[0001] Die Erfindung betrifft einen elektrischen Kontakt, insbesondere für einen Steckverbinder,
sowie einen mit diesem Kontakt ausgerüsteten Steckverbinder.
[0002] Sowohl der Kontakt als auch der Steckverbinder sind in besonderer Weise zur Anwendung
in aufblasbaren Rückhaltesystemen (airbags) geeignet, bei denen der Steckverbinder
mit einem Generator (eine Dose) sowie einem elektrischen Steuergerät verbindbar (kontaktierbar)
ist.
[0003] Zur Kontaktierung der Kontakte von Steckverbinder und zugehörigem Bauteil (zum Beispiel
der genannten Dose) sind zahlreiche konstruktive Lösungen vorgeschlagen worden.
[0004] Beispiele des umfangreichen Standes des Technik sind:
[0005] EP 0 591 948 A2, DE 43 17 344 A1 und DE 44 30 358 A1. Gemäß EP 0 591 948 A2 werden
Stiftkontakte der Dose in korrespondierende Federkontakte des Steckverbinders axial
eingeschoben. Analog gilt dies für den weiteren Stand der Technik. Aufgrund dieser
geometrischen Anordnung lassen sich die zu verbindenden Bauteile jeweils nur in einer
Position (relativ zueinander) kontaktieren (verbinden).
[0006] Bekanntlich ist die Baugröße der genannten Steckverbinder insbesondere im Anwendungsfall
airbag sehr begrenzt (maximal 2-3 Zentimeter). Hinzu kommen die extrem beengten räumlichen
Verhältnisse zum Beispiel in der Lenksäule eines Autos, wo der Steckverbinder eingebaut
werden kann.
[0007] Hierdurch können sich Probleme bei der Montage ergeben, nämlich die richtige Position
zum Stecken zu finden.
[0008] Entsprechend liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Möglichkeit aufzuzeigen,
die Kontaktierung eines gattungsgemäßen Steckverbinders zu vereinfachen.
[0009] Der Erfindung liegt dazu folgende Überlegung zugrunde:
[0010] Zwei nebeneinanderliegende Kontakte können maximal in zwei, um 180 Grad versetzten
Positionen verrastet werden.
[0011] Eine koaxiale Anordnung von zwei Kontakten schafft dagegen die Möglichkeit, entsprechende
Gegenkontakte bei jeder beliebigen Winkelstellung zueinander zu kontaktieren.
[0012] Die koaxiale Kontaktanordnung ist seit langem bekannt. Sie wird erfindungsgemäß jedoch
insoweit weitergebildet, als eine spezielle geometrische Form vorgeschlagen wird.
[0013] In ihrer allgemeinsten Ausführungsform betrifft die Erfindung einen Kontakt der genannten
Art mit folgenden Merkmalen:
- ein erstes Ende des Kontakts ist zum Anschluß an einen elektrischen Leiter, insbesondere
ein Kabel, ausgebildet,
- ein zweites Ende des Kontakts umfaßt wenigstens einen linien- oder flächenförmigen
Kontaktabschnitt,
- zwischen den Enden umfaßt der Kontakt einen im wesentlichen zylinderförmigen Abschnitt,
- der Kontakt ist zwischen seinen Enden zumindest abschnittsweise in Axialrichtung federnd
ausgebildet.
[0014] Jedem Merkmal kommt dabei erfindungsgemäß eine wichtige Teilaufgabe zu.
[0015] Das erste Kontaktende ist zum Anschluß eines Leiters (Kabels) ausgebildet. Der Leiter
kann angelötet, insbesondere aber angeklemmt, zum Beispiel angecrimpt werden, wie
noch dargestellt wird.
[0016] Das zweite Kontaktende weist nicht nur einen punktförmigen Kontaktabschnitt auf,
sondern einen mindestens linienförmigen, vorzugsweise flächenförmigen Kontaktabschnitt.
Je größer die Kontaktabschnitte sind, um so sicherer ist die Kontaktierung.
[0017] Der wesentliche Teil des Kontaktes besitzt eine Zylinderform. Der

Zylinder" hat, ausgehend von der vorgenannten Aufgabenstellung, in der Regel einen
Kreisquerschnitt. Er ist so in jeder Position steckbar, weil symmetrisch. Die Aufgabenstellung
wird aber auch bei anderen, insbesondere rotationssymmetrischen Querschnittsformen,
beispielsweise Vielecken, weitestgehend gelöst.
[0018] Dieser Teil ist in Axialrichtung federnd ausgebildet. Daraus folgt, daß er bei der
Kontaktierung gestaucht werden kann. Daraus folgt weiter, daß für den Gegenkontakt
eine einfache geometrische Form genügt.
[0019] Der Gegenkontakt kann beispielsweise eine einfache Platte sein. Der oder die Kontaktabschnitte
am zweiten Kontaktende schaffen bei rein axialer Verschiebung des Kontaktes gegen
die Platte bereits eine sichere Kontaktposition, sobald die Platte gegen mindestens
einen der Kontaktabschnitte anliegt.
[0020] Die Kontaktierung wird optimiert, wenn in diesem Fall alle Kontaktabschnitte auf
einer gemeinsamen

Ebene" liegen, also alle gleichzeitig kontaktieren, wenn der Kontakt - in der Regel
- exakt senkrecht gegen die Platte geführt wird.
[0021] Der Gegenkontakt könnte aber ohne weiteres auch kegel- oder kegelstumpfförmig gestaltet
sein und könnte so Toleranzen im Kontaktbereich kompensieren.
[0022] Durch die Federausbildung wird jederzeit, auch im Fall von Erschütterungen, eine
sichere Kontaktierung gewährleistet.
[0023] Kontakte in Form von Druckfedern sind zwar bekannt. Der Kontaktabschnitt am

zweiten Ende", also am Kontaktende, ist dabei jedoch lediglich punktförmig und bereits
kleine Toleranzen oder Erschütterungen können zu Fehlern führen.
[0024] Insoweit kommt dem Merkmal der linien- oder flächenförmigen Kontaktabschnitte eine
wichtige Bedeutung bei.
[0025] Eine solche Kontaktfläche läßt sich zum Beispiel dadurch erreichen, daß zumindest
der zylinderförmige Abschnitt des Kontaktes ein Blechteil ist und entsprechend die
gesamte Stirnfläche als Kontaktfläche zur Verfügung steht.
[0026] In diesem Fall kann die Federeigenschaft des Blechs gesondert eingerichtet werden.
Eine Möglichkeit dazu sind eine oder mehrere axiale Einschnitte in der Kontaktwand,
und zwar ausgehend vom zweiten Ende. Läuft der Kontakt auf einen Gegenkontakt der
vorgenannten Art können sich die

axialen Streifen/Laschen" (reversibel) verformen.
[0027] Bei mehreren Einschnitten können diese gleichmäßig über den Umfang verteilt angeordnet
werden.
[0028] Eine Ausführungform sieht vor, die Kontaktwand mit einer oder mehreren umfangsseitigen
Ausnehmungen auszubilden. Diese verlaufen im wesentlichen senkrecht zu den zuvor genannten
(axialen) Einschnitten, schaffen aber ebenso oder ergänzend elastische Eigenschaften.
[0029] Nach einer Variante haben die Ausnehmungen beziehungsweise die zwischen der oder
den Ausnehmungen gebildeten Wandbereiche (Stege) einen mäanderförmigen Verlauf.
[0030] Im Fall eines Kontaktes in Form eines Zylinders mit Kreisquerschnitt und drei, um
jeweils 120 Grad versetzten axialen Einschnitten können die so gebildeten drei axialen
Flächenabschnitte (Streifen) des Kontaktes jeweils einen mäanderförmigen Verlauf aufweisen,
wobei jeder Einschnitt am zweiten Ende beginnt und mit Abstand vor dem ersten Ende
endet.
[0031] Vor allem die Mäanderform schafft ein hervorragendes (reversibles) Verformungsverhalten.
[0032] Die Kontaktabschnitte können von den Stirnflächen der freien Enden dieser Streifen,
davon abgebogen oder dort angeformt sein. Sie ragen aber nur soweit in das Kontaktinnere
hinein, daß sie den weiteren Innenkontakt nicht stören.
[0033] Das erste (Anschluß)ende des Kontaktes ist nach einem Vorschlag als Crimpkontakt
ausgebildet. Dabei kann der Kontakt einschließlich seines Crimpanschlusses materialschlüssig,
also einstückig sein, was die Herstellung erleichtert und die Sicherheit erhöht.
[0034] Im Fall der bekannten, als Druckfedern gestalteten Federkontakte lassen sich Crimpanschlüsse
allenfalls sehr schwer ausbilden.
[0035] Der zugehörige Steckverbinder weist in seiner Grundvariante folgende Merkmale auf:
- ein Isoliergehäuse,
- einen im Isoliergehäuse positionierten ersten Kontakt der vorgenannten Art
- einen im ersten Kontakt mit Abstand koaxial positionierten zweiten Kontakt zur koaxialen
Aufnahme eines Kontaktes des zugehörigen Bauteils, wobei
- der erste Kontakt den zweiten Kontakt in der Montageposition mit seinem zweiten Ende
überragt.
[0036] Im Vergleich mit den eingangs genannten bekannten Steckverbindern unterscheidet sich
der neue Steckverbinder durch die neue Kontaktform und die koaxiale Anordnung der
Kontakte und Verlängerung des ersten Kontaktes über den zweiten Kontakt (am Kontaktende).
[0037] Da Kontakte zur Aufnahme von Stiftkontakten bekannt sind, werden diese (weiteren)
Kontakte hier nicht näher beschrieben.
[0038] Der Steckverbinder kann ein Isoliergehäuse mit einem ersten Gehäuseabschnitt zur
Aufnahme der Kontakte und einem, zum Beispiel unter einem Winkel von etwa 90 Grad
daran anschließenden zweiten Gehäuseabschnitt zur Aufnahme von Anschlußenden der Kontakte
aufweisen. Ebenso kann das Isoliergehäuse in axialer Richtung oder in beliebigem Winkel
fortgeführt werden.
[0039] Der Steckverbinder weist danach zum Beispiel eine L-Form auf. Er läßt sich auch bei
nur geringer Größe leicht fassen und auf Gegenkontakte aufsetzen, wobei aufgrund der
rotationssymmetrischen Anordnung eine Kontaktierung unabhängig von der Winkelstellung
des Steckverbinders zum benachbarten Bauteil erfolgt.
[0040] Die nachstehende Figurenbeschreibung erläutert die beiliegende Zeichnung, wobei -
jeweils in perspektivischer Ansicht -
- Fig. 1
- einen ersten Kontakt,
- Fig. 2
- einen zugehörigen zweiten Kontakt,
- Fig. 3
- einen Steckverbinder von oben und
- Fig. 4
- einen Steckverbinder von unten
zeigen.
[0041] Der Kontakt gemäß Fig. 1 besteht aus einem zylinderförmigen Anschnitt 10 mit einem
ersten Ende 12 und einem zweiten Ende 14.
[0042] Der Abschnitt 10 umfaßt einen dem ersten Ende 12 benachbarten halbkreisförmigen Teilabschnitt
10o und einen daran anschließenden Teilabschnitt 10u, der drei axiale Schlitze 16
besitzt. Die Zylinderwand der so gebildeten drei Streifen (10u1, 10u2) besteht jeweils
aus einem mäanderförmig verlaufenden Bereich 18 mit Schlitzen 20 dazwischen. So erhalten
die Streifen 10u1 und 10u2 sowie der Teilabschnitt 10u insgesamt einen Federcharakter.
Sie sind in Axialrichtung (Pfeil A) stauchbar.
[0043] Am zweiten Ende 14 sind die Streifen nach innen umgebördelt. Auf diese Weise werden
Kontaktabschnitte 22 gebildet. Die Kontaktabschnitte können T-förmig nach innen gebogen
sein.
[0044] Am ersten Ende 10o ist ein Arm 24 angeschlossen, an dem ein Crimpanschluß 26 zu erkennen
ist. Der gesamte Kontakt ist einteilig und in einem Formgebungsverfahren aus einem
Metallblech hergestellt worden.
[0045] Der zweite Kontakt kann analog dem ersten Kontakt aufgebaut sein. Er ist jedoch kleiner,
so daß er koaxial zum und im ersten Kontakt plaziert werden kann, wie die Figuren
3 und 4 zeigen.
[0046] Gemäß Figur 2 weist der zweite Kontakt 30 zur Aufnahme eines Stiftkontaktes einen
federnden zylindrischen Abschnitt 30u und einen Kontaktarm 32 mit einem Crimpanschluß
34 auf.
[0047] Beide Kontakte werden koaxial zueinander in einem Isolierkörper-Gehäuse 40 angeordnet,
wobei der erste Kontakt den zweiten Kontakt 30 nach unten (am zweiten Ende) überragt
(Fig. 4). Das Gehäuse 40 besteht aus einem zylinderförmigen Teil 40z, der den Abschnitt
10 des ersten Kontakts und den Abschnitt 30u des zweiten Kontakts aufnimmt und aus
einem rechtwinklig dazu verlaufenden Teil 40r, in dem die Arme 24,32 mit Crimpanschlüssen
26,34 liegen.
[0048] Im Kontaktfall, wenn ein zugehöriges Bauteil, zum Beispiel eine Dose mit Gegenkontakten,
aufgesetzt wird, läuft zunächst beispielsweise der Stiftkontakt des Bauteils in den
zweiten Kontakt 30, bevor ein plattenförmiger Kontakt des Bauteils gegen die Kontaktabschnitte
22 stößt und den ersten Kontakt beim weiteren Aufschieben staucht.
[0049] Der erste Kontakt kann in Nuten des Gehäuses axial geführt und so gegen radiale Verschiebung
gesichert werden.
1. Elektrischer Kontakt, insbesondere für einen Steckverbinder, mit folgenden Merkmalen:
1.1 ein erstes Ende (12) des Kontakts ist zum Anschluß an einen elektrischen Leiter
, insbesondere ein Kabel, ausgebildet,
1.2 eine zweites Ende (14) des Kontakts umfaßt wenigstens einen linien- oder flächenförmigen
Kontaktabschnitt (22),
1.3 zwischen den Enden (12,14) umfaßt der Kontakt einen im wesentlichen zylinderförmigen
Abschnitt (10),
1.4 der Kontakt ist zwischen seinen Enden (12,14) zumindest abschnittweise in Axialrichtung
federnd ausgebildet.
2. Kontakt nach Anspruch 1, bei dem zumindest der zylinderförmige Abschnitt (10) aus
einem Blechteil besteht.
3. Kontakt nach Anspruch 1, bei dem der zylinderförmige Abschnitt (10) eine kreisförmige
Querschnittsfläche hat.
4. Kontakt nach Anspruch 1, bei dem der zylinderförmige Abschnitt (10) mindestens einen,
vom zweiten Ende (14) aus verlaufenden Einschnitt (16) aufweist.
5. Kontakt nach Anspruch 4, bei dem der zylinderförmige Abschnitt (10) mehrere, rotationssymmetrisch
angeordnete Einschnitte (10) aufweist.
6. Kontakt nach Anspruch 1, bei dem der zylinderförmige Abschnitt (10) mindestens eine
umfangsseitige Ausnehmung (20) aufweist, die im wesentlichen senkrecht zur Axialrichtung
des Abschnitts (10) verläuft.
7. Kontakt nach Anspruch 6, bei dem die Ausnehmung(en) (20) oder der/die zwischen der/den
Ausnehmung(en) (20) verlaufende(n) Steg(e) (18) mäanderförmig verläuft (verlaufen).
8. Kontakt nach Anspruch 1, bei dem der Kontaktabschnitt (22) aus einem nach innen abgewinkelten
Teil des zylinderförmigen Abschnitts (10) besteht.
9. Kontakt nach Anspruch 8, bei dem der abgewinkelte Teil des zylinderförmigen Abschnitts
(10) T-förmig nach innen gebogen ist.
10. Kontakt nach Anspruch 1, bei dem das erste Ende (12) mit einem angeschlossenen Crimpkontakt
(26) ausgebildet ist.
11. Elektrischer Steckverbinder zur Kontaktverbindung mit einem zugehörigen Bauteil, mit
folgenden Merkmalen:
11.1 einem Isoliergehäuse (40),
11.2 einem im Isoliergehäuse (40) positionierten ersten Kontakt gemäß einem der Ansprüche
1 bis 10 sowie
11.3 einem im ersten Kontakt mit Abstand koaxial positionierten zweiten Kontakt (30)
zur koaxialen Aufnahme eines Kontaktes des zugehörigen Bauteils, wobei
11.4 der erste Kontakt den zweiten Kontakt (30) in der Montageposition mit seinem
zweiten Ende (14) überragt.
12. Steckverbinder nach Anspruch 11, bei dem das Isoliergehäuse (40) einen ersten Gehäuseabschnitt
(40z) zur Aufnahme der Kontakte (30) und einen unter einem Winkel daran anschließenden
zweiten Gehäuseabschnitt (40r) zur Aufnahme von Anschlußenden (24, 32) der Kontakte
(30) aufweist.
13. Steckverbinder nach Anspruch 11, bei dem der zweite Gehäuseabschnitt (40r) in einem
Winkel von etwa 90° zum ersten Gehäuseabschnitt (40z) verläuft.
14. Steckverbinder nach Anspruch 11, bei dem der erste Gehäuseabschnitt (40z) mit T-förmigen
Innennuten versehen ist.