[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Ballschäger, insbesondere Tennisschläger mit
einem Schlägerkopf und einem Griffteil, wobei die Rahmenholme sich vom Griffteil über
den bespannten Bereich des Kopfteiles erstrecken, bei welchem die offene Fläche zwischen
den spitzwinkelig in den Griffteil mündenden Rahmenholmen zur Gänze die Bespannungsebene
bildet und die in Schlägerlängsachse verlaufende längste mittlere Saite zwischen dem
Kopf und dem dem Griff benachbarten Ursprung des spitzen Winkels der in den Griffteil
mündenden Rahmenholme gespannt ist
[0002] Ein Schläger der eingangs genannten Art ist beispielsweise der US-PS Re 33 372 zu
entnehmen. Gemeinsam mit einer Reihe von Weiterentwicklungen von Ballschlägern, welche
darauf abzielen, harte Stöße und Vibrationen vom Handgelenk des Spielers fernzuhalten,
zeichnen sich moderne Tennisschläger zur Erzielung dieses Effektes durch immer geringere
Gesamtgewichte aus, was nicht zuletzt durch moderne Werkstoffe ohne nennenswerte Verschlechterung
der Steifigkeitswerte möglich geworden ist.
[0003] Die Spieleigenschaften eines Schlägers und damit die Handhabung eines Schlägers,
insbesondere die präzise Richtungsgebung des Balles, die Umsetzung der Reaktionsschnelligkeit
des Spielers auf den Ball über den Schläger und eine hohe Ballbeschleunigung wurden
bei den bisher bekannten Schlägern durch Variation der Gewichts- und Steifigkeitsverteilung
jeweils verbessert, wobei erkannt wurde, daß maßgeblich für die Beeinflussung dieser
Spieleigenschaften neben dem Schlägergewicht der Schlägerschwerpunkt und der Aufschlagschwerpunkt
bzw. dynamische Schwerpunkt, gemessen vom Griffende, ist. Ein weiteres Kriterium für
eine Verringerung der auf das Handgelenk zur Wirkung gelangenden Vibration, ist die
Frei-Frei Eigenschwingungsfrequenz, welche bei geringerem Gewicht und Wahl geeigneter
Werkstoffe auf entsprechend höhere Werte gebracht werden konnte.
[0004] Während der eingangs genannte in der US-PS Re 33 372 beschriebene Schläger noch Frei-Frei
Eigenfrequenzen von etwa 140 bis 150 Hz aufwies, haben nachfolgende Entwicklungen,
wie beispielsweise der in der US-PS 5 368 295 beschriebene Schläger bei geringerem
Gewicht und höherer Steifigkeit, bereits Frei-Frei Eigenfrequenzen von 190 Hz als
erzielbar angestrebt. Das Gewicht derartiger Schläger soll hiebei weniger als 270
g betragen.
[0005] Die weitere Erhöhung der Frei-Frei Eigenschwingungsfrequenz und die weitere Herabsetzung
des Gewichtes ohne Verlust der Steifigkeiten hat aber nun zu einer wesentlichen Einbuße
in für die Spielbarkeit des Ballschlägers wesentlichen Kriterien geführt. Die weitere
Herabsetzung des Gewichtes führte nämlich dazu, daß der sogenannte "Sweetspot" immer
kleiner wurde, und daß der Schläger immer empfindlicher auf außermittige Schläge wurde.
Mit besonders leichten Schlägern konnte daher bisher eine gute Ballkontrolle nur bei
überaus exaktem Spiel erreicht werden, wobei der Ball auf einen überaus kleinen Bereich
der bespannten Fläche auftreffen mußte, um kontrollierbar zu sein.
[0006] Die Erfindung zielt nun darauf ab, einen Ballschläger der eingangs genannten Art
besonders leicht und handgelenkschonend auszubilden und gleichzeitig auch für weniger
gute Spieler eine verbesserte Ballkontrolle durch einen vergrößerten "Sweetspot" sicherzustellen.
Zur Lösung dieser Aufgabe besteht der erfindungsgemäße Ballschläger der eingangs genannten
Art im wesentlichen darin, daß der Schläger ein bespanntes Gewicht von weniger als
260 g und eine Frei-Frei Eigenschwingungsfrequenz von größer 200 Hz aufweist und daß
das Verhältnis der Breite der bespannten Fläche zur Länge der längsten Saite der bespannten
Fläche kleiner 0,6 ist. Während bisher Tennisschläger, bei welcher die Rahmenholme
sich vom Griffteil über den bespannten Bereich des Kopfteiles erstreckten und spitzwinkelig
in den Griffteil mündeten, in aller Regel mit einem Herzstück ausgebildet waren, sind
auch konventionelle sogenannte Monoschaftschläger üblicherweise relativ breit im Verhältnis
zur Länge der bespannten Fläche ausgebildet. Überraschenderweise hat sich nun gezeigt,
daß wenn die Länge der längsten Saite entsprechend überproportional zur Breite der
bespannten Fläche vergrößert wird, sodaß das Verhältnis der Breite der bespannten
Fläche zur Länge der längsten Saite der bespannten Fläche kleiner als 0,6 wird, die
Spielbarkeit des Ballschlägers, trotz des überaus geringen Gewichtes und der erwünschten
hohen Eigenfrequenz, wesentlich verbessert wird. Dies wird darauf zurückgeführt, daß
durch den im Verhältnis zur Länge der längsten Saite relativ schmalen Schläger, eine
überproportionale Vergrößerung des "Sweetspots" entsteht. Die Länge der längsten Saite
bei Schlägern mit einem Herzstück oder konventionellen Monoschaftschlägern könnte
wiederum nur durch eine überproportionale Verlängerung des Schlägers insgesamt verlängert
werden, was wiederum zu einer Erhöhung des Gewichtes und zu anderen unerwünschten
Spieleigenschaften, wie sie sich aus der Verschiebung des dynamischen Schwerpunktes
und des statischen Schwerpunktes ergeben, führen.
[0007] Die erfindungsgemäße Kombination von überaus geringem Gewicht und hoher Frei-Frei
Eigenschwingungsfrequenz erster Ordnung mit der Maßnahme, die Bespannung bei einem
im wesentlichen die übliche Länge eines Schlägers aufweisenden Ballschläger überproportional
zu verlängern, führt somit zu einem leichten, arm- und handgelenkschonenden und auch
für ungeübtere Tennisspieler leicht spielbaren Ballschläger mit verbesserter Umsetzung
der Reaktionsschnelligkeit des Spielers und hoher Ballbeschleunigung.
[0008] In bevorzugter Weise ist die Geometrie des Schlägers so gewählt, daß das Verhältnis
der längsten Saite der Bespannung zur Gesamtlänge des Schlägers größer 0,6, vorzugsweise
größer 0,65, ist. Mit einer derartigen Ausbildung gelingt es, die geforderte Geometrie
für das bessere Spielverhalten auch bei Schlägern mit konventioneller Gesamtlänge
zu realisieren.
[0009] Eine weitere Verbesserung der Umsetzung der Reaktionsschnelligkeit des Spielers und
Verringerung von Vibrationen, welche ins Handgelenk gelangen könnten, läßt sich dadurch
verwirklichen, daß der Schläger ein bespanntes Gewicht von weniger als 250 g und eine
Frei-Frei Eigenschwingungsfrequenz von größer 210 Hz aufweist.
[0010] Während konventionelle Schläger und insbesondere auch bekannte Monoschaftschläger
aufgrund ihrer Konstruktion und Geometrie in der Regel sich dadurch auszeichnen, daR
sich die Eigenfrequenzen senkrecht zur Bespannungsebene gemessen von den Eigenfrequenzen
in der Bespannungsebene gemessen nur geringfügig und in der Regel um zumeist weniger
als 5 % voneinander unterscheiden, ist der erfindungsgemäße Ballschläger mit Vorteil
dadurch gekennzeichnet, daß sich die Eigenfrequenzen senkrecht zur Bespannungsebene
gemessen von den Eigenfrequenzen in der Bespannungsebene gemessen um wenigstens 20
%, vorzugsweise 25 %, voneinander unterscheiden. Die senkrecht zur Bespannungsebene
gemessene Eigenfrequenz entspricht der Frei-Frei Eigenschwingungsfrequenz, welche
erfindungsgemäß wenigstens 200 Hz betragen soll. Aufgrund der erfindungsgemäßen Konstruktion
und des Verzichtes auf ein Herzstück, wird eine höhere Steifigkeit erzielt, sodaß
es möglich wird, in der Bespannungsebene entsprechend höhere Werte von größenordnungsmäßig
300 Hz zu erzielen, wodurch die Ballkontrolle weiter verbessert wird.
[0011] Um das bespannte Gewicht des Ballschlägers weiter zu reduzieren, ist ein bevorzugtes
Bespannungsmuster vorgesehen. Während in der US-PS Re 33 372 hier im zentralen Bereich
eine dichtere Bespannung und in peripheren Bereichen der Bespannungsfläche eine Bespannung
mit entsprechend größeren Saitenabständen gewählt wurde, läßt sich das Gewicht des
bespannten Schlägers, wie es einer bevorzugten Weiterbildung entspricht, dadurch reduzieren,
daR die in Längsrichtung des Ballschlägers verlaufenden Saiten ausgehend von der mittleren,
in der Schlägerlängsachse liegenden, Saite zu beiden Seiten divergierend zum Kopf
verlaufen. Auf diese Weise läßt sich der sogenannte "Sweetspot" nicht nur in seiner
Länge sondern auch in seiner Breite vergrößern, wodurch die Spieleigenschaften bei
gleichzeitig verringertem Gewicht weiter verbessert werden. Mit Vorteil kann die Ausbildung
hiebei so getroffen sein, daß die Divergenz benachbarter Saiten in den seitlichen
Bereichen inkrementell zum Schlägerrand zunimmt.
[0012] Im Tennisschlägerbau haben sich zur Erzielung der geforderten hohen Steifigkeiten
bei gleichzeitig verringertem Gewicht Kohlenstofffasern als bevorzugtes Material bereits
etabliert. In vorteilhafter Weise kann der erfindungsgemäße Ballschläger mit den geforderten
Werten für das Gewicht, die Eigenschwingungsfrequenz und der erhöhten Steifigkeit
für die Bespannung so hergestellt werden, daß die Rahmenholme aus Kohlenstofffasern
und/oder Metallen wie z.B. Aluminium oder Titan bestehen.
[0013] Der erfindungsgemäße Schläger sowie die erfindungsgemäße Schlägergeometrie ist schematisch
in dem in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel näher erläutert. In der
Zeichnung ist ein Rahmenholm 1 eines Tennisschlägers 2 ersichtlich, welcher ausgehend
von einem Griffteil 3 um das Bespannungsoval gebogen und unter Einschluß eines spitzen
Winkels α wiederum zum Griffteil zurückgeführt ist. Dem Griffteil 3 benachbart wird
auf jegliches Herzstück verzichtet, sodaß sich hier eine besonders lange längste Saite
4 realisieren läßt, welche ausgehend vom Grund der durch den spitzen Winkel α definierten
Nut, bis zum Schlägerkopf 5 verläuft. Das Verhältnis der Breite der bespannten Fläche
b zur Länge der bespannten Fläche a, welches dem Verhältnis der jeweils längsten Saiten
in Richtung der Breite der Bespannungsfläche bzw. in Richtung der Länge der Bespannungsfläche
entspricht, ist hiebei kleiner 0,6 gewählt, sodaß sich ein schlanker, mit relativ
zur unveränderten Gesamtlänge verlängerter Bespannungsfläche, Schläger ergibt. Um
die längste Länge a der längsten Saite 4 ohne Veränderung der Gesamtlänge c des Ballschlägers
2 vergrößern zu können, beträgt das Verhältnis der längsten Saite a der Bespannung
zur Gesamtlänge des Schlägers c bevorzugt mehr als 0,6 und vorzugsweise mehr als 0,65.
[0014] Die Rahmenholme sind aus Kunststofffasern und/oder Metallen, wie z.B. Aluminium oder
Titan, ausgebildet.
[0015] Bedingt durch die gezeigte Geometrie ergeben sich erhebliche Abweichungen zwischen
den Eigenfrequenzen senkrecht zur Bespannungsebene von den Eigenfrequenzen in der
Bespannungsebene gemessen, wodurch insgesamt ein überaus steifer und leicht spielbarer
Schläger mit hoher Armschonung erzielt wird.
1. Ballschäger, insbesondere Tennischläger (2) mit einem Schlägerkopf und einem Griffteil
(3), wobei die Rahmenholme (1) sich vom Griffteil (3) über den bespannten Bereich
des Kopfteiles erstrecken, bei welchem die offene Fläche zwischen den spitzwinkelig
in den Griffteil mündenden Rahmenholmen (1) zur Gänze die Bespannungsebene bildet
und die in Schlägerlängsachse verlaufende längste mittlere Saite (4) zwischen dem
Kopf und dem dem Griff benachbarten Ursprung des spitzen Winkels der in den Griffteil
(3) mündenden Rahmenholme (1) gespannt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Schläger
(2) ein bespanntes Gewicht von weniger als 260 g und eine Frei-Frei Eigenschwingungsfrequenz
von größer 200 Hz aufweist und daß das Verhältnis der Breite der bespannten Fläche
zur Länge der längsten Saite der bespannten Fläche kleiner 0,6 ist.
2. Ballschläger nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Verhältnis der längsten
Saite (4) der Bespannung zur Gesamtlänge des Schlägers größer 0,6, vorzugsweise größer
0,65, ist.
3. Ballschläger nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Schläger (2)
ein bespanntes Gewicht von weniger als 250 g und eine Frei-Frei Eigenschwingungsfrequenz
von größer 210 Hz aufweist.
4. Ballschläger nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Eigenfrequenzen
senkrecht zur Bespannungsebene gemessen von den Eigenfrequenzen in der Bespannungebene
gemessen um wenigstens 20 %, vorzugsweise 25 %, voneinander unterscheiden.
5. Ballschläger nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die in
Längsrichtung des Ballschlägers (2) verlaufenden Saiten ausgehend von der mittleren,
in der Schlägerlängsachse liegenden, Saite (4) zu beiden Seiten divergierend zum Kopf
verlaufen.
6. Ballschläger nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Divergenz
benachbarter Saiten in den seitlichen Bereichen inkrementell zum Schlägerrand zunimmt.
7. Ballschläger nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Rahmenholme
(1) aus Kohlenstofffasern und/oder Metallen wie z.B. Aluminium oder Titan bestehen.