[0001] Die Erfindung betrifft einen Schleifkörper mit überlappenden Schleiflamellen, die
auf einem Trägerelement fächerförmig angeordnet sind, gemäss Oberbegriff des Anspruches
1. Des weiteren betrifft sie eine Befestigungsvorrichtung für ringförmige Schleifkörper
mit einer auf einem Trägerelement angeordneten Schleiffläche gemäss Oberbegriff der
Ansprüche 8 und 9. Derartige Schleifkörper werden seit längerem hergestellt und verkauft.
[0002] Ein Beispiel der bislang in dieser Art bekannten Schleifkörper bestehen aus einem
Kunststoffträgerelement in Form einer Scheibe, auf welcher einzelne Schleiflamellen
fächerförmig überlappend in der Gesamtform eines Ringes angebracht sind. Das Trägerelement
ist mit Ausnahme eines Loches im Zentrum der Scheibe, die der Befestigung der Schleifscheibe
an die Schleifmaschine dient, durchgehend ausgebildet. Das Trägerelement ist hinsichtlich
seiner Form nur dem äusseren Durchmesser des durch die Schleiflamellen gebildeten
Ringes angepasst.
[0003] Die fächerförmige Anordnung der Schleiflamellen dient einer Selbsterneuerung des
Schleifmittels. Bei Abtrag der obersten Schicht wird das Schleifmittel der darunter
liegenden Lamelle wirksam. Diese Anordnung gewährleistet eine gleichbleibend hohe
Abtragsleistung der Schleifscheibe. Bis zur vollständigen Abnutzung des Schleifmittels
aller Lamellen kann eine konstante Oberflächengüte des Werkstückes erreicht werden.
Der spezielle Lamellenaufbau sorgt für kühlen und gedämpften Schliff und vermeidet
dadurch ein Anlaufen der Oberfläche des Werkstückes.
[0004] Weiterhin wird in JP 02015979 ein Schleifkörper beschrieben, welcher aus einem Trägerelement
in Form einer Scheibe besteht, auf welcher einzelne Schleiflamellen fächerförmig überlappend
in Form eines Ringes auf beiden Seiten des Trägerelementes angebracht sind. Die fächerförmige
Schichtung der Schleiflamellen verläuft bei beiden Seiten des Schleifkörpers in die
gleiche Richtung, d.h. die Schichtung der Schleiflamellen ist gleichsinnig. Diese
gleichsinnige Ausrichtung erlaubt ein gleichzeitiges Bearbeiten zweier gegenüberliegender
Seiten einer Rille, Furche oder Nut. Nachteile dieses Schleifkörpers sind die bestehende
Verletzungsgefahr durch radial beschleunigten Abtrag vom Werkstück und seine kurze
Standzeit.
[0005] Der Erfindung liegt zum einen die Aufgabe zugrunde, den Verbrauch an Material für
die Herstellung des Trägerelementes bei gleichzeitiger Erhöhung der Standzeiten des
Schleifkörpers zu reduzieren ohne die guten Schleifeigenschaften der bereits bekannten
Ausführung zu verlieren.
[0006] Eine weitere Aufgabe besteht in der Herstellung einer Befestigungsvorrichtung für
ringförmig ausgebildete Schleifkörper unabhängig vom Aufbau ihrer Schleiffläche.
[0007] Weiterhin soll die Sicherheit während der Bearbeitung von Werkstücken mit solchen
Schleifkörpern wesentlich erhöht werden.
[0008] Erfindungsgemäss werden diese Aufgaben gemäss Kennzeichen der unabhängigen Patentansprüche
1, 8 und 9.
[0009] Die Erfindung sieht die Herstellung von Schleifkörpern vor, bei denen die überlappend
fächerförmig angeordneten Schleiflamellen auf beiden Seiten desselben Trägerelementes
in gegensinniger Schichtung zur Ausbildung einer Schleiffläche befestigt sind. Da
die für diese Art von Schleifkörpern gängigen Antriebsmotoren nur eine Umdrehungsrichtung
haben, erlaubt die gegensinnige Schichtung der Schleiflamellen die aufeinanderfolgende
bzw. abwechselnde Benutzung beider Schleifflächen mit ein- und demselben Antriebsmotor,
was zur erheblichen Verlängerung der Standzeit des Schleifkörpers führt. Die in der
Praxis im allgemeinen verwendeten Antriebsmotoren für diese Art von Schleifkörpern
sind Winkelschleifmaschinen.
[0010] Eine Reduzierung des Trägerelementmaterialverbrauchs wird dadurch erreicht, dass
die Form des Trägerelements im wesentlichen den Schleifflächen entspricht, die durch
die überlappend fächerförmig angeordneten Schleiflamellen gebildet werden. Mit dieser
quasi deckungsgleichen Anpassung des Trägerelementes an die Gesamtform der Schleiffläche
entstehen keine überflüssigen nicht durch Schleiflamellen belegten Bereiche auf dem
Trägerelement. Zur Befestigung des Schleifkörpers an einer Schleifmaschine dient eine
Befestigungsvorrichtung, die mit speziell konzipierten Aussparungen im Schleifkörper
lösbar in Eingriff zu bringen ist.
[0011] Eine bevorzugte Ausführungsform ist die Ausbildung des Trägerelementes und der durch
die überlappend fächerförmig angeordneten Schleiflamellen gebildete Schleiffläche
als Ring.
[0012] Bildet in einer weiteren Ausführungsform der Schleifkörper mit der Stirnseite der
Befestigungsvorrichtung eine zusammenhängende Scheibe, so wird eine hohe Benutzerfreundlichkeit
hinsichtlich der Montage mittels mechanischer Werkzeuge erzielt.
[0013] Schutzvorkehrungen für die dem Anwender zugewandte, mit Schleiflamellen bedeckte
Seite des Schleifkörpers erhöhen die Sicherheit für den Anwender erheblich. Erfindungsgemäss
wird dies dadurch verwirklicht, dass zusammen mit der Befestigungsvorrichtung eine
Schutzabdeckung angebracht wird, welche die der Schleifmaschine zugewandte Seite des
Schleifkörpers vollständig abdeckt.
[0014] In einer vorteilhaften Ausführungsform ist diese Befestigungsvorrichtung zweiteilig.
Die Ausbildung erfolgt in Form zweier Halte-Elemente, welche das Trägerelement kraftschlüssig
durch Montage mittels z.B Schrauben fixieren und lösbar zwischen sich einschliessen,
in möglicher Kombination mit formschlüssigen Elementen, die das Trägerelement auch
ohne endgültige Fixierung in unverrückbarer Position festhalten.
[0015] Verwirklicht in der vorliegenden Erfindung ist weiterhin eine Befestigungsvorrichtung
für ringförmige Schleifkörper mit auf einem Trägerelement beidseitig angeordneten
Schleifflächen. Die Befestigungsvorrichtung ist vorteilhaft durch zwei miteinander
lösbar verbundenen Halte-Elemente verwirklicht, welche den Schleifring kraft- und/oder
formschlüssig einschliessen, wobei eines der beiden Halte-Elemente mit der Schutzabdeckung
unlösbar verbunden sein kann. Die Verbindung Halte-Element und Schutzabdeckung ist
in einer weiteren Ausführungsform zweiteilig lösbar verbunden.
[0016] Der in der vorliegenden Erfindung realisierte Schleifkörper, der hinsichtlich Materialeinsparung
und Entsorgung besondere Vorteile aufweist, wird durch die völlige Neukonzeption des
Gesamtsystems (Schleifvorrichtung und Befestigungsvorrichtung) weiter optimierbar.
Der Gedanke des geringstmöglichen Materialaufwandes wurde mit der auswechselbaren
Befestigungsvorrichtung konsequent fortgeführt. Mit der beidseitigen Befestigung von
Schleiflamellen auf dem Trägerelement wurde im Unterschied zum Stand der Technik eine
Schutzvorrichtung für die der Schleifmaschine zugewandte Seite des Schleifkörpers
integriert. Diese Funktion wurde erfindungsgemäss zusammen mit der entwickelten Befestigungsvorrichtung
verwirklicht.
[0017] Die Erfindung ist im folgenden in Ausführungsbeispielen anhand der Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen:
- Figur 1
- die schematische Darstellung des erfindungsgemässen Schleifkörpers in der speziellen
Ausführungsform eines Ringes, in Draufsicht,
- Figur 2
- der in Figur 1 gezeigte Schleifring mit Befestigungsvorrichtung und integrierter Schutzabdeckung
in Explosionsdarstellung,
- Figur 3
- einen vergrösserten Ausschnitt des Schleifringes mit Befestigungsvorrichtung aus Figur
2 im Querschnitt,
- Figur 4
- einen Querschnitt durch Schleifkörper und einer weiteren zweiteiligen Ausführungsform
der Befestigungsvorrichtung,
- Figur 5
- einen Schleifkörper und Befestigungsvorrichtung mit separater Schutzabdeckung im Querschnitt,
[0018] Gemäss Figur 1 bis 3 weist der erfindungsgemässe Schleifkörper 1 beidseitig fächerförmig
überlappend angeordnete Schleiflamellen 2 auf, die auf einem Trägerelement 3 befestigt
sind. In Fig. 2 ist die gegensinnige Schichtung der Schleiflamellen 2 dargestellt.
Diese gegensinnige Schichtung führt zur Ausbildung zweier Schleifflächen 4, die alternativ
mit demselben Antriebsmotor verwendbar sind. Das Trägerelement 3 ist in der gezeigten,
speziellen Ausführungsform als ringförmiger Körper ausgebildet mit einem Aussendurchmesser
von 115 mm und einem Innendurchmesser von 57 mm. Diese Abmessungen stellen jedoch
in keiner Weise eine Limitierung dar. Die Scheibe kann in jedem Durchmesser hergestellt
werden. Die gängigsten Aussendurchmesser sind neben 115 cm, 100 cm, 125 cm und 180
cm. Auf diesem Trägerelement 3 wird eine Schleiffläche 4 durch 72 rechteckige Schleiflamellen
2, welche Abmessungen von 17 mm auf 24 mm besitzen, gebildet, wobei die Überlappung
dermassen ausgebildet ist, dass ungefähr 5 mm Schleiffläche pro Schleiflamelle nicht
durch die darüberliegende, nächste Schleiflamelle bedeckt wird. Auch hierbei stellen
die genannten Abmessungen der Schleiflamellen keine Limitierung dar. Die Form und
Abmessungen richten sich nach dem Anwendungszweck und der Grösse des Schleifkörpers.
Die Abmessungen der so gebildeten, ringförmigen Schleiffläche 4 beträgt 115 mm im
Aussendurchmesser und 65 mm im Innendurchmesser. Die Schleiflamellen 2 sind in der
gezeigten speziellen Ausführungsform aufgeklebt. Alternativ ist es aber auch möglich,
die Schleiflamellen mechanisch oder auf andere Weise zu befestigen, z.B. das Trägerelement
3 im Spritzgussverfahren herzustellen und dabei die Schleiflamellen 2 gleichzeitig
zu befestigen. Das Trägerelement 3 kann auch aus einem anderen Material als Kunststoff,
z.B. aus Metall, Metalllegierungen, oder jedem anderen für diese Zwecke geeignetem
Material, bestehen. Die durch die ringförmige Ausbildung des Schleifkörpers 1 gebildete
Aussparung 5 dient wie aus Figur 2 ersichtlich, der Aufnahme der Befestigungsvorrichtung
6.
[0019] Die gezeigte Befestigungsvorrichtung 6 besteht aus zwei Halte-Elementen 7 und 8,
wobei das Halte-Element 7 als Stirnseite 10 der Befestigungsvorrichtung 6 mit dem
Schleifkörper 1 eine Fläche bildet. Das andere Halte-Element 8 ist in dem speziellen
Fall mit einer Schutzabdeckung 12 für die der Schleifmaschine zugewandte Seite 9 des
Schleifkörpers 1 unlösbar verbunden.
[0020] Wie in Figur 2 angedeutet und in Figur 3 noch einmal vergrössert herausgestellt,
schliessen die beiden Halte-Elemente 7 und 8 das Trägerelement 3 kraft- und/oder formschlüssig
ein. Die kraftschlüssige Befestigung erfolgt mittels einer Verschraubung durch auf
den Halte-Elementen 7, 8 angebrachten Gewinden 13. Die Fixierung des Trägerelementes
3 an die Schleifmaschine geschieht mittels mechanischer Werkzeuge, die in die Bohrlöcher
11 und 14 eingreifen können.
[0021] Der innere Umfang des Trägerelementes kann auch z.B. gezahnt sein oder mit Vorsprüngen
versehen sein, die in komplementäre Oberflächen der Halte-Elemente 7 und 8 eingreifen.
Auf diese Weise lässt sich auch Formschluss zwischen den Halte-Elementen 7, 8 und
dem Trägerelement 3 erreichen.
[0022] Figur 4 zeigt eine weitere Ausführungsform der Befestigungsvorrichtung 6. Das stirnseitige
Halte-Element 10 ist dabei in der gleichen Weise ausgebildet wie in Figur 2 gezeigt.
Das Halte-Element 8, das in Figur 2 unlösbar mit der Schutzabdeckung 12 verbunden
ist, ist in Figur 4 als Scheibe verwirklicht, die nicht den Durchmesser des Schleifkörpers
1 erreicht und somit nur als Gegenlager zum Halte-Element 10 bei Fixierung mittels
Gewindestange 13 dient.
[0023] Figur 5 zeigt den Schleifkörper 1 gemäss Figur 1, wobei das Halte-Element 8 nicht
mit der Schutzabdeckung 12 verbunden ist. Die in Figur 5 gezeigte Schutzabdeckung
12 ist eine separate Ausführung und wird mit einem Abstandshalter 15 mit Hilfe des
Gewindes 13 an die beiden Halte-Elemente 7 und 8 befestigt. Auch bei dieser Ausführungsform
bildet die Stirnseite der Befestigungsvorrichtung 10 eine Scheibe mit dem Schleifkörper
1 und die der Schleifmaschine zugewandte Seite 9 des Schleifkörpers 1 ist durch die
Schutzabdeckung 8 geschützt.
[0024] Diese erfindungsgemässen Ausführungsformen erlauben das Bearbeiten von Schweissnähten,
sind besonders geeignet für Kantenschliff, Entgratarbeiten, und den Oberflächenschliff,
idealerweise für kleine Flächen, und für das Entrosten.
1. Schleifkörper (1) mit überlappenden Schleiflamellen (2), die beidseitig auf einem
Trägerelement (3) fächerförmig angeordnet und befestigt sind und damit eine Schleiffläche
(4) bilden, dadurch gekennzeichnet, dass die fächerförmige Schichtung der Schleiflamellen
(2) auf den beiden Seiten des Trägerelementes (3) gegensinnig ist.
2. Schleifkörper (1) insbesondere mit überlappenden Schleifflamellen (2) nach Anspruch
1, die auf einem Trägerelement (3) fächerförmig zur Bildung einer Schleiffläche (4)
zusammengefügt sind, dadurch gekennzeichnet, dass das Trägerelement (3) der Gesamtform
der Schleiffläche (4) im wesentlichen entspricht, dass die Schleiflamellen (2) auf
dem Trägerelement (3) befestigt sind und dass das Trägerelement (3) wenigstens eine
Aussparung (5) aufweist, welche mit einer Befestigungsvorrichtung (6) zum Befestigen
des Schleifkörpers (1) an einen Antriebsmotor lösbar in Eingriff bringbar ist.
3. Schleifkörper (1) nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass die durch die
überlappenden Schleiflamellen (2) geformte Schleiffläche (4) und das Trägerelement
(3) als Ring ausgebildet sind.
4. Schleifkörper (1) nach Anspruch 2 oder 3 dadurch gekennzeichnet, dass der Schleifkörper
(1) mit der Stirnseite (10) der Befestigungsvorrichtung (6) eine zusammenhängende
Scheibe bildet.
5. Schleifkörper (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 4 dadurch gekennzeichnet, dass zusammen
mit der Befestigungsvorrichtung (6) eine Schutzabdeckung (12) angebracht wird, welche
die der Schleifmaschine zugewandte Seite des Schleifkörpers (9) vollständig abdeckt.
6. Schleifkörper (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Befestigungsvorrichtung (6) zweiteilig ist.
7. Schleifkörper (1) nach einem der Ansprüche 2 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die
Befestigungsvorrichtung (6) aus zwei miteinander lösbar verbundenen Halte-Elementen
(7, 8) besteht, welche das Trägerelement (3) kraft- und/oder formschlüssig lösbar
zwischen sich einschliessen, und wobei eines der beiden Halte-Elemente (7, 8) fest
mit einer Schutzabdeckung 12 für eine Seite des Schleifkörpers (9) unlösbar verbunden
ist.
8. Befestigungsvorrichtung (6) für einen ringförmigen Schleifkörper (1) mit auf einem
Trägerelement (3) beidseitig angeordneter Schleiffläche (4), gekennzeichnet durch
zwei miteinander lösbar verbundene Halte-Elemente (7, 8), welche den Schleifring kraftschlüssig
und/oder formschlüssig einschliessen, wobei eines der beiden Halte-Elemente (7, 8)
mit einer Schutzabdeckung (12) für eine Seite des Schleifkörpers (9) unlösbar verbunden
ist.
9. Befestigungsvorrichtung (6) für einen ringförmigen Schleifkörper (1) mit auf einem
ringförmigen, eine Aussparung (5) aufweisenden Trägerelement (3) wenigstens einseitig
angeordneter Schleiffläche (4) dadurch gekennzeichnet, dass die Befestigungsvorrichtung
(6) als in der Aussparung (5) derart form- und/oder kraftschlüssig befestigbare Scheibe
ausgebildet ist, dass der Schleifkörper (1) mit der Stirnseite (10) der Befestigungsvorrichtung
(6) eine zusammenhängende Scheibe bildet.