind in BE-A-588 694; DE-A-26 17 796; DE-A-33 18 580; DE-A-33 36 825;
DE-A-41 25 035 und EP-A-431 379 gezeigt (wobei einzelne Garnituren auf Festdeckeln
und in einigen Fällen Ganzstahlgarnituren vorgesehen sind).
[0077] Diese verschiedenen Anordnungen können auch in Kombination mit einer Karde nach der
Erfindung verwendet werden.
[0078] Die bevorzugte Ausführung der Erfindung umfasst nur zwei Spitzengruppen, mit je einer
(eigenen) Besteckungsebene, pro Deckelstab. Die Garnierung des Deckelstabes weist
dementsprechend eine "Höhen-Diskontinuität" auf, wo die Gruppen sich anschliessen,
wobei an dieser Stelle eine Lücke in der Garnierung eine zusätzliche Diskontinuität
bilden kann. In dieser Diskontinuität (mit oder ohne Lücke) kann sich vorzugsweise
eine Vliesbrücke bilden. Die gleiche Wirkung kann natürlich in jeder "Übergangszone"
erzielt werden, wenn mehr als zwei Gruppen vorgesehen sind. Bei einer zunehmenden
Anzahl Gruppen wird es aber stets schwieriger, eine adäquate Anzahl Drahtreihen pro
Gruppe beim Beibehalten einer rationellen Stabbreite zu gewährleisten.
[0079] Die Grösse der "Diskontinuität" ist zum Teil eine Funktion der Geometrie der Bestekkungsebenen.
Sie wird aber auch vom Trommeldurchmesser beeinflusst, wobei ein kleinerer Trommeldurchmesser
zu einer grösseren Diskontinuität führt. Als Mass dieser Diskontinuität kann man die
Höhendifferenz Z (Fig. 10B) nehmen, die zwischen den Besteckungsebenen in der Übergangszone
entsteht. Diese Höhendifferenz entspricht dem Abstand zwischen den Besteckungsebenen
E1, E2, wenn diese Ebenen parallel angeordnet sind. Die Höhendifferenz Z liegt vorzugsweise
im Bereich 0,1 bis 0,3 mm für eine Karde mit einem Trommeldurchmesser von 1000 mm
bis 1250 mm und 0,2 bis 0,5 mm für eine Karde mit einem Trommeldurchmesser von 700
bis 900 mm.
[0080] Deckelgarniturdrähte werden normalerweise in ,,Drahtreihen" gesetzt. Ein konventioneller
Deckelstab ist mit ca. 25 Drahtreihen bestückt, wobei unsere EP-Patent-anmeldung Nr.
98810526.8 eine Möglichkeit zeigt, die Anzahl Reihen pro Deckelstab zu erhöhen. Eine
"Spitzengruppe" nach dieser Erfindung umfasst vorzugsweise mindestens vier und vorzugsweise
sechs bis zwölf Drahtreihen, wobei noch mehr Drahtreihen pro Gruppe unter Umständen
(z.B. beim Verwenden von feineren Drähten) möglich sind.
1. Ein garnierter Deckelstab zur Verwendung in einer Wanderdeckelkarde, wobei die Spitzen
der Garnitur in Gruppen aufgeteilt sind, dadurch gekennzeichnet, dass jede Gruppe
Spitzen aufweist, die in der Karde zur Bildung einer Fersenzone angeordnet sind.
2. Ein garnierter Deckelstab zur Verwendung in einer Wanderdeckelkarde, wobei die Spitzen
der Garnitur in Gruppen aufgeteilt sind, dadurch gekennzeichnet, dass die Gruppen
je eine Besteckungsebene bilden.
3. Ein garnierter Deckelstab zur Verwendung in einer Wanderdeckelkarde, wobei die Spitzen
der Garnitur in Gruppen aufgeteilt sind, dadurch gekennzeichnet, dass der Deckelstab
eine garnierte Fläche mit einer Länge grösser als 1000 mm. aufweist.
4. Ein garnierter Deckelstab zur Verwendung in einer Wanderdeckelkarde mit einem Träger
für eine Garnitur, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens zwei nebeneinander liegenden,
sich in der Deckelstablängsrichtung erstreckenden Garniturstreifen am Träger befestigt
sind, wobei die Streifen je eine Spitzengruppe bilden
5. Stab nach einem der Ansprüche 1,2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Gruppen
von einer gemeinsamen Basis getragen werden.
6. Stab nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Basis derart flexibel ist,
dass sie sich an einem Absatz am Deckelstab anpassen kann.
7. Deckelstab nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Gruppen
von einer einzigen Trägerpartie getragen sind, wobei die Trägerpartie allenfalls aus
mindestens zwei aneinander befestigten Teilen zusammengesetzt ist.
8. Deckelstab nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die
Gruppen unterschiedliche Garniturparameter aufweisen, beispielsweise Drahtlänge, Drahtstärke,
Besteckungsdichte, Setzbilder, Basisdicke.
9. Deckelstab nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der
Deckelstab einen Absatz aufweist.
10. Deckelstab nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, dass der Absatz am Stab befestigt
ist.
11. Deckelstab nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, dass die Garnitur
eine Höhendifferenz aufweist, wo eine Gruppe in eine ihr benachbarte Gruppe übergeht.
12. Deckelstab nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass eine Lücke
zwischen benachbarten Gruppen freigelassen wird.
13. Deckelstab nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, dass nur zwei
Gruppen am Deckelstab vorhanden sind.
14. Deckelstab nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens
vier Drahtreihen pro Gruppe vorgesehen sind.
15. Deckelstab nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, dass die Drähte
verschiedene Drahtnummern aufweisen, wobei die Anordnung derart getroffen ist, dass
die gröberen Drähte zuerst mit dem zu verarbeitenden Fasermaterial in Berührung treten.
16. Ein garnierter Deckelstab mit einer Ganzstahlgarnitur, die aus einzelnen Drahtstreifen
zusammengesetzt ist, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Streifen mindestens zwei Spitzengruppen
aufweist.
17. Deckelstab nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, dass die Gruppen je eine Besteckungsebene
bilden.
18. Ein Wanderdeckelaggregat bzw. eine Wanderdeckelkarde, dadurch gekennzeichnet, dass
das Aggregat bzw. die Karde Deckelstäben nach einem der Ansprüche 1 bis 17 umfasst.
19. Eine Karde mit einem Wanderdeckelaggregat, welches aus Deckelstäben gebildet ist,
die mehrere Spitzengruppen aufweisen, dadurch gekennzeichnet, dass jeder Stab eine
vordere Spitzengruppe aus relativ groben und eine hintere Spitzengruppe aus relativ
feineren Drähten aufweist und die Laufrichtung des Wanderdeckelaggregates derart gewählt
ist, dass die gröberen Drähte vor den feineren Drähten in Berührung mit den zu verarbeitenden
Fasern treten.
20. Garnierter Festdeckel für eine Karde, dadurch gekennzeichnet, dass die Garnitur mindestens
zwei verschiedenen Spitzengruppen aufweist.