[0001] Die Erfindung betrifft ein Laderfahrzeug mit einem Hubarm, dessen hinterer Bereich
mittels einer Lenkeranordnung an dem Fahrzeug angelenkt ist und an dessen vorderem
Bereich ein durch den Hubarm anhebbares Werkzeug, insbesondere eine Laderschaufel,
befestigt ist. Die Lenkeranordnung weist wenigstens einen oberen Lenker und einen
unteren Lenker auf. Der obere Lenker ist einenends am Fahrzeug und anderenends im
hinteren Bereich des Hubarms angelenkt. Bei abgesenktem Hubarm erstreckt sich der
obere Lenker ausgehend von der fahrzeugseitigen Anlenkstelle im wesentlichen schräg
nach hinten und unten. Ein derartiger Lader geht aus der US-A-5,542,814 hervor.
[0002] Es sind Skid-Steer-Loader-Fahrzeuge, auch Rutsch-Lenk-Lader oder Kompaktlader genannt,
bekannt, die eine Schaufel und einen an dem Fahrzeug befestigten Hubarm zum Anheben
und Absenken der Schaufel aufweisen. Die Schaufel und der Hubarm lassen sich von der
Bedienungsperson betätigen, um Material in die Schaufel zu schieben und dieses Material
in einen Lastwagen oder einen anderen Behälter zu entleeren. Um den Inhalt der Schaufel
in einen Lastwagen zu entleeren, betätigt die Bedienungsperson Steuerelemente, um
den Hubarm anzuheben, wodurch die am vorderen Ende des Hubarms montierte Schaufel
über eine Oberkante des Lastwagens oder Behälters angehoben wird. Dann kann die Bedienungsperson
Steuerelemente betätigen, um die vordere Schaufelkante nach unten zu kippen und ihren
Inhalt in den Lastwagen oder Behälter zu entleeren.
[0003] Eine erste Ausführungsart für Ladersystem (US-A-3,837,417, US-A-4,055,262, US-A-4,705,449)
wird üblicherweise mit Radialhubsystem (radial lift system) bezeichnet. Dieses Ladersystem
enthält einen Hubarm, dessen hinteres Ende unmittelbar im hinteren Bereich des Fahrzeugs
angelenkt ist. Die Schaufel ist am vorderen Ende des Hubarms angelenkt. Das hintere
Ende des Hubarms ist derart an dem Fahrzeug befestigt, daß der Hubarm eine vertikale
Schwenkbewegung ausführen kann. Der Hubarm läßt sich damit auf einem Bogen um die
Schwenkachse schwenken, indem die Bedienungsperson entsprechende Steuerelemente betätigt.
Die an dem vorderen Ende des Hubarms befestigte Schaufel bewegt sich beim Anheben
des Hubarms ebenfalls auf einem Bogen. Dieses Radialhubsystem hat den Vorteil eines
relativ einfachen Aufbaus, da die Verbindung des Hubarms mit dem Fahrzeug relativ
einfach ausgebildet ist.
[0004] Es kann jedoch bei Radialhubsystemen nachteilig sein, das es einen bogenförmigen
Pfad festlegt, auf dem die Schaufel und der Hubarm beim Anheben der Schaufel verschwenkt
werden. Mit anderen Worten, wenn die Bedienungsperson die Steuerelemente betätigt,
um den Hubarm und die Schaufel anzuheben, werden der Hubarm und die Schaufel auf einer
gekrümmten Bahn um die fahrzeugseitige Anlenkstelle des Hubarms vertikal verschwenkt.
Die Schaufel bewegt sich dabei innerhalb eines anfänglichen Aufwärtsbewegungsbereichs
aufwärts und nach vorn. Dies Vorwärtskomponente der anfänglichen Schaufelbewegung
kann beim Schaufeln von Material problematisch sein, sofern die Bedienungsperson bei
den Schaufel- oder Grabearbeiten die Schaufel anheben will.
[0005] Wenn die Bedienungsperson ausgehend von einer abgesenkten Schaufelposition den Inhalt
der Schaufel in einen Lastwagen oder einen anderen Behälter entleeren will, hebt sie
die Schaufel an, die jedoch während der anfänglichen Hubbewegung nach vorn schwingt.
Die Bedienungsperson muß daher diesen Hubvorgang unter Einhaltung einer bestimmten
Entfernung zum Lastwagen oder Behälter beginnen, so daß die Schaufel während ihrer
anfänglichen Hubbewegung durch ihr Vorwärtsschwenken nicht gegen den Lastwagen oder
Behälter schlägt. Im oberen Bewegungsbereich der Schaufel, bei dem die Schaufel über
die Oberkante des Lastwagens oder des Behälters angehoben wird, schwenken der Hubarm
und die Schaufel weiter auf ihrer gekrümmten Bahn um die Anlenkstelle zwischen Hubarm
und Fahrzeug. Dabei bewegt sich die Schaufel in dem oberen Bewegungsbereich bezüglich
des Skid-Steer-Loader-Fahrzeugs aufwärts und nach hinten. Durch die rückwärts gerichtete
Bewegungskomponente im oberen Bewegungsbereich der Schaufel wird diese nach hinten
und von dem Lastwagen, in den Material abgekippt werden soll, wegbewegt. Daher ist
es erforderlich, daß die Bedienungsperson als zusätzliche Maßnahme das Fahrzeug nach
vorn fährt, um zum Entladen der Schaufel diese über den Lastwagen oder den Behälter
zu positionieren.
[0006] Wie erwähnt wurde, heben Radialhublader die Schaufel längs eines Bogens um die fahrzeugseitige
Anlenkstelle des Hubarms an. Daher schwenkt die Schaufel innerhalb eines anfänglichen
Aufwärtsbewegungsbereichs nach vorn, erreicht dann irgendwo im mittleren Bewegungsbereich
ihre am weitesten vorn liegende Position und schwenkt dann innerhalb eines oberen
Bewegungsbereichs nach hinten. Das Fahrzeug ist am instabilsten, wenn sich die gefüllte
Schaufel in ihrer vordersten Stellung befindet. Daher erreichen Radialhublader ihre
instabilste Stellung, wenn die Schaufel auf ihre halbe Höhe angehoben ist. Selbst
wenn das Fahrzeug leistungsmäßig in der Lage ist, schwere Gegenstände anzuheben, kann
es beim Anheben der Schaufel auf halbe Höhe so instabil werden, daß die Bedienungsperson
die Instabilität bemerkt und die Schaufel wieder auf den Boden absenken muß. In diesem
Fall kann die Schaufel auf ihrem Weg zur Oberkante des Lastwagens oder Behälters lediglich
teilweise angehoben werden. Das Fahrzeug ist damit nicht in der Lage, den Inhalt der
Schaufel in den Lastwagen oder Behälter zu entleeren. Diese Fahrzeuge sind daher oft
nicht in der Lage, schwere Lasten auf einen Lastwagen oder in einen Behälter zu laden,
selbst wenn das Laderfahrzeug zum Heben schwerer Lasten ausgelegt ist.
[0007] Eine andere Ausführung für ein Ladersystem (US-A-5,542,814) wird üblicher Weise mit
Vertikalhubsystem (vertical lift system) bezeichnet. Dieses Ladersystem enthält eine
Schaufel, die an dem vorderen Ende eines Hubarms angelenkt ist, und ein Lenkersystem,
welches das hintere Ende des Hubarms mit dem Fahrzeug koppelt. Zwischen dem Fahrzeug
und dem Hubarm erstreckt sich ein Hubmechanismus, beispielsweise ein Hydraulikzylinder,
durch den der Hubarm auf verschiedene Höhenpositionen angehoben werden kann. Das Lenkersystem
der Vertikalhublader enthält obere und untere Lenker, die sich zwischen dem Fahrzeug
und dem hinteren Endbereich des Hubarms erstrecken. Die oberen und die unteren Lenker
wirken so, daß der Hubarm bei anfänglicher Betätigung des Hydraulikzylinders im wesentlichen
vertikal angehoben wird. Daher werden diese Systeme gewöhnlich mit Vertikalhublader
bezeichnet.
[0008] Bei einigen Vertikalhubladern (US-A-5,542,814) wandert die Schaufel innerhalb des
anfänglichen Hubbewegungsbereichs nach hinten, so daß die Bedienungsperson das Fahrzeug
nicht nach hinten fahren muß, um beim Anheben des Hubarms ein Anstoßen der Schaufel
gegen einen Lastwagen oder Behälter zu vermeiden. Die Schaufel bewegt sich beim Anheben
ohne weiteres entlang eines Pfades, der ein Anstoßen der Schaufel an dem Lastwagen
vermeidet, so daß sich die Bedienung dieses Ladertyps relativ einfach darstellen kann.
Das Zurückziehen der Schaufel in dem anfänglichen Hubbereich beim Abheben vom Boden
kann jedoch problematisch sein, da durch das Zurückziehen die Schaufel Ihren Griff
unter ein großes anzuhebendes oder hoch zu kippendes Objekt verlieren kann.
[0009] Bei einigen der bekannten Vertikalhublader wird die Schaufel während einer Aufwärtsbewegung
nach hinten gekippt. Wenn die Schaufel dabei weit genug nach hinten schwingt, ist
es erforderlich, daß die Bedienungsperson das Fahrzeug nach vorn fährt, um die Schaufel
direkt über die Ladefläche des Lastwagens, in den die Schaufel entleert werden soll,
zu positionieren.
[0010] Viele Vertikalhublader erreichen auch eine am weitesten nach vorn weisende Schaufelposition
im mittleren Bewegungshubbereich der Schaufel, so daß das Fahrzeug beim Anheben von
Lasten instabil oder labil werden kann, bevor die Schaufel eine Höhe erreicht, aus
der sich ihre Last in einen Lastwagen oder Behälter entleeren läßt.
[0011] Übliche Skid-Steer-Loader-Fahrzeuge lassen sich auch verwenden, um Flächen mit körnigem
Material, wie Erde oder Sand, zu ebnen. Die Bedienungsperson senkt hierfür die Schaufel
auf den Boden ab, indem sie den Hydraulikzylinder, der dem Anheben des Hubarms dient,
drucklos macht, und ermöglicht es damit dem Hubarm, aufgrund seines Eigengewichts
nach unten zu schwingen ("Schwimm"-Stellung). Bei drucklosem Hydraulikzylinder drücken
der Hubarm und die Schaufel mit ihrem Eigengewicht nach unten auf den Boden. Die Bedienungsperson
fährt dann das Fahrzeug rückwärts, so daß die Schaufel über die Erdoberfläche geschleppt
wird. Die Schaufel kann beim Rückwärtsschleppen "schwimmen", wodurch die Erde im wesentlichen
eingeebnet oder planiert wird.
[0012] Einige Skid-Steer-Loader-Fahrzeuge zeigen jedoch den Nachteil, daß sich bei solchen
Planierarbeiten die Vorderräder vom Boden abheben können. Die Hubarme einiger Laderfahrzeuge
sind derart an das Fahrzeug gekoppelt, daß bei Planierarbeiten mit drucklosem Hydraulikzylinder,
wenn der Hubarm und die Schaufel unter ihrem Eigengewicht nach unten schwingen, ein
Teil des Gewichtes des Hubarms und der Schaufel über den oberen und den unteren Lenker
auf das Fahrzeug übertragen wird. Das Restgewicht von Hubarm und Schaufel wird an
dem Kontaktpunkt zwischen Schaufel und Boden auf den Boden übertragen. Bei vielen
üblichen Skid-Steer-Loader-Fahrzeugen ist dabei der auf das Fahrzeug übertragene Gewichtsbetrag
so groß und wirkt in eine solche Richtung, daß das Fahrzeug nach hinten auf seine
Hinterräder kippt. Bei einigen dieser Laderfahrzeuge heben daher während des Planierens
die Vorderräder vom Boden ab. Wenn dies eintritt, wird das Gesamtgewicht des Fahrzeugs
über zwei Stellen auf den Boden übertragen: die Bodenfläche der Schaufel und die Hinterräder.
Wenn die Bedienungsperson auf diese Weise beim Planieren das Fahrzeug rückwärts fährt,
überträgt die Schaufel einen großen Kraftbetrag auf den Boden und neigt dazu, sich
in die Bodenoberfläche einzudrücken und nicht, wie beabsichtigt, auf der Erdoberfläche
zu "schwimmen". Desweiteren läßt sich das nach hinten auf die Hinterräder gekippte
Fahrzeug schwer manövrieren und die Fahrerkabine neigt sich mit dem Fahrzeug, wodurch
die Bedienungsperson in einer unerwünschten, unbequemen Lage sitzt.
[0013] Daher führen viele Bedienungspersonen die Planierarbeiten beim Rückwärtsfahren des
Fahrzeugs aus, indem sie gleichzeitig Steuerelemente in der Fahrerkabine betätigen,
um die Schaufelposition genau einzustellen. Mit anderen Worten, die Schaufel kann
nicht über die Oberfläche des Bodens "schwimmen", vielmehr stellt die Bedienungsperson
ständig die genaue Schaufelposition während der Rückwärtsfahrt ein. Eine ausreichend
genaue Einstellung der Steuerelemente kann für die Bedienungsperson Schwierigkeiten
bereiten, so daß bei Anwendung dieses Verfahrens das Planierergebnis nicht die gewünschte
Genauigkeit aufweist.
[0014] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird darin gesehen, ein Laderfahrzeug
der eingangs genannten Art derart auszubilden, daß die eingangs genannten Probleme
überwunden werden. Insbesondere soll ein Lader-Mechanismus mit einem Schaufelweg bereitgestellt
werden, auf dem die Schaufel während des Schwenkens durch einen anfänglichen Aufwärtsbewegungsbereich
nicht nach vorn gegen einen Lastwagen stößt. Desweiteren soll es mit dem Lader-Mechanismus
nicht erforderlich sein, daß die Bedienungsperson das Fahrzeug nach vorn fährt, um
die Schaufel zum Entleeren über den Lastwagen zu positionieren. Durch den Lader-Mechanismus
soll auch das Problem überwunden werden, daß das Fahrzeug labil wird, bevor die Schaufel
hoch genug angehoben wurde, um ihren Inhalt in einen Lastwagen oder Behälter zu entleeren.
Es ist auch wünschenswert, ein "Schwimm"-Merkmal bereitzustellen, daß der Bedienungsperson
durch Rückwärtsfahren ein genaues Planieren einer Bodenfläche erlaubt, ohne daß Druck
an die Hydraulikhubzylinder des Fahrzeugs angelegt werden muß. Ferner ist es wünschenswert,
daß bei einem solchen Hubsystem die Tendenz, daß das Fahrzeug beim Planieren nach
hinten auf seine Hinterräder kippt, reduziert oder ganz unterbunden wird.
[0015] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Lehre des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
hervor.
[0016] Ein bevorzugter erfindungsgemäßer Skid-Steer-Loader ist als Vertikalhubtyp ausgebildet
und enthält einen Hubarm, ein daran befestigtes Werkzeug, insbesondere eine verschwenkbare
Schaufel, sowie obere und untere Lenker, welche mit dem Fahrzeug verbunden sind. Im
hinteren Fahrzeugbereich oder hinter der Fahrerkabine erstreckt sich ein mit dem Fahrzeugrahmen
verbundener Pfosten oder ein tragendes Bauteil nach oben. Der Pfosten bildet einen
oberen, hinteren Bereich des Fahrzeugs, an dem der obere Bereich oder das obere Ende
des oberen Lenkers an einer Stelle angelenkt ist, die im wesentlichen über und hinter
dem gewöhnlichen Aufenthaltsort der Bedienungsperson auf dem Fahrzeug, insbesondere
dem Fahrersitz in der Fahrerkabine, liegt. Der untere Bereich oder das untere Ende
des oberen Lenkers ist am hinteren Bereich des Hubarms angelenkt. Der untere Lenker
erstreckt sich zwischen einem Anlenkpunkt im mittleren Fahrzeugbereich und einem Anlenkpunkt
im hinteren Bereich des Hubarms.
[0017] Die erfindungsgemäßen oberen und unteren Lenker bewirken, daß die Schaufel innerhalb
eines anfänglichen Aufwärtsbewegungsbereichs im wesentlichen senkrecht angehoben wird.
Daher zieht sich die Schaufel beim anfänglichen Anheben großer Objekte nicht unter
diesen heraus. Der vertikale Weg der Schaufel im anfänglichen Aufwärtsbewegungsbereich
erlaubt auch dann ein Anheben der Schaufel, wenn das Fahrzeug nahe einem Lastwagen
steht. Dabei muß die Bedienungsperson das Fahrzeug nicht zurücksetzen, um ein Anstoßen
der angehobenen Schaufel an den Lastwagen zu vermeiden.
[0018] Wenn die Schaufel über ihren anfänglichen Aufwärtsbewegungsbereich hinaus ihre Bewegung
nach oben fortsetzt, veranlassen die erfindungsgemäßen oberen und unteren Lenker,
daß die Schaufel innerhalb ihres gesamten oberen Bewegungsbereichs nach vorn bewegt
wird. Dadurch läßt sich die Schaufel beim Anheben innerhalb ihres oberen Bewegungsbereichs
bezüglich des Laders nach vorn über einen Lastwagen schieben. Die Bedienungsperson
braucht das Laderfahrzeug dabei nicht vorzufahren, um die Schaufel zum Abkippen über
den Lastwagen zu positionieren. Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der vorliegenden
Erfindung erreicht die Schaufel ihre maximale Vorwärtsposition bei maximaler Schaufelhöhe.
Wenn das Fahrzeug für das Anheben einer großen Last ausgelegt ist, ist es durch die
erfindungsgemäße Ausbildung der Bedienungsperson möglich, die Schaufel mit der Last
nach oben in einen Lastwagen zu heben, ohne daß das Fahrzeug nach vorn kippt, da die
Schaufel sich nicht nennenswert nach vorn bewegt, bis sie ihre höchste Position erreicht
hat.
[0019] Der erfindungsgemäße obere Lenker ist im wesentlichen hinter der Fahrerkabine und
über dem Fahrersitz in der Fahrerkabine an dem Pfosten angelenkt. Der Verbindungspunkt
zwischen dem oberen Lenker und dem Fahrzeug liegt damit erfindungsgemäß weiter hinten
als Anlenkpunkte bei aus dem Stand der Technik bekannten Vertikalhublader-Mechanismen.
Der an der genannten Stelle liegende Verbindungspunkt zwischen dem oberen Lenker und
dem Pfosten ermöglicht es, daß der erfindungsgemäße obere Lenker vertikaler ausgerichtet
wird, als Lenker des Standes der Technik. Durch den vertikaler ausgerichteten oberen
Lenker lassen sich die über diesen Lenker auf das Fahrzeug übertragenen und während
Planierarbeiten auftretenden Kräfte reduzieren. Wegen der relativ kleinen, durch den
oberen Lenker auf das Fahrzeug übertragene Kräfte, neigt das Fahrzeug bei Planierarbeiten
weniger dazu, nach hinten auf seine Hinterräder zu kippen. Desweiteren verläuft die
Kraft in dem erfindungsgemäßen oberen Lenker längs einer Linie, die sich relativ nahe
zum Kontaktpunkt zwischen den Hinterrädern und dem Boden erstreckt, wobei dieser Kontaktpunkt
der relevante Kippunkt des Fahrzeugs bei der Durchführung der Planierarbeiten ist.
Daher ist der durch den erfindungsgemäßen oberen Lenker festgelegte Momentarm (Abstand
zwischen der Kraft und dem Drehpunkt) relativ klein und das an das Fahrzeug angelegte
Drehmoment entsprechend gering. Durch die Ausrichtung des erfindungsgemäßen oberen
Lenkers, die einen kleinen Momentarm bezüglich des Drehpunktes des Fahrzeugs festlegt,
wird die Tendenz des Fahrzeugs, nach hinten um die Hinterräder zu kippen, reduziert.
[0020] Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung nimmt der Winkel zwischen der
Ausrichtung des oberen Lenkers (d. h. insbesondere die Verbindungslinie zwischen den
Anlenkpunkten des oberen Lenkers) und der Horizontalen bei abgesenktem Hubarm einen
Wert zwischen 30° und 60°, vorzugsweise einen Wert zwischen ungefähr 45° und 50°,
bzw. einen Wert um 50° ein.
[0021] Eine harmonische Gesamtgestaltung des Fahrzeugs ergibt sich durch eine bogenförmige,
zum Fahrzeugäußeren ausgewölbte Ausbildung des oberen Lenkers. Die oberen Lenker können
damit bei abgesenktem Hubarm eine im wesentlichen kreisbogenförmige Verbindung zwischen
Fahrzeugkabinendach und hinterem Fahrzeugbereich bilden.
[0022] Anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt, werden nachfolgend
die Erfindung sowie weitere Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen
der Erfindung näher beschrieben und erläutert.
[0023] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Skid-Steer-Loaders mit einer Laderschaufel,
die in abgesenkter Stellung den Boden berührt,
- Fig. 2
- eine Seitenansicht des Skid-Steer-Loaders gemäß Fig. 1, bei dem die Laderschaufel
in eine mittlere Stellung angehoben ist,
- Fig. 3
- eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Skid-Steer-Loaders, bei dem die Laderschaufel
auf maximale Höhe angehoben ist,
- Fig. 4
- eine schematische Seitenansicht des erfindungsgemäßen Skid-Steer-Loaders mit einer
abgesenkten Laderschaufel, in der die an verschiedenen Fahrzeugelementen angreifenden
Kräfte schematisch dargestellt sind, die wirken, wenn die Laderschaufel während einer
Bodenglättarbeit den Boden berührt.
[0024] Die Figuren 1 bis 4 zeigen eine bevorzugte Ausgestaltung eines erfindungsgemäßen
Skid-Steer-Loader-Fahrzeugs 10 mit angetriebenen Vorder- und Hinterrädern 12, 14.
Das Fahrzeug 10 wird wie bei üblichen Skid-Steer-Loadern gelenkt, indem die Bedienungsperson
Steuerelemente betätigt, um die Räder der rechten und der linken Fahrzeugseite mit
unterschiedlichen Drehzahlen anzutreiben. Das Fahrzeug 10 trägt ein Arbeitswerkzeug
oder eine Laderschaufel 16, das bzw. die an zwei Hubarmen 18 befestigt ist, welche
auf beiden Seiten des Fahrzeugs 10 positioniert sind und ihrerseits mittels eines
Lenkermechanismus 20 mit dem Fahrzeug 10 verbunden sind. Die Schaufel 16 ist verschwenkbar
am vorderen Ende 22 der Hubarme 18 angelenkt. Ein Hydraulikschwenkzylinder 24 erstreckt
sich zwischen der Schaufel 16 und den Hubarmen 18 und dient der Einstellung der Kippstellung
zwischen der Schaufel 16 und den Hubarmen 18. Die Bedienungsperson kann durch Betätigung
der Schwenkzylinder 24 die Schaufel 16 verkippen und ihren Inhalt entleeren.
[0025] Die Hubarme 18 und die Lenkermechanismen 20, mittels derer die Hubarme 18 am Fahrzeug
10 angelenkt sind, sind auf der rechten und der linken Fahrzeugseite im wesentlichen
identisch ausgebildet. Daher wird im folgenden lediglich die Anordnung auf der linken
Fahrzeugseite näher beschrieben.
[0026] Der Hubarm 18 ist an dem Fahrzeug 10 durch den Lenkmechanismus 20 gekoppelt, welcher
einen oberen Hubarmlenker 26 und einen unteren Hubarmlenker 28 enthält. Der untere
Hubarmlenker 28 erstreckt sich zwischen einem mittleren Bereich 30 des Fahrzeugrahmens
32 und dem hinteren Bereich oder Ende 34 des Hubarms 18. Der obere Hubarmlenker 26
ist gelenkig mit dem hinteren Ende 34 des Hubarms 18 gekoppelt und erstreckt sich
von diesem nach oben und vorn. Der obere Bereich 36 bzw. das obere Ende des oberen
Hubarmlenkers 26 ist gelenkig an einem tragenden Bauelement oder Pfosten 38 befestigt,
welcher Teil des Fahrzeugs 10 ist und sich von dem Hauptrahmen 32 des Fahrzeugs 10
aus nach oben erstreckt. Der Pfosten 38 ist am hinteren Ende des Fahrzeugrahmens 32,
bzw. hinter der Fahrerkabine 40, an dem Fahrzeugrahmen 32 befestigt. Der obere Abschnitt
des Pfostens 38 dient als oberer, hinterer Bereich des Fahrzeugs 10, an dem der obere
Hubarmlenker 26 angelenkt ist. Ein nicht näher dargestelltes Träger- oder Versteifungsteil
erstreckt sich zwischen den oberen Bereichen 42 oder oberen Enden des rechten und
des linken Pfostens 38.
[0027] Die Fahrerkabine 40 enthält einen Fahrersitz und Steuerelemente, die sich durch die
Bedienungsperson betätigen lassen, um das Fahrzeug 10 zu fahren und zu lenken, sowie
zur Betätigung der Schaufel 16 und der Hubarme 18. Am Pfosten 38 und dem Fahrzeugrahmen
32 ist ein Überschlagschutz 44 befestigt, der die Bedienungsperson im Falle eines
Umkippens des Fahrzeugs 10 schützt. Der Überschlagschutz 44 läßt sich nach oben verschwenken,
um Zugang zu dem Fahrzeugraum unter dem Fahrersitz zu gewähren, was Gegenstand einer
europäischen Patentanmeldung mit der Priorität US 954,290 vom 17. Oktober 1997 ist,
auf deren Offenbarung hiermit Bezug genommen wird, um Wiederholungen zu vermeiden.
Der Überschlagschutz 44 ist am oberen Ende 42 des Pfostens 38 angelenkt. Der Bodenbereich
und der Sitz der Fahrerkabine 40 sind an dem Überschlagschutz 44 befestigt, so daß
der Sitz und der Bodenbereich zusammen mit dem Überschlagschutz 44 nach oben schwenkbar
sind.
[0028] Es können nicht näher dargestellte Querträger vorgesehen sein, die sich quer zu der
Fahrzeugausrichtung zwischen dem rechten und dem linken oberen Hubarmlenker 26 erstrecken,
um den Lenkermechanismen 20 eine ausreichende Steifigkeit zu verleihen, wenn diese
mit den Hubarmen 18 und der Schaufel 16 angehoben werden. Ein derartiger Querträger
kann sich zwischen dem rechten und dem linken oberen Hubarmlenker 26 erstrecken und
am in Fig. 4 gezeigten Punkt J angreifen. Es können auch zusätzliche Querträger an
anderen Stellen der oberen Hubarmlenker 26 vorgesehen sein.
[0029] Ein Hubmechanismus oder Hydraulikhubzylinder 46, wie er in den Figuren 2 und 3 zu
sehen ist, erstreckt sich zwischen dem Fahrzeugrahmen 32 und dem hinteren Ende 34
des Hubarms 18. Die Bedienungsperson kann durch Betätigung von Steuerelementen den
Hydraulikhubzylinder 46 ausfahren, um den Hubarm 18 und die Schaufel 16 anzuheben.
Um den Hubarm 18 und die Schaufel 16 abzusenken, bedient die Bedienungsperson die
Steuerelemente so, daß der Hydraulikhubzylinder 46 eingefahren wird. Wenn die Bedienungsperson
den Hydraulikhubzylinder 46 ausfährt und damit den Hubarm 18 anhebt, dienen der obere
Hubarmlenker 26 und der untere Hubarmlenker 28 dazu, die Schaufel 16 im anfänglichen
Hubbereich 48 ihrer Aufwärtsbewegung über eine im wesentlichen vertikale Bahn zuführen.
Wird die Schaufel 16 innerhalb ihres oberen Bewegungsbereichs 50, der oberhalb ungefähr
der Hälfte des Aufwärtsweges liegt, bewegt, so werden die Schaufel 16 und der Hubarm
18 durch den oberen und den unteren Hubarmlenker 26, 28 beim Anheben in Richtung nach
oben und vorn geführt.
[0030] Da während des anfänglichen Hubbereichs 48 die Schaufel 16 im wesentlichen senkrecht
nach oben bewegt wird, braucht die Bedienungsperson den Lader 10 nicht von einem Lastwagen
oder einem anderen Behälter, in den der Inhalt der Schaufel 16 entleert werden soll,
zurückzufahren. Die Schaufel 16 wird während des Anhebens durch den anfänglichen Hubbereich
48 automatisch im wesentlichen senkrecht angehoben, so daß die Bedienungsperson keine
zusätzlichen Steuerungen vornehmen muß.
[0031] Wenn die Schaufel 16 nach oben durch ihren oberen Bewegungsbereich 50 wandert, werden
die Schaufel 16 und der Hubarm 18 aufwärts und etwas nach vorn bewegt. Hierdurch läßt
sich die Schaufel 16 über einen Lastwagen oder einen anderen Behälter, in den die
Bedienungsperson den Inhalt der Schaufel 16 entleeren will, bewegen. Daher braucht
die Bedienungsperson das Fahrzeug 10 nicht nach vorn zu fahren oder zusätzliche Fahrzeugsteuerungen
zu bedienen, um die Schaufel 16 über den Lastwagen oder den Behälter, in den der Inhalt
der Schaufel 16 gefüllt werden soll, zu positionieren. Der durch die vorliegende Erfindung
vorgegebene Schaufelweg 52, ermöglicht es der Bedienungsperson, die Schaufel 16 in
relativ einfacher Weise wunschgemäß zu betätigen, ohne daß eine Vielzahl von Manipulationen
verschiedener Steuerelemente erforderlich wären.
[0032] Innerhalb des oberen Bewegungsbereichs 50 bewegt sich beim Anheben die Schaufel 16
stetig nach vorn. Die Schaufel 16 erreicht ihre am weitesten nach vorn ausladende
Stellung oder ihre maximale Reichweite erst, wenn sie ihre maximale Höhe einnimmt,
die in Fig. 3 gezeigt ist. Aus diesem Grund neigt das Laderfahrzeug 10 nicht zur Instabilität,
wenn die Schaufel 16 in eine mittlere Höhe teilweise angehoben ist, da das Fahrzeug
10 in der Lage ist, eine Last über die Kante eines Lastwagens zu heben, bevor die
Schaufel 16 ihre vorderste Lage einnimmt.
[0033] Im folgenden werden die Vorteile näher beschrieben, die sich aus der Verwendung des
Lenkermechanismus 20 gemäß der vorliegenden Erfindung bei Planier- oder Nivellierarbeiten
ergeben. Um Planierarbeiten auszuführen, läßt die Bedienungsperson im wesentlichen
den gesamten Druck aus dem Hydraulikhubzylinder 46 ab, wodurch die Schaufel 16 durch
ihr Gewicht und das Gewicht des Hubarms 18 nach unten auf den Boden gedrückt wird.
Die Bedienungsperson kann nun das Fahrzeug 10 nach hinten fahren und die Schaufel
16 über den Boden schleifen lassen, so daß die Bodenoberfläche beim Rückwärtsfahren
planiert wird. Da im wesentlichen kein Druck in dem Hydraulikhubzylinder 46 herrscht
nimmt die Schaufel 16 eine Schwimmstellung ein und kann sich unter Berücksichtigung
des auf ihr lastenden Gewichtes frei nach oben und unten bewegen, während das Fahrzeug
10 rückwärts fährt. Dieser Freiheitsgrad erlaubt es, mit der Schaufel 16 die Oberfläche
des Bodens zu glätten, wobei die Oberfläche im wesentlichen dem bestehenden Bodenniveau
entspricht.
[0034] Bei im wesentlichen drucklosem Hydraulikhubzylinder 46 wird das Gewicht der Schaufel
16 und des Hubarms 18 an drei Stellen getragen: dem Kontaktpunkt H zwischen der Schaufel
16 und dem Boden, dem Punkt M, an dem der untere Hubarmlenker 28 mit dem Hubarm 18
verbunden ist, und dem Punkt J, an dem der obere Hubarmlenker 26 mit dem Hubarm 18
verbunden ist. Der Gewichtsanteil von Hubarm 18 und Schaufel 16, der von dem oberen
und unteren Hubarmlenker 26, 28 getragen wird, wird auf den Fahrzeugrahmen 32 übertragen.
Diese Kräfte werden an den Orten K und L, an denen der obere und der untere Hubarmlenker
26, 28 mit dem Fahrzeug 10 gekoppelt sind, auf das Fahrzeug 10 übertragen. Die Kraft
des Hubarms 18 und der Schaufel 16, die von dem unteren Hubarmlenker 28 übernommen
wird, wird am Punkt L, an dem der untere Hubarmlenker 28 an das Fahrzeug 10 gekoppelt
ist, auf das Fahrzeug 10 übertragen. Sie ist in Richtung des unteren Hubarmlenkers
28 entlang der Linien B und B' ausgerichtet. Die Kraft des Hubarms 18 und der Schaufel
16, die von dem oberen Hubarmlenker 26 übernommen wird, wird am Punkt K, an dem der
obere Hubarmlenker 26 mit dem Fahrzeug 10 gekoppelt ist, auf das Fahrzeug 10 übertragen.
Diese Kraft weist in Richtung der Linie C, welche auf den Verbindungspunkten J und
K zwischen dem oberen Hubarmlenker 26 und dem Pfosten 38 bzw. dem Hubarm 18 verläuft.
[0035] Fig. 4 zeigt das erfindungsgemäße Zusammenspiel mehrerer Kräfte beim Planieren. Übliche
Lader mit vertikalem Hub weisen einen oberen Lenker auf, der ungefähr an der Stelle
I an dem Fahrzeug angelenkt ist. Die US-A-5,542,814 gibt hierfür ein Beispiel. Der
obere Lenker dieser bekannten Lader erstreckt sich gewöhnlich ungefähr zwischen dem
in Fig. 4 dargestellten Punkt I und dem hinteren Ende des Hubarms, nahe dem Punkt
J. Während der Planierarbeiten muß der obere Lenker des Standes der Technik einen
Gewichtsanteil des Hubarms und der Schaufel tragen. Der obere Lenker solch eines Laders
kann während der Planierarbeiten Zugkräften ausgesetzt zu sein, welche in dem Punkt
I auf das Fahrzeug übertragen werden. Diese Kräfte können das Fahrzeug veranlassen,
um den Punkt E im Uhrzeigersinn zu wippen und nach hinten um die Hinterräder zu kippen.
Die am Punkt I an dem Fahrzeug angreifende Kraft begründet ein Drehmoment, welches
durch die Größe der an dem Punkt I wirkenden Kraft multipliziert mit dem Abstand F
zum Drehpunkt E, dem Kontaktpunkt zwischen dem Hinterrad und dem Boden, bestimmt ist.
[0036] Die vorliegende Erfindung begründet eine Verbindung zwischen dem oberen Hubarmlenker
26 und dem Fahrzeug 10 am Punkt K, welcher wesentlich weiter hinten als der Punkt
I des Standes der Technik liegt. Die Linie C repräsentiert die Richtung der Zugkraft,
welcher der erfindungsgemäße obere Hubarmlenker 26 ausgesetzt ist. Die Linie C ist
daher auch die Richtung, in der die Kraft A an dem Fahrzeug 10 im Punkt K angreift.
Die längs der Linie C ausgerichtete Kraft A, verläuft näher zu dem Drehpunkt E als
die entsprechende Kraft des Standes der Technik, die am Punkt I angreift und längs
der Linie D wirkt. Mit anderen Worten, der Abstand G ist kleiner als der Abstand F,
und daher verläuft die Linie C näher zum Punkt E als die Linie D. Daher ist der durch
die im erfindungsgemäßen oberen Hublenker 26 wirkende Kraft definierte Momentarm G
kleiner als der Momentarm F, der durch die an dem Punkt I wirkenden Kraft gemäß dem
Stand der Technik begründet ist. Die erfindungsgemäße Kraft A hat daher ein Drehmoment
zur Folge, welches kleiner ist als das Drehmoment, welches sich aus der Lenkeranordnung
des Standes der Technik ergibt, so daß erfindungsgemäß die Kipptendenz des Fahrzeugs
verringert wird.
[0037] Desweiteren ist die Größe der sich erfindungsgemäß ergebenden Kraft A kleiner als
die am Verbindungspunkt I angreifende Kraft des Standes der Technik. Der obere und
der untere Hubarmlenker tragen beim Planieren einen Teil des Gewichts des Hubarms
18 und der Schaufel 16. Da die Winkelausrichtung des oberen Hubarmlenkers 26 zunimmt
(senkrechter wird), wenn der Anlenkpunkt vom Punkt I (bei dem der Lenker gemäß dem
Stand der Technik einen Winkel mit der Senkrechten von ungefähr 70° einschließt) zu
dem Punkt K (bei dem der erfindungsgemäße obere Hubarmlenker 26 von der Vertikalen
ungefähr um 50° abweicht) übergeht, nimmt die Zugkraft in dem oberen Hubarmlenker
26 ab. Mit abnehmender Kraft in dem oberen Hubarmlenker 26 nimmt die an das Fahrzeug
10 übertragene Kraft A entsprechend ab, so daß die erfindungsgemäß an das Fahrzeug
10 angelegte Kraft A kleiner ist als die Kraft die gemäß des Standes der Technik an
den Punkt I angreift. Da die über den erfindungsgemäß angelenkten oberen Hubarmlenker
26 auf das Fahrzeug 10 übertragene Kraft kleiner ist als die Kraft, die über einen
gemäß dem Stand der Technik angelenkten oberen Lenker an dem Fahrzeug angreift, ist
bei der Erfindung auch der über die oberen Hubarmlenker 26 auf das Fahrzeug 10 übertragene
Drehmomentbetrag entsprechend kleiner als beim Stand der Technik. Der erfindungsgemäße
obere Hubarmlenker 26 hat daher eine geringere Tendenz, das Fahrzeug um seine Hinterräder
14 nach hinten zu kippen, als es bei einem Ladersystemen gemäß dem Stand der Technik
der Fall ist. Bei dem erfindungsgemäß ausgerüsteten Fahrzeug 10 werden daher die Vorderräder
12 während einer Rückwärtsfahrt beim Planieren besser auf dem Boden gehalten.
[0038] Fig. 4 ist eine schematische Darstellung des Fahrzeugs 10, in der einige während
des Planierens auftretende Kräfte dargestellt sind. Der Hubarm 18 und die Schaufel
16 sind als ein Teil dargestellt, da sie während des Planierens im wesentlichen als
ein Teil wirken. Die Kraftpfeile A und A' verlaufen längs der Linie C und repräsentieren
die auf den oberen Hubarmlenker 26 wirkende Zugkraft. Der Kraftpfeil A repräsentiert
die Kraft, die von dem oberen Hubarmlenker 26 auf den im oberen Ende 42 des Pfostens
38 liegenden Punkt K des Fahrzeugs 10 übertragen wird. Der Kraftpfeil A' repräsentiert
die Kraft, die von dem oberen Hubarmlenker 26 auf den Punkt J des Hubarms 18 übertragen
wird. Die Kräfte B und B' repräsentieren die Druckkräfte, die durch den unteren Hubarmlenker
28 ausgeübt werden. Der Kraftpfeil B repräsentiert auch die Kraft, die von dem unteren
Hubarmlenker 28 auf den Punkt L des Fahrzeugs 10 übertragen wird. Der Kraftpfeil B'
repräsentiert die Kraft, die von dem unteren Hubarmlenker 28 auf den Punkt M des Hubarms
18 übertragen wird.
[0039] Bei Planierarbeit wird ein Teil des Gewichts der Schaufel 16 und des Hubarms 18 von
dem oberen und unteren Hubarmlenker 26, 28 getragen. Dabei steht der obere Hubarmlenker
26 unter Zugspannung, während der untere Hubarmlenker 28 einer Druckkraft ausgesetzt
ist. Da die Winkelausrichtung des oberen Hubarmlenkers 26 gegenüber der eher horizontalen
Ausrichtung des Standes der Technik erfindungsgemäß steiler (vertikaler) verläuft,
nehmen die Zugkraft in dem oberen Hubarmlenker 26 und die Druckkraft in dem unteren
Hubarmlenker 28 gegenüber dem Stand der Technik ab. Die Druckkraft B in dem unteren
Hubarmlenker 28 wird über den Punkt L auf das Fahrzeug 10 übertragen. Die Kraft B
ist derart ausgerichtet, daß sie ein Drehmoment auf das Fahrzeug 10 überträgt, welches
das Fahrzeug 10 um den Punkt E gegen den Uhrzeigersinn drängt und damit die Vorderräder
12 auf den Boden drückt. Bei Verwendung des Verbindungspunktes K nimmt die Druckkraft
B gegenüber dem Stand der Technik zwar ab, das heißt die Kraft B drückt die Vorderräder
12 mit einer geringeren Kraft auf den Boden als es beim Stand der Technik der Fall
wäre. Wird jedoch, wie es die Erfindung vorsieht, der Verbindungspunkt des oberen
Hubarmlenkers 26 von Punkt I auf Punkt K verlegt, so nimmt die Zugkraft im oberen
Hubarmlenker 26 um einen Betrag ab, der um so viel größer ist als die Abnahme der
Kraft B, daß im Ergebnis die Vorderräder 12 des erfindungsgemäßen Fahrzeugs 10 bei
Planierarbeiten eine größere Tendenz haben auf dem Boden zu bleiben, als es bei einem
Fahrzeug des Standes der Technik der Fall ist.
[0040] Auch wenn die Erfindung lediglich anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben wurde,
erschließen sich für den Fachmann im Lichte der vorstehenden Beschreibung sowie der
Zeichnung viele verschiedenartige Alternativen, Modifikationen und Varianten, die
unter die vorliegende Erfindung fallen.
1. Laderfahrzeug mit einem Hubarm (18), dessen hinterer Bereich (34) mittels einer Lenkeranordnung
(20) an dem Fahrzeug (10) angelenkt ist und an dessen vorderem Bereich (22) ein durch
den Hubarm (18) anhebbares Werkzeug (16) anbringbar ist, wobei die Lenkeranordnung
(20) wenigstens einen oberen Lenker (26) und einen unteren Lenker (28) aufweist und
der obere Lenker (26) einenends am Fahrzeug (10) und anderenends im hinteren Bereich
(34) des Hubarms (18) angelenkt ist und sich bei abgesenktem Hubarm (18) ausgehend
von der fahrzeugseitigen Anlenkstelle (K) im wesentlichen schräg nach hinten und unten
erstreckt, dadurch gekennzeichnet, daß sich die fahrzeugseitige Anlenkstelle (K) des
oberen Lenkers (26) im oberen, hinteren Bereich (42) des Fahrzeugs (10) befindet.
2. Laderfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei abgesenktem Hubarm
(18) der Winkel zwischen der Ausrichtung des oberen Lenkers (26) und der Horizontalen
einen Wert zwischen 30° und 60° einnimmt.
3. Laderfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Winkel einen Wert zwischen
ungefähr 45° und 50° einnimmt.
4. Laderfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
der zwischen seinen Anlenkstellen (J, K) liegende Bereich des oberen Lenkers (26)
im wesentlichen bogenförmig ausgebildet ist.
5. Laderfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß sich auf
beiden Fahrzeugseiten je ein Hubarm (18) längs der Fahrzeugausrichtung erstreckt und
die Lenkeranordnung (20) wenigstens zwei obere Lenker (26) und zwei untere Lenker
(28) aufweist, die jeweils den zugehörigen Hubarm (18) mit der Fahrzeugstruktur (32,
38) verbinden.
6. Laderfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Fahrzeug
(10) einen Fahrerstand oder eine Fahrerkabine (40) für eine Bedienungsperson aufweist
und die Anlenkstelle (K) des oberen Lenkers (26) am Fahrzeug (10) im wesentlichen
hinter und oberhalb der Bedienungsperson liegt.
7. Laderfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Fahrzeug
(10) einen Fahrzeugrahmen (32) aufweist, von dem wenigstens ein tragendes Bauteil
oder ein Pfosten (38) im wesentlichen nach oben ragt, wobei das tragende Bauteil oder
der Pfosten (38) im wesentlichen im hinteren Fahrzeugbereich bzw. hinter der Bedienungsperson
angeordnet ist und in seinem oberen Bereich eine Anlenkstelle (K) für den oberen Lenker
(26) aufweist.
8. Laderfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß der untere
Lenker (28) mit seinem vorderen Ende im mittleren Bereich (30) des Fahrzeugs (10)
und mit seinem hinteren Ende im hinteren Bereich (34) des Hubarms (18) angelenkt ist
und daß die Anlenkpunkte (L, M) des unteren Lenkers (28) tiefer als die entsprechenden
Anlenkpunkte (K, J) des oberen Lenkers (26) liegen.
9. Laderfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Hubarm
(18) und die Lenkeranordnung (20) derart ausgebildet und angeordnet sind, daß sich
ein Ladersystem nach Art eines Vertikalhubsystems ergibt.
10. Laderfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Hubarm
(18) und die Lenkeranordnung (20) derart ausgebildet und angeordnet sind, daß innerhalb
eines unteren, anfänglichen Bewegungsbereichs (48) des Hubarms (18) die Hubbahn (52)
des Werkzeugs (16) im wesentlichen vertikal verläuft.
11. Laderfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Hubarm
(18) und die Lenkeranordnung (20) derart ausgebildet und angeordnet sind, daß im wesentlichen
innerhalb des ganzen oberen Bewegungsbereichs (50) des Hubarms (18) das Werkzeug (16)
beim Anheben gleichzeitig nach vorn bewegt wird.
12. Laderfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Hubarm
(18) und die Lenkeranordnung (20) derart ausgebildet und angeordnet sind, daß das
Werkzeug (16) bei der maximalen Hubarmhöhe, seine am weitesten vorn liegende Position
einnimmt.
13. Laderfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
ein sich zwischen dem Fahrzeugrahmen (32) und dem Hubarm (18) erstreckender Hubmechanismus,
insbesondere ein Hydraulikhubzylinder (46) angeordnet ist, der zum Anheben des Hubarms
(18) ausfahrbar ist.