[0001] Die Erfindung betrifft ein Im-Ohr-Hörgerät mit einem Hörgeräte-Ladeschaltkreis, der
einen aufladbaren elektrischen Energiespeicher aufweist, der nach dem Einlegen des
Hörgeräts in einen Ladebehälter mit einem Ladeschaltkreis verbindbar ist.
[0002] Hörgeräte sind auch in der Bauart als Im-Ohr-Hörgeräte mit aufladbaren elektrischen
Energiespeichern, nämlich aufladbaren Batterien bzw. Akkumulatoren bekannt. Eine Schwierigkeit
für den Anwender besteht jedoch darin, daß der aufladbare elektrische Energiespeicher
dem Hörgerät entnommen werden muß, um den Energiespeicher in einem gesonderten Ladegerät
wieder aufzuladen.
[0003] Zur Erleichterung der Aufladung, bei der die Ladezeit auch überwacht werden muß,
um ein Überladen zu vermeiden, sind Hörgeräte bekannt, bei denen der elektrische Energiespeicher
fest eingebaut ist und über von außen zugängliche Ladekontakte mit dem Ladegerät verbunden
werden kann.
[0004] Bei einem bekannten Im-Ohr-Hörgerät der eingangs genannten Gattung (WO 93/18629)
wird das Hörgerät in eine Mulde eines Ladebehälters eingelegt. Aus der Wandfläche
der Mulde ragende Kontaktstifte treten mit den Ladekontakten des Hörgeräts in Verbindung,
um den elektrischen Energiespeicher aufzuladen. Hierbei ist nachteilig, daß vor allem
bei individuell dem Ohr angepaßten Im-Ohr-Hörgeräten eine individuelle Anpassung der
Ladekontakte erforderlich ist. Dies ist aufwendig und kann zu Fehlern führen.
[0005] Es ist zwar bei außerhalb des Ohres zu tragenden Hörgeräten bekannt (Zeitschrift
"Hearing Instruments", Band 38, Nr. 7, Juli 1987), den elektrischen Energiespeicher
induktiv aufzuladen, ohne daß der Energiespeicher aus dem Hörgerät herausgenommen
werden müßte. Das Hörgerät ist jedoch wegen der Abmessungen der Spule sehr groß und
daher wenig diskret und ästhetisch. Deshalb ist diese Technik für ein Im-Ohr-Hörgerät
nicht geeignet.
[0006] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Im-Ohr-Hörgerät so auszugestalten, daß sein
Energiespeicher in einfacher Weise aufgeladen werden kann.
[0007] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Hörgeräte-Ladeschaltkreis
eine über einen Gleichrichter mit dem elektrischen Energiespeicher verbundene Sekundärspule
aufweist, die mit einer mit dem Ladeschaltkreis verbundenen Primärspule im Ladebehälter
bei eingelegtem Hörgerät induktiv gekoppelt ist, und daß die Sekundärspule als eine
den elektrischen Energiespeicher umgebende kernlose Spule ausgeführt ist.
[0008] Erst durch die sehr platzsparende Anordnung der Sekundärspule, die ohne Kern ausgeführt
wird, ist es möglich, den hierfür erforderlichen zusätzlichen Platzbedarf so gering
zu halten, daß die Unterbringung auch in einem Im-Ohr-Hörgerät möglich ist. Die induktive
Koppelung mit der Primärspule des Ladeschaltkreises geschieht in einfacher Weise dadurch,
daß das Im-Ohr-Hörgerät in den Ladebehälter eingelegt wird. Die geringe Richtungsabhängigkeit
der kernlosen Sekundärspule macht ein genaues Ausrichten des Hörgeräts im Ladebehälter
überflüssig; es genügt, das Hörgerät in den als übliches Aufbewahrungsetui gestalteten
Ladebehälter einzulegen.
[0009] Der geringe Platzbedarf der erfindungsgemäß ausgeführten Sekundärspule beeinträchtigt
die bei einem Im-Ohr-Hörgerät wichtige individuelle Anpassungsmöglichkeit an das Ohr
des Anwenders nicht.
[0010] Gemäß einer bevorzugten Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, daß der elektrische
Energiespeicher im Hörgeräte-Ladeschaltkreis mit einem Spannungsmeßgerät verbunden
ist, dessen Ausgangssignal über einen Modulator der Sekundärspule zugeführt wird,
und daß der Ladeschaltkreis eine über einen Demodulator an die Primärspule angeschlossene
Auswerteschaltung aufweist, die über eine Ladesteuerung den Energiefluß zur Primärspule
steuert.
[0011] Das vom Spannungsmeßgerät des Hörgeräte-Ladeschaltkreises gelieferte Ausgangssignal,
das eine Information über den Ladezustand des Energiespeichers liefert, wird induktiv
von der Sekundärspule auf die Primärspule übertragen und in der Auswerteschaltung
des Ladeschaltkreises dazu benutzt, den Ladevorgang so zu steuern, daß ein Überladen
vermieden wird. Damit ist auch eine Schnelladung des Energiespeichers möglich, ohne
daß die Gefahr einer Schädigung besteht.
[0012] Der elektrische Energiespeicher kann mit zwei von außen zugänglichen Prüfkontakten
verbunden sein, die es ermöglichen, den elektrischen Energiespeicher, insbesondere
Akkumulator, zu testen, ohne das Hörgerät zu öffnen. Damit kann in einfacher Weise
geprüft werden, ob innerhalb der üblichen Gebrauchszeit eines im Ohr-Hör-Geräts ein
Auswechseln des Energiespeichers erforderlich ist.
[0013] Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführung der Erfindung ist vorgesehen, daß die
Primärspule in den Behälterinnenwänden des Ladebehälters verlegt ist, die einen Behälterinnenraum
umgeben. Dadurch kann der Ladebehälter zugleich als Aufbewahrungsetui für das Im-Ohr-Hörgerät
verwendet werden, ohne daß die Primärspule sichtbar wäre oder stören würde. Die durch
den Betrieb der Primärspule hervorgerufene Erwärmung des Behälterinnenraums dient
zugleich dazu, das Im-Ohr-Hörgerät während der Aufbewahrung zu trocknen.
[0014] Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung näher erläutert, das in der
Zeichnung dargestellt ist. Es zeigt:
Fig. 1 in räumlicher Darstellungsweise ein Im-Ohr-Hörgerät, das der deutlicheren Darstellung
halber so weit durchsichtig dargestellt ist, daß der darin enthaltene elektrische
Energiespeicher sichtbar ist,
Fig. 2 in räumlicher Darstellungsweise den zum Im-Ohr-Hörgerät nach Fig. 1 gehörenden
Aufbewahrungs- und Ladebehälter und
Fig. 3 einen schematischen Schaltplan des Hörgeräte-Ladeschaltkreises und des Ladeschaltkreises.
[0015] Das in Fig. 1 dargestellte Im-Ohr-Hörgerät 1 weist einen aus Kunststoff bestehenden
Formkörper 2 auf, der der Ohrform des Benutzers individuell angepaßt ist. Das Im-Ohr-Hörgerät
1 enthält einen (nicht dargestellten) Hörgeräte-Ladeschaltkreis, zu dessen Stromversorgung
ein elektrischer Energiespeicher 3 dient, der als Akkumulator ausgeführt ist. Außerdem
enthält das Im-Ohr-Hörgerät 1 einen Hörgeräte-Ladeschaltkreis 4, der in Fig. 3 als
schematischer Schaltplan dargestellt ist und zum Aufladen des elektrischen Energiespeichers
3 dient und später noch näher beschrieben wird. Ein als Aufnahmeetui (Fig. 2) ausgeführter
Ladebehälter 5 dient dazu, das Im-Ohr-Hörgerät 1 aufzunehmen, wenn der Benutzer es
nicht im Ohr trägt, insbesondere nachts. Der Ladebehälter 5 weist ein Behälterunterteil
6 auf, der einen für die Aufnahme des Im-Ohr-Hörgerätes 1 bestimmten Behälterinnenraum
7 umschließt. In den Behälterinnenwänden ist eine Primärspule 8 mit umlaufenden Windungen
verlegt. Die Primärspule 8 ist Teil eines Ladeschaltkreises 9, der in Fig. 3 als vereinfachter
Schaltplan dargestellt ist. Der Ladeschaltkreis 9 ist über eine Anschlußbuchse 10,
die seitlich aus dem Ladebehälter 6 herausgeführt ist, mit einem (nicht dargestellten)
Netzteil verbunden, das einen Wechselstrom mit niedriger Spannung an die Primärspule
8 liefert.
[0016] Wenn das Im-Ohr-Hörgerät 1 in den Ladebehälter 6 eingelegt ist, umgibt die Primärspule
8 das Im-Ohr-Hörgerät 1 und ist induktiv mit einer Sekundärspule 11 verbunden, die
als kernlose Spule ausgeführt ist und den elektrischen Energiespeicher 3 umgibt, wie
man aus Fig. 1 erkennt. Die Sekundärspule 11 ist über ein Tiefpaßfilter 12 und einen
Gleichrichter 13 mit dem elektrischen Energiespeicher 3 verbunden und lädt diesen
auf. Ein mit dem aufladbaren elektrischen Energiespeicher 3 verbundenes Spannungsmeßgerät
14 liefert im Hörgeräte-Ladeschaltkreis 4 über einen Modulator 15 ein Ausgangssignal
an die Sekundärspule 11, das dem Ladezustand des Energiespeichers 3 entspricht. Dieses
modulierte Ausgangssignal wird von der Sekundärspule 11 induktiv auf die Primärspule
8 übertragen und gelangt über einen Demodulator 16 des Ladeschaltkreises 9 an eine
Auswerteschaltung 17, die über eine Ladesteuerung den Energiefluß zur Primärspule
8 steuert. Auf diese Weise wird der Ladevorgang abgebrochen, wenn der Energiespeicher
3 geladen ist. Damit wird eine Überladung vermieden.
[0017] Der aufladbare elektrische Energiespeicher 3, um den die Sekundärspule 11 in der
in Fig. 1 gezeigten platzsparenden Weise gewickelt ist, ist mit zwei von außen zugänglichen
Prüfkontakten 18 versehen, die eine Prüfung der Funktionsfähigkeit des Energiespeichers
3 durch ein von außen angelegtes Prüfgerät ermöglichen.
1. Im-Ohr-Hörgerät mit einem Hörgeräte-Ladeschaltkreis, der einen aufladbaren elektrischen
Energiespeicher aufweist, der nach dem Einlegen des Hörgeräts in einen Ladebehälter
mit einem Ladeschaltkreis verbindbar ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Hörgeräte-Ladeschaltkreis
(4) eine über einen Gleichrichter (13) mit dem elektrischen Energiespeicher (3) verbundene
Sekundärspule (11) aufweist, die mit einer mit dem Ladeschaltkreis (9) verbundenen
Primärspule (8) im Ladebehälter (5) bei eingelegtem Hörgerät induktiv gekoppelt ist,
und daß die Sekundärspule (11) als eine den elektrischen Energiespeicher (3) umgebende
kernlose Spule ausgeführt ist.
2. Im-Ohr-Hörgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der elektrische Energiespeicher
(3) im Hörgeräte-Ladeschaltkreis mit einem Spannungsmeßgerät (14) verbunden ist, dessen
Ausgangssignal über einen Modulator (15) der Sekundärspule (11) zugeführt wird, und
daß der Ladeschaltkreis (9) eine über einen Demodulator (16) an die Primärspule (8)
angeschlossene Auswerteschaltung (17) aufweist, die über eine Ladesteuerung den Energiefluß
zur Primärspule (8) steuert.
3. Im-Ohr-Hörgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der elektrische Energiespeicher
(3) mit zwei von außen zugänglichen Prüfkontakten (18) verbunden ist.
4. Im-Ohr-Hörgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Primärspule (8) in
den Behälterinnenwänden des Ladebehälters (5) verlegt ist, die einen Behälterinnenraum
(7) umgeben.