[0001] Es ist bekannt, daß das Bleichvermögen peroxidischer Bleichmittel, wie Perborate,
Percarbonate, Persilicate und Perphosphate, verbessert werden kann, so daß die Bleichwirkung
bei niedrigeren Temperaturen einsetzt, etwa bei oder unter 60°C, indem man die Vorstufen
von bleichenden Peroxysäuren zusetzt, die oft als Bleichaktivatoren bezeichnet werden.
[0002] Viele Substanzen sind nach dem Stand der Technik als Bleichaktivatoren bekannt. Gewöhnlich
handelt es sich dabei um reaktive organische Verbindungen mit einer O-Acyl- oder N-Acyl-Gruppe,
die in alkalischer Lösung zusammen mit einer Quelle für Wasserstoffperoxid die entsprechenden
Peroxysäuren bilden.
[0003] Repräsentative Beispiele für Bleichaktivatoren sind etwa N,N,N',N'-Tetraacetylethylendiamin
(TAED), Glucosepentaacetat (GPA), Xylosetetraacetat (TAX), Natrium-4-benzoyloxybenzolsulfonat
(SBOBS), Natriumtrimethylhexanoyloxybenzolsulfonat (STHOBS), Tetraacetylglucoluril
(TAGU), Tetraacetylcyansäure (TACA), Di-N-acetyldimethylglyoxin (ADMG) und 1-Phenyl-3-acetylhydantoin
(PAH). Es sei beispielsweise auf GB-A-836 988, GB-A-907 356, EP-A-0 098 129 und EP-A-0
120 591 verwiesen.
[0004] Mittlerweise haben nitrilische Bleichaktivatoren an Bedeutung gewonnen, da sie sich
als außerordentlich bleichaktiv erweisen. Wahrscheinlich bilden diese Verbindungen
bei der Perhydrolyse eine Peroxyimidsäure, welche das bleichende Agens ist.
[0005] Solche nitrilischen Bleichaktivatoren und deren Verwendung als Bleichaktivator in
Bleichmitteln sind beispielsweise in EP 303 520, GB 802 035, US 4 883 917, US 5 478
356, US 5 591 378, WO 9 606 912 und WO 9 640 661 beschrieben.
[0006] Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß Aminonitril-N-oxide bzw. davon abgeleitete
Salze eine bessere Bleichwirkung aufweisen als Bleichaktivatoren gemäß dem Stand der
Technik.
[0007] Gegenstand der Erfindung ist somit die Verwendung von Aminonitril-N-oxiden der allgemeinen
Formel (1) oder deren Salzen,

worin
- R1, R2
- unabhängig voneinander substituierte oder unsubstituierte C1-C15-Alkyl-, Cycloalkyl- oder Arylreste bedeuten, die durch Fluor, Chlor, Brom, C1-C5-Alkoxy, C1-C5-Alkoxycarbonyl, Amino, Ammonium, Carboxyl, Cyano oder Cyanamino substituiert sein
können, oder zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen Ring
mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen bilden, der durch C1-C5-Alkyl, C1-C5-Alkoxy, C1-C5-Alkanoyl, Phenyl, Amino, Ammonium, Cyano, Cyanamino, Chlor oder Brom substituiert
sein kann und wobei dieser Ring zusätzlich zum Stickstoffatom anstelle von -CH2-Gruppen ein oder zwei Sauerstoffatome oder eine Gruppe

enthalten kann, worin R3 Wasserstoff, C1-C7-Alkyl oder Cycloalkyl, Phenyl oder C7-C9-Alkylaryl ist, und
- A
- für einen C1-C5-Alkylen-, einen C5-C10-Cycloalkylen- oder einen Arylenrest steht
als Bleichaktivatoren. Die Begriffe "Aryl" bzw. "Arylen" in der obigen Formel bedeuten
vorzugsweise "Phenyl" bzw. "Phenylen".
[0008] Die erfindungsgemäß zu verwendenden Aminonitril-N-oxide umfassen auch deren Salze,
beispielsweise solche Salze, die z.B. durch Umsetzung des entsprechenden Aminonitril-N-oxids
mit Säuren wie insbesondere HCl, HBr, HF, H
2SO
4, H
3PO
4 und andere saure Phosphate, pyro-, meta- und poly-Phosphorsäure, HBF
4, HPF
6, H
2CO
3, HNO
3-, Zitronensäure, Ameisensäure, R
4SO
4H, R
4SO
3H, R
4COOH, wobei R
4 für einen substituierten oder unsubstituierten C
1-C
21-Alkyl- oder Arylrest steht, erhalten werden.
[0009] Bevorzugt sind Aminonitril-N-oxide oder deren Salze der Formel 1, worin R
1 und R
2 C
1-C
4-Alkyl, insbesondere Methyl, und A Phenylen bedeutet. Die Aminonitril-N-oxide bzw.
die davon abgeleiteten Salze sind durch Umsetzung von Aminonitrilen mit Oxidationsmitteln
leicht zugänglich; derartige Reaktionen sind z.B. in J. Backes "Amine", Methoden der
Organischen Chemie (Houben-Weyl), D. Klamann (Hrsg.) Bd. E 16d (1992), S. 1235-1329
und der dort zitierten Literatur beschrieben.
[0010] Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung dieser Bleichaktivatoren in bleichenden
Wasch- und Reinigungsmitteln sowie in der Papier- und Textilbleiche. Die Wasch- und
Reinigungsmittel enthalten neben einer Peroxidverbindung und dem Bleichaktivator üblicherweise
auch oberflächenaktive Verbindungen und weitere bekannte Inhaltsstoffe.
[0011] Geeignete peroxidische Bleichmittel sind Alkaliperoxide, organische Peroxide wie
Harnstoffperoxid, und anorganische Persalze, wie die Alkaliperborate, -percarbonate,
-perphosphate, -persilicate und -persulfate. Mischungen aus zwei oder mehreren dieser
Verbindungen sind ebenfalls geeignet. Besonders bevorzugt sind Natriumperborat-Tetrahydrat
und insbesondere Natriumperborat-Monohydrat. Natriumperborat-Monohydrat ist wegen
seiner guten Lagerbeständigkeit und seiner guten Löslichkeit in Wasser bevorzugt.
Natriumpercarbonat kann aus Umweltschutzgründen bevorzugt sein. Alkylhydroperoxide
sind eine weitere geeignete Gruppe von Peroxidverbindungen. Beispiele für diese Stoffe
sind Cumolhydroperoxid und tert.-Butylhydroperoxid.
[0012] In den Wasch- und Reinigungsmitteln kann der erfindungsgemäße nitrilische Bleichaktivator
mit einem Gewichtsanteil von etwa 0,05 % bis 20 %, bevorzugt von 0,5 % bis 10 %, insbesondere
von 1 % bis 7,5 % vorhanden sein, zusammen mit einer Peroxidverbindung. Der Gewichtsanteil
dieser Peroxidverbindungen beträgt gewöhnlich von 1 % bis 60 %, bevorzugt von 4 %
bis 30 %, insbesondere von 10 % bis 25 %.
[0013] In den Wasch- und Reinigungsmitteln können neben den erfindungsgemäßen Bleichaktivatoren
noch andere geeignete Bleichaktivatoren, wie z.B. TAED, Tetraacetylglykoluril, Glucosepentaacetat,
Natriumnonanoyloxybenzolsulfonat, Benzoylcaprolactam oder nitrilische Aktivatoren
enthalten sein. Diese zusätzlichen Bleichaktivatoren können in einer Menge von 1 bis
10 Gew.-% vorhanden sein.
[0014] Die oberflächenaktive Substanz kann von Naturprodukten abgeleitet sein, wie etwa
Seife, oder ist eine synthetische Verbindung aus der Gruppe der anionischen, nichtionischen,
amphoteren, zwitterionischen oder kationischen oberflächenaktiven Substanzen, oder
Mischungen aus diesen. Viele geeignete Substanzen sind kommerziell erhältlich, und
sind in der Literatur beschrieben, beispielsweise in "Surface active agents and detergents",
Vol. 1 und 2, von Schwartz, Perry und Berch. Der Gesamtanteil der oberflächenaktiven
Verbindungen kann bis zu 50 Gew.-% betragen, vorzugsweise 1 Gew.-% bis 40 Gew.-%,
insbesondere 4 Gew.-% bis 25 Gew.-%.
[0015] Synthetische anionische oberflächenaktive Substanzen sind üblicherweise wasserlösliche
Alkalimetallsalze organischer Sulfate und Sulfonate mit Alkylresten von etwa 8 bis
22 Kohlenstoffatomen, wobei der Ausdruck "Alkyl" die Alkylsubstituenten höherer Arylreste
einschließt.
[0016] Beispiele hierfür sind Natrium- und Ammoniumalkylsulfate, speziell die durch Sulfatierung
höherer (C
8-C
18)-Alkohole erhaltenen Sulfate; Natrium- und Ammoniumalkylbenzolsulfonate mit einem
Alkylrest von C
9 bis C
20, insbesondere lineare sekundäre Natriumalkylbenzolsulfonate mit einem Alkylrest von
C
10 bis C
15; Natriumalkylglycerinethersulfate, besonders die Ester der höheren, von Talg- und
Kokosnußöl abgeleiteten Alkohole; die Natriumsulfate und -sulfonate der Kokosfettsäuremonoglyceride;
Natrium- und Ammoniumsalze der Schwefelsäureester höherer (C
9 bis C
18)oxalkylierter, insbesondere der mit Ethylenoxid oxalkylierten Fettalkohole; die Reaktionsprodukte
der Veresterung von Fettsäuren mit Isethionsäure und nachfolgender Neutralisierung
mit Natriumhydroxid; Natrium- und Ammoniumsalze der Fettsäureamide des Methyltaurins;
Alkan- Monosulfonate wie diejenigen aus der Reaktion von α-Olefinen (C
8-C
20) mit Natriumbisulfit und diejenigen aus der Reaktion von Paraffinen mit SO
2 und Cl
2 mit anschließender basischer Hydrolyse, wobei ein Gemisch verschiedener Sulfonate
entsteht; Natrium- und Ammoniumdialkylsulfosuccinate mit Alkylresten von C
7 bis C
12; und Olefinsulfonate, die bei der Reaktion von Olefinen, insbesondere C
10- bis C
20-α-Olefinen, mit SO
3 und nachfolgender Hydrolyse der Reaktionsprodukte entstehen. Die bevorzugten anionischen
Detergentien sind Natriumalkylbenzolsulfonate mit Alkylresten von C
15 bis C
18, und Natriumalkylethersulfate mit Alkylresten von C
16 bis C
18.
[0017] Beispiele für geeignete nichtionische oberflächenaktive Verbindungen, die bevorzugt
zusammen mit anionischen oberflächenaktiven Verbindungen benutzt werden, sind insbesondere
die Reaktionsprodukte von Alkylenoxiden (gewöhnlich Ethylenoxid) mit Alkylphenolen
(Alkylreste von C
5 bis C
22), wobei die Reaktionsprodukte im allgemeinen 5 bis 25 Ethylenoxid(EO)-Einheiten im
Molekül enthalten; die Reaktionsprodukte aliphatischer (C
8 bis C
18) primärer oder sekundärer, linearer oder verzweigter Alkohole mit Ethylenoxid, mit
im allgemeinen 6 bis 30 EO, und die Additionsprodukte von Ethylenoxid an Reaktionsprodukte
aus Propylenoxid und Ethylendiamin. Andere nichtionische oberflächenaktive Verbindungen
sind Alkylpolyglycoside, langkettige tertiäre Aminoxide, langkettige tertiäre Phosphinoxide
und Dialkylsulfoxide.
[0018] Amphotere oder zwitterionische oberflächenaktive Verbindungen können ebenfalls in
den erfindunsgemäßen Zusammensetzungen verwendet werden, was aber wegen deren hohen
Kosten meistens nicht erwünscht ist. Wenn amphotere oder zwitterionische Verbindungen
verwendet werden, so geschieht das in der Regel in kleinen Mengen in Zusammensetzungen,
die hauptsächlich anionische und nichtionische Tenside enthalten.
[0019] Auch Seifen können in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen verwendet werden, vorzugsweise
mit einem Anteil von weniger als 25 Gew.-%. Sie sind besonders geeignet in geringen
Mengen in binären (Seife/anionisches Tensid) oder in ternären Mischungen zusammen
mit nichtionischen oder gemischten synthetischen anionischen und nichtionischen Tensiden.
Die verwendeten Seifen sind bevorzugt die Natriumsalze, und weniger bevorzugt die
Kaliumsalze gesättigter oder ungesättigter C
10-C
24-Fettsäuren, oder deren Mischungen. Die Anteile solcher Seifen können von 0,5 Gew.-%
bis 25 Gew.-% betragen, geringere Mengen von 0,5 Gew.-% bis 5 Gew.-% sind im allgemeinen
ausreichend zur Schaumkontrolle. Seifenanteile zwischen etwa 2 % und etwa 20 %, besonders
zwischen etwa 5 % und etwa 10 %, haben einen positiven Effekt. Dies ist besonders
der Fall in hartem Wasser, wo die Seife als zusätzliche Buildersubstanz dient.
[0020] Die Wasch- und Reinigungsmittel enthalten im allgemeinen auch einen Builder. Als
Builder kommen in Betracht: Calcium bindende Stoffe, Fällungsmittel, Calcium-spezifische
Ionenaustauscher und deren Mischungen. Beispiele für Calcium bindende Stoffe umfassen
Alkalimetallpolyphosphate, wie Natriumtripolyphosphat; Nitrilotriessigsäure und ihre
wasserlöslichen Salze; die Alkalimetallsalze der Carboxymethyloxybernsteinsäure, Ethylendiamintetraessigsäure,
Oxydibernsteinsäure, Mellithsäure, Benzolpolycarbonsäuren, Zitronensäure und Polyacetalcarboxylate,
wie in U.S. Pat. 4 144 226 und 4 146 495 offenbart.
[0021] Beispiele von Fällungsmitteln sind Natriumorthophosphat, Natriumcarbonat und Seifen
aus langkettigen Fettsäuren.
[0022] Beispiele von Ionenaustauschern, die für Calcium spezifisch sind, sind die verschiedenen
Arten wasserunlöslicher, kristalliner oder amorpher Aluminiumsilicate, von denen die
Zeolithe die bekanntesten Vertreter sind.
[0023] Diese Buildersubstanzen können von 5 Gew.-% bis 80 Gew.-% vorhanden sein, bevorzugt
ist ein Anteil von 10 Gew.-% bis 60 Gew.-%.
[0024] Neben den bereits erwähnten Inhaltsstoffen können die Wasch- und Reinigungsmittel
jeden der konventionellen Zusatzstoffen in Mengen enthalten, die man üblicherweise
in solchen Mitteln vorfindet. Beispiele für solche Zusatzstoffe sind Schaumbildner,
wie etwa Alkanolamide, besonders die Monoethanolamide aus Palmkernöl-Fettsäuren und
Kokosnuß-Fettsäuren; schaumverhindernde Substanzen , wie etwa Alkylphopsphate und
-silicone; Vergrauungsinhibitoren und ähnliche Hilfsmittel, wie etwa Natriumcarboxymethylcellulose
und Alkyl- oder substituierte Alkylcelluloseether; Stabilisatoren, wie Ethylendiamintetraessigsäure;
Weichmacher für Textilien; anorganische Salze, wie Natriumsulfat; und, in üblicherweise
kleinen Mengen, fluoreszierende Stoffe, Parfüme, Enzyme wie Proteasen, Cellulasen,
Lipasen und Amylasen, Desinfektionsmittel und Farbstoffe.
[0025] Die Bleichaktivatoren dieser Erfindung können in einer Vielzahl von Wasch- und Reinigungsmitteln
eingesetzt werden. Diese umfassen Textilwaschmittel, Textilbleichmittel, Oberflächenreiniger,
Toilettenreiniger, Geschirrspülmaschinenreiniger, und auch Gebißreiniger. Die Waschmittel
können in fester Form oder flüssiger Form vorliegen. Es ist aus Gründen der Stabilität
und Handhabbarkeit vorteilhaft, die Bleichaktivatoren in Form von Granulaten zu verwenden,
die neben dem Bleichkatalysator ein Bindemittel enthalten. Verschiedene Methoden,
solche Granulate herzustellen, sind in der Patentliteratur beschrieben, so beispielsweise
in Kanada Pat. Nr. 1 102 966, GB-1 561 333, US-4 087 369, EP-A-0 240 057, EP-A-0 241
962, EP-A-0 101 634 und EP-A-0 062 523. Jede dieser Methoden ist für die erfindungsgemäß
zu verwendenden Aminonitril-N-oxide anwendbar.
[0026] Die die Bleichaktivatoren enthaltenden Granulate werden im allgemeinen der Waschmittelzusammensetzung
zusammen mit den anderen trockenen Bestandteilen wie etwa Enzymen, anorganischen Peroxidbleichmitteln
zugesetzt. Die Waschmittelzusammensetzung, zu der die Katalysatorgranulate zugegeben
werden, kann auf verschiedenen Wegen erhalten werden, wie etwa Trockenmischen, Extrudieren,
Sprühtrocknung.
[0027] In einer weiteren Ausführungsform sind die erfindungsgemäßen Bleichaktivatoren besonders
geeignet für nicht wäßrige, flüssige Waschmittel, zusammen mit einer bleichenden Peroxidverbindung,
etwa Natriumperborat, um dem Waschmittel ein großes Reinigungsvermögen für Gewebe
und Textilien zu verleihen. Derartige nicht wäßrige, flüssige Waschmittel, die pastöse
und gelatinöse Detergentienzusammensetzungen mit einschließen, sind im Stand der Technik
bekannt, und sind beispielsweise in US 2 864 770, US 2 940 938, US 4 772 412, US 3
368 977, GB-A-1 205 711 GB-A-1 370 377, GB-A-1 270 040, GB-A-1 292 352, GB-A-2 194
536, DE-A-2 233 771, EP-A-0 028 849 beschrieben.
[0028] Es handelt sich dabei um Zusammensetzungen in Form eines nichtwäßrigen, flüssigen
Mediums, in dem eine feste Phase dispergiert sein kann. Das nicht wäßrige, flüssige
Medium kann eine flüssige, oberflächenaktive Substanz sein, vorzugsweise eine nichtionische
oberflächenaktive Substanz; ein nicht polares flüssiges Medium wie etwa flüssiges
Paraffin; ein polares Lösungsmittel, wie etwa Polyole, zum Beispiel Glycerin, Sorbitol,
Ethylenglycol, eventuell in Verbindung mit niedermolekularen einwertigen Alkoholen
wie Ethanol oder Isopropanol; oder Mischungen daraus.
[0029] Die feste Phase kann aus Buildersubstanzen, Alkalien, abrasiven Stoffen, Polymeren
und anderen festen ionischen oberflächenaktiven Stoffen, Bleichmitteln fluoreszierenden
Stoffen und anderen üblichen festen Inhaltsstoffen bestehen.
[0030] Die folgenden, nicht abschließenden Beispiele sollen einen Überblick über die Ausführungsformen
der Erfindung geben.
Beispiel 1:
Synthese von para-Dimethylaminobenzonitril-N-oxid und des entsprechenden meta-Chlorbenzoesäuresalzes
[0031] Zur Lösung von 11,7 g para-Dimethylaminobenzonitril in 80 ml Methylenchlorid wurden
bei einer Temperatur von 0°C bis -5°C innerhalb von zwei Stunden eine Lösung von 13,8
g meta-Chlorperoxybenzoesäure in 200 ml Methylenchlorid zugetropft. Nachdem kein Peroxid
mehr nachweisbar war (negativer KI-Test) wurde das Solvens am Rotationsverdampfer
evaporiert. Erhalten wurden 25,7 g para-Dimethylaminobenzonitril-N-oxid meta-Chlorbenzoesäuresalz.
Nach Chromatographie an Aluminiumoxid wurde reines para-Dimethylaminobenzonitril-N-oxid
isoliert.
Bleichversuche
[0032] Durch Zusammengeben von 200 ml einer wäßrigen Lösung Referenzwaschmittel WMP (Wäschereiforschung
Krefeld, 5 g/l in Wasser mit 15° dH) Lösung, 150 mg natriumperborat-Monohydrat und
50 mg des jeweiligen Aktivators wurde eine Bleimittelzusammensetzung hergestellt.
Mit dieser Zusammensetzung wurden mit der Standardanschmutzung BC-1-Tee verschmutzte
Gewebestücke (auf Baumwolle, Wäschereiforschung Krefeld) in einem Linitest-Gerät (Heraeus)
einer Behandlung bei einer Temperatur von 40°C unter isothermen Waschbedingungen unterworfen.
Nach einer dreißigminütigen Waschzeit wurden die Gewebestücke mit Wasser gespült,
getrocknet und gebügelt, anschließend wurde die Bleichwirkung durch eine Bestimmung
der Differenzen ΔR
(AKT) der Remission vor und nach dem Bleichen mittels eines Weißgrad-Meßgerätes ELREPHO
2000 (Firma Datacolor) quantifiziert. Aus diesen ΔR
(AKT)-Werten und den in Kontrollversuchen ohne Bleichaktivator ermittelten ΔR
0-Werten wurden die in Tabelle 1 aufgelisteten ΔΔR-Werte berechnet, die einen direkten
Maßstab für die durch den Zusatz an Aktivator hervorgerufene Verbesserung der Bleichwirkung
darstellen:

[0033] Die Verbindungen 1 - 5 sind:
Tabelle 1
|
1 |
2 |
3 |
4 |
5 |
ΔΔR |
1,0 |
0,7 |
1,2 |
0,3 |
0,1 |
[0034] mCBA: meta-Chlorbenzoesäure-Salz
[0035] Die Waschexperimente zeigen, daß die erfindungsgemäßen Aminonitril-N-oxide über eine
gute Bleichleistung verfügen.
Weitere vorteilhafte Eigenschaften der beschriebenen Komplexe sind geringe Farbschädigung
und geringe Faserschädigung.
1. Verwendung von Aminonitril-N-oxiden der allgemeinen Formel (1)

worin
R1, R2 unabhängig voneinander substituierte oder unsubstituierte C1-C15-Alkyl-, Cycloalkyl- oder Arylreste, die durch Fluor, Chlor, Brom, C1-C5-Alkoxy, C1-C5-Alkoxycarbonyl, Amino, Ammonium, Carboxyl, Cyano oder Cyanamino substituiert sein
können, oder zusammen mit dem Stickstoffatom, an das sie gebunden sind, einen Ring
mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen bilden, der durch C1-C5-Alkyl, C1-C5-Alkoxy, C1-C5-Alkanoyl, Phenyl, Amino, Ammonium, Cyano, Cyanamino, Chlor oder Brom substituiert
sein kann und wobei dieser Ring zusätzlich zum Stickstoffatom anstelle von -CH2-Gruppen ein oder zwei Sauerstoffatome oder eine Gruppe

enthalten kann, worin R3 Wasserstoff, C1-C7-Alkyl oder Cycloalkyl, Phenyl oder C7-C9-Alkylaryl ist,
A für einen C1-C5-Alkylen-, einen C5-C10-Cycloalkylen- oder einen Arylenrest steht,
als Bleichaktivatoren in Wasch- und Reinigungsmitteln sowie in der Papier- und Textilbleiche.
2. Verwendung von Aminonitril-N-oxiden oder deren Salzen der Formel (1) nach Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Verbindung der Formel (1) verwendet, worin
R1 und R2 C1-C4-Alkyl, insbesondere Methyl und A Phenylen bedeuten.
3. Wasch- und Reinigungsmittel enthaltend eine Peroxidverbindung und ein Aminonitril-N-oxid
der Formel (1) nach Anspruch 1.
4. Wasch- und Reinigungsmittel enthaltend eine Peroxidverbindung und 0,05 bis 20 Gew.-%
eines Aminonitril-N-oxids der Formel 1 nach Anspruch 1.
5. Wasch- und Reinigungsmittel enthaltend 1 bis 60 Gew.-% einer Peroxidverbindung und
ein Aminonitril-N-oxid der Formel (1) nach Anspruch 1.
6. Wasch- und Reinigungsmittel enthaltend ein Aminonitril-N-oxid der Formel (1) nach
Anspruch 1 und ein Perborat, Percarbonat, Perphosphat, Persilikat, Monopersulfat,
Harnstoffperoxid, Cumolhydroperoxid oder tert.-Butylhydroperoxid.
7. Wasch- und Reinigungsmittel enthaltend eine Peroxidverbindung, ein Aminonitril-N-oxid
der Formel (1) nach Anspruch 1 sowie einen Bleichaktivator, der kein Aminonitril-N-oxid
ist.
8. Wasch- und Reinigungsmittel enthaltend eine Peroxidverbindung, ein Aminonitril-N-oxid
der Formel (1) nach Anspruch 1 und oberflächenaktive Verbindungen.