[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Erkennung von unzulässigen Betriebszuständen
in elektronisch gesteuerten Wäschetrocknern, insbesondere des Bewegungszustandes der
Wäschetrommel, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] In Wäschetrocknern wird Wäsche in eine Trommel eingefüllt, die Trommel in Bewegung
gesetzt und erwärmte Luft durch die Trommel bewegt, wodurch der Wäsche Feuchtigkeit
entzogen und diese somit getrocknet wird.
[0003] Bei den Trocknungsvorgängen kann es zu kritischen Zuständen kommen, wenn beispielsweise
der Antrieb der Wäschetrommel eine Störung hat, was beispielsweise beim Reißen des
Antriebsriemens der Wäschetrommel der Fall ist, wodurch ein normaler Trocknungsvorgang
verhindert wird. Diese auftretende Störung wird durch die im Wäschetrockner vorhandene
Temperaturmessung nicht erkannt, da alle Temperaturregler weiterhin mit der normalen
Prozeßluftmenge umströmt werden und sich somit auch normale Temperaturen einstellen.
[0004] Um diesen Störungsfall der stehenden Trommel zu erkennen und gegebenenfalls den Trocknungsvorgang
abzubrechen, wurden bisher verschiedene Lösungen vorgeschlagen.
[0005] In einer dieser Lösungen des bekannten Standes der Technik wird der gerissene Riemen
über Endlagenschalter erkannt, was jedoch nachteiligerweise zusätzlichen Bauteilaufwand
mit entsprechender Steuerung erfordert.
[0006] In einer anderen vorgeschlagenen Lösung wird die Drehbewegung der Trommel durch optoelektronische
Bauelemente erfaßt, was wiederum einen zusätzlichen Bauteilaufwand mit entsprechender
elektronischer Steuerung bedingt.
[0007] Der vorliegenden Erfindung liegt deshalb die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur
Erkennung von unzulässigen Betriebszuständen in elektronisch gesteuerten Wäschetrocknern,
insbesondere den Stillstand der Wäschetrommel, anzugeben, bei dem zusätzliche Bauteile
wie Abtastelemente und Schalter vermieden werden und auf einfachste Weise unter Heranziehung
bereits bestehender Bauteile der unzulässige Betriebszustand erfaßt werden kann.
[0008] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
[0009] Erfindungsgemäß zeichnet sich das Verfahren zur Erkennung von unzulässigen Betriebszuständen
dadurch aus, daß während des Trocknungsvorganges der Leitwert periodisch erfaßt wird,
der aktuelle erfaßte Leitwert mit wenigstens einem vorher erfaßten Leitwert verglichen
wird und, wenn die aus den verglichenen Werten bestimmte Änderung des Leitwertes über
einen mehrperiodischen Zeitraum hinweg einer vorher eingestellten geringen Schwankungsbreite
entspricht, eine Anzeige des Stillstandes der Wäschetrommel erfolgt.
[0010] Vorteilhafterweise wird es daher mit der bereits im Wäschetrockner vorhandenen Leitwertmessung
auf einfachste Weise ermöglicht, den Stillstand der Wäschetrommel zu erfassen.
[0011] Vorteilhafterweise wird bei Anzeige des Stillstands der Wäschetrommel der Trocknungsvorgang
abgebrochen, so daß auch bei einem durch den Benutzer unbeobachteten Trocknungsvorgang
ein teilweises Überhitzen der Wäsche, das sich beim Stillstand der Trommel ergeben
kann, vermieden wird.
[0012] In einer vorteilhaften Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird die geringe
Schwankungsbreite in Abhängigkeit von der Beladungsmenge der Wäschetrommel voreingestellt.
Dies hat den Vorteil, daß ein unzulässiges Abschalten des Trocknungsvorgangs beim
Drehen der Trommel vermieden wird. Bei sehr großer Beladung und insbesondere am Anfang
des Trocknungsvorgangs bei großer Feuchtigkeit der Wäsche kann sich ergeben, daß ständig
feuchte Wäsche an den Elektroden anliegt und die Änderung des Leitwerts daher sehr
gering ist. Entsprechend gering wird dann die Schwankungsbreite des Leitwerts voreingestellt.
[0013] In einer bevorzugten Ausführungsform kann diese Schwankungsbreite auch gleich Null
oder im wesentlichen gleich Null sein.
[0014] Weiter Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der vorliegenden Erfindung ergeben sich
aus der nachfolgenden Beschreibung einer bevorzugten Ausführungsform unter Bezugnahme
auf die Zeichnung.
Darin ist ein schematischer Schaltungsaufbau zum Durchführen einer Ausführungsform
des erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt.
[0015] Im dargestellten Ausführungsbeispiel weist die Wäschetrommel 1 eine Meßelektrode
12 auf; als zweite Elektrode dient die Trommel 1 selbst. Zur Gewinnung des Wäscheleitwerts
ist die Trommel 1 mit der Masse 4 des Wäschetrockners verbunden und die Elektrode
12 über einen Vorwiderstand 13 an eine Konstantspannung 5 angeschlossen. Die Wäsche
der Trommel 1 weist einen Wäschewiderstand 14 auf, der einerseits über die Trommel
1 mit der Masse 5 des Wäschetrockners und andererseits über die Elektrode 12 sporadisch
mit dem Widerstand 13 verbunden ist und somit mit diesem einen Spannungsteiler bildet.
An dem Verbindungspunkt zwischen dem Wäschewiderstand 14 und dem Widerstand 13 wird
ein Meßsignal 15 gewonnen, das als Maß für den Wäscheleitwert dient. Dieses Leitwertmeßsignal
kann vorteilhafterweise mit dem Eingang eines Anti-Aliasing-Filters 2 verbunden sein,
dessen Ausgang mit einem Analogeingang eines Mikrokontrollers 3 verbunden ist.
[0016] Bei Bewegung der Wäsche in der Trommel 1 durch deren Drehung gerät die Wäsche zumindest
zeitweise in Berührung mit der Elektrode 12, was ein zeitlich veränderliches Leitwertmeßsignal
15 zu Folge hat. Bei jeder Berührung der Elektrode 12 durch ein Wäschestück oder bei
jeder Veränderung des zwischen der Elektrode 12 und der Trommel 1 gemessenen Wäschewiderstands
14 wird das Leitwertmeßsignal einen Sprung bzw. einen Impuls aufweisen. In den Fällen,
in denen kein Wäschestück die Elektrode 12 berührt oder ein Wäschestück die Elektrode
nur sehr wenig berührt, und daher ein geringerer Leitwert bestimmt wird, weist das
Leitwertmeßsignal einen Minimalwert auf. Bei sehr guter elektrischer Verbindung zwischen
der Elektrode 12 und der Wäsche wird dagegen ein Signal 15 einen Maximalwert aufweisen.
[0017] Wenn die Trommel 1 aufgrund fehlerhaften Antriebs stillsteht, ändert sich der Leitwert
nicht mehr oder nur unwesentlich, da entweder ein und dasselbe Wäschestück stets an
der Elektrode 12 anliegt oder, wenn diese sich im oberen Bereich der Trommel befindet,
kein Wäschestück dauerhaft anliegt und somit der Leitwert gleich Null ist.
[0018] Im Mikrocontroller 3 wird somit überprüft, ob der Leitwert schwankt, und ob diese
Schwankung größer ist, als ein voreingestellter geringer Schwankungsbereich oder auch
ein konstanter Wert (Null). Liegt der ermittelte Wert bzw. die ermittelte Änderung
des Leitwertes in dem voreingestellten geringen Schwankungsbereich, so erfolgt eine
Anzeige des Stillstands der Wäschetrommel. Gleichzeitig oder entsprechend danach wird
der Trocknungsvorgang unterbrochen.
[0019] Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens wird somit eine bauteilmäßig einfache,
aufgrund der bereits im Wäschetrockner vorhandenen Leitwertmessung einfache Ermittlung
des Stillstands der Wäschetrommel ermöglicht, was die Herstellungskosten des Wäschetrockners
gegenüber den bisherigen Lösungen des Standes der Technik deutlich reduziert.
1. Verfahren zur Erkennung von unzulässigen Betriebszuständen in elektronisch gesteuerten
Wäschetrocknern, insbesondere des Bewegungszustands der Wäschetrommel, bei dem der
elektrische Leitwert der Wäsche mittels Elektroden (12, 1) bestimmt wird, die die
Wäsche zumindest zeitweise berühren, dadurch gekennzeichnet, daß während des Trocknungsvorgangs der Leitwert periodisch erfaßt wird, daß der aktuelle
erfaßte Leitwert mit wenigstens einem vorher erfaßten Leitwert verglichen wird und
daß, wenn die aus den verglichenen Werten bestimmte Änderung des Leitwerts über einen
mehrperiodischen Zeitraum einer voreingestellten geringen Schwankungsbreite entspricht,
eine Anzeige des Stillstands der Wäschetrommel (1) erfolgt.
2. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß bei Anzeige des Stillstandes
der Wäschetrommel (1) der Trocknungsvorgang abgebrochen wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Schwankungsbreite
in Abhängigkeit von der Beladungsmenge der Wäschetrommel voreingestellt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die voreingestellte
geringe Schwankungsbreite gleich Null oder im wesentlichen gleich Null ist.