[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Textilbespannung gemäss Oberbegriff des Patentanspruches
1.
[0002] Insbesondere zur Reinigung von Fussböden sind Reinigungsgeräte bekannt, bei welchen
eine Textilbespannung meist lösbar an einem Spannrahmen befestigt ist. Der Spannrahmen
ist mit einem Stiel verbunden, so dass der Anwender bzw. die Anwenderin das Reinigungsgerät
am Stiel halten und den Fussboden in aufrechter Haltung reinigen kann. Die Textilbespannung
überragt bei den bekannten Ausführungsformen den Spannrahmen allseitig, so dass sie
sich beim Anpressen an die Fussleisten aufrichtet und diese in den Reinigungsvorgang
einbezieht. Bei der aus der Patentschrift DE 31 29 245 bekannten Ausführungsform werden
etwa 5cm breite Ränder durch Umschlagen der Textilbespannung nach oben und innen einerseits
sowie durch Nähen oder Kleben andererseits versteift. Nachteilig bei dieser Ausführungsform
ist, dass die Textilbespannung, welche zumeist aus Naturfasern besteht, nach dem Waschen
einem Schrumpfungsprozess unterworfen ist, und nach wenigen Waschprozeduren, welche
aus hygienischen Gründen mit hohen Temperaturen erfolgen müssen, kaum mehr auf den
Spannrahmen gespannt werden kann. Dies führt häufig zum Einreissen des Gewebes an
verschiedenen Stellen, so dass die Haltbarkeit der Textilbespannung nur beschränkt
gewährleistet ist.
[0003] Ferner weist die Textilbespannung in der Regel seitlich Taschen auf, in welche Befestigungsmittel
des Spannrahmens eingeführt werden können. Die Taschen werden bei den bekannten Ausführungsformen,
wie beispielsweise auch in der genannten Patentschrift beschrieben, durch separat
aufgesetzte Gewebeteile gebildet. Bei längerem Gebrauch tendieren die äusseren Randzonen
dieser Taschen dazu, an den Nahtstellen einzureissen.
[0004] Auch sind Ausführungsformen von Textilbespannungen bekannt, bei welchen oben ein
anderes Material mit anderer Reinigungsfunktion als auf der unteren Seite verwendet
wird, so dass mit einer doppelseitigen Textilbespannung zwei unterschiedliche Reinigungsvorgänge
durchgeführt werden können. Nachteilig ist, dass zuerst der eine Reinigungsvorgang
abgeschlossen werden muss, bevor der andere eingeleitet werden kann. Nachteilig ist
ferner bei solchen doppelseitigen Textilbespannungen, dass sie sehr schwer auszuwringen
sind. Selbst bei der Verwendung eines sogenannten "Wring-Eimers", einer mechanischen
Einrichtung zum Auspressen der Feuchtigkeit aus den Fasern, ist es kaum möglich, den
gewünschten Feuchtigkeitsgrad zu erreichen.
[0005] Es ist nun Aufgabe der Erfindung, mit möglichst einfachen Mitteln eine Textilbespannung
zu schaffen, welche die genannten Nachteile nicht aufweist, welche problemlos und
häufig mit hohen Temperaturen gereinigt werden und dennoch wieder mühelos auf den
Spannrahmen gespannt werden kann, ohne dass sie beschädigt wird. Es ist ferner Aufgabe
der Erfindung, eine Textilbespannung zu schaffen, bei welcher verschiedene Reinigungsfunktionen
in einem Arbeitsgang durchgeführt werden können, und bei welcher ferner eine Hausfrau
auch ohne die Verwendung eines Wring-Eimers den gewünschten Feuchtigkeitsgrad der
Textilbespannung erreichen kann.
[0006] Diese Aufgaben werden gemäss dem kennzeichnenden Teil des Patentanspruches 1 gelöst.
[0007] Durch die Verwendung eines Stabilisierungsbandes werden die Ränder der Textilbespannung
verstärkt, so dass diese eine hohe Festigkeit aufweisen. Entlang der Innenkante des
Stabilisierungsbandes verläuft eine das Band mit dem Reinigungsgewebe verbindende
Naht, die sich entlang den Längsseiten der Bespannung über deren gesamte Länge erstreckt.
Die innere Kante des Stabilisierungsbandes bildet zusammen mit der durchgehenden Naht
eine bevorzugte Knicklinie, so dass eine saubere Knickung der Ränder der Textilbespannung
nach oben gewährleistet ist und durch das Hochknicken des an die Fussleiste anstossenden
Teils der Textilbespannung die Fussleiste mitgereinigt wird. Das Stabilisierungsband
wird bevorzugt aus nicht schrumpfendem Material gefertigt, so dass ein häufiges Waschen
der Textilbespannung auch bei für eine Keimfreiheit erforderlichen hohen Temperaturen
möglich ist, ohne dass die Textilbespannung als Ganzes in nennenswertem Umfange schrumpft.
[0008] Die Taschen für die Aufnahme von Befestigungsmitteln des Spannrahmens werden vorteilhafterweise
durch Umschlagen des Rückengewebes gebildet, wodurch eine höhere Robustheit und Reissfestigkeit
dieser Taschen erreicht wird, als wenn diese mit einem zusätzlichen aufgesetzten Gewebeteil
gebildet werden.
[0009] Schliesslich kann das Reinigungsgewebe aus flächigen Teilen von verschiedenen Materialien
mit unterschiedlichen Reinigungsfunktionen aufgebaut sein, so dass in einem Arbeitsgang
verschiedene Reinigungsvorgänge in arbeitssparender Weise vorgenommen werden können.
[0010] Nachstehend wird die Erfindung anhand von Zeichnungen beispielsweise näher erläutert.
Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Aufsicht auf den oberen Teil einer erfindungsgemässen Textilbespannung;
- Fig 2a
- einen Schnitt durch eine seitliche Längskante einer Textilbespannung nach dem Zusammennähen
bei einer eingeschlagenen Naht;
- Fig. 2b
- einen Schnitt durch eine seitliche Längskante der Textilbespannung nach dem Zusammennähen
und Umschlagen des Stabilisierungsbandes bei einer eingeschlagenen Naht;
- Fig. 2c
- einen Schnitt durch eine seitliche Längskante der Textilbespannung nach dem Zusammennähen
mit einfacher Naht und Sicherungsband;
- Fig. 3
- einen Längsschnitt durch eine Textilbespannung und
- Fig. 4
- eine Draufsicht auf den unteren Teil einer Textilbespannung.
[0011] Die Figur 1 zeigt eine Aufsicht auf den oberen Teil einer erfindungsgemässen Textilbespannung,
welche in ihrer Gesamtheit mit der Überweisungsziffer 1 bezeichnet ist. Von einem
nach unten gerichteten Reinigungsgewebe 2 sind nur die Florfäden sichtbar. Punktiert
ist ein Stabilisierungsband 4 eingezeichnet, welches das Rückengewebe 3, das schraffiert
dargestellt ist, auf dem Reinigungsgewebe 2 fixiert. Das Rückengewebe 3 ist an den
Breitseiten umgeschlagen, so dass Taschen 32 gebildet werden. Der nicht umgeschlagene
Teil ist mit der Überweisungsziffer 31 bezeichnet.
[0012] Das Reinigungsgewebe 2 wird beim Renigungsvorgang gegen die zu reinigende Fläche
gerichtet und kann aus Fasern aus Baumwolle oder Kunststoffen, wie Polyester, Polyamid,
Acryl, Viskose u.a. bestehen und Florfäden oder - im Falle von Kunststoffen - Mikrofasern
aufweisen, die der Schmutzaufnahme und - bei Feuchtreinigungsgeräten - auch der Aufnahme
von Reinigungsflüssigkeit dienen können. Im Falle von Trockenreinigungsgeräten werden
Kunststofffasern verwendet, welche sich bzw. die Schmutzpartikel beim Reinigungsvorgang
elektrisch aufladen, so dass sie am Reinigungsgewebe haften bleiben. Hierzu kommen
beispielsweise Polyesterfasern in Frage. Auf der Rückseite des Reinigungsgewebes 2
ist ein Rückengewebe 3 befestigt, welches das Reinigungsgewebe 2 gegen die Beanspruchung
vom Spannrahmen her schützt und somit das Reinigungsgewebe 2 strapazierfähiger macht
und dessen Lebensdauer verlängert. Es hat zudem eine federnde Wirkung, welche die
Arbeit angenehmer macht. Es besteht vorzugsweise aus einem strapazierfähigen synthetischen
Material wie Polyester, Acryl, Polyamid oder einem anderen Polymer oder aus einem
Mischgewebe mit den genannten synthetischen Materialien und/oder Baumwolle. Ferner
kann bei der Verwendung von Mikrofasern, welche zwar saugfähig aber in der Regel nicht
so strapazierfähig sind, zwischen Rückengewebe 3 und Reinigungsgewebe 2 noch eine
in den Zeichnungen nicht dargestellte Schicht aus Schaumstoff eingefügt werden. Das
Rückengewebe 3 ist auf dem Reinigungsgewebe 2 mittels eines Stabilisierungsbandes
4 befestigt und kann zusätzlich noch verleimt sein. Das Stabilisierungsband ist mindestens
5 mm breit. Je nach Bedarf kann die Breite auch 4 cm oder mehr betragen. Es besteht
vorzugsweise aus einem nur geringfügig schrumpfenden Kunstfaserband, vorzugsweise
aus Polyester, Acryl, Polyamid oder einem anderen Polymer. Es gibt insbesondere den
über den Spannrahmen hinausragenden Teilen der Textilbespannung die notwendige Festigkeit
und gewährleistet die Form der Textilbespannung 1. Diese muss aus hygienischen Gründen
häufig mit hohen Temperaturen gewaschen werden, um eine möglichst vollständige Keimfreiheit
sicherzustellen. Da das Reinigungsgewebe 2 häufig aus Naturfasern besteht, sind Schrumpfprozesse
nicht zu vermeiden, welche aber mit dem Stabilisierungsband 4 vermieden oder zumindest
auf ein erträgliches Mass vermindert werden können. Schrumpfvorgänge bei Textilbespannungen
herkömmlicher Art können ein Befestigen am Spannrahmen erheblich erschweren oder sogar
verunmöglichen.
[0013] Ein weiterer Vorteil des Stabilisierungsbandes 4 besteht darin, dass die Textilbespannung
1 am inneren Rand des Stabilisierungsbandes 4 gut knickbar ist, so dass eine gleichmässige,
saubere Knickung nach oben gewährleistet ist. Dies ist besonders dann wichtig, wenn
auch eine Reinigung der Fussleisten erfolgen soll. Durch das Hochknicken des an die
Fussleiste anstossenden Teils der Textilbespannung 1 wird die Fussleiste mitgereinigt.
Insbesondere im Falle von Reinigungsgeweben für Trockenreinigung kann auf das Rückengewebe
auch verzichtet werden.
[0014] Durch Umschlagen der Ränder des Rückengewebes 3 an der Breitseite der Textilbespannung
werden Taschen 32 gebildet, in welche Befestigungsteile eines Spannrahmens eingeschoben
werden können. Dadurch, dass die Taschen 32 aus einem durchgehenden Teil des Rückengewebes
3 gebildet sind, weisen sie eine hohe Stabilität auf und reissen weniger ein als Taschen,
welche - wie dies bei herkömmlichen Textilbespannungen üblich ist - aus auf das Rückengewebe
aufgenähten Gewebeteilen bestehen.
[0015] In Figur 2a ist ein Schnitt durch eine seitliche Längskante der Textilbespannung
1 nach dem Zusammennähen von Reinigungsgewebe 2, Rückengewebe 3 und Stabilisierungsband
4 für eine eingeschlagene Naht dargestellt. Die genannten Teile 2,3,4 werden parallel
aneinandergelegt und mittels einer Naht 5 aneinander befestigt. Das Stabilisierungsband
4 wird vom Reinigungsgewebe 2 und Rückengewebe 3 weggeschwenkt.
[0016] Figur 2b zeigt einen Schnitt durch eine seitliche Längskante der Textilbespannung
1 nach dem Zusammennähen und Umschlagen des Stabilisierungsbandes 4. Der innere Rand
des Stabilisierungsbandes 4 wird mittels einer weiteren Naht 5b am Reinigungsgewebe
1 und Rückengewebe 3 befestigt.
[0017] In Figur 2c ist eine Ausführungsvariante der seitlichen Befestigung des Stabilisierungsbandes
4 an Reinigungsgewebe 2 und Rückengewebe 3 gezeigt. Man sieht einen Schnitt durch
eine seitliche Längskante der Textilbespannung 1 nach dem Zusammennähen. Das Reinigungsgewebe
2, das Rückengewebe 2 und das Stabilisierungsband 4 sind mittels einer einfachen Naht
5c aneinander befestigt, ohne dass letzteres umgeschlagen wird. Zum Schutze der Ränder
und der Naht gegen äussere mechanische Einwirkungen kann noch ein mit einer schwarzen
Linie dargestelltes Umschlagsband 6 vorgesehen werden, welches vorzugsweise aus Polyester,
Acryl, Polyamid oder einem anderen Polymer gefertigt ist.
[0018] Statt durch Nähen können die verschiedenen Gewebe und Bänder der Textilbespannung
durch Kleben aneinander befestigt werden.
[0019] In Figur 3 ist ein Längsschnitt durch eine erfindungsgemässe Textilbespannung 1 gezeigt.
Es sind hier deren Breit) kanten dargestellt. Ausser dem Stabilisierungsband 4 wird
auch das Rückengewebe 3 umgeschlagen, so dass es Taschen 32 bildet, welche - wie schon
gesagt - sehr stabil und reissfest sind.
[0020] In Figur 4 ist eine Draufsicht auf den unteren Teil einer Textilbespannung 1 gezeigt.
Das Reinigungsgewebe 2 kann auch aus verschiedenen Materialien aufgebaut sein, welche
eine unterschiedliche Reinigungswirkung haben. Beispielsweise können äussere Längsstreifen
2a schmutzaufnehmende Funktion haben, während ein innerer Längsstreifen 2b mehr abrasive
Wirkung hat. Als Material für die äusseren Längsstreifen 2a kommt beispielsweise ein
Gewebe aus Baumwolle oder Kunststoffen, wie Polyester, Polyamid, Acryl, Viskose in
Frage und kann Florfäden oder - im Falle von Kunststoffen - Mikrofasern aufweisen,
während für den inneren Längsstreifen Kunsstoffe vorzugsweise aus einem robusten synthetischen
Material wie Polyester, Acryl, Polyamid oder einem anderen Polymer oder aus einem
Mischgewebe mit den genannten synthetischen Materialien und Baumwolle verwendet werden
können. Je nach bei einem Reinigungsvorgang in Frage kommender Bewegungsrichtung der
Textilbespannung können auch andere flächige Anordnungen der verschiedenen Reinigungsgewebe
getroffen werden, welche Scheibenform oder auch Querstreifen oder kreuzartige flächige
Anordnungen umfassen können.
[0021] Die Fasern des Reinigungsgewebes werden vorteilhafterweise mit einer antibakteriell
wirkenden Flüssigkeit imprägniert, so dass ein Bakterienbefall für lange Zeit verhindert
oder zumindest stark reduziert wird. Dies ist vorteilhaft einerseits aus rein hygienischen
Gründen, andererseits wird auf diese Weise auch eine unangenehme Geruchsbildung verhindert.
Derartige Flüssigkeiten sind beispielsweise bei der Firma Novartis erhältlich.
1. Textilbespannung für Reinigungsgeräte, insbesondere zum Reinigen von Fussböden, mit
Mitteln zur Befestigung an einem Spannrahmen, welche mit einem den Spannrahmen wenigstens
teilweise überragenden Reinigungsgewebe aufgebaut ist, dadurch gekennzeichnet, dass
an den Rändern der Rückseite des Reinigungsgewebes (2) ein Stabilisierungsband (4)
befestigt ist, entlang dessen Innenkante eine das Band mit dem Reinigungsgewebe verbindende
Naht (5b) verläuft, die sich entlang den Längsseiten der Bespannung (1) über deren
gesamte Länge erstreckt.
2. Textilbespannung nach einem Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass auf der Rückseite
des Reinigungsgewebes (2) ein Rückengewebe (3) vorgesehen ist, auf welchem das Stabilisierungsband
(4) befestigt ist.
3. Textilbespannung nach einem der Ansprüche 1 bis 2, dadurch gekennzeichnet, dass zwischen
Reinigungsgewebe (2) und Rückengewebe (3) eine wasserspeichernde und polsternde Schicht
eingefügt ist.
4. Textilbespannung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass die Schicht aus Schaumstoff
besteht.
5. Textilbespannung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
äusseren Kanten von Reinungsgewebe (2), Stabilisierungsband(4) und gegebenenfalls
Rückengewebe (3) durch eine Naht (5a) miteinander verbunden sind und das Stabilisierungsband
nach Ausschwenken und Umschlagen mit einer weiteren Naht (5b) am Reinigungs- und gegebenenfalls
Rückengewebe befestigt ist.
6. Textilbespannung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass an
den Aussenrändern von Reinigungsgewebe (2) und gegebenenfalls Rückengewebe (3) das
Stabilisierungsband (4) aufgenäht ist.
7. Textilbespannung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass die Ränder zum Schutze
der Naht mit einem Umschlagsband (6) verstärkt sind.
8. Textilbespannung nach einem der Ansprüche 3 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die
Ränder des Rückengewebes an der Breitseite zwecks Bildung von Taschen umgeschlagen
und mittels des Stabilisierungsbandes befestigt sind, wobei die Taschen der Aufnahme
von Befestigungsmitteln für den Spannrahmen bilden.
9. Textilbespannung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass das
Reinigungsgewebe aus flächigen Teilen von verschieden Materialien (2a, 2b) mit unterschiedlichen
Reinigungsfunktionen aufgebaut ist.
10. Textilbespannung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, dass die
Textilbespannung mit einer antibakteriell wirkenden Flüssigkeit imprägniert ist.