(19)
(11) EP 0 908 584 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
14.04.1999  Patentblatt  1999/15

(21) Anmeldenummer: 98118826.1

(22) Anmeldetag:  06.10.1998
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E04H 6/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
AL LT LV MK RO SI

(30) Priorität: 07.10.1997 DE 29717848 U

(71) Anmelder: GOSAG Stahl- und Anlagenbau GmbH
06308 Klostermansfeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Gorgas, Volker
    06308 Klostermansfeld (DE)

(74) Vertreter: Tragsdorf, Bodo, Dipl.-Ing. 
Patentanwalt Heinrich-Heine-Str. 3
06844 Dessau
06844 Dessau (DE)

   


(54) Parkeinrichtung mit mehreren Parkebenen


(57) Die Erfindung betrifft eine Parkeinrichtung mit mehreren Parkebenen, bestehend aus einem zentralen Tragwerk (1) als Stahlbaukonstruktion um das als Rahmenkonstruktion ausgebildete Parkfächer (4) in den einzelnen Parkebenen angeordnet sind, wobei die Parkfächer (4) mindestens an ihrer schmalen Außenseite eine geschlossene Außenwand aufweisen, und in dem zentralen Tragwerk (1) eine Transportvorrichtung installiert ist, mittels der die Fahrzeuge von ihrer Ausgangsposition in die Parkfächer (4) und von diesen wieder zurück in die Ausgangsposition transportierbar sind.
Es wird vorgeschlagen, daß das zentrale Tragwerk (1) aus mehreren einzelnen, hintereinander angeordneten identischen Portairahmen (2) aus Walzprofilen hoher Steifigkeit besteht, die einzelnen Portairahmen (2) in Bodenfundamenten (3) fest eingespannt und entsprechend der Parkfachbreite zueinander beabstandet sind, und zur Bildung der einzelnen Parkfächer (4) an den vertikalen Profilen (5) der Portalrahmen (2) in Höhe der Parkebenen rechtwinklig nach außen abstehende Konsolenträger (6,6') befestigt sind, deren Länge der Parkfachtiefe entspricht, und die freien Enden der Konsolenträger (6,6') mit einem vorgefertigten, tragenden Außenwandabschnitt (7) verbunden sind.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Parkeinrichtung mit mehreren Parkebenen, bestehend aus einem zentralen Tragwerk als Stahlbaukonstruktion um das als Rahmenkonstruktion ausgebildete Parkfächer in den einzelnen Parkebenen angeordnet sind, wobei die Parkfächer mindestens an ihrer schmalen Außenseite eine geschlossene Außenwand aufweisen, und in dem zentralen Tragwerk eine Transportvorrichtung installiert ist, mittels der die Fahrzeuge von ihrer Ausgangsposition in die Parkfächer und von diesen wieder zurück in die Ausgangsposition transportierbar sind.

[0002] Parkeinrichtungen dieser Gattung sind bereits aus der Praxis bekannt. Der Nachteil dieser Parkeinrichtungen besteht vor allem darin, daß die Errichtung des Parkgebäudes mit einem hohen Aufwand verbunden ist. Ein wesentlicher Kostenfaktor sind die relativ lange Montagezeit vor Ort und der beträchtliche Materialaufwand.

[0003] Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, eine gattungsgemäße Parkeinrichtung zu schaffen, die in kurzer Zeit als Rohbau erstellt werden kann, einen geringen Montageaufwand erfordert und den Einsatz bereits vorgefertigter Baugruppen ermöglicht.

[0004] Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die im Anspruch 1 angegebenen Merkmale gelöst. Geeignete Ausgestaltungsvarianten sind in den Ansprüchen 2 bis 7 angegeben.
Das zentrale Tragwerk der Parkeinrichtung besteht aus einzelnen identischen Portalrahmen aus gewalzten Stahlprofilen, die die erforderliche hohe Steifigkeit aufweisen. Die Portalrahmen können bereits vorgefertigt geliefert werden oder unmittelbar vor Ort aus den bereits vorbereiteten Profilstahlelementen zusammengesetzt werden. In geeigneten Einzelfundamenten werden die einzelnen vertikalen Stützen der Portalrahmen fest verankert. Die einzelnen Portalrahmen werden miteinander fluchtend, hintereinander angeordnet, wobei der Abstand der einzelnen Portalrahmen zueinander durch die Parkfachbreite bestimmt wird. Die Anzahl der Portalrahmen richtet sich nach der jeweiligen Grundfläche für das Parkhaus. Die Breite der Portalrahmen ist im wesentlichen abhängig von der zu installierenden Transportvorrichtung für die Fahrzeuge. Die Parkhäuser dieser Bauart sind so konzipiert, daß mindestens an den beiden Längsseiten des zentralen Tragwerkes in jeder Parkebene ein Parkfach angeordnet ist.

[0005] Mittels einer in dem zentralen Tragwerk installierten Transportvorrichtung werden dann die Fahrzeuge zu den Parkfächern transportiert und in diesen abgestellt. In umgekehrter Reihenfolge werden dann die Fahrzeuge wieder in ihre Ausgangsposition zurücktransportiert. Nach dem Errichten der Portalrahmen werden an diesen in Höhe der einzelnen Parkebenen rechtwinklig nach außen abstehende Konsolenträger befestigt, deren freie Enden mit einem komplett vorgefertigten Außenwandabschnitt verbunden werden. Die Montage der Konsolenträger und deren Verbindung mit dem entsprechenden Außenwandabschnitt erfolgen im wesentlichen zeitgleich. Die vorgefertigten Außenwandabschnitte wirken dabei als Verbundstütze und entsprechen in ihrer Breite der Parkfachbreite. In ihrer Länge bzw. Höhe sind sie so bemessen, daß sie bis unmittelbar an das aufzusetzende Dach reichen. Bei einer Anordnung von mehreren Reihen von Parkfächern werden die jeweils benachbarten Außenwandabschnitte an dem gleichen Konsolenträger befestigt. Die einzelnen vorgefertigten Außenwandabschnitte bestehen aus feuerverzinkten Leichtmetallprofilrahmen. Die Rahmen sind vollflächig mit querverlegtem Trapezblech gefüllt. Die querverlegten Trapezbleche bewirken eine hohe Stabilität des Außenwandabschnittes und dienen gleichzeitig als Wandverkleidung. Ein solcher Außenwandabschnitt weist z.B. eine Länge bzw. Höhe von 17 m und eine Breite von 2,5 m auf. Die Rahmenprofile können z.B. als U-Profil ausgebildet sein, so daß die Trapezbleche dann quer zur Längsrichtung eingeschoben werden können.
Vorteilhaft ist es, wenn das bodenseitige Querprofil des Rahmens als Rohr oder Halbschale ausgebildet ist. Dadurch wird die Aufstellung der vorgefertigten Wandabschnitte erleichtert.
Der Vorteil der vorgeschlagenen Baukonstruktion für Parkeinrichtungen besteht in einer erheblichen Verkürzung der Montagezeit vor Ort. Durch den hohen Vorfertigungsgrad der benötigten Bauteile wird zusätzlich noch eine weitere Verringerung der Montagekosten erzielt. Außerdem werden im Vergleich zu herkömmlichen Bausystemen Materialeinsparungen erreicht. Die Oberflächen der Walzprofile für die Portalrahmen und die Konsolenträger sind sandgestrahlt und mit einer antikorrosiven Beschichtung versehen. Auf die Profile und Träger kann zusätzlich noch eine geeignete Brandschutzbeschichtung aufgetragen werden.

[0006] Die Erfindung soll nachstehend an einem Ausführungsbeispiel erläutert werden. In der zugehörigen Zeichnung zeigen
Fig. 1
einen vereinfachten schematischen Aufbau der Stahlkonstruktion für eine Parkeinrichtung in perspektivischer Darstellung und
Fig. 2
eine Vorderansicht der Stahlkonstruktion einer Parkeinrichtung.


[0007] Die in der Figur 1 gezeigte Stahlkonstruktion für ein Parkhaus mit einer gesonderten Transportvorrichtung für die Fahrzeuge besteht aus einem zentralen Tragwerk 1 aus mehreren fluchtend hintereinander angeordneten Portalrahmen 2. Die vertikalen Profile 5 der Portalrahmen 2 sind in Bodenfundamenten 3 fest verankert. Im gezeigten Beispiel sind drei Portalrahmen 2 angeordnet, die in ihrer Höhe so bemessen sind, daß außer dem Erdgeschoß drei weitere Parkebenen E1, E2 und E3 entstehen. Jeweils rechts und links von der Längsseite des zentralen Tragwerkes 1 abstehend befinden sich die einzelnen Parkflächen 4. Innerhalb des Tragwerkes 1 sind die einzelnen Portalrahmen mit Laufschienen 11 für den Hubwagen der Transportvorrichtung verbunden, die nicht näher dargestellt ist. An den vertikalen Profilen 5 der Portalrahmen 2 sind in Höhe der Parkebenen E1, E2 und E3 Konsolenträger 6, 6' nach außen abstehend, rechtwinklig befestigt. Die Konsolenträger 6, 6' werden an den vertikalen Profilen 5 mittels Schraubverbindungen befestigt. Die Konsolenträger 6, 6' entsprechen in ihrer Länge der Parkfachtiefe. Der Abstand zwischen den einzelnen Portalrahmen 2 entspricht der Parkfachbreite. Zur Abstützung der freien Enden der Konsolenträger 6,6' wird ein vorgefertigter Außenwandabschnitt 7 an den freien Enden der Konsolenträger 6, 6' mittels Schraubverbindungen befestigt. Die vorgefertigten Außenwandabschnitte sind in ihrer Breite auf den Abstand zwischen den Konsolenträgern 6, 6' abgestimmt und in ihrer Höhe bzw. Länge so bemessen, daß sie bis an das Dach 8 reichen. Die Wandabschnitte 7 bestehen aus einem Metallprofilrahmen 9 der mit quer zur Längsrichtung angeordneten Trapezblechen 10 vollflächig gefüllt ist. Die querverlegten Trapezbleche 10 tragen zur Erhöhung der Stabilität des Profilrahmens 9 bei. Zur Erleichterung der Aufstellung der Wandabschnitte 7 während der Montage sind die bodenseitigen Querprofile 14 des Rahmens 9 als Rohr ausgebildet. An den Konsolenträgern 6, 6' können Laufprofile für einen Lafettenwagen befestigt werden, um die Fahrzeuge auf Paletten in den Parkfächern abzustellen. Nach der Montage der Konsolenträger 6, 6' und den Außenwandabschnitten 7 werden die Fugen zwischen den einzelnen Abdeckprofilen verschlossen. Die das Dach 8 aufnehmenden obersten Konsolenträger 12 sind schräg nach oben geneigt angeordnet, so daß das Dach 8 nach innen geneigt ist. An der Schnittstelle zwischen den geneigten Dachfläche 8 und dem ebenen Dach 8', das auf den Querriegeln 13 der Portalrahmen 2 befestigt ist, ist die Dachentwässerung installiert, deren Fallrohre an den vertikalen Profilen 5 der Portalrahmen entlang nach unten geführt sind. In der Figur 2 ist der prinzipielle Aufbau der Stahlkonstruktion gemäß Fig. 1 als Vorderansicht gezeigt. Im Vergleich zu der Fig. 1 sind die Parkfächer 4 an beiden Längsseiten des zentralen Tragwerkes 1 angeordnet.


Ansprüche

1. Parkeinrichtung mit mehreren Parkebenen, bestehend aus einem zentralen Tragwerk (1) als Stahlbaukonstruktion um das als Rahmenkonstruktion ausgebildete Parkfächer (4) in den einzelnen Parkebenen (E1, E2, E3) angeordnet sind, wobei die Parkfächer (4) mindestens an einer Außenseite eine geschlossene Außenwand aufweisen, und in dem zentralen Tragwerk (1) eine Transportvorrichtung installiert ist, mittels der die Fahrzeuge von ihrer Ausgangsposition in die Parkfächer (4) und von diesen wieder zurück in die Ausgangsposition transportierbar sind, dadurch gekennzeichnet, daß das zentrale Tragwerk (1) aus mehreren einzelnen, hintereinander angeordneten identischen Portalrahmen (2) aus Walzprofilen hoher Steifigkeit besteht, die einzelnen Portalrahmen (2) in Bodenfundamenten (3) fest eingespannt und entsprechend der Parkfachbreite zueinander beabstandet sind, und zur Bildung der einzelnen Parkfächer (4) an den vertikalen Profilen (5) der Portalrahmen (2) in Höhe der Parkebenen (E1, E2, E3) rechtwinklig nach außen abstehende Konsolenträger (6, 6') befestigt sind, deren Länge der Parkfachtiefe entspricht, und die freien Enden der Konsolenträger (6, 6') mit einem vorgefertigten, tragenden Außenwandabschnitt (7) verbunden sind, der in seiner Breite auf den horizontalen Abstand zwischen den Konsolenträgern (6, 6') abgestimmt ist, und sich in seiner Länge bis zum Dach (8) erstreckt, und aus einem Metallprofilrahmen (9) besteht, der mit in quer zur Längsrichtung verlegten Trapezblechen (10) vollflächig gefüllt ist.
 
2. Parkeinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelnen vertikalen Profile (5) der Profilrahmen (2) in jeder Parkebene in Längsrichtung mit Laufschienen (11) für die Transportvorrichtung verbunden sind.
 
3. Parkeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß an den Innenseiten der in Parkebene angeordneten Konsolenträgern (6, 6') Laufprofile für einen Lafettenwagen befestigt sind.
 
4. Parkeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß in Längsrichtung zwischen den benachbarten Außenwandabschnitten (7) Abdeckprofile angeordnet sind.
 
5. Parkeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils die obersten, das Dach (8) aufnehmenden Konsolenträger (12) geneigt angeordnet sind, wobei das freie Ende der Konsolenträger höher liegt als das an dem vertikalen Profil (5) des Portalrahmens (2) befestigte andere Ende des Konsolenträgers.
 
6. Parkeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß auf den Querriegeln (13) der Portalrahmen (2) und den geneigten Konsolenträgern (12) Trapezbleche (8, 8') als Dachelemente befestigt sind, und an den Schnittstellen zwischen den schräg nach innen verlaufenden Dachelementen (8) und den geraden Dachelementen (8') eine nach innen gerichtete Dachentwässerung installiert ist.
 
7. Parkeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das bodenseitige Querprofil (14) des Rahmens (9) der Wandabschnitte (7) als Rohr oder Halbschale ausgebildet ist.
 




Zeichnung