[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Behandlung flexibler Beutel, insbesondere
zum Öffnen, Füllen und Verschließen, mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs
1 und eine Füllmaschine mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 6 zur Durchführung
des Verfahrens.
[0002] Um flexible, nach oben unverschlossene Beutel den notwendigen Behandlungsschritten,
wie Ausformen der Füllöffnung, Befüllen der Beutel mit Füllgut und anschließendes
Verschließen, zu unterziehen, werden sogen. Reihentaktmaschinen eingesetzt. Die Beute
werden dabei in Aufnahmeelementen an den Behandlungsstationen vorbeigeführt, wobei
mehrere Beute in verschiedenen Behandlungsstationen gleichzeitig behandelt werden.
Die Gewichtsabstützung der Beutel erfolgt bei bekannten Maschinen auf der Bodenfläche
der Aufnahmebehälter, d.h., die Beutel werden stehend transportiert. Stationäre oder
an den Aufnahmebehältern angeordnete mechanische Hilfsmittel werden herangezogen,
um einen Beutel zu öffnen,. nach dem Füllen zu schließen und zu versiegeln bzw. zu
verschweißen. Um diese Funktionen sicher und zuverlässig durchführen zu können, sind
bekannte Maschinen im Aufbau kompliziert. Ferner ist die Handhabung der notwendigen
mechanischen Elemente und die Entnahme der Beute von außen aus den Aufnahmebehältern
sehr umständlich. Da die Gewichtsabstützung der Beute von unten erfolgt, müssen die
Beutelwandungen eine gewisse Steifigkeit und damit eine bestimmte Materialstärke aufweisen,
die umso höher sein muß, je größer die Beutel sind.
[0003] Es ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur
Behandlung flexibler Beute anzugeben, das eine einfache und sichere Behandlung der
Beute ermöglicht und auch für Beute geringer Steifigkeit eingesetzt werden kann.
[0004] Diese Aufgabe wird durch ein gattungsgemäßes Verfahren mit den Merkmalen des kennzeichnenden
Teiles des Anspruchs 1 und eine gattungsgemäße Füllmaschine mit den Merkmalen des
kennzeichnenden Teils des Anspruchs 6 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen
Verfahrens und der erfindungsgemäßen Vorrichtung sind Gegenstand der jeweiligen Unteransprüche.
[0005] Bei dem erfindungsgemäßen Verfahren werden die Beutel in Haltevorrichtungen hängend
durch die einzelnen Behandlungsstationen transportiert, wobei mindestens zwei Haltevorrichtungen
je Beutel vorgesehen sind und die Beutel durch Relativbewegung derjeweiligen Haltevorrichtungen
zueinander formverändert werden. Formverändert bedeutet dabei die Veränderung der
äußeren Form der Beutel, wie sie sich ergibt, wenn die Seitenwände zum Einblasen von
Druckluft oder zum Befüllen auseinandergezogen werden müssen.
[0006] Eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens zeichnet sich dadurch aus, daß jedes
Aufnahmeelement wenigstens zwei Haltevorrichtungen zum hängenden Haltern eines Beutels
in dessen oberen Bereich umfaßt, und daß die zwei Haltevorrichtungen relativ zueinander
bewegbar angeordnet sind.
[0007] Dadurch, daß die Beutel hängend transportiert werden, werden sie unabhängig von der
Wandstärke der Beutel immer stabil und sicher durch die einzelnen Stationen transportiert.
Dadurch, daß die beiden Haltevorrichtungen, die jeweils einen Beutel halten, relativ
zueinander beweglich sind, wird es ermöglicht, durch Aufeinanderzubewegen der beiden
Haltevorrichtungen einen Öffnungsvorgang an den Beuteln einzuleiten. Durch Voneinanderwegbewegung
der beiden Haltevorrichtungen kann der Beute! bezüglich seiner beiden Seitenwände
wieder gespannt und damit verschlossen werden. Weitere Teile sind für den Öffnungs-
und Schließvorgang der Beutel nicht erforderlich.
[0008] Besonders vorteilhaft ist der Einsatz von zwei Haltevorrichtungen je Beutel, die
diesen in den seitlichen Bereichen nahe der Beuteloberkante haltern.
[0009] Vorteilhafterweise werden dabei zur Öffnung des Beutels die zwei Haltevorrichtungen
aufeinander zubewegt und zum Schließen bzw. Spannen der Oberkante des Beutels voneinander
wegbewegt. Mit diesem Verfahrensablauf ist es möglich, die verschiedenen Behandlungsschritte
auszuführen, ohne hierfür die Art der Fixierung des Beutels verändern zu müssen.
[0010] Einfacherweise werden die Beutel in den Haltevorrichtungen durch Festklemmen gehalten.
Dazu können in vorteilhafter Ausgestaltung der Vorrichtung Klemmelemente vorgesehen
sein.
[0011] In einfacher Ausgestaltung umfaßt die erfindungsgemäße Füllmaschine Klemmelemente
mit jeweils einem Klemmblock und einer dazu beweglichen Klemmbacke.
[0012] In einer besonders vorteilhaften Ausführungsform umfaßt die erfindungsgemäße Füllmaschine
einen ersten und einen zweiten langgestreckten Träger, die zueinander parallel verlaufen
und relativ zueinander bewegbar sind, wobei die jeweils erste Haltevorrichtung eines
Aufnahmelementes an dem ersten Träger befestigt ist und die jeweils zweite Haltevorrichtung
an dem zweiten Träger befestigt ist. Dabei kann entweder ein Träger mit Bezug zu den
Aufnahmeelementen ortsfest sein und der andere Träger mit Bezug zu den Aufnahmeelementen
verschiebbar sein, oder es können beide Träger mit Bezug zu den Aufnahmeelementen
verschiebbar sein. Mit Hilfe derartiger Träger ist es möglich, den Abstand zwischen
den Haltevorrichtungen eines Aufnahmeelementes auf einfache Weise zu verändern, um
so die gewünschte Formveränderung des Folienbeutels zu erreichen.
[0013] In einfacher Ausgestaltung ist der eine bzw. sind die zwei beweglichen Träger mit
je einer Führungsrolle versehen, die während der Bewegung der Aufnahmeelemente entlang
der Behandlungsstationen der Füllmaschine jeweils entlang bzw. in einer Führungskulisse
laufen, so daß der eine bzw. die zwei beweglichen Träger verschoben werden. Eine Führung
in einer Führungskulisse mit Hilfe von Führungsrollen stellt eine einfache Möglichkeit
dar, um die Träger gegeneinander zu verschieben.
[0014] Zur Öffnung der einzelnen Klemmelemente kann an der jeweiligen Klemmbacke eine Andrückeinrichtung
ausgebildet sein, deren Betätigung die Klemmbacke von dem jeweiligen Klemmblock entfernt.
Vorteilhafterweise umfaßt eine solche Andrückeinrichtung einen Betätiger mit einer
Feder, wobei die Betätigung gegen die Federkraft der Feder erfolgt. Die Feder gewährleistet
dabei, daß ohne Betätigung des Betätigers die Klemmbacke in geschlossenem Zustand
und somit der Beutel festgeklemmt bleibt.
[0015] Einfacherweise ist dabei der Betätigerjeweils durch den Klemmblock des jeweiligen
Klemmelementes hindurchgeführt und fest mit der Klemmbacke verbunden.
[0016] Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung umfaßt eine erste und eine zweite Auslöseeinrichtung,
die während der Bewegung der Aufnahmeelemente entlang derjenigen Stationen der Füllmaschine,
an denen die Beutel aufgenommen oder abgegeben werden, derart mit ortsfesten Auslöseelementen
in Wechselwirkung treten, daß eine Bewegung der ersten bzw. zweiten Auslöseeinrichtung
zu einer Bewegung der Betätiger der Andrückeinrichtungen gegen die Federkraft der
jeweiligen Feder führt. Derartige Auslöseeinrichtungen mit entsprechenden Auslöseelementen
als Gegenstück ermöglichen einen sicheren und einfachen mechanischen Mechanismus zur
Öffnung der Haltevorrichtungen, um Beutel aufzunehmen bzw. abzugeben.
[0017] Besonders einfach ist dabei ein Aufbau, bei dem die Auslöseeinrichtungen Stangen
umfassen, die parallel zu den ersten bzw. zweiten Trägern sind.
[0018] Vorteilhaft ist es weiterhin, wenn der Abstand zwischen zwei Haltevorrichtungen eines
Aufnahmeelementes in Längsrichtung der Träger entsprechend der Breite eines Beutels
veränderlich einstellbar ist. So kann die Füllmaschine auf einfache Weise für verschiedene
Beutelgrößen benutzt werden. Besonders wirtschaftlich ist es, wenn mehrere Aufnahmeelemente
jeweils in einer Reihe senkrecht zur Bewegungsrichtung angeordnet sind, so daß sie
die Behandlungsstationen gleichzeitig und synchron passieren. Dabei kann einfacherweise
vorgesehen sein, daß zu einer Reihe jeweils ein erster und ein zweiter Träger gehören.
Auf diese Weise läßt es sich sicher und leicht bewerkstelligen, daß durch Bewegung
eines Trägers die Aufnahmeelemente einer ganzen Reihe gleichzeitig manipuliert werden.
[0019] Die Erfindung wird nachstehend anhand einer bevorzugten Ausführungsform, die in den
Zeichnungen dargestellt ist, erläutert. Dabei zeigt:
- Figur 1
- eine stark schematisierte Beutelfüllmaschine in Seitenansicht zur Erläuterung des
grundsätzlichen Aufbaus,
- Figur 2
- eine perspektivische Darstellung eines Aufnahmeelementes,
- Figur 3
- eine schematische Draufsicht eines Ausschnittes eines Aufnahmeelementes mit geöffnetem
(Fig. 3a), bzw. geschlossenem Beutel (Fig. 3b),
- Figur 4
- eine Haltevorrichtung in geschlossenem Zustand,
- Figur 5
- eine Haltevorrichtung in geöffnetem Zustand und
- Figur 6
- zwei zusammengehörige Träger mit mehreren Folienbeuteln in Draufsicht.
[0020] In Figur 1 ist der Ausschnitt einer Füllmaschine gezeigt, in dem Folienbeutel 5 gefüllt
werden. Solche Folienbeutel bestehen z.B. aus einer dünnen beschichteten Aluminiumfolie
und weisen Seitenflächen auf, deren Oberkanten verschweißt werden können, um die Beutel
zu verschließen. Nach unten sind die Beutel durch einen Standboden abgeschlossen,
der sich beim Befüllen ausbaucht, so daß sich die Beutel erweitern und Raum für Flüssigkeiten,
wie z.B. Getränke bietet. Gleichzeitig stellt der Faltboden der Beutel eine Standfläche
dar.
[0021] In Figur 1 bezeichnet 8 eine Öffnungsstation, in der die Folienbeutel 5 in noch näher
zu erläuternder Weise geöffnet werden. 9 bezeichnet eine Füllstation und 10 eine Verschließstation.
Konstruktive, hier nicht interessierende Details der Stationen 8, 9, 10, wie z.B.
Füllstutzen und Schweißanlagen, sinder der Übersichtlichkeit halber nicht gezeigt.
Die Folienbeutel 5 werden von Haltevorrichtungen in Form von Klammerpaaren 1, 3 hängend
gehalten, die auf später zu erläuternde Weise mit Trageschienen 30a verbunden sind.
Mehrere Klammerpaare 1, 3 sind senkrecht zu der Transportrichtung, die durch den Pfeil
40 angedeutet ist, nebeneinander angeordnet und passieren die entsprechenden Behandlungsschritte
traktweise gleichzeitig. In der Seitenansicht der Figur 1 sieht man jeweils den ersten
Beutel der jeweiligen Reihe zusammen mit der ersten Klammer 1 mit der Klemmbacke 1a
des ihn halternden Klammerpaares. Der Abstand der einzelnen Folienbeutel 5 in Bewegungsrichtung
entspricht vorzugsweise dem Abstand der Behandlungsstationen. Die Trageschienen 30a,
auf denen die Klammerpaare angeordnet sind, werden in umlaufender Weise mit Endlosförderern
an den Behandlungsstationen vorbeigeführt. Die Umlaufbahn ist in Figur 1 durch die
gestrichelte Linie schematisch dargestellt.
[0022] Das Bezugszeichen 11 deutet eine Übernahmestation an, in der leere Folienbeutel aus
einem nicht dargestellten Magazin zwischen die Klammern 1, 3 gegeben werden. 12 bezeichnet
eine Ausgabestation, in der die gefüllten Folienbeutel aus den Klammern 1, 3 ausgegeben
werden.
[0023] In Figur 2 ist ein Aufnahmeelement gezeigt, das ein Klammerpaar 1 und 3 umfaßt, die
als Haltevorrichtungen für den Beutel 5 dienen. Sie greifen im Bereich der Oberkante
6 seitlich an den Beutel 5 an. Die Klammern 1, 3 umfassen Klemmbacken 1a, 3a. Die
Klammer 1 ist an einem ersten Träger 21 befestigt, während die Klammer 3 an dem zweiten
Träger 22 befestigt ist. Die Träger 21, 22 sind gegeneinander in Längsrichtung verschiebbar
gelagert. Die Klammern 1, 3 weisen jeweils einen Druckstempel 7 auf, der mit einer
Druckfläche 7a und einer Feder 7b ausgestattet ist. Der Druckstempel 7 ist jeweils
mit der Klemmbacke 1a, 3a durch den jeweiligen Klammerblock hindurch verbunden. Die
Feder 7b hält die jeweilige Klammer 1, 3 in geschlossenem Zustand. Parallel zu den
jeweiligen Trägern 21, 22 läuft jeweils eine Stange 25, 26, an der Drücker 29 vorgesehen
sind. Diese Drücker 29 sind derart angeordnet, daß sie auf die Druckfläche 7a des
Druckstempels 7 drücken können. Die Stangen 25, 26 sind um ihre Längsachse drehbar
gelagert und besitzen Auslöseeinrichtungen 27, die bei entsprechender Betätigung eine
Drehung der jeweiligen Stange hervorrufen. An den Trägern 21, 22 sind an jeweils gegenüberliegenden
Enden Führungsrollen 23 vorgesehen, die in in der Figur 2 nicht gezeigte Führungskulissen
eingreifen. Die Stäbe 25, 26 und die Träger 21, 22 werden entlang ihrer Länge von
mindestens zwei Halterungen 30 an der Trageschiene 30a gehalten, von denen jeweils
die erste gezeigt ist.
[0024] Das in Figur 2 dargestellte und beschriebene Aufnahmeelement ist das erste einer
Reihe von Aufnahmeelementen, die sich quer zur Transportrichtung an dieses erste Aufnahmeelement
anschließen, wobei die Träger 21, 22 und die Stangen 25, 26 für alle Aufnahmebereiche
einer Reihe gemeinsam vorhanden sind.
[0025] In den Figuren 3a und 3b ist die Draufsicht auf einen Folienbeutel in zwei verschiedenen
Stellungen zusammen mit den Klammern 1, 3 gezeigt. Figur 3a zeigt den Folienbeutel
in geöffnetem Zustand mit der Öffnung 5a. Seine Breite in diesem Zustand ist mit A
bezeichnet. Figur 3b zeigt den Beutel in geschlossenem Zustand mit gespannter Oberkante.
Die Breite des Beutels 5 in diesem Zustand ist mit B bezeichnet.
[0026] Figur 4 zeigt eine einzelne Klammer 3 eines Aufnahmeelementes in geschlossenem Zustand.
Die Klemmbacke 3a ist von L-förmigem Querschnitt und gegenüber dem Klammerblock 3b
verschiebbar. Durch den Klammerblock führt der Druckstempel 7, der mit Hilfe der Feder
7b vorgespannt ist. In dem Schlitz 3c wird der Folienbeutel 5 geklemmt. Der Drücker
29 ist mit der Stange 25 verbunden.
[0027] Figur 5 zeigt die Klammer 3 der Figur 4 in geöffnetem Zustand. Die Feder 7 ist über
den Druckstempel 7 von dem Drücker 29 zusammengedrückt. Die Auslöseeinrichtung 27
tritt in Wechselwirkung mit einem Auslöseelement 34, um die Stange 25 um ihre Achse
zu drehen.
[0028] Figur 6 zeigt schematisch eine Reihe von Aufnahmeelementen mit Folienbeuteln in Draufsicht,
wie sie parallel in Pfeilrichtung 40 an den verschiedenen Behandlungsstationen 8,
9, 10 vorbeigeführt werden. Die Führungsrollen 23 laufen in den Führungskulissen 31,
32. Bei dem gezeigten Ausführungsbeispiel verändern die Führungskulissen 31, 32 ihren
Abstand bei der Bewegung in Pfeilrichtung 40 um die Größe dB. Es sind zwei Aufnahmeelemente
2 einer Reihe gezeigt. Es kann jedoch auch eine beliebige andere Anzahl vorgesehen
sein.
[0029] Die Funktionsweise einer erfindungsgemäßen Füllmaschine zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens wird im folgenden beschrieben.
[0030] Die Übergabestation 11 umfaßt dabei ein nicht näher gezeigtes Magazin für leere Folienbeutel
und einen Übergabemechanismus, z.B. einen Mechanismus der Sauger verwendet und der
die leeren Folienbeutel zwischen die Klammern 1, 3 bringt. Bei der Bewegung der Trageschiene
30a unter die Übergabestation 11 laufen die Auslösehebel 27, 28 der Auslöseeinrichtungen
25, 26 auf Auslöseelemente 34, wie in Figur 5 gezeigt. Dadurch werden die Stangen
25, 26 um ihre Längsachse gedreht und der jeweilige Drücker 29 betätigt den jeweiligen
Druckstempel 7 gegen die Federkraft der Feder 7b. Dadurch wird die Klemmbacke 3a,
die mit dem Druckstempel 7 verbunden ist, geöffnet. Die Klammern 1, 3 befinden sich
dementsprechend in einem offenen Zustand, wie er in Figur 5 gezeigt ist und ein Beutel
5 kann dazwischen aufgenommen werden. Das Auslöseelement 34 ist so gestaltet, daß
bei Weiterbewegung der jeweiligen Trageschiene 30a in Förderrichtung der Auslösehebel
27, 28 durch die Federkraft der Feder 7 abgesenkt wird. Auf diese Weise schließt sich
die Klammer 1, 3, wie es in Figur 4 gezeigt ist. Der Beutel 5 wird auf diese Weise
festgeklemmt und es entsteht der Zustand, wie er in Figur 2 gezeigt ist. Mehrere auf
diese Weise gehaltenen Folienbeutel 5 in den jeweiligen Aufnahmeelementen 2 befinden
sich in einer Reihe und werden gleichzeitig behandelt. Dies ist in der Draufsicht
in Figur 6 zu erkennen. Dort sind zwei Beutel gezeigt, in der Praxis können ohne weiteres,
jedoch auch mehr Beutel nebeneinanderliegend behandelt werden.
[0031] Wie es in der Übersicht in Figur 1 gezeigt ist, werden die Folienbeutel im Anschluß
an die Übergabevorrichtung 11 zur Öffnungsstation 8 hängend transportiert. Figur 6
zeigt diese Bewegung in Draufsicht. Die Führungsrollen 23 laufen in Führungskulissen
31, 32, die ihren Abstand verringern. Die Klammern 1 bzw. 3 eines jeden Aufnahmeelementes,
die mit den Trägern 21 bzw. 22 verbunden sind, werden auf diese Weise zusammengeschoben.
Der Abstand der jeweiligen Klammern 1, 3 eines Aufnahmeelementes 2 verringert sich
um den Wert 2dB. Die Seiten der Folienbeutel gehen auseinander und erzeugen eine Öffnung
5a, wie es in der Figur 3a gezeigt ist. In der Behandlungsstation 8 wird in nicht
gezeigter Weise in diese entstandene Öffnung ein Blasröhrchen eingeführt, das Luft
unter hohem Druck in den Folienbeutel einbläst und auf diese Weise den Folienbeutel
aufbläst, um Raum für das einzufüllende Füllgut zu schaffen.
[0032] Wie in Figur 1 ersichtlich, werden die Folienbeutel im geöffneten und aufgeblasenen
Zustand zur Füllstation 9 weiterbefördert. Dort wird durch eine nicht gezeigte Füllrohreinrichtung
das Füllgut in den Folienbeutel eingefüllt. Die so gefüllten Beutel werden zu der
Verschließstation 10 weiterbefördert. Auf dem Transportweg dort hin entfernen sich
die Führungskulissen 31, 32 wieder um den Abstand 2dB voneinander und bewegen die
Träger 21, 22 in entgegengesetzter Richtung. Dadurch werden die Klammern 1, 3 der
jeweiligen Aufnahmeelemente 2 voneinander wegbewegt und die Oberkante 6 der Folienbeutel
5 wird gespannt und geschlossen. Dieser Zustand ist in der Figur 3b angedeutet. In
der Station 10 werden durch eine nicht dargestellte, an sich bekannte Schweißvorrichtung
die Oberkanten des gefüllten Folienbeutels miteinander verschweißt und so verschlossen.
[0033] Die so verschlossenen Folienbeutel werden in eine Ausgabestation 12 weiterbefördert.
In der Ausgabestation 12 laufen die Auslösehebel 27, 28 wiederum auf Auslöseelemente
34, die zu einer Anhebung der Auslösehebel 27, 28 führen, wie es in Figur 5 gezeigt
ist und wie es oben bereits für den Fall der Beutelaufnahme beschrieben ist. Die Klammern
1, 3 öffnen sich und geben den Folienbeutel 5 frei. Dieser kann z.B. in einen darunter
befindlichen Aufnahmebehälter fallen oder von einer weiteren Station übernommen werden.
[0034] Abweichend von der beschriebenen Ausführungsform können auch Führungskulissen vorgesehen
sein, die zu einer mehrstufigen Vergrößerung der Beutelöffnung 5a führen. In der Öffnungsstation
8 kann es z.B. vorteilhaft sein, wenn die Öffnung 5a zunächst klein bleibt, so daß
die eingeblasene Luft nicht sofort wieder entweichen kann, sondern effektiv zum Vergrößern
des Beutelvolumens eingesetzt wird. Unterhalb der Füllstation 9 dagegen sollte die
Öffnung 5a möglichst groß sein, damit das Füllgut leicht in die Folienbeutel eingebracht
werden kann.
[0035] Die beschriebene Füllmaschine ermöglicht also eine sehr einfache Handhabung der einzelnen
Beutel in einer Reihentaktmaschine, die die Folienbeutel in verschiedenen Arbeitstakten
verschiedenen Behandlungen unterzieht. Die Folienbeutel werden nicht stehend transportiert,
sondern hängen in Klammerpaaren. Auf diese Weise können Folienmaterialien mit geringeren
Steifigkeiten benutzt werden, da keine besondere Standfestigkeit erforderlich ist.
Im gefüllten Zustand weisen die Folienbeutel trotzdem eine ausreichende Stabilität
auf. Aufgrund des hängenden Transports der Folienbeutel ist deren Größe für den Arbeitsablauf
unerheblich. Die Öffnung der Folienbeutel durch einfache Relativbewegung der Halteklammern
zueinander stellt eine sehr einfache Lösung dieses bei bekannten Vorrichtungen mit
stehenden Beuteln komplizierten Mechanismus dar.
1. Verfahren zur Behandlung flexibler Beutel, insbesondere zum Õffnen, Füllen und Verschließen
in aufeinanderfolgenden Behandlungsstationen,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Beutel (5) in Haltevorrichtungen (1, 3) hängend durch die Behandlungsstationen
(8, 9, 10) transportiert werden, wobei mindestens zwei Haltevorrichtungen je Beutel
(5) vorgesehen sind und die Beutel durch Relativbewegung der jeweiligen Haltevorrichtungen
(1, 3) zueinander formverändert werden.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
zwei Haltevorrichtung (1, 3) je Beutel (5) vorgesehen sind, die diesen in dessen seitlichen
Bereichen nahe der Beuteloberkante (6) haltern.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
zur Öffnung des Beutels (5) die zwei Haltevorrichtungen (1, 3) aufeinander zubewegt
werden.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 und 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
zum Schließen bzw. Spannen der Oberkante (6) des Beutels (5) die zwei Haltevorrichtungen
(1, 3) voneinander wegbewegt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Beutel (5) in den Haltevorrichtungen (1, 3) durch Festklemmen gehalten werden.
6. Füllmaschine für flexible Beutel mit einer Vielzahl von Aufnahmeelementen, mit denen
die Beute! zumindest durch eine Öffnungsstation, eine Füllstation und eine Verschließstation
transportiert werden,
dadurch gekennzeichnet, daß
jedes Aufnahmeelement (2) je wenigstens zwei Haltevorrichtungen (1, 3) zum hängenden
Haltern eines Beutels (5) in dessen oberen Bereich umfaßt und daß die Haltevorrichtungen
(1, 3) relativ zueinander bewegbar angeordnet sind.
7. Füllmaschine nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Haltevorrichtungen (1, 3) Klemmelemente zum Festklemmen der Beutel (5) umfassen.
8. Füllmaschine nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Klemmelemente (1, 3) jeweils einen Klemmblock und eine dazu bewegliche Klemmbacke
(1a, 3a) umfassen.
9. Füllmaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 8,
gekennzeichnet durch
zumindest einen ersten und zumindest einen zweiten langgestreckten Träger (21, 22),
die zueinander parallel verlaufen und relativ zueinander bewegbar sind, wobei die
jeweils erste Haltevorrichtung (1) eines Aufnahmeelementes (2) an dem ersten Träger
(21) befestigt ist und die jeweils zweite Haltevorrichtung (3) an dem zweiten Träger
(22) befestigt ist.
10. Füllmaschine nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Träger (21, 22) in Längsrichtung zueinander verschiebbar sind.
11. Füllmaschine nach einem der Ansprüche 9 und 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
einer der ersten und zweiten Träger (21, 22) mit Bezug zu den Aufnahmeelementen (2)
ortsfest ist und der andere Träger mit Bezug zu den Aufnahmeelementen (2) verschiebbar
ist, und
der bewegliche Träger eine Führungsrolle aufweist, die während der Bewegung der Aufnahmeelemente
(2) entlang der Behandlungsstationen (8, 9, 10, 11, 12) entlang bzw. in einer Führungskulisse
läuft, so daß der bewegliche Träger verschoben wird.
12. Füllmaschine nach einem der Ansprüche 9 und 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
an dem ersten und dem zweiten Träger (21, 22) Führungsrollen (23) vorgesehen sind,
die bei Bewegung der Aufnahmeelemente (2) entlang der Behandlungsstationen (8, 9,
10, 11, 12) in bzw. an jeweils einer Führungskulisse (31, 32) laufen und so die Träger
(21, 22) relativ zueinander bewegen.
13. Füllmaschine nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
an den Klemmbacken (1a, 3a) eine Andrückeinrichtung (7) ausgebildet ist, deren Betätigung
die Klemmbacke von dem jeweiligen Klemmblock entfernt.
14. Füllmaschine nach Anspruch 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Andrückeinrichtung (7) jeweils einen Betätiger (7a) mit einer Feder (7b) umfaßt,
der bei Betätigung gegen die Federkraft der Feder (7b) die Klemmbacke (1a, 3a) von
dem Klemmblock entfernt.
15. Füllmaschine nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Betätiger (7) jeweils durch den Klemmblock der jeweiligen Haltevorrichtung (1,
3) hindurchgeführt ist und fest mit der Klemmbacke (1a, 3a) verbunden ist.
16. Füllmaschine nach einem der Ansprüche 14 und 15,
gekennzeichnet durch
eine erste und eine zweite Auslöseeinrichtung (24, 25), die während der Bewegung der
Aufnahmeelemente (2) entlang derjenigen Stationen (11, 12) der Füllmaschine, an denen
die Beutel (5) aufgenommen oder abgegeben werden, derart mit ortsfesten Auslöseelementen
(34) in Wechselwirkung treten, daß die dadurch ausgelöste Bewegung der ersten und
zweiten Auslöseeinrichtung (24, 25) zu einer Bewegung der Betätiger (7) gegen die
Federkraft derjeweiligen Feder (7b) führt.
17. Füllmaschine nach den Ansprüchen 9 und 16,
dadurch gekennzeichnet, daß
die erste bzw. die zweite Auslösereinrichtung (25, 26) Stangen umfassen, die parallel
zu den ersten bzw. zweiten Trägern (21, 22) angeordnet sind.
18. Füllmaschine nach einem der Ansprüche 9 bis 17,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Abstand zwischen zwei Haltevorrichtungen (1, 3) in Längsrichtung der jeweiligen
Träger (21, 22) eines Aufnahmeelementes (2) entsprechend der Breite eines Beutels
(5) veränderlich einstellbar ist.
19. Füllmaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß
mehrere Aufnahmeelemente (2) senkrecht zur Berwegungsrichtung in einer Reihe angeordnet
sind, so daß sie die Behandlungsstationen (8, 9, 10, 11, 12) gleichzeitig und sychron
passieren.
20. Füllmaschine nach Anspruch 9 und 19,
dadurch gekennzeichnet, daß
je Reihe von Aufnahmeelementen (2) ein erster und ein zweiter Träger (21, 22) vorgesehen
ist.