[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Feuerungsanlage zur Verbrennung von festen
Brennstoffen, beispielsweise Holz, Holzabfälle wie Späne, Sägemehl, Schleifstaub,
Holzpreßlinge, Holzpellets, Hackschnitzel aus der holzverarbeitenden Industrie, Waldhackgut,
Altholz, aber auch Biomassen, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Eine derartige
Feuerungsanlage ist aus dem deutschen Gebrauchsmuster 297 07 032 bekannt.
[0002] Es ist das der Erfindung zugrundeliegende Problem (Aufgabe), eine Feuerungsanlage
der eingangs genannten Art zu schaffen, die einen verbesserten Wirkungsgrad aufweist.
[0003] Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die Merkmale des Anspruchs 1 und insbesondere
dadurch, daß ein sich teilweise in die Brennkammer erstreckender Zylinder vorgesehen
ist, durch den hindurch die Sekundärluftzufuhr erfolgt. Erfindungsgemäß wird somit
innerhalb der Brennkammer ein Strömungskanal vorgesehen, durch den die Sekundärluft
eingebracht wird. Hierbei kann die durch das Gebläse bereits in Rotation versetzte
Sekundärluft rotierend in das Innere der Brennkammern gelangen, ohne daß der Drehimpuls
beim Eintritt in die Brennkammer wesentlich gestört wird. Gleichzeitig ist ein störender
Einfluß der aus der Entgasungskammer strömenden Luft ausgeschlossen.
[0004] Erfindungsgemäß kann gleichzeitig der Zylinder, durch den die Sekundärluftzufuhr
erfolgt, allseitig mit Luft innerhalb der Brennkammer, insbesondere Primärluft umströmt
werden, so daß eine innige Durchmischung der Gase erfolgt.
[0005] Vorteilhafte Ausführungsformen der Erfindung sind in der Beschreibung, den Zeichnungen
und den Unteransprüchen beschrieben.
[0006] Der erfindungsgemäß vorgesehene Zylinder muß keinen kreiszylindrischen Querschnitt
besitzen, sondern kann auch polygonartig oder ähnlich einem Quadrat ausgebildet sein.
Mit anderen Worten ist es ausreichend, daß ein Strömungsrohr vorgesehen ist, das sich
teilweise in die Brennkammer erstreckt und durch das die Sekundärluftzufuhr erfolgt.
[0007] Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung ist die Entgasungskammer unterhalb der
Brennkammer angeordnet und mit dieser über einen Durchlaß verbunden. Hierbei ist in
der Brennkammer im Bereich des Durchlasses zu der Entgasungskammer der Rohrstutzen
vorgesehen, der konzentrisch zur Brennkammerachse angeordnet sein kann und durch den
die Sekundärluftzufuhr erfolgt. Diese Ausführungsform besitzt den großen Vorteil,
daß in der Entgasungskammer mit Unterdruck gearbeitet werden kann und daß die Gase
von der Entgasungskammer in die Brennkammer zunächst durch den Durchlaß und anschließend
um den Zylinder bzw. Rohrstutzen herumströmen, bis diese von der Sekundärluftströmung
mitgerissen werden. Hierdurch erfolgt bereits beim Einströmen der Gase von der Entgasungskammer
in die Brennkammer eine Verteilung der Gase radial außen an der Brennkammerwand. Der
Betrieb der Entgasungskammer mit Unterdruck besitzt den Vorteil, daß die Gefahr eines
Rückbrandes verringert ist und daß sich in der Hauptkammer wesentlich weniger Staub
ansammelt. Zu diesem Zweck ist es vorteilhaft, daß die Primärluft nicht durch ein
Gebläse in die Entgasungskammer eingeblasen sondern lediglich von außen angesaugt
wird.
[0008] Das erfindungsgemäß vorgesehene Gebläse zur Sekundärlufteinbringung kann in vorteilhafter
Weise konzentrisch zur Brennkammerachse angeordnet sein, wobei das Gebläserad gegenseitig
bewegliche Glieder, beispielsweise Kettenglieder aufweisen kann. Durch ein derartiges
Gebläserad wird die Sekundärluft für die Nachverbrennung sowohl in Rotation wie auch
in Turbulenz versetzt, wodurch die Feuerungsanlage mit einem sehr geringen Luftüberschuß
betrieben werden kann.
[0009] Besonders vorteilhaft ist es, wenn der Rohrstutzen den Durchlaß zwischen Entgasungskammer
und Brennkammer in Axialrichtung überdeckt, da hierdurch sichergestellt ist, daß die
Brenngase nach Austritt aus dem Durchlaß sich zunächst kreisförmig entlang der Brennkammerwand
verteilen, bevor diese von der Sekundärströmung mitgerissen werden.
[0010] Die Entgasungskammer kann einen von oben beschickten Rost oder Rostabschnitt aufweisen,
der gewölbt ausgebildet und vorzugsweise gegenüber der Horizontalen geneigt angeordnet
ist, da hierdurch der Abbrand begünstigt wird.
[0011] Besonders vorteilhaft ist es, wenn die Entgasungskammer gebläsefrei mit Primärluft
beschickt wird, das heißt wenn die Primärluft durch den in der Entgasungskammer herrschenden
Unterdruck von außen angesaugt wird, da die Feuerungsanlage dann mit geringem Unterdruck
in der Entgasungskammer gefahren werden kann. Um die Anlage in der Entgasungskammer
mit Luftmangel zu fahren, kann zusätzlich im Bereich der Primärluftansaugung eine
gesteuerte Klappe vorgesehen sein, die den Primärluftstrom regelt.
[0012] Schließlich ist es vorteilhaft, wenn die Entgasungskammer durch ein Schamottgewölbe
von der Brennkammer getrennt ist, da in diesem Fall die in der Brennkammer erzeugte
Rotationsströmung den Abbrand der Gase in der Vorkammer (Entgasungskammer) nicht beeinflußt.
[0013] Bei einer weiteren Ausführungsvariante werden die in der Brennkammer strömenden Brenngase
durch einen Drallkörper nochmals beschleunigt, indem diesen ein Drehimpuls auferlegt
wird. Hierdurch wird einerseits die Rotationsströmung vor dem Drallkörper stabilisiert.
Andererseits wird den Verbrennungsgasen durch den Drallkörper eine starke Radialkomponente
auferlegt, wodurch die mitgetragene Flugasche hinter dem Drallkörper infolge der Fliehkraft
an der Wand der Brennkammer entlangströmt. Durch eine derartige Strömung wird die
Absonderung von Flugasche durch eine tangentiale Austrittsöffnung stark gefördert,
so daß die in den Wärmetauscher eintretenden Brenngase nahezu staub- bzw. aschefrei
sind. Erfindungsgemäß wird somit die Staubabscheidung nicht nach dem Wärmetauscher,
sondern vor dem Wärmetauscher vorgenommen, was den großen Vorteil mit sich bringt,
daß die aus den heißen Abgasen abgesonderte Flugasche - im Gegensatz zur Flugasche
aus den abgekühlten Abgasen nach dem Wärmetauscher - nicht durch Schwermetalle kontaminiert
ist. Gleichzeitig sind die Reinigungsintervalle bei der erfindungsgemäßen Feuerungsanlage
gegenüber herkömmlichen Ausführungsformen deutlich verlängert. Da die Ascheabscheidung
noch innerhalb bzw. am Ende der Brennkammer erfolgt, ist erfindungsgemäß sichergestellt,
daß sich an der aus den heißen Gasen abgesonderten Flugasche keine Schwermetalle angelagert
haben.
[0014] Der in der Brennkammer vorzugsweise vorgesehene Drallkörper bewirkt neben einer verbesserten
Heißgasentstaubung auch eine Stabilisierung der Rotationsströmung zwischen Sekundärluftzufuhr
und Drallkörper, wodurch eine gute Durchmischung der Brenngase weiter gefördert wird.
[0015] Nach einer ersten vorteilhaften Ausführungsform ist der vorzugsweise runde Drallkörper
aus feuerfestem Material gebildet und besteht aus mehreren Teilen. Bei dieser Ausführungsform
ist ein sehr verschleißfestes Bauteil gegeben, dessen Montage durch die mehrteilige
Ausbildung erleichtert ist. Der Drallkörper kann hierbei aus mehreren, vorzugsweise
vier gleichartig ausgebildeten Schamottelementen bestehen, die durch ein konisches
Mittelteil innerhalb der Brennkammer verkeilt werden.
[0016] Nach einer weiteren Ausbildung der Erfindung kann der Drallkörper mehrere spiralförmige
Gaskanäle aufweisen, deren Einlaß vorzugsweise im Bereich der Brennkammerwand angeordnet
ist. Bei dieser Ausführungsform erfolgt eine besonders gute Beschleunigung der Brenngase
im Drallelement und eine gute Stabilisierung des Rotationswirbels vor dem Drallelement.
Bevorzugt erstreckt sich der Drallkörper über den gesamten Querschnitt der Brennkammer,
da hierdurch die gesamte Gasströmung durch das Drallelement geleitet wird.
[0017] Bevorzugt ist der Drallkörper im hinteren Drittel der Brennkammer bzw. am Ende der
Brennkammer angeordnet und befindet sich unmittelbar vor der Ascheaustrittsöffnung,
die vorzugsweise tangential angeordnet ist. In einem erfindungsgemäß nach dem Drallkörper
angeordneten runden Entstaubungsraum befindet sich einerseits eine tangential angeordnete
Öffnung zur Ableitung der Flugasche in einen darunterliegenden Sammelraum, andererseits
in das Zentrum hineinragende Auslässe für die Ableitung der gereinigten Abgase in
den Wärmetauscher.
[0018] Nachfolgend wird die vorliegende Erfindung rein beispielhaft anhand vorteilhafter
Ausführungsformen und unter Bezugnahme auf die beigefügten Zeichnungen beschrieben.
Es zeigen:
- Fig. 1
- einen Längsschnitt durch eine Feuerungsanlage; und
- Fig. 2
- einen Querschnitt entlang der Linie II - II von Fig. 1.
[0019] Die in den Fig. 1 und 2 dargestellte Feuerungsanlage weist einen zylindrischen und
horizontal liegend angeordneten Kessel 10 auf, der auf einem erhöhten und isolierten
Sockel 12 montiert ist. Im Inneren des Kessels 10 ist aus feuerfestem Material (Schamotte)
14 eine zylindrische Brennkammer 16 gebildet, die sich von dem vorderen Ende des Kessels
10 in Richtung des Kesselendes erstreckt. Die Brennkammer 16 ist ebenfalls horizontal
liegend angeordnet und in ihrem Inneren sowie außen im wesentlichen kreisrund ausgebildet.
[0020] Die Vorderseite des Kessels 10 ist mit einer schwenkbaren Türe 18 verschlossen, in
die eine Sekundärluftzufuhr 20 eingebaut ist. Die Sekundärluftzufuhr 20 besteht bei
dem in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiel aus einem Gebläsemotor 22, an dessen
Nabe mehrere Kettenteilstücke, das heißt Elemente mit gegenseitig beweglichen Gliedern,
radial befestigt sind. Hierdurch ist ein Rotationsgliederkopf 24 gebildet, der von
außen Luft ansaugt und diese horizontal in die Brennkammer 16 fördert und dabei der
einströmenden Sekundärluft einen Drehimpuls auferlegt. Ein Hitzeschild 26 dient dazu,
den Rotationsgliederkopf vor übermäßiger Hitze zu schützen und eine optimale Rotationsströmung
in der Brennkammer 16 zu erzeugen.
[0021] Die Sekundärluftzufuhr 20 ist in einem Zylinder bzw. Rohrstutzen 27 zentrisch angeordnet,
der sich von der Türe 18 in die Brennkammer 16 hinein erstreckt, so daß zwischen dem
Zylinder 27 und der Brennkammerwand ein Ringraum geschaffen ist. Hierbei ragt der
Rohrstutzen 27 in das Innere der Brennkammer hinein.
[0022] Wie die Fig. 1 und 2 zeigen, ist die Brennkammer 16 von einem zylindrischen Stahlmantel
30 umgeben, wobei zwischen dem feuerfesten Material 14 der Brennkammer 16 und dem
Stahlmantel 30 ein mit Luft oder hochtemperaturbeständigem Isolationsmaterial gefüllter
Zwischenraum 32 vorgesehen ist. Der Zwischenraum 32 erstreckt sich im wesentlichen
über die gesamte Länge der Brennkammer 16. Ferner ist bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
die Brennkammer koaxial in dem Stahlmantel 30 angeordnet.
[0023] Im Inneren der Brennkammer 16 ist an deren Ende ein Drallkörper 28 vorgesehen, der
sich über den gesamten Querschnitt der Brennkammer erstreckt und der aus feuerfestem
Material gebildet ist. Der Drallkörper 28 besteht in dem dargestellten Ausführungsbeispiel
aus vier Schamottelementen 28a bis 28d (vgl. Fig. 2), die von einem konischen Mittelstück
28e in der Brennkammer verkeilt werden. Jedes der Schamottelemente 28a bis 28d besitzt
eine Wendel mit trapezförmigern Querschnitt und bildet zur Brennkammerwand einen spiralförmigen
Gaskanal, so daß insgesamt vier spiralförmige Gaskanäle 29a bis 29d gebildet sind,
deren Einlaß im Bereich der Brennkammerwand, das heißt radial außen, mündet.
[0024] Der Drallkörper 28 ist im hinteren Drittel der Brennkammer 16 angeordnet und trennt
dadurch den Entstaubungsraum 34 von der Brennkammer 16 ab, in den sich das feuerfeste
Material 14 noch etwa zur Hälfte erstreckt. Grundsätzlich kann der Drallkörper jedoch
auch weggelassen werden. Der Entstaubungsraum 34 ist durch den zylindrischen Stahlmantel
30 gebildet, der sich im wesentlichen über die gesamte Länge des Kessel 10 erstreckt,
wobei am Boden des Entstaubungsraumes 34 eine tangential angeordnete Sammelöffnung
36 für Flugasche vorgesehen ist, in der ein Stutzen 76 befestigt ist. Der Stutzen
76 mündet in einen Sammelraum 74, der in dem hinteren Sockel 12 vorgesehen ist.
[0025] Im oberen Bereich des zylindrischen Entstaubungsraumes 34 ist mindestens ein Auslaß
38 angeordnet, der im Bereich der Brennkammerachse mündet und das austretende entstaubte
Gas durch mehrere als Wärmetauscher dienende Kesselsrohre 40, 42 (Fig. 2) zu einem
Abgassammler 44 (Fig. 1) führt, an dem ein Abgasgebläse 45 angeordnet ist. Der innerhalb
des Kessels 10 und außerhalb des Stahlmantels 30 bzw. der Kesselrohre 40, 42 vorhandene
Raum ist mit Wasser gefüllt, das durch einen Wassereintritt (Rücklauf) 46 zugeführt
und durch einen Wasseraustritt (Vorlauf) 48 abgeführt wird. Der Kessel 10 ist somit
wasserführend bzw. von Wasser durchspült oder durchströmt.
[0026] Unterhalb der Brennkammer 16 und im vorderen Bereich und unterhalb des Kessels 10
ist eine Entgasungskammer 50 angeordnet, die mit der Brennkammer 16 über einen Durchlaß
52 (Fig. 1) in Verbindung steht. Der Durchlaß 52 mündet am vorderen Ende der Brennkammer
16 in diese und wird in Axialrichtung von dem Rohrstutzen 27 überdeckt. Die Entgasungskammer
50 weist als Wandmaterial ebenfalls feuerfestes Material 54 auf, das sich teilweise
in den wasserdurchspülten Kessel 10 erstreckt. Ferner ist die Entgasungskammer 50
durch eine Abdeckung in Form eines Schamottgewölbes 55 von der Brennkammer 16 getrennt,
das sich konvex über die gesamte Breite der Brennkammer 16 erstreckt.
[0027] Die Entgasungskammer 50 weist einen von oben beschickten Entgasungsrost 58 auf, der
in Fig. 2 rechts von der vertikalen Symmetrieebene des Kessels 10 angeordnet ist.
Links von dieser Symmetrieebene ist ein Ausbrandrost 60 vorgesehen, der von einer
Rütteleinrichtung 61 in Schwingungen versetzt werden kann. Bei dem dargestellten Ausführungsbeispiel
ist der Entgasungsrost 58 konkav gewölbt ausgebildet und gegenüber der Horizontalen
geneigt angeordnet. Es kann jedoch vorteilhaft sein, den Ausbrandrost 60 ebenfalls
geneigt und muldenförmig auszubilden. Die Entgasungskammer 50 bzw. der Entgasungsrost
58 wird durch eine automatische Förderschnecke 62 beschickt, die von einem Brennstoffbehälter
64 schräg nach oben zu der Entgasungskammer 50 verläuft. Die mit einer Neigung von
mindestens 5° schräg nach oben führende Förderschnecke 62 ist automatisch gesteuert
und gewährleistet einen gleichmäßigen Füllgrad, um Brennstoff von dem angebauten Brennstoffbehälter
64 von oben auf den Entgasungsrost 58 zuzuführen. In dem Brennstoffbehälter 64 ist
eine Infrarot-Lichtschranke vorgesehen, welche die Brennstoffhöhe überwacht und konstant
halt, damit während des Abbrandes stets gleiche Verhältnisse vorherrschen und stets
eine Brennstoffspertschicht zur Rückbrandminderung vorhanden ist. Aufgrund der Schräglage
der Förderschnecke 62 auch innerhalb des Brennstoffbehälters 64 wird zudem verhindert,
daß sich unerwünscht Material an der Austrittswand des Brennstoffbehälters ansammelt,
da dieses nach innen zurückfällt.
[0028] Ebenfalls unterhalb des Entgasungsrostes 58 ist in der Entgasungskammer 50 eine Primärluftzuführung
66 vorgesehen, die von einer nicht dargestellten Klappe automatisch und geregelt verschlossen
werden kann.
[0029] Unterhalb des Entgasungsrostes 58 und des Ausbrandrostes 60 ist je ein Sammelbehälter
72 angeordnet, der die durchfallende bzw. abgerüttelte Asche und nicht brennbare Fremdkörper
aufnimmt.
[0030] Der Betrieb der in den Fig. 1 und 2 dargestellten Feuerungsanlage läuft wie folgt
ab.
[0031] Nachdem das Innere des Kessels 10 mit Wasser gefüllt worden ist, wird der Brennstoffbehälter
64 mit Brennmaterial gefüllt, wodurch sich automatisch die Förderschnecke 62 in Bewegung
setzt und eine mittels IR-Niveausensoren 68 begrenzte Menge an Brennmaterial auf den
Entgasungsrost 58 und den Ausbrandrost 60 in der Entgasungskammer 50 fördert. Nach
Entzündung des Brennmaterials auf dem Entgasungsrost 58 wird das Brennmaterial entgast.
[0032] Die Verbrennungsgase strömen (in Fig. 1 von unten nach oben) von dem Entgasungsrost
58 und dem Ausbrandrost 60 in Richtung des Durchlasses 52. Hierbei werden die beim
Verbrennungsprozeß entstehenden und reagierenden Gase zwangsweise und vollständig
durch die Glutschicht nach oben und von der Asche weggeführt. Durch Nachführen von
Brennmaterial mit Hilfe der Förderschnecke 62 auf den fallenden Entgasungsrost 58
sowie durch intervallmäßiges Rütteln des Ausbrandrostes 60 werden die nichtbrennbaren
Rückstände (Asche) in die Sammelbehälter 72 geführt. Dies bewirkt, daß die Asche aus
dem nach oben gehenden, reagierenden und somit temperaturerhöhenden Gasstrom nach
unten in kühlere Zonen geführt wird. Somit wird ein Erweichen und Aufschmelzen der
Asche verhindert. Dies ergibt vorteilhafterweise, daß auch bei zur Verschlackung neigenden
Brennmaterialien keine Verschlackung eintritt und somit ein Dauerbetrieb auch in solchen
Fällen gewährleistet ist.
[0033] Die Verbrennung wird durch Zuführung von angesaugter Primärluft durch den Entgasungsrost
58 aufrechterhalten. Durch Betreiben des Rotationsgliederkopfes 24 wird von der Stirnseite
der Brennkammer 16 Sekundärluft mit hohem Drehimpuls in die waagerechte Rotationsbrennkammer
16 eingeleitet. Die von der Entgasungskammer 50 in die Brennkammer 16 einströmenden
Gase umströmen dabei zunächst ringförmig den Rohrstutzen 27, bevor diese von der rotierenden
sekundären Gasmasse mitgenommen werden und sofort und vollständig ausbrennen. In der
Primärfeuerung, das heißt in der Entgasungskammer 50 bleibt der durch das Abgasgebläse
45 erzeugte Unterdruck bestehen. Die Verbrennungsgase strömen innerhalb der Brennkammer
16 schraubenförmig an der Brennkammerwand entlang in Richtung des Drallelementes 28
und durchströmen die spiralförmigen Gaskanäle 29a bis 29d, wodurch die Gasströmung
einen weiteren Drehimpuls erhält. Hierdurch rotieren die Verbrennungsgase im Außenbereich
des Entstaubungsraumes 34 mit einer starken Radialkomponente und sondern dabei durch
die Sammelöffnung 36 Flugasche in den Stutzen 76 und den Sammelraum 74 ab. Die Gase
treten anschließend durch die ins Zentrum des Entstaubungsraumes 34 hineinragenden
Auslässe 38 in die Kesselrohre 40 und 42 ein. Am Abgassammler 44 werden die Abgase
durch das Abgasgebläse 45 nach außen abgesaugt.
Bezugszeichenliste
[0034]
- 10
- Kessel
- 12
- Sockel
- 14
- Schamotte
- 16
- Brennkammer
- 18
- Türe
- 20
- Sekundärluftzufuhr
- 22
- Gebläsemotor
- 24
- Rotationsgliederkopf
- 26
- Hitzeschild
- 27
- Rohrstutzen
- 28
- Drallkörper
- 28a - e
- Schamottelement
- 29a - d
- Gaskanal
- 30
- Stahlmantel
- 32
- Zwischenraum
- 34
- Entstaubungsraum
- 36
- Sammelöffnung
- 38
- Auslaß
- 40, 42
- Kesselrohre
- 44
- Abgassammler
- 45
- Abgasgebläse
- 46
- Wassereintritt
- 48
- Wasseraustritt
- 50
- Entgasungskammer
- 52
- Durchlaß
- 54
- feuerfestes Material
- 55
- Schamottgewölbe
- 58
- Entgasungsrost
- 60
- Ausbrandrost
- 61
- Rütteleinrichtung
- 62
- Förderschnecke
- 64
- Brennstoffbehälter
- 66
- Primärluftzuführung
- 68
- Niveausensoren
- 72
- Sammelbehälter
- 74
- Sammelraum
- 76
- Stutzen
1. Feuerungsanlage zur Verbrennung von festen Brennstoffen, mit
- einer Entgasungskammer (50);
- einer davon getrennten Brennkammer (16); und
- einer Sekundärluftzufuhr (20), die durch ein Gebläse (24) erfolgt; wobei
- die Brennkammer (16) innerhalb eines wärmeträgerdurchspülten und horizontal angeordneten
Kessels (10) eingebaut ist,
dadurch
gekennzeichnet, daß
ein sich teilweise in die Brennkammer (16) erstreckender, vorzugsweise konzentrisch
zur Brennkammerachse angeordneter, Rohrstutzen (27) vorgesehen ist, durch den hindurch
die Sekundärluftzufuhr erfolgt.
2. Feuerungsanlage nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Entgasungskammer (50) unterhalb der Brennkammer (16) angeordnet ist und mit dieser
über einen Durchlaß (52) in Verbindung steht und/oder daß der Rohrstutzen im Bereich
des Durchlasses (52) zu der Entgasungskammer (50) angeordnet ist.
3. Feuerungsanlage nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Rohrstutzen (27) den Durchlaß (52) in Axialrichtung überdeckt und/oder daß sich
der Rohrstutzen teilweise aus der Brennkammer (16) heraus erstreckt.
4. Feuerungsanlage nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Entgasungskammer (50) gebläsefrei mit Primärluft beschickt wird und/oder daß das
Gebläse (24) durch einen Rotationsgliederkopf gebildet ist.
5. Feuerungsanlage nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Entgasungskammer (50) einen von oben beschickten Rost (58, 60) oder Rostabschnitt
aufweist, der gewölbt ausgebildet und vorzugsweise gegenüber der Horizontalen geneigt
angeordnet ist.
6. Feuerungsanlage nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Brennkammer in Strömungsrichtung nach der Sekundärluftzuführung einen im wesentlichen
zylindrischen Querschnitt aufweist.
7. Feuerungsanlage nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
am Ende der Brennkammer (16) ein Entgasungsraum (34) mit einer vorzugsweise tangential
angeordneten Sammelöffnung (36) für Flugasche vorgesehen ist.
8. Feuerungsanlage nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
mindestens ein in das Zentrum eines Entstaubungsraumes (34) führender Auslaß (38)
für die Ableitung der gereinigten Gase vorgesehen ist.
9. Feuerungsanlage nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Entgasungskammer (50) durch eine Abdeckung, vorzugsweise ein Schamottgewölbe (55)
von der Brennkammer (16) getrennt ist.
10. Feuerungsanlage nach zumindest einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
in der Brennkammer (16) ein Drallkörper (28) vorgesehen ist, der vorzugsweise eine
axiale Breite aufweist, die etwa 10% der Brennkammerlänge beträgt, wobei der Drallkörper
(28) bevorzugt zumindest einen spiralförmigen Gaskanal (29a - 29d) aufweist, dessen
Einlaß vorzugsweise im Bereich der Brennkammerwand angeordnet ist.