[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Aufnahme von Textilien nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Eine derartige Vorrichtung ist bereits unter dem Namen "stummer Diener" bekannt.
Diese bekannte Vorrichtung ermöglicht es aber lediglich, Kleidungsstücke wie Hosen,
Jacketts und dergleichen aufzuhängen. Eine weitergehende pflegende Behandlung der
aufgehängten Kleidungsstücke ermöglicht diese bekannte Vorrichtung nicht.
[0003] Aus DE-GM 1811957 ist ein zusammenlegbarer Kleiderständer bekannt, dessen gegeneinander
schwenkbare Einzelteile aus Stangen- oder Rohrelementen gebogen sind.
[0004] Aus US 3,145,490 ist eine Hosenbügeleinrichtung mit einer Gummimatte bekannt, in
welcher ein elektrisches Widerstandselement eingebettet ist.
[0005] Aus AT 3 88 494 B ist ein Bausatz zur Herstellung von Ständern für Kleiderstücke
bekannt, wobei der Bausatz geradlinige Elemente und abgewinkelte Elemente aufweist,
die miteinander koppelbar sind. Der bekannte Bausatz dient zur Bildung von Schaufensterpuppen
und Verkaufsständern. Auch aus DE-AS 12 23 246 ist ein Dekorationsständer für Kleidungsstücke
bekannt.
[0006] Aus DE-GM 19 39 523 ist ein kombiniertes Trocken- und Heizgerät, vorzugsweise für
Badezimmer und Küche, bekannt. Dieses Gerät besteht aus einem Rohrgestell. Zwischen
zwei vorgebbaren Rohren sind auswechselbare Heiz- bzw. Trockenrohre mit Löchern zum
Austritt der Wärme vorgesehen. Zum Aufhängen von Wäsche dient eine separate Stange,
die in einem vorgebbaren Abstand zu den Rohren angeordnet wird.
[0007] Aus GB 21 15 277 A ist ein elektrisch heizbarer, tragbarer Wäschetrockenständer mit
einem vertikalen Träger bekannt, an welchem zwei drehbar gelagerte, gebogene Wäschehalteelemente
angeordnet sind.
[0008] Weiterhin sind auch Heizeinrichtungen, sogenannte Radiatoren, insbesondere für Badezimmer
bekannt, die z.B. aus Rohren bestehen, die an einer Wand fixiert sind. Damit lassen
sich Handtücher trocknen. Diese bekannten Heizeinrichtungen ermöglichen es aber nicht,
Kleidungsstücke wie Jacketts, Bademäntel oder Damenblusen sachgerecht zu lagern oder
gar knitterfrei zu trocknen.
[0009] Ausgehend von diesem Stand der Technik liegt dieser Erfindung die Aufgabe zugrunde,
eine Vorrichtung der eingangs genannten Art zu schaffen, die erweiterte Nutzungsmöglichkeiten
bietet.
[0010] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine Vorrichtung gelöst, die in den Ansprüchen
definiert ist.
[0011] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist mit mehreren Vorteilen verbunden. Ein erster
wesentlicher Vorteil besteht in der multifunktionalen Verwendung der Vorrichtung.
Diese läßt sich zum einen als Raumheizung verwenden und ermöglicht zum anderen ein
pflegendes Trocknen von Kleidungsstücken. Zugleich zeichnet sich diese Vorrichtung
durch eine ästhetische Formgestaltung aus.
[0012] Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Vorrichtung aufgrund ihrer Multifunktionalität
raumsparend ist. Sie vereinigt Raumheizung und Kleiderständer.
[0013] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist dadurch gekennzeichnet,
daß die Heizeinrichtung mit einer Steuerung verbunden ist. Diese ermöglicht eine individuelle
auf das jeweilige Kleidungsstück angepaßte Wärmezufuhr.
[0014] Zur Erhöhung eines sicheren Betriebs der Vorrichtung ist dieser mindestens ein Thermosensor
zugeordnet. Mit diesem läßt sich eine Überschreitung einer vorgebbaren Temperatur
vermeiden.
[0015] Eine weitere vorteilhatte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens ein wärmeleitfähiges Element ein Hohlkörper ist. Dieses ermöglicht
es, die Heizeinrichtung in das wärmeleitfähige Element einzuführen.
[0016] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind dadurch gekennzeichnet, daß
das mindestens eine wärmeleitfähige Element in seiner Form veränderbar ist bzw. daß
mindestens ein wärmeleitfähiges Element beweglich gelagert ist. Dies ist mit dem Vorteil
verbunden, daß die Vorrichtung an vorgebbaren Stellen bzw. daß die Gesamtform der
Vorrichtung veränderbar ist, so daß sich unterschiedlich ausgeformte Kleidungsstücke
an der Vorrichtung anbringen lassen.
[0017] Weitere vorteilhatte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0018] Die Erfindung wird nun anhand der Zeichnung beschrieben.
[0019] Es zeigt
Figuren 1 und 2 eine erste und eine zweite Ausführungsform der Erfindung; und
Figur 3 eine Heizeinrichtung für eine Vorrichtung nach den Figuren 1 oder 2.
[0020] Die in Figur 1 dargestellte Vorrichtung dient der vorübergehenden Aufnahme von Textilien,
insbesondere Kleidungsstücken. Sie weist mindestens ein wärmeleitfähiges Element auf.
Im dargestellten Beispiel weist die Vorrichtung die wärmeleitfähigen Elemente 21,22,231,232,24,25
auf.
[0021] Das Element 21 hat die Form eines Mannes, mit Beinen, Hütte, Oberkörper, Schulter,
Hals und Kopf.
[0022] Das Element 22 hat die Form eines Brustkastens und die Elemente 231 und 232 haben
die Form von Rippen im Brustbereich. Die Elemente 231 und 232 können gegenüber den
Elementen 21 und 22 horizontal und/oder vertikal bewegbar bzw. schwenkbar gelagert
sein, so daß sich auf diese Art und Weise die Form der Gesamtvorrichtung dreidimensional
verändern läßt.
[0023] Das Element 24 ist der Form einer Taille angepaßt.
[0024] Das Element 25 hat die Form eines Unterleibs.
[0025] Ein einzelnes Element z.B. 231 kann aus einem biegbaren Kunststoff bestehen, in den
ein Heizmedium einfüllbar ist. Insgesamt entspricht die Gesamtheit der wärmeleitfähigen
Elemente im dargestellten Beispiel einer männlichen Körperform. Auf diese Körperform
sind Kleidungsstücke aufbringbar. So lassen sich beispielsweise auf die Vorrichtung
ein Hemd und/oder ein Jackett und/oder ein Bademantel und/oder ein Schal und/oder
eine Mütze anordnen. Zugleich oder alternativ hierzu können auch ein oder mehrere
Handtücher aufgehängt werden.
[0026] Die Vorrichtung kann jedoch eine Form haben, die ungleich einer Form eines menschlichen
Körpers ist. Beispielsweise hat die Vorrichtung die Form eines Tieres, einer Pflanze
oder einer geometrischen Figur. Alle Formen der erfindungsgemäßen Vorrichtung ermöglichen
es, Textilien, insbesondere Kleidungsstücke, aufzubringen.
[0027] Die genannten wärmeleitfähigen Elemente sind jeweils ein Hohlkörper und insbesondere
ein Rohr. Sie können einstückig in der Weise ausgebildet sein, daß sich ein einziger
Hohlkörper ergibt. Dieser Hohlkörper kann ein Heizmedium, beispielsweise Wasser, Öl,
Gas und/oder eine Heizeinrichtung aufnehmen, die noch anhand von Figur 3 beschrieben
wird. Es ist aber auch möglich, ein einzelnes (wärmeleitfähiges) Element z.B. 24 nicht
in dem vorstehend genannten Hohlkörper einzubeziehen, so daß dieses Element nicht
mit einem Heizmedium gefüllt ist.
[0028] Der Hohlkörper kann einen ringförmigen oder einen polygonen Querschnitt haben. Das
bzw. die wärmeleitfähigen Elemente können aus Metall und/oder Kunststoff und/oder
Faserverbundstoff und/oder Keramik und/oder Glas bestehen.
[0029] Das elektrische Heizelement, das noch beschrieben wird, ist in die Vorrichtung integrierbar,
insbesondere in ein bzw. mehrere wärmeleitfähige Elemente integrierbar.
[0030] Hierzu weist bei dem in Figur 1 dargestelltem Beispiel das Element 21 an seinen Enden
(Fußpunkten) Öffnungen 211 und 212 auf. Diese Öffnungen dienen z.B. der Verbindung
des Elements mit einer herkömmlichen Warmwasserheizungseinrichtung. Die erfindungsgemäße
Vorrichtung läßt sich beispielsweise auch mit einer Fußbodenheizung fest verbinden.
Ganz allgemein gilt, daß die Vorrichtung an Wänden, an Fußböden oder an Decken fixierbar
ist oder als Raumteiler angeordnet ist.
[0031] Alternativ hierzu ist die Vorrichtung separat aufstellbar und mit einem autonomen
Heizungssystem ausgestattet.
[0032] Die Heizeinrichtung 3 ist mit einer Steuerung 4 verbunden, wobei die Steuerung eine
mechanische und/oder eine elektrische Steuerung ist. Die Steuerung 4 kann programmierbar
sein. Insbesondere weist sie einen Prozessor auf, dem ein Steuerungsprogramm zugeordnet
ist. Das Steuerungsprogramm definiert den Heizbetrieb.
[0033] Weiterhin kann vorgesehen sein, daß an der Vorrichtung eine Empfangseinrichtung angeordnet
ist, die Fernsteuerungsbefehlssignale empfängt. Die Heizeinrichtung 3 kann also mit
der Steuerung 4 drahtlos verbunden sein.
[0034] Die Steuerung 4 kann auch eine Sprachsteuerung sein, so daß sich die Heizeinrichtung
der Vorrichtung durch Spracheingaben (z.B. "zwanzig "Grad Celsius, "EIN", "AUS", usw.)
steuern läßt.
[0035] Der Vorrichtung kann auch ein Thermosensor 5 zugeordnet sein. Dieser läßt sich in
einen Regel- oder Steuerkreis der Heizeinrichtung integrieren. Damit läßt sich z.B.
ein vorgebbarer Temperaturbereich realisieren.
[0036] Das wärmeleitfähige Element ist wie bereits beschrieben ein Körper. Dieser kann einen
ringförmigen oder einen polygonen Querschnitt haben. Das wärmeleitfähige Element kann
aus unterschiedlichen Materialien (Metall, Kunststoff, Faserverbundstoff, Keramik,
Glas, usw.) sein. Vorzugsweise besteht das wärmeleitfähige Element aus Stahl St. 37
in Form eines nahtlosen Rohres gemäß DIN 2448 bzw. in geschweißter Ausführung. Vorzugsweise
hat das Rohr einen Außendurchmesser von 30 mm und eine Wandstärke von 2,6 mm.
[0037] Die in Figur 2 dargestellte Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung hat
die Form eines weiblichen Körpers und besteht aus drei wärmeleitfähigen Elementen
21, 22 und 23.
[0038] Die Heizeinrichtung 3 kann ein flüssiges oder gasförmiges Medium enthalten. Figur
3 zeigt ein an sich bekanntes elektrisches Heizelement 31, das von der Firma Agis
unter der Produktbezeichnung "Elektro-Heizpatrone EHN" vertrieben wird (Produktkatalog
Doc. N. 894001081 - 080 - Rev. 12/95). Eine solche Heizpatrone erwärmt das Innere
des wärmeleitfähigen Elements auf 70' Celsius. Sie hat eine Länge von z.B. 350 mm
und eine elektrische Leistung von z.B. 300 Watt.
[0039] Die Heizpatrone wird an einer Öffnung (z.B. 211 in Figur 1) in das wärmeleitfähige
Element eingeschraubt.
[0040] In die Heizpatrone kann mindestens ein Thermostat 6 integriert sein. Die eigentliche
Heizpatrone ist mit einem Anschlußkabel 33 und einem elektrischen Stecker 32 verbunden.
Eine Verschlußkappe 34 dient der Verbindung des elektrischen Heizelements 31 mit dem
jeweiligen wärmeleitfähigen Element (z.B. 21 in Figur 1).
[0041] Die Erfindung betrifft auch ein wärmeleitfähiges Element 2, 21, 22, 23, 231, 232,
24, 25 eine Heizeinrichtung 3, sowie die Steuerung 4 für die vorstehend beschriebene
Vorrichtung.
Bezugszeichenliste
[0042]
- 1
- Vorrichtung
- 2
- wärmeleitfähiges Element
- 21, 22, 23 231, 232 24, 25
- wärmeleitfähige Elemente
- 211, 212
- Öffnung
- 3
- Heizeinrichtung
- 31
- elektrisches Heizelement
- 32
- elektrischer Stecker
- 33
- elektrisches Anschlußkabel
- 34
- Verschlußkappe
- 4
- Steuerung
- 5
- Thermosensor
- 6
- Thermostat
1. Vorrichtung (1) zur Aufnahme von Textilien, insbesondere Kleidungsstücken, wobei der
Vorrichtung eine Heizeinrichtung (3) zugeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Vorrichtung mindestens ein wärmeleitfähiges Element (2; 21, 22, 23, 231, 232,
24, 25) aufweist, daß das wärmeleitfähige Element mit der Heizeinrichtung (3) verbindbar
ist, und daß das wärmeleitfähige Element einer Körperform entspricht, auf die die
Kleidungsstücke aufbringbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung (3) eine
Heizung mit einem flüssigen Medium ist und/oder ein elektrisches Heizelement aufweist.
3. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Heizeinrichtung (3) mit einer Steuerung (4) verbunden ist.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung (4) eine mechanische
und/oder eine elektrische Steuerung ist. und/oder daß die Steuerung programmierbar
ist
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Heizeinrichtung
(3) mit der Steuerung (4) drahtlos verbindbar ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerung
(4) eine Sprachsteuerung ist.
7. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der
Vorrichtung mindestens ein Thermosensor (5) zugeordnet sind.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das elektrische
Heizelement in die Vorrichtung integrierbar ist.
9. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die
Vorrichtung bewegbar oder an einer Wand fixierbar ist.
10. Vorrichtung nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
mindestens eine wärmeleitfähige Element (2; 21, 22, 23, 231, 232, 24, 25) in seiner
Form veränderbar ist.