[0001] Die Erfindung betrifft Verfahren zum Betreiben einer Kesselanlage, die geeignet sind
zur Wärmeerzeugung, zum Erwärmen von Brauchwasser oder/und zum Heizen bei verzögertem
oder/und über die abgesenkte Kesselwassertemperatur geregeltem Brennereinschaltverhalten,
eine Vorrichtung zum Verzögern des Brennerstarts bei einer Kesselanlage sowie eine
Kesselanlage mit einer Vorrichtung zum Verzögern des Brennerstarts.
[0002] Kesselanlagen wie z.B. Heizungs- oder/und Brauchwassererwärmungsanlagen werden üblicherweise
immer noch mit einem unnötig hohen Energieverbrauch - vorwiegend durch ein ungünstiges
Brennerstartzahl/Brennerstunden-Verhältnis - und dadurch einem erhöhten Schadstoffausstoß
betrieben. Üblicherweise ist die Zahl der Brennerstarts viel zu hoch und die Brennerstundenzahl
aufgrund der immer zu hohen Forderungsleistung bei zu hohem Energieverbrauch zu gering.
[0003] Die Regelung derartiger Anlagen ist normalerweise recht einfach. Die Regelung erfolgt
bei ihnen üblicherweise mit einem Zweipunktregler (Thermostat) über eine von der Außentemperatur
abhängige Verschiebung der Kesselwassertemperatur oder über zwei für das Kesselwasser
vorgegebene Grenztemperaturen. Bei Unterschreiten des unteren Temperaturgrenzwerts
wird der Brenner angefordert: Der Brenner startet, und das erneute Aufheizen beginnt.
Bei Erreichen des oberen Temperaturgrenzwerts, der meistens 7 bis 12 °C über dem unteren
Temperaturgrenzwert liegt, wird der Brenner abgeschaltet. Während der Brennerstillstandszeit
kühlt das Kesselwasser allmählich ab. Bei Erreichen des unteren Temperaturgrenzwerts
startet der Brenner wieder, und der nächste Zyklus beginnt. Als Zyklus wird eine Abfolge
von Brennerlauf und Brennerstillstand bezeichnet. Bei Stahlkesseln liegt die Einschalttemperatur
nicht unter 50 °C wegen der Gefahr von Kondensatbildung, da der Taupunkt etwa bei
48 °C liegt und sich unterhalb dieser Temperatur an den Stahlwänden Kondenswasser
ausbilden und zur Rostbildung und Korrosion beitragen kann; bei Gußkesseln wird eine
derartige Anlage üblicherweise zwischen 30 °C und 90 °C gefahren.
[0004] Die Temperaturgrenzwerte sind hierbei nach Kenntnis des Anmelders fast immer zu hoch
angesetzt. Einerseits möchte man offensichtlich auf der sicheren Seite für die Heiztemperatur
liegen und einen hohen Komfort bieten; andererseits ist offensichtlich noch nicht
das gesamte mögliche Regelverhalten untersucht und verstanden worden. Unter Komfort
wird eine ausreichende Versorgung mit Wärme bezeichnet, die bei allen Außentemperaturen
und Tageszeiten als angenehm und ausreichend empfunden wird.
[0005] Die meisten Heizungs- oder/und Brauchwassererwärmungsanlagen werden mit mehr als
20000 Brennerstarts im Jahr und das bei weniger als 1300 Brennerbetriebsstunden im
Jahr betrieben. Das sind meistens mehr als 20 Brennerstarts je Brennerbetriebsstunde,
denn eine maximale Leistungsabforderung wird nur in 3 - 5 % der gesamten Jahreslaufzeit
benötigt. Selbst die modernsten Heizungsanlagen arbeiten noch mit einer so hohen Starthäufigkeit
pro Brennerbetriebsstunde. Teilweise laufen die Heizungsanlagen sogar in Zeiten erhöhter
Außentemperaturen, obwohl das nicht zwingend erforderlich wäre, nur weil sie auf unnötig
hohe Temperaturgrenzwerte eingestellt sind. Viele Heizungsanlagen sind auch heute
noch auf einen unteren Temperaturgrenzwert von ca. 70 °C eingestellt, um dem Kunden
einen in jedem Fall deutlich spürbaren und auch z.B. am Heizkörper fühlbaren Komfort
zu gewährleisten, obwohl ein weit tiefer liegender unterer Temperaturgrenzwert für
einen gleichwertigen Komfort ohne übermäßigen Energieverbrauch ausreichen würde. Ein
übermäßiger Energieverbrauch wird oft als Bereitstellungsverlust bezeichnet.
[0006] Bei jedem Brennerstart, also bei jeder Zündung des brennfähigen Gemisches, wird über
etwa 30 bis 60 Sekunden eine sehr große Schadstoffmenge aufgrund der unvollständigen
Verbrennung freigesetzt und wegen extremer Abgasgeschwindigkeiten Energie verschwendet
(Anfahrverluste). Die gesamte Startphase dauert bei Heizungs-und/oder Brauchwassererwärmungsanlagen
meistens etwa 1 bis 2 Minuten, bis sich üblicherweise stabile Verhältnisse und eine
saubere, Kohlenmonoxid-arme Verbrennung einstellen. Der Schadstoffausstoß in der Startphase
ist oft um den Faktor 100 bis 500 größer als bei der nachfolgenden stabilen Verbrennungsphase.
[0007] In der Patentanmeldung DE-A-195 34 319 werden verschiedene Kesselanlagen sowie Verfahren,
derartige Kesselanlagen zu betreiben, beschrieben, um Möglichkeiten der Energieeinsparung
und Schadstoffreduzierung aufzuzeigen. Hierbei wird ein keramischer Einsatz im Kessel
verwendet, der als HeizCeram bezeichnet wird. Auf diese Publikation wird ausdrücklich
Bezug genommen; sie gilt aufgrund des Zitats als in die Beschreibung einbezogen. Im
folgenden wird mit "geregelt" auch "gesteuert'' gemeint und wird zwischen Regelung
und Steuerung nicht unterschieden.
[0008] Das Gebrauchsmuster DE 297 07 099 beschreibt eine Heizungsanlage, bei der ein Verzögerungsglied
zwischen Steuerung und Brenner angeordnet ist und bei der das Verzögerungsglied den
Einschaltbefehl der Steuerung an den Brenner um einen konstanten Zeitbetrag, insbesondere
um 4 bis 15 Minuten, verzögert.
[0009] Aufgrund der Erkenntnis, daß die derzeitigen Heizungs- und Brauchwassererwärmungsanlagen
wegen der überhöhten Bereitschaftstemperaturen sowie des ungünstigen Brennerstartzahl/Brennerstunden-Verhältnisses
zuviel Energie verbrauchen, bestand die Aufgabe, Verfahren zum Betreiben von Kesselanlagen
vorzuschlagen, die für den Betreiber eine deutliche Energieersparnis ohne Beeinträchtigung
des Komforts ermöglichen und die Umwelt von gesundheitsschädlichen Anfahrschadstoffen
entlasten. Außerdem bestand die Aufgabe, eine Vorrichtung, die ggbfs. als Zusatrgerät
zu einer geregelten oder gesteuerten Kesselanlage dienen kann, mit einer entsprechenden
Regelung bzw. Beeinflussung der Regelung oder Steuerung sowie eine entsprechend arbeitende
Kesselanlage zur Verwirklichung des erfindungsgemäßen Betriebs vorzuschlagen.
[0010] Die Aufgabe wird gelöst mit einem Verfahren zum Betreiben einer Kesselanlage, die
zur Wärmeerzeugung, zum Erwärmen von Brauchwasser oder/und zum Heizen geeignet ist,
a) bei dem konstante oder im wesentlichen konstante Zeiten von durchschnittlich mehr
als 15 Minuten für die Verzögerung des Brennerstarts ab Brennerstartanforderung einer
geregelten Kesselanlage vorgegeben werden,
b) bei dem variierte Zeitabstände von einem Brennerstart zum nächsten Brennerstart
von im Durchschnitt mindestens 3 Minuten vorgegeben werden,
c) bei dem variierte Zeiten für die Verzögerung des Brennerstarts ab Brennerstartanforderung
von im Durchschnitt mindestens 1 Minute vorgegeben werden,
d) bei dem der untere Temperaturgrenzwert geregelt und variiert vorgegeben wird oder/und
e) bei dem die Absenkung der Kesselwassertemperatur als Regelgröße verwendet und variiert
wird.
[0011] Die Aufgabe wird ferner gelöst mit einer Vorrichtung für eine Kesselanlage, die zur
Wärmeerzeugung, zum Erwärmen von Brauchwasser oder/und zum Heizen geeignet ist, wobei
die Vorrichtung ausgestattet ist mit Komponenten
a) zur Verzögerung des Brennerstarts einer geregelten Kesselanlage ab Brennerstartanforderung
um konstante oder im wesentlichen konstante Zeiten von durchschnittlich mehr als 15
Minuten,
b) zur Variation der Zeitabstände von einem Brennerstart zum nächsten Brennerstart
von im Durchschnitt mindestens 3 Minuten,
c) zur Variation der Verzögerung des Brennerstarts ab Brennerstartanforderung von
im Durchschnitt mindestens 1 Minute,
d) zur Regelung des unteren Temperaturgrenzwertes und zur variierten Vorgabe des unteren
Temperaturgrenzwertes oder/und
e) zur Absenkung der Kesselwassertemperatur mit der Temperaturabsenkung als Regelgröße
unter Variation.
[0012] Schließlich wird die Aufgabe gelöst mit einer Kesselanlage, die zur Wärmeerzeugung,
zum Erwärmen von Brauchwasser oder/und zum Heizen geeignet ist, die mit einer Vorrichtung
versehen ist, die die Regelung oder Steuerung beeinflußt
a) durch Verzögerung des Brennerstarts einer geregelten Kesselanlage ab Brennerstartanforderung
um konstante oder im wesentlichen konstante Zeiten von durchschnittlich mehr als 15
Minuten,
b) durch Variation der Zeitabstände von einem Brennerstart zum nächsten Brennerstart
von im Durchschnitt mindestens 3 Minuten,
c) durch Variation der Verzögerung des Brennerstarts ab Brennerstartanforderung von
im Durchschnitt mindestens 1 Minute,
d) durch Regelung des unteren Temperaturgrenzwertes und durch variierte Vorgabe des
unteren Temperaturgrenzwertes oder/und
e) durch Absenkung der Kesselwassertemperatur mit der Temperaturabsenkung als Regelgröße
unter Variation.
[0013] Kesselanlagen, die erfindungsgemäß betrieben werden können, sind alle Kesselanlagen,
die alt oder neu sind, die mit kleiner (≤ 70 kW), mittlerer (70 bis 500 kW) oder großer
Leistung (> 500 kW) bzw. ein- oder mehrstufig betrieben werden können und die evtl.
auch mit einem keramischen Einsatz zur Energieeinsparung wie dem sog. HeizCeram der
Gesellschaft für Sparsames Heizen mbH in Nürnberg versehen sind. Die Kesselanlagen
können als Klein- oder Großfeuerungsanlagen, als kleine, mittlere oder große Heizungs-
oder/und Brauchwassererwärmungsanlagen, als Reaktoren, Verbrennungsanlagen und Nachverbrennungsanlagen
dienen. Diese Kesselanlagen können mit Gas, Öl oder/und Feststoff mit einer Feststoffteilchengröße
von im wesentlichen weniger als 1 mm betrieben werden. Die Kesselanlagen werden oft
bereits mit einer Regelung oder Steuerung versehen sein, wenn sie mit einer Zusatzvorrichtung
zur Brennerstartverzögerung ausgestattet werden. Alternativ können sie bereits bei
der Erstmontage oder bei einer Umrüstung mit einer Vorrichtung zur Brennerstartverzögerung,
zur Veränderung der Zeitabstände von einem Brennerstart zum nächsten Brennerstart,
zur Beeinflussung des unteren Temperaturgrenzwertes oder/und zur Absenkung der Kesselwassertemperatur
ausgestattet werden, die auch einen Zweipunktregler oder eine ähnliche Regelung oder
Steuerung enthalten kann. Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann eine Programmauswahl
ermöglichen für verschiedene Arten der Programme zur Verzögerung, zur Variation von
Zeitabständen, zur Variation der Verzögerung, zur Regelung und Variation des unteren
Temperaturgrenzwertes oder/und zur Absenkung der Kesselwassertemperatur und ihrer
Variation.
[0014] Die erfindungsgemäße Vorrichtung kann einen Mikroprozessor oder eine ähnlich arbeitende
Elektronikeinheit für die Ermittlung oder/und Vorgabe der Verzögerung, der Zeitabstände,
des unteren Temperaturgrenzwertes bzw. der Temperaturabsenkung und ggbfs. einen Speicher
für eine oder mehrere Modulationen oder/und eine Programmeinheit für ein oder mehrere
Programme sowie evtl. Sensoren für die Außentemperatur, Innentemperatur oder/und Kesselwassertemperatur
und einen Betriebsstundenzähler, einen Brennerstartzähler, eine Einrichtung zur Erfassung
der Brennerlaufzeit innerhalb eines Zyklus oder/und eine Einrichtung zur Wahl eines
Programms umfassen.
[0015] Als besonders vorteilhaft hat sich eine Vorrichtung erwiesen, die für einstufige
Kesselanlagen vorgesehen ist, die einfach über eine standardisierte Steckeinrichtung
an die bestehende Kesselanlage angeschlossen werden kann und sofort ohne Anpassung
durch einen Fachmann in Betrieb genommen werden kann. Für mehrstufige Kesselanlagen,
bei denen zwei oder drei Leistungsstufen je nach Bedarf gewählt werden, ist jedoch
bisher eine Verdrahtung durch einen Fachmann anstelle der einfachen Steckeinrichtung
erforderlich.
[0016] Eine Kesselanlage, die auch eine Regelung oder Steuerung des Brenners enthält, wird
in der Regel erfindungsgemäß betrieben, wenn der von der Regelungsvorrichtung gemeldete
Impuls, der konventionell den Brennerstart anfordern würde, für das Auslösen einer
zeitlichen Verzögerung von mindestens einer, vorzugsweise von mindestens 2 bis 25
Minuten genutzt wird. Wenn diese Verzögerung über viele oder alle Zyklen gleich groß
ist und wenn sich die weiteren Betriebsbedingungen nicht stärker ändern, wird sich
das Regelverhalten der Kesselanlage nach einiger Zeit auf diese Bedingungen einspielen
und ein konstantes oder im wesentlichen konstantes Zyklusverhalten ergeben. Hierdurch
kann der Energieverbrauch an Öl, Gas oder ähnlichen Primärenergien bereits um mehrere
Prozent gesenkt werden.
[0017] Wenn konstante oder im wesentlichen konstante Zeiten für die Verzögerung des Brennerstarts
einer geregelten Kesselanlage ab Brennerstartanforderung vorgegeben werden, so betragen
die Verzögerungen mehr als 15 Minuten, vorzugsweise mindestens 16 Minuten, insbesondere
mindestens 18 Minuten, besonders bevorzugt mindestens 20 Minuten, vorzugsweise bis
zu 40 Minuten, insbesondere bis zu 30 Minuten, ggbfs. sogar bis zu 25 oder 20 Minuten.
[0018] Der Begriff "im wesentlichen konstant" bezieht sich vor allem auf Schwankungen innerhalb
der Regelstrecke, etwa im Bereich von ± 1 Minute.
[0019] Erstaunlicherweise beträgt die Absenkung des Energieverbrauchs für dieses Verfahren
bereits meistens etwa 2 bis 18 %, bei Heizungsanlagen meistens mindestens 6 %; es
ergibt sich bei diesem Verfahren oft eine Absenkung des Kesselwassertemperaturniveaus.
In diesem Bereich ergibt sich ein Optimum der Energieeinsparung. Eine besonders starke
dauerhafte Absenkung des Kesselwassertemperaturniveaus-insbesondere bei großen Anlagen
und dann um mehr als etwa 5 °C oder etwa 8 °C - kann sich auf den Komfort spürbar
auswirken, da der obere Temperaturgrenzwert nur noch punktuell erreicht wird und die
Hauptwassermenge sich auf ein abgesenktes Temperaturniveau, die Absenkbetriebstemperatur,
einpendelt und sich die Brennerstillstandszeit auf die reine erzwungene Verzögerungszeit
reduziert; das erfordert dann übermäßig lange Brennerlaufzeiten und daher einen übermäßig
hohen Primärenergieverbrauch, um nur kurz den oberen Brennerabschalttemperaturgrenzwert
zu erreichen. Der optimale Energieeinsparbereich ist dann bereits überschritten.
[0020] Eine noch stärkere Absenkung des Energieverbrauchs wird jedoch überraschenderweise
erreicht, wenn die Zeitabstände von einem Brennerstart bis zum nächsten Brennerstart
oder die Zeiten für die Verzögerung des Brennerstarts ab Brennerstartanforderung in
einer Reihe von oder bei allen aufeinanderfolgenden Zyklen nicht gleich groß sind,
sondern variiert werden, bevorzugt häufig variiert werden, insbesondere regelmäßig
oder unregelmäßig, modulierend, statistisch, quasistatistisch - z.B. mit gespeicherten
Zufallszahlen rechnend, die immer wieder bei den gleichen Zufallszahlen neu beginnen
- oder nach anderen Rechenregeln. Eine besonders hohe Energieeinsparung wird überraschenderweise
erreicht, wenn der Zeitabstand von einem Brennerstart zum nächsten Brennerstart oder
die Verzögerung des Brennerstarts nach Thermostatanforderung ständig variiert wird,
d.h. von Zyklus zu Zyklus. Vorzugsweise wird der Zeitabstand oder/und die Verzögerungszeit
für jede Brennerstartanforderung neu bestimmt. Durch die Variation der Verzögerung
kann sich die Kesselanlage nicht auf ein konstantes Regelverhalten einspielen, sondern
muß sich häufig oder ständig individuell an verschieden große aufzuheizende Wassermengen
je Zeiteinheit anpassen; die Zeiteinheit umfaßt hierbei 1 oder bis zu 6 Zyklen, um
die Anpassung der Anlage wahrnehmen zu können.
[0021] Wenn variierte Zeitabstände von einem Brennerstart bis zum nächsten Brennerstart
vorgegeben werden, so betragen die Zeitabstände im Durchschnitt mindestens 3 Minuten,
vorzugsweise mindestens 5 Minuten, insbesondere mindestens 8 Minuten, besonders bevorzugt
mindestens 10 Minuten, noch weiter bevorzugt von mindestens 14 oder mindestens 16
Minuten, meistens bis zu 120 Minuten, vorzugsweise bis zu 60 Minuten, insbesondere
bis zu 40 Minuten, besonders bevorzugt bis zu 25 Minuten. Es können jedoch auch längere
Zeitabstände wie z.B. im Durchschnitt mindestens 12 oder mindestens 15 Minuten zum
Tragen kommen.
[0022] Wenn variierte Zeiten für die Verzögerung des Brennerstarts ab Brennerstartanforderung
vorgegeben werden, so betragen die zusätzlichen Zeitabstände im Durchschnitt mindestens
1 Minute, vorzugsweise mindestens 2 Minuten, insbesondere mindestens 4 Minuten, besonders
bevorzugt mindestens 10 Minuten, ganz besonders bevorzugt mindestens 16 Minuten, meistens
bis zu 40 Minuten, vorzugsweise bis zu 30 Minuten, insbesondere bis zu 15 Minuten,
ggbfs. sogar bis zu 12 Minuten. Bei großen Anlagen liegt die Verzögerung des Brennerstarts
ab Brennerstartanforderung bevorzugt im Durchschnitt in der Größenordnung von 2,5
bis 6,5 Minuten, besonders bevorzugt bei 3,5 bis 5 Minuten, bei kleinen Anlagen jedoch
bevorzugt im Durchschnitt in der Größenordnung von 6 bis 12 Minuten, besonders bevorzugt
bei 7 bis 10 Minuten.
[0023] Wenn variierte Zeitabstände von einem Brennerstart bis zum nächsten Brennerstart
oder variierte Zeiten für die Verzögerung des Brennerstarts ab Brennerstartanforderung
vorgegeben werden, so variieren die variablen Zeitabstände um den Mittelwert dieser
Zeitabstände um mindestens ± 1 Minute, vorzugsweise um mindestens ± 2 Minuten, insbesondere
um mindestens ± 4 Minuten, besonders bevorzugt um mindestens ± 6 Minuten, ganz besonders
bevorzugt um mindestens ± 8 oder um bis zu ± 30 Minuten, meistens um bis zu ± 20 Minuten,
vorzugsweise um bis zu ± 15 Minuten, insbesondere um bis zu ± 10 Minuten.
[0024] Die Absenkung des Energieverbrauchs beträgt für ein Verfahren mit variierten Zeitabständen
meistens 3 bis 35 %. Hierbei kann die Zahl der Zyklen pro 24 h meistens um 25 bis
50 % gesenkt werden.
[0025] Alternativ ist es auch möglich, ein Verfahren zum Betreiben einer Kesselanlage zu
wählen, bei dem der untere Temperaturgrenzwert geregelt und dabei variiert vorgegeben
wird, insbesondere ab Brennerstartanforderung oder/und bei dem die Absenkung der Kesselwassertemperatur
als Regelgröße verwendet und dabei variiert vorgegeben wird. Diese Verfahren haben
grundsätzlich die gleiche Wirkung wie die zuvor beschriebenen erfindungsgemäßen Verfahren
und lassen sich auch auf die gleiche Art und Weise verzögern. Die Regelung bzw. Beeinflussung
oder Abänderung der Regelung oder Steuerung durch diese Verfahren erfordert jedoch
einen höheren Aufwand.
[0026] Wenn der untere Temperaturgrenzwert oder/und die Kesselwassertemperaturabsenkung
geregelt wird, dann funktioniert das bei kleinen Temperaturerniedrigungen gut. Die
Energieeinsparung ist jedoch meistens geringer als bei der erfindungsgemäßen Zeitverzögerung.
[0027] Wenn der untere Temperaturgrenzwert geregelt oder/und die Kesselwassertemperaturabsenkung
als Regelgröße variiert vorgegeben wird, so beträgt die Temperaturerniedrigung im
Vergleich zum konventionellen Verfahren im Durchschnitt mindestens 2 °C, vorzugsweise
mindestens 3 °C, insbesondere mindestens 5 °C, u.U. mindestens 7 °C, meistens bis
zu 10 °C, vorzugsweise bis zu 8 °C. Wenn der untere Temperaturgrenzwert oder/und die
Temperaturabsenkung variiert vorgegeben wird, so beträgt die Temperaturvariation im
Durchschnitt mindestens 1 °C, vorzugsweise mindestens 2 °C, insbesondere mindestens
4 °C, u.U. mindestens 6 °C, meistens bis zu 10 °C, vorzugsweise bis zu 8 °C.
[0028] Die Regelung bei diesen erfindungsgemäßen Verfahren ist jedoch schwieriger als bei
der Zeitverzögerung. Sie ist spezifisch an die Anlage und ihre Betriebsbedingungen
anzupassen.
[0029] Grundsätzlich kann die Zeit bis zum Brennerstart, der untere Temperaturgrenzwert
oder/und die Kesselwassertemperatur für eine erfindungsgemäße Regelung genutzt werden,
um eine stärkere Absenkung der Kesselwassertemperatur unter Nutzung einer stärkeren
Zeitverzögerung bis zum Brennerstart, die beide miteinander gekoppelt sind, zu erzielen.
Der Grad der Absenkung der Kesselwassertemperatur kann vorzugsweise proportional zur
Außentemperatur oder/und zum Wärmebedarf erfolgen. Wenn die Absenkung der Kesselwassertemperatur
als Regelgröße verwendet wird und wenn dabei variierte Werte für die Absenkung vorgegeben
werden, kann jede beliebige variierte Absenkung verwendet werden. Die Absenkung der
Kesselwassertemperatur kann auf die gleichen Arten wie die Variation der Verzögerung
variiert werden.
[0030] Vorzugsweise wird der untere Temperaturgrenzwert, die Absenkung der Kesselwassertemperatur
oder die Variation der Absenkung der Kesselwassertemperatur für jede Brennerstartanforderung
neu bestimmt.
[0031] Die bisherigen Versuche haben angedeutet, daß die Regelung über die zeitliche Beeinflussung
oder Verzögerung effizienter oder/und einfacher ist als die Regelung über den unteren
Temperaturgrenzwert oder die Temperaturabsenkung. Außerdem scheint eine Regelung des
unteren Temperaturgrenzwerts oder der Temperaturabsenkung schwieriger technisch durchzuführen
zu sein als der Zeitverzögerung.
[0032] Bei allen diesen erfindungsgemäßen Verfahren ist es möglich, eine Energieeinsparung
zu erzielen; hierbei kann ein Optimum der Energieeinsparung erreicht werden. Die Energieeinsparung
ist in der Regel mit einer Verringerung der Zyklen je 24 h und einer Verlängerung
der Brennerlaufzeit pro Zyklus verbunden. Aufgrund der längeren Zeiten bis zum nächsten
Brennerstart tritt ein Temperaturabfall des Kesselwassers auf. Die Energieeinsparung
ist bei allen Verfahren um so höher, je mehr latente Wärme einschließlich der Kernwärme
genutzt wird, die innerhalb kurzer Zeit wieder aufgebaut werden kann. Wenn dieser
Wärmeentzug der Kernwärme über etliche Zyklen zu stark ist und nicht schnell wieder
ersetzt werden kann, kann es zu einer Einschränkung des Komforts kommen. Vorzugsweise
werden die erfindungsgemäßen Verfahren so genutzt, daß die jeweiligen Werte variiert
werden, so daß einerseits kurzzeitig Kernwärme entzogen wird, aber anschließend schnell
wieder ersetzt werden kann. Hierfür ist insbesondere eines der modulierenden Verfahren
besonders bevorzugt.
[0033] Grundsätzlich können an einer Anlage gleichzeitig kombiniert, im Wechsel oder nacheinander
verschiedene erfindungsgemäße Verfahren angewandt werden. Hierdurch wird die Beeinflussung
der Regelung oder Steuerung oder ihre Abänderung nur aufwendiger, ohne eine deutlich
höhere Energieeinsparung über die eines einzelnen, viel Energie einsparenden erfindungsgemäßen
Verfahrens hinaus erwarten zu können.
[0034] Die variierten Zeitabstände, die variierten Verzögerungszeiten, die variierten unteren
Temperaturgrenzwerte oder die variierten Temperaturabsenkungen variieren vom Maximalwert
aus häufig um mindestens 5 %, vorzugsweise durchschnittlich mindestens alle 20 Brennzyklen,
besonders bevorzugt durchschnittlich mindestens alle 12 Brennzyklen, ganz besonders
durchschnittlich mindestens alle 8 Brennzyklen, vor allem durchschnittlich mindestens
alle 5 Brennzyklen. Die Modulationstiefe, mit der die jeweiligen Werte zwischen Maximalwert
und Minimalwert differieren, beträgt mindestens 5 % z.B. des Ausgangswertes des Brennerstartpunktes
ohne zeitliche Verzögerung bzw. ohne Temperaturabsenkung für die maximale Variation
der zeitlichen Verzögerung bzw. der Temperaturabsenkung, vorzugsweise mindestens 15
%, besonders bevorzugt mindestens 25 %, ggbfs. sogar mindestens 40 % des Maximalwerts
der Verzögerung, u.U. sogar bis zu bis 100 %. Die Modulation kann beispielsweise über
eine Programmeinheit oder einen Mikroprozessor vorgegeben werden. Mit der Modulation
kann eine Betriebsweise der Kesselanlage erreicht werden, bei der die Betriebsbedingungen
ständig schwanken, was sich in mehrfacher Hinsicht vorteilhaft auswirkt. Die Modulation
bewirkt eine leistungsangepaßte Betriebsweise der Kesselanlage, u.U. die Anwendung
der jeweils sparsamsten Betriebsweise.
[0035] Vorzugsweise sollte modulierend variiert und spätestens nach 5 Zyklen mit gleichem
Wert wie z.B. Verzögerungswert ein geänderter (= variierter) Wert gewählt werden,
insbesondere spätestens nach 3 Zyklen mit gleichem Wert. Die Modulationstiefe sollte
über 5 Zyklen vorzugsweise insgesamt mindestens 10 % betragen, insbesondere mindestens
20 %, besonders bevorzugt mindestens 30 %.
[0036] Versuche haben gezeigt, daß mit einer Modulation über 100 oder viel mehr Zyklen,
nach denen wieder mit der gleichen Modulation von vorn begonnen wird, oder mit immer
unregelmäßig variierten Werten üblicherweise kein Vorteil erzielt wird gegenüber einer
vergleichbaren Modulation z.B. über 12 Zyklen, die anschließend immer wieder in gleicher
Weise für 12 Zyklen von vorn beginnt.
[0037] Tabelle 1 zeigt beispielhaft Modulationen zur Variation der Verzögerung oder einer
Temperaturabsenkung, bei denen der 100 %-Wert einer Zeitverzögerung z.B. 6 oder 17
Minuten bzw. der 100 %-Wert einer Temperaturabsenkung z.B. 2 oder 10 °C entsprechen
kann. Nach z.B. 8, 12 oder 16 Zyklen wiederholen sich die gleichen Werte wieder von
vorn.
Tabelle 1
Beispiele für die Modulation variierter Verzögerungen, variierter Regelung des unteren
Temperaturgrenzwertes bzw. der variierten Temperaturabsenkung: |
Modulation A (8 Zyklen): |
100 % - 70 % - 88 % - 65 % - 92 % - 75 % - 89 % - 72 % ... |
Modulation B (16 Zyklen): |
100 % - 65 % - 85 % - 50 % - 65 % - 30 % - 80 % - 55 % -90 % - 45 % - 80 % - 35 %
- 65 % - 30 % - 75 % - 60 %... |
Modulation C (12 Zyklen): |
100 % - 85 % - 70 % - 79 % - 88 % - 76 % - 65 % - 77 % -92 % - 83 % - 75 % - 88 %
... |
Modulation D (16 Zyklen): |
100 % - 70 % - 70 % - 88 % - 88 % - 65 % - 65 % - 92 % -92 % - 75 % - 75 % - 89 %
- 89 % - 72 % - 72 % - 100 % ... |
Modulation E (12 Zyklen): |
100% - 45% - 75% - 30% - 90% - 50% - 70% - 40% -80% - 35% - 85% - 20% ... |
[0038] Es haben sich insbesondere Modulationen bewährt, bei denen die Werte von Zyklus zu
Zyklus variiert werden. Vorzugsweise variieren hierbei die Werte zwischen einem Maximal-
und einem Minimalwert von Zyklus zu Zyklus. Ganz besonders bevorzugt beträgt hierbei
die Summe aus zwei aufeinanderfolgenden Werten 100 bis 170%, insbesondere 110 bis
150%.
[0039] Ziel der Modulation ist, den Temperaturverlauf über die Zeit möglichst flach einzustellen,
also ohne größere Temperaturspitzen und ohne tiefere Temperaturtäler.
[0040] Auch in ähnlicher Weise kann z.B. in regelmäßig oder unregelmäßig wiederkehrender
Folge, innerhalb einer Folge regelmäßig oder unregelmäßig variierend, modulierend,
statistisch, quasistatistisch oder nach anderen Rechenregeln eine ähnliche Wertefolge
für Verzögerungszeiten vorgegeben werden. Die Variation kann alternativ oder zusätzlich
zu einer Modulation beim Unter- oder/und Überschreiten von Grenzwerten z.B. der Brennerlaufzeit
durch Verlängern oder Verkürzen z.B. der Verzögerungszeit erfolgen.
[0041] Ein einfaches und effektives erfindungsgemäßes Verfahren geht solange von den Werten
einer bestimmten Variation der Zeitabstände aus, solange die Brennerlaufzeit bestimmte
Zeitabstände nicht unter- und nicht überschreitet. Beim Unterschreiten einer Brennerlaufzeit
von z.B. 320 Sekunden wird die variierte Verzögerungszeit um durchschnittlich z.B.
2 oder 3 Minuten hochgesetzt, z.B. durch Übergang von einer Modulation zu einer höheren.
Diese Variation der Verzögerungszeit wird dann für die folgenden Zyklen beibehalten.
Beim Überschreiten einer Brennerlaufzeit von z.B. 720 Sekunden wird die gewählte Variation
der Verzögerungszeit dann um durchschnittlich z.B. 3 oder 2 Minuten heruntergesetzt.
Jene Variation der Verzögerungszeit wird dann für die folgenden Zyklen beibehalten.
Beim Unter- bzw. Überschreiten der eingestellten Brennertaufzeitgrenzen wird die variierte
durchschnittliche Verzögerungszeit entsprechend verlängert bzw. verkürzt. Dieses Verfahren
kann in entsprechend abgewandelter Weise auch für die anderen erfindungsgemäßen Verfahren
verwendet werden.
[0042] Allgemein gilt für die erfindungsgemäßen Verfahren, daß alle diese zuvor aufgeführten
Zeitabstände bzw. ihre Variabilität individuell je nach Kesselgröße und Betriebsbedingungen
unterschiedlich sind. Sie variieren auch sehr in Abhängigkeit von den über den Tagesverlauf
und den Wetterzyklus schwankenden Außen- bzw. Innentemperaturen, den Temperaturabsenkphasen,
der Wärmeabforderung, insbesondere der Zahl der beheizten Räume, usw.. Die Verzögerung
ist individuell der Anlagengröße, den momentanen Betriebsbedingungen, der Außentemperatur,
den Komfortansprüchen, der Raumausstattung und auch dem Kesselwasserabnahmevermögen,
also dem Wärmebedarf, anzupassen. Alle diese erfindungsgemäßen Verfahren führen zu
einer Verringerung der Zahl der Brennerstarts pro Zeiteinheit und zu einer Vergleichmäßigung
der Temperaturen innerhalb des Kessels bzw. über lange Zeiträume. Bei Kesselanlagen,
die der Heizung und Brauchwassererwärmung dienen, kann es sein, daß nur das Heizungsverfahren
erfindungsgemäß ausgeführt wird.
[0043] Durch eine längere konstante oder im wesentlichen konstante bzw. durch eine variierte
Verzögerung des Brennerstarts ab Brennerstartanforderung, durch eine Variation der
Zeitabstände von einem Brennerstart zum nächsten Brennerstart, durch eine Regelung
und variierte Vorgabe des unteren Temperaturgrenzwerts bzw. durch eine variierte Temperaturabsenkungsregelung
wird erreicht, daß die Kesselwassertemperatur vorzugsweise um 1 bis 25 °C, insbesondere
um 2 bis 10 °C, meistens um etwa 3 bis 6 °C bei den üblicherweise unter vergleichbaren
Bedingungen gewählten unteren Temperaturgrenzwert und damit unter den üblicherweise
gewählten Einschaltpunkt für den Brenner abfällt, bevor der Brenner gestartet wird.
[0044] Grundsätzlich kann die Temperatur am Brennereinschaltpunkt erfindungsgemäß je nach
Anlage und Betriebsbedingungen etwa zwischen 10 und 100 °C liegen. Bei Heizungsanlagen
mit einem Gußkessel kann der Brennerstart aufgrund der Brennerstartverzögerung bei
Kesselwassertemperaturen von 10 bis 100 °C eingeleitet werden, vorzugsweise bei 25
bis 90 °C, insbesondere bei 45 bis 75 °C, besonders bevorzugt bei 50 bis 70 °C. Bei
Brauchwassererwärmungsanlagen wird die Zündung des Brenners aufgrund der Brennerstartverzögerung
bei Kesselwassertemperaturen vorzugsweise von 40 bis 80 °C vorgenommen, insbesondere
bei 45 bis 75 °C, besonders bevorzugt bei 50 bis 70 °C - je nach den Bedürfnissen
für eine bestimmte Wassermenge und -temperatur, je nach Anlage und Betriebsbedingungen.
Bei Anlagen mit einem Stahlkessel wird der Brenner jedoch bei Kesselwassertemperaturen
von vorzugsweise mindestens 50 °C gestartet. Die Brennerstarttemperaturen sind auf
Dauerbetrieb bezogen. Bei Anlagen mit einem Aluminiumkessel wird der Brenner vorzugsweise
wie bei Anlagen mit einem Stahlkessel betrieben.
[0045] Die erfingungsgemäßen Verfahren führen jedoch nicht zu einer Beeinträchtigung des
Komforts, also nicht zu einer Erniedrigung der Raumtemperatur bzw. der Brauchwassertemperatur,
solange die Verzögerungszeiten bzw. Zeitabstände nicht extrem lang bzw. die Regelung
des unteren Temperaturgrenzwerts oder die Temperaturabsenkung sehr groß gewählt werden.
Alle diese Verfahren haben ein Optimum der Energieersparnis, das mit der optimalen
Vergleichmäßigung des Temperaturverlaufs verbunden ist.
[0046] Vorzugsweise wird die Brennerlaufzeit in einem Zyklus mit einem der erfindungsgemäßen
Verfahren möglichst lang erstreckt. Hierbei kann es besonders vorteilhaft sein, die
Brennerleistung während der Brennerlaufzeit an die jeweils erforderliche Leistung
anzupassen, so daß die Leistung innerhalb der Brennerlaufzeit kontinuierlich reduziert
wird.
[0047] Vorzugsweise wird die latent vorhandene Wärme einschließlich der Kernwärme des Wasservorrats
während der Brennerstillstandszeit genutzt. Mit dem erfindungsgemäßen Verfahren wird
die latent gespeicherte Wärme oft in größerem Ausmaß genutzt. Die latente Wärme ist
insbesondere in der Kernwärme des Heizwassers, aber auch in der Anlage und in den
zu heizenden Räumen gespeichert. Die Kernwärme ist die Wärme in der Masse des Wasservorrats
der Anlage. Bei den erfindungsgemäßen Verfahren sollte die Kernwärme des Wasservorrats
üblicherweise nicht abgesenkt werden. Je größer die Leistung der Anlage und die Wasserdurchsatzmenge
pro Zeiteinheit ist, desto mehr empfiehlt sich ein großer Kesselwasservorrat (Pufferspeicher),
aus dem die latente Wärme genutzt werden kann. Der Kesselwasservorrat beträgt bei
kleinen Heizungsanlagen etwa 15 bis 100 l, bei mittelgroßen Heizungsanlagen etwa 60
bis 300 l und bei großen Heizungsanlagen etwa 250 bis 1000 l.
[0048] Die Einsparung an Primärenergie ist bei großen Anlagen oft geringer wegen des hohen
Heizwasserdurchsatzes pro Zeiteinheit, also hoher Pumpleistung, und des vergleichsweise
geringeren Vorrats an latenter Wärme (Wärmepuffer). Grundsätzlich ist die Einsparung
an Primärenergie bei einer bestimmten Anlage höher, je stärker die Anlage genutzt
wird, je mehr Wärme abgefordert wird. Sie ist auch höher, je gleichbleibender Wärme
abgefordert wird.
[0049] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Verfahren kann
- die Pumpgeschwindigkeit des Kesselwassers an die Höhe der Wassersäule innerhalb eines
Anlagenkreislaufes angepaßt werden, z.B. über Druckgesteuerte Pumpen, wodurch die
Pumpleistung der Heizkreispumpe elektronisch an den jeweiligen Druck (Höhe der Wassersäule)
angepaßt werden kann,
- der Brenner innerhalb einer Brennerlaufzeit je nach Temperaturaufbau des Kesselwassers
mit unterschiedlicher Brennerleistung gefahren werden,
- das Kesselvolumen oder/und die Kesselnennleistung der Leistungsanforderung innerhalb
eines Zyklus angepaßt werden,
- der Öl- bzw. Gasdruck oder/und die Luftmenge innerhalb eines Zyklus an die jeweilige
Leistungsanforderung angepaßt werden,
- bei einer kombinierten Heizungs- und Brauchwassererwärmungsanlage das Heizungs- und
das Brauchwasser im Parallelbetrieb und nicht im Warmwasservorrangbetrieb genutzt
werden.
[0050] Die Erfindung bietet folgende Vorteile:
- geringerer Primärenergieverbrauch durch insgesamt weniger Brennerstunden pro Jahr
- trotz gleichen Komforts bezüglich Heizungswärme, Brauchwasser usw.
- bessere Nutzung der latenten, bereits vorhandenen Wärme
- bessere Abgaswerte durch längere Brennerlaufzeiten pro Zyklus mit insgesamt geringerem
Primärenergieverbrauch,
- weniger Startemissionen, weil weniger Brennerstarts,
- ggbfs. geringere Verrußung der Anlage durch weniger Brennerstarts,
- stärkere Schonung der Anlage durch geringere Zahl an Brennerstarts und vergleichmäßigte
Temperaturen innerhalb des Kessels bzw. über lange Zeiträume.
Beispiele:
[0051] Alle in dieser Anmeldung aufgeführten Versuche wurden über eine Betriebszeit von
2 bis 4 Stunden ohne Leistungsabsenkung durchgeführt und auf einen 24 Stunden-Betrieb
hochgerechnet. Die hochgerechneten Werte geben daher eine Abschätzung über das Verhalten
im langfristigen Dauerbetrieb. Genaue Werte sind in Vergleichsversuchen mit langfristigem
Dauerbetrieb schwierig zu erfassen, da die Betriebsbedingungen schon im 24 h-Betrieb
in Abhängigkeit von den über 24 h schwankenden Außen- und Innentemperaturen, der Absenkungsregelung
und der Wärmeabforderung relativ stark variieren. Die Temperaturwerte wurden bei allen
Versuchen digital am Kesselvorlauf gemessen - außer bei den Beispielen 21 bis 23,
bei denen sie am Heizungsvorlauf hinter dem Mischer gemessen wurden, in dem auch kühleres
Rücklaufwasser dem heißen Kesselvorlaufwasser beigemengt worden war.
[0052] In Tabelle 2 werden Ergebnisse von Versuchen an Heizungsanlagen beispielhaft wiedergegeben,
um den Einfluß unterschiedlicher Heizungsanlagen und Betriebsbedingungen anzudeuten.

[0053] Die Höhe der Primärenergieeinsparung ist in erster Linie von den Betriebsbedingungen
der Heizung abhängig. Der geringste Primärenergieverbrauch und die geringste Schadstoffbelastung
tritt in der Regel bei erfindungsgemäßem Betrieb mit einem energiesparenden Einsatz
im Kessel auf.
Tabelle 3
Temperatur-Zeit-Verhalten bei Versuchen ohne Verzögerung sowie mit konstanter bzw.
modulierend variierter Verzögerung im Vergleich. |
Beispiel |
11 |
12 |
13 |
21 |
22 |
23 |
Kesselanlage Öl-befeuert |
30 kW-Heizungsanlage G mit Warmwasserbereitung, mit HeizCeram |
1000 kW-Anlage H mit Warmwasserbereitung, mit HeizCeram |
Verzögerung |
a) keine |
b) 10 min |
c) modulierend |
a) keine |
b) 6,5 min |
c) modulierend |
|
°C |
min |
°C |
min |
°C |
min |
°C |
min |
°C |
min |
°C |
min |
Brennerstart |
58 |
5,1 |
58 |
5,1 |
58 |
5,1 |
51,5 |
2,4 |
51,2 |
2,5 |
51,6 |
2,5 |
Brennerstop |
69 |
12,2 |
69 |
21,9 |
69 |
22,0 |
54,7 |
5,1 |
54,6 |
10,5 |
54,8 |
10,4 |
Brennerstart |
58 |
5,1 |
53 |
6,9 |
53 |
6,8 |
51,4 |
2,4 |
47,0 |
4,1 |
47,2 |
3,6 |
Brennerstop |
70 |
12,4 |
69 |
20,9 |
70 |
18,0 |
54,4 |
4,8 |
54,3 |
9,9 |
54,5 |
8,4 |
Brennerstart |
57 |
5,4 |
52 |
7,1 |
55 |
6,3 |
50,4 |
2,5 |
46,5 |
5,2 |
47,8 |
3,4 |
Brennerstop |
69 |
12,7 |
68 |
19,7 |
69 |
18,9 |
54,5 |
4,7 |
53,8 |
9,8 |
54,8 |
9,7 |
Brennerstart |
58 |
5,0 |
51 |
7,4 |
54 |
6,5 |
50,8 |
2,4 |
46,1 |
5,6 |
47,1 |
3,5 |
Brennerstop |
68 |
12,1 |
68 |
19,5 |
68 |
16,4 |
54,8 |
4,8 |
53,6 |
9,5 |
54,2 |
7,6 |
Brennerstart |
59 |
5,1 |
50 |
7,6 |
55 |
5,8 |
51,2 |
2,5 |
45,9 |
5,9 |
48,9 |
3,0 |
Brennerstop |
70 |
12,2 |
68 |
19,1 |
69 |
20,8 |
54,9 |
5,1 |
53,5 |
9,1 |
55,0 |
10,2 |
Brennerstart |
58 |
5,1 |
49 |
7,7 |
53 |
6,7 |
50,9 |
2,4 |
45,6 |
6,3 |
47,2 |
3,8 |
Brennerstop |
69 |
12,3 |
67 |
18,7 |
68 |
17,6 |
54,6 |
4,9 |
53,2 |
8,9 |
54,6 |
7,9 |
Brennerstart |
59 |
5,1 |
49 |
7,9 |
54 |
6,6 |
51,0 |
2,5 |
45,0 |
6,7 |
47,8 |
3,2 |
Brennerstop |
69 |
12,2 |
68 |
18,3 |
69 |
19,0 |
54,1 |
4,9 |
53,3 |
8,5 |
55,0 |
9,1 |
Brennerstart |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
51,2 |
2,6 |
44,7 |
6,9 |
47,5 |
3,5 |
Brennerstop |
- |
- |
- |
- |
- |
- |
54,0 |
5,1 |
53,1 |
8,5 |
54,9 |
6,8 |
[0054] In den Beispielen 11 und 21 (Vergleichsbeispiele) werden die Temperaturen des verzögerten
Brennerstartpunktes und des oberen Temperaturgrenzwertes, an dem der Brenner ausgeschaltet
wird, in etwa über die Versuchsdauer beibehalten. Durch die erzwungene Verzögerung
über 10 bzw. 6,5 Minuten in den Beispielen 12 und 22 (Vergleichsbeispiele) kommt es
trotz einer gewissen Optimierung der Versuchsbedingungen über die Versuchsdauer zu
einem deutlichen Temperaturabfall des verzögerten Brennerstartpunktes und zu einem
geringfügigen Temperaturabfall des oberen Temperaturgrenzwertes. Der deutliche Temperaturabfall
des verzögerten Brennerstartpunktes ist nachteilig, da die Einschalttemperatur kontinuierlich
abfällt und dadurch auf Dauer der Komfort ein wenig abnimmt und der Primärenergieverbrauch
kontinuierlich zunimmt. Die Brennerlaufzeit pro Zyklus nimmt hierbei stark zu, während
die Brennerstillstandszeit von Zyklus zu Zyklus meistens weiter abnimmt. Dennoch ergibt
sich hierbei für die 30 kW-Anlage eine Einsparung des Primärenergieverbrauchs um 10
%. Bei der 1000 kW-Anlage ist die konstante Verzögerung um jeweils 6,5 Minuten trotz
optimierter Versuchsbedingungen sogar von erheblichem Nachteil, da die pro Stunde
durchgesetzte Wassermenge sehr groß und die zur Verfügung stehende latente Wärme nicht
ausreichend ist, so daß der Primärenergieverbrauch gegenüber dem Beispiel 21 sogar
um 12 % anstieg. Bei den erfindungsgemäßen Beispielen 13 und 23 ist der Temperaturabfall
nicht konstant gleich und beeinflußt somit eine ständig wechselnde Heizwassermenge,
die sich damit auf dem nahezu gleichen Temperaturniveau halten kann, was gleichbleibenden
Komfort mit geringerem Primärenergieeinsatz bedeutet. Aufgrund der Verwendung der
Modulation E, bei der immer abwechselnd deutlich längere und kürzere Verzögerungszeiten
vorgegeben werden, ist ein steter Wechsel von einer längeren zu einer kürzeren Brennerlaufzeit
pro Zyklus und umgekehrt sowie von einer kürzeren zu einer längeren Brennerstillstandszeit
von Zyklus zu Zyklus und umgekehrt erkennbar. Die ermittelte Einsparung des Primärenergieverbrauchs
lag bei diesen Versuchen sogar bei 16 bzw. 12 %.
Tabelle 4
Ergebnisse an Heizungsanlagen, die mit konstanter bzw. modulierend variierter Verzögerung
betrieben wurden. In Ergänzung von Tabelle 3. |
Beispiel |
11 |
12 |
13 |
21 |
22 |
23 |
Öl-Heizungsanlage mit Warmwasserbereitung, mit HeizCeram |
30 kW-Anlage G |
1000 kW-Anlage H |
Verzögerung: |
a) keine |
b) konstant 10 min |
c) 10 min |
a) keine |
b) konstant 6,5 min |
c) 3,5 min |
b) konstant |
|
|
|
|
|
|
c) modulierend durchschnittlich |
|
|
|
|
|
|
% Brennerlaufzeit über 24 h |
29,4 % |
26,4 % |
24,8 % |
33,3 % |
36,5 % |
27,3 % |
Zahl der Zyklen über 24 h |
83 |
54 |
57 |
195 |
98 |
119 |
mittlere Brennerlaufzeit/Zyklus, min |
5,1 |
7,1 |
6,3 |
2,5 |
5,4 |
3,3 |
mittl. Brennerstillstandszeit/Zykl., min |
12,3 |
19,7 |
18,9 |
4,9 |
9,3 |
8,8 |
durchschnittliche Zykluslänge, min |
17,4 |
26,8 |
25,2 |
7,4 |
14,7 |
12,1 |
Brenndauer über 24 h, h |
7,08 |
6,38 |
5,94 |
8,02 |
8,78 |
6,57 |
Verbesserung: |
12 zu 11 |
13 zu 12 |
13 zu 11 |
22 zu 21 |
23 zu 22 |
23 zu 21 |
kürzere Brennerlaufzeit über 24 h, h |
0,70 |
0,44 |
1,14 |
- 0,76 |
2,21 |
1,45 |
% weniger Zyklen über 24 h |
35 % |
- 6 % |
31 % |
50 % |
- 21 % |
39 % |
weniger Zyklen über 24 h |
29 |
- 3 |
26 |
97 |
- 21 |
76 |
% längere Brennerlaufzeit/Zyklus |
39 % |
- 11 % |
24 % |
116 % |
- 20 % |
32 % |
längere Brennerlaufzeit/Zyklus, min |
2,0 |
- 0,8 |
1,2 |
2,9 |
- 1,1 |
0,8 |
% größere durchschnittl. Zykluslänge |
54 % |
- 6 % |
45 % |
99 % |
- 18 % |
64 % |
größere mittlere Zykluslänge, min |
9,4 |
- 1,6 |
7,8 |
7,3 |
- 2,6 |
4,7 |
% weniger Primärenergieverbrauch |
10 % |
7 % |
16 % |
- 12 % |
21 % |
12 % |
[0055] Die Versuchsergebnisse der Tabelle 4 zeigen, daß meistens eine Verlängerung der durchschnittlichen
(= mittleren) Brennerstillstandszeit pro Zyklus gegenüber dem konventionellen Betrieb
ohne Zeitverzögerung von Vorteil ist, aber unter bestimmten Betriebsbedingungen auch
eine geringe Verkürzung dieser Zeiten noch etwas vorteilhaft sein kann.
[0056] Die Anlage H ist für derartig große Leistungen ausgelegt, daß die zu erhitzende und
durchströmende Wassermenge für die Beheizung und Warmwasserversorgung von ca. 150
Wohneinheiten ausreicht. Aufgrund der großen Wassermengen zeigt eine solche Anlage
ein deutlich anderes Verhalten als eine vergleichbare Anlage mit z.B. 30 kW Leistung,
wie sie oft für Ein- oder Zweifamilienhäuser eingesetzt wird. Allerdings würde eine
Anlage mit 30 kW Leistung auch bei geeigneten Bedingungen für vier bis fünf Wohneinheiten
ausreichen. Selbst eine Verlängerung der konstanten Zeitverzögerung von 6,5 (Beispiel
22) auf z.B. 10 Minuten würde bei der Anlage H eher für noch schlechtere Ergebnisse
führen, da das Wärmeangebot einschließlich der latenten Wärme hierfür nicht mehr ausreicht.
1. Verfahren zum Betreiben einer Kesselanlage, die zur Wärmeerzeugung, zum Erwärmen von
Brauchwasser oder/und zum Heizen geeignet ist, dadurch gekennzeichnet, daß konstante
oder im wesentlichen konstante Zeiten von durchschnittlich mehr als 15 Minuten für
die Verzögerung des Brennerstarts ab Brennerstartanforderung einer geregelten Kesselanlage
vorgegeben werden.
2. Verfahren zum Betreiben einer Kesselanlage, die zur Wärmeerzeugung, zum Erwärmen von
Brauchwasser oder/und zum Heizen geeignet ist, dadurch gekennzeichnet, daß variierte
Zeitabstände von einem Brennerstart zum nächsten Brennerstart von im Durchschnitt
mindestens 3 Minuten vorgegeben werden.
3. Verfahren zum Betreiben einer Kesselanlage, die zur Wärmeerzeugung, zum Erwärmen von
Brauchwasser oder/und zum Heizen geeignet ist, dadurch gekennzeichnet, daß variierte
Zeiten für die Verzögerung des Brennerstarts ab Brennerstartanforderung von im Durchschnitt
mindestens 1 Minute vorgegeben werden.
4. Verfahren zum Betreiben einer Kesselanlage, die zur Wärmeerzeugung, zum Erwärmen von
Brauchwasser oder/und zum Heizen geeignet ist, dadurch gekennzeichnet, daß der untere
Temperaturgrenzwert geregelt und dabei variiert vorgegeben wird.
5. Verfahren zum Betreiben einer Kesselanlage, die zur Wärmeerzeugung, zum Erwärmen von
Brauchwasser oder/und zum Heizen geeignet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Absenkung
der Kesselwassertemperatur als Regelgröße verwendet und dabei variiert vorgegeben
wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß variierte
Zeitabstände, Verzögerungszeiten, Temperaturgrenzwerte bzw. Kesselwassertemperaturabsenkungen
vorgegeben werden, die um den Mittelwert dieser Zeitabstände, Verzögerungszeiten,
Temperaturgrenzwerte bzw. Kesselwassertemperaturabsenkungen um mindestens ± 1 Minute
variieren.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die variierten
Werte vom Maximalwert aus häufig um mindestens 5 % variieren.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Zeiten
für die Verzögerung des Brennerstarts ab Brennerstartanforderung, die Zeitabstände
von einem Brennerstart zum nächsten Brennerstart, die Temperaturgrenzwerte bzw. die
Kesselwassertemperaturabsenkungen regelmäßig oder unregelmäßig, statistisch, quasistafistisch,
modulierend oder nach anderen Rechenregeln oder/und beim Unter- oder/und Überschreiten
von Grenzwerten variiert werden
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeitabstand,
die Verzögerungszeit, der untere Temperaturgrenzwert oder/und die Absenkung der Kesselwassertemperatur
bzw. ihre Variation für jede Brennerstartanforderung neu bestimmt wird.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Zeitabstand,
die Verzögerungszeit, der untere Temperaturgrenzwert oder/und die Absenkung der Kesselwassertemperatur
modulierend variiert wird und daß spätestens nach 5 Zyklen eine geänderte Zeit, ein
geänderter Temperaturgrenzwert oder/und eine geänderte Absenkung gewählt wird.
11. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die latent
vorhandene Wärme während der Brennerstillstandszeit genutzt wird.
12. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Pumpgeschwindigkeit
des Kesselwassers an die Höhe der Wassersäule innerhalb eines Anlagekreislaufes angepaßt
wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Brenner
innerhalb einer Brennerlaufzeit je nach Temperaturaufbau des Kesselwassers mit unterschiedlicher
Brennerleistung gefahren wird.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß das Kesselvolumen
oder/und die Kesselnennleistung der Leistungsanforderung innerhalb eines Zyklus angepaßt
wird.
15. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Öl- bzw.
Gasdruck oder/und die Luftmenge innerhalb eines Zyklus an die jeweilige Leistungsanforderung
angepaßt wird.
16. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer
kombinierten Heizungs- und Brauchwassererwärmungsanlage das Heizungs- und das Brauchwasser
im Parallelbetrieb und nicht im Warmwasservorrangbetrieb genutzt werden.
17. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Brennerlaufzeit
in einem Zyklus möglichst lang erstreckt wird.
18. Vorrichtung für eine Kesselanlage, die zur Wärmeerzeugung, zum Erwärmen von Brauchwasser
oder/und zum Heizen geeignet ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung ausgestattet
ist mit Komponenten a) zur Verzögerung des Brennerstarts einer geregelten oder gesteuerten
Kesselanlage um konstante oder im wesentlichen konstante Zeiten von durchschnittlich
mehr als 15 Minuten, b) zur Variation der Zeitabstände von einem Brennerstart zum
nächsten Brennerstart von im Durchschnitt mindestens 3 Minuten, c) zur Variation der
Verzögerung des Brennerstarts ab Brennerstartanforderung von im Durchschnitt mindestens
1 Minute, d) zur Regelung des unteren Temperaturgrenzwertes und zur variierten Vorgabe
des unteren Temperaturgrenzwertes oder/und e) zur Absenkung und Variation der Kesselwassertemperatur
mit der Temperaturabsenkung als Regelgröße.
19. Vorrichtung nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß sie eine Elektronikeinheit
für die Ermittlung oder/und Vorgabe der Verzögerung, des Zeitabstandes, des unteren
Temperaturgrenzwertes bzw. der Temperaturabsenkung und ggbfs. einen Speicher für eine
oder mehrere Modulationen oder/und eine Programmeinheit für ein oder mehrere Programme
umfaßt.
20. Vorrichtung nach Anspruch 18 oder 19, dadurch gekennzeichnet, daß sie über eine Steckeinrichtung
an eine Kesselanlage angeschlossen werden kann.
21. Kesselanlage, die zur Wärmeerzeugung, zum Erwärmen von Brauchwasser oder/und zum Heizen
geeignet ist, dadurch gekennzeichnet, daß sie mit einer Vorrichtung versehen ist,
die die Regelung oder Steuerung beeinflußt a) durch Verzögerung des Brennerstarts
einer geregelten Kesselanlage ab Brennerstartanforderung um konstante oder im wesentlichen
konstante Zeiten von durchschnittlich mehr als 15 Minuten, b) durch Variation der
Zeitabstände von einem Brennerstart zum nächsten Brennerstart von im Durchschnitt
mindestens 3 Minuten, c) durch Variation der Verzögerung des Brennerstarts ab Brennerstartanforderung
von im Durchschnitt mindestens 1 Minute, d) durch Regelung des unteren Temperaturgrenzwertes
und durch variierte Vorgabe des unteren Temperaturgrenzwertes oder/und e) durch Absenkung
und Variation der Kesselwassertemperatur mit der Temperaturabsenkung als Regelgröße.
22. Kesselanlage nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorrichtung eine Elektronikeinheit
für die Ermittlung der Verzögerung, der Zeitabstände, des unteren Temperaturgrenzwertes
bzw. der Temperaturabsenkung und ggbfs. einen Speicher für eine oder mehrere Modulationen
oder/und eine Programmeinheit für ein oder mehrere Programme umfaßt.
23. Kesselanlage nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen großen
Kesselwasservorrat aufweist.
24. Kesselanlage nach einem der Ansprüche 21 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen
energiesparenden Einsatz im Kessel aufweist.