(19)
(11) EP 0 905 667 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
31.03.1999  Patentblatt  1999/13

(21) Anmeldenummer: 98116763.8

(22) Anmeldetag:  04.09.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6G09F 7/16, G09F 3/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 26.09.1997 DE 19742456

(71) Anmelder: TEMIC TELEFUNKEN microelectronic GmbH
74072 Heilbronn (DE)

(72) Erfinder:
  • Fendt, Günter
    86529 Schrobenhausen (DE)
  • Baur, Richard
    85276 Pfaffenhofen (DE)

(74) Vertreter: Maute, Hans-Jürgen, Dipl.-Ing. 
Daimler-Benz AG, Intellectual Property Management, Postfach 35 35
74025 Heilbronn
74025 Heilbronn (DE)

   


(54) Verfahren zur Kennzeichnung von Gehäusen


(57) Die Erfindung betrifft ein Gehäuse für elektronische Kraftfahrzeug-Baugruppen. Zur Kennzeichnung von elektronischen Kraftfahrzeug-Baugrupppen wurden bisher Typenschilder auf dem Gehäuse angebracht. Die Typenschilder, die mit verschiedenen hersteller- oder kundenspezifischen Angaben bedruckt sind, werden auf das Gehäuse geklebt. Nachteilig hierbei ist jedoch, daß die Typenschilder sehr groß und damit sehr teuer sind und ein unbeabsichtigtes Ablösen des Typenschildes die Prozeßsicherheit verringert. Beim erfindungsgemäßen Gehäuse wird jedoch die Beschriftung bzw. Markierung oder eine andere Kennzeichnung zumindest teilweise direkt auf oder in die Gehäusewand eingegeben. Hierbei können verschiedene Beschriftungsverfahren angewandt werden: die Laserbeschriftung, das Stempeln, oder die Einbringung der Beschriftung in die Gehäuseguß- oder Gehäusespritzteile. Durch ein derart beschriftetes Gehäuse kann die Prozeßsicherheit bezüglich der Kennzeichnung stark erhöht und die Kosten für die Anfertigung eines Typenschildes gesenkt bzw. ganz eingespart werden.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Kennzeichnung von Gehäusen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches 1.

[0002] In der Regel werden elektronische Kraftfahrzeug-Baugruppen zum Schutz vor äußeren Einflüssen in ein Gehäuse eingebaut. Zur Kennzeichnung dieser meist sicherheitsrelevanter Baugruppen wird das Gehäuse indirekt beschriftet, indem ein Typenschild angebracht wird. Dieses Typenschild beinhaltet Informationen wie z.B.: Typenbezeichnung, Seriennummer, Chargennummer, Herstellort, Herstelldatum, Bar- und Farbcodes. Dieses Typenschild ist z.B. im Falle eines Airbag-Steuergerätes 7 cm x 7 cm groß. In vielen Anwendungen besteht das Typenschild aus mehreren Lagen oder beinhaltet ein sogenanntes Abziehlevel. Hierbei handelt es sich um einen beschrifteten und entfernbaren Streifen, der ein Teil des Typenschildes darstellt, so daß dieser vor allem bei sicherheitsrelevanten Baugruppen vom Typenschild entfernt und in die Fahrzeugbegleitpapiere eingeklebt werden kann. Figur 1 zeigt ein solches Gehäuse mit Typenschild nach dem Stand der Technik. Auf einem Gehäuse 1 mit Befestigungsbohrungen 2 und einem Steckeranschluß 3 ist ein Typenschild 4 aufgeklebt. Bei dem Typenschild 4 handelt es sich um eine beschriftbare, klebbare, mehrlagige Folie. Das Typenschild 4 ist mit einer alphanumerischen Beschriftung 6 und einem Barcode 7 bedruckt. Desweiteren enthält dieses Typenschild 4 eine weitere Lage mit einem Barcode. Hierbei handelt es sich um das Abziehlevel 5 für die Fahrzeugbegleitpapiere.

[0003] Nachteilig hierbei ist jedoch, daß diese Typenschilder, die auf dem Gehäuse angebracht sind, sehr groß und teuer sind. Auch können sich, die auf dem Gehäuse angebrachten Typenschilder leicht ablösen bzw. leicht abgelöst werden, was zu Verwechslungen führen kann. Dadurch ist z.B. die Rückverfolgung bei einem Regreßfall oder die Identifikation der elektronischen Baugruppe nicht mehr ermöglicht.

[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde ein Verfahren zur Kennzeichnung von Gehäusen insbesondere für elektronische Kraftfahrzeug-Baugruppen aufzuzeigen, welches so beschriftet wird, daß das Typenschild entfällt oder zumindest stark verkleinert ist. Auch sollte der komplette Informationsverlust, der durch das unbeabsichtigtes Ablösen des Typenschildes bzw. Etikettes zustande kommen kann, entfallen.

[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichen des Patentanspruches 1 gelöst. Hierbei erfolgt die Kennzeichnung des Gehäuses nicht ausschließlich wie bisher indirekt über ein separates Typenschild, welches nachträglich am Gehäuse befestigt wird, sondern direkt durch eine Verformung des Gehäuses, wie z.B. durch eine Laser-Beschriftungsverfahren in das Gehäuse eingebrannt wird, durch Einprägung oder durch ein entsprechendes Kunststoffspritzverfahren eingebracht wird.

[0006] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile sind die Einsparung der Kosten für ein großflächiges Etikett oder Typenschild. Auch können die Informationen nicht mehr unbeabsichtigt verloren gehen, da sie direkt im Gehäuse integriert sind.

[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen. Hierbei kann zusätzlich auch ein Typenschild angebracht werden, das einen Barcode oder andere Zeichen beinhaltet, welche nicht durch eine Verformung oder Bedruckung des Gehäuses lesbar gemacht werden können. Desweiteren kann dieses Typenschild oder zumindest ein Teil davon abtrennbar sein, so daß auf einer anderen Anordnung, wie z.B. auf den Fahrzeugbegleitpapieren angebracht werden kann.

[0008] Ein Ausführungsbeispiel soll anhand der Figur 2 erläutert werden.

[0009] Es zeigen:
Figur 1:
Ausführungsbeispiel nach Stand der Technik.
Figur 2:
Gehäuse mit integrierter Beschriftung und verkleinertem Typenschild.


[0010] Figur 2 zeigt ein erfindungsgemäßes Gehäuse mit integrierter Beschriftung und verkleinertem Typenschild. Das Gehäuse 1 besteht aus Kunststoff oder einem anderen formbaren Material. Es beinhaltet eine elektronische Kraftfahrzeug-Baugruppe wie beispielsweise einen Airbag-Sensor. Weiterhin weist diese Gehäuse 1 Befestigungsbohrungen 2 auf an denen die gehäuste Baugruppe am Kraftfahrzeug befestigt wird. Auch ist an diesem Gehäuse 1 eine Steckerleiste 3 angebracht über die die Elektronik angeschlossen wird. Auf dem Gehäuse 1 ist direkt eine alphanumerische Beschriftung 6 eingeformt oder aufgedruckt. Die Einformung bzw. Bedruckung der Zeichen in das Gehäuse 1 kann auf unterschiedliche Weise realisiert werden. Zum einen können derartige Markierungen 6 durch eine Laserbeschriftung erzielt werden. Dabei erwärmt ein Laser das Gehäusematerial. Durch die Erwärmung wird die Gehäusewand verformt oder verändert. An den Stellen, an denen sich das Gehäusematerial verändert, bildet sich dann die gewünschte Markierung bzw. Beschriftung 6 aus. Diese Beschriftungsart kann sowohl vor als auch nach dem Einbau der Baugruppe in das Gehäuse erfolgen. Eine andere Möglichkeit der Beschriftung besteht darin daß das Gehäuse 1 direkt durch einen Stempel beschriftet wird. Dieser Stempel kann das Gehäuse 1 an den gewünschten Stellen farbig kennzeichnen oder mechanisch oder thermisch verformen. Auch dieses Verfahren kann gleichfalls sowohl vor als auch nach dem Einbau der Baugruppe in das Gehäuse erfolgen. Das Gehäuse 1 kann weiterhin bereits bei seiner Herstellung entsprechend gekennzeichnet werden. Es kann z.B. beim Kunststoffspritzverfahren, welches bei der Herstellung des Gehäuses verwendet wird, in die Gieß- oder Spritzform die Typenbezeichnung, der Hersteller, der Herstellort und andere Angaben, die für alle Baugruppen in diesem Gehäuse gleich bleiben, integriert werden. Alle die genannten Beschriftungsverfahren, mit denen das Gehäuse direkt beschriftet werden kann, erhöhen die Prozeßsicherheit im Vergleich zur herkömmlichen Methode, bei der das Typenschild aufgeklebt wird. Bei diesem Anwendungsbeispiel enthält das separate Typenschild 4 nur noch die Barcodekennzeichnung 7 mit dem Abziehlevel 5 für die Fahrzeugbegleitpapiere. Die für einen Scanner lesbare Barcodekennzeichnung 7 muß weiterhin auf einem Typenschild angebracht sein, da einerseits die Realisierung der Lesbarkeit eines Barcodes, welcher sich direkt auf dem Gehäuse 1 befindet, sehr aufwendig ist und andererseits ein Abziehlevel für die Begleitpapiere benötigt wird. Alle andere Beschriftungen 6 werden nach einem der oben genannten Verfahren direkt auf das Gehäuse angebracht. Dadurch erzielt man, daß bei der Fertigung der Baugruppe nur noch ein aufklebbares Typenschild von minmaler Größe für das Abziehlevel verarbeitet werden muß, welches für die Kraftfahrzeugbegleitpapiere benötigt wird.

[0011] Derartig beschaffene Gehäuse für elektronische Baugruppen können nicht nur im Kraftfahrzeugbereich sondern auch in allen anderen Bereichen eingesetzt werden.


Ansprüche

1. Verfahren zur Kennzeichnung von Gehäusen (1) zur Aufnahme von elektronischen Baugruppen, insbesondere elektronische Kraftfahrzeug-Baugruppen, mit Kennzeichnungen (6,7), insbesondere Typenbezeichnung Herstelldatum, Produktionsort und Kundenbezeichnung, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Wand des Gehäuses (1) durch eine Verformung der Oberfläche ein Teil der Kennzeichnung (6) angebracht wird.
 
2. Verfahren zur Kennzeichnung von Gehäusen (1) nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der Kennzeichnungen auf einem Typenschild (4) realisiert wird, das einen Barcode (7) oder andere Markierungen aufweist.
 
3. Verfahren zur Kennzeichnung von Gehäusen (1) nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Typenschild (4) oder zumindest ein Teil davon (5) abtrennbar ist und auf einer anderer Anordnung insbesondere den Fahrzeugbegleitpapieren, angebracht werden kann.
 
4. Verfahren zur Kennzeichnung von Gehäusen (1) nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kennzeichnung durch einen Laser, einen Stempel oder durch ein Kunststoffspritzverfahren erfolgt.
 




Zeichnung







Recherchenbericht