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EP 0 911 093 A1 |
(12) |
EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG |
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Veröffentlichungstag: |
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28.04.1999 Patentblatt 1999/17 |
(22) |
Anmeldetag: 24.09.1998 |
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Internationale Patentklassifikation (IPC)6: B21D 39/02 |
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(84) |
Benannte Vertragsstaaten: |
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AT BE CH CY DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE |
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Benannte Erstreckungsstaaten: |
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AL LT LV MK RO SI |
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Priorität: |
25.10.1997 DE 19747291
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(71) |
Anmelder: THYSSEN INDUSTRIE AG |
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45128 Essen (DE) |
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(72) |
Erfinder: |
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- Maier, Josef
66687 Wadern (DE)
- Schmidt, Andreas
66564 Ottweiler (DE)
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(74) |
Vertreter: Dahlkamp, Heinrich-Leopold |
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Am Thyssenhaus 1 45128 Essen 45128 Essen (DE) |
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Vorrichtung zum Falzen von Blechen, insbesondere Karosserieblechen im Automobilbau |
(57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Falzen von Blechen, insbesondere Karosserieblechen
im Automobilbau, wobei in einem Grundgestell ein angetriebener Stößel mit aufliegendem
Falzbett die zu falzenden Bleche gegen die feststehenden Falzwerkzeuge presst. Die
Erfindung besteht darin, dass der Arbeitshub und die Kraft zum Falzen der Bleche pneumatisch
mit Hilfe eines zwischen Grundgestell (2) und Stößel (1) angeordneten Druckluftkissens
(3) an den Stößel (1) übertragen ist.
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[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung zum Falzen von Blechen, insbesondere
Karosserieblechen im Automobilbau, wobei in einem Grundgestell ein Stößel mit aufliegendem
Falzbett die zu falzenden Bleche gegen die feststehenden Falzwerkzeuge presst.
[0002] Bei einer herkömmlichen Falzvorrichtung nach dem Stand der Technik werden Falzhub
und die benötigte Falzkraft durch einen zentral unter dem Stößel liegenden Hydraulikzylinder
aufgebracht. Der Stößel befördert mit dem aufliegenden Falzbett die zu falzenden Bleche
gegen die feststehenden Vorbzw. Fertigfalzwerkzeuge, die an verschieblichen oder schwenkbaren
Einrichtungen befestigt sind (vgl. US 51 50 508 A und DE 43 30 683 C2). Durch die
zentrale Krafteinleitung in der Mitte des Stößels muss der Stößel insgesamt sehr stabil
ausgeführt sein, um die Falzkraft von der Mitte insbesondere an den Randbereich des
Stößels weiterzuleiten.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, den Antrieb für den Stößel in der
Weise zu verbessern, dass die Konstruktion vereinfacht wird.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe ist im Patentanspruch 1 wiedergegeben. Die Unteransprüche
2 bis 7 enthalten sinnvolle Ausführungen dazu.
[0005] Durch den erfindungsgemäßen Vorschlag wird als Stößelantrieb ein Druckluftkissen
eingesetzt, um den Arbeitshub und die Kraft zum Falzen der Bleche pneumatisch aufbringen
zu können. Das Druckluftkissen ist zwischen Grundgestell und Stößel angeordnet. Es
kann insbesondere in dem Grundgestell liegen und mindestens die gesamte Grundfläche
des Stößels einnehmen.
[0006] Durch die Verwendung des Druckluftkissens ist vorteilhafterweise die Kraft über eine
am Umfang des Stößels angeordnete Abkantung eingeleitet, sodass dieser in seiner äußeren
Form und in den Abmessungen stark vereinfacht ist. Im Gegensatz zum zentral angreifenden
Hydraulikzylinder benötigt der Stößel nur kleine Versteifungsrippen, da die Falzkraft
nicht mehr von der Mitte zum Randbereich des Stößels eingeleitet werden muss. Des
weiteren kann das Druckluftkissen in einem standardisierten Unterbau des Grundgestells
der Falzvorrichtung untergebracht werden. Das Druckluftkissen ist nicht nur durch
die Einbettung in das Grundgestell, sondern auch über den Stößel fixiert und wird
über mehrere am Umfang verteilte Führungsleisten in Bewegungsrichtung des Stößels
im Grundgestell geführt. Zur Begrenzung des Falzhubes können am Umfang des Stößels
nach außen überstehende gegebenenfalls zur Einstellung der Falzung einstellbare Anschläge
in entsprechenden Aussparungen des Grundgestells angeordnet sein. Zum Anschluss eines
Druckluftschlauches an das Druckluftkissen kann außerdem in der Grundplatte des Stößels
eine entsprechende Durchtrittsöffnung angeordnet sein, sodass der Druckluftschlauch
nicht durch das Grundgestell, sondern von oben durch die vorzugsweise zentral angeordnete
Durchtrittsöffnung zugeführt wird.
[0007] Die Erfindung wird anhand der beigefügten Figuren 1.1 und 1.2 beispielsweise näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1.1
- ein Druckluftkissen 3 mit Stößel 1 und Grundgestell 2 nach dem erfindungsgemäßen Vorschlag
- Fig. 1.2
- einen Hydraulikzylinder 6 mit Stößel 11 im Grundgestell 12 in herkömmlicher Ausführung
nach dem Stand der Technik.
[0008] In Fig. 1 ist das Druckluftkissen 3 dargestellt, das im Grundgestell 2 liegt und
das mit dem Druckluftschlauch 5 am Stößel 1 fixiert ist. Der Stößel 1 wird über mehrere
kurze Führungsleisten 8 im Grundgestell 2 geführt. Die Anschläge 4 dienen zur Begrenzung
des Falzhubes und können zur Einstellung der Falzung abgestimmt bzw. eingestellt werden.
Die Kraft wird über eine am Umfang des Stößels 1 angeordnete Abkantung 10 eingeleitet.
[0009] In Fig. 1.2 ist zur Erläuterung eine Ausführung nach dem Stand der Technik mit Hydraulikzylinder
6 dargestellt. Hier werden zur Führung des Stößels 11 im Grundgestell 12 lange Führungsleisten
8 eingesetzt. Zur Begrenzung der verschiedenen Falzpositionen werden darüber hinaus
Abstecker 7 und Zuganker 9 angewandt.
Bezugszeichenliste:
[0010]
- 1
- Stößel
- 2
- Grundgestell
- 3
- Druckluftkissen
- 4
- Anschlag
- 5
- Druckluftschlauch
- 6
- Hydraulikzylinder
- 7
- Abstecker
- 8
- Führungsleisten
- 9
- Zuganker
- 10
- Abkantung
- 11
- Stößel
- 12
- Grundgestell
1. Vorrichtung zum Falzen von Blechen, insbesondere Karosserieblechen im Automobilbau,
wobei in einem Grundgestell ein angetriebener Stößel mit aufliegendem Falzbett die
zu falzenden Bleche gegen die feststehenden Falzwerkzeuge presst, dadurch gekennzeichnet, dass der Arbeitshub und die Kraft zum Falzen der Bleche pneumatisch mit Hilfe eines
zwischen Grundgestell (2) und Stößel (1) angeordneten Druckluftkissens (3) an den
Stößel (1) übertragen ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Falzkraft über eine bis zum Umfang des Stößels (1) angeordnete Abkantung
(10) eingeleitet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckluftkissen (3) in dem Grundgestell (2) liegt und mindestens die gesamte
Grundfläche des Stößels (1) einnimmt.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Druckluftkissen (3) am Umfang über den Stößel (1) fixiert ist.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass der Stößel (1) über mehrere am Umfang verteilte Führungsleisten (8) in Bewegungsrichtung
des Stößels (1) im Grundgestell (2) geführt ist.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass zur Begrenzung des Falzhubes am Umfang des Stößels (1) nach außen überstehende
gegebenenfalls einstellbare Anschläge (4) in entsprechenden Aussparungen des Grundgestells
(2) angeordnet sind.
7. Vorrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, dass im Grundgestell (2) des Stößels (1) eine Durchtrittsöffnung zum Anschluss eines
Druckluftschlauches (5) an das Druckluftkissen (3) angeordnet ist.
