[0001] Die Erfindung betrifft ein Sieb gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1 sowie einen Drucksortierer
gemäß Oberbegriff des Anspruchs 28.
[0002] Insbesondere betrifft die Erfindung derartige Siebe, bei denen die anströmseitigen
Nuten und die Siebdurchlaßkanäle in einer zur Siebachse rotationssymmetrischen Siebwand
aus einem rostfreien Stahlblech ausgebildet sind, bzw. derartige Drucksortierer, wie
sie in der WO 94/00634 der Firma Hermann Finckh Maschinenfabrik GmbH & Co. offenbart
und beansprucht werden.
[0003] Ein Sieb mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 geht aus den Figuren
14 bis 16 der EP-A-0 205 623 hervor. Wie sich aus Fig. 14 dieses Dokuments ergibt,
erstrecken sich die anströmseitigen Nuten durchgehend über die ganze axiale Länge
des wirksamen Teils des Siebs, und jeder dieser Nuten sind mehrere Siebdurchlaßkanäle
zugeordnet, welche als sich in Richtung der Siebachse erstreckende Schlitze ausgebildet
sind, in Richtung der Siebachse aufeinanderfolgen sowie in dieser Richtung im Abstand
voneinander angeordnet sind. Das Profil der anströmseitigen Nuten ist so gestaltet,
daß die in Umlaufrichtung der zu sortierenden Fasersuspension vorn liegende Nutseitenwand
- im Schnitt senkrecht zur Siebachse - mit der Siebumfangsrichtung einen Winkel von
90° bildet und die beiden Nutseitenwände miteinander einen Winkel von ungefähr 135°
bilden. Die in Siebumfangsrichtung gemessene Breite der nicht profilierten und parallel
zur Siebumfangsrichtung verlaufenden Oberflächenbereiche des Siebs zwischen den in
Siebumfangsrichtung aufeinanderfolgenden Nuten ist deutlich größer als die auf der
Anströmseite des Siebs sowie gleichfalls in Siebumfangsrichtung gemessene Breite der
Nuten.
[0004] Ein ähnliches Sieb ergibt sich aus der Fig. 2a der US-A-4 529 520, jedoch weist dieses
bekannte Sieb an seiner Anströmseite zwischen in Siebumfangsrichtung aufeinanderfolgenden
Nuten keine parallel zur Siebumfangsrichtung verlaufenden Oberflächenbereiche auf.
[0005] Der Einfluß der Profilierung der Anströmseite des Siebs von Drucksortierern, aber
auch der Gestaltung sowie der Anordnung der die Sortierfeinheit bestimmenden eigentlichen
Sieböffnungen bzw. Siebdurchlaßkanäle auf das Betriebsverhalten von Drucksortierersieben
ist ausführlich in folgenden Aufsätzen der Zeitschrift "Das Papier", Jahrgang 1994,
Hefte 4, 5 und 10 beschrieben: "Einfluß von Schlitz-Konturen auf den Faserdurchgang
- Untersuchtung mit Hilfe eines Modell-Sortierers", Seiten 172 - 179 und 235 - 247,
sowie "Modellierung des Faserdurchgangsverhaltens bei Suspensionsströmung durch Sortierschlitze",
Seiten 635 - 638. In der Abb. 5 auf Seite 177 des an erster Stelle genannten Aufsatzes
sind durch Nuten konturierte Anströmseiten von Drucksortierer-Sieben dargestellt,
bei deren Siebdurchlaßkanälen es sich um parallel zur Siebachse verlaufende sowie
bezüglich der letzteren radial durchströmte Schlitze handelt und deren Nuten gleichfalls
parallel zur Siebachse verlaufen und im Schnitt senkrecht zur Siebachse einen V-förmigen
Querschnitt besitzen, dessen Winkelhalbierende bezüglich der Siebachse radial verläuft,
wobei die schlitzförmigen Siebdurchlaßkanäle entweder exakt im Nutgrund münden oder
in der in Rotorumlaufrichtung gesehen vorderen oder hinteren Nutseitenwand, und zwar
jeweils ungefähr in halber Höhe der betreffenden Nutseitenwand. Die beiden Nutseitenwände
sind gegenüber der Siebumfangsrichtung jeweils um einen Winkel von 45° geneigt, so
daß sie miteinander einen Winkel von 90° bilden. Die Nuttiefe beträgt 1 mm, die in
Siebumfangsrichtung gemessene Nutbreite infolgedessen 2 mm.
[0006] Hinsichtlich ihres Betriebsverhaltens in Drucksortierern der eingangs erwähnten Art
haben sich besonders solche Siebe der Firma Hermann Finckh Maschinenfabrik GmbH &
Co. bewährt, welche eine zur Siebachse rotationssymmetrische Siebwand aus einem rostfreien
Stahlblech aufweisen und die an ihrer Anströmseite in Umfangsrichtung des Siebs aufeinanderfolgende
und ungefähr parallel zur Siebachse verlaufende Nuten besitzen, deren jede im Schnitt
senkrecht zur Siebachse einen V-förmigen Querschnitt besitzt, dessen Winkelhalbierende
bezüglich der Siebachse radial verläuft, wobei die beiden Nutseitenwände zwischen
sich einen Winkel von 120° einschließen und der bezüglich der Siebachse gleichfalls
radial durchströmte Siebdurchlaßkanal exakt im Nutgrund mündet. In bezüglich der Siebachse
radialer Richtung gemessen sind die Nuten zwischen 0,8 mm und 1,0 mm tief (für das
Sortieren von Fasersuspensionen mit einer Mehrheit verhältnismäßig kurzer Fasern hat
sich eine geringere Nuttiefe als vorteilhaft erwiesen, für lange Fasern eine größere
Nuttiefe). An der Anströmseite des Siebs ist in dessen Umfangsrichtung zwischen aufeinanderfolgenden
Nuten jeweils ein im wesentlichen ebener und zur Siebumfangsrichtung zumindest ungefähr
paralleler Oberflächenbereich vorgesehen, dessen in Siebumfangsrichtung gemessene
Breite 0,5 mm beträgt. Diese Profilierung der Siebanströmseite hat sich aus folgenden
Gründen bewährt:
[0007] Damit im Betrieb eines Drucksortierers die Siebdurchlaßkanäle nicht durch in der
zu sortierenden Fasersuspension enthaltene Verunreinigungen anströmseitig verstopft
werden und sich ein hoher Durchsatz an zu behandelnder Fasersuspension pro Zeiteinheit
ergibt, wird die zu sortierende Fasersuspension auf der Anströmseite des Siebs mit
Hilfe des Rotors in dessen Umlaufrichtung beschleunigt und angetrieben, und durch
eine entsprechende Profilierung der Rotorumfangsfläche werden dabei in der zu sortierenden
Fasersuspension positive und negative Druckstöße erzeugt. Durch die negativen Druckstöße
wird aus demjenigen Teil der Fasersuspension, der das Sieb bereits passiert hat, immer
wieder Flüssigkeit durch die Siebdurchlaßkanäle hindurch auf die Siebanströmseite
zurückgesaugt, wodurch die Siebdurchlaßkanäle gespült und Verstopfungen verhindert
werden. Ferner werden in der an der Siebanströmseite entlangströmenden, noch zu sortierenden
Fasersuspension infolge der Nuten Turbulenzen erzeugt, durch die verhindert wird,
daß sich an der Anströmseite des Siebs ein die Durchsatzleistung des Drucksortierers
verminderndes Faservlies ausbilden kann, durch welches ja auch noch brauchbare Fasern
zurückgehalten werden würden. Für diesen Zweck ausreichend starke Turbulenzen erfordern
aber eine gewisse Mindesttiefe der besagten Nuten. Für die Ausbildung dieser Turbulenzen
sind die in Umlaufrichtung der zu sortierenden Fasersuspension ersten, vorderen Nutseitenwände
ursächlich; diese erzeugen in der wegen des Rotors vorwiegend in Umfangsrichtung des
Siebs an dessen Anströmseite entlangströmenden, noch zu sortierenden Fasersuspension
im Bereich der jeweiligen vorderen Nutseitenwand einen Unterdruck, der um so größer
ist, je steiler diese vordere Nutseitenwand ist, d. h. je mehr diese (im Schnitt senkrecht
zur Siebachse) gegenüber der Siebumfangsrichtung geneigt ist. Ein hoher derartiger
Unterdruck führt aber naturgemäß zu einer Verminderung der Durchsatzleistung des Drucksortierers.
Derjenige Teil der an der Anströmseite des Siebs entlangströmenden Fasersuspension,
welcher aufgrund des besagten Unterdrucks in die Nut hinein umgelenkt wird, trifft
zum Teil auf die in Strömungsrichtung hintere, zweite Nutseitenwand auf und wird durch
diese in die Hauptströmung der noch zu sortierenden Fasersuspension hinein umgelenkt,
wodurch ein eventuell im Entstehen begriffenes Faservlies zumindest teilweise wieder
zerstört wird. Aufgrund des geschilderten Strömungsverlaufs in der Nut wird auch verständlich,
daß ein in die stromabwärts liegende, d. h. hintere Nutseitenwand hinein mündender
Siebdurchlaßkanal der Gefahr unterliegt, verhältnismäßig rasch durch Fasern und in
der Fasersuspension enthaltene Verunreinigungen, Faserbündel und dergleichen verstopft
zu werden. Bei allen diesen Vorgängen spielt auch ein abrasiver Verschleiß des Siebs
an seiner Anströmseite eine beachtliche Rolle: Vor allem aus Altpapier gewonnene Fasersuspensionen
enthalten vielerlei abrasiv wirkende Bestandteile, wie Sand, von Drähten, Büroklammern
und dergleichen herrührende metallische Bestandteile und dergleichen. Je mehr die
abrasive Abnutzung der Siebanströmseite fortgeschritten ist, desto geringer ist die
Tiefe der Nuten und um so schwächer werden die für das Freihalten der Siebdurchlaßkanäle
unerläßlichen Turbulenzen. Die Nuten müssen also auch aus diesem Grund mit einer gewissen
Mindesttiefe hergestellt werden. Hauptsächlich wegen dieses abrasiven Verschleißes
der Siebanströmseite ist es auch von Vorteil, wenn an der Siebanströmseite zwischen
den Nuten ebene und zur Siebumfangsrichtung parallele Oberflächenbereiche vorgesehen
werden, denn wenn die Nuten in Siebumfangsrichtung unmittelbar aneinander grenzen
würden, ergäben sich (im Schnitt senkrecht zur Siebachse) spitzwinklige Konturen zwischen
der hinteren Nutseitenwand und der vorderen Nutseitenwand zweier aufeinanderfolgender
Nuten, welche Konturen durch die abrasiven Bestandteile der Fasersuspension rasch
abgeschliffen werden würden mit der Folge, daß die Nuttiefe rasch abnehmen und die
Turbulenzen rasch schwächer werden würden.
[0008] Nun werden von Drucksortierern immer höhere Durchsatzleistungen gefordert; die Durchsatzleistung
hängt aber wesentlich von der sogenannten freien Durchgangsfläche des Siebs ab (Summe
der lichten Querschnittsflächen der Siebdurchlaßkanäle), die bei einem Sieb vorgegebener
Länge und vorgegebenen Durchmessers um so größer ist, je mehr Siebdurchlaßkanäle und
damit je mehr Nuten das Sieb besitzt, d. h. je kleiner die sogenannte Teilung des
Siebs ist (in Siebumfangsrichtung gemessener Abstand der Mitten von in dieser Richtung
aufeinanderfolgenden Siebdurchlaßkanälen). Bei dem vorstehend beschriebenen Drucksortierersieb
der Firma Hermann Finckh Maschinenfabrik GmbH & Co., welches ein außerordentlich günstiges
Betriebsverhalten zeigt, beträgt die Siebteilung je nach Nuttiefe 3,2 - 4,0 mm.
[0009] Bei der Firma Hermann Finckh Maschinenfabrik GmbH & Co. mit deren vorstehend beschriebenen
Sieben durchgeführte Versuche haben nun gezeigt, daß eine Erhöhung der Durchsatzleistung
über eine Vergrößerung der freien Durchgangsfläche des Siebs durch Verringerung der
Siebteilung infolge einer Verkleinerung des von den beiden Nutseitenwänden gebildeten
Winkels (eine sich gleichfalls im Sinne einer Verkleinerung der Siebteilung auswirkende
Verringerung der Nuttiefe verbietet sich aus den vorstehend geschilderten Gründen
wegen der damit einhergehenden Abschwächung der Turbulenzen) nicht möglich ist sondern
sogar zu einer Verkleinerung der Durchsatzleistung wegen sich schnell verstopfender
Siebdurchlaßkanäle sowie dazu führt, daß der Anteil längerer, noch brauchbarer Fasern,
die das Sieb passieren und auf dessen Abströmseite gelangen können, in durchaus unerwünschter
Weise reduziert wird.
[0010] Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, ein Sieb, welches an seiner Anströmseite
turbulenzerzeugende Nuten besitzt, bzw. einen Drucksortierer mit einem solchen Sieb
zu schaffen, mit dem sich eine höhere Durchsatzleistung als mit den vorstehend beschriebenen
bekannten Sieben bzw. Drucksortierern mit solchen Sieben erzielen läßt, ohne die unter
anderem von seinem Verschleißverhalten abhängige Dauerhaftigkeit oder Standzeit des
Siebs zu beeinträchtigen.
[0011] Diese Aufgabe läßt sich erfindungsgemäß mit einem Sieb gemäß Anspruch 1 bzw. einem
Drucksortierer gemäß Anspruch 25 lösen.
[0012] Durch den erfindungsgemäßen Grad der Neigung der vorderen Nutseitenwand wird einerseits
erreicht, daß an der Anströmseite des Siebs die gewünschten Turbulenzen auftreten,
andererseits wird aber der durch die vordere Nutseitenwand am einströmseitigen Ende
der Sieböffnung hervorgerufene Unterdruck begrenzt - je höher dieser Unterdruck, um
so geringer ist die Durchsatzleistung des Siebs. Außerdem hat sich gezeigt, daß sich
auch die beanspruchte Neigung der hinteren Nutseitenwand gegen die vordere Nutseitenwand
positiv auf die erzielbare Durchsatzleistung des Siebs auswirkt. Schließlich führt
die erfindungsgemäße Bemessung der zwischen den anströmseitigen Nuten liegenden Oberflächenbereiche
des Siebs zu einer Optimierung der Durchsatzleistung unter Berücksichtigung der Forderung
nach einer ausreichenden Standzeit des Siebs: Je kleiner die sogenannte Teilung des
Siebs (in Siebumfangsrichtung gemessener Abstand zweier aufeinanderfolgender Sieböffnungen
voneinander) ist, um so höher ist auch die erzielbare Durchsatzleistung; andererseits
führen zu kleine (in Siebumfangsrichtung gemessen) Oberflächenbereiche des Siebs zwischen
den anströmseitigen Nuten zu einem raschen Verschleiß der Anströmseite des Siebs und
damit zu einer raschen Verminderung der Durchsatzleistung infolge Verminderung der
für das Freihalten der Sieböffnungen erforderlichen Turbulenzen in der zu sortierenden
Fasersuspension.
[0013] Versuche haben gezeigt, daß mit einem erfindungsgemäßen Sieb bei verhältnismäßig
geringer Stoffdichte der zu sortierenden Fasersuspension die pro Zeiteinheit verarbeitbare
Fasersuspensionsmenge proportional zur Vergrößerung der freien Durchgangsfläche des
Siebs ansteigt, mit zunehmender Stoffdichte der Fasersuspension sogar überproportional,
ohne daß ein erfindungsgemäßes Sieb verschleißanfälliger wäre als das vorstehend geschilderte
bekannte Sieb der Firma Hermann Finckh Maschinenfabrik GmbH & Co.
[0014] Ein Drucksortierer-Sieb mit anströmseitigen, sich in Richtung der Siebachse erstreckenden
Nuten und Siebdurchlaßkanälen in Form von Bohrungen ergibt sich aus der EP-B-0 456
788 der Firma Hermann Finckh Maschinenfabrik GmbH & Co. Aber auch bei diesem bekannten
Sieb hat jede der anströmseitigen Nuten im Schnitt senkrecht zur Siebachse einen V-förmigen
Querschnitt, dessen Winkelhalbierende bezüglich der Siebachse radial verläuft, wobei
die beiden Nutseitenwände zwischen sich einen Winkel von ca. 120° einschließen, so
daß auch auf dieses Sieb die obigen Ausführungen zu dem anderen bekannten Sieb der
Firma Hermann Finckh Maschinenfabrik GmbH & Co. zutreffen. Bei dem sich aus der EP-B-0
456 788 ergebenden Sieb münden in jede der anströmseitigen Nuten mehrere Siebdurchlaßkanäle
(Bohrungen), die in Richtung der Siebachse im Abstand voneinander angeordnet sind
und jeweils in eine an der Abströmseite des Siebs vorgesehene Vertiefung münden, welche
die Gestalt einer kegelstumpfförmigen (in der Draufsicht auf die Siebabströmseite
kreisförmigen) Ansenkung hat.
[0015] Aus der EP-A-0 521 192 ist ein zylindrisches Sieb zum Sortieren von Fasersuspensionen
bekannt geworden, dessen Siebwand an der Anströmseite des Siebs Ausnehmungen aufweist,
in deren jede ein plättchenförmiger Siebeinsatz eingesetzt ist, welcher eine Reihe
von senkrecht zur Plättchenebene verlaufende Bohrungen aufweist; diese Bohrungen bilden
die die Sortierfeinheit bestimmenden Siebdurchlaßkanäle, und zu jeder anströmseitigen
Ausnehmung gehört eine von der Abströmseite des Siebs her in die Siebwand eingebracht
Bohrung, deren Achse senkrecht zur Siebwand verläuft und deren Durchmesser so groß
bemessen ist, daß alle Bohrungen des Siebeinsatzes in diese Bohrung münden. Die Ausnehmungen,
in die die Siebeinsätze eingesetzt sind, haben bei Betrachtung der Siebwand in Richtung
senkrecht zur Siebachse entweder eine kreisförmige oder eine rechteckige Gestalt,
wobei die Längsrichtung rechteckiger Ausnehmungen in Siebumfangsrichtung oder in Richtung
der Siebachse verlaufen kann (siehe Fig. 6). Bei der in Fig. 5 der EP-A-0 521 192
dargestellten Ausführungsform bildet die Ebene der plättchenförmigen Siebeinsätze
mit der Siebumfangsrichtung einen spitzen Winkel von 25° bis 45°, und bei rechteckigen
Ausnehmungen und damit rechteckigen Siebeinsätzen bilden die in Anströmrichtung vorn
liegenden Flanken der anströmseitigen Ausnehmungen mit der Siebumfangsrichtung einen
Winkel von 45° bis 65°. Der Sinn dieser bekannten Konstruktion ist es, bei Sieben,
welche auf der Anströmseite vor den Siebdurchlaßkanälen in der zu sortierenden Fasersuspension
Turbulenzen erzeugen, die mit den Siebdurchlaßkanälen versehenen Bereiche des Siebs
leicht auswechseln zu können, wenn diese Bereiche verschleißbedingt ihre Sortierfunktion
nicht mehr erfüllen können.
[0016] Erwähnt sei noch, daß bei einem erfindungsgemäßen Sieb die Siebdurchlaßkanäle nicht
unbedingt exakt im Nutgrund, d. h. in der Spitze des ungefähr V-förmigen Nutquerschnitts,
münden müssen, sondern relativ zum Nutgrund auch etwas stromaufwärts versetzt sein
können, d. h. im unteren Viertel oder unteren Drittel der vorderen Nutseitenwand münden
können, ohne daß dadurch größere Nachteile in Kauf genommen werden müssen, wie dies
dann der Fall wäre, wenn die Siebdurchlaßkanäle in die hintere Nutseitenwand münden
würden (Gefahr des Verstopfens der Siebdurchlaßkanäle) oder weiter oben in die vordere
Nutseitenwand münden würden (geringere Standzeit des Siebs, weil dann durch einen
abrasiven Verschleiß der Siebanströmseite die Mündungen der Siebdurchlaßkanäle dem
anströmseitigen Siebumfang rasch näher kämen und dadurch das Sieb verhältnismäßig
bald zum Verstopfen seiner Durchlaßkanäle neigen würde). Die Siebdurchlaßkanäle müssen
nicht exakt in Richtung der Siebachse hintereinander angeordnet sein, obwohl dies
ebenso zu bevorzugen ist wie ein bezüglich der Siebachse radialer Verlauf der Siebdurchlaßkanäle.
[0017] Die Eigenschaften des erfindungsgemäßen Siebs hinsichtlich der erzielbaren Durchsatzleistung
und seines Betriebsverhaltens lassen sich immer mehr verbessern, je mehr die Neigung
der vorderen Nutseitenwand gegenüber der Siebumfangsrichtung einem Winkel von ungefähr
52° oder ungefähr 53° angenähert wird, und ein Optimum ergibt sich bei einem Neigungswinkel
von 52,5°, vor allem dann, wenn der Siebdurchlaßkanal exakt im Nutgrund mündet und
bezüglich der Siebachse radial durchströmt wird.
[0018] Entsprechendes gilt für die Neigung der hinteren Nutseitenwand, wenn nämlich deren
Neigungswinkel mit der Siebumfangsrichtung einen Winkel von ungefähr 20° bis ungefähr
40°, vorzugsweise von ungefähr 25° bis ungefähr 35° bildet, und optimale Eigenschaften
stellen sich dann ein, wenn die hintere Nutseitenwand mit der Siebumfangsrichtung
einen Winkel von ungefähr 30° bildet.
[0019] Für die Tiefe der anströmseitigen Nuten geltend die vorstehend für das geschilderte
bekannte Sieb der Firma Hermann Finckh Maschinenfabrik GmbH & Co. gemachten Ausführungen,
wobei ein optimaler Wert der Nuttiefe ungefähr 1 mm beträgt.
[0020] Im Hinblick auf eine möglichst hohe Festigkeit der Siebwand empfiehlt es sich, das
Sieb so auszubilden, daß - auf die Anströmseite des Siebs gesehen - die Nuten mehrere,
sich in Siebumfangsrichtung erstreckende und in Richtung der Siebachse im Abstand
voneinander angeordnete Nutreihen bilden.
[0021] Obwohl bei einem Sieb mit einer aus einem Stahlblech hergestellten Siebwand die anströmseitigen
Nuten mit jeder bekannten Bearbeitungstechnik hergestellt werden könnten, z. B. dadurch,
daß im Bereich der herzustellenden Nuten das Metall mittels eines Energiestrahls (Laser-
oder Elektronenstrahl) verdampft wird (auch die Siebdurchlaßkanäle könnten mit einem
solchen Energiestrahl hergestellt werden), empfiehlt es sich beim derzeitigen Stand
der Technik, aus Gründen der Herstellkosten sowie der Präzision der in der Siebwand
zu erzeugenden Konturen die Nuten als durch zerspanende Bearbeitung erzeugte Vertiefungen
auszubilden, so daß sie sich insbesondere mittels eines Formfräsers erzeugen lassen.
[0022] Wiederum aus Gründen der Festigkeit des Siebs empfiehlt es sich für solche Siebe,
deren Siebwand aus einem Stahlblech hergestellt wird, für die Siebwand - außerhalb
der die Anströmseite mit der Abströmseite verbindenden Sieböffnungen - eine Wandstärke
von ungefähr 6 mm bis ungefähr 10 mm und insbesondere von ungefähr 6 mm bis ungefähr
8 mm zu wählen.
[0023] Damit der Strömungswiderstand der für die Sortierfeinheit ausschlaggebenden Siebdurchlaßkanäle
möglichst gering und damit die erzielbare Durchsatzleistung möglichst groß wird, weisen
auch bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Siebs ebenso wie eine Vielzahl
bekannter Drucksortierer-Siebe an ihren Abströmseiten Vertiefungen auf, in deren jede
wenigstens ein Siebdurchlaßkanal mündet. Vorzugsweise haben auch diese Vertiefungen
die Form von ungefähr parallel zur Siebachse verlaufenden Nuten.
[0024] Weitere Merkmale bevorzugter Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Siebs lassen
sich den Ansprüchen 2 - 27 entnehmen.
[0025] Weitere Merkmale, Vorteile und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus den beigefügten
Ansprüchen und/oder aus der nachfolgenden Beschreibung besonders vorteilhafter Ausführungsformen
des erfindungsgemäßen Drucksortierers sowie des erfindungsgemäßen Siebs anhand der
beiliegenden Zeichnung; in der Zeichnung zeigen:
- Fig. 1
- eine teilweise geschnittene Seitenansicht des erfindungsgemäßen Drucksortierers, wobei
die Schnittdarstellung ein Schnitt in einer vertikalen Durchmesserebene des Rotors
bzw. Siebs ist;
- Fig. 2
- einen Schnitt nach der Linie 2-2 in Fig. 1;
- Fig. 3
- Sieb und Rotor des Drucksortierers wie in Fig. 1 dargestellt, jedoch in größerem Maßstab
als in Fig. 1, wobei auch hier das Sieb nur schematisch angedeutet wurde;
- Fig. 4
- eine Stirnansicht des Rotors, gemäß Fig. 1 von links gesehen, und zwar samt in einem
axialen Schnitt dargestelltem Sieb;
- Fig. 5
- eine Abwicklung des Rotorumfangs, d.h. eine Draufsicht auf die gesamte Rotorumfangsfläche,
welche jedoch in einer Ebene dargestellt wurde;
- Fig. 6
- einen Schnitt durch eine hinsichtlich der Gestaltung der Siebanström- und der Siebabströmseite
bevorzugte Ausführungsform des erfindungsgemäßen Siebs längs einer die Siebachse enthaltenden
Durchmesserebene, wobei die Siebdurchlaßkanäle jedoch als Schlitze und nicht als Bohrungen
dargestellt und die bei einer Ansicht der Anströmseite des Siebs sichtbaren Details
der Einfachheit halber weggelassen wurden;
- Fig. 7
- den Ausschnitt "X" aus Fig. 6 in größerem Maßstab bzw. einen Schnitt nach der Linie
7-7 in Fig. 8;
- Fig. 8
- den Ausschnitt "Y" aus Fig. 6 in größerem Maßstab, und
- Fig. 9
- einen Schnitt durch einen Teil der Siebwand entsprechend der Linie 9-9 in Fig. 8.
[0026] Auch in den Figuren 7 - 9 wurden die Siebdurchlaßkanäle als Schlitze gezeichnet;
bei dem erfindungsgemäßen Sieb sollen sie jedoch die Gestalt von Bohrungen haben,
wobei Fig. 9 auf ein derartiges Sieb zutrifft, wenn die Siebdurchlaßkanäle am Grund
derjenigen Nuten enden, welche sich gemäß Fig. 9 von unten her in die Siebwand hineinerstrecken.
[0027] Zu dem eigentlichen, in Fig. 1 dargestellten Drucksortierer 10 mit einem auf Stützen
12 stehenden Gehäuse 14 gehört noch ein auf einem Gestell 16 stehender Motor 18, bei
dem es sich um einen Drehstrom- oder 3-Phasen-Wechselstrommotor handelt, der mittels
einer Riemenscheibe 20 und Keilriemen 22 eine Riemenscheibe 24 antreibt, welche auf
einer im Gestell 16 sowie dem Gehäuse 14 drehbar gelagerten Rotorwelle 26 befestigt
ist.
[0028] Das Gehäuse 14 besteht im wesentlichen aus einer gemäß Fig. 1 linken Stirnwand 28,
einem kreiszylindrischen, konzentrisch zur Rotorwelle 26 angeordneten Gehäusemantel
30 sowie einem Gehäusedeckel 32, welche druckdicht miteinander verbunden sind. Eine
Achse des Drucksortierers, welche auch die Achse der Rotorwelle 26 ist, wurde mit
34 bezeichnet.
[0029] Die durch die Stirnwand 28 druckdicht hindurchgeführte Rotorwelle 26 trägt einen
als Ganzes mit 36 bezeichneten Rotor, welcher mit Hilfe der Rotorwelle 26 um die Achse
34 antreibbar ist und von einem kreiszylindrischen, zur Achse 34 konzentrischen Sieb
38 umgeben wird, das an zwei am Gehäusemantel 30 befestigten kreisringförmigen Gehäuseelementen
40 und 42 befestigt ist und so von diesen Gehäuseringen gehalten wird.
[0030] Bei der dargestellten Ausführungsform ist die axiale Länge (in Richtung der Achse
34) des Rotors 36 gleich der axialen Länge des wirksamen Bereichs des Siebs 38 zwischen
den Gehäuseringen 40 und 42. Es wäre aber auch möglich, zur Erzielung bestimmter Effekte
die axiale Länge des Rotors 36 größer oder kleiner zu wählen als die axiale Länge
des Siebs 38.
[0031] Am gemäß Fig. 1 rechten Ende des Gehäuses 14 ist ein Einlaufstutzen 46 vorgesehen,
durch den - wie durch den Pfeil F angedeutet - die aufzubereitende bzw. zu sortierende
Fasersuspension in den Drucksortierer gefördert wird, und zwar mittels einer nicht
dargestellten Pumpe. Etwa in der Mitte über dem Sieb 38 ist am Gehäusemantel 30 ein
Auslaßstutzen 48 angebracht, durch den der sogenannte Gutstoff - wie durch den Pfeil
A angedeutet - den Drucksortierer verläßt. Beim Gutstoff handelt es sich um denjenigen
Teil der Fasersuspension, welcher das Sieb 38 passiert hat. Am gemäß Fig. 1 linken
Ende des Gehäusemantels 30 ist schließlich ein zweiter Auslaßstutzen 50 befestigt,
durch den der sogenannte Spuckstoff - wie in Fig. 2 durch den Pfeil R angedeutet -
den Drucksortierer verläßt; beim Spuckstoff handelt es sich um denjenigen Teil der
aufzubereitenden Fasersuspension, welcher das Sieb 38 nicht passsieren kann.
[0032] Zweckmäßigerweise wird man den Einlaufstutzen 46 entgegen der Darstellung in Fig.
1 so anordnen, daß die zu sortierende Fasersuspension ungefähr tangential in das Gehäuse
14 einströmt, so wie der Auslaßstutzen 50 für den Spuckstoff tangential ausgerichtet
ist (siehe Fig. 2). Außerdem könnte der Auslaßstutzen 48 natürlich auch unten am Gehäusemantel
30 angeordnet sein, soweit die Aufstellung des Drucksortierers 10 die Ableitung des
Gutstoffs nach unten zuläßt.
[0033] Die über einen Einlaufstutzen 46 in den Drucksortierer 10 eingespeiste aufzubereitende
Fasersuspension gelangt zunächst in einen Einlaufraum 52 und sie tritt dann in einen
Ringraum zwischen dem Umfang des Rotors 36 und dem Sieb 38 ein, welcher im folgenden
als Zulaufraum 54 bezeichnet werden wird, und zwar tritt die zu sortierende Fasersuspension
über ein erstes axiales Ende 54a dieses Zulaufraums in den letzteren ein. Infolge
des sich um die Achse 34 drehenden Rotors 36 sowie gegebenenfalls der tangentialen
Ausrichtung des Einlaufstutzens 46 und aufgrund des Drucks, unter dem die zu sortierenden
Fasersuspension in den Drucksortierer 10 gefördert wird, strömt die Fasersuspension
schraubenlinienförmig durch den Zulaufraum 54 von dessen erstem Ende 54a zu dessen
zweitem Ende 54b, wobei ein Teil der Fasersuspension durch Öffnungen des Siebs 38
hindurchtritt und so in den Gutstoffraum 58 gelangt. Der Spuckstoff verläßt den Zulaufraum
54 an dessen zweitem Ende 54b und gelangt so in den Spuckstoffraum 56, von dem aus
der Spuckstoff den Drucksortierer über den zweiten Auslaßstutzen 50 verläßt.
[0034] Bei bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Drucksortierers verläuft
die Achse 34 zumindest ungefähr horizontal, grundsätzlich wäre es aber auch denkbar,
den Drucksortierer so aufzustellen, daß seine Achse 34 zumindestens ungefähr vertikal
verläuft.
[0035] Wegen der verhältnismäßig feinen Öffnungen des Siebs 38 stellt sich eine Druckdifferenz
zwischen Zulaufraum 54 und Gutstoffraum 58 ein, und zwar ist der Druck im Gutstoffraum
kleiner als im Zulaufraum. Um diese Druckdifferenz zu erfassen, ist erfindungsgemäß
eine Meßvorrichtung 60 vorgesehen, welche einen ersten Druckgeber 62 und einen zweiten
Druckgeber 64 umfaßt, die im Einlaufstutzen 46 bzw. im ersten Auslaßstutzen 48 angeordnet
sind, ebenso aber auch im Einlaufraum 52 bzw. im Gutstoffraum 58 angeordnet sein könnten.
Sie sind über Leitungen 66 und 68, in denen Anzeigegeräte 70 und 72 angeordnet sind,
mit den Eingängen eines Differenzbildners 74 verbunden, welche an seinem Ausgang ein
der Druckdifferenz proportionales Steuersignal liefert, das über eine Leitung 76 an
den Steuereingang eines Frequenzwandlers 78 gelegt wird. Dieser wird von einer nicht
dargestellten Stromquelle mit einem 3-Phasen-Wechselstrom oder Drehstrom der Frequenz
f
1 gespeist und liefert einen Drehstrom der Frequenz f
2 zum Antrieb des Drehstrommotors 18, wobei die Frequenz f
2 eine Funktion des vom Differenzbildner 74 erzeugten Steuersignals ist. Auf diese
Weise wird der Rotor 36 mit einer Drehzahl angetrieben, welche eine Funktion dieses
Steuersignals und damit der Druckdifferenz zwischen Zulaufraum 54 und Gutstoffraum
58 ist. Anstelle der Anzeigegeräte 70 und 72 oder zusätzlich zu diesen könnten in
den Leitungen 66 und 68 auch Potentiometer oder andere Stellelemente vorgesehen sein,
mit denen sich die von den Druckgebern 62 und 64 gelieferten Signale verändern lassen,
um so die Abhängigkeit des an der Leitung 76 anliegenden Steuersignals von der genannten
Druckdifferenz beeinflussen zu können.
[0036] Anhand der Fig. 3 bis 5 soll nun die Gestaltung des Rotors 36 näher erläutert werden.
[0037] Eine mit der Rotorwelle 26 fest verbundene Nabe 80 trägt einen geschlossenen, hohlen
kreiszylindrischen Rotorkörper 82 mit einem kreiszylindrischen Rotormantel 84. Dieser
hat ein erstes axiales Ende 84a beim ersten axialen Ende 54a des Zulaufraums 54 und
ein zweites axiales Ende 84b beim zweiten axialen Ende 54b des Zulaufraums und trägt
außen zwei Sätze von Profilelementen, nämlich einen ersten Satz, welcher von Profilelementen
86a, 86b, 86c und 86d gebildet wird, sowie einen zweiten Satz, gebildet von Profilelementen
88a, 88b, 88c und 88d. Der erste Satz von Profilelementen bildet eine sich in Rotorumfangsrichtung
bzw. Rotationsrichtung U des Rotors erstreckende erste Reihe von Profilelementen und
dazwischen angeordneten Lücken 86a', 86b', 86c' und 86d', und diese Reihe definiert
einen ersten axialen Rotorabschnitt 90, welcher dem Einlaufraum 52 zugewandt ist;
der zweite Satz von Profilelementen 88a - 88d bildet eine zweite, ebensolche Reihe
von Profilelementen und dazwischen angeordneten Lücken 88a', 88b', 88c' und 88d',
und diese zweite Reihe definiert einen zweiten axialen Rotorabschnitt 92, der dem
Spuckstoffraum 56 benachbart ist. Bei der dargestellten bevorzugten Ausführungsform
sind alle Profilelemente gleich hoch (in Richtung der Achse 34 gemessen), je nach
gewünschtem Sortierergebnis und/oder in Abhängigkeit von der Art der zu sortierenden
Fasersuspension könnte es jedoch zweckmäßig sein, die Höhe der ersten Reihe größer
oder kleiner zu wählen als die Höhe der zweiten Reihe. Außerdem kann es zweckmäßig
sein, den Rotor mit mehr als zwei solcher Reihen zu versehen.
[0038] Wie sich insbesondere aus den Fig. 2 und 4 ergibt, besitzt jedes Profilelement eine
in Rotationsrichtung U vorn liegende Stirnfläche oder erste Flanke I, welche senkrecht
zur kreiszylindrischen Außenumfangsfläche des Rotormantels 84 und damit zur Fläche
der in Rotationsrichtung U davor liegenden Lücke verläuft, sowie eine sich an die
erste Flanke I unmittelbar anschließende Rückenfläche oder zweite Flanke II, welche
entgegen der Rotationsrichtung U in radialer Richtung nach innen und damit auf die
Achse 34 zu abfällt, so daß die Profilelemente im Schnitt senkrecht zur Achse 34 einen
Querschnitt aufweisen, welcher einem sehr spitzwinkligen Dreieck gleicht, welches
konzentrisch zur Achse 34 gebogen wurde. Mit den ersten Flanken I werden im Zulaufraum
54 starke positive Druckstösse und starke Turbulenzen erzeugt, außerdem wird mit den
ersten Flanken I die Fasersuspension im Zulaufraum 54 stark beschleunigt, und zwar
maximal bis zur Umlaufgeschwindigkeit der Profilelemente. Hingegen erzeugen die abfallenden
zweiten Flanken II negative Druckimpulse, durch welche Flüssigkeit vom Gutstoffraum
58 durch die Sieböffnungen hindurch in den Zulaufraum 54 zurückgesaugt wird. Besonders
starke Turbulenzen ergeben sich im Zulaufraum 54 infolge der in Rotationsrichtung
U gerichteten Strömungskomponente der Fasersuspension dann, wenn die Innenseite des
Siebs 38 erfindungsgemäß "rauh" ausgebildet, d.h. profiliert ist.
[0039] Die ersten Flanken I verlaufen bei bevorzugten Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Drucksortierers nicht parallel zur Achse 34, sondern bilden mit der Richtung der Achse
34 einen spitzen Winkel
a, und zwar sind die Flanken I gegenüber der Richtung der Achse 34 so geneigt, daß
dadurch die in Richtung der Achse 34 verlaufende Strömungskomponente der Fasersuspension
im Zulaufraum 54 in Richtung vom ersten axialen Ende 54a des Zulaufraums zu dessen
zweitem axialen Ende 54b verstärkt wird.
[0040] Wie sich der Fig. 5 entnehmen läßt, sind bei der dargestellten bevorzugten Ausführungsform
die Profilelemente 86a - 86d der ersten Reihe - in Rotorumfangsrichtung bzw. Rotationsrichtung
U gemessen - kürzer als die Profilelemente 88a - 88d der zweiten Reihe. Diese Maßnahme
dient dem Zweck, die Wirkung der Profilelemente der unterschiedlichen Konsistenz der
Fasersuspension anzupassen, deren Konsistenz im Zulaufraum 54 von dessen erstem Ende
54a zu dessen zweitem Ende 54b zunimmt. Bei der in Fig. 5 dargestellten besonders
vorteilhaften Ausführungsform erstreckt sich jedes der Profilelemente 86a - 86d der
ersten Reihe über einen Umfangswinkel von 45° (dies ist die maximale Länge L
1 der Profilelemente), wobei die Länge der Profilelemente zum zweiten axialen Ende
84b des
[0041] Rotormantels 84 abnimmt, weil die ersten Flanken I schräg zur Richtung der Achse
34 verlaufen, während die hinteren Kanten der zweiten Flanken II parallel zur Achse
34 ausgerichtet sind. Die kleinste Länge L
1' der Lücken 86a' - 86d' der ersten Reihe beträgt ebenfalls 45° und ist damit gleich
der größten Länge L
1 der Profilelemente dieser Reihe, wobei die Länge der Lücken in Richtung auf das zweite
axiale Ende 84b des Rotormantels 84 zunimmt.
[0042] Die maximale Länge L
2 der Profilelemente 88a - 88d der zweiten Reihe beträgt bei dieser Ausführungsform
53°; da die Anzahl der Profilelemente der zweiten Reihe gleich der Zahl der Profilelemente
der ersten Reihe ist, ergibt sich für die minimale Länge L
2' der Lücken 88a' - 88d' der zweiten Reihe ein geringerer Wert von hier 37°.
[0043] Wie die Fig. 5 gleichfalls erkennen läßt, sind die Profilelemente 88a - 88d der zweiten
Reihe und damit deren Lücken gegenüber den Profilelementen der ersten Reihe bzw. deren
Lücken entgegen der Rotationsrichtung U versetzt, wobei die Größe des Versatzes so
auf die Längen der Profilelemente bzw. der Lücken abgestimmt ist, daß einander in
axialer Richtung benachbarte Lücken der beiden Reihen sich in Rotationsrichtung U
bzw. in Rotorumfangsrichtung so weit überlappen, daß sie einen in axialer Richtung
durchgehenden Kanal bilden, welcher sich vom einen axialen Ende 84a des Rotormantels
84 bis zu dessen anderem axialen Ende 84b erstreckt. Bei der in Fig. 5 dargestellten
Ausführungsform ist die lichte Breite L
3 dieses Kanals 25°, wobei unter lichter Breite diejenige Breite verstanden wird, welche
der Betrachter bei einer Stirnansicht des Rotors in Richtung der Achse 34 sieht.
[0044] Bei der dargestellten bevorzugten Ausführungsform sind die Längen der Profilelemente
der ersten Reihe also ungefähr gleich den Längen der Lücken der ersten Reihe, die
Längen der Profilelemente der zweiten Reihe sind größer als die Längen der Profilelemente
der ersten Reihe, und die Längen der Lücken der zweiten Reihe sind kleiner als die
Längen der Profilelemente der zweiten Reihe und kleiner als die Längen der Lücken
der ersten Reihe.
[0045] Durch die geschilderte Anordnung der Profilelemente der beiden Reihen ergeben sich
Stufen 90, durch welche folgender Effekt erzielt wird: Ansammlungen von Fasern und
Verunreinigungen, welche sich an den ersten Flanken I der Profilelemente 86a - 86d
der ersten Reihe einstellen können, gleiten aufgrund der axialen Strömungskomponente
der Fasersuspension im Zulaufraum 54 den ersten Flanken I der Profilelemente der ersten
Reihe entlang in Richtung auf das zweite axiale Ende 54b des Zulaufraums 54 und gelangen
somit an die Stufen 90, in deren Bereich sie aufgrund der dort herrschenden starken
Turbulenzen aufgelöst und mit der Fasersuspension vermischt werden - Ansammlungen
von Fasern und Verunreinigungen an den ersten Flanken I der Profilelemente 88a - 88d
der zweiten Reihe werden gleichfalls in axialer Richtung transportiert und gelangen
in den Spuckstoffraum 56.
[0046] Vorstehend wurden die Längen der Profilelemente und der Lücken in Umfangswinkeln
ausgedrückt. Bei praktischer Realisierung des erfindungsgemäßen Drucksortierers liegen
die Längen L
1 und L
2 in einem Bereich zwischen ungefähr 200 mm und ungefähr 450 mm.
[0047] Die durch Einstellung der Rotordrehzahl erzielten Umfangsgeschwindigkeiten des Rotors
liegen zweckmäßigerweise zwischen ungefähr 10 m/s und ungefähr 40 m/s, wobei im allgemeinen
die besten Sortierergebnisse mit Umfangsgeschwindigkeiten von ungefähr 15 bis ungefähr
30 m/s erreicht werden.
[0048] Aus den Fig. 3 und 4 ergibt sich der Aufbau der Profilelemente 86a - 86d bzw. 88a
- 88d der dargestellten bevorzugten Ausführungsform. Jedes dieser Profilelemente besteht
- sieht man einmal vom Rotormantel 84 ab - aus einer die erste Flanke I bildenden
Leiste 100, einem die zweite Flanke II bildenden gebogenen Blech 102 und zwei Seitenwänden
104, wobei bezüglich der Fig. 3 darauf hingewiesen werden soll, daß in dieser Figur
wegen des schrägen Verlaufs der ersten Flanken I und damit der Leisten 100 letztere
nicht senkrecht zu ihrer Längserstreckung, sondern schräg hierzu geschnitten wurden.
Die vom Rotormantel 84, den Leisten 100, den Blechen 102 und den Seitenwänden 104
umschlossenen Hohlräume 106 der Profilelemente sollten flüssigkeitsdicht sein oder
mit einem Füllstoff, wie z.B. einem Schaumkunststoff, ausgefüllt werden, um das Entstehen
von Unwuchten im Rotor zu vermeiden. Gleiches gilt für den Hohlraum des Rotorkörpers
82.
[0049] Schließlich sei noch darauf hingewiesen, daß sich die Kanäle mit der lichten Breite
L
3 besonders deutlich der Fig. 4 entnehmen lassen und dort mit 200 bezeichnet wurden.
[0050] Wie die Figuren 6 und 8 erkennen lassen, sind in der Wand 300 des Siebs 38 um die
Siebachse 34 herum mehrere Reihen 302 (bei der dargestellten Ausführungsform 6 Reihen)
von Sieböffnungen 38a ausgebildet, zwischen denen ringförmige Stege 304 vorgesehen
sind, in deren Bereichen die Siebwand 300 weder Sieböffnungen, noch ein Oberflächenprofil
aufweist. Wie ein Vergleich der Fig. 6 mit der Fig. 1 erkennen läßt, bildet die Innenfläche
des kreiszylindrischen, zur Achse 34 konzentrischen Siebs 38 dessen Anströmseite 306,
seine Außenfläche die Abströmseite 308 des Siebs.
[0051] Anhand der Figuren 7 - 9 und insbesondere anhand der Fig. 9 sollen nun die Gestaltung
und Anordnung der Sieböffnungen 38a näher erläutert werden, wobei für eine einfachere
zeichnerische Darstellung in Fig. 9 die Siebwand 300 im flachen, ebenen Zustand gezeichnet
wurde, z. B. also in demjenigen Zustand, in dem sich die aus rostfreiem Stahlblech
bestehende Siebwand 300 während der Bearbeitung und vor dem Biegen sowie Verschweißen
zu einem Kreiszylinder befindet. Allerdings zeigen die Figuren 7 - 9 schlitzförmige
Siebdurchlaßkanäle statt erfindungsgemäß als Bohrungen gestaltete Siebdurchlaßkanäle.
[0052] Bei der dargestellten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Siebs besteht jede der
Sieböffnungen 38a im Schnitt quer zur Siebachse aus vier Komponenten, welche einander
teilweise überlappen, nämlich aus drei Nuten und einem Siebdurchlaßkanal. Aus dem
die Siebwand 300 bildenden Blech wurde für jede Sieböffnung 38a von der Anströmseite
306 her eine einlaßseitige Nut 400 herausgefräst, von der Abströmseite 308 her zunächst
eine innere Nut 402 und dann eine äußere Nut 404, deren Öffnungswinkel größer ist
als derjenige der inneren Nut 402. Sodann wurden Siebdurchlaßkanäle 406 in die Siebwand
300 eingearbeitet, welche die Nuten 400 und 402 miteinander verbinden. Die verschiedenen
Komponenten einer jeden Sieböffnung 38a sind dabei relativ zueinander so angeordnet,
daß sie nach dem Biegen der Siebwand 300 zum kreiszylindrischen Sieb 38 alle auf einer
die Siebachse 34 enthaltenden Durchmesserebene 408 liegen - diese Durchmesserebene
stellt also die Mittelebene des Siebdurchlaßkanals 406 dar, ebenso die Mittelebenen
der Nuten 402 und 404, welche zu dieser Durchmesserebene 408 symmetrisch gestaltet
sind, und schließlich liegt auch der Grund der Nut 400 auf der Durchmesserebene 408.
[0053] Bei der dargestellten bevorzugten Ausführungsform des erfindungsgemäßen Siebs beträgt
die Gesamtdicke der Siebwand ungefähr 6 mm, die senkrecht zur Anströmseite 306 gemessene
Tiefe der Nut 400 beträgt 1 mm, der Abstand des eben ausgebildeten Grundes der Nut
402 von der Abströmseite 308 beträgt 4 mm, und die Nut 404 soll 0,72 mm tief sein.
Der Öffnungswinkel (in der Zeichnungsebene der Fig. 9 gemessen) der inneren Nut 402
soll 16° betragen, derjenige der äußeren Nut 404 120°. Hieraus ergibt sich, daß an
der Abströmseite 308 gemessen die in Umfangsrichtung des Siebs gemessene Breite der
äußeren Nut 404 2,5 mm beträgt. Der Durchmesser der als Bohrungen gestalteten Siebdurchlaßkanäle
406 hängt von der gewünschten Sortierfeinheit des Siebs ab.
[0054] In Fig. 9 wurde die Rotations- bzw. Umlaufrichtung des Rotors 36 mit "U" bezeichnet,
und in dieser Richtung besitzt das Sieb an seiner Anströmseite 306 zwischen zwei aufeinanderfolgenden
Nuten 400 jeweils einen Oberflächenbereich 410, welcher bei zu einem Kreiszylinder
gebogener Siebwand 300 Teil einer kreiszylindrischen Fläche ist und dessen in Siebumfangs-
bzw. Rotordrehrichtung U gemessene Breite bei der dargestellten bevorzugten Ausführungsform
0,5 mm betragen soll (allgemein ca. 20 % bis 30 % der maximalen Breite der Nuten 400).
[0055] Erfindungsgemäß besitzt nun jede der Nuten 400 eine steilere vordere Nutseitenwand
400a und eine flacher verlaufende hintere Nutseitenwand 400b, die bei der dargestellten
bevorzugten Ausführungsform miteinander einen Winkel von 97,5° bilden, während der
Winkel
a zwischen der vorderen Nutseitenwand 400a und der Durchmesserebene 408 37,5° beträgt,
der Winkel β zwischen der Durchmesserebene 408 und der hinteren Nutseitenwand 400b
60°. Hieraus ergibt sich bei einer Tiefe der Nut 400 von 1 mm eine in Rotordrehrichtung
U gemessene Breite der Nut 400 von 2,5 mm. Der Winkel, um den die vordere Nutseitenwand
400a gegenüber der Siebumfangsrichtung bzw. der Rotordrehrichtung U geneigt ist, beträgt
infolgedessen 52,5°, der Neigungswinkel der hinteren Nutseitenwand 400b gegenüber
der Siebumfangsrichtung 30°.
[0056] Die aus Fig. 8 erkennbare "schiffchenförmige" Form der Nuten 400 (gleiches gilt für
die anderen Nuten 404 und 402) ist lediglich eine Folge der Art der Herstellung der
Nuten mittels kreisscheibenförmiger Fräser und für die Funktion des erfindungsgemäßen
Siebs zumindest im wesentlichen ohne Belang.
[0057] Da der Rotor 36 dazu führt, daß die noch zu sortierende Fasersuspension an der Anströmseite
306 des Siebs 38 im wesentlichen in Siebumfangsrichtung entlangströmt, führen die
verhältnismäßig steilen vorderen Nutseitenwände 400a dazu, daß in den Nuten 400 verhältnismäßig
starke Turbulenzen erzeugt werden, in der Nachbarschaft der vorderen Nutseitenwände
400a ein gewisser Unterdruck entsteht und die im wesentlichen in Rotordrehrichtung
U strömende Fasersuspension in die Nuten 400 hineingesaugt wird; auf die hinteren
Nutseitenwände 400b auftreffende Teile der Fasersuspensionsströmung werden durch diese
Nutseitenwände 400b in den Zulaufraum 54 hinein "zurückreflektiert", d. h. in die
der Siebanströmseite 306 benachbart umlaufende Fasersuspension hinein umgelenkt und
verhindern so, daß sich in der zu sortierenden Fasersuspension, der Anströmseite 306
des Siebs benachbart, ein die Durchsatzleistung des Drucksortierers verminderndes
Faservlies ausbilden kann. Da, wie vorstehend beschrieben wurde, der im Zulaufraum
54 in der zu sortierenden Fasersuspension herrschende statische Druck größer ist als
der statische Druck im Gutstoffraum 58, führt schon der Druckabfall über die Siebwand
300 dazu, daß derjenige Teil der zu sortierenden Fasersuspension, welcher die Siebdurchlaßkanäle
406 passieren kann, von der Anströmseite 306 her in die Siebdurchlaßkanäle einströmt;
dieser Vorgang wird durch die vom Rotor 36 in der zu sortierenden Fasersuspension
erzeugten positiven Druckstöße unterstützt. Hingegen führen die vom Rotor 36 erzeugten
negativen Druckstöße dazu, daß durch die Siebdurchlaßkanäle 406 hindurch Flüssigkeit
zurückgesaugt wird, d. h. von der Abströmseite 308 zur Anströmseite 306 zurückgesaugt
wird, wodurch die Siebdurchlaßkanäle 406 freigespült werden, so daß sie nicht durch
in der zu sortierenden Fasersuspension enthaltene Fasern, Faserzusammenballungen und
Verunreinigungen verstopft werden können.
[0058] Jede der anströmseitigen Nuten 400 ist mit den abströmseitigen Nuten 402 und 404
über mehrere Bohrungen 406 verbunden, welche in Richtung senkrecht zur Zeichnungsebene
der Fig. 9 hintereinander liegen.
[0059] Wie sich aus den vorstehend wiedergegebenen Abmessungen des in Fig. 9 dargestellten
Siebs ergibt, hat dieses eine Teilung von 3 mm verglichen mit einer Teilung von 4
mm eines Siebs, welches sich von dem in Fig. 9 dargestellten Sieb nur dadurch unterscheidet,
daß nicht nur der Winkel β, sondern auch der Winkel
a 60° beträgt, der Öffnungswinkel der Nuten 400 also 120°. Die kleinere Teilung hat
aber eine um etwa 1/3 größere freie Durchgangsfläche des Siebs zur Folge, und überraschenderweise
führt ein erfindungsgemäßes Sieb zu einer Erhöhung der Durchsatzleistung mindestens
proportional zu der Vergrößerung der freien Durchgangsfläche, obwohl die vorderen
Nutseitenwände 400a steiler verlaufen als bei dem vorstehend geschilderten bekannten
Sieb der Firma Hermann Finckh Maschinenfabrik GmbH & Co. mit zu den Durchmesserebenen
408 symmetrisch ausgebildeten anströmseitigen Nuten mit einem Öffnungswinkel von 120°.
[0060] Der Durchmesser der als Bohrungen gestalteten Siebdurchlaßkanäle 406 des Siebs 38
liegt zweckmäßigerweise bei ca. 1 mm bis ca. 3,5 mm, wenn der Rotor mit einer Umfangsgeschwindigkeit
von ca. 10 bis ca. 15 m/s betrieben wird. Bei höheren Umfangsgeschwindigkeiten können
kleinere Bohrungen verwendet werden; zweckmäßigerweise betreibt man einen erfindungsgemäßen
Drucksortierer mit Rotorumfangsgeschwindigkeiten von ca. 15 bis ca. 40 m/s und wählt
dann für die Sieböffnungen Bohrungen mit einem Durchmesser von ca. 0,5 bis ca. 1,5
mm.
1. Sieb (38) zum Sortieren von Fasersuspensionen, welches zu einer Siebachse (34) rotationssymmetrisch
ausgebildet ist sowie eine Anströmseite (306) für die zu sortierende Fasersuspension
und eine dieser gegenüberliegende Abströmseite (308) besitzt, für Drucksortierer mit
einem um die Siebachse rotatorisch antreibbaren Rotor (36), welcher der Anströmseite
(306) dieses Siebs benachbart umlaufende Profilelemente (86a - d, 88a - d) zur Erzeugung
positiver und negativer Druckstöße in der zu sortierenden Fasersuspension besitzt,
wobei das Sieb an seiner Anströmseite (306) in Umfangsrichtung (U) des Siebs aufeinanderfolgende
und ungefähr parallel zur Siebachse (34) verlaufende, im Querschnitt ungefähr V-förmige
Nuten (400) aufweist, in deren jede ein Siebdurchlaßkanal (406) mündet, wobei jede
der Nuten (400) - in Umlaufrichtung (U) der Profilelemente gesehen - durch eine vordere
sowie eine hintere Nutseitenwand (400a, 400b) begrenzt wird und einen Nutgrund besitzt,
wobei der Siebdurchlaßkanal (406) mindestens ungefähr in den Nutgrund mündet und die
vordere Nutseitenwand (400a) gegenüber der Siebumfangsrichtung (U) stärker geneigt
ist als die hintere Nutseitenwand (400b), und wobei an der Anströmseite (306) des
Siebs (38) in dessen Umfangsrichtung (U) zwischen aufeinanderfolgenden Nuten (400)
jeweils ein im wesentlichen glatter und zur Umfangsrichtung zumindest ungefähr paralleler
Oberflächenbereich (410) vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet, daß
(a) im Schnitt senkrecht zur Siebachse (34) die vordere Nutseitenwand (400a) mit der
Siebumfangsrichtung (U) einen Winkel (90° - α) von ungefähr 40° bis ungefähr 70° bildet;
(b) im Schnitt senkrecht zur Siebachse (34) die beiden Nutseitenwände (400a, 400b)
miteinander einen Winkel (α + β) von ungefähr 80° bis ungefähr 110° bilden;
(c) - in Siebumfangsrichtung (U) gemessen - die Breite der Oberflächenbereiche (410)
ungefähr 20 % bis ungefähr 30 % der Nutbreite beträgt, und daß
(d) in jede der Nuten (400) mehrere Siebdurchlaßkanäle (406) münden, welche in Längsrichtung
der Nuten hintereinander liegen und die Form von Bohrungen haben.
2. Sieb nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die vordere Nutseitenwand (400a)
mit der Siebumfangsrichtung (U) einen Winkel von ungefähr 45° bis ungefähr 60° bildet.
3. Sieb nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die vordere Nutseitenwand (400a)
mit der Siebumfangsrichtung (U) einen Winkel von ungefähr 50° bis ungefähr 55° bildet.
4. Sieb nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die vordere Nutseitenwand (400a)
mit der Siebumfangsrichtung (U) einen Winkel von ungefähr 52° bis ungefähr 53° bildet.
5. Sieb nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die hintere Nutseitenwand (400b) mit der Siebumfangsrichtung (U) einen Winkel
von ungefähr 20° bis ungefähr 40° bildet.
6. Sieb nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die hintere Nutseitenwand (400b)
mit der Siebumfangsrichtung (U) einen Winkel von ungefähr 25° bis ungefähr 35° bildet.
7. Sieb nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die hintere Nutseitenwand (400b)
mit der Siebumfangsrichtung (U) einen Winkel von ungefähr 30° bildet.
8. Sieb nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Winkel zwischen den beiden Nutseitenwänden (400a, 400b) ungefähr 90° bis ungefähr
105° beträgt.
9. Sieb nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel zwischen den beiden Nutseitenwänden
(400a, 400b) ungefähr 95° bis ungefähr 100° beträgt.
10. Sieb nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel zwischen den beiden Nutseitenwänden
(400a, 400b) ungefähr 97° bis ungefähr 98° beträgt.
11. Sieb nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß - im Schnitt senkrecht zur Siebachse (34) - ein Zentrum der der Anströmseite (306)
zugekehrten Mündung des Siebdurchlaßkanals (406) zumindest ungefähr im Schnittpunkt
der beiden Nutseitenwände (400a, 400b) liegt.
12. Sieb nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß sich der Siebdurchlaßkanal (406) - im Schnitt senkrecht zur Siebachse (34) sowie
auf letztere bezogen - ungefähr in radialer Richtung erstreckt.
13. Sieb nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß - in bezüglich der Siebachse (34) radialer Richtung gemessen - die Tiefe der Nut
(400) ungefähr 0,8 mm bis ungefähr 1,2 mm beträgt.
14. Sieb nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuttiefe ungefähr 0,8 mm bis
ungefähr 1 mm beträgt.
15. Sieb nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuttiefe ungefähr 1 mm beträgt.
16. Sieb nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Breite des Oberflächenbereichs (410) ungefähr gleich 1/5 der Nutbreite ist.
17. Sieb nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Nuten (400) und Siebdurchlaßkanäle (406) in einer zur Siebachse (34) rotationssymmetrischen
Siebwand (300) aus einem rostfreien Stahlblech ausgebildet sind.
18. Sieb nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß - auf die Anströmseite (306) des Siebs (38) gesehen - die Nuten (400) mehrere
sich in Siebumfangsrichtung (U) erstreckende und in Richtung der Siebachse (34) im
Abstand voneinander angeordnete Nutreihen (302) bilden.
19. Sieb nach Anspruch 17 oder 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Nuten (400) als durch
zerspanende Bearbeitung erzeugte Vertiefungen ausgebildet sind.
20. Sieb nach einem oder mehreren der Ansprüche 17 - 19, dadurch gekennzeichnet, daß die
Siebwand (300) außerhalb von die Anströmseite (306) mit der Abströmseite (308) verbindenden
Sieböffnungen (400, 406, 402, 404) eine Wandstärke von ungefähr 6 mm bis ungefähr
10 mm hat.
21. Sieb nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Sieb (38) an seiner Abströmseite (308) Vertiefungen (402, 404) aufweist, in
deren jede wenigstens ein Siebdurchlaßkanal (406) mündet.
22. Sieb nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefungen (402, 404) die
Form von ungefähr parallel zur Siebachse (34) verlaufenden Nuten (402, 404) haben.
23. Sieb nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, daß in jeder zur Siebachse
(34) senkrechten Ebene in jede Vertiefung (402, 404) nur ein einziger Siebdurchlaßkanal
(406) mündet.
24. Sieb nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß in jeder zur Siebachse (34) senkrechten Ebene in jede der an der Anströmseite
(306) des Siebs (38) liegenden Nuten (400) nur ein einziger Siebdurchlaßkanal (406)
mündet.
25. Sieb nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die die Siebdurchlaßkanäle (406) bildenden Bohrungen einen Durchmesser von ca.
0,5 mm bis ca. 3,5 mm aufweisen.
26. Sieb nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß der Bohrungsdurchmesser für Drucksortierer
mit einer Rotorumfangsgeschwindigkeit von ca. 10 bis ca. 15 m/s ca. 1 mm bis ca. 3,5
mm beträgt.
27. Sieb nach Anspruch 25, dadurch gekennzeichnet, daß der Bohrungsdurchmesser für Durcksortierer
mit einer Rotorumfangsgeschwindigkeit von ca. 15 bis ca. 40 m/s ca. 0,5 mm bis ca.
1,5 mm beträgt.
28. Drucksortierer für Fasersuspensionen, insbesondere zur Aufbereitung von aus Altpapier
gewonnenen Fasersuspensionen, mit einem Gehäuse (14), in dem ein stationäres, zu einer
Siebachse (34) rotationssymmetrisches Sieb (38) angeordnet ist, welches im Gehäuse
einen vom Sieb umfaßten Zulaufraum (54) von einem außerhalb des Siebs liegenden Gutstoffraum
(58) trennt, sowie mit einem durch einen Motor (18) um die Siebachse (34) antreibbaren
Rotor (36), dessen Umfangsfläche zusammen mit einer Anströmseite (306) des Siebs den
Zulaufraum in radialer Richtung begrenzt, einem mit einem ersten axialen Ende des
Zulaufraums kommunizierenden Zulauf (46) für die zu behandelnde Fasersuspension und
einem mit einem zweiten axialen Ende des Zulaufraums kommunizierenden Spuckstoffauslaß
(50), wobei zur Erzeugung positiver und negativer Druckstöße in der Fasersuspension
an der Umfangsfläche des Rotors (36) Profilelemente (86a - d, 88a - d) vorgesehen
sind, welche sich in Rotorumfangsrichtung erstrecken und jeweils eine in Rotationsrichtung
(U) vorn liegende erste Flanke (I) zum Antreiben der Fasersuspension in Rotationsrichtung
sowie eine entgegen der Rotationsrichtung hinter der ersten Flanke liegende zweite
Flanke (II) zum Zurücksaugen von Flüssigkeit aus dem Gutstoffraum durch das Sieb hindurch
in den Zulaufraum aufweisen, gekennzeichnet durch ein Sieb (38) nach einem oder mehreren
der Ansprüche 1 bis 27.