[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Isoliersteg aus wärmedämmendem Material, insbesondere
Kunststoffmaterial, für Verbundprofile von Fenster- oder Türrahmen, Fassadenkonstruktionen
o. dgl.
[0002] Aus der DE 195 28 498 C1 sind derartige Isolierstege aus wärmedämmendem Kunststoffmaterial
bekannt, welche zwei Metallprofile des Verbundprofils miteinander verbinden und unter
Bildung von mehreren Kammern in Abstand voneinander halten. An den Isolierstegen können
zusätzlich in das Kammerinnere ragende, sich gegenseitig überlappende Querstege vorgesehen
sein.
[0003] Es hat sich gezeigt, daß diese bekannten Isolierstege einer weiteren Verbesserung,
insbesondere hinsichtlich der Wärmeisolierung zugänglich sind.
[0004] Hierzu ist es nach der Erfindung vorgesehen, daß das wärmedämmende Material wenigstens
im Bereich zwischen seinen an die Profilstücke des Verbundprofils angrenzenden Enden
eine hohe Porosität aufweist.
[0005] Durch diese Volumenvergrößerung des Isoliersteges wird eine wesentliche Verringerung
des Wärmeübergangs im Bereich des Isoliersteges bei einem Verbundprofil insbesondere
aus Aluminium erreicht.
[0006] Nach einer ersten besonderen Ausführungsform der Erfindung ist es vorgesehen, daß
der Isoliersteg einen Trägerteil aus einem Material hoher Festigkeit aufweist, an
und/oder in welchem die Bereiche mit Material hoher Porosität angeordnet sind.
[0007] Der Trägerteil kann bspw. aus polymerem Werkstoff, insbesondere Polyamid oder Polyäthylenterephtalat
mit oder ohne Glasfaserteile bestehen, wodurch der erfindungsgemäße Isoliersteg die
gleiche Steifigkeit wie diejenigen nach dem Stand der Technik aufweist.
[0008] Auch liegt es im Rahmen der Erfindung, daß lediglich die Einsteckenden aus einem
Material mit hoher Steifigkeit bestehen und der Bereich zwischen den Einsteckenden
vollständig aus dem Material hoher Porosität besteht. Bei ausreichender Stabilität
und Halt in den Aufnahmenuten der Metallprofile ist hierdurch der Wärmeübergang zwischen
den Isolierstegen nochmals reduziert.
[0009] Nach einer Weiterbildung der Erfindung kann der Trägerteil durchgehend zwischen den
beiden Enden des Steges ausgebildet sein, wobei er in Montagestellung des Isoliersteges
zwischen den beiden Profilstücken des Verbundprofils, bevorzugt nach außen weist.
[0010] Nach einem besonderen Gedanken der Erfindung läßt sich die erhöhte Porosität durch
chemische und/oder physikalische Nachbehandlung des Materials, wie bspw. durch Aufsprühen
von Wasser auf den noch nicht ausgehärteten Kunststoff, erzeugen.
[0011] Der volumenvergrößerte Teil des Isoliersteges läßt sich aber auch dadurch herstellen,
daß der Trägerteil zusammen mit den Bereichen hoher Porosität durch Koextrusion hergestellt
werden.
[0012] Als Material für die Bereiche hoher Porosität kommt insbesondere polymerer Werkstoff,
wie bspw. modifiziertes PPO/PA Blend in Betracht.
[0013] Nach einer vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung kann der Isoliersteg wenigstens
einen Quersteg aufweisen. Der Quersteg besteht ebenfalls aus hochporösem Material,
vorzugsweise aus dem gleichen Material wie der Isoliersteg. Letzteres ist fertigungstechnisch
besonders günstig, da Isoliersteg und Quersteg einstückig und damit in einem Arbeitsgang
hergestellt werden können, was sich insbesondere in günstigen Werkzeug- und Herstellungskosten
niederschlägt.
[0014] Alternativ ist es nach der Erfindung aber auch möglich, die Querstege nachträglich
an den Isolierstegen anzubringen, bspw. durch Anformen oder durch Einsetzen in den
Isoliersteg. Diese Varianten sind insbesondere dann von Bedeutung, wenn Querstege
mit größeren Abmessungen benötigt werden.
[0015] Durch gegenseitig sich überlappende Querstege können in bekannter Weise Innenkammern
gebildet werden. Die Querstege können bzgl. ihrer gegenseitigen Anordnung aber auch
in einem Abstand voneinander enden, entweder stirnseitig oder seitlich.
[0016] Weitere Ziele, Vorteile, Merkmale und Anwendungsmöglichkeiten der vorliegenden Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispieles anhand
der Zeichnung. Dabei bilden alle beschriebenen und/oder bildlich dargestellten Merkmale
für sich oder in beliebiger sinnvoller Kombination den Gegenstand der vorliegenden
Erfindung, auch unabhängig von ihrer Zusammenfassung in den Ansprüchen oder deren
Rückbeziehung.
[0017] Es zeigen:
- Figur 1
- eine mögliche Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Isoliersteges,
- Figur 2
- zwei der Isolierstege gemäß Figur 1 in Montagestellung an einem Verbundprofil mit
relativ kleinem Profilquerschnitt und
- Figur 3
- zwei der Isolierstege gemäß Figur 1 in Montagestellung an einem Verbundprofil mit
relativ großem Profilquerschnitt.
[0018] Der Isoliersteg 5 gemäß Figur 1 weist bei dem hier gewählten Ausführungsbeispiel
einen Trägerteil 1 auf, welcher aus einem Material hoher Steifigkeit, wie bspw. Polyamid
besteht. An den gegenüberliegenden Enden des Trägerteils 1 sind aus dem gleichen Material
bestehende Einsteckenden 2 gebildet, mittels welchen der Isoliersteg in entsprechende
Nuten 8 der Profilstücke 6 bzw. 7 einsetzbar ist, wie dies aus Figuren 2 und 3 zu
ersehen ist.
[0019] Der Trägerteil 1 bildet eine wannenförmige Aufnahme für ein Material hoher Porosität
3, wodurch ein hoher Isoliereffekt erzielt wird. Dieser volumenvergrößerte Teil 3
des Steges kann bspw. durch Koextrusion oder durch chemische Nachbehandlung oder auch
physikalische Nachbehandlung, bspw. Aufsprühen von Wasser in den noch nicht erhärteten
Kunststoff, erzeugt werden.
[0020] Bei dem gewählten Ausführungsbeispiel schließt sich einstückig an den volumenvergrößerten
Teil 3 des Isoliersteges ein Quersteg 4 an.
[0021] Der Stegteil 3 mit Quersteg 4 besteht vorzugsweise aus polymerem Werkstoff, insbesondere
einem modifizierten PPO/PA Blend.
[0022] In Figuren 2 und 3 ist die Einbausituation derartiger Isolierstege 5 an einem Verbundprofil
für einen Fenster- oder Türrahmen dargestellt. Die Verbundprofile des Fenster- oder
Türrahmens bestehen dabei jeweils aus einem äußeren und einem inneren Metallprofil
5 bzw. 6, welcher mittels zweier Isolierstege 5 miteinander verbunden sind. Bei dem
Ausführungsbeispiel gemäß Figur 2 mit einem relativ kleinen Profilquerschnitt überlappen
sich die Querstege 4 der Isolierstege 5. Bei dem gewählten Ausführungsbeispiel werden
hierdurch zwei Kammern gebildet, wodurch die Konvektion und die Wärmestrahlung in
den Innenkammern erheblich reduziert ist.
[0023] Bei dem Ausführungsbeispiel gemäß Figur 3 kommen die gleichen Isolierstege 5 zum
Einsatz. Aufgrund des relativ großen Profilquerschnittes befinden sich jedoch die
Querstege 4 in Abstand voneinander. Auch bei dieser Anordnung wird durch die Querstege
4 noch eine Reduzierung der Konvektion und Wärmestrahlung und damit gegenüber den
bekannten Verbundprofilen eine Verbesserung der Wärmedämmung erreicht.
Bezugszeichenliste
[0024]
1 - Trägerteil
2 - Einsteckende
3 - volumenvergrößerter Bereich hoher Porosität
4 - Quersteg
5 Isoliersteg
6 Metallprofil
7 Metallprofil
8 Nut
1. Isoliersteg aus wärmedämmendem Material, insbesondere Kunststoffmaterial, für Verbundprofile
von Fenster- oder Türrahmen, Fassadenkonstruktionen o. dgl., dadurch gekennzeichnet,
daß das wärmedämmende Material wenigstens im Bereich zwischen seinen an die Profilstücke
(6, 7) des Verbundprofils angrenzenden Enden (2) eine hohe Porosität aufweist.
2. Isoliersteg nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er einen Trägerteil (1) aus
einem Material hoher Festigkeit, bspw. Polyamid, aufweist an und/oder in welchem die
Bereiche (3) mit Material hoher Porosität angeordnet sind.
3. Isoliersteg nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerteil (1) durchgehend
zwischen den beiden Enden (2) des Isoliersteges gebildet ist.
4. Isoliersteg nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerteil (1)
in Montagestellung des Isoliersteges zwischen den Profilstücken (6, 7) des Verbundprofils
nach außen weist.
5. Isoliersteg nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
erhöhte Porosität bzw. Volumenvergrößerung durch chemische und/oder physikalische
Nachbehandlung, wie bspw. durch Aufsprühen von Wasser auf das noch nicht ausgehärtete
Kunststoffmaterial oder durch chemische Substanzen, erzeugt ist.
6. Isoliersteg nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Trägerteil
(1) und die Bereiche (3) hoher Porosität durch Koextrusion erzeugt sind.
7. Isoliersteg nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
volumenvergrößerte Stegteil (3) aus polymerem Werkstoff, insbesondere modifiziertes
PPO/PA Blend besteht.
8. Isoliersteg nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Material bzw. die Materialien einen Glasfaseranteil enthalten.
9. Isoliersteg nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß er
wenigstens einen Quersteg (4) aus einem Material hoher Porosität aufweist.
10. Isoliersteg nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
poröse Material von Isoliersteg und Quersteg (4) gleich ist.
11. Isoliersteg nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Isoliersteg
und Quersteg (4) einstückig ausgebildet sind.