[0001] Die Erfindung betrifft einen Hochlochziegel nach dem Oberbegriff des Anspruches 1.
[0002] Hochlochziegel zeichnen sich durch eine Mehrzahl von quer zur Wärmestromrichtung
liegenden geraden Innenstegen aus, welche über die senkrecht zur Wärmestromrichtung
gemessene Breite des Ziegels sowie über die Ziegelhöhe durchlaufen, wobei die Innenstege
durch Verbindungsstege miteinander verbunden und gegeneinander abgestützt sind. Aus
dem Verbund aus Innen- und Verbindungsstegen ergibt sich in Ziegeldraufsicht gesehen
ein bestimmtes Lochbild.
[0003] An Ziegel für den Mauerwerksbau werden - je nach primärem Einsatzzweck des Ziegels
bzw. gewünschter Haupteigenschaft des Mauerwerks - drei grundlegende Anforderungen
gestellt, welche einander teilweise widersprechen. So soll ein Hochlochziegel zunächst
gute Wärmedämm-Eigenschaften aufweisen. Weiterhin werden an Hochlochziegel gewisse
Anforderungen hinsichtlich der Schalldämmung gestellt und schließlich müssen Hochlochziegel
eine gewisse Druckfestigkeit aufweisen.
[0004] Gute Wärmedämmeigenschaften an Hochlochziegeln lassen sich dadurch am besten realisieren,
daß die quer zur Wärmestromrichtung liegenden Innenstege durch möglichst wenige Verbindungsstege
miteinander verbunden sind, so daß in Wärmestromrichtung möglichst wenig Ziegelmaterial
vorliegt bzw. der Wärmeleitungsweg in Wärmestromrichtung möglichst lang wird. In besonders
anschaulicher Weise ist dies bei einem Ziegel etwa gemäß der DE 30 30 846 A realisiert.
[0005] Obgleich sich mit diesem bekannten Hochlochziegel ein sehr guter Wärmedurchgangswiderstand
erzielen läßt, da das Lochbild dieses Ziegels große, d.h. quer zur Wärmestromrichtung
langgestreckte Hochlöcher aufweist, welche durch wenige in Wärmestromrichtung liegende
Verbindungsstege unterbrochen sind, ergeben sich bei diesem bekannten Ziegel Probleme
insbesondere hinsichtlich der Schalldämmfähigkeit. Dadurch, daß die quer zur Wärmestromrichtung
liegenden Innenstege durch vergleichsweise wenige Verbindungstege miteinander verbunden
sind, ergeben sich im Ziegelinneren große, nicht abgestützte Wandabschnitte der Innenstege,
welche bei Schalleinleitung in Resonanz geraten können und den Schall weiterleiten.
[0006] Eine gute Wärmedämmfähigkeit und eine gute Schalldämmfähigkeit schließen sich somit
insofern gegenseitig aus, als zur Erzielung einer guten Schalldämmfähigkeit die Innenstege
durch eine hohe Zahl von Verbindungsstegen gegeneinander abgestützt werden sollten,
um die Resonanzfähigkeit der Innenstege in den kritischen tiefen Frequenzen zu vermindern;
derartige Verbindungsstege erhöhen jedoch wiederum die Wärmedurchlässigkeit, da sie
in Wärmestromrichtung liegen.
[0007] Weiterhin vermindert sich bei der Ausgestaltung eines Hochlochziegels als möglichst
wärmedämmend, d.h. mit möglichst wenig Verbindungsstegen zunächst die Ziegelrohdichte
durch die fehlenden Verbindungsstege, so daß die Schalldämmfähigkeit eines derartigen
Ziegels auch auf Grund der vergleichsweise geringeren Rohdichte leidet.
[0008] Druckfestigkeit und Wärmedämmfähigkeit schließen sich auch insofern gegenseitig mehr
oder weniger aus, als eine hohe Druckfestigkeit eines Hochlochziegels eine Vielzahl
von Verbindungsstegen bedingt, mit welchen die Innenstege gegeneinander abgestützt
und ausgesteift sind.
[0009] Die GB-A-434 127 zeigt einen gattungsgemäßen Hochlochziegel mit zwei parallelen Außenstegen
und hierzu senkrecht verlaufenden, parallelen Stoßseiten, wobei die Außenstege und
die Stoßseiten die Umfangswände des Steines bilden. Im Inneren des Ziegels ist eine
Mehrzahl von geraden, zu den Außenstegen parallelen Innenstegen vorgesehen, welche
über die senkrecht zu den Stoßseiten gemessene Breite des Ziegels sowie über die Ziegelhöhe
durchlaufen, wobei diese geraden Innenstege durch Verbindungsstege miteinander verbunden
und gegeneinander abgestützt sind.
[0010] Demgegenüber ist es Aufgabe der vorliegenden Erfindung, einen Hochlochziegel nach
dem Oberbegriff des Anspruches 1 so auszugestalten, daß er hinsichtlich der Wärmedämmfähigkeit
noch weiter optimiert werden kann, ohne hierbei Abstriche in der Druckfestigkeit und/oder
dem Schallschutz machen zu müsen.
[0011] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt erfindungsgemäß durch die in Anspruch 1 angegebenen
Merkmale.
[0012] Danach sind die beiden Außenstege der Stoßseiten zu schmalen, über die Steinhöhe
reichenden Leisten reduziert, zwischen denen taschenartige, über die gesamte Ziegelhöhe
verlaufende Ausnehmungen vorgesehen sind.
[0013] Durch die mehrfache Unterbrechung dieser beiden Außenstege wird der Wärmedurchgangswiderstand
in diesen in Wärmestromrichtung liegenden Außenstegen wesentlich erhöht. Mit anderen
Worten, die Ausbildung des erfindungsgemäßen Hochlochziegels im späteren Stoßflächenbereich
führt zu den sehr guten Wärmedämmeigenschaften einer hiermit errichteten Wand: die
Stoßflächen sind bei dem erfindungsgemäßen Ziegel nämlich so ausgebildet, daß nicht
- wie bei herkömmlichen Ziegeln - zwei wie auch immer ausgebildete Außen- oder Randstege
zweier benachbarter Ziegel aneinander stoßen und somit im Bereich der Stoßfuge eine
doppelte Stegbreite ergeben, sondern die Randstege sind immer wieder derart unterbrochen,
daß erst zwei knirsch aneinanderstoßende Ziegel einen Steg einfacher Breite ergeben,
der zudem mehrfach durch Luftspalte unterbrochen ist. Bei bekannten Ziegeln wird somit
im Bereich der Stoßfläche aus zwei ununterbrochen verlaufenden Außen- oder Randstegen
ein weiterhin ununterbrochen verlaufender Steg doppelter Breite mit gegenüber dem
restlichen Ziegel geringem Wärmedurchgangswiderstand, wohingegen bei dem erfindungsgemäßen
Ziegel zwei halbe unterbrochene Stege zu einem Steg unveränderter Breite mit zusätzlichen,
im wesentlichen quer zur Wärmestromrichtung liegenden Luftspalten zusammengefügt werden.
[0014] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0015] Sind die schmalen Leisten bzw. taschenartigen Ausnehmungen in den beiden Außenstegen
in Ziegeldraufsicht gesehen derart zueinander versetzt, daß aneinandergesetzte Ziegel
im Bereich der Stoßfugen zahnartig ineinandergreifen, erhöht sich zunächst die Stabilität
im Mauerwerksverbund. Weiterhin erfolgt eine nochmalige Erhöhung des Wärmedurchgangswiderstandes
im Bereich der Stoßfuge zwischen zwei Steinen.
[0016] Zur Erleichterung des zahnartigen Eingriffs zweier benachbarter Steine im Stoßfugenbereich
weisen die schmalen Leisten beidseitig Abschrägungen auf. Weiterhin ragen die schmalen
Leisten mit ihren Endabschnitten über die stoßseitenseitig verlaufenden Grundrißlinien
des Steins hinaus, so daß der zahnartige Eingriff noch verstärkt wird.
[0017] Ferner kann die Verbindung der Innenstege mittels der Verbindungsstege fachwerkartig
derart erfolgen, daß die durch die Anschlußstellen der Verbindungsstege an den Innenstegen
gebildeten Knotenpunkte in einem quer zur Wärmestromrichtung liegenden Abstand voneinander
angeordnet sind.
[0018] Durch diese Ausgestaltung erfolgt zunächst eine Verlängerung des von der Wärme zurückzulegenden
Weges in Wärmestromrichtung um ein Mehrfaches gegenüber der Ziegellänge in Wärmestromrichtung,
so daß ein erfindungsgemäßer Hochlochziegel eine ausgezeichnete Wärmedämmeigenschaft
hat. Gleichzeitig ist jedoch auch die Schalldämmfähigkeit eines erfindungsgemäßen
Hochlochziegels sehr gut, da die Innenstege mittels der Verbindungsstege fachwerkartig
gegeneinander abgestützt sind, also durch eingeleiteten Schall weniger leicht in Resonanz
geraten können. Schließlich hat der Hochlochziegel auch eine ausgezeichnete Druckfestigkeit,
da sich durch die fachwerkartige Abstützung der Innenstege aneinander sehr hohe Druckkräfte
aufnehmen lassen.
[0019] Die einzelnen Eigenschaften, also Wärmdämmfähigkeit, Druckfestigkeit und Schallschutz
können gegebenenfalls noch optimiert werden, indem beispielsweise Anzahl und/oder
Wandstärke und/oder gegenseitiger Abstand der Innenstege verändert werden, und/oder
indem Wandstärke und/oder Anzahl der Verbindungsstege geändert werden. Die fachwerkartige
Verbindung einander benachbarter Innenstege untereinander mittels der Verbindungsstege
bleibt jedoch erhalten.
[0020] Die Verbindungsstege verlaufen bevorzugt zwischen zwei einander benachbarten Innenstegen
im Zickzack. Dieser Zickzack-Verlauf ist zunächst die einfachste Ausgestaltung eines
Fachwerkverbundes. Weiterhin wird hierdurch der Wärmeleitungsweg besonders lang, insbesondere,
wenn die durch die Knotenpunkte gebildeten Spitzen und Fußpunkte von Verbindungsstegen
zu beiden Seiten eines Innensteges im Abstand voneinander liegen. Hierbei läßt sich
der Wärmeleitungsweg besonders vorteilhaft hinsichtlich seiner Länge optimieren, wenn
die durch die Knotenpunkte gebildeten Spitzen von Verbindungsstegen auf einer Seite
eines Innensteges mittig zwischen den durch die Knotenpunkte gebildeten Fußpunkte
von Verbindungsstegen auf der gegenüberliegenden Seite des Innensteges liegen.
[0021] Der Zickzack-Verlauf der Verbindungsstege ist in Ziegeldraufsicht zu einer Quermittelebene
des Ziegels bevorzugt symmetrisch. Es ergeben sich hierdurch keine Restriktionen hinsichtlich
der Einbaulage des Steins im Mauerwerksverbund; das Mauerwerk ist stets homogen.
[0022] Der Zickzack-Verlauf der Verbindungsstege kann aber auch gemäß einer anderen bevorzugten
Ausgestaltungsform in Ziegeldraufsicht durchgehend von einem Außensteg zum gegenüberliegenden
Außensteg weisend ausgerichtet sein. Hierdurch kann auf einen als Symmetrieebene ausgebildeten
Innensteg mit beidseitig von gemeinsamen Fuß- oder Knotenpunkten aus verlaufenden
Verbindungstegen verzichtet werden. Diese gemeinsamen Fuß- oder Knotenpunkte stellen
nämlich Wärmestrom-Kurzschlüsse dar. Werden diese Kurzschlüsse beseitigt, so kann
der Wärmedurchgangswiderstand noch weiter erhöht werden.
[0023] Das Wandstärkenverhältnis von Verbindungsstegen zu Innenstegen liegt im Bereich von
1 : 1 bis 1 : 10, bevorzugt bei etwa 1 : 2 und die Wandstärke der Innenstege liegt
im Bereich von etwa 1 bis 12, bevorzugt bei etwa 4 bis 5 mm liegt und die Wandstärke
der Verbindungsstege liegt ebenfalls im Bereich von etwa 1 bis 12, bevorzugt bei etwa
2 bis 4 mm. Darunter liegende Wandstärken können eventuell Schwierigkeiten bei der
Herstellung des Steins auf einer Strangpreßanlage bereiten, da der soeben erstellte
Strang aufgrund der geringen Wandstärken nicht mehr genügend Eigenstabilität hat und
zusammensackt. Darüber liegende Wandstärken machen eventuell Probleme bei der Ausgestaltung
des Lochbildes. Gleichwohl sind außerhalb der genannten, bevorzugten Werte für Wandstärkenverhältnis
und Wandstärke liegende Werte möglich.
[0024] Weitere Einzelheiten, Aspekte und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung unter Bezug auf die Zeichnung. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine verkleinerte Draufsicht von oben auf eine erste Ausgestaltungsform eines erfindungsgemäßen
Hochlochziegels;
- Fig. 2
- eine gegenüber Fig. 1 nochmals verkleinerte Teilansicht zweier erfindungsgemäßer Hochlochziegel
im Verbund;
- Fig. 3
- eine gegenüber Fig. 1 und Fig. 2 vergrößerte Teilansicht eines erfindungsgemäßen Hochlochziegels
zur Erläuterung des Prinzips der Vergrößerung des Wärmeleitungsweges; und
- Fig. 4
- eine Fig. 1 entsprechende Darstellung einer zweiten Ausgestaltungsform eines erfindungsgemäßen
Hochlochziegels.
[0025] Die nachfolgende Beschreibung des erfindungsgemäßen Hochlochziegels erfolgt anhand
der konkreten, in den Figuren 1 bis 4 dargestellten Ausführungsbeispielen bzw. Lochmustern,
mit welchen der Hochlochziegel hinsichtlich der Wärmedämmfähigkeit optimiert ist,
wobei gleichzeitig auch gute Werte für Schalldämmung und Druckfestigkeit erhalten
werden. Es versteht sich, daß die vorliegende Erfindung nicht auf diese konkreten
Ausführungsbeispiele beschränkt ist, sondern auch von der zeichnerischen Darstellung
abweichende Ausgestaltungen des Hochlochziegels bzw. seines Lochmusters möglich sind,
wie sich aus der nachfolgenden Beschreibung noch ergeben wird.
[0026] Ein in Fig. 1 mit dem Bezugszeichen 2 bezeichneter erfindungsgemäßer Ziegel weist
in der ersten Ausgestaltungsform in bekannter Weise zwei parallele Außenstege 4 und
6 auf, welche im späteren Mauerwerksverbund gemäß Fig. 2 in der Ebene der Innen- bzw.
Außenseite des Mauerwerks liegen. Parallel zu den Außenstegen 4 und 6 weist der Ziegel
2 eine Mehrzahl von Innenstegen 8 auf, welche geradlinig und senkrecht zu den beiden
Stoßseiten 10 und 12 des Ziegels 2 verlaufen. Die Innenstege 8 liegen somit - wie
am besten aus Fig. 2 hervorgeht - quer zur Wärmestromrichtung, welche in Fig. 2 und
Fig. 3 jeweils mit dem Pfeil W veranschaulicht ist.
[0027] Die Verbindung einander benachbarter Innenstege 8 erfolgt über eine Mehrzahl von
Verbindungsstegen 14. Die Verbindungsstege 14 verlaufen hierbei bei der dargestellten
Ausführungsform in der aus der Zeichnung ersichtlichen zickzack-förmigen Weise zwischen
zwei benachbarten Innenstegen 8 bzw. zwischen dem Außensteg 4 und dem benachbarten
Innensteg 8 und dem Außensteg 6 und dem benachbarten Innensteg 8. Die Anschlußstellen
der Verbindungsstege 14 an den Innenstegen 8 bzw. den Außenstegen 4 und 6 bilden Knotenpunkte
16. Hierbei sind die Knotenpunkte 16 in einem quer zur Wärmestromrichtung liegenden
Abstand voneinander angeordnet. Genauer gesagt, wie in Fig. 1 links oben durch die
strichpunktierten Linien A, B und C veranschaulicht ist, liegen die Knotenpunkte 16
ein- und desselben Verbindungssteges 14 bzw. liegen die Anschlußstellen eines Verbindungssteges
14 an den beiden einander benachbarten Innenstegen 8 bzw. an den Außenstegen 4 und
6 und dem benachbarten Innensteg 8 nicht auf einer gemeinsamen Linie A, B oder C.
[0028] Somit liegen die durch die Knotenpunkte 16 gebildeten Spitzen und Fußpunkte von Verbindungsstegen
14 zu beiden Seiten eines Innensteges 8 im Abstand voneinander. In Fig. 3 wären dies
der Knotenpunkt 16 als Spitze und die Knotenpunkte 16a und 16b als Fußpunkte für die
Verbindungsstege 14a und 14b. Besonders bevorzugt ist hierbei die in Fig. 3 konkret
dargestellte Ausgestaltungsform, bei der die durch die Knotenpunkte 16 gebildeten
Spitzen der Verbindungsstege auf einer Seite eines Innensteges 8 mittig zwischen den
durch die Knotenpunkte 16 gebildeten Fußpunkten von Verbindungsstegen auf der gegenüberliegenden
Seite des Innensteges liegen. Wie weiter unten noch unter Bezug auf Fig. 3 erläutert
werden wird, ist hierbei der Wärmeleitungsweg durch den Ziegel 2 besonders lang.
[0029] Es sei nochmals der linke obere Bereich in Fig. 1 näher betrachtet: man erkennt,
daß der zweite Verbindungssteg 14 von oben zwischen dem Außensteg 4 und dem benachbarten
Innensteg 8 eine Anschlußstelle oder einen Knotenpunkt 16 auf der Linie A und die
andere Anschlußstelle oder den anderen Knotenpunkt 16 auf der Linie B hat. Ausgehend
von dem Knotenpunkt 16 auf der Linie B, in welchem der Anschluß zwischen dem Verbindungssteg
14 und dem Innensteg 8 erfolgt, hat der sich hieran anschließende Verbindungssteg
14 seine Anschlußstelle oder seinen Knotenpunkt 16 mit dem Außensteg 4 auf der Linie
C usw. Hieraus ergibt sich der zickzackartige Verlauf der Verbindungsstege 14 zwischen
einander benachbarten Innenstegen 8 bzw. zwischen dem Außensteg 4 und dem benachbarten
Innensteg 8 und dem Außensteg 6 und dem benachbarten Innensteg 8. Dieser zickzackartige
Verlauf der Verbindungsstege 14 bewirkt somit eine fachwerkartige Verbindung und Abstützung
der Innenstege 8 bzw. der Außenstege 4 und 6 mit den jeweils benachbarten Innenstegen
8.
[0030] Es sei an dieser Stelle festgehalten, daß der in der Zeichnung gezeigte Verlauf der
Verbindungsstege als ein bevorzugtes, gleichwohl nicht einschränkendes Ausführungsbeispiel
zu verstehen ist. Unter "fachwerkartige Verbindung" ist jede mehrfache Abstützung
der Innenstege untereinander bzw. der Außenstege mit den jeweils benachbarten Innenstegen
zu verstehen.
[0031] Durch den zickzackförmigen Verlauf der Verbindungsstege 14 wird der Wärmedurchgangswiderstand
in Wärmestromrichtung W gegenüber einem Hochlochziegel mit senkrecht zu den Innenstegen
stehenden Verbindungsstegen ganz erheblich erhöht, da der Wärmestrom in Richtung der
Wärmestromrichtung W - also von dem Außensteg 4 zu dem Außensteg 6 oder umgekehrt
- einen erheblich längeren Weg zurücklegen muß. In der gegenüber den Figuren 1 und
2 stark vergrößerten Darstellung gemäß Fig. 3 erkennt man, daß in den Außensteg 4
an der dortigen Verbindungsstelle oder dem dortigen Knotenpunkt 16 zwischen den beiden
dortigen Verbindungsstegen 14a und 14b eintretende Wärme den in Fig. 3 gestrichelt
dargestellten Verlauf nehmen muß, nämlich zunächst entlang der beiden Verbindungsstege
14a und 14b welche auf Grund des Zickzack-Verlaufs zwischen dem Außensteg 4 und dem
benachbarten Innensteg 8 bereits eine weitaus größere Wegstrecke für den Wärmestrom
darstellen als zwischen dem Außensteg 4 und dem benachbarten Innensteg 8 senkrecht
hierzu verlaufende Verbindungsstege. An den Knotenpunkten 16a und 16b zwischen den
Verbindungsstegen 14a und 14b und dem Innensteg 8 tritt der Wärmestrom in diesen Innensteg
8 ein und läuft dann in Richtung des nächsten Knotenpunktes 16c, der die Verbindungsstelle
zwischen dem Innensteg 8 und den Verbindungsstegen 14c und 14d bildet, welche zwischen
den einander benachbarten Innenstegen 8 verlaufen. Liegt hierbei der Knotenpunkt 16c
mittig zwischen den beiden Knotenpunkten 16a und 16b, ist der Wärmeleitweg besonders
lang, wie sich unmittelbar aus Fig. 3 ergibt. Im Knotenpunkt 16c erfolgt wieder eine
Aufteilung des Wärmestromes in die beiden langen Verbindungsstege 14c und 14d, bis
der Wärmestrom in den in Fig. 3 zweiten Innensteg 8 eintritt usw. Wesentlich ist hierbei,
daß die Knotenpunkte einander in Wärmestromrichtung gesehen benachbarter Zickzack-Linien
quer zur Wärmestromrichtung zueinander versetzt sind. So ist der Knotenpunkt 16 auf
dem Außensteg 4 gegenüber den Knotenpunkten 16a und 16b auf dem sich anschließenden
Innensteg 8 in Wärmestromrichtung gesehen versetzt. In den Verbindungstegen 14a und
14b strömende Wärme muß daher beim Austritt aus diesen Verbindungsstegen und beim
Eintritt in den Innensteg 8 im Bereich der Knotenpunkte 16a und 16b den in Fig. 3
veranschaulichten weiteren Weg im Innensteg 8 nehmen, bevor im Knotenpunkt 16c der
Eintritt in die Verbindungsstege 14c und 14d erfolgt. Hierdurch erfolgt eine erhebliche
Verlängerung des Wärmestromweges zwischen den Außenstegen 4 und 6. Diese Verlängerung
des Wärmestromweges beträgt ein mehrfaches des geradlinigen Abstandes zwischen den
beiden Außenstegen 4 und 6. Der erfindungsgemäße Ziegel 2 hat demzufolge ein ausgezeichnetes
Wärmedämmvermögen.
[0032] Wie am besten aus den Figuren 1 und 2 hervorgeht, ist der Ziegel 2 im Bereich der
beiden Stoßseiten 10 und 12 nicht mit einem geschlossenen Außensteg entsprechend den
Außenstegen 4 und 6 versehen, sondern weist eine Mehrzahl von Ausnehmungen 18 auf,
welche durch schmale, sich über die gesamte Steinhöhe erstreckende Leisten 20 voneinander
getrennt sind. Die zu den Außenstegen 4 und 6 senkrecht verlaufenden Endflächen der
leisten 20 liegen hierbei in zwei Ebenen, welche außerhalb der Grundrißlinien in Wärmestromrichtung
liegen, d. h. die Endbereiche der leisten 20 ragen von diesen beiden Grundrißlinien
vor. Die beiden Verlaufsebenen der Grundrißlinien in Wärmestromrichtung werden von
zwei kurzen Wandabschnitten 21 definiert, welche dann zusammen mit den Außenstegen
4 und 6 die Grundriß- oder Umfangslinie des Ziegels 2 definieren. Hierbei sind - wie
am besten aus Fig. 1 ersichtlich - die Ausnehmungen 18 bzw. Leisten 20 auf Seiten
der Stoßseite 10 gegenüber den Ausnehmungen 18 bzw. Leisten 20 auf Seiten der Stoßseite
12 versetzt. Ausgehend vom Außensteg 4 bzw. dem unmittelbar benachbarten Innensteg
8 sind somit die einzelnen Innenstege 8 jeweils durch die Leisten 20 entweder auf
der Stoßseite 10 oder Stoßseite 12 miteinander verbunden, so daß die Innenstege 8
insgesamt einen mäanderförmigen Verlauf ausgehend vom Außensteg 4 in Richtung des
Außensteges 6 haben.
[0033] Durch die versetzte Anordnung der Ausnehmungen 18 bzw. der Leisten 20 läßt sich der
erfindungsgemäße Ziegel 2 mit einem weiteren Ziegel 2 im Bereich der jeweiligen Stoßseiten
10 und 12 ineinanderfügen, wie in Fig. 2 dargestellt. Durch diesen zahnartigen Eingriff
einander benachbarter Ziegel 2 im Bereich der dortigen Stoßfüge erfolgt neben einer
gewissen Stabilisierung des gesamten Mauerwerkverbundes darüber hinaus besonders bevorzugt
eine Erhöhung des Wärmedurchgangswiderstandes im Bereich der Stoßfuge zwischen zwei
benachbarten Ziegeln. Das zahnartige Ineinanderfügen zweier benachbarter Ziegel wird
dadurch erleichtert, daß jede der Leisten 20 zwei Abschrägungen 22 und 24 aufweist,
welche das Ineinanderfügen oder Verzahnen zweier Ziegel 2 erleichtern. Beim Errichten
eines Mauerwerks mit dem erfindungsgemäßen Ziegel 2 werden einander benachbarte Ziegel
im Bereich der späteren Stoßfugen knirsch, d.h. ohne eingebrachten Mörtel aneinandergefügt.
Wie am besten aus Fig. 2 hervorgeht, wird hierbei jeweils eine Ausnehmung 18 in einem
Ziegel von einer Leiste 20 am benachbarten Ziegel verschlossen und umgekehrt, so daß
sich unmittelbar an die Leisten 20 des einen Ziegels bzw. deren Endflächen im benachbarten
Ziegel jeweils ein Hochloch 26 ergibt. Durch diese zusätzlichen Hochlöcher 26 ergibt
sich - wie am besten aus Fig. 2 hervorgeht - ein sehr homogenes Lochbild im späteren
Mauerwerksverbund und damit eine homogene Wärmedämmeigenschaft der gesamten Mauer.
Da die Endbereiche der Leisten 20 von den Grundrißlinien in Wärmestromrichtung vorstehen,
wird der Verzahnungseffekt zwischen zwei benachbarten Ziegeln 2 verstärkt.
[0034] Wie weiterhin aus Fig. 1 hervorgeht, ist der Zickzack-Verlauf der Verbindungsstege
14 in der dort dargestellten Ausführungsform bezüglich einer Quermittelebene des Ziegels
2 symmetrisch. Diese Quermittelebene des Ziegels 2 wird gemäß Fig. 1 von einem mittleren
Innensteg 28 gebildet. Durch diese Maßnahme erreicht man, daß bei der in Fig. 1 dargestellten
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ziegels 2 mit insgesamt dreizehn Innenstegen
8 bzw. bei einer ungeraden Anzahl von Innenstegen 8 allgemein die Anzahl der Anschlußstellen
oder Knotenpunkte 16 auf Seiten des Außensteges 4 gleich der Anzahl der Knotenpunkte
16 auf Seiten des Außensteges 6 ist. Durch diese exakt symetrische Ausgestaltung des
Ziegels 2 mit einer ungeraden Anzahl von Innenstegen 8 braucht bei der späteren Errichtung
eines Mauerwerks die Lage eines Ziegels 2 zum benachbarten Ziegel 2 nicht durch eventuelles
Drehen eines Ziegels um 180° so korrigiert werden, daß die Anzahl der Knotenpunkte
16 beispielsweise auf der Mauerwerksaußenseite, also beispielsweise im Bereich des
Außensteges 4 stets für jeden einzelnen Ziegel gleich ist; da die Anzahl der Knotenpunkte
16 am Außensteg 4 gleich der Anzahl der Knotenpunkte 16 am Außensteg 6 ist, ist es
unerheblich, in welcher Ausrichtung die einzelnen Ziegel 2 zueinander stehen, wenn
das Mauerwerk errichtet wird.
[0035] Fig. 4 zeigt eine Fig. 1 entsprechende Darstellung eines Ziegels 2' gemäß einer zweiten
Ausgestaltungs- oder Ausführungsform der vorliegenden Erfindung. Gleiche Bezugszeichen
wie in den Fig. 1 bis 3 bezeichnen in Fig. 4 gleiche oder einander entsprechende Teile.
[0036] Der Ziegel 2' von Fig 4 unterscheidet sich von dem Ziegel 2 gemäß Fig. 1 im wesentlichen
darin, daß er in der Draufsicht nicht mehr symmetrisch zu dem Innensteg 28 von Fig.
1 ist. Der Zickzack-Verlauf der Verbindungsstege 14 ist in Ziegeldraufsicht durchgehend
von einem Außensteg 4 oder 6 zum gegenüberliegenden Außensteg 6 oder 4 ausgerichtet.
Anders gesagt, die Spitzen des Zickzack-Verlaufes der Verbindungsstege 14 weisen alle
in eine gemeinsame Richtung (in Fig. 4 vom Außensteg 6 weg in Richtung des Außensteges
4) und nicht ausgehend von dem als Symmetrieebene wirkenden Innensteg 28 beidseitig
in Richtung der Außenstege 4 und 6 (Fig. 1). Hierdurch entfällt der als Symmetrieebene
ausgebildete Innensteg 28 mit den beidseitig von den gemeinsamen Fuß- oder Knotenpunkten
16 kreuz- oder sternförmig aus verlaufenden Verbindungstegen 14. Diese gemeinsamen,
auf dem Innensteg 28 liegenden Knotenpunkte 16 stellen in gewisser Weise Wärmestrom-Kurzschlüsse
dar. Werden diese Kurzschlüsse durch das Lochbild von Fig. 4 beseitigt, so kann der
Wärmedurchgangswiderstand noch weiter erhöht und der erfindungsgemäße Ziegel in seinem
Wärmedämmverhalten noch weiter optimiert werden.
[0037] Die Ausgestaltung des Ziegels 2' gemäß Fig. 4 bedingt, daß anstelle der symmetrischen
Ausgestaltung der Abschrägungen 22 und 24, wie bei dem Ziegel 2 gemäß den Figuren
1 bis 3, die in Fig. 4 obere Seite des Ziegels 2' anders ausgestaltet ist, als die
in Fig. 4 untere. Genauer gesagt, die in Fig. 4 untere Seite des Ziegels 2' (Stoßseite
12) weist wie der Ziegel 2 gemäß den Figuren 1 bis 3 die Abschrägungen 22 und 24 an
den Leisten 20 auf. An der in Fig. 4 oberen Seite des Ziegels 2' (Stoßseite 10) sind
an den Leisten 20 den Abschrägungen 22 und 24 entsprechende Abschrägungen 32 an einer
Seite der Leisten 20 vorgesehen und die gegenüberliegenden Seiten der Leisten 20 weisen
einen geradlinig verlaufenden Wandabschnitt 30 auf, der in den Bereich der Ausnehmungen
18 hineinverläuft bzw. diese jeweils an einer Seite begrenzt.
[0038] Der Ziegel 2' gemäß der zweiten Ausführungsform kann wie der Ziegel 2 der ersten
Ausführungsform ungeachtet seiner Ausrichtung im Bereich der Ausnehmungen 18 und Leisten
20 knirsch mit einem angrenzenden Ziegel 2' gestoßen werden, wobei sich dann die zusätzlichen
Hochlöcher 26 (Fig. 2) ergeben.
[0039] Hinsichtlich weiterer Details und den Eigenschaften des Ziegels 2' gemäß der zweiten
Ausführungsform sei ausdrücklich auf die Ausführungen bezüglich des Ziegels 2 (erste
Ausführungsform) verwiesen; sie treffen beim Ziegel 2' der zweiten Ausführungsform
gleichermaßen zu.
[0040] Die bisherige Beschreibung der vorliegenden Erfindung bzw. des erfindungsgemäßen
Ziegels erfolgte anhand der konkreten Ausgestaltungsbeispiele für Ziegel mit hoher
Wärmedämmfähigkeit und guten Werten für Schalldämmung und Druckfestigkeit. Mit geringfügigen
Modifikationen bzw. Abwandlungen ist der vorliegende erfindungsgemäße Ziegel aber
auch genauso gut hinsichtlich einer optimierten Schalldämmfähigkeit bzw. einer optimierten
Druckfestigkeit auszulegen. Bei Hochlochziegeln, insbesondere solchen mit langen,
ungestützt verlaufenden Innenstegen, welche aus Gründen einer verbesserten Wärmedämmfähigkeit
mit wenigen Verbindungsstegen miteinander abgestützt sind, besteht das Problem, das
die langen ungestützten Innenstegbereiche bei Schalleinleitung in den Ziegel in Resonanz
geraten können und von daher ist zumeist ein hinsichtlich der Wärmedämmfähigkeit weitestgehend
optimierter Ziegel hinsichtlich seiner Schalldämmfähigkeit weniger gut. Bei dem erfindungsgemäßen
Ziegel werden dagegen die einzelnen Innenstege 8 durch die Mehrzahl von Verbindungsstegen
14 im Bereich der Anschlußstellen oder Knotenpunkte 16 gleichmäßig im wesentlichen
über ihre gesamte Längenerstreckung zwischen den beiden Stoßseiten 10 und 12 hinweg
gegeneinander abgestützt. Ein gemäß den Figuren 1 bis 3 oder 4 ausgestalteter, hinsichtlich
seiner Wärmedämmfähigkeit weitestgehend optimierte Ziegel 2 oder 2' gemäß der vorliegenden
Erfindung hat demzufolge auch bereits eine sehr gute Schalldämmfähigkeit, da die kurzen
nicht abgestützten Teilbereiche der Innenstege 8 bei Schalleinleitung nicht oder nur
unwesentlich in Resonanz geraten können, so daß von daher die Schallweiterleitung
durch das Material des Ziegels hindurch gering ist. Die Schalldämmfähigkeit des erfindungsgemäßen
Ziegels kann bei Bedarf weiter optimiert werden, ohne daß hierbei bei der Wärmedämmfähigkeit
wesentliche Abstriche gemacht werden müssen: zur weiteren Verbesserung der Schalldämmfähigkeit
werden mehr Knotenpunkte 16 auf der Längenerstreckung der Innenstege 8 und der Außenstege
4 und 6 vorgesehen, so daß das Zickzack-Profil des Innenstegverlaufes steiler wird.
Hierdurch werden die einzelnen Innenstege 8 an noch mehr Knotenpunkten 16 über die
Verbindungsstege 14 gegeneinander abgestützt, so daß eine noch geringere Wahrscheinlichkeit
besteht, daß Teilbereiche der Innenstege 8 bei Schalleinleitung in Resonanz geraten.
Zwar wird durch diese Maßnahme die Längenerstreckung der einzelnen Verbindungsstege
14 verkürzt, da diese aufgrund des steileren Zickzack-Verlaufs zwischen den einzelnen
Innenstegen 8 automatisch eine kürzere Länge erhalten, die Wärmedämmleistung des erfindungsgemäßen
Ziegels wird hierdurch jedoch nur unwesentlich eingeschränkt, da die Wärmeleitung
in Wärmestromrichtung gegenüber einem Hochlochziegel mit normalem Lochprofil, d.h.
mit senkrecht zu den Innenstegen laufenden Verbindungsstegen nach wie vor weitaus
größer ist. Die Schalldämmeigenschaften des in Richtung Schalldämmfähigkeit optimierten
Ziegels werden auch dadurch verbessert, daß durch das Vorsehen von noch mehr Verbindungsstegen
14 als in der Zeichnung gezeigt die Rohdichte des Ziegels erhöht wird, was ebenfalls
einen Beitrag zur Schalldämmung leistet.
[0041] Um den erfindungsgemäßen Ziegel hinsichtlich seiner Druckfestigkeit zu optimieren,
genügt es prinzipiell, die Wandstärken der Verbindungsstege 14 und auch der Innenstege
8 zu erhöhen. Hierbei kann gegebenenfalls daran gedacht werden, jeden zweiten Innensteg
8 in der Darstellung von Fig. 1 oder 4 wegzulassen, um es Verbindungsstegen 14 mit
einer höheren Wanddicke zu ermöglichen, sauber zwischen einander benachbarten Innenstegen
8 hin- und herzulaufen. Die Beabstandung von Innenstegen 8 zueinander sowie die Material-
bzw. Wandstärken der Innenstege 8 und der Verbindungsstege 14 hängt auch wesentlich
von dem zur Herstellung des erfindungsgemäßen Ziegels verwendeten Material bzw. den
sich hieraus ergebenden Restriktionen im Mundstück einer Strangpressanage ab.
[0042] Das Wandstärkenverhältnis der Verbindungsstege 14 zu den Innenstegen 8 liegt im Bereich
von etwa 1 : 1 bis 1 : 10, bevorzugt bei etwa 1 : 2. Die Wandstärke der Innenstege
liegt im Bereich von etwa 1 bis etwa 12 mm, bevorzugt bei etwa 4 bis 5 mm und die
Wandstärke der Verbindungsstege liegt ebenfalls im Bereich von etwa 1 bis 12 mm, bevorzugt
bei etwa 2 bis 4 mm. Von den angegebenen Werten nach oben oder unten abweichende Wandstärken
der Innenstege 8 und der Verbindungsstege 14 sind bei Sonderfällen ebenfalls möglich.
[0043] Wie aus dem bisher gesagten hervorgeht, zeichnet sich der erfindungsgemäße Ziegel
dadurch aus, daß er sowohl hinsichtlich seiner Wärmedämmfähigkeit als auch seiner
Druckfestigkeit und seiner Schallschutzfähigkeit optimierbar ist, ohne daß hierbei
tiefgreifende Modifikationen am Lochbild des Ziegels notwendig sind. Durch den zickzackartigen
Lauf der Verbindungsstege 14 zwischen den Innenstegen 8 bzw. zwischen den Außenstegen
4 und 6 und den benachbarten Innenstegen 8 hat der erfindungsgemäße Ziegel bereits
grundsätzlich eine sehr gute Wärmedämmfähigkeit gepaart mit einer guten Schallschutzeigenschaft
und einer hohen Druckfestigkeit. Sowohl die Schallschutzeigenschaften als auch die
Druckfestigkeit lassen sich - ohne größere Abstriche an der Wärmedämmfähigkeit - problemlos
durch eine andere Anordnung der Verbindungsstege 14 gegenüber den Innenstegen 8 optimieren.
[0044] Eine weitere vorteilhafte Eigenschaft des erfindungsgemäßen Ziegels ist, daß trotz
des hohen Lochanteils im Ziegelquerschnitt der Ziegel durch die fachwerkartige Aussteifung
eine hohe Stabilität aufweist. Dies ist insbesondere bei der Ziegelherstellung durch
eine Strangpressanlage wesentlich, als hierbei durch die fachwerkartige Aussteifung
der einzelnen Innenstege 8 keine Gefahr besteht, das trotz des hohen Lochanteils der
gerade das Mundstück verlassende Ziegelstrang unter Schwerkrafteinfluß in sich zusammensackt.
Weiterhin erlaubt die hohe Festigkeit des Ziegelrohlings, daß die späteren Lagerflächen
geschliffen werden können, da der Ziegel auf Grund der fachwerkartigen Aussteifung
den Schleifscheiben ausreichend Eigenstabilität entgegensetzt. Ein so geschliffener
erfindungsgemäßer Ziegel kann dann in besonders vorteilhafter Weise verklebt werden.
1. Hochlochziegel mit:
zwei parallelen Außenstegen (4, 6) und hierzu senkrecht verlaufenden, parallelen Stoßseiten
(10, 12), wobei die Außenstege (4, 6) und die Stoßseiten (10, 12) die Umfangswände
des Steins bilden; und
einer Mehrzahl von geraden, zu den Außenstegen parallelen Innenstegen (8), welche
vorzugsweise über die senkrecht zu den Stoßseiten (10, 12) gemessene Breite des Ziegels
(2) sowie über die Ziegelhöhe durchlaufen, wobei die geraden Innenstege (8) durch
Verbindungsstege (14) miteinander verbunden und gegeneinander abgestützt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Außenstege der Stoßseiten (10, 12) zu schmalen, über die Steinhöhe reichenden
Leisten (20) reduziert sind, zwischen denen taschenartige, über die gesamte Ziegelhöhe
verlaufende Ausnehmungen (18) vorgesehen sind.
2. Hochlochziegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die schmalen Leisten (20)
bzw. taschenartigen Ausnehmungen (18) in den beiden Außenstegen in Ziegeldraufsicht
gesehen derart zueinander versetzt sind, daß im Bereich der Stoßseiten (10, 12) aneinandergesetzte
Ziegel (2) zahnartig ineinandergreifen.
3. Hochlochziegel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die schmalen Leisten
(20) mit ihren Endabschnitten über die stoßseitenseitig verlaufenden Grundrißlinien
des Steins (2) hinausragen.
4. Hochlochziegel nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die schmalen
Leisten (20) beidseitig Abschrägungen (22, 24; 28, 30) aufweisen.
5. Hochlochziegel nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindung
der Innenstege (8) mittels der Verbindungsstege (14) fachwerkartig derart erfolgt,
daß die durch die Anschlußstellen der Verbindungsstege (14) an den Innenstegen (8)
gebildeten Knotenpunkte (16) in einem quer zur Verlaufsrichtung der Innenstege (8)
liegenden Abstand voneinander angeordnet sind,
6. Hochlochziegel nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsstege
(14) zwischen zwei einander benachbarten Innenstegen (8) im Zickzack verlaufen.
7. Hochlochziegel nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die durch
die Knotenpunkte (16) gebildeten Spitzen und Fußpunkte von Verbindungsstegen (14)
zu beiden Seiten eines Innensteges (8) im Abstand voneinander liegen.
8. Hochlochziegel nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die durch die Knotenpunkte
(16) gebildeten Spitzen von Verbindungsstegen (14) auf einer Seite eines Innensteges
(8) mittig zwischen den durch die Knotenpunkte (16) gebildeten Fußpunkte von Verbindungsstegen
(14) auf der gegenüberliegenden Seite des Innensteges (8) liegen.
9. Hochlochziegel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Zickzack-Verlauf der
Verbindungsstege (14) in Ziegeldraufsicht zu einer Quermittelebene (28) des Ziegels
(2) symmetrisch ist.
10. Hochlochziegel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Zickzack-Verlauf der
Verbindungsstege (14) in Ziegeldraufsicht durchgehend von einem Außensteg (4, 6) zum
gegenüberliegenden Außensteg (6, 4) weisend ausgerichtet ist.
11. Hochlochziegel nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
Wandstärkenverhältnis von Verbindungsstegen (14) zu Innenstegen (8) im Bereich von
1 : 1 bis 1 : 10, bevorzugt bei etwa 1 : 2 liegt.
12. Hochlochziegel nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wandstärke der Innenstege (8) im Bereich von etwa 1 bis 12, bevorzugt bei etwa 4 bis
5 mm liegt und daß die Wandstärke der Verbindungsstege (14) im Bereich von etwa 1
bis 12, bevorzugt bei etwa 2 bis 4 mm liegt.