[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Färbeverfahren für polyesterhaltige Fasermaterialien
in Gegenwart von spezifischen Diffusionsbeschleunigern.
[0002] Die bei einem Färbeverfahren und insbesondere Hochtemperaturfärbeverfahren (Kurzfärbeverfahren)
von Polyester- und polyesterhaltigen Fasermaterialien üblicherweise verwendeten Carrier
und/oder Diffusionsbeschleuniger auf Basis von aromatischen Verbindungen beeinflussen
oft negativ die Licht-, insbesondere die Heisslichtechtheit der Färbungen. Dementsprechend
eignen sich die bekannten Hochtemperaturfärbeverfahren für Polyesterfasermaterialien
nur begrenzt für Applikationsgebiete, wo eine gute Heisslichtechtheit verlangt wird,
wie z.B. im Automotive Sektor.
[0003] Es besteht darum Bedürfnis nach Diffusionsbeschleunigern, die ein Hochtemperaturfärbeverfahren
von Polyesterfasermaterialien ermöglichen und gleichzeitig keine negativen Effekte
bezüglich der Lichtechtheiten der resultierenden Färbungen zeigen.
[0004] Es hat sich überraschenderweise gezeigt, dass man mit dem erfindungsgemässen Hochtemperaturfärbeverfahren
hochlichtechte Färbungen auf Polyesterfasermaterialien erhalten kann.
[0005] Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist somit ein Verfahren zum Färben von polyesterhaltigen
Fasermaterialien mit Dispersionsfarbstoffen, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass
man die polyesterhaltigen Fasermaterialien mit einer Flotte, enthaltend mindestens
einen Dispersionsfarbstoff, und mindestens einen Diffusionsbeschleuniger aus der Gruppe
der aliphatischen Glykolätherderivate, nach einem Hochtemperaturfärbeverfahren färbt.
[0006] Unter Hochtemperaturfärbeverfahren versteht man im Sinne der vorliegenden Erfindung
ein Färbeverfahren bei einer Temperatur zwischen 1.00 und 140° C.
[0007] Die in dem erfindungsgemässen Verfahren verwendeten aliphatischen Glykolätherderivate
entsprechen der Formel
R-O-(Alkylen-O)
n-W (1)
worin R Wasserstoff, C
1-C
4-Alkyl oder Vinyl ist, W unabhängig von R die Bedeutung von R hat oder Acyl ist, "Alkylen"
einen Alkylenrest von 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, insbesondere einen Ethylen- oder
Propylenrest bedeutet und n eine Zahl von 1 bis 24 ist.
[0008] Bevorzugt entsprechen die in dem erfindungsgemässen Verfahren verwendeten aliphatischen
Glykolätherderivate der Formel
R-O-(CH
2CH
2O)
n-W (1'),
worin R, W und n die unter der Formel (1) angegebene Bedeutungen haben.
[0009] R und R
1 als C
1-C
4-Alkyl ist Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, sec-Butyl, iso-Butyl und
tert-Butyl.
[0010] W als Acyl ist z.B. Formyl oder insbesondere Acetyl.
[0011] W hat vorzugsweise die Bedeutung von R unabhängig von R.
[0012] n ist vorzugsweise eine Zahl zwischen 1 und 8.
[0013] Für das erfindungsgemässe Hochtemperaturfärbeverfahren eignen sich insbesondere die
folgenden aliphatischen Glykolätherderivate:
H
5C
2-O-(CH
2CH
2O)
2-H (Ethyldiethylenglykol) (1a),
H
9C
4-O-(CH
2CH
2O)-H (Butylglykol) (1b),
HO-(CH
2CH
2CH
2-O)
2-H (Dipropylenglykol) (1c),
H
3C-O-(CH
2CH
2O)
2-H (Methyldiethylenglykol) (1d),
H
9C
4-O-(CH
2CH
2O)
2-H (Butyldiethylenglykol) (1e),
H
5C
2-O-(CH
2CH
2O)
2-C
2H
5 (Diethyldiethylenglykol) (1f),
HO-(CH
2CH
2O)
2-H (Diethylenglykol) (1g),
H
2C=CH-O-(CH
2CH
2O)
2-CH=CH
2 (Divinyldiethylenglykol) (1h),
HO-(CH
2CH
2O)
3-H (Triethylenglykol) (1i),
H
9C
4-O-(CH
2CH
2O)
3-H (Butyltriethylenglykol) (1j),
H
3C-O-(CH
2CH
2O)
3-H (Methyltriethylenglykol) (1k),
H
3C-O-(CH
2CH
2O)
3-CH
3 (Dimethyltriethylenglykol) (1l)
und
(CH
3)
3COCH
2CH(OH)CH
3 (tert. Butylpropylenglykol) (1m).
[0014] Für das erfindungsgemässe Hochtemperaturfärbeverfahren eignen sich femer die aliphatischen
Glykolätherderivate der Formeln
H
9C
4-O-(CH
2CH
2O)
2COCH
3 (Butyldiglykolacetat) (1n),
H
5C
2-O-(CH
2CH
2O)-COCH
3 (Ethylglykolacetat) (1o)
und
H
9C
4-O-(CH
2CH
2O)-COCH
3 (Butylglykolacetat) (1p).
[0015] Für das erfindungsgemässe Hochtemperaturfärbeverfahren ebenfalls geeignet sind Dipropylenglykol-monomethylether,
Dipropylenglykol-mono-n-butylether, Dipropylenglykol-dimethylether, Tripropylenglykol-monomethylether
und Tripropylenglykol-mono-n-butylether.
[0016] Die Glykolätherderivate der Formeln (1a) bis (1p), sowie Dipropylenglykol-monomethylether,
Dipropylenglykol-mono-n-butylether, Dipropylenglykol-dimethylether, Tripropylenglykol-monomethylether
und Tripropylenglykol-mono-n-butylether sind allgemein bekannte Verbindungen.
[0017] Die Menge der aliphatischen Glykolätherderivate in der Behandlung- oder Färbeflotte
beträgt im allgemeinen 0,1 bis 5 g/l Flotte insbesondere 0,2 bis 2 g/l Flotte, vor
allem 0,5 bis 1 g/l Flotte.
[0018] Als für das erfindungsgemässe Hochtemperaturfärbeverfahren geeignete Farbstoffe kommen
in Wasser unlösliche oder nur gering lösliche Dispersionsfarbstoffe in Betracht. Diese
können verschiedenen Farbstoffklassen angehören, beispielsweise den Acridon-, Azo-,
Anthrachinon-, Cumarin-, Methin-, Perinon-, Naphthochinonimin-, Chinophthalon-, Styryl
oder Nitrofarbstoffen. Es sind z.B. solche, die im Colour Index, 3rd Edition (1971),
Vol. 2 auf den Seiten 2483 bis 2741 als "Disperse Dyes" bezeichnet sind. Es können
auch Mischungen von verschiedenen Dispersionsfarbstoffen verwendet werden.
[0019] Bevorzugt für das erfindungsgemässe Hochtemperaturfärbeverfahren sind Farbstoffe
der Formeln

worin
R1 Hydroxy oder Amino,
R2 Wasserstoff, unsubstituiertes oder durch C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, Hydroxy-C1-C4-alkyl oder C1-C4-Alkylsulfo substituiertes Phenyl, unsubstituiertes oder durch C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, Hydroxy-C1-C4-alkyl oder C1-C4-Alkylsulfo substituiertes Phenylsulfoxy,
R3 Wasserstoff, Hydroxy, Amino oder Nitro,
R4 Wasserstoff, Hydroxy, Amino oder Nitro,
R5 Wasserstoff, Halogen oder C1-C4-Alkoxy,
R6 Wasserstoff, Halogen oder -O-(CH2)2-O-COOR8, worin R8 C1-C4-Alkyl oder Phenyl ist, und
R7 Wasserstoff oder den Rest -O-C6H5-SO2-NH-(CH2)3-O-C2H5,
bedeuten,

wobei die Ringe A und B unsubstituiert oder ein- oder mehrfach mit Halogen substituiert
sind,

worin
R9 und R10 voneinander unabhängig Wasserstoff, -(CH2)2-O-(CH2)2-OX oder -(CH2)3-O-(CH2)4-OX, worin X Wasserstoff oder -COCH3 ist,
bedeuten,

worin
R11 C1-C4-Alkyl welches unsubstituiert oder mit Hydroxy oder C1-C4-Alkoxy substituiert ist,
R12 C1-C4-Alkyl,
R13 den Rest der Formel -(CH2)3-O-(CH2)2-O-C6H5,
R14 Halogen, Nitro oder Cyano, und
R15 Wasserstoff, Halogen, Nitro oder Cyano, bedeuten,

worin
R16 C1-C4-Alkyl, welches unsubstituiert oder mit C1-C4-Alkoxy, C1-C2-Alkoxy-C1-C4-Alkoxy oder Hydroxy substituiert ist,

worin
R17 und R18 unabhängig voneinander C1-C4-Alkyl sind, und

worin
R19 Wasserstoff, Halogen, C1-C4-Alkyl oder C1-C4-Alkoxy,
R20 Wasserstoff, Halogen oder Acylamino,
R21 und R22 voneinander unabhängig C1-C4-Alkyl, welches gegebenenfalls durch Hydroxy, Cyano, C1-C4-Alkoxycarbonyl oder Acetoxy substituiert ist, und
R23 Halogen, Nitro oder Cyano,
R24 Wasserstoff, Halogen, Nitro oder Cyano und
R25 Wasserstoff, Halogen oder Cyano, sind.
[0020] Die Farbstoffe der Formeln (2) bis (9) können sowohl einzeln als auch in Mischungen
untereinander, oder mit anderen Farbstoffen, verwendet werden.
Die obenaufgeführten Farbstoffe der Formeln (2) bis (9) sind bekannt oder können nach
bekannten Methoden hergestellt werden.
[0021] Die Dispersionsfarbstoffe liegen in der Färbeflotte üblicherweise in Form einer feinen
Dispersion vor. Für die Herstellung dieser Dispersion kommen die beim Färben mit Dispersionsfarbstoffen
allgemein gebräuchlichen Dispergatoren in Frage. Es sind z.B. solche, die in EP-A-0
280 654 als Dispergiermittel genannt sind.
Vorteilhafterweise werden die Dispersionsfarbstoffe vor ihrer Verwendung in ein Farbstoffpräparat
überführt. Hierzu wird der Farbstoff vermahlen, so dass seine Teilchengrösse im Mittel
zwischen 0,1 und 10 Mikron beträgt. Das Vermahlen kann in Gegenwart von Dispergiermitteln
erfolgen. Beispielsweise wird der Farbstoff mit einem Dispergiermittel gemahlen oder
in Pastenform mit einem Dispergiermittel geknetet und hierauf im Vakuum oder durch
Zerstäuben getrocknet. Mit den so erhaltenen Präparaten kann man nach Zugabe von Wasser
Färbebäder herstellen.
[0022] Die Menge der Farbstoffe richtet sich nach der gewünschten Farbnuance; im allgemeinen
haben sich Mengen von 0,01 bis 15, insbesondere 0,02 bis 10, vor allem 0,1 bis 5 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Gewicht des eingesetzten polyesterhaltigen Fasermateriales, bewährt.
[0023] Unter polyesterhaltigen Fasermaterialien, die erfindungsgemäss gefärbt werden können,
sind z.B. Celluloseesterfasern, wie z.B. Cellulose-21/2-acetatfasern und -triacetatfasern
und besonders lineare Polyesterfasem, die eventuell auch sauer modifiziert sind, zu
verstehen, die z.B. durch Kondensation von Terephthalsäure mit Ethylenglykol oder
von lsophthalsäure oder Terephthalsäure mit 1,4-Bis(hydroxy-methyl)-cyclohexan erhalten
werden, sowie Fasern aus Mischpolymeren von Terephthal- und lsophthalsäure und Ethylenglykol.
Bevorzugt wird lineares Polyesterfasermaterial aus Terephthalsäure und Ethylenglykol.
[0024] Die Fasermaterialien können auch als Mischgewebe unter sich oder mit anderen Fasern,
z.B. Mischungen aus Polyacrylnitril/Polyester, Polyamid/Polyester, Polyester/Baumwolle
und insbesondere Polyester/Cellulose und Polyester/Wolle nach dem erfindungsgemässen
Verfahren gefärbt werden.
[0025] Das polyesterhaltige Fasermaterial kann in verschiedenen Aufmachungen vorliegen.
Vorzugsweise kommen Stückware, wie Gewirke oder Gewebe oder Bahnen in Betracht.
[0026] Die Färbungen erfolgen aus wässriger Flotte nach einem Ausziehverfahren, wobei das
Flottenverhältnis in einem weiten Bereich gewählt werden kann, z.B. von 1:4 bis 1:100,
vorzugsweise von 1:6 bis 1:50. Die Temperatur, bei der erfindungsgemäss gefärbt wird,
liegt zwischen 100 und 140° C, vorzugsweise zwischen 110 und 130° C.
[0027] Die Färbedauer liegt zwischen 5 und 25 Minuten, bevorzugt zwischen 10 und 20 Minuten.
[0028] Die Färbeflotten können auch weitere Zusätze, wie z.B. Färbereihilfsmittel, Dispergiermittel,
Netzmittel und Entschäumer enthalten.
[0029] Die Färbeflotten können desweiteren Mineralsäuren, wie z.B. Schwefelsäure oder Phosphorsäure,
oder zweckmässigerweise organische Säuren, wie z.B. Ameisensäure oder Essigsäure und/oder
Salze wie Ammoniumacetat oder Natriumsulfat enthalten. Die Säuren dienen vor allem
der Einstellung des pH-Wertes der Färbeflotten, der vorzugsweise zwischen 4 und 5
liegt.
[0030] Nach dem erfindungsgemässen Verfahren erhält man Färbungen mit guter Farbstärke,
guten Waschechtheiten und sehr guten Licht- und Heisslichtechtheiten.
[0031] Die nachfolgenden Beispiele dienen der Veranschaulichung der Erfindung. Darin sind
die Teile Gewichtsteile und die Prozente Gewichtsprozente. Die Temperaturen sind in
Celsiusgraden angegeben. Die Beziehung zwischen Gewichtsteilen und Volumenteilen ist
dieselbe wie dienige zwischen Gramm und Kubikzentimeter.
Beispiel 1:
[0032] Ein Stück von 10 g Polyestergewebe wird in einer Flotte, enthaltend
0,105 g des Farbstoffes der Formel

und
0,5 g/l Ethyldiethylenglykol,
welche mit Essigsäure auf den pH-Wert von 5 eingestellt wird, bei einem Flottenverhältnis
von 1:20 in einem konventionellen Laborfärbeapparat behandelt.
[0033] Dazu wird zuerst Ethyldiethylenglykol in dem Laborfärbeapparat vorgelegt und anschliessend
die auf pH = 5 eingestellte wässrige Farbstoffdispersion unter gutem Rühren stufenweise
zugegeben. Danach wird die homogene Flotte auf 60° C aufgeheizt und das Polyestergewebe-stück
zugegeben. Nach 15 Minuten wird das Färbebad innerhalb von 25 Minuten auf 140° C aufgeheizt
und das Polyestertrikot bei dieser Temperatur 90 Minuten gefärbt. Anschliessend wird
die Flotte innerhalb von 10 Minuten auf 70° C abgekühlt, das gefärbte Polyesterstück
mit kaltem Wasser gespült und einer reduktiven Reinigung durch Behandlung mit einer
Flotte enthaltend 2 ml/l einer 36%-igen wässrigen Lösung von NaOH und 3 g/l Natriumdithionit
während 20 Minuten bei 75° C, unterzogen. Danach wird das Polyesterstück mit warmem
und kaltem Wasser gespült, zentrifugiert und bei 80° C getrokknet. Man erhält eine
farbstarke rote Färbung mit guten Licht- und Waschechtheiten.
Beispiel 2:
[0034] Verfährt man wie im Beispiel 1 beschrieben, verwendet aber anstatt 0,5 g/l Ethyldiethylenglykol
die äquimolare Menge Butylglykol, Dipropylenglykol, Methyldiethylenglykol, Butyldiethylenglykol,
Diethyldiethylenglykol, Diethylenglykol, Divinyldiethylenglykol, Triethylenglykol,
Butyltriethylenglykol, Methyltriethylenglykol, Dimethyltriethylenglykol oder tert.
Butylpropylenglykol, erhält man ebenfalls eine farbstarke rote Färbung mit guten Licht-
und Waschechtheiten.
Beispiel 3:
[0035] Verfährt man wie im Beispiel 1 beschrieben, verwendet aber anstatt 0,5 g/l Ethyldiethylenglykol
die äquimolare Menge Ethylglykolacetat, Butyldiglykolacetat oder Butylglykolacetat,
erhält man ebenfalls eine farbstarke rote Färbung mit guten Licht- und Waschechtheiten.
Beispiel 4:
[0036] Verfährt man wie im Beispiel 1 beschrieben, verwendet aber anstatt 0,5 g/l Ethyldiethylenglykol
die äquimolare Menge Dipropylenglykol-monomethylether, Dipropylenglykol-mono-n-butylether,
Dipropylenglykol-dimethylether, Tripropylenglykol-monomethylether oder Tripropylenglykol-mono-n-butylether,
erhält man ebenfalls eine farbstarke rote Färbung mit guten Licht- und Waschechtheiten.
Beispiel 5:
[0037] Ein Stück von 10 g 60/40 Polyester/Wolle-gewebe wird in einer Flotte, enthaltend
0,105 g des Farbstoffes der Formel (10)
und
10 g/l der Lösung (A) bestehend aus
9,875 g Acetophenon und
0,125 g eines Polyoltensides auf Basis von Oleatestern,
welche mit Essigsäure auf den pH-Wert von 5 eingestellt wird, bei einem Flottenverhältnis
von 1:20 in einem konventionellen Laborfärbeapparat behandelt.
[0038] Dazu wird zuerst die Lösung (A) in dem Laborfärbeapparat vorgelegt und anschliessend
die auf pH = 5 eingestellte wässrige Farbstoffdispersion unter gutem Rühren stufenweise
zugegeben. Danach wird die homogene Flotte auf 60° C aufgeheizt und das Polyester/Wolle-gewebestück
zugegeben. Nach 15 Minuten wird das Färbebad innerhalb von 25 Minuten auf 120° C aufgeheizt
und das Polyestertrikot bei dieser Temperatur 90 Minuten gefärbt. Anschliessend wird
die Flotte innerhalb von 10 Minuten auf 70° C abgekühlt, das gefärbte Polyester/Wollestück
mit kaltem Wasser gespült und einer reduktiven Reinigung durch Behandlung mit einer
Flotte enthaltend 2 ml/l einer 36%-igen wässrigen Lösung von NaOH und 3 g/l Natriumdithionit
während 20 Minuten bei 75° C, unterzogen. Danach wird das Polyester/Wollestück mit
warmem und kaltem Wasser gespült, zentrifugiert und bei 80° C getrocknet.
Man erhält eine farbstarke rote Färbung mit guten Licht- und Waschechtheiten.
Beispiel 6:
[0039] Verfährt man wie im Beispiel 5 angegeben, verwendet aber anstatt 9,875 g Acetophenon
die gleiche Menge Naphthalin, Diphenylmethan, Phthalsäure-diethylester, Phthalsäure-dibutylester,
1,2,3,4-Tetrahydronaphthalin, Benzoesäure-butylester, Benzoesäure-ethylester, Benzoesäure-methylester,
Diphenylether, Fumarsäure-diethylester, Acetessigsäure-isopropylester, Zimtsäure-ethylester
oder Chinolin, erhält man ebenfalls farbstarke rote Färbungen mit guten Licht- und
Waschechtheiten.
1. Verfahren zum Färben von polyesterhaltigen Fasermaterialien mit Dispersionsfarbstoffen,
dadurch gekennzeichnet, dass man die polyesterhaltigen Fasermaterialien mit einer
Flotte, enthaltend mindestens einen Dispersionsfarbstoff, und mindestens einen Diffusionsbeschleuniger
aus der Gruppe der aliphatischen Glykolätherderivate, nach einem Hochtemperaturfärbeverfahren
färbt.
2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man aliphatische Glykolätherderivate
der Formel
R-O-(CH2CH2O)n-W (1'),
worin R Wasserstoff, C1-C4-Alkyl oder Vinyl ist, W unabhängig von R die Bedeutung von R hat oder Acyl ist, und
n eine Zahl von 1 bis 24 ist,
verwendet.
3. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man aliphatische
Glykolätherderivate der Formel
H5C2-O-(CH2CH2O)2-H (1a),
H9C4-O-(CH2CH2O)-H (1b),
HO-(CH2CH2CH2-O)2-H (1c),
H3C-O-(CH2CH2O)2-H (1d),
H9C4-O-(CH2CH2O)2-H (1e),
H5C2-O-(CH2CH2O)2-C2H5 (1f),
HO-(CH2CH2O)2-H (1g),
H2C=CH-O-(CH2CH2O)2-CH=CH2 (1h),
HO-(CH2CH2O)3-H (1i),
H9C4-O-(CH2CH2O)3-H (1j),
H3C-O-(CH2CH2O)3-H (1k),
H3C-O-(CH2CH2O)3-CH3 (1l)
oder
(CH3)3COCH2CH(OH)CH3 (1m)
verwendet.
4. Verfahren gemäss Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass man aliphatische Glykolätherderivate
der Formel
H9C4-O-(CH2CH2O)2COCH3 (1n),
H5C2-O-(CH2CH2O)-COCH3 (1o)
oder
H9C4-O-(CH2CH2O)-COCH3 (1p)
verwendet.
5. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als aliphatische Glykolätherderivate
Dipropylenglykol-monomethylether, Dipropylenglykol-mono-n-butylether, Dipropylenglykol-dimethylether,
Tripropylenglykol-monomethylether oder Tripropylenglykol-mono-n-butylether verwendet.
6. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass man Dispersionsfarbstoffe
der Formel

worin R
1 Hydroxy oder Amino, R
2 Wasserstoff, unsubstituiertes oder durch C
1-C
4-Alkyl, C
1-C
4-Alkoxy, Hydroxy-C
1-C
4-alkyl oder C
1-C
4-Alkylsulfo substituiertes Phenyl, unsubstituiertes oder durch C
1-C
4-Alkyl, C
1-C
4-Alkoxy, Hydroxy-C
1-C
4-alkyl oder C
1-C
4-Alkylsulfo substituiertes Phenylsulfoxy, R
3 Wasserstoff, Hydroxy, Amino oder Nitro, R
4 Wasserstoff, Hydroxy, Amino oder Nitro, R
5 Wasserstoff, Halogen oder C
1-C
4-Alkoxy, R
6 Wasserstoff, Halogen oder -O-(CH
2)
2-O-COOR
8, worin R
8 C
1-C
4-Alkyl oder Phenyl ist, und R
7 Wasserstoff oder den Rest -O-C
6H
5-SO
2-NH-(CH
2)
3-O-C
2H
5 bedeuten,
oder der Formel

wobei die Ringe A und B unsubstituiert oder ein- oder mehrfach mit Halogen substituiert
sind,
oder der Formel

oder der Formel

worin R
9 und R
10 voneinander unabhängig Wasserstoff, -(CH
2)
2-O-(CH
2)
2-OX oder -(CH
2)
3-O-(CH
2)
4-OX, worin X Wasserstoff oder -COCH
3 ist, bedeuten,
oder der Formel

worin R
11 C
1-C
4-Alkyl welches unsubstituiert oder mit Hydroxy oder C
1-C
4-Alkoxy substituiert ist, R
12 C
1-C
4-Alkyl, R
13 den Rest der Formel -(CH
2)
3-O-(CH
2)
2-O-C
6H
5, R
14 Halogen, Nitro oder Cyano, und R
15 Wasserstoff, Halogen, Nitro oder Cyano, bedeuten,
oder der Formel

worin R
16 C
1-C
4-Alkyl, welches unsubstituiert oder mit C
1-C
4-Alkoxy, C
1-C
2-Alkoxy-C
1-C
4-Alkoxy oder Hydroxy substituiert ist,
oder der Formel

worin R
17 und R
18 unabhängig voneinander C
1-C
4-Alkyl sind,
oder der Formel

worin R
19 Wasserstoff, Halogen, C
1-C
4-Alkyl oder C
1-C
4-Alkoxy, R
20 Wasserstoff, Halogen oder Acylamino, R
21 und R
22 voneinander unabhängig C
1-C
4-Alkyl, welches gegebenenfalls durch Hydroxy, Cyano, C
1-C
4-Alkoxycarbonyl oder Acetoxy substituiert ist, R
23 Halogen, Nitro oder Cyano, R
24 Wasserstoff, Halogen, Nitro oder Cyano und R
25 Wasserstoff, Halogen oder Cyano, sind,
verwendet.
7. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man die
polyesterhaltigen Fasermaterialien zwischen 100 und 140° C, vorzugsweise zwischen
110 und 130° C färbt.
8. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass man als
polyesterhaltige Fasermaterialien Polyesterfasermaterialien, Polyester/Wolle-Fasermaterialien
und Polyester/Cellulose-Fasermaterialien verwendet.
9. Verfahren gemäss Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass man als polyesterhaltige
Fasermaterialien Polyesterfasermaterialien verwendet.
10. Verwendung der aliphatischen Glykolätherderivate der Formel (1') gemäss Anspruch 2
als Diffusionsbeschleuniger beim Färben von polyesterhaltigen Fasermaterialien mit
Dispersionsfarbstoffen nach einem Hochtemperaturfärbeverfahren.
11. Verwendung der aliphatischen Glykolätherderivate der Formeln (1a) bis (1m) gemäss
Anspruch 3 als Diffusionsbeschleuniger beim Färben von polyesterhaltigen Fasermaterialien
mit Dispersionsfarbstoffen nach einem Hochtemperaturfärbeverfahren.
12. Verwendung von Dipropylenglykol-monomethylether, Dipropylenglykol-mono-n-butylether,
Dipropylenglykol-dimethylether, Tripropylenglykol-monomethylether und Tripropylenglykol-mono-n-butylether
als Diffusionsbeschleuniger beim Färben von polyesterhaltigen Fasermaterialien mit
Dispersionsfarbstoffen nach einem Hochtemperaturfärbeverfahren.