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EP 0 905 471 A2 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
(43) |
Veröffentlichungstag: |
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31.03.1999 Patentblatt 1999/13 |
(22) |
Anmeldetag: 10.09.1998 |
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(51) |
Internationale Patentklassifikation (IPC)6: F41H 1/02 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK RO SI |
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Priorität: |
29.09.1997 DE 29717797 U
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(71) |
Anmelder: Security Sicherheitstechnik GmbH |
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27419 Sittensen (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Stabenau, Anke
27419 Sittensen (DE)
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(74) |
Vertreter: Scholz, Hartmut, Dipl.-Ing.
Patentanwalt |
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Rheinstrasse 64 12159 Berlin 12159 Berlin (DE) |
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Unterziehschutzweste mit multiaxialem Trägersystem |
(57) Ballistische Unterziehschutzweste (10) mit einem Rückenteil (11) und einem Vorderteil
als Oberkörperschutz. Die Unterziehschutzweste (10) weist ein über die Schulter (12)
zu legendes Trägersystem (15, 16, 17) auf. Das Trägersystem (15, 16, 17) ist den individuellen
anatomischen Gegebenheiten der Schulterpartie (12) des Trägers selbstanpassend ausgebildet.
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[0001] Die Erfindung betrifft eine ballistische Unterziehschutzweste, mit einem Rückenteil
und einem Vorderteil als Oberkörperschutz und mit einem über die Schulter zu legenden
Trägersystem.
[0002] Derartige Schutzwesten werden von gefährdeten Personen als ballistischer Schutz unter
der normalen Straßenkleidung getragen. Sie sollen dabei unauffällig und bequem sein,
nicht auftragen und dem Träger nicht in seiner Bewegungsfähigkeit behindern. Derartige
Schutzwesten weisen ein gewisses Gewicht auf, welches auf den Schultern des Trägers
lastet.
[0003] Die Schultermuskulatur, der Halsansatz, die Schulterblätter und die Rückenpartie
sind bei jedem Menschen unterschiedlich. Eine derartige Schutzweste müßte deshalb
maßgefertigt sein, um eine gleichmäßige Verteilung der Last auf den gesamten Schulterbereich
und damit einen optimalen Tragekomfort zu erreichen. Dies ist relativ teuer und bei
großen Stückzahlen, beispielsweise für den Behördeneinsatz, nicht realisierbar.
[0004] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Schutzweste der eingangs beschriebenen
Art mit einem Tragesystem auszustatten, das eine gleichmäßige Gewichtsverteilung auf
eine möglichst große Auflagefläche auf den Schultern des Trägers ermöglicht.
[0005] Gelöst wird die Aufgabe dadurch, daß das Trägersystem den individuellen anatomischen
Gegebenheiten der Schulterpartie des Trägers selbstanpassend ausgebildet ist.
[0006] Zur Ausgestaltung ist es vorgesehen, daß die Schulterpartie in Querrichtung, in Längsrichtung
und in Diagonalrichtung dehnbar ist, bzw. daß die Schulterpartie multiaxial begrenzt
dehnbar ausgebildet ist, oder daß das Trägersystem in allen Richtungen elastisch dehnbar
ist.
[0007] Durch diese Maßnahmen wird eine Unterziehschutzweste geschaffen, deren Schulterbereiche
in alle Richtungen dehnbar sind. Sie kann sich dadurch den jeweiligen individuellen
Muskelstrukturen des Trägers anpassen und Punktbelastungen werden vermieden. Das Trägersystem
ist faltenfrei, trägt nicht auf und ist bequem und behinderungsfrei zu tragen.
[0008] Weitere vorteilhafte Maßnahmen sind in den Unteransprüchen beschrieben. Die Erfindung
ist in der beiliegenden Zeichnung dargestellt und wird nachfolgend näher beschrieben;
es zeigt:
- Figur 1
- die Rückseite einer erfindungsgemäßen Unterziehschutzweste mit multiaxialem Trägersystem;
- Figur 2
- die Seitenansicht einer Unterziehschutz weste nach der Figur 1, geschlossen.
[0009] Die in der Figur 1 schematisch in Rückenansicht dargestellte Unterziehschutzweste
10 besteht im wesentlichen aus einem Unterteil 11 und einer Schulterpartie 12, die
als Trägersystem 23 ausgebildet ist. Das Unterteil 11 besteht aus ballistischem Schutzmaterial
und weist eine den jeweiligen Anforderungen entsprechende Durchschußsicherheit auf.
[0010] Die Unterziehweste 10 ist im Bereich des hinteren Unterteils 11a mit seitlichen Klettbändern
20 versehen, die, wie die Figur 2 zeigt, im Bereich des Vorderteils 19 mit Flauschen
21 in Wirkverbindung gebracht und damit geschlossen werden können. Das Trägersystem
23 ist nach allen Seiten begrenzt dehnbar und kann sich faltenfrei den jeweils individuellen,
anatomischen Bedürfnissen und Gegebenheiten anpassen.
[0011] Das Trägersystem 23 im Bereich der Schulterpartie 12 weist einen Halsausschnitt 13
und seitlich offene Armausschnitte 18 auf. Die Unterziehschutzwesten 10 kann mit dem
Halsausschnitt 13 über den Kopf gezogen und dann im Bereich der Armausschnitte 18
mit den Klettverschlüssen 20 und den Flauschen 21 seitlich geschlossen werden.
[0012] Das Trägersystem 23 besteht aus einem in Querrichtung 15, in Längsrichtung 16 und
in allen Diagonalrichtungen 17 anschmiegsamen, begrenzt dehnbaren Gewebematerial.
Das dehnbare Gewebematerial der Schulterpartie 12 besteht vorzugsweise aus Gummi und
weist durch eine vorhandene Maschenweite eine gute Zirkulationsfähigkeit auf.
[0013] Insbesondere im Schulterblattbereich 14 weist die Schulterpartie 12 eine hohe multiaxiale
Dehnbarkeit auf. Das Gummimaterial kann dabei mit ballistischen Schutzmaterialfäden
umwickelt sein, um auch hier eine gewisse Durchschußsicherheit zu gewährleisten und
zugleich eine hohe Dehnbarkeit zu erreichen. Das Unterteil 11 der Unterziehschutzweste
10 ist nicht elastisch.
[0014] Wie die Figur 2 weiter zeigt, sind das Unterteil 11 und das Vorderteil 19 in Nähten
22 mit der Schulterpartie 12 vernäht. Das Vorderteil 19 kann auch senkrecht geteilt
und durch entsprechend angeordnete Klettverschlüsse zu verschließen sein.
Bezugszeichen
[0015]
- 10
- Unterziehschutzweste
- 11, 11a
- Unterteil
- 12
- Schulterpartie
- 13
- Halsausschnitt
- 14
- Schulterblattbereich
- 15
- Querrichtung
- 16
- Längsrichtung
- 17
- Diagonalrichtung
- 18
- Armausschnitt
- 19
- Vorderseite
- 20
- Klettband
- 21
- Flausch
- 22
- Naht
- 23
- Trägersystem
1. Ballistische Unterziehschutzweste mit einem Rückenteil und einem Vorderteil als Oberkörperschutz
und mit einem über die Schulter zu legenden Trägersystem, dadurch gekennzeichnet,
daß das Trägersystem (23) den individuellen anatomischen Gegebenheiten der Schulterpartie
(12) des Trägers selbstanpassend ausgebildet ist.
2. Unterziehschutzweste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die von dem Rückenteil
(11) bis zum Vorderteil (19) reichende Schulterpartie (12) einstückig und unterschiedlichen
anatomischen Gegebenheiten selbstanpassend ausgebildet ist.
3. Unterziehschutzweste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägersystem
(23) in Querrichtung (15), in Längsrichtung (16) und in Diagonalrichtung (17) dehnbar
ist.
4. Unterziehschutzweste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägersystem
(23) multiaxial dehnbar ausgebildet ist.
5. Unterziehschutzweste nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Trägersystem
(23) in allen Richtungen elastisch dehnbar ist.
6. Unterziehschutzweste nach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das
Trägersystem (23) gummielastisch ausgebildet ist.
7. Unterziehschutzweste nach den Ansprüchen 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das
Trägersystem (23) begrenzt elastisch dehnbar ist.
8. Unterziehschutzweste nach den Ansprüchen 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Trägersystem (23) in Querrichtung (15), in Längsrichtung (16) und in Diagonalrichtung
(17) dehnbar und als ballistischer Schutz ausgebildet ist.
