[0001] Die Erfindung betrifft ein Laderfahrzeug mit einer Rahmenstruktur, die quer zueinander
beabstandete Rahmenseitenteile enthält. Eine Hubvorrichtung des Laderfahrzeugs weist
zwei sich in Fahrzeuglängsrichtung nahe der Rahmenseitenteile erstreckende Hubarme
auf. Von den Rahmenseitenteilen aus erstrecken sich nach oben zwei quer zueinander
beabstandete, zwischen den Hubarmen mit Abstand liegende Pfostenelemente. Lenkerelemente
verbinden gelenkig einen jeweiligen hinteren Bereich der Hubarme mit einem oberen
Bereich des jeweiligen Pfostenelements. Im wesentlichen vor und zwischen den Pfostenelementen
ist eine Fahrerraumverkleidung angeordnet. Ein derartiges Laderfahrzeug ist aus der
US-A-5,609,464 bekannt.
[0002] Rutsch-Lenk-Lader, sogenannte Skid-Steer-Loader oder Kompaktlader, sind kleine Arbeitsmaschinen
mit hydraulisch angetriebenen Hubarmen, die an ihren vorderen Enden gelenkig montierbare
Schaufeln oder andere Arbeitswerkzeuge tragen. Der mittlere Bereich des Laders trägt
eine Fahrerplattform oder -kabine.
[0003] Unter der Fahrerkabine sind Lader-Komponenten, wie ein hydrostatisches Getriebe,
Lenkgestänge, Hydraulikleitungen und Ventile zum Antreiben der Hubarme, Schaufeln
und Zusatzfunktionen, Hydraulikleitungen für die Radmotorantriebe und verschiedene
elektrische Kabelbäume und Verbindungen, untergebracht. Um für Wartungs- und andere
Servicearbeiten einen Zugang zu diesen Lader-Komponenten zu ermöglichen, muß die Fahrerkabine
wegbewegt werden. Hierfür kann die Fahrerkabine nach vorn verschoben oder nach vorn
(US-A-5,551,826) oder hinten (US-A-4,811,983) verkippt werden.
[0004] Da die Hubarme des Skid-Steer-Loaders sich entlang seiner Seite erstrecken, können
sie den seitlichen Zugang zu den Komponenten versperren. Daher wird häufig ein Zugang
von vorn bevorzugt. Wenn es sich jedoch um einen Lader handelt, bei dem die Fahrerkabine
nach vorn verschiebbar oder nach vorn kippbar ist, ist ein Zugang von vorn ausgeschlossen,
so daß die Hubarme angehoben werden müssen, um einen Zugang von der Seite des Laders
aus zu ermöglichen. Wenn die Lader-Hydraulik jedoch nicht betriebsbereit ist, lassen
sich die Hubarme nicht einfach anheben, so daß ein Zugang zu den Komponenten schwierig
wird. Um dieses Problem zu überwinden, weisen einige Skid-Steer-Loader eine nach hinten
verkippbare Fahrerkabine auf.
[0005] Es ist häufig wünschenswert, Skid-Steer-Loader mit Liftarmen auszustatten, die vertikal
anheben, so daß die vertikale Höhe der Schaufel und deren Reichweite nach vorn maximiert
werden können und es leichter ist, die Ladeschaufel in einen Lastwagen zu entleeren.
Bei solch einem Skid-Steer-Loader sind sowohl die vorderen als auch die hinteren Enden
der Hubarme derart festgelegt, daß sich die Schaufel entlang eines im wesentlichen
vertikalen Pfads anheben läßt. Um eine vertikale Bewegung der Hubarme zu erleichtern,
sind deren hintere Bereiche gelenkig mit Lenkern verbunden, die ein vertikales Anheben
der hinteren Enden der Hubarme ermöglichen. Diese Lenker sind manchmal an vertikal
nach oben stehenden Rahmenstrukturen des Laders befestigt, um die vertikale Reichweite
der Arme zu vergrößern. Da die Lenker auch eine Schwenkbewegung der Arme ermöglichen,
können sich die Arme beim Anheben nach vorn verschieben, was die Fähigkeit, Lasten
über die Seite eines Lastwagens in diesen zu entleeren, verbessert.
[0006] Wenn nach oben gerichtete Rahmenstrukturen sowohl die Hubarme als auch die Ladeschaufel
und deren Last tragen müssen, können sie mit einem oder mehreren Querträgern verstärkt
ausgebildet werden. Desweiteren sind die die Hubarme tragenden Hublenker oft mit einem
oder mehreren sich quer erstreckenden Querträgern versteift. Die genannten Querträger
können jedoch beim Verschwenken der Fahrerkabine nach hinten ein Hindernis darstellen
und das Ausmaß, um das ein Verschwenken nach oben und hinten möglich ist, erheblich
begrenzen. Als Folge hiervon kann der verfügbare Arbeitsbereich unter der nach hinten
angehobenen Fahrerkabine, der für Wartungs- und Reparaturarbeiten an den Fahrzeugkomponenten
zur Verfügung steht, beschränkt sein.
[0007] Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird darin gesehen, ein gattungsgemäßes
Laderfahrzeug derart auszubilden, daß die eingangs genannten Probleme überwunden werden.
Insbesondere ist es wünschenswert, einen Skid-Steer-Loader mit einer Fahrerkabine
zu haben, die sich nach oben und hinten verschwenken läßt, um einen ausreichenden
und bequemen Zugang zu den Fahrzeugkomponenten von der Vorderseite des Fahrzeugs aus
bereitzustellen. Dies ist besonders dann wünschenswert, wenn das Laderfahrzeug Verbindungselemente
zwischen seiner Rahmenstruktur und hinteren Bereichen des Hubarms aufweist, die ein
vertikales Anheben der Hubarme erlauben. Es ist desweiteren wünschenswert Tragpfosten
zur Befestigung der Hubarmverbindungselemente vorzusehen, die es ermöglichen, daß
beim Anheben der Hubarme über den Laderrahmen hinaus, ihre vertikale Höhe und Reichweite
nach vorn maximiert wird, so daß sich Material von der Seite eines Lastwagens aus
in diesen abkippen läßt. Auch ist es wünschenswert ein versteifendes Bauteil vorzusehen,
durch das die Hublenker und Pfosten stabilisiert werden und welches die Verwendung
von weniger aufwendig ausgebildeten Tragstrukturen für die Pfosten zuläßt. Es ist
desweiteren wünschenswert, die Fahrerkabine so aufzuhängen, daß ihr Boden und rückwärtiger
Bereich sich über den Zugang des Arbeitsbereichs aufwärts bewegen lassen und nicht
durch Querelemente in ihrer Aufwärts- und Rückwärtsbewegung behindert oder begrenzt
werden. Desweiteren ist es wünschenswert, die Teile der Fahrerkabine, insbesondere
die Größe ihrer Rahmenteile, möglichst klein zu halten. Es ist auch wünschenswert
Kraftmittel bereitzustellen, die das Anheben der Fahrerkabine unterstützen und die
auch dann funktionieren, wenn das hydraulische oder elektrische Leistungssystem zusammenbrechen
sollte. Es wären auch Mittel von Vorteil, die eine lösbare Verriegelung der Fahrerkabine
in ihrer angehobenen Stellung erlauben.
[0008] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die Lehre des Patentanspruchs 1 gelöst. Weitere
vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der Erfindung gehen aus den Unteransprüchen
hervor.
[0009] Erfindungsgemäß weist ein Skid-Steer-Loader eine vertikal anhebbare Hubvorrichtung
mit zwei Hubarmen sowie eine Fahrerraumverkleidung, insbesondere eine Fahrerkabine,
auf, welche sich selbst dann nach oben und hinten verschwenken läßt, wenn die Hydraulik
und Elektrik des Laders vollständig ausfällt.
[0010] Die Fahrerkabine ist mit ihrem hinteren Bereich an dem oberen Ende eines aufrechten
tragenden Bauteils, insbesondere eines Tragpfostens, derart angelenkt, daß sich ein
hoher Drehpunkt für das Aufwärtsschwenken der Fahrerkabine ergibt und die Pfosten
während des Verschwenkens als tragende Rahmenteile für die Fahrerkabine dienen. Die
Gelenkstrukturen sind am oberen, hinteren Bereich der Fahrerkabine angebracht, so
daß beim Aufwärtsschwenken der Boden und der hintere Bereich der Fahrerkabine im wesentlichen
von den Lader-Komponenten abgehoben werden und einen ausreichenden Arbeitsbereich
für Servicearbeiten freilegen. Die Hublenker, die ein vertikales Anheben der Hubarme
ermöglichen, sind ebenfalls an den Tragpfosten angelenkt, und zwar derart, daß ihre
vertikale Hubhöhe und Reichweite nach vorn maximiert und die Konstruktion vereinfacht
wird. Zwischen den Pfosten und den Enden der Hublenker bzw. den Enden der Hubarme
ist ein versteifender Querträger angeordnet, der die Pfosten und Hublenker stabilisiert,
so daß sich die erforderliche Pfostenstärke minimieren läßt.
[0011] Die Gelenkstrukturen der Fahrerkabine liegen in der Nähe und etwas vor dem Querträger,
so daß ein Zusammenstoßen zwischen Fahrerkabine und Querträger vermieden wird, wenn
die Fahrerkabine für einen Zugang zu den Fahrzeugkomponenten nach oben und hinten
verschwenkt wird. Der Querträger und die Gelenkstrukturen für die Fahrerkabine und
die Gelenkverbindungen für die Hublenker befinden sich in der Nähe des oberen Endes
der Tragpfosten. Hierdurch ergibt sich eine verbesserte Sicht nach hinten. Es sind
Gaszylinder, die das Anheben der Fahrerkabine unterstützen, und lösbare Verriegelungsmechanismen
für einen sicheren Halt der Fahrerkabine in ihrer angehobenen, aufgestellten Lage,
vorgesehen.
[0012] Anhand der Zeichnung, die ein Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt, werden nachfolgend
die Erfindung sowie weitere Vorteile und vorteilhafte Weiterbildungen und Ausgestaltungen
der Erfindung näher beschrieben und erläutert.
[0013] Es zeigt:
- Fig. 1
- eine perspektivische Vorderansicht eines Skid-Steer-Loaders mit einer verschwenkbaren
Fahrerraumverkleidung in Betriebsstellung,
- Fig. 2
- eine perspektivische Hinteransicht eines Skid-Steer-Loaders mit der Fahrerraumverkleidung
in Betriebsstellung,
- Fig. 3
- eine perspektivische Ansicht von rechts, vorn eines Skid-Steer-Loaders mit einer Fahrerraumverkleidung
in angehobener Stellung,
- Fig. 4
- eine schematische Seitenansicht eines Laders mit angehobener Fahrerraumverkleidung,
wobei die Betriebsstellung der Fahrerraumverkleidung durch gestrichelte Linien angedeutet
ist,
- Fig. 5
- eine vergrößerte perspektivische Ansicht von oben, hinten, links der Gelenkanordnung,
welche die Fahrerraumverkleidung verschwenkbar trägt, und deren oberen Hublenkerteile
mit Lader-Pfosten,
- Fig. 6
- eine Schnittansicht entlang der in Fig. 5 dargestellten Linie 6-6,
- Fig. 7
- eine vergrößerte schematische perspektivische Ansicht der Steuerhebel und ihrer die
Exzenterscheiben beeinflussenden Traggestänge,
- Fig. 8
- eine schematische Seitenansicht eines Gaszylinders in seiner eingefahrenen Stellung,
- Fig. 9
- eine schematische Seitenansicht des Gaszylinders in seiner ausgefahrenen und verriegelten
Stellung und
- Fig. 10
- eine vergrößerte perspektivische Ansicht von oben, links, hinten der Befestigungsstruktur,
die verwendet wird, um die Fahrerraumverkleidung während des Laderbetriebs auf dem
Fahrzeugrahmen zu arretieren.
[0014] Die Figuren 1, 2 und 3 illustrieren einen Skid-Steer-Loader 10, auch Rutsch-Lenk-Lader
oder Kompaktlader genannt, mit vertikalen Hubarmen 12 und einer nach hinten verschwenkbaren
Fahrerraumverkleidung 14, die auch als komplette Fahrerkabine ausgebildet sein könnte.
Am Fahrzeugrahmen 16 sind ein im hinteren Fahrzeugbereich aufgehängter Motor 18 und
Vorder- und Hinterräder 20, 22 befestigt. Wie bei Skid-Steer-Loadern üblich, lassen
sich die Hinterräder 22 unabhängig voneinander antreiben. Sie sind mit ihren zugehörigen
Vorderrädern 20 durch nicht gezeigte Kettenantriebe gekoppelt. Die Fahrerraumverkleidung
14 wird im mittleren, zwischen den Hubarmen 12 liegenden Bereich getragen.
[0015] Die Hubarme 12 sind so ausgebildet, daß sie an ihren vorderen Enden Ladeschaufeln
oder ähnliche Werkzeuge aufnehmen können. Ihre Befestigung am Rahmen 16 läßt ein im
wesentlichen vertikales Anheben zu. Um eine solche Bewegung zu ermöglichen, ist jeder
der beiden Hubarme 12 an einem ersten Hublenkerelement 26, welches sich zwischen einem
mittleren Bereich des Rahmens 16 und einem unteren, hinteren Bereich 28 des Hubarms
12 erstreckt, verschwenkbar befestigt. Zweite, obere Lenkerelemente 30 sind bogenförmig
ausgebildet. Sie verbinden gelenkig den oberen, hinteren Bereich 32 des zugehörigen
Hubarms 12 mit einem der aufrechten linken bzw. rechten Pfosten 34, die im hinteren
Bereich des Fahrzeugrahmens 16 befestigt sind und von diesem nach oben abstehen. Zwischen
dem Fahrzeugrahmen 16 und jedem Hubarm 12 ist ein Hydraulikzylinder 36 zum Anheben
und Absenken des Hubarms 12 angeordnet.
[0016] Die Fahrerraumverkleidung 14, die am besten aus den Figuren 1 bis 4 hervorgeht, enthält
eine Basis 38, auch Grundaufbau genannt, die im wesentlichen einen Boden 40 mit integrierten
Seiten- und Rückwandungen 42, 44, rohrförmige Seitenteile 46, die von den Seitenwandungen
42 abstehen und sich bis zu den Pfosten 34 erstrecken, ein Dach 48 mit einem nach
vorn vorstehenden röhrförmigen Rahmen 50 und seitliche Schutzgitter 52 aufweist. Die
aufrechten Pfosten 34 im hinteren Bereich des Laders 10 bilden eine zusätzliche Überrollschutztragstruktur
für die Fahrerraumverkleidung 14. Die Fahrerraumverkleidung 14 umfaßt desweiteren
einen auf der Basis 38 befestigten Sitz 54 und verschiedene Meßinstrumente. Im Bereich
der vorderen Kante der Fahrerraumverkleidung 14 ragen von dem Fahrzeugrahmen 16 aus
je ein Steuerhebel 56, 58 für die linken und die rechten Räder nach oben. Befestigungsmittel
in Form von Schrauben 60 und Muttern 61 (siehe Fig. 3 und 10) sichern jede Seite der
Fahrerraumverkleidung 14 auf dem Fahrzeugrahmen 16 und halten sie in ihrer Betriebsstellung
fest.
[0017] Die Figuren 3 und 4 zeigen den Lader 10 mit einer Fahrerraumverkleidung 14, die sich
in ihrer oberen, nach hinten geschwenkten Stellung befindet und somit Zugang zu verschiedenen
unter ihr beherbergten Laderkomponenten bietet. Bei den Komponenten handelt es sich
beispielsweise um ein hydrostatisches Getriebe 62, Lenkgestänge, welche die Steuerhebel
56, 58 mit dem hydrostatischen Getriebe 62 verbinden, Hydraulikventile 64 mit angeschlossenen
Leitungen zum Antreiben der Hubarme 12, der Ladeschaufel 24 und zusätzlicher Laderfunktionen,
Hydraulikleitungen für die Radmotorantriebe und verschiedene elektrische Kabelbäume
und Verbindungen.
[0018] Wie aus den Figuren 3, 4 und 5 hervorgeht, ist die Fahrerraumverkleidung 14 an linken
und rechten Gelenkstrukturen 66, die von den oberen Enden der Pfosten 34 getragen
werden, befestigt, so daß sie sich nach oben und hinten verschwenken läßt. Jede Gelenkstruktur
66 enthält eine Tragöse 68, die an einem der rohrförmigen Seitenteilen 46 befestigt
ist und von diesem nach hinten abstehen. Durch Schrauben 70 werden die Tragösen 68
zwischen der Innenwandung 72 und der Außenwandung 74 des jeweiligen Pfostens 34 gehalten.
Jede Schraube 70 besitzt an einem Ende eine Gewinde. Durch Muttern werden die Schrauben
70 an den Innenwandungen 72 und den Außenwandungen 74 der Pfosten 34 gesichert.
[0019] Ein Verstärkungsquerträger 78 (siehe Fig. 5) erstreckt sich zwischen den oberen Enden
der Pfosten 34 kurz hinter den Gelenkstrukturen 66. Er hat gemäß einer bevorzugten
Ausführung ein im wesentlichen C-förmiges Profil, an dem eine Abdeckung 79 befestigt
ist. Die gegenüberliegenden Enden des Verstärkungsquerträgers 78 stoßen gegen die
Innenwandungen 72 der Pfosten 34 und sind bei 80 mit diesen verschweißt (siehe Fig.
6). Der Verstärkungsquerträger 78 versteift nicht nur die Pfosten 34 sondern stabilisiert
auch die oberen Enden der Lenkerelemente 30 und macht Querträger zwischen den oberen
Enden der Lenkerelemente 30 überflüssig.
[0020] Durch gelenkige Verbindungen 82 sind die oberen Enden der Lenkerelemente 30 mit den
Pfosten 34 schwenkbar verbunden. Wie es am besten aus den Figuren 5 und 6 hervorgeht,
bestehen diese Verbindungen 82 aus ersten Augen 84, die an den oberen Enden der Lenkerelemente
30 befestigt sind, zweiten Augen 86, die an den oberen Enden der Pfosten 34 befestigt
sind, kegelförmigen Lenkerstiften 88, die durch die ersten Augen 84 gesteckt werden
und in den zweiten Augen 86 sitzen, und Schrauben 90, die verwendet werden, um die
Lenkerstifte 88 in den zweiten Augen 86 zu sichern. Die Schrauben 90 werden zu diesem
Zweck in Innengewinde 92, die in der Bohrung jedes zweiten Auges 86 ausgebildet sind,
geschraubt. Dabei wird das obere Ende der Lenkerelemente 30 gelenkig mit den Pfosten
34 verbunden.
[0021] Mit dem Verstärkungsquerträger 78, der Gelenkstruktur 66 und den gelenkigen Verbindungen
82, die sich alle in der Nähe der Gipfelpunkte der Pfosten 34 befinden, kann für die
Fahrerraumverkleidung 14 ein großes Rückfenster vorgesehen werden, welches die Sicht
nach hinten verbessert.
[0022] Beim Betrieb wird der Lader 10 genauso verwendet wie ähnliche bekannte Lader, die
mit vertikalen Hubarmen 12 ausgerüstet sind, d. h., es ist möglich, Material hochzuheben
und zur Entsorgung über eine Seite in einen Lastwagen auszuleeren. Sollten bei dem
Lader 10 mechanische Probleme auftauchen oder Wartungsarbeiten notwendig werden, die
einen Zugang zu Fahrzeugkomponenten, welche unter der Fahrerraumverkleidung liegen,
erfordern, so kann die Bedienungsperson auf einfache Weise die Fahrerraumverkleidung
nach oben und hinten in die in Fig. 3 dargestellte Stellung schwenken.
[0023] Um die Fahrerraumverkleidung 14 nach oben zu verschwenken, muß die Bedienungsperson
von dem Lader 10 absteigen und die Muttern 61 von den am Fahrzeugrahmen 16 befestigten
Schrauben 60 lösen. Dann kann die Bedienungsperson von der Vorderseite des Laders
10 aus die Seitenwandungen 42 der Fahrerraumverkleidung 14 anheben. Dabei dehnen sich
Gaszylinder 94, die sich an beiden Seiten der Fahrerraumverkleidung 14 befinden aus
und unterstützen das Anheben der Fahrerraumverkleidung 14, die um die an den Pfosten
34 gelagerten Gelenkstrukturen 66 nach oben und hinten verschwenkt wird. Beim Anheben
der Fahrerraumverkleidung 14 werden die Steuerhebel 56, 58 nach vorn verschoben, um
für den Boden der Fahrerraumverkleidung 14 den beim Schwenken erforderlichen Freiraum
zu schaffen. Die Verschiebebewegung der Steuerhebel 56, 58 wird durch die Interaktion
zwischen der Grundfläche des Bodens 40 und den Exzenterscheiben 96, die an den Drehwellen
98 der Steuerhebel 56, 58 befestigt sind, bewirkt. Dieses Merkmal ist Gegenstand einer
europäischen Patentanmeldung mit der Priorität US 953,560 vom 17. Oktober 1997, auf
deren Offenbarung hiermit Bezug genommen wird, um Wiederholungen zu vermeiden.
[0024] Wenn die Fahrerraumverkleidung 14 in ihre höchste Stellung (siehe Fig. 3) angehoben
ist, können Verriegelungsmittel, welche an wenigstens einem der Gaszylinder 94 angeordnet
sind, betätigt werden, um die Fahrerraumverkleidung 14 in ihrer angehobenen Stellung
zu tragen. Die Verriegelungsmittel sind im Zusammenhang mit einem Gaszylinder 94 in
den Figuren 8 und 9 näher dargestellt. Sie enthalten am unteren Ende einer unteren
Hülse 102 eine Sitzfläche 100, die bestrebt ist die Gaszylinderstange 104 unter Einschluß
eines Winkels zur unteren Hülse 102 zu tragen. Wenn der Gaszylinder 94 aus seiner
in Fig. 8 gezeigten eingezogenen Lage in die in Fig. 9 dargestellte Lage ausgefahren
wird, drängt die Sitzfläche 100 die untere Hülse 102 aus ihrer mit einer oberen Hülse
106 fluchtenden Lage. Wenn der Gaszylinder 94 voll ausgefahren ist, schwenkt die untere
Hülse 102 in die in Fig. 9 dargestellte Lage, in der sich die obere Kante 108 der
unteren Hülse 102 unter die unteren Kante 110 der oberen Hülse 106 schiebt. Mit zueinander
versetzten Zylinderhülsen 102, 106, deren entsprechende Kanten 108, 110 aufeinander
stoßen, wie es Fig. 9 zeigt, kann der Gaszylinder 94 nicht eingefahren werden, sondern
ist in dieser Stellung verriegelt und hält die Fahrerraumverkleidung 14 in ihrer aufgestellten
Stellung. Es hat sich gezeigt, daß es ausreicht, nur einen Verriegelungszylinder für
das Lader-Model ECV4SC500555S4D von Camloc (UK) Ltd., Fairchild Fastener Group zu
verwenden.
[0025] Mit angehobener Fahrerraumverkleidung 14 ergibt sich ein einfacher Zugang von der
Vorderseite des Laders aus zu den Lader-Komponenten, die unter der Fahrerraumverkleidung
beherbergt sind. Wenn kein elektrischer und/oder hydraulischer Fehler vorliegt, der
ein Anheben der Hubarme 12 verhindert, ist zusätzlich auch ein Zugang von der Seite
des Laders 10 aus möglich.
[0026] Nach Ausführung von Wartungs- und Reparaturarbeiten, läßt sich die Fahrerraumverkleidung
14 auf einfache Weise in ihre Betriebsstellung zurückbringen und verriegeln. Um sie
in die Betriebsstellung zurückzubringen, werden die Verriegelungsmittel des Gaszylinders
94 aus ihrem Eingriff befreit, so daß sich der Gaszylinder 94 zusammenziehen kann.
Dies wird erreicht, indem die untere Zylinderhülse 102 gegen die Vorspannung der Sitzfläche
100 nach innen zur Zylinderstange 104 gedrückt wird, so daß die untere Hülse 102 mit
der oberen Hülse 106 fluchtet. Sobald die Hülsen 102, 106 fluchten, wird die Fahrerraumverkleidung
14 nach unten gedrückt, wobei die Gaszylinder 94 einfahren. Beim Herunterschwenken
der Fahrerraumverkleidung 14 um ihre an den Pfosten 34 angelenkten Gelenkstrukturen
66 kommt der Boden 40 in Kontakt mit den Exzenterscheiben 96, so daß die Steuerhebel
56, 58 in ihre aufrechte Stellung, wie sie in Fig. 1 gezeigt ist, schwenken. Gleichzeitig
mit der Fahrerraumverkleidung 14 werden die an den Seitenteilen 46 befestigten L-förmigen
Haltewinkel 112 nach unten geschwenkt, so daß die Schrauben 60 durch zugehörige Öffnungen
114 in den Haltewinkeln 112 geführt werden. Nun können die Muttern 61 auf die Schrauben
60 aufgedreht werden, wodurch die Fahrerraumverkleidung 14 auf dem Fahrzeugrahmen
16 gesichert und eine Aufwärtsbewegung der Fahrerraumverkleidung 14 während des Betriebs
des Laders 10 verhindert wird. Auf die Schrauben 60 sind elastische Unterlagen 116
aufgesteckt, die eine gedämpfte Relativbewegung zwischen der Fahrerraumverkleidung
14 und dem Fahrzeugrahmen 16 ermöglichen.
[0027] Mit der nach oben und hinten verschwenkbaren Fahrerraumverkleidung 14 wird der Zugang
zu den Fahrzeugkomponenten von der Vorderseite des Laders 10 aus erleichtert. Dies
kann insbesondere dann wünschenswert sein, wenn bei dem Lader 10 ein vollständiger
elektrischer oder hydraulischer Systemausfall auftritt, durch den es unmöglich ist,
die Hubarme 12 auf einfache Weise anzuheben oder zu entfernen, so daß ein Zugang von
der Seite des Laders 10 aus möglich wäre.
[0028] Da die Gelenkstrukturen für die Fahrerraumverkleidung 14 und die Hubarme auf den
üblichen Tragpfosten sehr hoch angebracht sind, reichen die Hubarme 12 beim Anheben
sehr hoch und nach vorne, so daß Lasten über die Seite von Lastwagen entleert werden
können. Desweiteren kann hierdurch die Fahrerraumverkleidung 14 weit über die Lader-Komponenten
angehoben sowie die Sicht nach hinten verbessert werden. Gegenüber bisherigen Fahrzeugen
ist eine geringere Anzahl von weniger aufwendigen Bauelementen für die Herstellung
des Laders erforderlich.
[0029] Auch wenn die Erfindung lediglich anhand eines Ausführungsbeispiels beschrieben wurde,
erschließen sich für den Fachmann im Lichte der vorstehenden Beschreibung sowie der
Zeichnung viele verschiedenartige Alternativen, Modifikationen und Varianten, die
unter die vorliegende Erfindung fallen.
1. Laderfahrzeug
- mit einer Rahmenstruktur (16), die quer zueinander beabstandete Rahmenseitenteile
enthält,
- mit einer Hubvorrichtung, die zwei sich in Fahrzeuglängsrichtung nahe der Rahmenseitenteile
erstreckende Hubarme (12) aufweist,
- mit einem Paar sich von den Rahmenseitenteilen aus nach oben erstreckenden, quer
zueinander beabstandeten, zwischen den Hubarmen (12) liegenden Pfostenelemente (34),
- mit Lenkerelementen (30), die gelenkig einen jeweiligen hinteren Bereich (32) der
Hubarme (12) mit einem oberen Bereich des jeweiligen Pfostenelements (34) verbinden,
und
- mit einer Fahrerraumverkleidung (14), die im wesentlichen vor und zwischen den Pfostenelementen
(34) angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß im oberen Bereich der Pfostenelemente (34) Gelenkstrukturen
(66) angeordnet sind, an denen die Fahrerraumverkleidung (14) derart schwenkbar befestigt
ist, daß sie sich zwischen einer ersten Betriebsstellung und einer zweiten nach oben
und hinten angehobenen Stellung verschwenken läßt.
2. Laderfahrzeug nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sich zwischen den oberen
Bereichen der beiden Pfostenelemente (34) wenigstens ein Querträger (66) erstreckt,
und daß die Gelenkstrukturen (66) in der Nähe des Querträger angeordnet sind.
3. Laderfahrzeug nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrerraumverkleidung
(14) derart angepaßt ist, daß sie sich zwischen den Pfostenelementen (34) nach oben
und hinten über den Querträger (66) verschwenken läßt.
4. Laderfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Pfostenelemente
(34) als hintere tragende Bauteile für die Fahrerraumverkleidung (14) dienen, wenn
diese sich in ihrer Betriebsstellung befindet.
5. Laderfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrerraumverkleidung
(14) eine sich im wesentlichen senkrecht erstreckende Rückwandung (44) enthält und
daß die Gelenkstrukturen (66) sich im Bereich der oberen Ecke der Rückwandung (44)
befinden.
6. Laderfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
zwei seitlich zueinander beabstandete Gaszylinder (94) vorgesehen sind, die sich jeweils
zwischen der Rahmenstruktur und der Fahrerraumverkleidung (14) erstrecken und die
das Aufwärtsschwenken der Fahrerraumverkleidung (14) unterstützt, und daß wenigstens
ein Gaszylinder (94) lösbare Verriegelungsmittel zur Sicherung des Gaszylinders (94)
in seiner ausgefahrenen Stellung aufweist.
7. Laderfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Fahrerraumverkleidung
(14) hinten und oben angrenzende Bereiche (68) aufweist an denen die Gelenkstrukturen
(66) angreifen.
8. Laderfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkverbindungen
(82) für die Lenkerelemente (30) in der Nähe der oberen Enden der Pfostenelemente
(34) angeordnet sind.
9. Laderfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Pfostenelemente
(34) von bezüglich der Fahrzeuglängsrichtung mittleren Bereichen der Rahmenseitenteile
getragen werden.
10. Laderfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Lenkerelemente
(30) eng benachbart zu den Gelenkstrukturen (66) gelenkig an den Pfostenelementen
(34) befestigt sind.
11. Laderfahrzeug nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkstrukturen
(66), der Querträger (78) sowie die Gelenkverbindungen (82) alle in den jeweiligen
oberen Endbereichen der Pfostenelemente (34) befestigt sind.