[0001] Die Erfindung betrifft eine Anordnung zum Positionieren von flachen Gegenständen,
die im Behälter mit geraden Seiten transportiert werden.
[0002] Bei der Sortierung und Förderung flacher Gegenstände gelangen diese mit hoher Geschwindigkeit
in Behälter. Dabei müssen die Gegenstände abgebremst werden. Dieses trifft auf die
Sortierung der Gegenstände, z.B. Briefe und Großbriefe, in die Sortierfächer und auf
die Übergabe der Gegenstände in Behälter beim Wechsel des Förderprinzips, z.B. vom
Längs- zum Quertransport zu.
[0003] Es wurde eine Lösung bekannt, bei der in einem Zwischenspeicher die Gegenstände horizontal
in eine Tasche als Behälter gelangen (DE 196 24 968.6). Zum Abbremsen und Positionieren
befinden sich bei diesem Vorgang federnde schräge Bleche in der Tasche, wodurch die
Gegenstände abgebremst und eingeklemmt werden. Dabei sind die Gegenstände hohen mechanischen
Belastungen ausgesetzt, was bei empfindlichen Gegenständen zur Zerstörung führen kann.
Da die Gegenstände unterschiedliche Dicke und Masse aufweisen können, ist deren ausgerichtete
Lage in der Tasche nicht möglich. Das Vorsehen eines Absatzes in dem Blech zur Fixierung
der Lage beansprucht die Gegenstände zu stark, da die Bewegungsenergie dämpfungslos
sofort vernichtet werden muß.
[0004] Der im Anspruch 1 angegebenen Erfindung liegt das Problem zugrunde, flache Gegenstände
unterschiedlicher Masse und Dicke im Laufe des Transportvorganges mit hoher Geschwindigkeit
in einen Behälter mit geraden Seiten durch Verhinderung einer unkontrollierten Rückwärtsbewegung
der Gegenstände infolge Abprallens an der Prallplatte schonend in eine bestimmte Endposition
zu bringen.
[0005] Durch den in Richtung der Ein- und Ausschleusbewegung der Gegenstände in den Behälter
schwenkbaren starren Körper und die Wahl des Schwenklagerortes - Berührungspunkt zwischen
starrem Körper und jeweils in den Behälter transportierten Gegenstand liegt bei evtl.
Rückwärtsbewegung stets vor dem Schwenklager - wird der Gegenstand relativ unabhängig
von seiner Dicke und Masse bei einer Rückwärtsbewegung sicher eingeklemmt, wobei die
Rückwärtsbewegung nur einen kleinen definierten Weg beinhaltet.
[0006] In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte Ausführungen angegeben.
[0007] Gemäß Anspruch 2 wird die gegen eine Begrenzung wirkende Kraft durch ein am starren
Körper angreifendes Federelement erzeugt. Um ungewollte Schwingungen des starren Körpers
zu vermeiden, greift nach Anspruch 3 an den starren Körper ein Dämpfungsglied an.
[0008] Nach Anspruch 4 ist es vorteilhaft, zur Unterstützung des Gleitens der Gegenstände
am starren Körper bei der Bewegung der Gegenstände in den Behälter und zur Unterstützung
des Festhaltens bei der Rückwärtsbewegung den starren Körper mit unterschiedlichen
Reibkoeffizienten auszustatten.
[0009] Vorteilhaft ist es auch, gemäß Anspruch 5 die Prallplatte des Behälters so auszuführen,
daß die Bewegungsenergie der flachen Gegenstände zumindest reduziert wird.
[0010] Sollen Gegenstände in einem sehr großen Dicken- und Massenbereich verarbeitet werden,
so ist es günstig, gemäß Anspruch 6 den Schwenkbereich des starren Körpers mittels
eines Anschlages so zu begrenzen, daß die sehr leichten, dünnen und empfindlichen
Gegenstände mit Hilfe einer vorteilhaften Leiteinrichtung nach Anspruch 9 direkt ohne
Berührung mit dem starren Körper zur Prallplatte gelangen. Die Prallplatte ist dabei
gemäß Anspruch 7 so ausgeführt, daß die Bewegungsenergie dieser leichten Gegenstände
annähernd neutralisiert wird. Dafür hat die Prallplatte nach Anspruch 8 eine elastische
Oberfläche und/oder eine gefederte und gedämpfte Lagerung.
[0011] Bei beweglichen Behältern, die an einem bestimmten Ort beladen werden, ist es nach
Anspruch 11 vorteilhaft, die Behälter mit einer seitlichen Ausnehmung zu versehen,
durch welche der an der Beladestation fest installierte starre Körper und bei Bedarf
die Leitvorrichtung in die Behälter schwenkbar hineinragen.
[0012] Wird die Anordnung für Stapelfächer von Sortiermaschinen verwendet, so wird gemäß
Anspruch 12 an jeder für jeweils ein Stapelfach vorgesehenen Führungseinrichtung,
die die Gegenstände in das Stapelfach leitet, ein starrer Körper schwenkbar so angebracht,
daß bei Rückwärtsbewegung eine Klemmung des Gegenstandes erfolgt. Damit wird ein für
eine weitere Verarbeitung sauberes Stapelbild erreicht.
[0013] Anschließend wird die Erfindung an Ausführungsbeispielen näher erläutert. Dabei zeigen:
- FIG 1
- eine schematische Draufsicht auf einen Behälter zur Aufnahme eines flachen Gegenstandes
an einer Beladestation
- FIG 2
- eine schematische Seitenansicht eines Stapelfaches einer Sortiermaschine
[0014] Die flachen Gegenstände 6 werden in FIG 1 horizontal von links über ein Transportsystem
aufrecht mit hoher Geschwindigkeit in einen seitlich offenen, örtlich festen Behälter
1 transportiert.
[0015] In diesem Behälter 1 werden die flachen Gegenstände 6 abgebremst und ausgerichtet.
Anschließend fallen die Gegenstände 6 abgebremst über einen Öffnungsmechanismus im
Boden des Behälters 1 in Transportbehälter, die die Gegenstände 6 horizontal, aber
senkrecht zur Bewegung in den Behälter 1 abtransportieren.
[0016] Die Variationsbreite der Gegenstände ist relativ groß. Sie reicht von dünnen, empfindlichen
Briefen bis zu kompakten Päckchen mit Zeitschriften. Am Ende des Behälters 1 treffen
die Gegenstände zur Verminderung bzw. Beseitigung der Bewegungsenergie auf eine Prallplatte
7 mit einer elastischen Oberfläche 9, die in einem Drehpunkt 8, der sich seitlich
vom Behälter 1 befindet, gelagert ist. An der Prallplatte 7 ist weiterhin ein Feder-Dämpfungs-Mechanismus
10 befestigt, der bei einem aufprallenden Gegenstand 6 bewirkt, daß die Prallplatte
7 gedämpft zurückfedert.
[0017] Diese bewegliche Prallplatte 7 mit dem Feder-Dämpfungs-Mechanismus 10 wurde so dimensioniert,
daß die leichten Briefe beschädigungsfrei abgebremst werden, ohne daß dabei eine nennenswerte
Rückprallbewegung stattfindet. Die dickeren, schwereren und stabileren Gegenstände
6 werden durch den nachfolgend beschriebenen erfindungsgemäßen Mechanismus an einer
größeren Rückwärtsbewegung gehindert.
[0018] Dabei ist an einem Schwenklager 3 ein gerader Flachkörper als starrer Körper 2 gelagert.
Durch eine Aussparung in dem Behälter 1 ragt er in diesen hinein. An den starren Körper
2 greift ein Federelement 11 mit einem Dämpfungsglied an und drückt den starren Körper
2 entgegen der Transportrichtung der Gegenstände 6 in den Behälter 1 an einen Anschlag
12. Dieser begrenzt den Schwenkbereich des starren Körpers 2 so, daß ein Spalt für
die empfindlichen, dünnen Briefe freibleibt und eine Beschädigung am starren Körper
2 verhindert wird. Damit die Briefe ungehindert durch diesen Spalt gelangen, ist in
Transportrichtung vor dem starren Körper 2 eine schwenkbare glatte Leiteinrichtung
4 vorhanden, die ebenfalls durch die Aussparung in den Behälter 1 ragt. Die dickeren
und schwereren Gegenstände 6 stoßen an den starren Körper 2 und drücken ihn gegen
die Kraft des gedämpften Federelementes 11 zur Seite, so daß der Gegenstand zur Prallplatte
gelangt. Der starre Körper 2 berührt den Gegenstand 6 an seiner Längsseite und drückt
ihn gegen die geschlossene Längsseite des Behälters 1 oder gegen einen schon im Behälter
1 befindlichen Gegenstand. Durch die Dämpfung werden ungewollte Schwingungen vermieden.
[0019] Prallt der Gegenstand an der Prallplatte 7 aufgrund seiner Bewegungsenergie zurück,
so wird er zwischen dem starren Körper 2 und der Behälterwand bzw. dem schon vorhandenen
Gegenstand infolge Selbsthemmung fest eingeklemmt. Damit dies geschieht, ist der Ort
des Schwenklagers 3, die Länge des starren Körpers 2 und der Schwenkbereich so gewählt,
daß beim Transport in den Behälter 1 die Berührungspunkte zwischen Gegenstand 6 und
starren Körper 2 stets hinter dem Schwenklager 3 in Transportrichtung und bei einer
Rückwärtsbewegung der Berührungspunkt zwischen starren Körper 2 und Gegenstand 6 vor
dem Schwenklager 3 in Transportrichtung rückwärts liegt.
[0020] Zur Unterstützung des Gleitens bzw. des Einklemmens besitzt der starre Körper 2 an
der der Beladeöffnung des Behälters 1 zugewandten Seite eine Teflonbeschichtung und
auf der bei der Klemmung wirksamen Seite eine Gummibeschichtung.
[0021] In der FIG 2 sind Stapelfächer 20 einer Sendungssortiermaschine in einer Seitenansicht
dargestellt. Über Weichenflügel 21 und ein schwenkbares Leitblech 22 werden die Sendungen
in das jeweilige Stapelfach 20 geleitet. Die Leitbleche 22 liegen auf dem Stapel auf
und nähern sich also immer mehr einer waagrechten Position, je voller das Stapelfach
20 ist. Damit die Sendungen eine definierte Stapelposition im Stapelfach 20 einnehmen
und Rückwärtsbewegungen vermieden werden, ist an der den Sendungen abgewandten Seite
der Leitbleche 22 eine Stütze 23 befestigt. Am Ende dieser Stütze 23 ist schwenkbar
ein starrer Körper 24 angebracht, der durch einen Schlitz im Leitblech 22 durch seine
Schwerkraft auf der obersten Sendung aufliegt.
[0022] Hier befindet sich der Schwenkpunkt des starren Körpers 24 bei der Bewegung der Sendung
in das Stapelfach 20 ebenfalls vor dem Berührungspunkt zwischen starrem Körper 24
und oberster Sendung, so daß bei einer Rückwärtsbewegung der obersten Sendung infolge
Abprallens an der Fachwand der beschriebene Selbstklemmvorgang stattfindet.
Bezugszeichenliste
[0023] Anordnung zum Positionieren von flachen Gegenständen
- 1
- Behälter
- 2,24
- starrer Körper
- 3
- Schwenklager
- 4
- Leiteinrichtung
- 6
- Gegenstand
- 7
- Prallplatte
- 8
- Drehpunkt
- 9
- Elastische Oberfläche
- 10
- Feder-Dämpfungs-Mechanismus
- 11
- Federelement
- 12
- Anschlag
- 20
- Stapelfach
- 21
- Weichenflügel
- 22
- Leitblech
- 23
- Stütze
1. Anordnung zum Positionieren von flachen Gegenständen, die in Behältern mit geraden
Seiten transportiert werden, bei der ein in Transportrichtung schwenkbarer, durch
eine Kraft gegen eine Begrenzung gedrückter, starrer Körper (2,24) vorhanden ist,
der beim Transport der Gegenstände (6) in den Behälter (1) durch diese in Transportrichtung
geschwenkt wird, so daß die Gegenstände (6) an eine Prallplatte (7) am Ende des Behälters
(1) stoßen und dabei der starre Körper (2,24) eine Längsseite des Gegenstandes (6)
berührt, wobei der Ort des Schwenklagers (3), die Länge und der Schwenkbereich des
starren Körpers (2) so gewählt sind, daß beim Transport in den Behälter (1) die Berührungspunkte
zwischen Gegenstand (6) und starrem Körper (2) stets hinter dem Schwenklager (3) in
Transportrichtung liegt und bei einer Rückwärtsbewegung der Berührungspunkt zwischen
starrem Körper (2) und Gegenstand (6) vor dem Schwenklager (3) in Transportrichtung
rückwärts liegt, so daß die Gegenstände (6) im festgelegten Dickenbereich bei der
Rückwärtsbewegung zwischen Behälterwand oder im Behälter schon vorhandenen flachen
Gegenständen und starrem Körper (2) eingeklemmt werden.
2. Anordnung nach Anspruch 1, bei der die auf den starren Körper (2) wirkende Kraft durch
ein an diesen angreifendes Federelement (11) erzeugt wird.
3. Anordnung nach Anspruch 1 und 2, bei der an den starren Körper (2) zusätzlich ein
Dämpfungsglied angreift.
4. Anordnung nach Anspruch 1, bei welcher der den Gegenstand (6) bei seiner Bewegung
in den Behälter (1) berührende Teil des starren Körpers (2) eine Oberfläche mit geringem
Reibkoeffizienten und der den Gegenstand (6) bei seiner Rückwärtsbewegung berührende
Teil einen hohen Reibkoeffizienten aufweist.
5. Anordnung nach Anspruch 1, bei der die Prallplatte (7) am Ende des Behälters (1) die
Bewegungsenergie des Gegenstandes (6) verringernd ausgeführt ist.
6. Anordnung nach Anspruch 1, bei der die Begrenzung durch einen Anschlag (12) so ausgeführt
ist, daß empfindliche Gegenstände mit einer festgelegten sehr geringen Dicke ungehindert
an die Prallwand (7) gelangen und bei einer Rückwärtsbewegung nicht eingeklemmt werden.
7. Anordnung nach Anspruch 1 und 6, bei der die Prallplatte (7) so ausgeführt ist, daß
die Bewegungsenergie der nicht durch den starren Körper (2) zurückgehaltenen Gegenstände
(6) annähernd neutralisiert wird.
8. Anordnung nach Anspruch 5 oder 7, bei der die Prallplatte (7) eine elastische Oberfläche
(9) hat und/oder in Transportrichtung der Gegenstände federnd und gedämpft (10) gelagert
ist.
9. Anordnung nach Anspruch 1 bis 8, bei der in Richtung der Öffnung der Behälter für
die Gegenstände (6) vor dem starren Körper (2) eine ebenfalls schwenkbare, glatte,
und mit Federkraft leicht gegen den starren Körper (2) gedrückte Leiteinrichtung (4)
zur Leitung der sehr dünnen Gegenstände (6) in den Spalt zwischen der Behälterwand
und dem durch den Anschlag festgelegten starren Körper vorhanden ist.
10. Anordnung nach Anspruch 1, bei der die Begrenzung eine Behälterlängswand ist.
11. Anordnung nach Anspruch 1, bei der die Behälter (1) transportiert werden, an einer
Seite eine Ausnehmung aufweisen und der starre Körper (2) örtlich an einer Beladestation
fest angeordnet ist, in der der starre Körper (2) und bei Bedarf die Leitvorrichtung
(4) durch die Ausnehmung in den Behälter (1) schwenkbar hineinragt.
12. Anordnung nach Anspruch 1, bei der an einer Stütze (23) eines schwenkbaren, für jedes
Stapelfach (20) einer Sortiermaschine vorgesehenen Leitbleches (22), das die flachen
Gegenstände von der jeweiligen Weiche in das Stapelfach (20) leitet, und das auf dem
Stapel aufliegt, der starre Körper (2) schwenkbar so angebracht und dabei so ausgeführt
ist, daß er durch eine Kraft auf den jeweils obersten Gegenstand gedrückt wird und
bei in das Stapelfach (20) einlaufendem Gegenstand der Winkel zwischen dem flachen
Gegenstand in Bewegungsrichtung vor dem starren Körper und dem starren Körper < 90°
beträgt und bei Rückwärtsbewegung des Gegenstandes infolge Abprallens an der Stapelfachwand
der Winkel zwischen dem flachen Gegenstand in Bewegungsrichtung vor dem starren Körper
und dem starren Körper > 90° beträgt.