(19)
(11) EP 0 906 986 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
07.04.1999  Patentblatt  1999/14

(21) Anmeldenummer: 98810952.6

(22) Anmeldetag:  22.09.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6D06P 3/54, D06P 1/651
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 01.10.1997 EP 97810723

(71) Anmelder: Ciba Specialty Chemicals Holding Inc.
4057 Basel (CH)

(72) Erfinder:
  • Strahm, Ulrich
    4147 Aesch (CH)

   


(54) Färbeverfahren für polyesterhaltige Fasermaterialien


(57) Beschrieben wird ein Verfahren zum Färben von polyesterhaltigen Fasermaterialien mit Dispersionsfarbstoffen, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man die polyesterhaltigen Fasermaterialien mit einer Flotte, enthaltend mindestens einen Dispersionsfarbstoff, und mindestens einen Diffusionsbeschleuniger aus der Gruppe der aliphatischen Glykolätherderivate, nach einem Hochtemperaturfärbeverfahren färbt.


Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Färbeverfahren für polyesterhaltige Fasermaterialien in Gegenwart von spezifischen Diffusionsbeschleunigern.

[0002] Die bei einem Färbeverfahren und insbesondere Hochtemperaturfärbeverfahren (Kurzfärbeverfahren) von Polyester- und polyesterhaltigen Fasermaterialien üblicherweise verwendeten Carrier und/oder Diffusionsbeschleuniger auf Basis von aromatischen Verbindungen beeinflussen oft negativ die Licht-, insbesondere die Heisslichtechtheit der Färbungen. Dementsprechend eignen sich die bekannten Hochtemperaturfärbeverfahren für Polyesterfasermaterialien nur begrenzt für Applikationsgebiete, wo eine gute Heisslichtechtheit verlangt wird, wie z.B. im Automotive Sektor.

[0003] Es besteht darum Bedürfnis nach Diffusionsbeschleunigern, die ein Hochtemperaturfärbeverfahren von Polyesterfasermaterialien ermöglichen und gleichzeitig keine negativen Effekte bezüglich der Lichtechtheiten der resultierenden Färbungen zeigen.

[0004] Es hat sich überraschenderweise gezeigt, dass man mit dem erfindungsgemässen Hochtemperaturfärbeverfahren hochlichtechte Färbungen auf Polyesterfasermaterialien erhalten kann.

[0005] Gegenstand der vorliegenden Anmeldung ist somit ein Verfahren zum Färben von polyesterhaltigen Fasermaterialien mit Dispersionsfarbstoffen, welches dadurch gekennzeichnet ist, dass man die polyesterhaltigen Fasermaterialien mit einer Flotte, enthaltend mindestens einen Dispersionsfarbstoff, und mindestens einen Diffusionsbeschleuniger aus der Gruppe der aliphatischen Glykolätherderivate, nach einem Hochtemperaturfärbeverfahren färbt.

[0006] Unter Hochtemperaturfärbeverfahren versteht man im Sinne der vorliegenden Erfindung ein Färbeverfahren bei einer Temperatur zwischen 1.00 und 140° C.

[0007] Die in dem erfindungsgemässen Verfahren verwendeten aliphatischen Glykolätherderivate entsprechen der Formel

        R-O-(Alkylen-O)n-W     (1)

worin R Wasserstoff, C1-C4-Alkyl oder Vinyl ist, W unabhängig von R die Bedeutung von R hat oder Acyl ist, "Alkylen" einen Alkylenrest von 2 bis 4 Kohlenstoffatomen, insbesondere einen Ethylen- oder Propylenrest bedeutet und n eine Zahl von 1 bis 24 ist.

[0008] Bevorzugt entsprechen die in dem erfindungsgemässen Verfahren verwendeten aliphatischen Glykolätherderivate der Formel

        R-O-(CH2CH2O)n-W     (1'),

worin R, W und n die unter der Formel (1) angegebene Bedeutungen haben.

[0009] R und R1 als C1-C4-Alkyl ist Methyl, Ethyl, n-Propyl, iso-Propyl, n-Butyl, sec-Butyl, iso-Butyl und tert-Butyl.

[0010] W als Acyl ist z.B. Formyl oder insbesondere Acetyl.

[0011] W hat vorzugsweise die Bedeutung von R unabhängig von R.

[0012] n ist vorzugsweise eine Zahl zwischen 1 und 8.

[0013] Für das erfindungsgemässe Hochtemperaturfärbeverfahren eignen sich insbesondere die folgenden aliphatischen Glykolätherderivate:

        H5C2-O-(CH2CH2O)2-H (Ethyldiethylenglykol)     (1a),



        H9C4-O-(CH2CH2O)-H (Butylglykol)     (1b),



        HO-(CH2CH2CH2-O)2-H (Dipropylenglykol)     (1c),



        H3C-O-(CH2CH2O)2-H (Methyldiethylenglykol)     (1d),



        H9C4-O-(CH2CH2O)2-H (Butyldiethylenglykol)     (1e),



        H5C2-O-(CH2CH2O)2-C2H5 (Diethyldiethylenglykol)     (1f),



        HO-(CH2CH2O)2-H (Diethylenglykol)     (1g),



        H2C=CH-O-(CH2CH2O)2-CH=CH2 (Divinyldiethylenglykol)     (1h),



        HO-(CH2CH2O)3-H (Triethylenglykol)     (1i),



        H9C4-O-(CH2CH2O)3-H (Butyltriethylenglykol)     (1j),



        H3C-O-(CH2CH2O)3-H (Methyltriethylenglykol)     (1k),



        H3C-O-(CH2CH2O)3-CH3 (Dimethyltriethylenglykol)     (1l)

und

        (CH3)3COCH2CH(OH)CH3 (tert. Butylpropylenglykol)     (1m).



[0014] Für das erfindungsgemässe Hochtemperaturfärbeverfahren eignen sich femer die aliphatischen Glykolätherderivate der Formeln

        H9C4-O-(CH2CH2O)2COCH3 (Butyldiglykolacetat)     (1n),



        H5C2-O-(CH2CH2O)-COCH3 (Ethylglykolacetat)     (1o)

und

        H9C4-O-(CH2CH2O)-COCH3 (Butylglykolacetat)     (1p).



[0015] Für das erfindungsgemässe Hochtemperaturfärbeverfahren ebenfalls geeignet sind Dipropylenglykol-monomethylether, Dipropylenglykol-mono-n-butylether, Dipropylenglykol-dimethylether, Tripropylenglykol-monomethylether und Tripropylenglykol-mono-n-butylether.

[0016] Die Glykolätherderivate der Formeln (1a) bis (1p), sowie Dipropylenglykol-monomethylether, Dipropylenglykol-mono-n-butylether, Dipropylenglykol-dimethylether, Tripropylenglykol-monomethylether und Tripropylenglykol-mono-n-butylether sind allgemein bekannte Verbindungen.

[0017] Die Menge der aliphatischen Glykolätherderivate in der Behandlung- oder Färbeflotte beträgt im allgemeinen 0,1 bis 5 g/l Flotte insbesondere 0,2 bis 2 g/l Flotte, vor allem 0,5 bis 1 g/l Flotte.

[0018] Als für das erfindungsgemässe Hochtemperaturfärbeverfahren geeignete Farbstoffe kommen in Wasser unlösliche oder nur gering lösliche Dispersionsfarbstoffe in Betracht. Diese können verschiedenen Farbstoffklassen angehören, beispielsweise den Acridon-, Azo-, Anthrachinon-, Cumarin-, Methin-, Perinon-, Naphthochinonimin-, Chinophthalon-, Styryl oder Nitrofarbstoffen. Es sind z.B. solche, die im Colour Index, 3rd Edition (1971), Vol. 2 auf den Seiten 2483 bis 2741 als "Disperse Dyes" bezeichnet sind. Es können auch Mischungen von verschiedenen Dispersionsfarbstoffen verwendet werden.

[0019] Bevorzugt für das erfindungsgemässe Hochtemperaturfärbeverfahren sind Farbstoffe der Formeln

worin

R1 Hydroxy oder Amino,

R2 Wasserstoff, unsubstituiertes oder durch C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, Hydroxy-C1-C4-alkyl oder C1-C4-Alkylsulfo substituiertes Phenyl, unsubstituiertes oder durch C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, Hydroxy-C1-C4-alkyl oder C1-C4-Alkylsulfo substituiertes Phenylsulfoxy,

R3 Wasserstoff, Hydroxy, Amino oder Nitro,

R4 Wasserstoff, Hydroxy, Amino oder Nitro,

R5 Wasserstoff, Halogen oder C1-C4-Alkoxy,

R6 Wasserstoff, Halogen oder -O-(CH2)2-O-COOR8, worin R8 C1-C4-Alkyl oder Phenyl ist, und

R7 Wasserstoff oder den Rest -O-C6H5-SO2-NH-(CH2)3-O-C2H5,

bedeuten,

wobei die Ringe A und B unsubstituiert oder ein- oder mehrfach mit Halogen substituiert sind,



worin

R9 und R10 voneinander unabhängig Wasserstoff, -(CH2)2-O-(CH2)2-OX oder -(CH2)3-O-(CH2)4-OX, worin X Wasserstoff oder -COCH3 ist,

bedeuten,

worin

R11 C1-C4-Alkyl welches unsubstituiert oder mit Hydroxy oder C1-C4-Alkoxy substituiert ist,

R12 C1-C4-Alkyl,

R13 den Rest der Formel -(CH2)3-O-(CH2)2-O-C6H5,

R14 Halogen, Nitro oder Cyano, und

R15 Wasserstoff, Halogen, Nitro oder Cyano, bedeuten,

worin

R16 C1-C4-Alkyl, welches unsubstituiert oder mit C1-C4-Alkoxy, C1-C2-Alkoxy-C1-C4-Alkoxy oder Hydroxy substituiert ist,

worin

R17 und R18 unabhängig voneinander C1-C4-Alkyl sind, und

worin

R19 Wasserstoff, Halogen, C1-C4-Alkyl oder C1-C4-Alkoxy,

R20 Wasserstoff, Halogen oder Acylamino,

R21 und R22 voneinander unabhängig C1-C4-Alkyl, welches gegebenenfalls durch Hydroxy, Cyano, C1-C4-Alkoxycarbonyl oder Acetoxy substituiert ist, und

R23 Halogen, Nitro oder Cyano,

R24 Wasserstoff, Halogen, Nitro oder Cyano und

R25 Wasserstoff, Halogen oder Cyano, sind.



[0020] Die Farbstoffe der Formeln (2) bis (9) können sowohl einzeln als auch in Mischungen untereinander, oder mit anderen Farbstoffen, verwendet werden.
Die obenaufgeführten Farbstoffe der Formeln (2) bis (9) sind bekannt oder können nach bekannten Methoden hergestellt werden.

[0021] Die Dispersionsfarbstoffe liegen in der Färbeflotte üblicherweise in Form einer feinen Dispersion vor. Für die Herstellung dieser Dispersion kommen die beim Färben mit Dispersionsfarbstoffen allgemein gebräuchlichen Dispergatoren in Frage. Es sind z.B. solche, die in EP-A-0 280 654 als Dispergiermittel genannt sind.
Vorteilhafterweise werden die Dispersionsfarbstoffe vor ihrer Verwendung in ein Farbstoffpräparat überführt. Hierzu wird der Farbstoff vermahlen, so dass seine Teilchengrösse im Mittel zwischen 0,1 und 10 Mikron beträgt. Das Vermahlen kann in Gegenwart von Dispergiermitteln erfolgen. Beispielsweise wird der Farbstoff mit einem Dispergiermittel gemahlen oder in Pastenform mit einem Dispergiermittel geknetet und hierauf im Vakuum oder durch Zerstäuben getrocknet. Mit den so erhaltenen Präparaten kann man nach Zugabe von Wasser Färbebäder herstellen.

[0022] Die Menge der Farbstoffe richtet sich nach der gewünschten Farbnuance; im allgemeinen haben sich Mengen von 0,01 bis 15, insbesondere 0,02 bis 10, vor allem 0,1 bis 5 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gewicht des eingesetzten polyesterhaltigen Fasermateriales, bewährt.

[0023] Unter polyesterhaltigen Fasermaterialien, die erfindungsgemäss gefärbt werden können, sind z.B. Celluloseesterfasern, wie z.B. Cellulose-21/2-acetatfasern und -triacetatfasern und besonders lineare Polyesterfasem, die eventuell auch sauer modifiziert sind, zu verstehen, die z.B. durch Kondensation von Terephthalsäure mit Ethylenglykol oder von lsophthalsäure oder Terephthalsäure mit 1,4-Bis(hydroxy-methyl)-cyclohexan erhalten werden, sowie Fasern aus Mischpolymeren von Terephthal- und lsophthalsäure und Ethylenglykol. Bevorzugt wird lineares Polyesterfasermaterial aus Terephthalsäure und Ethylenglykol.

[0024] Die Fasermaterialien können auch als Mischgewebe unter sich oder mit anderen Fasern, z.B. Mischungen aus Polyacrylnitril/Polyester, Polyamid/Polyester, Polyester/Baumwolle und insbesondere Polyester/Cellulose und Polyester/Wolle nach dem erfindungsgemässen Verfahren gefärbt werden.

[0025] Das polyesterhaltige Fasermaterial kann in verschiedenen Aufmachungen vorliegen. Vorzugsweise kommen Stückware, wie Gewirke oder Gewebe oder Bahnen in Betracht.

[0026] Die Färbungen erfolgen aus wässriger Flotte nach einem Ausziehverfahren, wobei das Flottenverhältnis in einem weiten Bereich gewählt werden kann, z.B. von 1:4 bis 1:100, vorzugsweise von 1:6 bis 1:50. Die Temperatur, bei der erfindungsgemäss gefärbt wird, liegt zwischen 100 und 140° C, vorzugsweise zwischen 110 und 130° C.

[0027] Die Färbedauer liegt zwischen 5 und 25 Minuten, bevorzugt zwischen 10 und 20 Minuten.

[0028] Die Färbeflotten können auch weitere Zusätze, wie z.B. Färbereihilfsmittel, Dispergiermittel, Netzmittel und Entschäumer enthalten.

[0029] Die Färbeflotten können desweiteren Mineralsäuren, wie z.B. Schwefelsäure oder Phosphorsäure, oder zweckmässigerweise organische Säuren, wie z.B. Ameisensäure oder Essigsäure und/oder Salze wie Ammoniumacetat oder Natriumsulfat enthalten. Die Säuren dienen vor allem der Einstellung des pH-Wertes der Färbeflotten, der vorzugsweise zwischen 4 und 5 liegt.

[0030] Nach dem erfindungsgemässen Verfahren erhält man Färbungen mit guter Farbstärke, guten Waschechtheiten und sehr guten Licht- und Heisslichtechtheiten.

[0031] Die nachfolgenden Beispiele dienen der Veranschaulichung der Erfindung. Darin sind die Teile Gewichtsteile und die Prozente Gewichtsprozente. Die Temperaturen sind in Celsiusgraden angegeben. Die Beziehung zwischen Gewichtsteilen und Volumenteilen ist dieselbe wie dienige zwischen Gramm und Kubikzentimeter.

Beispiel 1:



[0032] Ein Stück von 10 g Polyestergewebe wird in einer Flotte, enthaltend

0,105 g des Farbstoffes der Formel

und

0,5 g/l Ethyldiethylenglykol,

welche mit Essigsäure auf den pH-Wert von 5 eingestellt wird, bei einem Flottenverhältnis von 1:20 in einem konventionellen Laborfärbeapparat behandelt.

[0033] Dazu wird zuerst Ethyldiethylenglykol in dem Laborfärbeapparat vorgelegt und anschliessend die auf pH = 5 eingestellte wässrige Farbstoffdispersion unter gutem Rühren stufenweise zugegeben. Danach wird die homogene Flotte auf 60° C aufgeheizt und das Polyestergewebe-stück zugegeben. Nach 15 Minuten wird das Färbebad innerhalb von 25 Minuten auf 140° C aufgeheizt und das Polyestertrikot bei dieser Temperatur 90 Minuten gefärbt. Anschliessend wird die Flotte innerhalb von 10 Minuten auf 70° C abgekühlt, das gefärbte Polyesterstück mit kaltem Wasser gespült und einer reduktiven Reinigung durch Behandlung mit einer Flotte enthaltend 2 ml/l einer 36%-igen wässrigen Lösung von NaOH und 3 g/l Natriumdithionit während 20 Minuten bei 75° C, unterzogen. Danach wird das Polyesterstück mit warmem und kaltem Wasser gespült, zentrifugiert und bei 80° C getrokknet. Man erhält eine farbstarke rote Färbung mit guten Licht- und Waschechtheiten.

Beispiel 2:



[0034] Verfährt man wie im Beispiel 1 beschrieben, verwendet aber anstatt 0,5 g/l Ethyldiethylenglykol die äquimolare Menge Butylglykol, Dipropylenglykol, Methyldiethylenglykol, Butyldiethylenglykol, Diethyldiethylenglykol, Diethylenglykol, Divinyldiethylenglykol, Triethylenglykol, Butyltriethylenglykol, Methyltriethylenglykol, Dimethyltriethylenglykol oder tert. Butylpropylenglykol, erhält man ebenfalls eine farbstarke rote Färbung mit guten Licht- und Waschechtheiten.

Beispiel 3:



[0035] Verfährt man wie im Beispiel 1 beschrieben, verwendet aber anstatt 0,5 g/l Ethyldiethylenglykol die äquimolare Menge Ethylglykolacetat, Butyldiglykolacetat oder Butylglykolacetat, erhält man ebenfalls eine farbstarke rote Färbung mit guten Licht- und Waschechtheiten.

Beispiel 4:



[0036] Verfährt man wie im Beispiel 1 beschrieben, verwendet aber anstatt 0,5 g/l Ethyldiethylenglykol die äquimolare Menge Dipropylenglykol-monomethylether, Dipropylenglykol-mono-n-butylether, Dipropylenglykol-dimethylether, Tripropylenglykol-monomethylether oder Tripropylenglykol-mono-n-butylether, erhält man ebenfalls eine farbstarke rote Färbung mit guten Licht- und Waschechtheiten.

Beispiel 5:



[0037] Ein Stück von 10 g 60/40 Polyester/Wolle-gewebe wird in einer Flotte, enthaltend

0,105 g des Farbstoffes der Formel (10)
und

10 g/l der Lösung (A) bestehend aus

9,875 g Acetophenon und

0,125 g eines Polyoltensides auf Basis von Oleatestern,

welche mit Essigsäure auf den pH-Wert von 5 eingestellt wird, bei einem Flottenverhältnis von 1:20 in einem konventionellen Laborfärbeapparat behandelt.

[0038] Dazu wird zuerst die Lösung (A) in dem Laborfärbeapparat vorgelegt und anschliessend die auf pH = 5 eingestellte wässrige Farbstoffdispersion unter gutem Rühren stufenweise zugegeben. Danach wird die homogene Flotte auf 60° C aufgeheizt und das Polyester/Wolle-gewebestück zugegeben. Nach 15 Minuten wird das Färbebad innerhalb von 25 Minuten auf 120° C aufgeheizt und das Polyestertrikot bei dieser Temperatur 90 Minuten gefärbt. Anschliessend wird die Flotte innerhalb von 10 Minuten auf 70° C abgekühlt, das gefärbte Polyester/Wollestück mit kaltem Wasser gespült und einer reduktiven Reinigung durch Behandlung mit einer Flotte enthaltend 2 ml/l einer 36%-igen wässrigen Lösung von NaOH und 3 g/l Natriumdithionit während 20 Minuten bei 75° C, unterzogen. Danach wird das Polyester/Wollestück mit warmem und kaltem Wasser gespült, zentrifugiert und bei 80° C getrocknet.
Man erhält eine farbstarke rote Färbung mit guten Licht- und Waschechtheiten.

Beispiel 6:



[0039] Verfährt man wie im Beispiel 5 angegeben, verwendet aber anstatt 9,875 g Acetophenon die gleiche Menge Naphthalin, Diphenylmethan, Phthalsäure-diethylester, Phthalsäure-dibutylester, 1,2,3,4-Tetrahydronaphthalin, Benzoesäure-butylester, Benzoesäure-ethylester, Benzoesäure-methylester, Diphenylether, Fumarsäure-diethylester, Acetessigsäure-isopropylester, Zimtsäure-ethylester oder Chinolin, erhält man ebenfalls farbstarke rote Färbungen mit guten Licht- und Waschechtheiten.


Ansprüche

1. Verfahren zum Färben von polyesterhaltigen Fasermaterialien mit Dispersionsfarbstoffen, dadurch gekennzeichnet, dass man die polyesterhaltigen Fasermaterialien mit einer Flotte, enthaltend mindestens einen Dispersionsfarbstoff, und mindestens einen Diffusionsbeschleuniger aus der Gruppe der aliphatischen Glykolätherderivate, nach einem Hochtemperaturfärbeverfahren färbt.
 
2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man aliphatische Glykolätherderivate der Formel

        R-O-(CH2CH2O)n-W     (1'),

worin R Wasserstoff, C1-C4-Alkyl oder Vinyl ist, W unabhängig von R die Bedeutung von R hat oder Acyl ist, und n eine Zahl von 1 bis 24 ist,
verwendet.
 
3. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, dass man aliphatische Glykolätherderivate der Formel

        H5C2-O-(CH2CH2O)2-H     (1a),



        H9C4-O-(CH2CH2O)-H     (1b),



        HO-(CH2CH2CH2-O)2-H     (1c),



        H3C-O-(CH2CH2O)2-H     (1d),



        H9C4-O-(CH2CH2O)2-H     (1e),



        H5C2-O-(CH2CH2O)2-C2H5     (1f),



        HO-(CH2CH2O)2-H     (1g),



        H2C=CH-O-(CH2CH2O)2-CH=CH2     (1h),



        HO-(CH2CH2O)3-H     (1i),



        H9C4-O-(CH2CH2O)3-H     (1j),



        H3C-O-(CH2CH2O)3-H     (1k),



        H3C-O-(CH2CH2O)3-CH3     (1l)

oder

        (CH3)3COCH2CH(OH)CH3     (1m)

verwendet.
 
4. Verfahren gemäss Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass man aliphatische Glykolätherderivate der Formel

        H9C4-O-(CH2CH2O)2COCH3     (1n),



        H5C2-O-(CH2CH2O)-COCH3     (1o)

oder

        H9C4-O-(CH2CH2O)-COCH3     (1p)

verwendet.
 
5. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass man als aliphatische Glykolätherderivate Dipropylenglykol-monomethylether, Dipropylenglykol-mono-n-butylether, Dipropylenglykol-dimethylether, Tripropylenglykol-monomethylether oder Tripropylenglykol-mono-n-butylether verwendet.
 
6. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass man Dispersionsfarbstoffe der Formel

worin R1 Hydroxy oder Amino, R2 Wasserstoff, unsubstituiertes oder durch C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, Hydroxy-C1-C4-alkyl oder C1-C4-Alkylsulfo substituiertes Phenyl, unsubstituiertes oder durch C1-C4-Alkyl, C1-C4-Alkoxy, Hydroxy-C1-C4-alkyl oder C1-C4-Alkylsulfo substituiertes Phenylsulfoxy, R3 Wasserstoff, Hydroxy, Amino oder Nitro, R4 Wasserstoff, Hydroxy, Amino oder Nitro, R5 Wasserstoff, Halogen oder C1-C4-Alkoxy, R6 Wasserstoff, Halogen oder -O-(CH2)2-O-COOR8, worin R8 C1-C4-Alkyl oder Phenyl ist, und R7 Wasserstoff oder den Rest -O-C6H5-SO2-NH-(CH2)3-O-C2H5 bedeuten,
oder der Formel

wobei die Ringe A und B unsubstituiert oder ein- oder mehrfach mit Halogen substituiert sind,
oder der Formel

oder der Formel

worin R9 und R10 voneinander unabhängig Wasserstoff, -(CH2)2-O-(CH2)2-OX oder -(CH2)3-O-(CH2)4-OX, worin X Wasserstoff oder -COCH3 ist, bedeuten,
oder der Formel

worin R11 C1-C4-Alkyl welches unsubstituiert oder mit Hydroxy oder C1-C4-Alkoxy substituiert ist, R12 C1-C4-Alkyl, R13 den Rest der Formel -(CH2)3-O-(CH2)2-O-C6H5, R14 Halogen, Nitro oder Cyano, und R15 Wasserstoff, Halogen, Nitro oder Cyano, bedeuten,
oder der Formel

worin R16 C1-C4-Alkyl, welches unsubstituiert oder mit C1-C4-Alkoxy, C1-C2-Alkoxy-C1-C4-Alkoxy oder Hydroxy substituiert ist,
oder der Formel

worin R17 und R18 unabhängig voneinander C1-C4-Alkyl sind,
oder der Formel

worin R19 Wasserstoff, Halogen, C1-C4-Alkyl oder C1-C4-Alkoxy, R20 Wasserstoff, Halogen oder Acylamino, R21 und R22 voneinander unabhängig C1-C4-Alkyl, welches gegebenenfalls durch Hydroxy, Cyano, C1-C4-Alkoxycarbonyl oder Acetoxy substituiert ist, R23 Halogen, Nitro oder Cyano, R24 Wasserstoff, Halogen, Nitro oder Cyano und R25 Wasserstoff, Halogen oder Cyano, sind,
verwendet.
 
7. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass man die polyesterhaltigen Fasermaterialien zwischen 100 und 140° C, vorzugsweise zwischen 110 und 130° C färbt.
 
8. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass man als polyesterhaltige Fasermaterialien Polyesterfasermaterialien, Polyester/Wolle-Fasermaterialien und Polyester/Cellulose-Fasermaterialien verwendet.
 
9. Verfahren gemäss Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass man als polyesterhaltige Fasermaterialien Polyesterfasermaterialien verwendet.
 
10. Verwendung der aliphatischen Glykolätherderivate der Formel (1') gemäss Anspruch 2 als Diffusionsbeschleuniger beim Färben von polyesterhaltigen Fasermaterialien mit Dispersionsfarbstoffen nach einem Hochtemperaturfärbeverfahren.
 
11. Verwendung der aliphatischen Glykolätherderivate der Formeln (1a) bis (1m) gemäss Anspruch 3 als Diffusionsbeschleuniger beim Färben von polyesterhaltigen Fasermaterialien mit Dispersionsfarbstoffen nach einem Hochtemperaturfärbeverfahren.
 
12. Verwendung von Dipropylenglykol-monomethylether, Dipropylenglykol-mono-n-butylether, Dipropylenglykol-dimethylether, Tripropylenglykol-monomethylether und Tripropylenglykol-mono-n-butylether als Diffusionsbeschleuniger beim Färben von polyesterhaltigen Fasermaterialien mit Dispersionsfarbstoffen nach einem Hochtemperaturfärbeverfahren.