[0001] Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Kennzeichnung von Gehäusen gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] In der Regel werden elektronische Kraftfahrzeug-Baugruppen zum Schutz vor äußeren
Einflüssen in ein Gehäuse eingebaut. Zur Kennzeichnung dieser meist sicherheitsrelevanter
Baugruppen wird das Gehäuse indirekt beschriftet, indem ein Typenschild angebracht
wird. Dieses Typenschild beinhaltet Informationen wie z.B.: Typenbezeichnung, Seriennummer,
Chargennummer, Herstellort, Herstelldatum, Bar- und Farbcodes. Dieses Typenschild
ist z.B. im Falle eines Airbag-Steuergerätes 7 cm x 7 cm groß. In vielen Anwendungen
besteht das Typenschild aus mehreren Lagen oder beinhaltet ein sogenanntes Abziehlevel.
Hierbei handelt es sich um einen beschrifteten und entfernbaren Streifen, der ein
Teil des Typenschildes darstellt, so daß dieser vor allem bei sicherheitsrelevanten
Baugruppen vom Typenschild entfernt und in die Fahrzeugbegleitpapiere eingeklebt werden
kann.
Figur 1 zeigt ein solches Gehäuse mit Typenschild nach dem Stand der Technik. Auf einem Gehäuse
1 mit Befestigungsbohrungen
2 und einem Steckeranschluß
3 ist ein Typenschild
4 aufgeklebt. Bei dem Typenschild
4 handelt es sich um eine beschriftbare, klebbare, mehrlagige Folie. Das Typenschild
4 ist mit einer alphanumerischen Beschriftung
6 und einem Barcode
7 bedruckt. Desweiteren enthält dieses Typenschild
4 eine weitere Lage mit einem Barcode. Hierbei handelt es sich um das Abziehlevel
5 für die Fahrzeugbegleitpapiere.
[0003] Nachteilig hierbei ist jedoch, daß diese Typenschilder, die auf dem Gehäuse angebracht sind,
sehr groß und teuer sind. Auch können sich, die auf dem Gehäuse angebrachten Typenschilder
leicht ablösen bzw. leicht abgelöst werden, was zu Verwechslungen führen kann. Dadurch
ist z.B. die Rückverfolgung bei einem Regreßfall oder die Identifikation der elektronischen
Baugruppe nicht mehr ermöglicht.
[0004] Der Erfindung liegt daher die
Aufgabe zugrunde ein Verfahren zur Kennzeichnung von Gehäusen insbesondere für elektronische
Kraftfahrzeug-Baugruppen aufzuzeigen, welches so beschriftet wird, daß das Typenschild
entfällt oder zumindest stark verkleinert ist. Auch sollte der komplette Informationsverlust,
der durch das unbeabsichtigtes Ablösen des Typenschildes bzw. Etikettes zustande kommen
kann, entfallen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichen des Patentanspruches
1
gelöst. Hierbei erfolgt die Kennzeichnung des Gehäuses nicht ausschließlich wie bisher indirekt
über ein separates Typenschild, welches nachträglich am Gehäuse befestigt wird, sondern
direkt durch eine Verformung des Gehäuses, wie z.B. durch eine Laser-Beschriftungsverfahren
in das Gehäuse eingebrannt wird, durch Einprägung oder durch ein entsprechendes Kunststoffspritzverfahren
eingebracht wird.
[0006] Die mit der Erfindung erzielten
Vorteile sind die Einsparung der Kosten für ein großflächiges Etikett oder Typenschild. Auch
können die Informationen nicht mehr unbeabsichtigt verloren gehen, da sie direkt im
Gehäuse integriert sind.
[0007] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen. Hierbei kann zusätzlich
auch ein Typenschild angebracht werden, das einen Barcode oder andere Zeichen beinhaltet,
welche nicht durch eine Verformung oder Bedruckung des Gehäuses lesbar gemacht werden
können. Desweiteren kann dieses Typenschild oder zumindest ein Teil davon abtrennbar
sein, so daß auf einer anderen Anordnung, wie z.B. auf den Fahrzeugbegleitpapieren
angebracht werden kann.
[0008] Ein
Ausführungsbeispiel soll anhand der Figur 2 erläutert werden.
[0009] Es zeigen:
- Figur 1:
- Ausführungsbeispiel nach Stand der Technik.
- Figur 2:
- Gehäuse mit integrierter Beschriftung und verkleinertem Typenschild.
[0010] Figur 2 zeigt ein erfindungsgemäßes Gehäuse mit integrierter Beschriftung und verkleinertem
Typenschild. Das Gehäuse
1 besteht aus Kunststoff oder einem anderen formbaren Material. Es beinhaltet eine
elektronische Kraftfahrzeug-Baugruppe wie beispielsweise einen Airbag-Sensor. Weiterhin
weist diese Gehäuse
1 Befestigungsbohrungen
2 auf an denen die gehäuste Baugruppe am Kraftfahrzeug befestigt wird. Auch ist an
diesem Gehäuse
1 eine Steckerleiste
3 angebracht über die die Elektronik angeschlossen wird. Auf dem Gehäuse
1 ist direkt eine alphanumerische Beschriftung
6 eingeformt oder aufgedruckt. Die Einformung bzw. Bedruckung der Zeichen in das Gehäuse
1 kann auf unterschiedliche Weise realisiert werden. Zum einen können derartige Markierungen
6 durch eine Laserbeschriftung erzielt werden. Dabei erwärmt ein Laser das Gehäusematerial.
Durch die Erwärmung wird die Gehäusewand verformt oder verändert. An den Stellen,
an denen sich das Gehäusematerial verändert, bildet sich dann die gewünschte Markierung
bzw. Beschriftung
6 aus. Diese Beschriftungsart kann sowohl vor als auch nach dem Einbau der Baugruppe
in das Gehäuse erfolgen. Eine andere Möglichkeit der Beschriftung besteht darin daß
das Gehäuse
1 direkt durch einen Stempel beschriftet wird. Dieser Stempel kann das Gehäuse
1 an den gewünschten Stellen farbig kennzeichnen oder mechanisch oder thermisch verformen.
Auch dieses Verfahren kann gleichfalls sowohl vor als auch nach dem Einbau der Baugruppe
in das Gehäuse erfolgen. Das Gehäuse
1 kann weiterhin bereits bei seiner Herstellung entsprechend gekennzeichnet werden.
Es kann z.B. beim Kunststoffspritzverfahren, welches bei der Herstellung des Gehäuses
verwendet wird, in die Gieß- oder Spritzform die Typenbezeichnung, der Hersteller,
der Herstellort und andere Angaben, die für alle Baugruppen in diesem Gehäuse gleich
bleiben, integriert werden. Alle die genannten Beschriftungsverfahren, mit denen das
Gehäuse direkt beschriftet werden kann, erhöhen die Prozeßsicherheit im Vergleich
zur herkömmlichen Methode, bei der das Typenschild aufgeklebt wird. Bei diesem Anwendungsbeispiel
enthält das separate Typenschild
4 nur noch die Barcodekennzeichnung
7 mit dem Abziehlevel
5 für die Fahrzeugbegleitpapiere. Die für einen Scanner lesbare Barcodekennzeichnung
7 muß weiterhin auf einem Typenschild angebracht sein, da einerseits die Realisierung
der Lesbarkeit eines Barcodes, welcher sich direkt auf dem Gehäuse
1 befindet, sehr aufwendig ist und andererseits ein Abziehlevel für die Begleitpapiere
benötigt wird. Alle andere Beschriftungen
6 werden nach einem der oben genannten Verfahren direkt auf das Gehäuse angebracht.
Dadurch erzielt man, daß bei der Fertigung der Baugruppe nur noch ein aufklebbares
Typenschild von minmaler Größe für das Abziehlevel verarbeitet werden muß, welches
für die Kraftfahrzeugbegleitpapiere benötigt wird.
[0011] Derartig beschaffene Gehäuse für elektronische Baugruppen können nicht nur im Kraftfahrzeugbereich
sondern auch in allen anderen Bereichen eingesetzt werden.
1. Verfahren zur Kennzeichnung von Gehäusen (1) zur Aufnahme von elektronischen Baugruppen,
insbesondere elektronische Kraftfahrzeug-Baugruppen, mit Kennzeichnungen (6,7), insbesondere
Typenbezeichnung Herstelldatum, Produktionsort und Kundenbezeichnung, dadurch gekennzeichnet, daß in einer Wand des Gehäuses (1) durch eine Verformung der Oberfläche ein Teil der
Kennzeichnung (6) angebracht wird.
2. Verfahren zur Kennzeichnung von Gehäusen (1) nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Teil der Kennzeichnungen auf einem Typenschild (4) realisiert wird, das einen
Barcode (7) oder andere Markierungen aufweist.
3. Verfahren zur Kennzeichnung von Gehäusen (1) nach Patentanspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Typenschild (4) oder zumindest ein Teil davon (5) abtrennbar ist und auf einer
anderer Anordnung insbesondere den Fahrzeugbegleitpapieren, angebracht werden kann.
4. Verfahren zur Kennzeichnung von Gehäusen (1) nach Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Kennzeichnung durch einen Laser, einen Stempel oder durch ein Kunststoffspritzverfahren
erfolgt.