(19)
(11) EP 0 908 113 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.04.1999  Patentblatt  1999/15

(21) Anmeldenummer: 98118785.9

(22) Anmeldetag:  05.10.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6A45C 11/00, A45C 13/10
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 11.10.1997 DE 29718092 U

(71) Anmelder: Stelzer, Franz
72768 Reutlingen (DE)

(72) Erfinder:
  • Stelzer, Franz
    72768 Reutlingen (DE)

(74) Vertreter: Möbus, Rudolf, Dipl.-Ing. et al
Dipl.-Ing. Rudolf Möbus, Dr.-Ing. Daniela Möbus, Dipl.-Ing. Gerhard Schwan, Hindenburgstrasse 65
72762 Reutlingen
72762 Reutlingen (DE)

   


(54) Etui, insbesondere für Spielkarten


(57) Ein Etui, insbesondere für Spielkarten mit zwei flachen, im Wesentlichen rechteckigen Schalen, die mit ihren Randbereichen ineinander schiebbar sind, wobei mindestens eine der Schalen einen Randbereich (12) aus einem elastisch verformbaren Material aufweist, und wobei der Randbereich einer der Schalen mit mindestens einem Rastvorsprung und der Randbereich (12) der anderen Schale mit einer zugehörigen Rastöffnung (15, 16) versehen ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Etui, insbesondere für Spielkarten, mit zwei flachen, im Wesentlichen rechteckigen Schalen, die mit ihren Randbereichen ineinander schiebbar sind.

[0002] Solche Etuis sind gerade für Spielkarten in verschiedenen Größen und Abmessungen bereits bekannt. In der Regel bestehen sie aus einem formstabilen Kunststoff, der zwar den Inhalt gut schützt, jedoch den Nachteil hat, dasser beispielsweise bei Schlageinwirkung brechen kann. Außerdem haften durch die glatten Kunststoffoberflächen die Randbereiche der beiden Schalen nur unzureichend aneinander, so dass es zu einem unbeabsichtigten öffnen des Etuis kommen kann.

[0003] Zur Vermeidung dieser Nachteile schlägt die vorliegende Erfindung ein Etui der eingangs genannten Art vor, das erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet ist, dass mindestens eine der Schalen einen Randbereich aus einem elastisch verformbaren Material aufweist und dass der Randbereich einer der Schalen mit mindestens einem Rastvorsprung und der Randbereich der anderen Schale mit einer zugehörigen Rastöffnung versehen ist. Gegenüber den bekannten Kunststoffetuis mit einem reinen Reibschluss zwischen den beiden Schalen ist beim erfindungsgemäßen Etui eine zusätzliche Rastverbindung der beiden Teile gegeben.

[0004] Diese Rastverbindung lässt sich aufgrund der Fertigung mindestens des Randbereichs einer der Schalen aus einem flexiblen Material durch Fingerdruck leicht wieder lösen. Für einen optimalen Halt der beiden Schalen aneinander kann der Randbereich einer der Schalen an zwei einander gegenüberliegenden Seiten mit jeweils zwei Rastvorsprüngen und der Randbereich der anderen Schale mit zwei zugehörigen Rastöffnungen versehen sein. Dadurch ergibt sich eine symmetrische Rastverbindung der beiden Etuihälften an vier Stellen. Die Rastvorsprünge können unterschiedlich ausgebildet sein. Bei einer bevorzugten Ausgestaltung kann der mindestens eine Rastvorspung als ein sich parallel zum Randbereich der Schale erstreckender Steg mit einem an der der Schalenöffnung zugewandten Seite abgeschrägten Längsrand und einem an der der Schalenöffnung abgewandten Seite scharfkantigen Längsrand ausgebildet sein und die mindestens eine zugehörige Rastöffnung im Randbereich der anderen Schale rechteckig ausgebildet sein. Selbstverständlich lassen sich die Rastvorsprünge aber auch kugelförmig und die zugehörigen öffnungen rund gestalten. Vorzugsweise können die Randbereiche beider Schalen aus einem elastisch verformbaren Material gefertigt sein, um die Handhabung des Rastverschlusses zu erleichtern. Selbstverständlich ist auch die Herstellung des gesamten Etuis aus einem elastisch verformbaren Material möglich, wodurch ein scharfkantiges Brechen des Etuis unter Schlageinwirkung vermieden werden kann. Zur Erleichterung der Handhabung des Etuis kann der Randbereich der außen liegenden Schale an seinen Längsseiten jeweils mit einer Griffaussparung und der Randbereich der inneren Schale an diesen Stellen mit einer strukturierten Grifffläche versehen sein. Hierdurch lässt sich die untere Schale festhalten, wenn die obere Schale abgezogen wird. Um dieses Abziehen noch zu erleichtern, kann der außen liegende Randbereich an den Schmalseiten jeweils mit einer strukturierten Grifffläche versehen sein. Bei einer bevorzugten Ausführung des Etuis kann dieses aus einem transparenten, glasklaren oder eingefärbten Material, vorzugsweise aus Polypropylen gefertigt sein. Dieses Material ist besonders umweltverträglich. Außerdem erlaubt die transparente Gestaltung eine ungehinderte Sicht auf den Etuiinhalt. Als alternative Materialien für das Etui kommen jedoch beispielsweise auch Polystyrol oder Styrolux in Betracht.

[0005] Nachfolgend wird ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines erfindungsgemäßen Etuis anhand der Zeichnung näher erläutert.

[0006] Es zeigen:
Fig. 1
eine Ansicht von oben auf die untere Schale eines Etuis;
Fig. 2
einen Querschnitt entlang der Linie II - II durch die Schale nach Fig. 1;
Fig. 3
eine Ansicht von unten auf die obere Schale des Etuis aus Fig. 1;
Fig. 4
einen Längsschnitt entlang der Linie IV - IV durch die Schale nach Fig. 3;
Fig. 5
einen Querschnitt entlang der Linie V - V durch die Schale nach Fig. 3;
Fig. 6
eine vergrößerte Schnittdarstellung des Randbereichs des Etuis mit den beiden Schalen nach den Figuren 1 und 3.


[0007] Fig. 1 zeigt in der Draufsicht die im Wesentlichen rechteckförmige untere Schale 10 eines Etuis für Spielkarten. Wie Fig. 2 zeigt, besteht die Schale aus einem Boden 11 und einem Randbereich 12, der an seinen Schmalseiten 13 und 14 (Fig. 1) jeweils mit zwei schlitzförmigen öffnungen 15 und 16 versehen ist. Die obere Hälfte des Etuis wird von einer Schale 17 gemäß Fig. 3 gebildet. Die Schale 17 weist einen Randbereich 18 auf, der an seinen beiden Schmalseiten 19 und 20 jeweils mit zwei Rastvorsprüngen 21, 22 (Fig. 2) versehen ist. An den Längsseiten 23, 24 ist der Randbereich 18 der Schale 17 jeweils mit einer Griffaussparung 25 versehen, wie Fig. 4 zeigt. Die Griffaussparung 25 erleichtert das Abziehen der oberen Schale 17 von der unteren Schale 10. Wenn die beiden Schalenhälften 10, 17 des Etuis 10 aufeinander gesetzt sind, so rasten die Rastvorsprünge 21 und 22 in die Rastöffnungen 15 der unteren Schale 10 ein, wie im Schnittbild nach Fig. 6 gezeigt ist. Da mindestens einer der Randbereiche 12, 18 der Schalen 10, 17 aus einem flexiblen Material gebildet ist, lässt sich der Rastvorsprung 21 durch Fingerdruck wieder aus der Rastöffnung 15 lösen, um das Etui 10 zu öffnen. Im dargestellten Beispiel ist der Rastvorsprung 21 stegförmig ausgebildet. Er könnte jedoch auch eine Kugelkalottenform aufweisen, und die zugehörigen Öffnungen könnten rund ausgebildet sein. Anstelle von durchgehenden Öffnungen 15 könnte die Schale 10 auch lediglich Rastvertiefungen aufweisen. Selbstverständlich könnten die Schalen 10 und 17 in ihrer Funktion auch ausgetauscht werden, so dass die Rastvorsprünge an der unteren Schale 10 und die Rastöffnungen an der oberen Schale 17 angeordnet sind. Auch die Anzahl und Anordnung der Rastvorsprünge und Rastöffnungen ist jederzeit variierbar.


Ansprüche

1. Etui, insbesondere für Spielkarten, mit zwei flachen, im Wesentlichen rechteckigen Schalen (10, 17), die mit ihren Randbereichen (12, 18) ineinander schiebbar sind, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens eine der Schalen (10, 17) einen Randbereich (12, 18) aus einem elastisch verformbaren Material aufweist, und dass der Randbereich (18) einer der Schalen (17) mit mindestens einem Rastvorsprung (21, 22) und der Randbereich (12) der anderen Schale (10) mit einer zugehörigen Rastöffnung (15, 16) versehen ist.
 
2. Etui nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Randbereich (18) einer der Schalen (17) an zwei einander gegenüber liegenden Seiten (19, 20) mit jeweils zwei Rastvorsprüngen (21, 22) und der Randbereich (12) der anderen Schale (10) mit zwei zugehörigen Rastöffnungen (15, 16) versehen ist.
 
3. Etui nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass der mindestens eine Rastvorsprung (21, 22) als ein sich parallel zum Randbereich (18) der Schale (17) erstreckender Steg mit einem an der der Schalenöffnung zugewandten Seite abgeschrägten Längsrand und einem an der der Schalenöffnung abgewandten Seite scharfkantigen Längsrand ausgebildet ist, und dass die mindestens eine zugehörige Rastöffnung (15, 16) im Randbereich (12) der anderen Schale (10) rechteckig ausgebildet ist.
 
4. Etui nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Randbereiche (12, 18) beider Schalen (10, 17) aus einem elastisch verformbaren Material gefertigt sind.
 
5. Etui nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der außen liegende Randbereich (18) der einen Schale (17) an seinen Längsseiten (23, 24) jeweils mit einer Griffaussparung (25) und der innen liegende Randbereich (12) der anderen Schale (10) an diesen Stellen mit einer strukturierten Grifffläche versehen ist.
 
6. Etui nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass der außen liegende Randbereich (18) einer der Schalen (17) an den Schmalseiten (19, 20) jeweils mit einer strukturierten Grifffläche versehen ist.
 
7. Etui nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass es aus einem transparenten, glasklaren oder eingefärbten Material gefertigt ist.
 
8. Etui nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, dass es aus Polypropylen, Polystyrol oder Styrolux gefertigt ist.
 




Zeichnung