[0001] Die Erfindung betrifft einen Rechner für eine Druckmaschine gemäß dem Oberbegriff
von Anspruch 1.
[0002] Zur Steuerung von Druckmaschinen, zur Aufbereitung, Erfassung und Weiterleitung von
den Druckprozeß steuernden Größen sowie zur Erfassung während des Druckprozesses bereitgestellter
Daten werden meist Rechner verwendet, die nach Art eines PC's aufgebaut sind. Diese
Rechner umfassen demzufolge neben einem als RAM ausgebildeten Arbeitsspeicher ein
nichtflüchtiges, wiederbeschreibbares Speichermedium in Form wenigstens einer Festplatte.
Die verschiedenen Aufgaben bzw. Arbeitsplätzen der Druckmaschine bzw. um die Druckmaschine
herum zugewiesenen Rechner sind über ein Datennetzwerk miteinander verbunden, so daß
die an den einzelnen Stationen benötigten Daten insbesondere von einem Server aus
gesteuert werden können. Ein derartiges Rechnernetzwerk in Form eines Druckereisteuerungssystems
ist aus der EP 0 356 704 B1 bekannt. Bei diesem vorbekannten System sind die den einzelnen
Arbeitsplätzen/Arbeitsbereichen innerhalb der Druckerei zugewiesenen Rechner als identische
PC ausgebildet, welche über eine Netzwerkleitung mit einem Server verbunden sind.
An die einzelnen Rechner sind über Schnittstellen unterschiedliche Geräte anschließbar,
wie insbesondere Densitometer, Druckplattenabtastgeräte oder sonstige Meßeinrichtungen.
Das nach dem Client-Server-Prinzip aufgebaute Netzwerk ist darüber hinaus derartig
konfiguriert, daß an dem jeweiligen Arbeitsplatz bzw. Arbeitsplatzrechner nur die
dort zu bearbeitenden Daten abgerufen werden können bzw. dem entsprechenden Rechner
bereitstellbar sind. So ist gewährleistet, daß von einem Rechner nicht unbefugt in
fremde Datenbestände eingegriffen werden kann und insbesondere nicht die wenigstens
eine über einen weiteren Rechner angeschlossene Druckmaschine im Sinne eines Steuerungseingriffes
manipulierbar ist. Durch die an den Arbeitsplatzrechnern vorhandenen Schnittstellen
ist eine Erweiterung dieses Netzwerkes im Sinne einer Datenfernübertragung möglich,
d.h. an einen der Rechner kann ein Modem (DFÜ/ISDN) angeschlossen werden, so daß Daten
gesendet und empfangen werden können.
[0003] Aus der EP 0 395 890 B1 ist ein derartiges Rechnernetzwerk zur Steuerung von Druckmaschinen
bekannt, welches wie das zuvor genannte Druckereisteuerungssystem in Form einer Client-Server-Architektur
aufgebaut ist und einen Zentralrechner als Datenbank aufweist. An diesem Zentralrechner
ist ein Modem zur Datenfernübertragung insbesondere über ISDN angeschlossen, so daß
eine Verbindung mit dem Hersteller der Druckmaschinen bzw. einer Vertretung hergestellt
werden kann, um Service-Daten, Ersatzteilinformation oder sonstige Mitteilungen auszutauschen.
[0004] Wie bereits zuvorstehend angedeutet wurde, sind bei derartigen Rechnernetzwerken,
an welche Druckmaschinen angeschlossen sind, Vorkehrungen dahingehend vorzusehen,
daß neben unberechtigten Datenmanipulationen gerade von einem nicht zur Steuerung
der Maschine vorgesehenen Arbeitsplatz nicht das Lauf- bzw. Betriebsverhalten der
Druckmaschine beeinflußt werden kann. Die Druckmaschine darf nur von einem speziell
dafür vorgesehenen Arbeitsbereich (Terminal / Leitstand) aus bedienbar sein, nicht
jedoch von einem ganz anderen Aufgabenbereichen zugeordneten Rechner. Wird das Rechnernetzwerk
durch eine Einrichtung zur Datenfernübertragung ergänzt, so sind diese Vorkehrungen
dahingehend zu erweitern, daß nur speziell vorgesehene Daten von einer über das Modem
angeschlossenen Station abgefragt bzw. manipuliert werden können.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es daher, einen Rechner für eine Druckmaschine
gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 dahingehend zu erweitern, daß eine einfach realisierbare
Diagnosemöglichkeit des Rechners der Druckmaschine bzw. der in dem Netzwerk angeschlossenen
Rechner hinsichtlich der jeweils vorhandenen Schnittstellen möglich ist.
[0006] Gelöst wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1. Weiterbildungen
der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0007] Nach der Erfindung ist vorgesehen, daß der Rechner eine Einrichtung zur Erfassung
der den Zustand wenigstens einer Schnittstelle repräsentierender Daten aufweist, wobei
diese Daten auf dem nichtflüchtigen, wiederbeschreibbaren Speichermedium (Festplatte)
abspeicherbar sind. Die Einrichtung zur Erfassung der den Zustand der Schnittstelle
repräsentierenden Daten wird gesteuert von einem, d.h. der Prozeß des Erfassens und
Abspeichers der den Systemzustand der wenigstens eine Schnittstelle repräsentierenden
Daten sowie das Ende dieses Aufzeichnungsvorganges ist durch einen Bediener auslösbar.
[0008] Gemäß einer Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß neben der Einrichtung
zur Aufzeichnung der den Schnittstellenzustand repräsentierenden Daten ferner auch
eine Einrichtung zur Manipulation dieser Daten auf dem nichtflüchtigen, wiederbeschreibbaren
Speichermedium vorgesehen ist. Diese Einrichtung zum Handhaben der Daten kann dabei
im wesentlichen die Funktion zum Löschen der Protokollierungsdatei, zum Kopieren derartiger
Dateien sowie die an sich bekannten Funktionen zum Sortieren bzw. Strukturieren der
Daten umfassen.
[0009] Die erfindungsgemäß vorgesehene Einrichtung zur Schnittstellenprotokollierung ist
dabei als Client-Server-Prozeß ausgebildet, d.h. die Bedienoberfläche des Rechner
mit der entsprechenden Einrichtung (Tastatur-Monitor) stellt den Client dar, der Befehle
für Dateizugriffe an einen die Schnittstellendatenerfassung startenden/stoppenden
Serverprozeß im Rechner sendet. Der die entsprechende Aufforderung sendende Client
kann in der Bedienoberfläche des jeweiligen Rechners integriert sein, was bedeutet,
daß das Auslösen der erfindungsgemäßen Schnittstellenprotokollierung und das weiterbildend
vorgesehene Datenhandling über die Bedienoberfläche des jeweiligen Rechners selbst
erfolgt. Eine derartige Ausbildung ist insbesondere dann vorteilhaft, wenn es sich
bei dem Rechner um den Leitstandsrechner bzw. dem Rechner des Bedienpultes der Druckmaschine
handelt, der Rechner also über eine eigene Tastatur nebst Anzeigevorrichtung (Monitor,
CD) verfügt. Handelt es sich bei dem erfindungsgemäß ausgebildeten Rechner um einen
Steuerungsrechner innerhalb der Maschine bzw. eine bestimmte Aufgabe innerhalb eines
Schaltschrankes auszuführenden Rechner, so kann zum Auslösen des Aufzeichnens der
Schnittstellenprotokollierung vorgesehen sein, daß der entsprechende Client in einem
an den Rechner ankoppelbaren Servicerechner untergebracht ist. Das Ankoppeln des Servicerechners
kann dabei entweder über eine spezielle Schnittstelle (Steckverbindung) mit dem jeweiligen
Rechner erfolgen bzw. über das diesen Rechner mit weiteren Rechnern verbindende Netzwerk.
So ist es ebenfalls möglich, daß der die Schnittstellenprotokollierung auslösende
Client im Leitstandsrechner bzw. dem Bedienterminal der Druckmaschine zugeordneten
Rechner untergebracht ist und über die diesen Rechner mit den weiteren Rechner der
Druckmaschinensteuerung verbindende Datensammelleitung die entsprechenden Client-Signale
zur Protokollierung der entsprechenden Schnittstellen in den jeweiligen Rechnern gesandt
werden. Auch ist es unter Anwendung der Erfindung möglich, daß die Schnittstellendaten
nicht in einem nichtflüchtigen, wiederbeschreibbaren Speicher des Rechners selbst
sondern über eine Datensammelleitung (Netzwerk) an einen geeigneten Speicher eines
anderen Rechners gesand und dort abgelegt werden. So können bspw. auf einer Festplatte
eines Rechners des Leitstandes der Druckmaschine die Protokolldaten einer Vielzahl
von in verschiedenen Rechnern vorhandener Schnittstellen zentral gespeichert werden.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Weiterbildung der Erfindung ist vorgesehen, daß die Aktivierung
bzw. Deaktivierung der Protokollierung der wenigstens einen Schnittstelle des Rechners
über eine mit dem Rechner verbundene Einrichtung zur Datenfernübertragung von einem
externen Rechner aus gesendet wird, d.h. der entsprechende Client beispielsweise beim
Hersteller der Druckmaschine bzw. einer Vertretungsniederlassung angeordnet sein kann.
Die von einem außerhalb angeordneten Servicerechner über die Datenfernleitung und
das Modem engekoppelten Befehle zur Aktivierung/Deaktivierung der Protokollierung
lösen dann ebenfalls das Speichern von den Systemzustand der wenigstens eine Schnittstelle
repräsentierenden Daten auf der Festplatte aus.
[0011] Des weiteren erfolgt die Erläuterung eines Ausführungsbeispieles der Erfindung anhand
der einzigen Zeichnung. Die Figur zeigt prinzipiell einen Rechner für den Leitstand
einer Druckmaschine mit einem nichtflüchtigen, wiederbeschreibbaren Speichermedium
in Form einer Festplatte und einer Anzahl von Schnittstellen.
[0012] Ein Rechner 1 an einer nicht weiter dargestellten Druckmaschine ist innerhalb des
Leitstandes der Maschine angeordnet, d.h. der Rechner dient der Eingabe, Erfassung
und Verwaltung von Daten die der Druckmaschine bzw. der Steuerung des Druckprozesses
dienen und darüber hinaus auch der Aufzeichnung und Verwaltung auftragsspezifischer
Daten. Der Rechner 1 besitzt dazu ein nichtflüchtiges, wiederbeschreibbares Speichermedium
2 in Form einer Festplatte, auf der die verschiedenen Daten abspeicherbar und aufrufbar
sind. Der Rechner 1 weist ferner eine Anzahl von Schnittstellen 3.1, 3.2, .... auf,
vermittels der verschiedene Einrichtungen an den Rechner ankoppelbar sind. Über die
Schnittstellen 3.1, 3.2, .... sind insbesondere der Monitor des Leitstandes, die Tastatur,
eine Netzwerkverbindung zu weiteren Rechnern und ggf. auch Meßwerterfassungseinrichtungen
anschließbar.
[0013] Der Rechner 1 umfaßt ferner eine Protokollierungseinrichtung in Form eines Server-Prozesses
4, welcher als entsprechend gestalteter Programmteil des auf dem Rechner laufenden
Programms in der gezeigten Weise mit dem nichtflüchtigen, wiederbeschreibbaren Speichermedium
2 (Festplatte) und den Schnittstellen 3.1, 3.2, ..... verbunden ist. Dieser Server-Prozeß
4 wirkt jeweils über eine Einrichtung 'Protokoll-Start' 5 und eine Einrichtung 'Protokoll-Stop'
6 auf die Schnittstellen 3.1, 3.2, ..... ein, so daß ein Aufzeichnungsvorgang von
den Zustand der Schnittstellen 3.1, 3.2, .... repräsentierender Daten auf dem nichtflüchtigen,
wiederbeschreibbaren Speichermedium 2 auslösbar und in entsprechender Weise dieser
Aufzeichnungsvorgang wieder beendbar ist. Die für die Protokollierung vorgesehenen
Schnittstellen 3.1, 3.2, .... sind durch Programmcodes so erweitert, daß durch die
Einrichtung 'Protokoll-Start' 5 und die Einrichtung 'Protokoll-Stop' 6 die entsprechenden
Daten auf der Festplatte abspeicherbar sind. Erfindungsgemäß ist dazu vorgesehen,
daß über die Einrichtung 'Protokoll-Start' 5 eine entsprechende Steuerdatei auf der
Serverseite (Protokolliereinrichtung) angelegt wird, wobei über den Dateinamen (incl.
Pfad) spezifiziert wird, welche Schnittstelle 3.1, 3.2, .... zu protokollieren ist.
Die entsprechend angelegte Steuerdatei kann dabei ferner Informationen zur Steuerung
bzw. Parametierung der Protokollierung enthalten (bzw. maximale Anzahl Datenbits die
protokolliert werden; Protokollierung mit oder ohne Zeitstempel usw.).
[0014] Über die Einrichtung 'Protokoll-Stop' 6 wird die entsprechende Steuerdatei auf der
Serverseite gelöscht. Über den Dateinamen (incl. Pfad) wird spezifiziert bei welcher
Schnittstelle 3.1, 3.2, .... die Protokollierung zu deaktivieren ist. Das Übertragen
und Speichern entsprechender Daten auf das nichtflüchtige, wiederbeschreibbare Speichermedium
2 (Festplatte) wird dadurch unterbunden.
[0015] Der Server-Prozeß 4 der Protokolliereinrichtung steht mit einem Modem 7 in Wirkverbindung,
welches eine Verbindung mit einem Übertragungskanal 8 (Telefon, ISDN, Internet, Intranet
usw.) realisiert. Über ein weiteres Modem 9 ist somit der erfindungsgemäße Rechner
1 über den Übertragungskanal 8 mit einem beispielsweise beim Hersteller der Druckmaschine
bzw. einer Serviceniederlassung angeordneten Rechner 10 verbunden, der den bereits
weiter oben stehend erwähnten Client-Prozeß zur Aktivierung, Deaktivierung der Protokollierung
sowie das ebenfalls ausführbare Datenhandling der Protokollierungsdateien ermöglicht.
Erfindungsgemäß ist vorgesehen, daß der Rechner 1 über eine nicht dargestellte Bedienoberfläche
(Tastatur, Anzeige) ein Menü bereitstellt, vermittels dem eine Verbindung zu dem in
der Figur angedeuteten Service-Rechner 10 bei bspw. einer Service-Niederlassung herstellbar
ist. Nach dem die angesprochene Verbindung hergestellt ist, kann eine qualifizierte
Serviceperson über den Rechner 10 die auf dem nichtflüchtigen, wiederbeschreibbaren
Speichermedium 2 (Festplatte) des Rechners 1 abgelegten Protokollierungsdateien der
Schnittstellen 3.1, 3.2, .... auslesen und zu Analysezwecken mit entsprechenden Software-Werkzeugen
bearbeiten. Über den Rechner 10 ist insbesondere der Server-Prozeß 4 der Protokollierungseinrichtung
und somit die Einrichtung 'Protokoll-Start' 5 sowie die Einrichtung 'Protokoll-Stop'
6 innerhalb des Rechners aktivierbar, d.h. die Bedienperson kann ganz gezielte Diagnose-
und Protokollierungsvorgänge starten und auch wieder beenden.
Bezugszeichenliste
[0016]
- 1
- Rechner (Leitstandrechner)
- 2
- nichtflüchtiges, wiederbeschreibbares Speichermedium (Festplatte)
- 3.1, 3.2, ....
- Schnittstelle
- 4
- Server-Prozeß
- 5
- Einrichtung 'Protokoll-Start'
- 6
- Einrichtung 'Protokoll-Stop'
- 7
- Modem
- 8
- Übertragungskanal
- 9
- Modem
- 10
- Rechner (Service-Niederlassung)
1. Rechner für eine Druckmaschine, insbesondere Bogenoffsetdruckmaschine, wobei der Rechner
mit einem nichtflüchtigen, wiederbeschreibbaren Speichermedium insbesondere in Form
einer Festplatte in Wirkverbindung steht und wenigstens eine Schnittstelle zur Ankopplung
von Datenein- und -ausgabegeräten aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Protokollierungseinrichtung vorgesehen ist, vermittels der den Zustand wenigstens
einer Schnittstelle (3.1, 3.2, ....) repräsentierende Daten auf dem nichtflüchtigen,
wiederbeschreibbaren Speicher (2) abspeicherbar sind.
2. Rechner nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Protokollierungseinrichtung im Rechner (1) als ein über eine Einrichtung 'Protokoll-Start'
(5) und eine Einrichtung 'Protokoll-Stop' (6) auf die wenigstens eine Schnittstelle
(3.1, 3.2, ....) einwirkender Server-Prozeß (4) ausgebildet ist.
3. Rechner nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Protokollierungseinrichtung mit einem weiteren Rechner (10) zum Starten und
Stoppen eines Protokolliervorganges verbunden ist.
4. Rechner nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Protokollierungseinrichtung über ein Modem (7) und einen Datenfernübertragungskanal
(8) mit dem weiteren Rechner (10) verbunden ist.
5. Rechner nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die auf dem nichtflüchtigen, wiederbeschreibbaren Speicher (2) (Festplatte) abgelegten
und den Zustand wenigstens einer Schnittstelle (3.1, 3.2, ....) repräsentierenden
Daten über eine Bedienoberfläche des Rechners (1) hinsichtlich dem Beginn und dem
Stop der Protokollierung handhabbar sind.
6. Rechner nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Rechner (1) ein über eine Tastatur nebst Anzeigeeinrichtung bedienbares Menü
zum Aufbau einer Verbindung mit einem weiteren Rechner (10) über das Modem (7) aufweist.