[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Befüllen einer Kammer in einer Gasdruck-Wettkampfwaffe
mit Gas, insbesondere mit vorzugsweise flüssigem CO
2 oder Preßluft.
[0002] Bekannte Gasdruckwaffen, wie sie bei Sportwettkämpfen eingesetzt werden, z.B. CO
2- bzw. Preßluftwaffen, haben, abgesehen von Kompressionsmodellen und federgetriebenen
Modellen, einen Vorratsbehälter für eine bestimmte Anzahl von Schüssen. Das Nachfüllen
des Vorratsbehalters aus größeren Gasflaschen oder Preßluftflaschen gestaltet sich
jedoch immer etwas schwierig und ist in der Regel meist unangenehm, wenn man sich
entscheidet, zum Schießen zu gehen, und feststellen muß, daß der Vorratsbehälter nicht
mehr ausreichend gefüllt ist. Dadurch, daß der Vorratsbehälter an der Waffe angebracht
ist, erhöht sich weiterhin das Waffengewicht. Auch ist die Konstruktionsmöglichkeit
ziemlich eingeschränkt, da z.B. bei Preßluftwaffen ein Druckminderer zwischen Vorratsbehälter
und einer Zwischenkammer, die bei der Schußabgabe über ein Ventil beim Abziehen entleert
wird, geschaltet sein muß. Auch sind die Bevorratung, das Füllen des an der Waffe
befindlichen Vorratsbehälters sowie die anschließende Kontrolle der benötigten Kleinmenge
an Gas zur Zeit sehr aufwendig. Als Beispiel sei hier CO
2 genannt: Beim Abfüllen von CO
2 muß darauf geachtet werden, daß beim Abfüllvorgang der Vorratsbehälter kalt ist und
nur flüssiges CO
2 aus einer separaten Vorratsflasche in den Vorratsbehälter entnommen wird. Danach
muß der Vorratsbehälter gewogen und eventuell überschüssiges CO
2 abgelassen werden, damit keine Überfüllung stattfindet.
[0003] Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zugrunde, bei einer Befüllungsvorrichtung
der eingangs genannten Art den Befüllungsvorgang zu vereinfachen und zu erleichtern.
[0004] Diese Aufgabe wird bei einer Befüllungsvorrichtung der eingangs genannten Art erfindungsgemäß
gelöst durch eine separate Ladestation, in der Gas bevorratet ist, einen mit der Kammer
in Verbindung stehenden Adapter an der Waffe, mit dem die Waffe zum Befüllen der Kammer
an die Ladestation anschließbar ist, und ein betätigbares Ventil an der Ladestation,
durch dessen Betätigung die Kammer über den Adapter mit Gas aus der Ladestation befüllbar
ist.
[0005] Bei dieser Befüllungsvorrichtung kann der Schütze von Schuß zu Schuß seine Waffe
einfach mit der vorzugsweise stationären Ladestation verbinden und hat dann jeweils
in der Kammer (Zwischenkammer) der Waffe ausreichend Energie entweder für nur den
nächsten Schuß oder für mehrere Schüsse getankt. Er hat somit die Möglichkeit, ein
längeres Trainingsprogramm zu absolvieren, und dies immer mit nahezu demselben Druck,
insbesondere bei einer Befüllung mit Preßluft, da die Druckabnahme in einem größeren
Vorratsbehälter der Ladestation wesentlich langsamer erfolgt als in einem normalen
Preßluft-Vorratsbehälter, der herkömmlich an der Waffe angebracht ist. Das Antriebsmedium,
sei es CO
2 oder Preßluft, wird mittels der Ladestation Schuß für Schuß, während des Befüllungsvorgangs
mit der Waffe abgenommen. Die Ladestation kann wahlweise mit Preßluft, CO
2 oder einem anderen geeigneten Gas betrieben werden. Durch die Abkoppelung des Vorratsbehälters
von der Waffe kann diese nun leichter ausgelegt und mehr auf den Schützen zugeschnitten
werden. Dies führt zu größer Gestaltungsfreiheit beim Aufbau der Waffe bei gleichzeitiger
Reduzierung des Waffengewichtes. So kann auf den Vorratsbehälter an der Waffe verzichtet
werden, und muß nur bei Bedarf die Ladestation benutzt werden, um das Antriebsmedium
von Schuß zu Schuß in dosierter Form in die Waffe einzubringen.
[0006] Der Schütze kann z.B. eine gefüllte 3-kg-Vorratsflasche Gas oder 4-Liter-Preßluftflasche
als Vorratsbehälter mit zum Schützenhaus nehmen, diese unter der Waffenablage an seinem
Schießstand plazieren und so, z.B. mittels einer Schlauchverbindung, zu einer Ladestation
an seinem Schießstand weiterbilden, um seine Waffe jeweils durch Ankoppeln an die
Ladestation, d.h. an seinen Vorratsbehälter, zu befüllen. Der Druckbehälter der Waffe
kann ebenso bei einer solchen Befüllungseinrichtung eingesetzt werden.
[0007] Damit die Waffe mit reproduzierbarem Druck befüllt werden kann, ist der Adapter vorzugsweise
während des Befüllungsvorgangs in der Ladestation zentriert bzw. zur Befüllungsöffnung
der Ladestation zentriert angeordnet.
[0008] Da das Gas (Antriebsmedium) unter Druck aus der Ladestation in die Kammer der Waffe
einströmt, ist es von Vorteil, wenn der Adapter während des Befüllungsvorgangs mittels
eines Schnellverschlusses an der Ladestation gesichert ist. Dieser Schnellverschluß,
z.B. ein Bajonett- oder Linearverschluß oder eine sonstige Kupplung, befindet sich
z.B. an der Ladestation, während der Adapter an der Waffe dementsprechend ausgeführt
ist.
[0009] Der Schnellverschluß und das Ventil können getrennt voneinander elektrisch oder mechanisch
betätigt werden. Jedoch ist bevorzugt, daß das Ventil der Ladestation mit dem Schnellverschluß
und/oder mit der Zentrierung mechanisch gekoppelt ist, so daß nur ein Handgriff zur
Betätigung beider Funktionen erforderlich ist.
[0010] Bei bevorzugten Ausführungsformen der Erfindung ist das Ventil durch eine Bewegung
eines Befüllungsstutzens, an dem der Adapter anliegt, betätigbar. Dafür kann eine
den Befüllungsstutzen in seine das Ventil betätigende Stellung kraftbeaufschlagende
Handhabe, insbesondere ein verschwenkbarer Hebel, vorgesehen sein. Die Handhabe kann
auch zum Verriegeln des Schnellverschlusses dienen, der durch eine Bewegung der Handhabe
in die entgegengesetzte Richtung wieder geöffnet wird.
[0011] Um den Adapter an der Ladestation an definierter Stelle anbringen zu können, ist
vorzugsweise an der Ladestation eine Aufnahme für den Adapter vorgesehen.
[0012] Wenn auch die zu befüllende Kammer am Adapter lösbar gehalten ist, ergibt sich der
Vorteil, daß je nach Bedarf Kammern mit Gasvorrat für nur einen oder mehrere Schüsse
an den Adapter angebracht werden können.
[0013] Vorzugsweise sind der Adapter und die Kammer bereits an der Waffe integriert ausgebildet.
[0014] Um auch herkömmliche Gasdruckwaffen mit möglichst wenig nachträglichem Aufwand an
die erfindungsgemäße Befüllungsvorrichtung anschließen zu können, kann der Adapter
z.B. anstelle eines ansonsten vorgesehenen Gas-Vorratsbehälters in eine entsprechende
Öffnung in der Waffe eingebaut sein. Dadurch verringert sich außerdem das Waffengewicht
um das Differenzgewicht von Vorratsbehälter und Adapter.
[0015] Die Erfindung betrifft auch ein zentrales Befüllungssystem mit einem zentralen Gas-Vorratsspeicher
und mit mindestens zwei, jeweils an den zentralen Gas-Vorratsspeicher angeschlossenen
Befüllungsvorrichtungen, wie sie oben beschrieben sind. Durch Abzweigungen von einer
größeren Vorratsflasche können mehrere, z.B. drei oder vier, Ladestationen verbunden
werden, so daß mehrere Schützen ihre Waffen direkt aus dieser Vorratsflasche auftanken
können. Bei größeren Vereinen und Veranstaltungen ist es so möglich, über eine Zentralversorgung
alle Schützen mit entsprechenden Treibmitteln (CO
2 und/oder Preßluft) über die jeweiligen Ladestationen zu versorgen.
[0016] Weitere Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der Beschreibung und der Zeichnung.
Ebenso können die vorstehend genannten und die noch weiter aufgeführten Merkmale erfindungsgemäß
jeweils einzeln für sich oder zu mehreren in beliebigen Kombinationen Verwendung finden.
Die gezeigten und beschriebenen Ausführungsformen sind nicht als abschließende Aufzählung
zu verstehen, sondern haben vielmehr beispielhaften Charakter für die Schilderung
der Erfindung.
[0017] Es zeigt:
- Fig. 1a
- ein erstes Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Befüllungsvorrichtung in ihrer
Einführ- bzw. Entnahmestellung;
- Fig. 1b
- die Befüllungsvorrichtung der Fig. 1a in ihrer Befüllungsstellung;
- Fig. 2a
- ein zweites Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Befüllungsvorrichtung in ihrer
Einführstellung;
- Fig. 2b
- in einer teilweise geschnittenen Ansicht ein Detail der Befüllungsvorrichtung der
Fig. 2a im Anschlußbereich eines Befüllungsstutzen der Ladestation und eines entsprechenden
Adapters an der Waffe;
- Fig. 2c
- die Befüllungsvorrichtung der Fig. 2a in ihrer Befüllungsstellung; und
- Fig. 2d
- die Befüllungsvorrichtung der Fig. 2a in ihrer Entnahmestellung.
[0018] Die in Fig. 1 mit 1 bezeichnete Befüllungsvorrichtung dient dem Befüllen einer Kammer
2a in einer Gasdruckwaffe 2 und weist dazu eine Ladestation 3 auf, in der Gas bevorratet
ist oder mit einem entsprechenden Gas-Vorratsspeicher in Verbindung steht.
[0019] Die Ladestation 3 weist einen Befüllungsstutzen 4 mit einer Aufnahme 5 auf, in die
ein entsprechend ausgebildeter Adapter 6 der Waffe 2 in Einführrichtung 7 eingeschoben
werden kann (Fig. 1a).
[0020] Durch Verschwenken eines an der Ladestation 3 bei 8 gelagerten Hebels 9 (Fig. 1b)
wird der Befüllungsstutzen 4 axial nach unten gedrückt und über einen Bolzen 11 gefahren,
der den Adapter 6 in der Aufnahme 5 verriegelt und zentriert; dabei gewährleistet
ein am Adapter 6 vorhandener nach außen ragender Vorsprung 6', der in eine Nut des
Befüllungsstutzens 4 eingreift, die Verbindung in Längsrichtung des Bolzens 11. Gleichzeitig
wird gegen die Wirkung einer Rückstellkraft ein an der Ladestation 3 befindlicher
Stift 12 durch den Hebel 9 zurückgedrückt. Das Ventil (nicht dargestellt) in der Ladestation
3 wird durch die Abwärtsbewegung des Befüllstutzens 4 geöffnet, und die Kammer 2a
der Waffe 2 wird über den Adapter 6 mit Gas aus der Ladestation 3 befüllt. Über ein
Manometer 13 der Ladestation 3 kann der gewünschte Druck in der Kammer der Waffe 2
eingestellt werden. Hierzu ist an der Ladestation vorzugsweise ein vom Schützen verstellbarer
Druckminderer vorgesehen, durch den beim Füllen mit Druckluft der in die Waffe eingespeiste
Druck gegenüber dem z.B. in herkömmlichen Preßluftflaschen herschenden Druck so weit
vermindert werden kann, daß die Waffe dann keinen eigenen Druckminderer benötigt.
[0021] Danach wird der Hebel 9 in entgegengesetzter Richtung in die in Fig. 1a gezeigte
Stellung zurückgeschwenkt, wodurch die Verriegelung durch den Bolzen 11 gelöst und
der Stift 12 aufgrund der Rückstellkraft wieder in seine Ausgangsstellung ausfährt,
d.h., der Stift 12 ist für die Grundstellung verantwortlich. Das Ventil in der Ladestation
3 schließt, der Befüllungsvorgang ist beendet, und die Waffe 2 kann nun aus dem Befüllungsstutzen
4 entnommen werden.
[0022] In der Fig. 2 ist ein weiteres Ausführungsbeispiel einer Befüllungsvorrichtung 1'
gezeigt, bei der die Ladestation 3' mit einem Schnellverschluß 14' zum Sichern des
Adapters 6' am Befüllungsstutzen 4' der Ladestation 3' versehen ist. Der Adapter 6'
wird in Pfeilrichtung 7' an den Befüllungsstutzen 4' angesetzt, wobei ein Klinkenpaar
15' des Schnellverschlusses 14' den Adapter 6' hintergreift (Fig. 2b). Das Klinkenpaar
15' ist in einer Steuerkontur 16' des Hebels 9' geführt und entgegen der Einführrichtung
7' druckbeaufschlagt. Der Hebel 9' ist seinerseits mittels zweier, entgegen der Pfeilrichtung
7' federbeaufschlagter Druckbolzen 17' in seine Anfangsstellung (Fig. 2a) beaufschlagt.
[0023] Indem bei am Befüllungsstutzen 4' anliegendem Adapter der Hebel 9' um seinen Lagerpunkt
8' in Drehrichtung 10' verschwenkt wird (Fig. 2c), wird zunächst das Klinkenpaar 15'
aufgrund der Steuerkontur 16' in seine den Adapter 6' hintergreifende, verriegelnde
Stellung gebracht (Fig. 2b) und entsprechend dem Ausführungsbeispiel in Fig. 1 das
Ventil der Ladestation 3' geöffnet.
[0024] Nach Abschluß des Befüllungsvorgangs wird der Hebel 9' in entgegengesetzter Richtung
über die in Fig. 2a gezeigte Anfangsstellung hinaus zurückgeschwenkt (Fig. 2d), wodurch
das Klinkenpaar 15' in Pfeilrichtung 18' ausfahren und in eine den Adapter 6' freigebende
Stellung aufschwenken kann. Die Waffe 2 kann nun von der Ladestation 3' in Pfeilrichtung
18' abgenommen werden.
1. Vorrichtung (1; 1') zum Befüllen einer Kammer (2a) in einer Gasdruckwaffe (2) mit
Gas, insbesondere mit vorzugsweise flüssigem CO2 oder Preßluft, mit einer separaten Ladestation (3; 3'), in der Gas bevorratet ist,
mit einem mit der Kammer (2a) in Verbindung stehenden Adapter (6; 6') an der Waffe
(2), mit dem die Waffe (2) zum Befüllen der Kammer (2a) an die Ladestation (3; 3')
anschließbar ist, und mit einem betätigbaren Ventil an der Ladestation (3; 3'), durch
dessen Betätigung die Kammer (2a) über den Adapter (6; 6') mit Gas aus der Ladestation
(3; 3') befüllbar ist.
2. Befüllungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Adapter (6;
6') während des Befüllungsvorgangs in der Ladestation (3; 3') zentriert angeordnet
ist.
3. Befüllungsvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen
Schnellverschluß (14') zum Sichern des Adapters (6; 6') während des Befüllungsvorgangs
an der Ladestation (3) aufweist.
4. Befüllungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventil der Ladestation (3; 3') mit dem Schnellverschluß (14') und/oder mit
der Zentrierung (Bolzen 11; Klinkenpaar 15') mechanisch gekoppelt ist.
5. Befüllungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das Ventil durch eine Bewegung eines Befüllungsstutzens (4; 4'), an dem der Adapter
(6; 6') anliegt, betätigbar ist.
6. Befüllungsvorrichtung nach Anspruch 5, gekennzeichnet durch eine den Befüllungsstutzen
(4; 4') in seine das Ventil betätigende Stellung kraftbeaufschlagende Handhabe, insbesondere
durch einen verschwenkbaren Hebel (9; 9').
7. Befüllungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß an der Ladestation (3) eine Aufnahme (5) für den Adapter (6) vorgesehen ist.
8. Befüllungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die zu befüllende Kammer (2a) am Adapter (6; 6') lösbar gehalten ist.
9. Befüllungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Adapter (6; 6') und die Kammer (2a) an der Waffe (2) integriert ausgebildet
sind.
10. Befüllungsvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß
der Adapter (6; 6') anstelle eines Vorratsbehälters in eine entsprechende Öffnung
in der Waffe (2) eingebaut ist.
11. Zentrales Befüllungssystem mit einem zentralen Gas-Vorratsspeicher und mit mindestens
zwei, jeweils an den zentralen Gas-Vorratsspeicher angeschlossenen Befüllungsvorrichtungen
(1; 1') nach einem der vorhergehenden Ansprüchen.
12. Befüllungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche zum Befüllen der Kammer
einer mit einem zur Befüllungsvorrichtung passenden Adapter versehenen Gasdruckwaffe.
13. Zum Befüllen durch eine Befüllungsvorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche
geeignete Gasdruckwaffe mit zur Befüllungsvorrichtung passendem Adapter.