[0001] Die Erfindung betrifft eine Trinkhalmanbringvorrichtung zum Anbringen von Trinkhalmen
an Getränkefolienbeutel gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein Verfahren zum
Anbringen von Trinkhalmen an Getränkefolienbeutel.
[0002] Wenn in einer automatischen Getränkeabfüllanlage auf die gefüllten Folienbeutel am
Ende des Prozesses ein Trinkhalm angebracht werden soll, der zur Entnahme des Getränkes
eingesetzt werden kann, wird dazu eine Trinkhalmanbringvorrichtung eingesetzt.
[0003] Eine gattungsgemäße Vorrichtung weist dazu eine Transporteinrichtung auf, mit deren
Hilfe die Getränkefolienbeutel an die Trinkhalmanbringstelle transportiert werden.
Die Trinkhalme werden in Form eines zusammenhängenden Stranges den Getränkebeuteln
zugeführt. Dabei sind die Trinkhalme eines solchen Stranges im Regelfall senkrecht
zur Transportrichtung ausgerichtet und mit einem Band verbunden. Vor dem Aufbringen
des Trinkhalmes auf den Getränkefolienbeuteln wird das Band durchtrennt oder abgelöst.
Eine Andrückeinrichtung drückt die vereinzelten Trinkhalme auf die Getränkefolienbeutel.
Der Trinkhalm wird z.B. durch ein Klebemittel an dem Getränkebeutel gehalten, das
im Vorhinein auf diesen aufgebracht wurde. Dabei können die einzelnen Trinkhalme in
Schutzhüllen eingefaßt sein.
[0004] Bei den bekannten Vorrichtungen ist die Leistung durch die maximale Geschwindigkeit
begrenzt, mit der die einzelnen mechanischen Komponenten betrieben werden können,
ohne daß die Zuverlässigkeit darunter leidet. Dabei muß beachtet werden, daß die Positioniergenauigkeit
mit wachsender Geschwindigkeit abnimmt. Fällt eine Trinkhalmanbringvorrichtung aus,
z.B. bei einem Riß des Trinkhalmbandes, so muß die ganze Anlage stillgelegt werden
oder es kommt zu fehlerhaften Produkten.
[0005] Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Trinkhalmanbringvorrichtung und ein
entsprechendes Verfahren zur Verfügung zu stellen, deren Durchsatz ohne Beeinträchtigung
der Zuverlässigkeit erhöht ist.
[0006] Diese Aufgabe wird durch eine gattungsgemäße Trinkhalmanbringvorrichtung mit den
Merkmalen des kennzeichnenden Teiles des Anspruchs 1 und ein Verfahren mit den Merkmalen
des Anspruchs 16 gelöst. Vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0007] Erfindungsgemäß weist die Trinkhalmanbringvorrichtung eine zweite Zuführeinrichtung
zum Zuführen eines zweiten Trinkhalmbandes an die Getränkefolienbeutel auf, wobei
die zweite Zuführeinrichtung eine zweite Schneideinrichtung zum Durchtrennen des zweiten
Trinkhalmbandes zwischen je zwei Trinkhalmen und eine zweite Andrückeinrichtung zum
jeweiligen Andrücken eines Trinkhalmes an einen Getränkefolienbeutel umfaßt. Weiterhin
weist die erfindungsgemäße Trinkhalmanbringvorrichtung eine Steuerungseinheit auf,
die die Geschwindigkeiten und Arbeitsabläufe der Transporteinrichtung für die Getränkefolienbeutel,
der ersten und der zweiten Zuführenrichtung zum Zuführen der Trinkhalmbänder derart
aufeinander abstimmt, daß von der ersten Zuführeinrichtung Trinkhalme an dem ersten,
dritten, fünften... herangeführten Folienbeutel angebracht werden und von der zweiten
Zuführeinrichtung Trinkhalme an dem zweiten, vierten, sechsten... herangeführten Folienbeutel
angebracht werden. Die Getränkefolienbeutel werden von der erfindungsgemäßen Vorrichtung
also alternierend mit Trinkhalmen versehen.
[0008] Die zweite Zuführeinrichtung, die mechanisch unabhängig von der ersten Zuführenrichtung
ist, führt ein eigenes Trinkhalmband an die Transportbahn der Getränkefolienbeutel
heran. Dies kann z.B. durch ein System von Umlenkrollen und Führungswalzen geschehen.
Dieses Trinkhalmband wird durch eine Schneideinrichtung, z.B. durch ein Messer kurz
vor dem Aufbringpunkt durchschnitten. Anstelle des Messers können jedoch auch andere
Schneideinrichtungen, wie z.B. Wasserstrahl- oder Laserschneider eingesetzt werden.
Die Steuerungseinheit regelt die Geschwindigkeit des Trinkhalmbandes in einer solchen
Weise, daß von der zweiten Andrückvorrichtung jeder zweite Getränkefolienbeutel mit
einem Trinkhalm versehen wird, während jeder erste Getränkefolienbeutel mit einem
Trinkhalm von der ersten Zuführeinrichtung versehen wird. Ohne die Geschwindigkeit
der einzelnen mechanischen Komponenten der Trinkhalmzuführeinrichtung erhöhen zu müssen,
läßt sich auf diese Weise der Durchsatz signifikant erhöhen. Nur die Geschwindigkeit
der Transporteinrichtung zum Zuführen der Getränkefolienbeutel muß gesteigert werden,
was jedoch unkritisch ist. Aufgrund der unabhängigen Versorgung der einzelnen Zuführeinrichtungen
mit je einem Trinkhalmband ist gewährleistet, daß die Belastung des einzelnen Trinkhalmbandes
nicht zu sehr vergrößert wird, wodurch die Gefahr des Reißens oder der Beschädigung
vergrößert würde. Bei Ausfall einer der Zuführeinrichtungen läßt sich unter Inkaufnahme
einer Durchsatzverringerung trotzdem der Trinkhalmanbringbetrieb fortsetzen.
[0009] In weiterer vorteilhafter Ausgestaltung ist eine dritte Zuführeinrichtung zum Zuführen
eines dritten Trinkhalmbandes an die Getränkefolienbeutel vorgesehen, wobei diese
dritte Zuführeinrichtung eine dritte Schneideinrichtung zum Durchtrennen des dritten
Trinkhalmbandes und eine dritte Andrückeinrichtung aufweist. Eine dritte Zuführeinrichtung
kann zu einer weiteren Steigerung des Durchsatzes eingesetzt werden, indem jede einzelne
der drei Zuführeinrichtungen nur jeweils jeden dritten Folienbeutel mit einem Trinkhalm
versieht.
[0010] In vorteilhafter Weise kann jedoch eine dritte Zuführeinrichtung so eingesetzt werden,
daß sie nur tätig wird, wenn die erste oder zweite Zuführeinrichtung ausfällt. Auf
diese Weise wird ein gleichmäßiger Durchsatz an Folienbeuteln gewährleistet.
[0011] Die dritte Zuführeinrichtung kann zugeschaltet werden, sobald die erste oder die
zweite Zuführeinrichtungen ausfällt. Vorteilhafterweise wird eine Einrichtung zur
Funktionsüberprüfung der ersten bzw. zweiten Zuführeinrichtung vorgesehen, die der
Steuerungseinheit ein Signal liefert, wenn ein Getränkefolienbeutel die ersten zwei
Zuführeinrichtungen passiert hat, ohne mit einem Trinkhalm versehen worden zu sein.
Die Steuerungseinheit gibt dann einen Befehl an die dritte Zuführeinrichtung, so daß
diese taktrichtig den entsprechenden Folienbeutel mit einem Trinkhalm versieht. Solche
Sensoren können z.B. optische Elemente sein, die die Reflexion des Getränkefolienbeutels
messen. Andere Realisierungen sind jedoch nicht ausgeschlossen.
[0012] Eine besonders einfache Ausgestaltung sieht vor, daß die Andrückeinrichtungen der
Zuführeinrichtungen um eine Achse schwenkbare Finger sind, die die jeweiligen Trinkhalme
mit ihrem achsfernen Ende an die Getränkebeutel andrücken. Dabei können die Trinkhalmbänder
jeweils über eine eigene Walze der jeweiligen Andrückeinrichtung zugeführt werden.
Eine möglichst gleichmäßige Anbringung der Trinkhalme an den Folienbeuteln wird erreicht,
wenn mindestens zwei Andrückeinrichtungen je Zuführeinrichtung vorgesehen sind, die
in verschiedenen Höhen an die Trinkhalme angreifen.
[0013] Die Trinkhalmbänder könnten Bänder sein, an denen die Trinkhalme einzeln befestigt
sind, bevorzugt werden jedoch aus Hygienegründen in Schutzhüllen eingesetzte Trinkhalme.
[0014] Um die Trinkhalmbänder sicher an die Getränkebeutel heranzuführen, können die Zuführeinrichtungen
Klammereinrichtungen umfassen, die mit dem jeweiligen Trinkhalmband mitlaufen und
Klammern aufweisen, die die Trinkhalme erfassen. Diese Klammern werden von der Steuerungseinheit
angesprochen, um die Trinkhalme freizugeben, wenn sie von der Andrückeinrichtung an
die Getränkefolienbeutel gedrückt werden. Solche Klammereinrichtungen können umlaufende
Endlosbänder mit entsprechenden Klammern sein, die von einem Mechanismus ausgelöst
werden. Ebenso ist eine Schienenführung für entsprechende Klammern denkbar und eine
Auslösung mit Hilfe elektrischer Signale.
[0015] Die Haftung der Trinkhalme an den Getränkefolienbeuteln wird in der Regel mit Hilfe
eines Klebemittels erreicht. Ein solches Klebemittel kann im Vorhinein auf die Getränkefolienbeutel
aufgebracht worden sein, so daß die Trinkhalme nur gegen dieses Klebemittel gedrückt
werden müssen. Vorteilhafterweise werden jedoch bereits die Trinkhalmbänder mit entsprechenden
Klebepunkten versehen und den jeweiligen Zuführeinrichtungen mit einem Abdeckband
zugeführt, das die Klebepunkte bedeckt. Jede Zuführeinrichtung umfaßt dann eine Bandabzieheinrichtung,
welche das jeweilige Abdeckband von dem jeweiligen Trinkhalm abzieht, bevor dieses
von der jeweiligen Schneidvorrichtung durchtrennt wird. Auf diese Weise ist gewährleistet,
daß die Klebepunkte erst kurz vor dem Ankleben freigelegt werden.
[0016] Werden die Trinkhalme den Getränkefolienbeuteln von einer Walze zugeführt, von der
sie mit Hilfe der Andrückeinrichtung entfernt werden, so ist es vorteilhaft, wenn
diese Walze Einrichtungen zum Führen der einzelnen Trinkhalme umfaßt. Derartige Einrichtungen
können z.B. Ausnehmungen am Umfang dieser Walze sein, die an das äußere Profil der
Trinkhalme bzw. den in Schutzhüllen befindlichen Trinkhalme angepaßt sind. Eine solche
Walze gewährleistet den präzisen Transport der Trinkhalme. Eine weitere Verbesserung
läßt sich erreichen, wenn Vorrichtungen vorgesehen sind, die die Trinkhalme in den
entsprechenden Einrichtungen der Walze halten. Dabei kann vorgesehen sein, daß die
Walze in einem Bereich ihres Umfanges von einer weiteren Führung in der Art eines
Geländers umgeben ist, so daß die Trinkhalme die Einrichtungen zum Führen der einzelnen
Trinkhalme an der Walze nicht verlassen können. Einfacherweise kann die Walze jedoch
über Saugeinrichtungen verfügen, die die Trinkhalme festhalten.
[0017] Die Trinkhalme können von einem Transportband zu einem Trinkhalmband zusammengefaßt
werden. Bei Trinkhalmen, die in einer Schutzhülle vorgesehen sind, können die entsprechenden
Schutzhüllen derart ausgestaltet sein, daß sie an den Rändern mit jeweils einer benachbarten
Schutzhülle für einen Trinkhalm verbunden sind, so daß auf diese Weise ein Band gebildet
wird. Besondes vorteilhaft ist es dabei, wenn dieses Band durch das Abdeckband für
die Klebepunkte verstärkt wird, so daß dieses als Trageband wirkt.
[0018] Im folgenden wird eine spezielle Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Trinkhalmanbringvorrichtung
anhand der anliegenden Figuren erläutert. Dabei zeigt
- Figur 1
- eine stark schematisierte Übersicht der Anordnung der einzelnen Komponenten einer
erfindungsgemäßen Trinkhalmanbringvorrichtung,
- Figur 2
- in perspektivischer Ansicht eine einzelne Zuführungseinrichtung einer erfindungsgemäßen
Trinkhalmanbringvorrichtung,
- Figur 3
- eine schematisierte Draufsicht auf den in Figur 2 dargestellten Bereich, und
- Figur 4
- einen Ausschnitt eines Trinkhalmbandes in Blickrichtung 1 der Figur 2.
[0019] In Figur 1 ist der prinzipielle Aufbau einer erfindungsgemäßen Trinkhalmanbringvorrichtung
beispielhaft gezeigt. Folienbeutel 2 befinden sich auf dem Transportband 10, das sich
in Pfeilrichtung fortbewegt. Ein Sensor 38, z.B. eine Lichtschranke oder ein anderes
optisches oder akustisches (Ultraschall) Element dient der Erfassung der einlaufenden
Folienbeutel 2.32 und 34 deuten Zuführeinrichtungen für Trinkhalmbänder an, die im
Detail den Figuren 2 bzw. 3 entsprechen und später erläutert werden. 42 bezeichnet
eine Funktionsüberprüfungseinrichtung, die bei diesem Beispiel ein optischer Sensor
ist, der untersucht, ob ein Trinkhalm an einem vorbeitransportierten Folienbeutel
angebracht ist. Stromabwärts dieser Einrichtung 42 befindet sich eine dritte Zuführeinrichtung
36, die gleich wie die erste und zweite Zuführeinrichtung aufgebaut ist. Sowohl der
Erfassungsensor 38 als auch der optische Sensor zur Funktionsüberprüfung 42 sind über
Signalleitungen 38a bzw. 42a mit einer Steuerungseinheit 30 verbunden. Eine weitere
Signalleitung 10a verbindet die Steuerungseinheit 30 mit dem Antrieb 40 für das Transportband
10. Die Steuerungseinheit 30 umfaßt z.B. einen Mikroprozessor oder einen Prozeßrechner,
während der Antrieb 40 ein von dem Prozeßrechner 30 über die Signalleitung 10a angesteuerter
Elektromotor sein kann. Über Signalleitungen 32a, 34a und 36a steht der Prozeßrechner
mit den ersten, zweiten und dritten Zuführeinrichtungen in Verbindung und steuert
die Antriebe der darin enthaltenen mechanischen Komponenten, die mit Bezug zu den
Figuren 2 und 3 näher erläutert werden.
[0020] Figur 2 zeigt den Andrückbereich der zweiten Zuführeinrichtung 34 in perspektivischer
Darstellung. Figur 3 zeigt den gleichen Bereich in schematisierter Draufsicht, um
den Weg der einzelnen Trinkhalme 4 deutlich zu machen. Die gleichen Elemente wie in
Figur 1 sind mit den gleichen Bezugsziffern benannt. Der Aufbau der ersten und dritten
Zuführeinrichtungen 32, 36 ist genauso, nur daß ggf. die jeweils anderen Getränkefolienbeutel
2a mit Trinkhalmen 4 versehen werden.
[0021] Das Trinkhalmband 6 besteht bei der gezeigten Ausführungsform aus Trinkhalmen 4,
die in einer Schutzhülle 26 eingefaßt sind. Diese Schutzhülle umfaßt auch Schweißnähte
28, die die einzelnen Trinkhalme voneinander trennen. Die obere Kante bzw. die untere
Kante des Schutzhüllenstreifens ist jeweils verschweißt, so daß ein einzelner Trinkhalm
jeweils von allen Seiten vollständig eingeschweißt ist. Die Trinkhalme 4 sind senkrecht
zur Transportrichtung des Trinkhalmbandes 6 ausgerichtet. An dem Trinkhalmband befindet
sich ein Abdeckband 8, das in der Figur 2 gestrichelt angedeutet ist. Dieses Abdeckband
deckt in der perspektivischen Darstellung der Figur 2 nicht sichtbare Klebepunkte
an dem Trinkhalmband ab. Ein Ausschnitt der Rückseite eines Trinkhalmbandes, auf der
sich das Abdeckband 8 befindet, ist in Figur 4 gezeigt. Die Klebepunkte 29 befinden
sich zwischen Schutzhülle 26 und Abdeckband 8 im Bereich der Trinkhalme 4.
[0022] 22 bezeichnete diverse Umlenkrollen für das Trinkhalmband 26 mit dem Abdeckband 8.
20 bezeichnet Umlenkrollen für das Abdeckband, nachdem es vom Trinkhalmband 26 abgezogen
worden ist. 12 bezeichnet eine Walze mit Ausnehmungen 24 in der Art eines Sternrades,
die als Führung für die Trinkhalme 4 in der Schutzhülle 26 dienen. Es kann z.B.ein
Saugmechanismus vorgesehen sein, der die Trinkhalme in ihrer Lage hält. Als Schneidvorrichtung
ist ein Messer 14 vorgesehen, das radial zu dem Sternrad 12 beweglich ist. Bei der
gezeigten Ausführungsform wird die Andrückvorrichtung durch einen Finger 16 gebildet,
der um eine Achse 19 schwenkbar gelagert ist. Sowohl das Schwenken des Fingers 16,
der Walze 12, des Messers 14 und auch der Umlenkrollen 20, 22 wird durch die Steuerungseinheit
30 über nicht gezeigte Signalleitungen und Antriebe bewirkt. Die Walze 12 mit den
Ausnehmungen 24 kann ebenso eine größere Höhe haben als in der Figur 2 gezeigt, so
daß die Trinkhalme 4 in der Schutzhülle vollständig in den Ausnehmungen 24 anliegen.
In diesem Fall sind für die Andrückeinrichtungen 16 entsprechende Ausnehmungen am
Umfang der Walze vorgesehen.
[0023] Fig. 2 zeigt im speziellen die zweite Zuführeinrichtung 34. Folienbeutel 2a ist bereits
von der nicht gezeigten ersten Zuführeinrichtung mit einem Trinkhalm 4 versehen worden,
während Folienbeutel 2b in der gezeigten zweiten Zuführeinrichtung mit einem Trinkhalm
versehen wird, entsprechend Pfeil 50. Die Folienbeutel, die sich in der Reihe auf
dem Transportband 10 vor dem Folienbeutel 2a bzw. hinter dem Folienbeutel 2b befinden,
sind der Übersichlichkeit halber nicht gezeigt.
[0024] Die Getränkefolienbeutel 2 sind z.B. aus Aluminiumlaminatfolie gefertigt und besitzen
eingesetzte, sich beim Füllen auffaltende Bodenflächen (Standboden), so daß sich die
Getränkefolienbeutel 2 nach unten hin erweitern und so Raum für Getränk bieten.
[0025] Die dargestellte Vorrichtung arbeitet wie folgt:
[0026] Wie in Figur 1 gezeigt ist, werden gefüllte Folienbeutel 2 aus einer nicht näher
dargestellten Füll- und Verschließanlage der Trinkhalmanbringvorrichtung zugeführt.
Das Transportband 10 fordert sie den Zuführeinrichtungen 32, 34, 36 für Trinkhalme
zu. Dabei sind die Getränkefolienbeutel 2 derart ausgerichtet, daß die Seite, auf
der der Trinkhalm jeweils angebracht werden soll, den Zuführeinrichtungen zugewandt
ist. Die Getränkefolienbeutel 2 passieren einen optischen Sensor 38, der ein Signal
über die Signalleitung 38a an den Prozeßrechner 30 gibt. Diesem ist über die Signalleitung
10a die Geschwindigkeit des Antriebs 40 des Transportbandes 10 bekannt bzw. wurde
von dem Prozeßrechner 30 festgelegt. Der Prozeßrechner 30 kann auf diese Weise bestimmen,
wann ein Folienbeutel 2 die erste Zuführeinrichtung 32 passiert. Diese Zuführeinrichtung
32 wird daraufhin von dem Prozeßrechner 30 derart angesteuert, daß jeder erste, dritte
und fünfte Folienbeutel 2a von der Zuführeinrichtung 32 mit einem Trinkhalm versehen
wird. Aus der Geschwindigkeit des Transportbandes 10 und dem Signal des Sensors 38
bestimmt der Prozeßrechner 30 wann der zweite, vierte, sechste.... Folienbeutel 2b
die zweite Zuführeinrichtung 34 für Trinkhalme passiert. Diese wird dann derart angesteuert,
daß die Getränkefolienbeutel, die nicht von der ersten Zuführeinrichtung 32 mit einem
Trinkhalm versehen worden sind, mit einem Trinkhalm versehen werden. Dies geschieht
über die Signalleitung 34a.
[0027] Sowohl die erste Zuführeinrichtung 32 als auch die zweite Zuführeinrichtung 34 sind
wie in Figur 2 bzw. 3 dargestellt aufgebaut. Figuren 2 und 3 zeigen, wie die Folienbeutel
2 von dem Transportband 10 an den Zuführeinrichtungen vorbeigeführt werden. Immer,
wenn ein Folienbeutel der mit einem Trinkhalm 4 versehen werden soll, die Zuführeinrichtung
32, 34 passiert, wird von der Steuerung 30 ein Signal an den Antrieb des Fingers 16
gegeben, der sich daraufhin um die Achse 19 verschwenkt und einen Trinkhalm an den
entsprechenden Getränkefolienbeutel drückt. Die Trinkhalme 4 werden dabei wie folgt
zugeführt. Die Trinkhalme 4 sind Teil eines Trinkhalmbandes 6 und in Schutzhüllen
26 eingeschweißt, die an den Schweißnähten 28 miteinander verbunden sind. Das Trinkhalmband
6 läuft um diverse Umlenkrollen 22 um, bevor das Abziehband 8 von den Klebepunkten
29 entfernt wird. Dieses wird von weiteren Umlenkrollen 20 abgeführt. Das Trinkhalmband
6 ohne das Abdeckband 8 läuft auf das Sternrad 12 auf und wird dort umgelenkt. Die
einzelnen Schutzhüllen der Trinkhalme 4 legen sich dabei in die Ausbuchtungen 24.
Das Messer 14 dient dazu, die einzelnen Schutzhüllen voneinander zu trennen. Werden
die Trinkhalme 4 in den Schutzhüllen von dem Finger 16 erfaßt, sind sie also bereits
vereinzelt. Die freigelegten Klebepunkte, die durch das Abdeckband 8 abgedeckt waren,
bewirken eine Haftung der Trinkhalme 4 in den Schutzhüllen an dem Getränkefolienbeutel
2.
[0028] In den Figuren ist der Übersichtlichkeit halber nicht die Einrichtung gezeigt, die
die Trinkhalme bzw. das Trinkhalmband in der Art unterstützen, daß sie bzw. es sich
nicht nach oben oder unten bewegen kann. Ein solcher Unterstützungsmechanismus wird
z.B. durch Klammern gebildet, die das Trinkhalmband von oben erfassen und die Trinkhalme
freigeben, wenn sie von dem Finger 16 an die jeweiligen Getränkekbeutel 2 angedrückt
werden. Auch diese Klammern werden von dem Prozeßrechner 30 taktweise angesteuert.
[0029] Haben die Getränkefolienbeutel die Zuführeinrichtungen 32 und 34 passiert, so sollte
jeder Getränkefolienbeutel 2 mit einem Trinkhalm 4 versehen sein. Fällt jedoch eine
der zwei Zuführeinrichtungen 32 oder 34 aus, z.B. wenn das Trinkhalmband reißt, so
werden nicht mit einem Trinkhalm versehene Folienbeutel von dem optischen Sensor 42
erfaßt. Dieser sendet ein entsprechendes Signal über die Signalleitung 42a an den
Prozeßrechner 30. Dieser gibt ein entsprechendes Signal an die dritte Zuführeinrichtung
36 über die Signalleitung 36a, so daß diese taktrichtig an den Getränkefolienbeutel
ohne Trinkhalm einen solchen anbringt. Die dritte Zuführeinrichtung 36 funktioniert
dabei wie oben für die erste bzw. zweite Zuführeinrichtung 32 bzw. 34 anhand der Figuren
2 und 3 beschrieben. Fällt eine der ersten oder zweiten Zuführeinrichtungen 32, 34
langfristig aus, so wird auf die gleiche Weise gewährleistet, daß alle Folienbeutel
2 mit einem Trinkhalm 4 versehen werden.
[0030] Die erfindungsgemäße Trinkhalmanbringvorrichtung ermöglicht also eine signifikante
Erhöhung des Durchsatzes, ohne Verringerung der Zuverlässigkeit. In spezieller Ausgestaltung
läßt sich die Zuverlässigkeit weiter erhöhen, wenn eine dritte Zuführeinrichtung vorgesehen
ist, die im Ersatz für eine ausgefallene erste oder zweite Zuführeinrichtung eingesetzt
wird.
1. Trinkhalmanbringvorrichtung zum Anbringen von Trinkhalmen an Getränkefolienbeutel,
mit einer Transporteinrichtung zum Transport der Getränkefolienbeutel entlang einer
Transportbahn und mit einer ersten Zuführeinrichtung zum Zuführen eines ersten Trinkhalmbandes
an die Getränkefolienbeutel, wobei die Zuführeinrichtung eine erste Schneideinrichtung
zum Durchtrennen des ersten Trinkhalmbandes zwischen je zwei Trinkhalmen und eine
erste Andrückeinrichtung zum jeweiligen Andrücken eines Trinkhalmes an einen Getränkefolienbeutel
umfaßt,
gekennzeichnet durch
eine zweite Zuführeinrichtung (34) zum Zuführen eines zweiten Trinkhalmbandes (6)
an die Getränkefolienbeutel (2) mit einer zweiten Schneideinrichtung (14) zum Durchtrennen
des zweiten Trinkhalmbandes (6) zwischen je zwei Trinkhalmen (4) und einer zweiten
Andrückeinrichtung (16, 19) zum jeweiligen Andrücken eines Trinkhalmes (4) an einen
Getränkefolienbeutel (2); und durch
eine Steuerungseinheit (30), die die Geschwindigkeiten und Arbeitsabläufe der Transporteinrichtung
(10) der ersten (32) und der zweiten (34) Zuführeinrichtung derart aufeinander abstimmt,
daß die erste und die zweite Zuführeinrichtung (32, 34) Trinkhalme (4) immer abwechselnd
an dieherangeführten Getränkefolienbeutel (2a) anbringt.
2. Trinkhalmanbringvorrichtung nach Anspruch 1,
gekennzeichnet durch
eine dritte Zuführeinrichtung (36) zum Zuführen eines dritten Trinkhalmbandes (4)
an die Getränkefolienbeutel (2) mit einer dritten Schneideinrichtung (14) zum Durchtrennen
des dritten Trinkhalmbandes (6) und einer dritten Andrückeinrichtung (16, 19).
3. Trinkhalmanbringvorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die dritte Zuführeinrichtung (36) eingesetzt wird, wenn die erste (32) oder die zweite
(34) Zuführeinrichtung ausfällt.
4. Trinkhalmanbringvorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Steuerungseinheit (30) eine Einrichtung (42) zur Funktionsüberprüfung der ersten
(32) bzw. zweiten (34) Zuführeinrichtung umfaßt und in Abhängigkeit eines Signals
dieser Einrichtung (42) zur Funktionsüberprüfung die dritte Zuführeinrichtung (36)
in Betrieb setzt, wenn das Signal eine Störung der ersten bzw. zweiten Zuführeinrichtung
anzeigt.
5. Trinkhalmanbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Andrückeinrichtungen jeweils als um eine Achse (19) schwenkbare Finger (16) ausgestaltet
sind, die die jeweiligen Trinkhalme (4) mit ihrem achsfernen Ende (18) an die Getränkebeutel
(2) andrücken.
6. Trinkhalmanbringvorrichtung nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
jede Zuführeinrichtung mindestens zwei Andrückeinrichtungen (16, 19) umfaßt, die in
verschiedenen Höhen an die Trinkhalme angreifen.
7. Tinkhalmanbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß
das jeweilige Trinkhalmband (6) über jeweils eine Walze (12) der jeweiligen Andrückeinrichtung
(16,19) zugeführt wird.
8. Trinkhalmanbringvorrichtung nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
die jeweilige Schneideinrichtung (14) ein bezüglich der jeweiligen Walze (12) radial
bewegliches Messer umfaßt, dessen Klinge von außen durch das jeweilige um die Walze
(12) laufende Trinkhalmband (6) schneidet.
9. Trinkhalmanbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Trinkhalmbänder (6) Schutzhüllen (26) für die einzelnen Trinkhalme (4) umfassen,
wobei die Trinkhalme (4) in den Schutzhüllen (26) an den Folienbeuteln (2) angebracht
werden.
10. Trinkhalmanbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Zuführeinrichtungen (32, 34, 36) Klammereinrichtungen umfassen, die mit dem jeweiligen
Trinkhalmband (6) mitlaufen und Klammern aufweisen, die die Trinkhalme (4) haltern,
wobei die Klammereinrichtungen von der Steuerungseinheit (30) derart angesteuert werden,
daß sie die Trinkhalme (4) freigeben, wenn die jeweilige Andrückeinrichtung (16, 19)
den Trinkhalm (4) an den jeweiligen Getränkebeutel (2) andrückt.
11. Trinkhalmanbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
ein Trinkhalmband (6) je Trinkhalm (4) jeweils mindestens einen Klebepunkt (29) aufweist,
wobei die Klebepunkte durch ein Abdeckband (8) geschützt sind, und daß jede Zuführeinrichtung
(32, 34, 36) eine Bandabzieheinrichtung (20) umfaßt, welche das jeweilige Abdeckband
(8) von dem jeweiligen Trinkhalmband (6) abzieht, bevor dieses von der jeweiligen
Schneideinrichtung (14) durchtrennt wird.
12. Trinkhalmanbringvorrichtung nach Anspruch 7 oder einem der Ansprüche 8 bis 11, insoweit
er vom Anspruch 7 abhängt,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Walzen (12) Einrichtungen (24) zum Führen der einzelnen Trinkhalme (4) umfassen.
13. Trinkhalmanbringvorrichtung nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtungen (24) zum Führen der einzelnen Trinkhalme (4) Ausnehmungen am Umfang
der jeweiligen Walze zur Aufnahme je eines Trinkhalmes (4) umfassen.
14. Trinkhalmanbringvorrichtung nach einem der Ansprüche 12 oder 13,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Einrichtungen zum Führen der einzelnen Trinkhalme (4) jeweils einen Saugmechanismus
umfassen.
15. Trinkhalmanbringvorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
das Abdeckband (8) als Trageband ausgestaltet ist.
16. Verfahren zum Anbringen von Trinkhalmen an Getränkefolienbeutel, bei welchem die Getränkefolienbeutel
entlang einer Transportbahn mit jeweils einem Trinkhalm versehen werden, wobei die
Getränkefolienbeutel auf ihrer Transportbahn alternierend von einer ersten und einer
zweiten Zuführeinrichtung mit einem Trinkhalm versehen werden.
17. Verfahren nach Anspruch 16,
dadurch gekennzeichnet, daß
mit Hilfe eines Sensors im Anschluß an die ersten und zweiten Zuführeinrichtungen
festgestellt wird, ob die Folienbeutel mit einem Trinkhalm versehen worden sind, und
daß im negativen Fall die Folienbeutel nachträglich von einer dritten Zuführeinrichtung
mit einem Trinkhalm versehen werden.