[0001] Die Erfindung betrifft einen Golfball, der durch Funkpeilung wiederauffindbar ist,
mit einem Sendebaustein, einer Antenne einer Energieversorgung und einer Einschalteinheit
für den Sendebaustein, bei dem der Sendebaustein einen Schwingquarz als Resonator
aufweist.
[0002] Der Golfball ist mit einem nach dem Abschlag aktivierten Sender versehen. Zur Ortung
ist ein tragbarer Peilempfänger vorgesehen. Derartige mit elektronischen Mitteln wiederauffindbare
Golfbälle werden mit passiven Sendern, die ohne eigene Energieversorgung unter Ausnutzung
von Resonanzeffekten arbeiten, und/oder mit aktiven Sendern ausgeführt.
[0003] Ein Golfball mit einem Resonanzchip, der als passiver Sender arbeitet, ist in der
DE-OS 36 09 016 A1 beschrieben. Der Resonanzchip hat einen Sendebaustein, der durch
ein Suchsignal von einem tragbaren Peilsender-/ empfänger angeregt wird und ein Resonanzsignal
abstrahlt. Ein derartiger passiver Sender hat den Nachteil, daß das tragbare Peilgerät
sowohl einen Empfänger, als auch einen Sender haben muß. Dies ist kostenaufwendig
und erfordert zwei unterschiedliche Frequenzen zum Betrieb des wiederauffindbaren
Golfballs.
[0004] Eine ähnliche Schaltung ist in der WO 89/02768 gezeigt. In einer Ausführungsform
ist der Sender jedoch als aktiver Sendebaustein ausgeführt, der durch eine im Golfball
integrierten Batterie mit Energie versorgt wird. Der Sender wird durch ein Suchsignal
eines tragbaren Peilgerätes aktiviert. Auch bei diesem Verfahren muß das Peilgerät
sowohl einen Empfänger als auch einen Sender haben. Zudem muß in dem Golfball eine
ausreichend empfindliche Empfangsschaltung für das Suchsignal integriert sein, um
eine zuverlässige Aktivierung auch bei einer größeren Entfernung zwischen Golfball
und Suchgerät zu gewährleisten.
[0005] Die US-PS 3,782,730 zeigt einen Golfball mit einem aktiven Sender, der durch ein
elektromagnetisches Wechselfeld des Peilgerätes aktiviert wird. Die Reichweite des
Wechselfeldes ist relativ gering, so daß die ungefähre Richtung eines weiter vom Peilgerät
entfernten Golfballs nicht geortet werden kann.
[0006] Die genannten Nachteile treten bei Golfbällen mit aktiven Sendern nicht auf, die
bereits vor oder während des Abschlags des Golfballes aktiviert werden.
[0007] In der EP-PS 0 518 913 B1 ist ein Golfball mit einem integrierten aktiven Sender
beschrieben. Die Spannungsversorgung der Schaltung erfolgt durch einen induktiv aufgeladenen
Kondensator, wobei der Sender direkt nach Beendigung des Ladevorgangs aktiviert wird.
Es ist ein relativ aufwendiges tragbares Peilgerät mit eingebauter Ladestation erforderlich.
Zudem müssen die Golfbälle zur Vermeidung von Frequenzüberschneidungen und zur Energieeinsparung
bis kurz vor dem Abschlag in der Ladestation sein. Dies stellt im Vergleich zum Spiel
mit herkömmlichen Golfbällen eine unerwünschte Beeinträchtigung dar.
[0008] In der FR 2 616 335 ist ein wiederauffindbarer Golfball gezeigt, bei dem die Aktivierung
des Senders durch einen Beschleunigungssensor erfolgt. Dieser erkennt den auf den
Golfball wirkenden Impuls beim Abschlag. Zur Deaktivierung des Senders ist eine Zeitschaltung
vorgesehen. Diese Schaltung hat den Nachteil, daß ein zusätzlicher, relativ teurer
Beschleunigungssensor notwendig ist.
[0009] Ausgehend hiervon war es daher die Aufgabe der Erfindung, einen Golfball, der durch
Funkpeilung wiederauffindbar ist, mit einem erst nach einem Abschlag aktivierbaren
Sender zu schaffen. Die Einschalteinrichtung für den Sender sollte zuverlässig, kostengünstig
und einfach sein. Der Golfball sollte einen aktiven Sendebaustein, eine Antenne und
eine Energieversorgung in seinem Kern haben und mit Hilfe eines tragbaren Peilempfängers
wiederauffindbar sein.
[0010] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Einschalteinheit durch ein
Signal des Schwingquarzes aktiviert wird, daß die Einschalteinheit einen Schwellwertschalter
aufweist, wobei der Schwellwertschalter die am Schwingquarz anliegende Spannung mit
einer Referenzspannung vergleicht und bei Überschreiten der Referenzspannung den Sendebaustein
aktiviert und daß als Spannung, die am Schwingquarz anliegt, eine durch eine Beschleunigung
des Schwingquarzes beim Abschlag auftretende Spannung aufgrund eines piezoelektrischen
Efektes ausgewertet wird, wobei eine gleichzeitige Verwendung des Schwingguarzes sowohl
als Resonator als auch als Beschleunigungssensor vorgesehen ist.
[0011] Die Einschalteinheit ist ein Schwellwertschaltern, der die bei ausgeschaltetem Sendebaustein
am Schwingquarz anliegende Spannung mit einer Referenzspannung vergleicht. Bei Überschreiten
der Referenzspannung wird der Schwellwertschalter eingeschaltet und der Sendebaustein
aktiviert.
[0012] Es hat sich herausgestellt, daß die beim Abschlag eines Golfballes auftretenden piezoelektrischen
Effekte in herkömmlichen Schwingquarzen ausreichend groß sind, um zuverlässig gemessen
werden zu können. Die Referenzspannung beträgt mindestens 60 mA. Damit ist der Schwingquarz
sowohl als Beschleunigungssensor zum Aktivieren des Sendebausteins als auch zur Taktversorgung
des Sendebausteins verwendbar. Ein zusätzlicher Einschaltsensor ist nicht mehr erforderlich.
[0013] In einer besonderen Ausführungsform ist eine Ausschalteinheit vorgesehen, die den
Sendebaustein nach einer bestimmten Zeit ausschaltet. Diese Ausschalteinheit kann
ein Zählerbaustein sein, der Taktimpulse der die am Sendebaustein anliegenden, heruntergetakteten
Taktfrequenzen des Schwingquarzes zahlt und den Sendebaustein nach Erreichen eines
Referenzwertes deaktiviert.
Zeichnung
[0014] Die Erfindung wird nachfolgend anhand der beigefügten Zeichnung näher erläutert.
Es zeigt
- Fig. 1
- ein Blockschaltbild der in den Golfball integrierten Sendeelektronik.
Ausführungsbeispiel
[0015] Der Aufbau der Sendeelektronik ist in der Figur 1 als Blockschaltbild dargestellt.
Es ist ein Sendebaustein 1 mit einem Schwingquarz 2 als Resonator vorgesehen. Ein
derartiger quarzgesteuerter Sender ist auch als Phase-Locked-Loop (PLL) bekannt. Der
Sendebaustein 1 wird durch den Schwingquarz 2 getaktet, wobei die Schwingfrequenz
heruntergetaktet wird. Zur Aktivierung und Deaktivierung des Sendebausteins 1 ist
eine Einschalteinheit 3 mit einem Schwellwertschalter vorgesehen. Die Einschalteinheit
3 ist zudem mit dem Schwingquarz 2 verbunden. Bei Erreichen einer Referenzspannung,
die ungefähr bei 60 mV liegt, wird der Sendebaustein 1 über die Leitung 4 aktiviert.
[0016] Die Schwingfrequenz des Schwingquarzes 2 muß zum Betreiben des Sendebausteins 1 heruntergetaktet
werden.
[0017] Diese Taktrate wird von einem Taktzähler gezählt. Der Sendebaustein 1 wird deaktiviert,
sobald eine bestimmte Anzahl von Takten erreicht wird, die einer definierten Sendezeit
entspricht.
[0018] Die Sendeleistung des Sendebausteins 1 wird mit einer in den Golfball integrierten
Antenne 5 abgestrahlt. Hierzu wird vorteilhafterweise eine Loopantenne verwendet,
die elektrisch einem LC-Parallelschwingkreis entspricht. Sie besteht aus einer einzigen
Windung, die als Leiterbahn auf der, die Schaltungselemente tragenden Platine, ausgeführt
ist. Die erforderliche Parallelkapazität kann eine SMD-Kapazität oder eine gedruckte
Interdigitalkapazität sein.
[0019] Als Energieversorgung 6 für die Sendeelektronik kann eine Batterie verwendet werden.
Dadurch, daß die Einschalteinheit 3 und der Sendebaustein 1 im Ruhezustand keine Energie
benötigen und der Sendebaustein 1 erst beim Abschlag aktiviert und nach einer definierten
Zeit ausgeschaltet wird, reicht die Ladekapazität herkömmlicher Batterien für die
Lebensdauer eines Golfballs von durchschnittlich vier Golfrunden aus.
[0020] Die Peilung des Golfballs kann mit bekannten tragbaren Peilempfängern erfolgen.
1. Golfball, der durch Funkpeilung wiederauffindbar ist, mit einem Sendebaustein (1),
einer Antenne (5), einer Energieversorgung (6) und einer Einschalteinheit (3) für
den Sendebaustein (1), bei dem der Sendebaustein (1) einen Schwingquarz (2) als Resonator
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Einschalteinheit (3) durch ein Signal des
Schwingquarzes (2) aktiviert wird, daß die Einschalteinheit (3) einen Schwellwertschalter
aufweist, wobei der Schwellwertschalter die am Schwingquarz (2) anliegende Spannung
mit einer Referenzspannung vergleicht und bei Überschreiten der Referenzspannung den
Sendebaustein (1) aktiviert und daß als Spannung, die am Schwingquarz (2) anliegt,
eine durch eine Beschleunigung des Schwingquarzes (2) beim Abschlag auftretende Spannung
aufgrund eines piezoelektrischen Efektes ausgewertet wird, wobei eine gleichzeitige
Verwendung des Schwingquarzes sowohl als Resonator als auch als Beschleunigungssensor
vorgesehen ist.
2. Golfball nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine zeitgesteuerte Ausschalteinheit für den Sendebaustein (1).
3. Golfball nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Ausschalteinheit einen Zähler für die Taktimpulse des Schwingquarzes (2)
aufweist, wobei der Sendebaustein (1) deaktiviert wird, sobald die gezählten Taktimpulse
einen Referenzwert erreicht haben.