[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Verdampfen von flüssigen Brennstoffen
gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Die rückstandslose Verdampfung von flüssigen Kohlenwasserstoff-Brennstoffen, wie
z.B. Heizöl und Dieselkraftstoff im Gramm-Bereich stellt ein bisher nicht zufriedenstellend
gelöstes technisches Problem dar. Die Verdampfung solcher Brennstoffe verläuft in
einem Temperaturbereich von 160 bis 380° C, was für eine vollständige Verdampfung
Temperaturen der Wärmeübertragungsflächen von mehr als 200 bis 450° C erfordert. Um
bei den Verdampfern die Wandtemperatur niedrig zu halten, werden geringe Temperaturdifferenzen
verwendet und die Wärmeübertrager werden großflächig und/oder großvolumig ausgebildet.
[0003] Die thermische Belastung von Heiz- und Dieselöl führt bei längeren Einwirkungszeiten
zu Polymerisationen und Verklumpungen der Makromoleküle, die sich auf den Wärmeübertragungsflächen
absetzen. Am Ende der Siedezone lagern sich zusätzlich die nichtverdampften Restfraktionen
ab. Diese Ablagerungen können eine Wärmeisolation bewirken, die eine weitere Temperaturerhöhung
zur Folge hat. Dadurch treten Verkokungen auf und ein verstärktes Ablagern der Verklumpungen,
was zur Verstopfung der Strömungskanäle führen kann.
[0004] Großvolumige Verdampfer finden als sogenannte Schalenbrenner in Ölöfen der Kaustechnik
Verwendung. Hier erfolgt die Verdampfung an der freien Oberfläche der flüssigen Brennstoff-Phase.
Die entstehenden Ablagerungen setzen sich am Boden ab und werden periodisch entsorgt.
[0005] Aus der DE 32 43 395 A1 ist eine Vorrichtung der eingangs genannten Gattung bekannt.
Der Brennstoff wird in einem Rohr verdampft, welches direkt oder indirekt elektrisch
beheizt wird. Das Rohr ist großvolumig mit einem relativ großen Innendurchmesser ausgebildet.
Es sind Wandtemperaturen von mehr als 1000°C vorgesehen, dementsprechend werden über
die Rohrwandung sehr hohe Wärmestromdichten übertragen. Aufgrund der relativ langen
Verweilzeit des Brennstoffes in dem Rohr und aufgrund der hohen Wandtemperaturen treten
Ablagerungen an der Rohrwand auf. Das als Verdampfungskammer dienende Rohr weist starke
Querschnittsänderungen auf, die ungünstige Strömungsverhältnisse mit toten Winkeln
verursachen, was weiter die Bildung von Ablagerungen begünstigt. Es ist daher vorgesehen,
das Rohr periodisch in einer Reinigungsphase stark aufzuheizen, um die Ablagerungen
zu Asche zu verbrennen und dann aus dem Rohr in den Brennraum auszublasen.
[0006] Weiter ist es bekannt, Verdampfer mit einer großen Wärmeübertragungsfläche und kleinen
Abmessungen dadurch zu bilden, daß der Brennstoff durch ein Geflecht von Whisker-Fäden
geführt wird (z.B. H. Schladitz "Brennstoffaufbereitung und Umweltschutz" in "Öl-
und Gasfeuerung", 1973, Heft 3, Seite 164 bis 168). Das Whisker-Geflecht bildet eine
Struktur mit hoher Porosität und somit einem großen Porenvolumen und einer großen
Wärmeübertragungs-Oberfläche. Die metallische Whisker-Fäden können direkt als elektrische
Widerstandsheizung verwendet werden. Das Durchströmen der feinporigen Struktur führt
in Verbindung mit dem relativ großen Volumen zu langen Verweilzeiten des Brennstoffes,
was wiederum die Ablagerung von höhersiedenden oder festen Bestandteilen und vercrackten
Makromolekülen in dem porösen Whiskerskelett zur Folge hat.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Verdampfen von flüssigen
Brennstoffen zur Verfügung zu stellen, die eine möglichst rückstandslose Verdampfung
kleiner und kleinster Mengen von flüssigen Brennstoffen im Gramm-Bereich ermöglicht.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß gelöst durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen
des Anspruchs 1.
[0009] Vorteilhafte Ausführungen und Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
angegeben.
[0010] Der wesentliche Gedanke der Erfindung besteht darin, den flüssigen Brennstoff in
einem beheizbaren Kapillarrohr zu verdampfen, wobei der Innendurchmesser des Kapillarrohres
möglichst klein gehalten wird. Um die notwendige Wärmeübertragungsfläche zu erhalten,
wird die Länge des Kapillarrohres entsprechend groß dimensioniert. Um trotz der großen
Länge des Kapillarrohres einen Verdampfer mit geringen Bauabmessungen herstellen zu
können, wird das Kapillarrohr vorzugsweise in Windungen angeordnet, um eine große
Länge des Kapillarrohres in einem kleinen Volumen unterzubringen. Die Beheizung des
Kapillarrohres kann entweder direkt erfolgen, indem das Kapillarrohr selbst als Heizleiter
verwendet wird, oder indirekt, indem das Kapillarrohr mit einer Heizpatrone in Berührung
steht.
[0011] Die Verringerung des Innendurchmessers des Rohres, durch welches der Brennstoff zur
Verdampfung durchgeleitet wird, zu einem Kapillarrohr führt überraschenderweise nicht
zu einem schnellen Zusetzen und Verstopfen des Kapillarrohres, wie dies nach dem Stand
der Technik zu erwarten gewesen wäre. Es hat sich vielmehr gezeigt, daß eine weitgehend
rückstandslose Verdampfung erreicht werden kann und auch über längere Betriebsdauern
keine Ablagerungen auftreten, die den engen Querschnitt des Kapillarrohres zusetzen.
Es wird angenommen, daß dies darauf beruht, daß durch die Verengung des Innendurchmessers
die Durchlaufzeiten wesentlich verkürzt werden, wobei außerdem das lange Kapillarrohr
keinerlei Querschnittssprünge aufweist, welche zu Strömungsablösungen und Strömungsschatten
führen könnten. Die große Länge und der kleine Querschnitt des Kapillarrohres sowie
periodisch geringe Änderungen der Heizleistung und des Massenstromes führen zu zeitlichen
Schwankungen der Verteilung der Wärmestromdichte über die Länge des Kapillarrohres,
was wiederum zur Folge hat, daß die kritische Zone, in welcher die flüssige Phase
des Brennstoffs in die Dampfphase übergeht zeitlich stromauf und stromab in dem Kapillarrohr
wandert. Ablagerungen in einem bestimmten Längenbereich werden dadurch vermieden.
[0012] Erfindungsgemäß weist das Kapillarrohr einen Innendurchmesser von etwa 0,3 bis 2,0
mm, vorzugsweise von 0,5 bis 1,3 mm auf. Das Verhältnis der Länge des Kapillarrohres
zu seinem Innendurchmesser liegt im Bereich von etwa 500 bis 3000, vorzugsweise von
900 bis 2300. Bei dieser Dimensionierung ergeben sich Verweilzeiten des Brennstoffes
in dem Kapillarrohr, die im Bereich von Millisekunden liegen.
[0013] In der Zone, in welcher die flüssige Phase in die Dampfphase übergeht, verdampfen
zunächst die niedrigsiedenden Fraktionen und bilden eine achsnahe Dampfströmung in
der Kapillare. Diehöhersiedenden Fraktionen werden dadurch gegen die Wand des Kapillarrohres
gedrängt, so daß diese verstärkt erhizt werden. Die Mitnahme der hochsiedenden Fraktionen
bei Geschwindigkeiten bis zu 160 m/s verhindern Ablagerungen von Restfraktionen. Im
Hinblick auf die Schwankung der Verdampfungszone und zur Sicherstellung der Strömungsstabilität
ist am Austrittsende des Kapillarrohres eine Überhitzungs-Länge vorgesehen, in der
außerdem auch der erforderliche Mindest-System-Druck von ca. 1 bis 2 b erzeugt wird.
[0014] Der erfindungsgemäße Kapillarrohr-Verdampfer kann in allen Anwendungsfällen eingesetzt
werden, in welchen eine möglichst rückstandslose Verdampfung von Kohlenwasserstoff-Gemischen
angestrebt wird. Beispielsweise kann die Vorrichtung als Heizölverdampfer zur Aerosolbildung
mit der Verbrennungsluft in Vorgemisch-Brennern eingesetzt werden. Ebenso ist ein
Einsatz als Heizölverdampfer zur Brennstoff-Luft-Gemischbildung in Brennerköpfen mit
und ohne Injektor oder in Kombination mit Luftdüsen mit integrierter Drallerzeugung
möglich. Da der Verdampfer insbesondere in einem Massenstrom-Bereich von 0,1 bis 4,0
kg/h wirksam arbeitet, eignet er sich insbesondere für den Einsatz in Feuerungen mit
einer Wärmeleistung unter 10 kW. Bei Feuerungen größerer Leistungen kann der Kapillarrohr-Verdampfer
als Zünd- und Pilotbrenner eingesetzt werden. Schließlich ist auch ein Einsatz möglich
als Heizölvorwärmer zum Einbau in Druckzerstäuber-Düsenschäften.
[0015] Im folgenden wird die Erfindung anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- schematisch ein Kapillarrohr, wie es erfindungsgemäß verwendet wird,
- Fig. 2
- das Kapillarrohr in einer ersten Ausführung,
- Fig. 3
- die komplette Vorrichtung in der ersten Ausführung,
- Fig. 4
- die Vorrichtung in der ersten Ausführung in einen Brenner eingebaut,
- Fig. 5
- die Vorrichtung in der ersten Ausführung in einer modifizierten Einbausituation,
- Fig. 6
- eine Abwandlung der ersten Ausführung der Vorrichtung,
- Fig. 7
- eine vergrößerte Detaildarstellung der Fig. 6,
- Fig. 8
- eine zweite Ausführung des Kapillarrohres,
- Fig. 9
- eine dritte Ausführung des Kapillarrohres,
- Fig. 10
- eine vierte Ausführung des Kapillarrohres und
- Fig. 11
- eine fünfte Ausführung des Kapillarrohres.
[0016] Fig. 1 zeigt ein Kapillarrohr, wie es erfindungsgemäß für die Vorrichtung zum Verdampfen
von Kohlenwasserstoff-Brennstoffen, wie Heizöl und Dieselöl in einem Massenstrom-Bereich
von 0,1 bis 4,0 kg/h, vorzugsweise von 0,2 bis 2,4 kg/h verwendet wird.
[0017] Das Kapillarrohr 10 weist einen Innendurchmesser d auf, der zwischen 0,3 und 2,0
mm vorzugsweise zwischen 0,5 und 1,3 mm liegt. Das Verhältnis von Wandstärke des Kapillarrohres
10 zu dessen Innendurchmesser beträgt 0,2 bis 0,5. Die Länge L des Kapillarrohres
10 beträgt das 500- bis 3000-fache des Innendurchmessers d, vorzugsweise das 900-
bis 2300-fache.
[0018] Die Wandung des Kapillarrohres 10 wird in später beschriebener Weise beheizt. Der
flüssige Brennstoff Mf wird in das Kapillarrohr 10 eingeleitet, durchströmt das Kapillarrohr
10 und tritt als Dampf MD aus dem Kapillarrohr 10 aus.
[0019] In einem ersten eintrittsseitigen Längenabschnitt L1 wird der zugeführte flüssige
Brennstoff durch die beheizte Wand des Kapillarrohres 10 bis zu seinem Siedepunkt
aufgeheizt. In einem anschließenden Längenabschnitt L 2 verdampft der Brennstoff beginnend
mit den niedrigsiedenden Fraktionen. In einem letzten austrittsseitigen Längenabschnitt
L3 ist der flüssige Brennstoff vollständig verdampft und wird zusätzlich überhitzt.
Die Beheizung der Wandung des Kapillarrohres 10 führt zu einer zeitlichen schwankenden
Wärmeerzeugung über die Länge des Kapillarrohres 10. Außerdem schwankt die Temperatur
des zugeführten flüssigen Brennstoffs. Dadurch ergibt sich eine zeitlich schankende
axiale Lage der Verdampfungszone L2. Die der Verdampfungszone L2 nachgeschaltete Überhitzungszone
L3 stellt sicher, daß trotz der Schwankungen der Verdampfungszone L2 der Brennstoff
beim Austritt aus dem Kapillarrohr 10 zuverlässig vollständig verdampft ist. Außerdem
wird durch die Überhitzungszone L3 gewährleistet, daß der Brennstoffdampf mit stabiler
Strömung und dem erforderlichen Mindest-System-Druck von 1 bis 2 b aus dem Kapillarrohr
10 austritt.
[0020] Die Figuren 2 und 3 zeigen eine erste Ausführung der Vorrichtung.
[0021] Um das lange Kapillarrohr 10 platzsparend in einem Brenner unterbringen zu können,
ist das Kapillarrohr 10 schraubenlinienförmig zu einer Wendel gebogen. Das austrittseitige
Ende des Kapillarrohres 10 ist dabei so gebogen, daß es in der Mittelachse der Wendel
verläuft. Das eintrittseitige Ende des Kapillarrohres 10 ist ebenfalls in die Mittelachse
der Wendel gebogen. An das eintrittseitige Ende schließt sich ein Übergangsrohrstück
12 an, welches dazu dient, den Querschnitt der Brennstoffzuführleitung auf den kleinen
Querschnitt des Kapillarrohres 10 zu reduzieren. Das Übergangsrohrstück 12 geht eintrittsseitig
in eine Gewindemuffe 14 über, die mit einem Bund 16 und einer auf dem Außengewinde
der Gewindemuffe 14 sitzenden Gegenmutter 18 zum Einschrauben der Vorrichtung in das
Schott eines Brenners dient.
[0022] Figur 3 zeigt, wie das in Figur 2 dargestellte Kapillarrohr 10 in einen kompletten
Verdampfer eingebaut wird. Hierzu wird das gewendelte Kapillarrohr 10 in eine Schutzhülse
20 eingesetzt, deren Innenwandung durch eine Isolierhülse 22 isoliert ist. In das
austrittsseitige Ende der Schutzhülse 20 ist ein Isoliereinsatz 24 eingesetzt, der
achsmittig von dem austrittsseitigen Ende des Kapillarrohres 10 durchsetzt wird. Das
Übergangsrohrstück 12 mit der anschließenden Gewindemuffe 14 wird zentriert in einem
Isolierkörper 26 gehalten. Eintrittsseitig ist die Schutzhülse 20 zwischen dem Bund
16 und der Gegenmutter 18 auf der Gewindemuffe 14 festgelegt. In den Isolierkörper
26 sind radial Steckverbinder-Anschlußkontakte 28 und 39 eingesetzt. Der Steckverbinder-Anschlußkontakt
28 ist mit einem achsparallel in den Isolierkörper 26 geführten elektrischen Leiter
32 verbunden. Dieser Leiter 32 führt achsparallel durch die Wendel des Kapillarrohres
10 und ist mit seinem vorderen Ende in dem Isoliereinsatz 24 festgelegt. Das vordere
Ende des Leiters 32 ist unmittelbar hinter dem Isoliereinsatz 24 mittels einer Anschlußklemme
34 elektrisch leitend mit dem Austrittsende des Kapillarrohres 10 verbunden. Der zweite
Steckverbinder-Anschlußkontakt 30 führt radial durch den Isolierkörper 26 und kontaktiert
elektrisch leitend das Übergangsrohrstück 12.
[0023] Über die Steckverbinder-Anschlußkontakte 28 und 30 kann das Kapillarrohr 10 an eine
Stromversorgung angeschlossen werden.
[0024] Beispielsweise wird an den Steckverbinder-Anschlußkontakt 28 die Phase und an den
Steckverbinder-Anschlußkontakt 30 die Masse eines Niederspannungsnetzes von bis zu
42 V angelegt.
[0025] Das Kapillarrohr 10 besteht in dieser Ausführung aus einem Heizleiter-Metall, z.B.
aus einem Chrom-Nickel-Stahl. In dieser Ausführung wird das Kapillarrohr 10 durch
den das Kapillarrohr 10 durchfließenden Strom direkt beheizt.
[0026] Figur 4 zeigt den Einbau der Vorrichtung der Figuren 2 und 3 in ein Brennerrohr.
Die Vorrichtung ist mit ihrer Schutzhülse 20 koaxial in die Nabe einer Luftdüse 36
eingesetzt, und mittels eines Klemmringes 38 in der Luftdüse 36 festgelegt. Die Luftdüse
36 weist außerdem einen die Nabe koaxial umschließenden Drallkörper 40 auf. Die Luftdüse
36 ist zentrisch in ein Schott 42 eingesetzt, welches wiederum in einem Brenner-Stammrohr
44 sitzt und dieses bis auf die Luftdüse 36 verschließt. Das Brenner-Stammrohr 44
ist an einen Brenner-Gebläsestutzen 46 angesetzt. An das stromabliegende Ende des
Brenner-Stammrohres 44 ist ein Flammrohr 48 angesetzt, welches zur Erzeugung einer
Injektor-Wirkung seitliche Rezirkulationsöffnungen aufweist. In das Schott 42 sind
außerdem eine Flammen-Überwachungssonde 50 und ein Zündelektrodenpaar 52 eingesetzt.
Von der Verdampfer-Vorrichtung abgesehen ist der Aufbau des Brennerrohres an sich
bekannt.
[0027] Figur 5 zeigt eine Abwandlung der Einbausituation der Figur 4, in welcher die Verdampfer-Vorrichtung
stromabgerichtet axial über die Luftdüse 36 hinausragt, wobei auf die Luftdüse 36
axial ein Fangrohr 54 aufgesetzt ist.
[0028] In dem Aufbau der Figur 4 wird die Verbrennungsluft über die Luftdüse 36 konisch
und mittels des Drallkörpers 40 mit Drall beaufschlagt in den aus dem Kapillarrohr
10 austretenden Brennstoff -Dampfstrahl eingeleitet, um eine intensive Durchmischung
von Verbrennungsluft und Brennstoffdampf zu erzielen. Im Ausführungsbeispiel der Figur
5 wird die drallbehaftet über die Luftdüse 36 zugeführte Verbrennungsluft in dem Fangrohr
54 so gelenkt, daß sie drallbehaftet über das sich stromab erweiternde Fangrohr 54
austritt und mit dem Brennstoffdampf vermischt einen sich erweiternden Flammkegel
bildet.
[0029] Die Figuren 6 und 7 zeigen eine Abwandlung der ersten Ausführung der Vorrichtung,
wobei der Anschluß und Einbau des wendelförmig gebogenen Kapillarrohres 10 modifiziert
sind.
[0030] In dieser Ausführung sitzt das wendelförmig gebogene Kapillarrohr 10 in einer elektrisch
leitenden Schutzhülse 56. Die Schutzhülse 56 ist an ihrem stromabliegenden Ende durch
eine elektrisch leitende Kappe 58 abgeschlossen, die zentrisch das Austrittsende des
Kapillarrohres 10 aufnimmt, fixiert und elektrisch leitend kontaktiert. Das an das
eintrittsseitige Ende des Kapillarrohres 10 anschließende Übergangsrohrstück 12 ist
in eine Isolierbuchse 60 eingesetzt. Die Isolierbuchse 60 mit dem Übergangsrohrstück
12 ist mit der Gewindemuffe 14 verschraubt. Hierzu weist die Gewindemuffe 14 einen
Anschlußnippel 62 auf, auf welchen eine Überwurfmutter 64 mit einem konischen Klemmring
66 aufgeschraubt wird. Ein elektrischer Anschlußkontakt 68 durchsetzt isoliert die
Schutzhülse 56 und steht leitend mit dem Übergangsrohrstück 12 und damit dem Kapillarrohr
10 in Verbindung. Der Anschlußkontakt 68 dient zum Anschließen der Phase der Stromversorgung,
während die Schutzhülse 56 die Masseverbindung herstellt.
[0031] Figur 8 zeigt eine zweite Ausführung des Kapillarrohres 10. In dieser Ausführung
ist das Kapillarrohr 10 nicht in Form einer Wendel sondern in Form einer Spirale gebogen.
Das Übergangsrohrstück 12 zum Zuführen des flüssigen Brennstoffes ist dabei am Außenende
der Spirale angeordnet, während das Austrittsende mittig angeordnet ist.
[0032] Figur 9 zeigt eine dritte Ausführung des Kapillarrohres 10. In dieser Ausführung
ist das Kapillarrohr 10 in mehreren Haarnadelkrümmungen gebogen, so daß sich vor-
und zurücklaufende parallele Abschnitte des Kapillarrohres 10 ergeben. Die Haarnadelkrümmungen
können dabei so eng gebogen werden, daß ihr Krümmungsradius R nur das dreifache des
Innendurchmessers d des Kapillarrohres 10 beträgt.
[0033] Figur 10 zeigt eine vierte Ausführung des Kapillarrohres 10, die sich in der elektrischen
Kontaktierung unterscheidet. Auf das Kapillarrohr 10 ist koaxial ein elektrisch leitendes
Mantelrohr 70 aufgeschoben. Das Mantelrohr 70 weist nur einen geringen Außendurchmesser
von z.B. 2 bis 3 mm auf und ist von dem Kapillarrohr 10 durch eine Isolierung 72 getrennt,
die z.B. als Folie oder Lack mit geringer Stärke ausgebildet ist. An dem Austrittsende
des Kapillarrohres 10 ist das Mantelrohr 70 mit dem Kapillarrohr 10 leitend verbunden.
Am eintrittsseitigen Ende ist ein Isolierstopfen 74 vorgesehen, der einen Anschlußkontakt
76 des Mantelrohres 70 gegen das Übergangsrohrstück 12 elektrisch isoliert, welches
den zweiten elektrischen Kontakt aufweist.
[0034] In dieser Ausführung kann das Kapillarrohr 10 mit dem Mantelrohr 70 in beliebiger
Form gebogen und eingebaut werden, ohne daß zusätzliche Maßnahmen zur elektrischen
Kontaktierung und Stromzuführung zu dem austrittsseitigen Ende des Kapillarrohres
10 notwendig sind.
[0035] Während in den bisher beschriebenen Ausführungen das Kapillarrohr 10 als Heizleiter
ausgebildet ist und direkt beheizt wird, zeigt Figur 11 eine Ausführung, bei welcher
das Kapillarrohr 10 indirekt beheizt wird. Das Material des Kapilarrohres 10 kann
daher unabhängig von seinen elektrischen Leiteigenschaften gewählt werden.
[0036] In diesem Ausführungsbeispiel ist das Kapillarrohr 10 schraubenlinienförmig auf die
Mantelfläche einer zylindrischen wärmeleitenden Hülse 78 gewickelt. In die Hülse 78
wird koaxial eine Heizpatrone 80 mit den elektrischen Leitungsanschlüssen 82 und 84
eingesetzt. Die Heizpatrone 80 beheizt über die wärmeleitende Hülse 78 das Kapillarrohr
10 indirekt. Die Heizpatrone 80 kann in an sich bekannter Weise für Hochspannung oder
Niederspannung ausgelegt sein.
Bezugszeichenliste
[0037]
- 10
- Kapillarrohr
- 12
- Übergangsrohrstück
- 14
- Gewindemuffe
- 16
- Bund
- 18
- Gegenmutter
- 20
- Schutzhülse
- 22
- Isolierhülse
- 24
- Isoliereinsatz
- 26
- Isolierkörper
- 28
- Steckverbinder-Anschlußkontakt-Phase
- 30
- Steckverbinder-Anschlußkontakt-Masse
- 32
- Leiter
- 34
- Anschlußklemme
- 36
- Luftdüse
- 38
- Klemmring
- 40
- Drallkörper
- 42
- Schott
- 44
- Brenner-Stammrohr
- 46
- Brenner-Gebläsestutzen
- 48
- Flammrohr
- 50
- Flammen-Überwachungssonde
- 52
- Zündelektroden
- 54
- Fangrohr
- 56
- Schutzhülse
- 58
- Kappe
- 60
- Isolierbuchse
- 62
- Anschlußnippel
- 64
- Überwurfmutter
- 66
- Klemmring
- 68
- Anschlußkontakt
- 70
- Mantelrohr
- 72
- Isolierung
- 74
- Isolierstopfen
- 76
- Anschlußkontakt
- 78
- Hülse
- 80
- Heizpatrone
- 82
- Anschluß
- 84
- Anschluß
- d
- Innendurchmesser
- L
- Länge
- L1
- Aufheizlänge
- L2
- Verdampfungslänge
- L3
- Überhitzungslänge
1. Vorrichtung zum Verdampfen von flüssigen Brennstoffen, mit einem Rohr, durch welches
der Brennstoff hindurchgeleitet wird und dessen Wandung elektrisch beheizbar ist,
um dem Brennstoff die Verdampfungswärme zuzuführen, dadurch gekennzeichnet, daß das
Rohr ein Kapillarrohr (10) ist, dessen Innendurchmesser (d) 0,3 bis 2,0 mm beträgt
und desse Länge (L) das 500- bis 3000-fache des Innendurchmessers (d) beträgt.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Innendurchmesser (d)
des Kapillarrohres (10) 0,5 bis 1,3 mm beträgt.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Länge (L) des
Kapillarrohres (10) das 900-bis 2300-fache des Innendurchmesser (d) beträgt.
4. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Wandstärke des Kapillarrohres (10) das 0,2- bis 0,5-fache des Innendurchmessers (d)
beträgt.
5. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Kapillarrohr (10) als Heizleiter ausgebildet ist und zur direkten Beheizung ein elektrischer
Strom durch das Kapillarrohr (10) geleitet wird.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Kapillarrohr (10) aus
einem CrNi-Stahl besteht.
7. Vorrichtung nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß an die Enden des Kapillarrohres
(10) eine Niederspannung von weniger als etwa 50 V angelegt wird.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet daß das austrittsseitige
Ende des Kapillarrohres (10) über einen separaten Leiter (32) an die Spannung gelegt
wird.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das austrittsseitige
Ende des Kapillarrohres (10) über eine Schutzhülse (56, 58) an Massepotential gelegt
wird.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das Kapillarrohr
(10) von einem elektrisch leitenden Mantelrohr (70) umschlossen und durch eine Isolierung
(72) gegen das Mantelrohr (70) isoliert ist, daß das Mantelrohr (70) am austrittsseitigen
Ende des Kapillarrohres (10) mit diesem elektrisch leitend in Verbindung steht und
daß das Mantelrohr (70) als elektrischer Anschluß des austrittsseitigen Endes des
Kapillarohres (10) dient.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Wandung
des Kapillarrohres (10) durch eine elektrische Widerstandsheizung indirekt beheizt
wird.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß das Kapillarrohr (10) mit
der Außenmantelfläche einer Heizpatrone (80) in Berührung steht oder mit der Außenfläche
einer wärmeleitenden Hülse (78), in welche die Heizpatrone (80) eingesetzt wird.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Kapillarrohr
(10) als schraubenförmige Wendel gebogen ist.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Kapillarrohr
(10) als Spirale gebogen ist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß das Kapillarrohr
(10) mit Haarnadelkrümmungen in parallel zueinander verlaufende Abschnitte gebogen
ist.
16. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15 als Heizölverdampfer
zur Aerosolbildung mit der Verbrennungsluft in Vorgemisch-Brennern.
17. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15 als Heizölverdampfer
zur Brennstoff-Luft-Gemischbildung in Brennerköpfen für Wärmeleistungen unter 10 KW.
18. Verwendung einer Vorrichtung nach Anspruch 17 mit einer Luftdüse (36), die eine Einrichtung
(40) zur Beaufschlagung der Verbrennungsluft mit Drall aufweist.
19. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15 als Zünd- und Pilotbrenner
in Feuerungen größerer Leistungen oder in mehrstufigen Modulbrennern.
20. Verwendung einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 15 als Heizölvorwärmer
zum Einbau in Druckzerstäuber-Düsenschäften.