[0001] Die Erfindung betrifft einen Feuerlöschanhänger, welcher von einer üblichen Zugmaschine,
z.B. einem Trecker gezogen werden kann. Bekanntlich sind bei bisherigen Feuerlöschfahrzeugen
auf die Zugmaschine selbst die entsprechenden Löscheinrichtungen aufgebaut, so daß
es der Feuerwehr möglich ist, relativ schnell an den Einsatzort zu kommen. Am Einsatzort
selbst kann aber gerade in ländlichen Gebieten das Problem auftreten, daß die Feuerlöschfahrzeuge
-auch wenn sie über entsprechend große Leistung verfügen - nicht nahe genug an den
Einsatzort herankommen, weil beispielsweise der Untergrund zu uneben oder weich und
sumpfig ist. Da bisher Feuerwehrfahrzeuge als Straßenfahrzeuge ausgelegt sind, sind
diese Fahrzeuge in ihrem Einsatz nur beschränkt tauglich und beispielsweise bei Moorbränden,
Waldbränden oder anderen schlecht zugänglichen Gebieten kaum vernünftig einsatzfähig.
[0002] In solchen Fällen behilft man sich häufig damit, daß mittels Löschflugzeugen und
dergleichen aus der Luft gelöscht wird oder es wird versucht, so nahe wie möglich
an den Einsatzort heranzufahren, um dann mittels sehr hohem Druck das Löschwasser
mit langem Strahl so auszutragen, daß es über eine große Strecke an den Brandherd
geführt werden kann.
[0003] Wie sich bei einer Vielzahl von Flächenbränden immer wieder zeigt, ist das Löschergebnis
- verglichen zum technischen Einsatz - eher bescheiden.
[0004] Es ist daher Aufgabe der Erfindung, eine Feuerlöscheinrichtung zu schaffen, mittels
welcher insbesondere Brände im ländlichen Bereich besser bekämpft werden können und
welche dort schnell einsetzbar sind.
[0005] Erfindungsgemäß wird zur Lösung der gestellten Aufgabe ein Feuerlöschanhänger mit
den Merkmalen nach Anspruch 1 vorgeschlagen. Ein solcher Anhänger zeichnet sich durch
folgende Merkmale aus: einem Tank, mittels welchem eine größere Menge eines Feuerlöschmittels,
z.B. Wasser, aufgenommen werden kann; einem Rahmen auf dem der Tank befestigt ist,
und welcher eine Deichsel zum Anschluß an eine Zugmaschine aufweist; mehreren Zapfstellen,
welche mit einer Pumpe verbunden sind, über die das Löschmittel aus dem Tank entnommen
werden kann, wobei die Zapfstellen vorzugsweise so ausgebildet sind, daß sie mit üblichen
Feuerlöschschläuchen gekoppelt werden können; einer Stromversorgungs- und/oder Kraftübertragungsleitung
zur Verbindung der Pumpe und anderer Einrichtung des Feuerlöschanhängers an die Zugmaschine,
damit der Pumpenbetrieb bzw. Löschbetrieb ermöglicht wird; und Armaturen zur Steuerung
des Pump- und Löschbetriebs.
[0006] Die Erfindung beruht auf der Erkenntnis, daß gerade im ländlichen Bereich, wo die
Entfernungen zwischen den zentralen Feuerwehren und dem Einsatzort regelmäßig relativ
groß sind, der Einsatz auch professioneller Löschfahrzeuge oft scheitert, weil diese
Fahrzeuge nicht für das Fahren auf unebenem bzw. sumpfigem bzw. weichem Untergrund
geeignet sind. Nicht umsonst haben deshalb Trecker, als übliche Zugmaschinen im ländlichen
Bereich, große und entsprechend profilierte Reifen, und auch Gülleanhänger sind deshalb
mit entsprechend großen Ballonreifen ausgerüstet, damit sie einerseits überhaupt auf
weichem Untergrund verfahren werden können und andererseits für keine allzu große
Bodenverdichtung bzw. Bodenbeschädigung sorgen.
[0007] Der erfindungsgemäße Feuerlöschanhänger kann nicht nur zur direkten Brandherdbekämpfung
eingesetzt werden sondern auch zur Unterstützung von Feuerlöschfahrzeugen, weil er
über ein entsprechend großen Tank verfügt, z.B. 3000 l, mittels dem Feuerlöschmittel,
z.B. Wasser, aus einem nahe gelegenen Bach oder Graben oder Teich an ein Feuerlöschfahrzeug
einfach herangebracht werden kann. Dies ist besonders dann wichtig, wenn die Feuerlöschfahrzeuge
selbst nur auf festen Wegen stehen und zu weit von Wassergräben oder -teichen entfernt
sind, so daß der erfindungsgemäße Feuerlöschanhänger auf überaus einfache und schnelle
Weise das notwendige Wasser heranführen kann.
[0008] Bei dem erfindungsgemäßen Feuerlöschanhänger sind die zur Brandbekämpfung notwendigen
Löschaggregate auf dem Anhänger konzentriert, und es ist hierbei sogar vorteilhaft,
daß der Anhänger selbst nicht über eine Zugmaschine - wie bei normalen Feuerlöschfahrzeugen
- verfügt, sondern von einer Zugmaschine, wie z.B. einem Trecker, gezogen werden muß.
Dies erhöht die Flexibilität und Einsatzmöglichkeiten des Anhängers und damit des
gesamten Feuerlöschaggregats und die Zugmaschinenressourcen können deutlich besser
als bisher genutzt werden.
[0009] Der Anschluß zwischen der Zugmaschine und dem Feuerlöschanhänger kann durch bisher
bekannte Anschlußmittel erfolgen, wie z.B. einer Zapfwelle und einem Stromkabel, so
daß auch die notwendige Pumpkraft zum Wasserpumpen als auch zum Wasseraustrag einfach
und schnell bereitgestellt werden kann. Somit können auch die finanziellen Aufwendungen
für das Feuerlöschaggregat auf ein relativ geringes Maß reduziert werden, während
bei bisherigen Feuerlöschfahrzeugen die Anschaffungskosten sehr groß sind aufgrund
der Tatsache, daß auch eine entsprechende Zugmaschine und ein entsprechender Sondermaschinenbau
notwendig sind.
[0010] Es ist vorteilhaft, wenn der Feuerlöschanhänger über mehrere Zapfstellen verfügt,
möglichst zu allen Seiten hin, damit ein individueller Einsatz des Anhängers zu Löschzwecken
möglich ist, ohne die Notwendigkeit von weiteren Fahrmanövern. An der Hinterseite
des Feuerlöschanhängers kann vorzugsweise eine Schlauchrolle vorgesehen werden, mit
beispielsweise 20 m Löschschlauch, welche zwar von Hand abrollbar aber vorzugsweise
per motorischem Antrieb aufrollbar ist.
[0011] Selbstverständlich ist es auch möglich, daß gleichzeitig über mehrere Zapfstellen
des Feuerlöschanhängers Wasser aus dem Tank mit entsprechend großem Druck entnommen
werden kann, um somit die Brandbekämpfung so effektiv wie möglich zu gestalten.
[0012] Eine besondere Ausführungsform der Erfindung sieht vor, daß über eine Zapfstelle
im vorderen Bereich des Anhängers Wasser über einen Schlauch an eine Wasserspritze,
welche auf der Frontladereinrichtung des Treckers angeordnet ist, herangeführt wird.
Dann kann der Fahrer - über entsprechende Steuerungsmechanismen - sowohl die Zielrichtung
als auch die Zielhöhe (durch Frontladereinstellung) der Wasserspritzpistole einstellen,
wobei der Frontlader selbst als Wärmeschutzschild dienen kann, was ein sehr nahes
Heranfahren an den Brandherd ermöglicht.
[0013] Nachfolgend ist die Erfindung anhand eines in einer Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Die Zeichnung zeigt eine Obenauf-Ansicht des erfindungsgemäßen Feuerlöschanhängers,
welcher an einen Trecker gekoppelt ist.
[0014] Die Figur zeigt einen Feuerlöschanhänger 1, welcher über eine Deichsel 2 an eine
Zugmaschine 3 angehängt ist. Die Zugmaschine 3 kann ein üblicher landwirtschaftlicher
Trecker (möglichst mit geschlossener Kanzel) oder z.B. ein Unimog sein. Der Fernerlöschanhänger
ist nach Art eines Güllefasses aufgebaut, mit einem Tank 4, welcher seinerseits auf
einer Achse gelagert ist, die seitlich zwei relativ große Ballonräder 6 aufnimmt.
Zu allen Seiten des Tanks hin gibt es Wasserzapfstellen 7, an welche bereits ein Schlauch
8 angeschlossen ist oder ein üblicher Feuerwehrschlauch anschließbar ist.
[0015] An der Rückseite des Feuerlöschanhängers befindet sich eine Schlauchrolle 9 mit beispielsweise
10 bis 25 m Schlauch, an welche eine Wasserspritze angeschlossen ist. Die Schlauchrolle
kann von Hand entrollt werden und vorzugsweise durch eine motorische Einrichtung und
einen entsprechenden Schalter an der Rückseite des Feuerlöschanhängers (nicht dargestellt)
aufgerollt werden.
[0016] Im vorderen Bereich des Feuerlöschanhängers befindet sich eine Pumpe 10, welche über
eine Zapfwelle 11 mit dem Zapfstutzen des Treckers verbunden ist. Die Pumpe kann somit
über die Zapfwelle angetrieben werden, um Wasser über einen entsprechenden Anschlußschlauch
12 (dieser ist selbstverständlich von der Pumpe lösbar) aus einem nahegelegenen Graben
oder Teich zu schöpfen und in den Tank 4 zu pumpen. Gleichfalls ist es auch möglich,
über die Zapfwelle einen entsprechenden Austragdruck des Löschwassers aufzubauen.
Durch die vordere Zapfstelle 13 und einen entsprechenden Anschlußschlauch 14 kann
Löschwasser bis zur Frontladereinrichtung 15 des Treckers 3 geführt werden. An dieser
Frontladereinrichtung ist eine entsprechende Wasserspritze 16 über eine entsprechende
Hydraulik 17 zur Seitenausrichtung befestigt. Die Wasserausgabe dieser Zapfstelle
kann vom Führerhaus 18 der Zugmaschine 3 eingestellt werden, so daß bei der Brandbekämpfung
der Löschangriff von allen Seiten des Feuerlöschanhängers erfolgen kann. Darüber hinaus
kann bei der Bedienung der Frontlader-Löscheinrichtung der Frontlader selbst als Wärmeschutzschild
für das Führerhaus und die bedienende Person dienen, und somit ein sehr nahes Heranfahren
an den Brandherd ermöglichen, zumal ein Trecker regelmäßig so robust gefertigt ist,
daß dieser selbst kaum oder nur geringen Schaden bei sehr nahem Heranfahren an den
Brandherd nimmt.
[0017] Des weiteren weist der Feuerlöschanhänger 1 eine akustische Warneinrichtung 19 sowie
ein Warnblinklicht 20 auf. Beide Einrichtungen können vom Führerhaus her über entsprechende
Schaltungs- und Verbindungsmittel (nicht dargestellt) betrieben werden.
[0018] Der erfindungsgemäße Feuerlöschanhänger kann insbesondere im ländlichen Bereich aber
auch in Betrieben als Betriebsfeuerwehr eingesetzt werden und steht dem Benutzer dort
stets zur Verfügung, zumal Zugmaschinen einfacher Art, wie z.B. Trecker, regelmäßig
an diesen Orten zur Verfügung stehen. Durch das relativ große Fassungsvermögen des
Tanks, von beispielsweise 2000 bis 5000 oder mehr Litern, kann auch die Brandbekämpfung
über übliche Feuerlöschfahrzeuge unterstützt werden, indem der Anhänger an diese Feuerlöschfahrzeuge
herangefahren wird, und über die Feuerlöschanschlußstutzen Wasser in die Tanks der
Feuerlöschfahrzeuge gedrückt werden kann.
[0019] Besonders geeignet ist das erfindungsgemäße Feuerlöschfahrzeug im ländlichen Bereich
zur Bekämpfung von Flächenbränden aber auch überall dort, wo es sonst schwierig ist,
ein bislang bekanntes Feuerlöschfahrzeug zu bewegen. Trecker sind zwar als Zugmaschinen
relativ langsam, sind aber aufgrund ihres Standortvorteils im ländlichen Bereich bereits
relativ nah an den Brandherden angeordnet und können sich hervorragend in Wald und
Flur bewegen und insbesondere auch dort, wo für ein Straßenfahrzeug aufgrund der ungünstigen
Bodenbegebenheiten kein Fahren mehr möglich ist.
[0020] Am Feuerlöschanhänger können weitere Feuerlöscheinrichtungen, wie Äxte, Brechstangen
usw., lösbar befestigt werden, beispielsweise in entsprechenden Containern seitlich
am Feuerlöschanhänger oder auf den Schutzblechen. Der erfindungsgemäße Feuerlöschanhänger
zeichnet sich durch überaus einfache Bauart aus, relativ geringe Kosten und größtmögliche
Einsatzvariabilität und Bedienbarkeit. Da sich die Kosten dererfindungsgemäßen Feuerlöscheinrichtung
auf den Feuerlöschanhänger selbst konzentrieren, nicht jedoch auf die Zugmaschine,
ist die Feuerlöscheinrichtung erheblich günstiger als bisherige Feuerlöschfahrzeuge
und steht diesen Fahrzeugen in den Einsatzmöglichkeiten und in der Effektivität der
Brandbekämpfung in nichts nach.
[0021] Besonders vorteilhaft ist es auch, wenn an den verschiedenen Zapfstellen des Feuerlöschanhängers
auch verschiedene Löschaustragstechnologieeinrichtungen (Löschsysteme) angeschlossen
werden. Es ist beispielsweise problemlos möglich, daß an einer Zapfstelle ein Schlauch
mit einer bekannten Wasserspritze, an einer anderen Zapfstelle eine Löschmittelaustragseinrichtung,
welche ein Feuerlöschnebel erzeugt, angeschlossen werden. Auf diese Weise kann ein
Brand gleichzeitig mit unterschiedlichen Feuerlöschtechnologien bekämpt werden, was
die Löschwirkung insgesamt erheblich verbessert. Wenn beispielsweise mit einer Löscheinrichtung
der Technologie A der Brandherd besser gekühlt wird als mit einer anderen Löschenrichtung
der Technologie B und die andere Löscheinrichtung (B) für einen guten Sauerstoffabschluß
des Brandherds sorgt, kann durch die Kombination von zwei Löschsystemen ((A) und (B))
an dem Feuerlöschanhänger eine Löschwirkung erzielt werden, die die Löschwirkung der
einzelnen Löschsysteme erheblich übersteigt. Wenn notwendig, kann auch mit der auf
dem Feuerlöschanhänger vorhandenen Pumpe oder einem anderen Aggregat Pressluft erzeugt
werden, welche möglicherweise für den Austrag des Feuerlöschmittels mit einem Löschsystem
notwenig ist. Pressluft kann beispielsweise bei Feuerlöschsystemen notwendig sein,
welche einen Feuerlöschnebel erzeugen, welcher kontinuierlich oder impulsweise erzeugt
und auf dem Brandherd gebracht wird. Selbstverständlich ist es auch möglich, daß der
Feuerlöschanhänger eine Pressluftflasche trägt.
1. Feuerlöschanhänger mit
a) einem Tank, mittels welchem eine größere Menge eines Feuerlöschmittels, z.B. Wasser,
aufgenommen werden kann;
b) einem Rahmen auf dem der Tank befestigt ist, und welcher eine Deichsel zum Anschluß
an eine Zugmaschine aufweist;
c) mehreren Zapfstellen, welche mit einer Pumpe verbunden sind, die an den Tank gekoppelt
ist und über die das Löschmittel aus dem Tank entnommen werden kann, wobei die Zapfstellen
vorzugsweise so ausgebildet sind, daß sie mit üblichen Feuerlöschschläuchen gekoppelt
werden können;
d) einer Stromversorgungs- und/oder Kraftübertragungsleitung zur Verbindung der Pumpe
und anderer Einrichtungen des Feuerlöschanhängers an die Zugmaschine, damit der Pumpenbetrieb
bzw. Löschbetrieb ermöglicht wird; und
e) Armaturen zur Steuerung des Pump- und Löschbetriebs.
2. Feuerlöschanhänger nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß an jeder Seite des Anhängers eine Zapfstelle vorgesehen
ist, und daß an der Rückseite des Anhängers eine Schlauchrolle zur Aufnahme eines
Feuerlöschschlauchs ausgebildet ist, wobei die Feuerlöschrolle vorzugsweise von Hand
abrollbar, jedoch maschinell aufrollbar ist.
3. Feuerlöschanhänger nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Anhänger sehr große Reifen bzw. Ballonreifen aufweist,
so daß auch ein Verfahren auf weichem und/oder unebenem Untergrund gut möglich ist.
4. Feuerlöschanhänger nach einem der vorstehenden Ansprüche,
gekennzeichnet durch einen gut zugänglichen Werkzeugkasten, auf welchem weitere Feuerlöschutensilien,
z.B. Brechstangen, Äxte usw., lösbar angeordnet sind.
5. Feuerlöschanhänger nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der Anhänger an seiner Vorderseite eine Zapfstelle aufweist,
über welche ein Schlauch zur Zugmaschine angekoppelt werden kann, so daß Feuerlöschmittel
auch in Richtung Zugmaschine abgegeben und von dort gesteuert ausgetragen werden können.
6. Feuerlöschanhänger nach einem der vorstehenden Ansprüche,
welcher von einer Zugmaschine, z.B. einem Trecker mit Frontladereinrichtung, gezogen
wird, und die Frontladereinrichtung eine sowohl seitlich als auch in der Höhe verstellbare
Spritze aufnimmt, welche über einen Schlauch mit einer Zapfstelle des Feuerlöschanhängers
verbunden ist.
7. Feuerlöschanhänger nach einem der vorstehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß an den verschiedenen Zapfstellen verschiedene Löschmittelaustragseinrichtungen,
die auf unterschiedlichen Löschsystemen beruhen, angeschlossen werden können.