[0001] Die Erfindung betrifft eine Eintragvorrichtung für einen Schussfaden in einer Webmaschine
gemäss dem Oberbegriff des Anspruches 1 und eine Webmaschine mit einer derartigen
Vorrichtung.
[0002] Zur Eintragung eines Schussfadens sind z.B. zwei Antriebssysteme für Eintragvorrichtungen
bekannt und zwar einerseits mittels einer Torsionsstabfeder bei Projektilwebmaschinen
und andererseits mittels eines Band- oder eines Stangengreifertriebes bei Greiferwebmaschinen.
[0003] Vorrichtungen, welche das erstgenannten System anwenden, weisen ein Kurvengetriebe,
das mit dem Webmaschinenantrieb und mit der Torsionsstabfeder verbunden ist und einen
Schlaghebel auf, der mit der Torsionsstabfeder verbunden ist. Die Torsionsstabfeder
wird mittels des Kurvengetriebes gespannt und freigegeben, um den Schlaghebel zu betätigen.
[0004] Diese Art von Vorrichtungen weisen die Nachteile auf, dass die Abschussgeschwindigkeit
von der Spannung der Torsionsstabfeder abhängig ist und zur Einstellung der Spannung
ein erheblicher Aufwand erforderlich ist, dass zum Beschleunigen des Projektils nur
ein geringer Anteil der in der Torsionsstabfeder gespeicherten Energie aufgebraucht
wird und ein weit grösserer Anteil durch Abbremsen in einer Bremsvorrichtung verlustig
geht, so dass der Wirkungsgrad ca. 25 % beträgt und dass nach der Freigabe der Torsionsstabfeder
der Schlaghebel von dem Webmaschinenantrieb getrennt ist, so dass innerhalb eines
Webzyklus eine längere Zeitspanne für den Schusseintrag vorgesehen werden muss.
[0005] Vorrichtungen welche das zweitgenannte System anwenden, weisen ein Kreuzgelenk und
einen Kurbelarm enthaltendes Getriebe auf, das mit dem Webmaschinenantrieb und mit
einem Eintragrad verbunden ist.
[0006] Diese Art von Vorrichtungen weisen den Nachteil auf, dass das Getriebe von komplizierten
Aufbau und sehr teuer ist, d.h. das Getriebe weist eine sehr grosse Masse der schnellbewegten
Teile auf. Diese Teile begrenzen damit die Leistungsfähigkeit der Vorrichtung und
benötigen sehr viel Energie für den Betrieb.
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Eintragvorrichtung für einen Schussfaden
in einer Webmaschine zu verbessern, so dass die genannten Nachteile behoben sind.
[0008] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäss mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruches
1 gelöst.
[0009] Die Vorteile der Erfindung sind darin zu sehen, dass die Abschussgeschwindigkeit
von der Drehzahl abhängig ist, dass die Restenergie in den Antriebsstrang aufgenommen
wird und dass der Eintragzeitpunkt bzw. der Eintragswegstrecke genau festgelegt werden
kann, und dass die schnellbewegten Teile, die für den Energiebedarf der Vorrichtung
verantwortlich sind, sehr massearm gestaltet werden können.
[0010] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.
[0011] Nachfolgend wird die Erfindung anhand der beiliegenden Zeichnungen erläutert.
[0012] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine vereinfachte Darstellung einer Grundausführung eines Schlaghebelantriebes;
- Fig. 2
- eine Ausführungsform einer erfindungsgemässen Vorrichtung für eine Projektilwebmaschine
in räumlicher Darstellung;
- Fig. 3
- einen Schnitt entlang der Linie III-III in Fig. 2;
- Fig. 4a bis c
- eine vereinfachte Darstellung des Schlaghebelantriebes gemäss Fig. 2;
- Fig. 5
- eine bevorzugte Ausführungsform einer erfindungsgemässen Vorrichtung in räumlicher
Darstellung;
- Fig. 6
- eine vereinfachte Darstellung des Schlaghebelantriebes gemäss Fig. 5;
- Fig. 7
- eine Einzelheit "A" in Fig. 6 im grösseren Massstab;
- Fig. 8
- eine Einrichtung zum Leistungsausgleich der Vorrichtung;
- Fig. 9
- eine weitere Ausführungsform eines Kurvengetriebes;
- Fig. 10
- eine andere Ausführungsform eines Übersetzungsgetriebes;
- Fig. 11
- eine erste Ausführungsform einer erfindungsgemässen Vorrichtung für eine Greiferwebmaschine
in räumlicher Darstellung;
- Fig. 12
- eine zweite Ausführungsform der Vorrichtung nach Fig. 11 und
- Fig. 13
- das Viergelenk in den Fig. 11 und 12 im grösseren Massstab.
[0013] Wie die Fig. 1 zeigt, wird zum Antreiben eines Schlaghebels 1 ein Kurvengetriebe
2 angewendet. Das Getriebe umfasst zwei Steuerscheiben 3, 4, die auf einer Achse 5
verdrehfest angeordnet sind und eine Rollenanordnung 6, die auf einer Achse 7 verdrehfest
angeordnet ist. Der Schlaghebel 1 ist auf der Achse 7 verdrehfest angeordnet. Die
Rollenanordnung 6 umfasst einen Träger, der mit der Achse 7 verdrehfest verbunden
ist und zwei Rollen 8, die im Abstand drehbar am Träger angeordnet sind, so dass der
Schlaghebel 1 eine Hin- und Herbewegung ausführt. Die Achsen 5 und 7 sind in ortsfest
angeordneten, starren Lagern gelagert, so dass die Rollen 8 spielfrei auf der Lauffläche
abrollen. Bei dieser Ausführung ist durch den festen Achsabstand die Berührung der
Steuerscheiben 3, 4 und der Rollen 8 gesichert und die Kräfte werden senkrecht zur
Berührungsstelle übertragen. Somit ist die Verbindung zwischen Steuerscheiben und
Rollenanordnung formschlüssig, so dass der Schlaghebel 1 zwangsgesteuert wird, d.h.
einen vorbestimmten Bewegungsablauf ausführt. Die Achse 7, 17 können in elastischen
Lagern gelagert sein, um Schwingungen abzufangen.
[0014] Es wird auf die Figuren 2 und 4a bis c Bezug genommen. Die hier in Rede stehende
Eintragvorrichtung enthält den Schlaghebel 1, das Kurvengetriebe 2, eine kinematische
Kette 10, die einerseits mit dem Kurvengetriebe 2 und andererseits mit dem Schlaghebel
1 verbunden ist sowie einen Getriebemotor 11 mit einer nicht dargestellten Brems-Kupplungseinheit.
Die zwei Steuerscheiben 3, 4 können darstellungsgemäss als ein Stück ausgebildet sein
und eine Nabe 14 aufweisen. Die Steuerscheiben sind an einer Antriebsachse 15 befestigt,
die mit dem Getriebemotor 11 verbunden ist und bilden eine Schwungmasse, um die Gleichförmigkeit
der Drehzahl zu verbessern. Die Rollenanordnung 6 und die kinematische Kette 10 sind
mittels einer Nabe 16 verdrehfest verbunden und auf einer Achse 17 als Einheit schwenkbar
angeordnet, wobei die Achse in starren oder elastischen Lagern gelagert ist. Die kinematische
Kette 10 bildet ein symmetrisches, quasi u-förmiges Viergelenk mit drei einarmigen
Hebeln 21, 22, 23. Der erste Hebel 21 ist an einem Ende mit der Achse 17 verdrehfest
und am anderen Ende über ein Gelenk 25 mit dem zweiten Hebel 22 verbunden. Der zweite
Hebel 22 ist andererseits an den dritten Hebel 23 angelenkt, der seinerseits mit der
Achse 26 verdrehfest verbunden ist, an welcher der Schlaghebel 1 befestigt ist.
[0015] Die Fig. 3 zeigen eine stark vereinfachte Darstellung einer Ausführung des Gelenkes
25, mit welchem die Gelenkachse bezüglich der angelenkten Hebel 21, 22 verstellbar
ist. Das Gelenk 25 ist als Schraubenbolzen mit einem exzentrischen Abschnitt 28 ausgebildet.
Für höher dynamisch beanspruchte Getriebe kann eine symmetrische Krafteinleitung vorgesehen
werden.
[0016] Während des Betriebes der Webmaschine werden die zwei Steuerscheiben 3, 4 durch den
Getriebemotor 11 angetrieben. Weil die Rollenanordnung zwangsläufig geführt ist, wird
aufgrund der Kontur der zwei Steuerscheiben 3, 4 mittels der Rollenanordnung 6 und
der kinematischen Kette 10 ein vorbestimmter Bewegungsverlauf dem Schlaghebel 1 erteilt.
In dieser Antriebskette bildet die kinematische Kette ein Uebersetzungsglied ins Schnelle,
um die erforderliche Abschussgeschwindigkeit zu erreichen. Die Einstellung oder Aenderung
des Uebersetzungsverhältnissen kann vorgängig am Gelenk 25 vorgenommen werden. Die
Konturen der Steuerscheiben 3, 4 sind so ausgebildet, dass der Bewegungsablauf eine
Beschleunigungsphase α
1, eine Abbremsphase α
2 und eine Rückstellphase α
3 umfasst (Fig. 4c).
[0017] Die Fig. 4a zeigt den Schlaghebel 1 in der Stellung unmittelbar vor Beginn der Beschleunigungsphase,
wobei ein Projektil 29 bereits in der Abschussstellung angeordnet ist. Während der
Beschleunigungsphase α
1 erreicht das Projektil 29 die Abschussgeschwindigkeit. Zu diesem Zeitpunkt setzt
die Bremsphase ein, und das Projektil fliegt frei weiter (Fig. 4b). Die Abschussgeschwindigkeit
ist somit von der Drehzahl der Hauptantriebswelle der Webmaschine abhängig. Während
der Bremsphase, welche mit Vorteil länger gewählt wird als die Beschleunigungsphase
wird die Restenergie nach dem Abschuss des Projektils vom Antriebsstrang des Schlaghebels
aufgenommen.
[0018] Die verschiedenen Webmaschinenfunktionen werden in Abhängigkeit des Drehwinkels der
Hauptantriebswelle gesteuert. Für den Schusseintrag muss das Projektil auf die erforderliche
Abschussgeschwindigkeit beschleunigt werden und das Webblatt praktisch stillstehen,
wobei der am Webblatt ausgebildete Schusskanal auf die Flugbahn des Projektils ausgerichtet
ist. Für die hier in Rede stehende Vorrichtung wird das Einsetzen der Beschleunigungsphase
bei einem Drehwinkel von z.B. ca. 110° festgelegt. Dadurch, dass der Bewegungsablauf
des Schlaghebels drehwinkelkonform vorgegeben wird, kann der Drehwinkel für das Ende
der Beschleunigungsphase bei einem Drehwinkel von ca. 125° bestimmt werden. Bei der
hier in Rede stehenden Vorrichtung muss erst bei diesem um ca. 15° späteren Drehwinkel
der Schusskanal auf die Flugbahn des Projektils ausgerichtet sein, d.h. die Schwenkbewegung
des Webblattes ist ab dieser Drehwinkelstellung quasi ausgesetzt. Dies hat den Vorteil,
dass ein zusätzlicher Drehwinkelbereich zur Verfügung steht, der z.B. für eine Leistungssteigerung
genutzt werden kann. Im Gegensatz dazu muss bei der Beschleunigung mittels Torsionsstabfeder
aufgrund der Entkopplung von Antrieb und Schlaghebel das Webblatt bereits bei der
Drehwinkelstellung von ca. 110° stillstehen, nämlich sobald die Torsionsstabfeder
freigegeben wird.
[0019] Es wird auf die Figuren 5 und 6 Bezug genommen. Bei dieser Ausführungsform enthält
die Vorrichtung den Schlaghebel 1, ein Kurvengetriebe 31 und eine kinematische Kette
32, die einerseits mit dem Kurvengetriebe 31 und andererseits mit dem Schlaghebel
1 verbunden ist. Zum Antreiben der Vorrichtung durch den Hauptantrieb einer Webmaschine
wird ein Uebersetzungsgetriebe 33 und eine Bremsvorrichtung 34 vorgesehen. Das Kurvengetriebe
31 enthält zwei Steuerscheiben 35, 36 die einstückig ausgebildet sein können mit z.B.
einer Nabe 37, und eine Rollenanordnung 38, welche gegenüber der Ausführung gemäss
Fig. 2 modifiziert ist. Die Rollenanordnung 38 enthält zwei Rollen 39, 40, die gleiche
oder unterschiedliche Durchmesser haben und deren Abstände vom Zentrum der Achse 17
gleich oder unterschiedlich sind. Die Steuerscheiben 35, 36 sind auf der Achse 15
verdrehfest angeordnet. Die Rollenanordnung 38 und die kinematische Kette 32 sind
miteinander verbunden und auf der Achse 17 schwenkbar angeordnet. Die kinematische
Kette 32 bildet ein quasi s-förmiges, asymmetrisches Viergelenk mit drei einarmigen
Hebeln 41, 42, 43. Der Hebel 41 ist an einem Ende mit der Achse 17 verdrehfest und
am anderen Ende über das Gelenk 25 (Fig. 3) mit dem Hebel 42 verbunden. Der Hebel
42 ist an den Hebel 43 angelenkt, der anderseits mit der Schlaghebelachse 26 verdrehfest
verbunden ist. Das Uebersetzungsgetriebe 33 kann über eine nicht dargestellte Kupplung
oder direkt mit der Hauptantriebswelle einer Webmaschine antriebsverbunden sein. Das
Uebersetzungsgetriebe enthält ein erstes Kegelrad 51, das auf der Welle 52 verdrehfest
angeordnet ist, ein zweites Kegelrad 53, das mit dem ersten Kegelrad 51 kämmt, eine
Zwischenwelle 54 an welcher das zweite Kegelrad 53 befestigt ist, ein erstes Zahnrad
55, das an der Zwischenwelle 54 befestigt ist, ein zweites Zahnrad 56, das an der
Antriebsachse 15 befestigt ist und mit dem ersten Zahnrad 55 kämmt. Die Stirn- bzw.
Kegelräder weisen unterschiedliche Zähnezahlen auf, um eine Übersetzung ins Schnelle
zu erzielen.
[0020] Die Fig. 6 zeigt die vorstehend beschriebenen Vorrichtung in einer Betriebsstellung
im Zeitpunkt des Beginns der Beschleunigungsphase, wobei das Projektil 29 in der Abschussstellung
angeordnet ist. Mit dieser Vorrichtung kann dem Schlaghebel 1 der gleiche Bewegungsablauf
erteilt werden, wie bei der Ausführungsform gemäss Figuren 2 bis 4.
[0021] Mit der Anwendung des quasi s-förmigen, asymmetrischen Viergelenks in Kombination
mit der Rollenanordnung 38 wird die Möglichkeit geschaffen, die Flächenpressung an
den Laufflächen, die Schwingungen und die Massen zu reduzieren. Wie die Fig. 7 zeigt,
werden hierzu Rollen mit unterschiedlichen Durchmessern R1,R2 vorgesehen, die mit
unterschiedlichen Abständen RR1,RR2 von der Schwenkachse der Rollenanordnung 38 angeordnet
sind.
[0022] Um die Belastung des Antriebes des Schlaghebels 1 zu reduzieren, kann ein Federelement
zum Leistungsausgleich vorgesehen werden. Wie die Fig. 8 zeigt, ist eine Torsionsstabfeder
61 an einem Ende ortsfest verankert und am anderen Ende mit dem Schlaghebel 1 verbunden.
Der Schlaghebel 1 ist mit einer Achse 62 verdrehfest verbunden, die mit dem Viergelenk
10 verbunden und schwenkbar angeordnet ist. Die Achse 62 ist als Hohlzylinder ausgebildet,
in welchem die Torsionsstabfeder 61 befestigt ist. Der Schlaghebel wird durch das
Kurvengetriebe 2 bzw. 31 und das Viergelenk 10 bzw. 32 hin und her geschwenkt und
bildet ein schwingfähiges System, bei welchem in optimaler Weise durch die Kombination
von Masse (Kurventriebschwingmasse) und Federwirkung (Torsionsstabfeder), ein Leistungsausgleich
erzielt wird. Statt an der Achse 62 kann der Torsionsfederstab an der Achse 17 angeordnet
werden. Der Torsionsstab 61 kann bezüglich der Winkelstellung des Schlaghebels 1 in
Aktion seiner entspannten Lage entweder mittig oder an einer seiner Endlagen bzw.
zwischen diesen eingespannt sein, um die Vorrichtung während der Beschleunigungs-
bzw. Verzögerungsphase zu entlasten.
[0023] Bei der Ausführungsform nach Fig. 9 sind die Steuerscheiben und die Rollen mit Verzahnungen
75, 76 versehen, um bei schnellen Bewegungen eine Roll- statt Gleitbewegung zu erzwingen.
[0024] Die Fig. 10 zeigt eine andere Ausführungsform des Übersetzungsgetriebes 50. Um innerhalb
einer Umdrehung eine veränderliche Geschwindigkeit zu erzielen und das Kurvengetriebe
zu entlasten, sind zwei eliptische Zahnräder 81, 82 vorgesehen, wobei das eine Zahnrad
81 auf der Achse 15 und das andere Zahnrad 82 auf einer Zwischenachse 83 verdrehfest
angeordnet ist. Auf der Zwischenachse 83 ist ferner ein Zahnrad 84 befestigt, das
mit dem Zahnrad 55 des Übersetzungsgetriebes in Eingriff ist. Mittels der eliptischen
Zahnräder kann die kinetische Energie optimal genutzt werden.
[0025] Die Figuren 11 und 12 zeigen die Anwendung eines Kurvengetriebes bei einer Greiferwebmaschine
der Bauart mit einem Band- bzw. Stangengreifer. Bei der Ausführungsform gemäss Fig.
11 sind ein Rad 91 mit einem Greiferband 92 und ein Zahnrad 93 auf einer Achse 94
befestigt. Das Kurvengetriebe 95 ist grundsätzlich gleich wie bei der Vorrichtung
für die Projektilwebmaschine ausgebildet, wobei die Kontur der Steuerscheiben hierzu
unterschielich sein können. In der Antriebskette zwischen dem Zahnrad 93 und dem Kurvengetriebe
sind ein Zahnsegment 96, das auf einer Achse 97 befestigt ist und mit dem Zahnrad
93 kämmt und eine kinematische Kette 98 vorgesehen, die einerseits mit der Achse 97
und andererseits mit der Rollenanordnung des Kurvengetriebes 95 verbunden ist.
[0026] Die in Figur 12 dargestellte Ausführungsform unterscheidet sich von der Ausführungsform
gemäss der Figur 11 lediglich dadurch, dass die Schussfadeneintragung mittels einer
Greiferstange 100 erfolgt.
[0027] Wie aus der Fig. 13 ersichtlich ist, weist die kinematische Kette 98 einen ersten
Hebel 103, der z.B. an der Nabe 16 (Fig. 5) der Rollenanordnung befestigt und auf
der Achse 17 schwenkbar angeordnet ist, einen zweiten Hebel 104, der an der Achse
97 befestigt ist und einen dritten Hebel 105 auf, der mit dem ersten und zweiten Hebel
verbunden ist. Bei einer Greifer- als auch Projektilwebmaschine ist es erforderlich
sowohl den Zeitpunkt des Beginns bzw. des Endes des Schusseintragvorganges als auch
die Eintragstrecke (Greiferwebmaschine) bzw. Abschussgeschwindigkeit (Projektilwebmaschine)
einzustellen. Zur Einstellung des Zeitpunktes ist die Verbindung des zweite Hebels
104 mit der Achse 97 als Klemmverbindung 106 ausgebildet, um das Rad 91 bzw. die Position
des Schlaghebels 1 zu verstellen. Zur Einstellung der Eintragstrecke bzw. den Schlaghbelhub
ist zur Verbindung des ersten Hebels 103 mit dem dritten Hebel 105 im ersten Hebel
103 ein Langloch 107 ausgebildet und eine Verschraubung 108 vorgesehen. Dieses Langloch
liegt vorzugsweise auf einem Kreisbogen mit Mittelpunkt auf dem oberen Gelenk des
Hebels 105, um dadurch die Ausgangslage des Greiferbandes (-Stange) bzw. Schlaghebels
bei der Hubverstellung beizubehalten.
[0028] Die Vorrichtung enthält ein Eintragmittel 1 und ein Kurvengetriebe 2 mit zwei Steuerscheiben
3, 4, die auf einer Achse 5 befestigt sind und mit einer Abtriebsanordnung 6, die
mit dem Eintragmittel 1 verbunden ist und Rollen 8 aufweist. Die Rollen stehen in
formschlüssiger Verbindung mit den Steuerscheiben, so dass dem Eintragmittel 1 eine
Hin- und Herbewegung mit einem zwangsgeführten, vorbestimmten Bewegungsablauf zum
Eintragen eines Schussfadenträgers 29 erteilt wird.
[0029] Bei einer Projektilwebmaschine wird mit dieser Vorrichtung ein Projektil beschleunigt,
wobei die Abschussgeschwindigkeit des Projektils von der Drehzahl abhängig ist. Bei
einer Greiferwebmaschine wird ein Eintragrad hin und her gedreht, wobei der Eintragbeginn
und die Eintraglänge einstellbar sind.
1. Eintragvorrichtung für einen Schussfaden in einer Webmaschine, mit einem Schussfadenträger
und mit einer Antriebseinrichtung für den Schussfadenträger, wobei die Antriebseinrichtung
einen Antrieb, ein Getriebe und ein Eintragmittel umfasst, das mit dem Schussfadenträger
in Wirkverbindung steht oder bringbar ist, um den Schussfadenträger mittels einer
translatorischen Bewegung oder Beschleunigung in ein Webfach einzutragen, dadurch
gekennzeichnet, dass das Getriebe (2, 31) als Kurvengetriebe mit zwei Steuerscheiben
(3, 4; 35, 36), die parallel zueinander sind und mit einer Abtriebsanordnung (6, 38)
ausgebildet ist, wobei die Abtriebsanordnung (6, 38) einerseits mit dem Eintragmittel
(1) antriebsverbunden ist und andererseits mit zwei Wälzkörper (8) versehen ist, die
dazu bestimmt sind auf den Steuerscheiben spielfrei abzurollen und dem Eintragmittel
(1) einen zwangsgeführten, vorbestimmten Bewegungsablauf zu erteilen.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet dass das Eintragmittel ein Schlaghebel
(1) ist und dass eine Einrichtung (10, 32) vorgesehen ist, welche in die Antriebskette
von Kurvengetriebe (2, 31) und Schlaghebel (1) angeordnet ist, um die Winkelgeschwindigkeit
des Schlaghebels zu erhöhen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Einrichtung ein symmetrisches
Gelenkviereck (10) oder ein asymmetrisches Gelenkviereck (32) ist.
4. Vorrrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3; dadurch gekennzeichnet, dass die Schwenkwinkel
α1 und α2 frei wählbar sind (Fig. 6).
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Abtriebsanordnung
(38) eine Rollenanordnung enthält, die schwenkbar angeordnet ist und dass die Wälzkörper
(8) gleiche oder unterschiedliche Durchmesser (R1,R2) aufweisen und in gleichen oder
unterschiedlichen Abständen (RR1,RR2) von der Schwenkachse angeordnet sind (Fig. 7).
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerscheiben
und die Rollenanordnung so ausgebildet bzw. angeordnet sind, dass die Bewegungs- und
Kraftübertragung form- oder kraftschlüssig erfolgt.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 oder 3, gekennzeichnet durch Mittel (25), um
die Winkelgeschwindigkeit des Schlaghebels (1) einzustellen.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch einen Elektromotor
(11) mit einer Bremskupplungseinheit, der mit dem Kurvengetriebe (2, 31) antriebsverbunden
ist.
9. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass der Elektromotor ein Getriebemotor
(11) ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, gekennzeichnet durch einen Energiespeicher
(61), welcher die Bewegungsenergie des Eintragmittels speichert, um das Antriebsmoment
des Antriebes zu reduzieren.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, dass der Energiespeicher eine
Torsionsstabfeder (61) ist, die einerseits ortsfest angeordnet und andererseits mit
dem Eintragsmittel (1) oder den Steuerscheiben (3, 4; 35, 36; 71, 72) verbunden ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Steuerscheiben als Baueinheit
ausgebildet und dazu bestimmt sind, eine Schwungmasse zur Energiespeicherung zu bilden.
13. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das Eintragmittel ein Band-
oder Stangengreifer mit einem Rad (91) ist, das mit dem Kurvengetriebe (95) antriebsverbunden
ist.
14. Webmaschine mit einer Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet,
dass die Vorrichtung als Baugruppe in der Webmaschine angeordnet ist.
15. Webmaschine nach Anspruch 13, gekennzeichnet durch eine Bremseinrichtung (34), die
dem Kurvengetriebe (2) zugeordnet ist.
16. Webmaschine mit einer Hauptantriebswelle nach Anspruch 15, gekennzeichnet durch ein
Uebersetzungsgetriebe (33), das einerseits mit der Hauptantriebswelle (52) und andererseits
mit dem Kurvengetriebe (2, 31) antriebsverbunden ist.
17. Webmaschine nach Ansprüche 15, dadurch gekennzeichnet, dass das Übersetzungsgetriebe
(50) eliptische Zahnräder (81, 82) ausweist, um innerhalb einer Umdrehung eine veränderliche
Geschwindigkeit zu erzielen und das Kurvengetriebe zu entlasten (Fig. 11).
18. Webmaschine nach einem der Ansprüche 16 oder 17, dadurch gekennzeichnet, dass das
Übersetzungsgetriebe (33, 50) ein ganzzahliges Übersetzungsverhältnis aufweist.
19. Webmaschine nach einem der Ansprüche 14 bis 18, dadurch gekennzeichnet, dass die Webmaschine
eine Projektilwebmaschine ist und dass das Uebersetzungsgetriebe (33) dazu bestimmt
ist, die Anzahl der Schlaghebelbewegung entsprechend dem Uebersetzungsverhältnis zu
erhöhen.