[0001] Gegenstand der Erfindung ist eine Vorrichtung zum Positionieren von auf einem Transportmittel
in einem gegenseitigen Abstand liegenden rechteckigen Blechzuschnitten.
[0002] Bei der Herstellung von Gebinden aus Blech bilden meist rechteckförmige Blechzuschnitte,
die zuvor mit einer Schere aus Blechtafeln hergestellt worden sind, das Grundmaterial
für einen Dosenrumpf. Die Herstellungsgenauigkeit solcher Blechzuschnitte, auch Platinen
genannt, hat heute einen sehr hohen Stand erreicht. Das heisst, sowohl die Länge als
auch die Breite solcher Platinen liegen innerhalb sehr enger Toleranzen. Das gleiche
trifft für die Winkligkeit zu. Bisher wurden die Blechtafeln, welche als Ausgangsmaterial
für die Platinen dienten, in entsprechend ausgerüsteten Druckwerken entweder mit einem
Grundlack ein- oder beidseitig überzogen, oder für anspruchsvollere Gebinde wurden
Vierfarbenbilder aufgedruckt. Um die später in der Gebindeherstellungsmaschine notwendige
Schweissung einer Längsnaht nach dem Einrollen einer Platine durchführen zu können,
mussten bereits bei der Lackierung im Druckwerk entlang zweier beim Schweissen überlappender
Kanten der lackierten Rechtecke streifenförmige Zonen freigehalten werden. Diese Streifen
müssen eine verhältnismässig grosse Breite aufweisen, um sicherzustellen, dass nach
dem Aufteilen der grossen Blechtafeln in eine Vielzahl von Blechzuschnitten ein minimaler
lackfreier Streifen erzeugt werden konnte. An sich wird für das Schweissen jedoch
nur eine lackfreie Aussparung entlang der Blechkante von ca. 1 mm benötigt. Die Erzeugung
solcher Zuschnitte auf einer Schere ist bis anhin praktisch nicht möglich. Seit einigen
Jahren ist die Stahlindustrie in der Lage, Fein- und Feinstbleche zu liefern, welche
ein- oder beidseitig einen extrudierten Überzug aus Kunststoff aufweisen. Diese Bleche
haben ausserordentlich gute Eigenschaften im Bezug auf die Widerstandsfähigkeit gegen
die meisten Füllgüter und schützen das Stahlblech einwandfrei vor Korrosion. Allerdings
ist es nicht möglich, beim Extrudieren, analog zum Bedrucken in Druckwerken, streifenförmige
Aussparungen anzubringen. Insbesondere lassen sich solche Aussparungen nicht im Hinblick
auf die verschiedenen aus den Blechen zu erzeugenden Dosen unterschiedlicher Höhe
und Durchmesser bereits bei der Extrusion der Bleche vornehmen.
[0003] Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung besteht nun darin, eine Vorrichtung zu schaffen,
mit der ganzflächig mit einem Lack oder einer extrudierten Kunststoffschicht überzogene
Blechzuschnitte auf einem Transportmittel sehr exakt positioniert werden können, um
in einer nachfolgenden Bearbeitung entlang mindestens zweier gegenüberliegender Ränder
der Blechzuschnitte den Lack, bzw. die Kunststoffschicht von der Blechoberfläche zu
entfernen.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe durch eine Vorrichtung mit den Merkmalen des Patentanspruches
1.
[0005] Die auf einem Transportmittel, z.B. zwei parallel geführten Transportbändern nur
teilweise und zufällig ausgerichteten und positionierten Blechzuschnitte werden in
der Vorrichtung in eine exakte parallele und beabstandete gegenseitige Lage und mit
exakt in Längsrichtung ausgerichteten zu bearbeitenden Kanten justiert und auf dem
weiteren Transportweg bis in die Bearbeitungsstation in der exakt positionierten Lage
gehalten.
[0006] Die Erfindung wird anhand eines illustrierten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
- Figur 1
- ein Grundriss der Vorrichtung,
- Figur 2
- eine Seitenansicht der Vorrichtung und
- Figur 3
- einen Schnitt durch die Vorrichtung längs Linie III-III in Figur 1.
[0007] In Figur 1 ist mit Bezugszeichen 1 schematisch eine Rollen-Blechschere angedeutet,
in welcher aus Blechtafeln eine Vielzahl für die Erzeugung eines Rumpfes für ein Blechgebinde
bestimmte, in vorgegebener Grösse bezüglich Länge und Breite abgestimmte Blechzuschnitte
3, auch Platinen genannt, hergestellt werden. Von der Schere 1 werden die Blechzuschnitte
3 einzeln einem Transportmittel 5 übergeben. Das Transportmittel 5 umfasst im dargestellten
Beispiel zwei parallel nebeneinander liegende und in einem Abstand umlaufende endlose
Zahnriemen 7, welche von paarweise auf Achsen 9 und 11 gelagerten Führungsrollen 13
und 15 umlaufen. Vorzugsweise ist das Rollenpaar 15 durch einen nur schematisch dargestellten
Antriebsmotor M angetrieben. Der gegenseitige Abstand der beiden Transportbänder 7
kann durch axiales Verschieben der Führungsrollen 13,15 auf die Länge L der zu positionierenden
Blechzuschnitte 3 eingestellt werden. Im dargestellten Beispiel verlaufen das obere
Trum 17 und das untere Trum 19 der beiden Zahnriemen 7 parallel zueinander. Unterhalb
der oberen beiden Trume 17 sind in einem ersten Transportabschnitt A Mittel zum Festhalten
der Platinen 3 auf den Transportbändern 7 in Gestalt von Magneten 21 angeordnet. Im
dritten Transportabschnitt C sind ebenfalls als Haltemittel unterhalb der oberen Trume
17 stabförmige Magneten 23 angeordnet. Im mittleren zweiten Transportabschnitt B fehlen
Haltemittel, welche die Blechzuschnitte 3 unverschiebbar auf den beiden Transportmitteln
7 festhalten. In diesem Bereich (zweiter Transportabschnitt B) ist seitlich eines
der beiden Zahnriemen 7 und exakt parallel zu dessen Bewegungsrichtung P das vordere
Trum 25 eines umlaufenden endlosen Stahlbandes 27 angeordnet. Das Stahlband 27 läuft
um zwei Tragrollen 29 und 31 an vertikalen Drehachsen um, wovon eine der beiden, vorzugsweise
die Transportrolle 31 angetrieben ist. Der Antrieb der Transportrolle 31 erfolgt synchron
zum Antrieb für die beiden Zahnriemen 7 und geschieht vorzugsweise durch den gleichen
Antriebsmotor M. Hinter dem vorderen Trum 25 des Stahlbandes 27 erstreckt sich ein
Magnetelement 33 im wesentlichen über den gesamten Zwischenraum zwischen den Magneten
21 und 23 unter den Zahnriemen 7.
In einer weiteren Ausführungsform (keine Abbildung) tritt an die Stelle des vorderen
Trums 25 eines Stahlbandes eine geradlinig verlaufende Richtfläche, hinter der die
Magnetelemente 33 angeordnet sind.
Am ausgangsseitigen Ende der beiden Zahnriemen 7, in den Figuren 1 und 2 auf der rechten
Seite, ist schematisch als Rechteck und der besseren Übersichtlichkeit halber nach
rechts verschoben eine Bearbeitungsstation 35 angedeutet. In dieser Bearbeitungsstation
35 werden entlang der beiden Kanten 37 der Blechzuschnitte 3 entweder einseitig oder
beidseitig die Beschichtungen in einem sehr schmalen, beispielsweise 0,5 bis 2 mm
breiten Bereich entfernt. Das Entfernen des Lacks oder der Kunststoffschicht kann
durch Laserstrahlen oder auf andere Weise erfolgen. Die Ausbildung und Funktionsweise
der Bearbeitungsstation 35 ist nicht Gegenstand dieser Erfindung und wird daher nicht
weiter erläutert.
Die Magnete 21,23 weisen an den gegen die Mitte der Transportvorrichtung ragenden
Enden eine abnehmende Anziehungskraft auf die Blechzuschnitte 3 auf. Die abnehmende
Anziehungskraft kann auf unterschiedliche Weise erzeugt werden. Beispielsweise sind
die Enden der Magnete 21,23 verjüngt oder die Magnete 21,23 liegen in diesem Bereich
geneigt zum Zahnriemen 7, so dass deren Abstand zunimmt und damit deren Anziehungskraft
auf die Blechzuschnitte 3 abnimmt.
[0008] Alternativ zu den Magneten 23 können über den Transportabschnitten A und C synchron
umlaufende Transportbänder 41,43 (in gebrochenen Linien in Figur 2 angedeutet) angeordnet
sein, deren unten liegende Trume 45,47 die Blechzuschnitte 3 auf die Zahnriemen 7
pressen und gegen ein Verrutschen schützen.
[0009] Im folgenden wird die Funktionsweise der Vorrichtung näher erläutert. Die in herkömmlicher
Weise auf der Schere 1 zugeschnittenen Blechzuschnitte 3 werden lose auf die beiden
parallel laufenden Zahnriemen 7 aufgelegt oder fallen auf diese herunter und werden
in der zufällig eingenommenen Lage in Richtung der Pfeile P transportiert. Sobald
die Blechzuschnitte 3 in den ersten Transportbereich A gelangen, in welchem die Magnete
21 unter den oberen Trumen 17 angeordnet sind, werden sie reibschlüssig festgehalten
und können folglich auch mit hoher Geschwindigkeit, z.B. 20 bis 100 m pro Minute transportiert
werden, ohne dass die Gefahr besteht, dass sie sich wegen ihres geringen Gewichtes
durch Auftrieb von den als Transportmittel 5 dienenden Zahnriemen 7 abheben. Die noch
unausgerichteten, d.h. weder parallel nebeneinander liegenden, noch bezüglich der
Kanten 37 exakt positionierten Blechzuschnitte 3 werden, sobald sie in den Transportabschnitt
B gelangen, von der Haltekraft der Magnete 21 befreit. Sie liegen nun lose und dadurch
seitlich leicht verschiebbar auf den beiden Trumen 17 der Zahnrienem 7. Vom Magnetelement
33, welches sich hinter dem vorderen Trum 25 des umlaufenden Bandes 27 aus nicht magnetischem
Stahl befindet, werden sie an das Stahlband 27 herangezogen, bis die in Figur 1 oben
liegende Kante 37 satt am Stahlband 27 anliegt. Das Stahlband 27, bzw. dessen vorderes
Trum 25 verläuft exakt parallel zur Transportrichtung P der beiden Zahnriemen 7. Nachdem
die Blechzuschnitte 3 im Transportabschnitt B exakt ausgerichtet worden sind und während
des Ausrichtens in der neuen Position gehalten werden, gelangen sie in den dritten
Transportabschnitt C und werden dort durch die unterhalb der oberen Trume 17 liegenden
Magnete 23 an die Zahnriemen 7 angezogen und in der exakt positionierten unverrückbaren
Lage in die Bearbeitungsstation 35 hineingefördert und dort bearbeitet. Die Bearbeitung,
d.h. das Enfernen von streifenförmigen kantennahen Abschnitten des Lacks oder Überzugs
kann dadurch äusserst exakt und in minimaler Breite, welche zum Schweissen benötigt
wird, erfolgen.
Bei niedriger Transportgeschwindigkeit kann auf die Magnete 21 im Bereich A verzichtet
werden.
1. Vorrichtung zum Positionieren von auf einem Transportmittel (5) liegenden, rechteckigen
Blechzuschnitten (3), gekennzeichnet durch
- einen ersten Transportabschnitt (A), in welchem die Blechzuschnitte (3) unausgerichtet
auf dem Transportmittel (5) transportierbar sind,
- einen zweiten Transportabschnitt (B), auf dem die Blechzuschnitte (3) durch ein
Positioniermittel (27,33) auf dem Transportmittel (5) verschieb- und ausrichtbar sind
und
- einen dritten Transportabschnitt (C), auf welchem die Blechzuschnitte (3) in der
im zweiten Transportabschnitt (B) erstellten exakt ausgerichteten Position zu einer
Bearbeitungsstation (35) führbar sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Blechzuschnitte (3)
im ersten Transportabschnitt (A) gegen Verschieben auf dem Transportmittel (5) geschützt
sind.
3. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Transportmittel
(5) mindestens ein endlos umlaufendes angetriebenes Transportband oder einen Zahnriemen
(7) umfasst, in mindestens dessen dritten Transportabschnitt (C) die darauf zu transportieren
bestimmten Blechzuschnitte (3) durch die Anziehungskraft mindestens eines unter dem
Zahnriemen (7) angeordneten Magneten (23) reibschlüssig gehalten und in dessen zweiten
mittleren Transportabschnitt (B) die Blechzuschnitte (3) auf dem Transportband (7)
von mindestens einem seitlich angeordneten Magnetelement (33) an eine geradlinig verlaufende
Richtfläche herangezogen und die Kanten (37) der Blechzuschnitte (3) auf einer Geraden
ausrichtbar sind.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass das Transportmittel
(5) mindestens ein endlos umlaufendes angetriebenes Transportband oder einen Zahnriemen
(7) umfasst, in mindestens dessen dritten Transportabschnitt (C) die darauf zu transportieren
bestimmten Blechzuschnitte (3) durch die Anziehungskraft mindestens eines unter dem
Zahnriemen (7) angeordneten Magneten (23) reibschlüssig gehalten und in dessen zweiten
mittleren Transportabschnitt (B) die Blechzuschnitte (3) auf dem Transportband (7)
von mindestens einem seitlich angeordneten Magnetelement (33) an ein umlaufendes Stahlband
(27) als geradlinig verlaufende Richtfläche herangezogen und die Kanten (37) der Blechzuschnitte
(3) auf einer Geraden ausrichtbar sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, dass im ersten
Transportabschnitt (A) die Blechzuschnitte (3) von mindestens einem Magneten (21)
reibschlüssig gehalten werden.
6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Blechzuschnitte (3)
mindestens im dritten Transportabschnitt (C) durch ein über dem oberen Trum (17) angeordnetes,
synchron umlaufendes Transportband (43) reibschlüssig auf den Zahnriemen (7) angepresst
gehalten werden.